Macht Macht über andere versus Macht durch andere? Überblick • • • • • Was ist Macht? Klassische Ansätze Identitätsbasierte Ansätze Überzeugung, Autorität, und Zwang Dynamik von Intergruppenbeziehungen Leitfragen • Was ist Macht? • Macht als Kraft, die andere zwingt etwas zu tun? (der „Bully“) • Wie entfaltet Macht sich in der Dynamik zwischen Gruppen? Was ist Macht? • "Keine Macht für Niemand!" ‐ Rio Reiser, Keine Macht für Niemand Was ist Macht? • "Macht ist ein produktives Prinzip in der Gesellschaft. Sie bringt Wissen hervor, erschafft durch ihre Kontrolle das Individuum und ganze Institutionen und Techniken." ‐ Michel Foucault, Überwachen und Strafen, 1975 Was ist Macht? • „The ability of one person to make a hundred others do his bidding is the basic building block upon which all collective human endeavour is based." – Roberts, 2003 • „power is the basic force in social relations" Keltner, Gruenfeld & Anderson, 2003 • "Verbunden werden auch die Schwachen mächtig." ‐ Friedrich Schiller, Wilhelm Tell, I,3 / Stauffacher Klassische Machttheorien • Schematischer Ablauf Klassische Machttheorien Probleme der klassischen Machttheorien • Wie viele Formen der Macht können wir unterscheiden? • Informativer und normativer Einfluss • Sozialer Wandel? • Gruppenformierung Klassische Machttheorien Wie viele Formen der Macht können wir unterscheiden? • Gibt es 1, 2, 3, etc. Formen der Macht • Wodurch sollten Formen der Macht unterschieden werden? • Typen von Ressourcen? • Siehe Realistischer Gruppenkonflikt, Aggression Klassische Machttheorien Informativer und normativer Einfluss • Normativer Einfluss: – Einfluss, der auf dem Bedürfnis beruht, von anderen Menschen akzeptiert und bestätigt zu werden. • Informativer Einfluss: – Einfluss, der auf dem Informationswert der von anderen Menschen zum Ausdruck gebrachten Meinungen beruht, d.h. darauf, was sie einer Person über einen Aspekt der Realität sagen. Klassische Machttheorien Informativer und normativer Einfluss • Einfluss guter Argumente – aber wer bestimmt, was ein gutes Argument ist? • Ein Experte ist jemand, dem wir zuschreiben, dass er gute Argumente bringt. • Kognitiver Konflikt innerhalb von Gruppen, selten zwischen Gruppen. • Informativer Einfluss und normativer Einfluss lassen sich nicht trennen! Klassische Machttheorien Sozialer Wandel • Wer mehr hat, kann auch mehr Einfluss ausüben • Macht geht nur in eine Richtung, von den Mächtigen auf die weniger Mächtigen • Damit wäre sozialer Wandel beinahe ausgeschlossen und nur sehr begrenzt möglich • Wie können Minoritäten Einfluss gewinnen? Klassische Machttheorien Gruppenformierung • Gruppenformierung lässt informativen und normativen Einfluss erst entstehen. • Kognitiver Konflikt (Minorität und Majorität) entsteht innerhalb von Gruppen, denn hier wird Übereinstimmung zwischen den Mitgliedern angenommen (hinsichtlich relevanter Themen). • Direkter, indirekter und zeitverzögerter Einfluss Nochmal: Was ist Macht? • Macht erzeugt Effekte, bewegt etwas, macht einen Eindruck, Einfluss • Macht über andere • Macht durch andere Nochmal: Was ist Macht? • Macht durch andere: Einfluss im Gegensatz zu Kontrolle, Überzeugung • Jemanden durch Kontrolle bewegen, bedeutet dass diese Person nicht überzeugt ist, das Verhalten trotzdem ausführt. • Legitime Autorität • Macht durch Zwang Drei-Prozess Theorie • Schematischer Ablauf Drei-Prozess Theorie • Schematischer Ablauf Implikationen • Sozialer Wandel Überzeugung und legitime Autorität • Zwang zwischen sozialen Gruppen, sofern nicht eine gemeinsame übergeordnete Gruppe eine gemeinsame Identität stiftet Implikationen • Wie entstehen Intergruppenbeziehungen? – Zwang erzeugt soziale Distanz Überzeugung und legitime Autorität Zwang Implikationen • Sozialer Wandel Intergruppenkonflikt Zwang Implikationen Vorurteile • Funktion von Vorurteilen? • Überzeugung der Eigengruppenmitglieder, dass Zwang und Ausnutzung (Macht über…) gegenüber der Fremdgruppe legitim und notwendig ist. • Solange die Vorurteile bestehen (überzeugen) kann die Dominanzbeziehung aufrecht erhalten werden … • …wenn nicht, dann kommt es zu sozialem Wandel Implikationen Zwang • Zwang schafft Feinde, wo gemeinsame Kooperation möglich wäre • „entweder ihr seid mit uns, oder gegen uns im Kampf gegen den Terrorismus“ (Bush) • Zwang ist die „Macht“ der Machtlosen ( Turner, 2005) • Macht versus Gewalt Zusammenfassung • Macht wird häufig als Dominanz verstanden (Macht über) • Drei Prozess Modell der Macht erklärt den Zusammenhang von Einfluss und Intergruppenbeziehungen • Erklärt einige der Dynamiken in Intergruppenbeziehungen. Literatur • Turner (2005). Explaining the nature of power. European Journal of Social Psychology. • Simon, B. & Oakes, P. (2006). Beyond dependency: An identity approach to social power and domination. Human relations, 59, 105-139.
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