direkt 4/2015 - IG Metall

direkt
DER INFODIENST DER IG METALL | NR. 4 | 27. März 2015 | D 13470
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ANALYSEN, BERICHTE, GRAFIKEN ZU DEN THEMEN ARBEIT, WIRTSCHAFT UND SOZIALES
Inhalt
UMFRAGE
CO 2 -Grenzwerte nicht
vor 2017 festlegen
Seite 2
AGA-TAGUNG
Wie Rentner in der
IG Metall bleiben
Seite 2
STICHWORT
Was ist eigentlich
Biomonitoring?
Doping im Job
Immer mehr putschen sich auf
Knapp drei Millionen Beschäftigte greifen zu verschreibungspflichtigen Medikamenten, um Stress zu bewältigen und leistungsfähig am Arbeitsplatz zu sein.
Kontrolle und Verbote reichen nicht aus. Wirkungsvolle Suchtprävention ist
nötig. Wichtig ist, Betroffenen früh Hilfe anzubieten. | Mehr auf Seite 3 »
Sucht in Deutschland
Abhängige Menschen (in Millionen):
Seite 4
Tabak
5,6
BETRIEBSRÄTEPREIS
Jetzt noch
bewerben
Arzneimittel
2,3
Seite 4
MITGLIEDER
Alkohol
Seite 5
Internet
Mit Training zur
richtigen Ansprache
1,8
0,56
GUT GEMACHT
Mit Task Force
auf Erfolgskurs
illegale Drogen
0,32
Glücksspiele
0,26
Seite 6
PRAXISTIPP
Hier gibt’s Geld für
Weiterbildung
Seite 6
Quellen: »Epidemiologischer Suchtsurvey«; »Glücksspielverhalten und
Glücksspielsucht in Deutschland«, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
sowie »Prävalenz der Internetabhängigkeit«, Universität Lübeck.
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Das Thema im Extranet
Seite 7
Vision und Zukunft: alles zur Jugendkonferenz 2015
l Entgeltgerechtigkeit: was Betriebsräte tun können
l Analyse: Entgelte in der ITK-Branche 2015
ZU GUTER LETZT
Flyer Tarifabschluss
Seite 8
l
Das Extranet:
extranet.igmetall.de
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Unsicherheit ist
kein Sachgrund
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ARBEIT UND RECHT
Die Umfrage
Außerbetriebliche Gewerkschaftsarbeit
Neue CO 2 -Grenzwerte
nicht vor 2017 festlegen
AGA-Aktive wollen Mitglieder
halten und Rentenniveau heben
Auf der CO 2 -Konferenz mit Politikern in Brüssel haben sich Betriebsräte der Automobilindustrie dafür
stark gemacht, die Folgen strengerer Abgaswerte für
Beschäftigung und Produktion zu berücksichtigen.
Die Außerbetrieblich Aktiven der IG Metall wollen Mitglieder
schon vor Renteneintritt im Betrieb ansprechen und halten.
Politisch wollen sie die Anhebung des Rentenniveaus in den
Fokus rücken. Dies sind Ergebnisse der AGA-Tagung in Kassel.
Alfred Löckle, GBR-Vorsitzender, Bosch, Stuttgart:
Foto: Uwe Völkner/Fotoagentur FOX
»Wir haben bei Bosch viele hoch spezialisierte Arbeitsplätze. Das ist auch eine Folge der ambitionierten Klimaziele bei der CO2-Regulierung.
Diese Innovationsführerschaft müssen wir verteidigen, indem wir auf
Forschung und Entwicklung setzen.
Will man Vorreiter bei der Klimapolitik im Verkehrssektor sein, kommt
es darauf an, die Autos der Zukunft in
Deutschland zu entwickeln.«
Peter Mosch, GBR-Vorsitzender, Audi, Ingolstadt:
Foto: Audi AG
»Mit unserer hoch qualifizierten Mannschaft und dem
Vorsprung durch Technik meistern wir die ambitionierten Emissionsziele der EU. Die
Festlegung von CO2-Grenzwerten
über 2020 hinaus sollte jedoch nicht
vor dem Jahr 2017 erfolgen. Es macht
viel mehr Sinn, die Einführung eines
weltweit harmonisierten Fahrzyklus
und die Marktentwicklung bei Elektrofahrzeugen abzuwarten.«
Katharina von Hebel, stellv. GBR-Vorsitzende, Ford, Köln:
Foto: Privat
»Die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen lässt auch wegen fehlender Infrastrukturinvestitionen der öffentlichen Hand noch sehr zu wünschen
übrig. Bisher gibt es nur 14 000 angemeldete E-Autos in Deutschland. Wir
müssen alles daransetzen, technologisch führend zu bleiben, und uns der
Herausforderung stellen, dass verstärkt IT-Anbieter auf den Automobilmarkt drängen.«
Uwe Schwarte, BR-Vorsitzender, Mahle, Stuttgart:
»Da die Stammwerke bei Mahle voll am Antriebsstrang
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Foto: kdbusch.com
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vom Verbrennungsmotor hängen,
sind wir unmittelbar von Downsizing
und Elektromobilität betroffen. Mit
Alternativprodukten muss die Beschäftigung der Stammwerke langfristig gesichert werden. Dort muss sich
das Unternehmen frühzeitig um ein
zweites Standbein kümmern.«
Ziele der Außerbetrieblichen Gewerkschaftsarbeit
Konflikt um Zukunft des Sozialstaats annehmen
Solidarische Reformen – etwa Verlängerung des ALG-I-Bezugs,
ausreichende Regelsätze und Anhebung des Rentenniveaus
IG Metall als »Gewerkschaft fürs Leben« profilieren
Mitglieder halten, auch bei Renteneintritt (Strategie »55 plus«)
Aktive qualifizieren, vor allem in Sozialrecht
Strukturen der Außerbetrieblichen Gewerkschaftsarbeit (AGA)
ausbauen, Potenzial ausscheidender Funktionäre mehr nutzen
Positionen, Zahlen, Praxisbeispiele und Reden zur AGA-Tagung:
extranet.igmetall.de
R Praxis R Aktive R Außerbetriebliche
22 Prozent der IG Metall-Mitglieder sind Rentner, Tendenz
steigend. Viele treten mit der
Rente aus. Wie können wir sie
als Mitglieder halten? Dies war
zentrales ema der AGA (Außerbetriebliche Gewerkschasarbeit)-Tagung in Kassel.
Ein Ergebnis: Besonders
gut funktioniert Mitgliederbindung dort, wo sie bereits im Betrieb ansetzt: indem betriebliche
Aktive und AGA-Aktive gemeinsam ältere Beschäigte zu
Leistungen und Beteiligungsmöglichkeiten für Rentner in
der IG Metall aulären. Genau
hier setzt die IG Metall-Strategie
»55 plus« mit betrieblichen Ansprachekonzepten und Seminaren an. Daneben gibt es in vielen
Verwaltungsstellen aktive AGAArbeitskreise, die neue Rentner
mit Infomaterial begrüßen, sie
zu Versammlungen einladen
und bei Austritt anrufen.
Der Erste Vorsitzende Detlef Wetzel hob die Bedeutung
der AGA-Aktiven für die gesamte IG Metall hervor. Viele
von ihnen unterstützen Aktionen zu Tarifrunden und bei der
Erschließung neuer Betriebe.
Politisch wollen die AGA-Aktiven Verbesserungen des Sozialstaats vorantreiben und gegen
Angriffe der Arbeitgeber verteidigen (Kasten oben). Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Urban
kündigte an, dass die IG Metall
vor allem das Rentenniveau in
den Fokus nehmen wird.
Impressum
direkt Der Infodienst der IG Metall; Herausgeber: Detlef Wetzel, Jörg Hofmann,
Jürgen Kerner; Beauftragter der Herausgeber: Jan Engelhardt
IG Metall-Vorstand, Wilhelm-Leuschner-Straße 79, 60329 Frankfurt am Main
Redaktionsleiterin: Susanne Rohmund (verantw. i. S. d. P.)
Chefredakteurin: Susanne Rohmund
Chefin vom Dienst: Fabienne Melzer
Redaktion: Jan Chaberny, Dirk Erb, Sylvia Koppelberg, Antonela Pelivan
Gestaltung: Gudrun Wichelhaus-Decher; Bildredaktion: Michael Schinke
Vertrieb: Thomas Köhler, Telefon: 069 66 93-22 24, Fax: 069 66 93-25 38,
[email protected]; Druck und Versand: apm AG, Darmstadt
Anzeigen: Zweiplus, Pallaswiesenstraße 109, 64293 Darmstadt
Telefon der Redaktion: 0800 446 38 25, Fax: 069 66 93-20 02, [email protected]
Der Bezugspreis ist mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten.
Arzneimittelmissbrauch
Kurz und bündig
Gefährlicher Weg
in die Abhängigkeit
l SPANNTRANSPARENT
Farbe bekennen
Knapp drei Millionen Beschäftigte konsumieren verschreibungspflichtige Medikamente um leistungsfähiger bei der Arbeit zu sein und Stress bewältigen zu können.
Kontrolle und Verbote reichen nicht aus. Suchtprävention ist wichtiger denn je.
Die Zahlen sind alarmierend,
die Entwicklung ist beängstigend: Um Stress zu bewältigen
und leistungsfähig am Arbeitsplatz zu sein, greifen viele Beschäigte zu verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Einer
Studie der Krankenkasse DAK
zufolge nehmen knapp drei Millionen Menschen leistungssteigernde oder stimmungsauellende Medikamente. Mit der
Einnahme gefährden sie ihre
Gesundheit – und begeben sich
in Gefahr, süchtig zu werden.
Eine Sucht entsteht nicht
von einem Tag auf den anderen.
Sucht ist eine Krankheit, die sich
langsam entwickelt, die am Anfang omals unmerklich beginnt und erst später, erst wenn
Leidensdruck und Handlungszwang den Alltag bestimmen,
für den Betroffenen physisch
und psychisch spürbar wird.
Riskanter Konsum. Wichtig
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ist, möglichst früh einzugreifen
und dem Betroffenen Hilfe anzubieten – und in der Tat hat
sich in den vergangenen Jahren
auf dem Feld der Suchtbekämpfung in den Betrieben
viel verändert: Suchtprävention hat einen hohen Stellenwert
bekommen, die Sensibilität für
das ema ist gewachsen. Dennoch: In vielen Betrieben erschöp sich Suchtprävention in
unkoordinierten Einzelmaßnahmen. Das ist zu wenig.
Ziel von Suchtmittelprävention ist es, riskantem Konsum vorzubeugen. Menschen,
die Suchtmittel konsumieren,
sollen lernen, verantwortlich
Material
l Handbuch
»Betriebliche Suchtprävention und Suchthilfe« heißt das Buch,
das die IG Metall 2012
in einer aktualisierten
Fassung veröffentlicht
hat. Das Buch hat 288
Seiten und kann im
Bund-Verlag für 24,90
Euro bestellt werden.
mit ihnen umzugehen, damit es
nicht zur Abhängigkeit kommt.
Ob und wann eine solche entsteht, hängt von vielen Faktoren
ab, auch von individuellen. Die
DAK-Studie zeigt aber: Suchtmittelmissbrauch muss immer
in Verbindung zur Arbeitssituation gesetzt werden. Häufig
»flüchten« sich Beschäftigte, die
unter ihren Arbeitsbedingungen leiden, in die Sucht.
Für Betriebsräte gibt es viele Handlungsfelder. Sinnvoll ist,
eine Betriebsvereinbarung auszuhandeln, in der eine Schweigepflicht festgeschrieben wird
und geregelt ist, wie mit Betroffenen gesprochen wird und welche Hilfe es gibt. Wichtig sind
zudem vorbeugende Maßnahmen: Die Beschäigten sollten
über Suchtmittel informiert,
Angebote zur Reduzierung des
Konsums ermöglicht werden.
Am besten ist es, wenn es im Betrieb einen eigenen Suchtbeauftragten gibt, einen Experten, der
sich tief ins ema einarbeitet.
Arzneimittelmissbrauch am Arbeitsplatz
Die Studie der Krankenkasse DAK
Nach den Zahlen des aktuellen DAK-Gesundheitsreports
haben 6,7 Prozent aller Berufstätigen bereits einmal im
Leben verschreibungspflichtige Arzneimittel genommen,
um bei der Arbeit fit zu sein; 2008 waren es 4,7 Prozent.
Die Zahl der Menschen, die regelmäßig zu Medikamenten greifen, stieg von 2,2 auf 4,2 Prozent. Experten gehen
von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus. Sie schätzen
die Zahl auf zwölf Prozent. Hochgerechnet auf die Bevölkerung haben fünf Millionen Beschäftigte schon einmal
Medikamente zur Leistungssteigerung genommen.
Für örtliche Veranstaltungen gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus
bietet die IG Metall Spanntransparente an mit der Aufschrift »Wir für mehr
Menschlichkeit« und den
Logos der IG Metall und der
Initiative »Respekt«. Sie kosten pro Exemplar 7,50 Euro
plus Versand und können
über die Verwaltungsstelle
bestellt werden.
l EUROPA
Stark nur mit Industrie
In vielen Ländern Europas
hat die Industrie an Wettbewerbsfähigkeit verloren. Die
Folge ist oft hohe Arbeitslosigkeit. Länder mit starker
Industrie stehen besser da.
Wie Industrie in Europa gestärkt werden kann und wie
eine intelligente Industriepolitik aussieht, ist Thema des
Buchs: »Starkes Europa – nur
mit Produktion«. Herausgegeben wurde die Sammlung
mit Beiträgen aus zehn europäischen Ländern von Frank
Gerlach, Marc Schietinger
und Astrid Ziegler. Erschienen im Schüren Verlag, Marburg, 2015.
l AUSBILDUNG EUROPA
Mehr Geld für EU-Azubis
Das Bundesarbeitsministerium hat die Fördergelder zur
Ausbildung junger Menschen
aus EU-Krisenländern in
deutschen Betrieben deutlich
aufgestockt: von 139 auf 550
Millionen Euro. Nun laufen
auch wieder Projekte an, die
zuvor am leeren Fördertopf
gescheitert waren. Etwa bei
der IG Metall Hamm-Lippstadt, die per Tarifvertrag zusätzliche Plätze für spanische
Azubis in 13 Betrieben geschaffen hat. Mehr Infos zum
Förderprogramm »MobiProEU« bei der Arbeitsagentur.
Kurz und bündig
Das Stichwort
l JUGEND-MEDIENSEMINAR
Medien machen lernen
Auch in diesem Jahr bietet die
Redaktion der metallzeitung
das Jugend-Medienseminar
»Mann beißt Hund« an. An
drei Wochenenden lernen
junge Aktive journalistisch zu schreiben und Internetseiten zu bauen – und: Sie
schreiben Artikel für die September-Ausgabe der metallzeitung mit Jugend-Schwerpunkt. Anmeldung unter den
Seminarnummern JX01915,
JX02415 und JX02713. Infos
im Jugend-Aktivenportal:
extranet.igmetall.de/
mannbeissthund
l SEMINAR TEXTILBRANCHE
Orientierung im Beruf
Die »Kritische Akademie inzell« lädt vom 6. bis zum 10.
April Auszubildende der Textil- und Bekleidungsindustrie
zu einem Seminar ein. Die Jugendlichen sollen Orientierung für den Beruf bekommen und Kompetenzen wie
Teamarbeit und gutes Präsentieren erwerben. Das Seminar
findet im Jugendbildungszentrum Schliersee statt. Informationen unter:
[email protected]
l DGB-PLAKATE
Tarif ist Krönchen
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Mindestlohn ist ein Fortschritt. Ein Tarifvertrag ist
der krönende Abschluss. So
lässt sich eines der Plakatmotive des DGB Bayern übersetzen. Dort zu sehen: Kaulquappe (mit dem Schriftzug
ohne Mindestlohn), Frosch
(mit Mindestlohn) und
Krönchen (mit Tarifvertrag).
Dieses und andere Motive des
DGB Bayern gibt es im Medienportal zum Herunterladen unter:
extranet.igmetall.de
RMedienportal
RSuche: Mindestlohn
WAS IST EIGENTLICH …
... Biomonitoring?
Wenn etwas, nach dem gesucht wurde, nicht gefunden
wird, dann bedeutet das nicht
zwangsläufig, dass es nicht
existiert. Womöglich hat
man nicht genau geschaut,
nicht exakt genug gemessen.
Das Gesuchte ist verborgen –
aber es ist da. Und die Gefahr
groß ist, sich in Sicherheit zu
wiegen. Beim Arbeitsschutz
kann das gefährlich sein.
Verlässliche Daten sind
gerade an Arbeitsplätzen essenziell, an denen Beschäftigte mit Gefahrstoffen umgehen. Nur mit ihnen lässt sich
ermitteln, ob eine Gesundheitsgefährdung für den Beschäftigten vorliegt. Gefährdungen für die Gesundheit
und Sicherheit beim Umgang
mit Gefahrstoffen, das regelt
die Gefahrstoffverordnung,
müssen ausgeschlossen, wo
dies nicht möglich ist, auf
ein Minimum reduziert werden. Arbeitgeber sind verpflichtet zu überprüfen, ob
die Belastung weiter verringert werden kann.
Hier kommt »Biomonitoring« ins Spiel – denn viele
gefährliche Stoffe werden
nicht nur über die Atemwege
aufgenommen, sondern auch
Mehr Infos
l Arbeitsmedizin
Die Arbeitshilfe 13,
»Arbeitsschutz und
Mitbestimmung«,
zeigt, wie Gefährdungsbeurteilungen
durchgeführt werden
und auf was dabei
zu achten ist.
extranet.igmetall.de/
handlungshilfen
l Arbeitsschutz
Bei der Bundesanstalt
für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin lässt
sich die »Arbeitsmedizinische Leitlinie ›Biomonitoring‹« kostenlos herunterladen.
baua.d
RSuchbegriff
»Biomonitoring«
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direkt über die Haut oder den
Hand-Mund-Kontakt. Luftmessungen am Arbeitsplatz
bleiben deshalb häufig trotz
bestehender Gefahr unauffällig. Beim Biomonitoring
hingegen werden Gefahrstoffe oder deren Stoffwechselprodukte im Blut oder
Urin der Beschäftigten gemessen. Auf diese Weise werden alle Aufnahmepfade einer Substanz erfasst. Für eine
umfassende Gefährdungsbeurteilung ist Biomonitoring
deshalb unerlässlich.
Der rechtliche Rahmen
ist mit der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV) abgesteckt.
Biomonitoring muss von einem Arbeitsmediziner oder
dem Betriebsarzt durchgeführt werden. Der Beschäftigte muss über Inhalt und
Zweck der Untersuchung aufgeklärt werden. Das Ergebnis
wird mit dem Betroffenen
besprochen und unter Wahrung der ärztlichen Schweigepflicht in die Gefährdungsbeurteilung einbezogen. Sind
zulässige Grenzwerte überschritten, müssen präventive
Maßnahmen ergriffen und
umgesetzt werden.
BETRIEBSRÄTEPREIS 2015
Tolles Projekt gemacht? Jetzt bewerben!
Betriebsräte können sich ab
sofort für den Betriebsrätepreis
2015 bewerben. Gesucht werden erfolgreiche Beispiele aus
Eurer Betriebsratsarbeit zwischen 2013 und 2015.
Betriebsräte und auch Betriebsratsgremien können Initiativen und Projekte einrei-
l Anmelden
Infos, Teilnahmebedingungen und das Teilnahmeformular gibt es
hier:
deutscher
betriebsraetepreis.de
chen, mit denen sie die Arbeitsbedingungen für Belegschaen
verbessert, zum Erhalt oder zur
Schaffung von Arbeitsplätzen
beigetragen oder Krisen im Betrieb bewältigt haben. Es dürfen
mehrere Projekte eingesandt
werden. Einsendeschluss ist der
30. April 2015.
Mitgliederwerbung
Mitglieder gewinnen dank
Kommunikationstraining
Viele Aktive haben die Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie genutzt, um Nichtmitglieder
anzusprechen. Mit dem Tarifabschluss im Rücken kann jetzt nachgelegt werden: Das Kommunikationstraining der IG Metall hilft, Mitglieder zu gewinnen.
In den Betrieben ist die Stimmung gut, der Tarifabschluss
wird gefeiert. Doch wie kann
ich jetzt diese Welle der Sympathie für die Mitgliederwerbung nutzen?
Das lässt sich dank Kommunikationstrainings lernen, ist
die Erfahrung von Rogerio Santos Lopes. Der 54-Jährige ist Vertrauensmann bei Constellium
im südbadischen Singen. Mit
1700 Beschäigten ist dieses
Werk das größte des Aluminiumverarbeiters in Deutschland.
Lopes hat schon einige Mitgliederwerbeseminare besucht.
Trotzdem hat ihm dieses Kommunikationstraining im Oktober des vergangenen Jahres interessiert. »Zur Auffrischung,
die braucht man ab und zu.«
Mit Systematik. Durch das
Kommunikationstraining habe
er gelernt, »nicht mit der Tür ins
Haus zu fallen«. Jetzt will er erst
mal die Probleme seiner Kollegen kennenlernen, Kontakt herstellen »und den dann pflegen«,
betont er. Und genau das ist es,
was das Training vermittelt:
Systematik beim Ansprechen
von Nichtmitgliedern. »Das
Training war super«, schwärmt
auch Shefki Sadiku, »Es hat mir
Sicherheit im Gespräch gegeben.« Der Betriebsrat beim Automobilzulieferer Marquardt in
Rietheim-Weilheim hat gelernt,
zuzuhören, die Kolleginnen und
Kollegen »nicht zuzutexten«.
Die guten Erfahrungen der
Teilnehmenden lassen sich belegen: Im September hatte der
Vorstand der IG Metall Sofortmaßnahmen zur Mitgliederentwicklung beschlossen. Ein
wesentlicher Bestandteil: die
Kommunikationstrainings. 65
Trainings wurden bisher durchgeführt und rund 730 Aktive
nahmen teil. Irene Schulz, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, ist begeistert: »Eine erste Auswertung
zeigt, dass die Teilnehmenden
in der Folge überdurchschnittlich viele Mitglieder werben
und die Trainings einen wirkungsvollen Beitrag zur Mitgliederentwicklung leisten.«
Erfolgreich werben: zuhören statt zutexten
Das bieten die Trainings:
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Basisinformationen: Gesprächsführung
Praxisübung: Werbegespräch mit Gesprächsleitfaden; Argumente passend zu den Tarifabschlüssen Metall und Elektro;
Umgang mit Einwänden und Widerspruch im Werbegespräch;
Abschluss mit unterschriebener Beitrittserklärung
Trainingsformate: Die Kommunikationstrainings können als
1,5-tägiges Seminar oder als Tagesseminar organisiert werden.
Wo kann ich mich anmelden?
In Deiner Verwaltungsstelle.
Wir gehen beim Werben mit Plan vor
Als Jörg Weselmann von der Möglichkeit einer
Inhouse-Schulung in Kommunikation erfuhr, griff
der 55-jährige Vertrauenskörperleiter im MercedesBenz-Werk Hamburg spontan zu. »Das war mal was
anderes.« Gemeinsam mit über einem Dutzend
weiterer Vertrauensleute nahm er Ende November
an der Tagesveranstaltung teil.
Mit Spaß dabei. Weselmanns Erwartungen wurden
nicht enttäuscht. »Wir saßen abwechselnd auf einer
Bühne und haben Gespräche zwischen Werber und
Nichtmitglied simuliert.« Gespräche im Team vorzubereiten, den Werbegesprächen anderer zuzuhören, sie
zu kommentieren und selbst ein Feedback auf die
eigenen Gespräche zu bekommen – das sei für alle
sehr ungewohnt, aber reizvoll gewesen. »Wir haben
viel gelacht und hatten eine Menge Spaß. Das war
ein guter Tag«, sagt der Vertrauenskörperleiter.
Jörg Weselmann vergleicht die Möglichkeiten
von Gewerkschaftsmitgliedern gern mit dem Verhalten
der Ameisen. »Eine allein kann kein Blatt bewegen,
viele jedoch alles.« Und das gelte auch für Menschen.
»Gehen Hunderttausende auf die Straße, um eine
Tariferhöhung durchzusetzen wie jetzt in der Metalltarifrunde, gelingt das. Steht nur einer mit der Fahne
am Hauptbahnhof, kommt die Polizei.« Das, sagt
Weselmann, müsse in die Köpfe der Kolleginnen und
Kollegen; er ist schon seit 1977 Metaller.
Mit Erfolg. »Ich bin ja nicht auf den Mund gefallen«, sagt Weselmann – und das glaubt man ihm
aufs Wort, »aber ich habe mich früher gescheut, ein
und denselben Kollegen ein zweites oder drittes Mal
auf eine Mitgliedschaft anzusprechen.« Das könne
er jetzt. Zudem gingen die Vertrauensleute jetzt
planmäßiger vor. »Wir wissen, wer von uns welchen
Kollegen wann angesprochen hat – und noch einmal
ansprechen wird.« Bei 2600 Beschäftigten bedeutet
das viel Arbeit. Die schon von Erfolg gekrönt ist.
»Uns gelingt es, Austritte und Streichungen sehr
kurzfristig aufzufangen.«
Mehr zum Thema Mitglieder werben unter:
extranet.igmetall.de/
mitgliederwerbung
Gut gemacht
Frustphase
vorbei
Nachdem IG Metall und Betriebsräte die Task Force einschalteten, sind sie bei Biebighäuser auf Erfolgskurs.
Der Betriebsrat stand mehrmals vor dem Aus, weil die
Geschäftsleitung ihm Knüppel zwischen die Beine warf.
Entgelte und Arbeitsbedingungen weit unter Tarif. Organisationsgrad: knapp fünf
Prozent – Realität bei der Leverkusener Autozulieferfirma
Biebighäuser bis vor eineinhalb Jahren. Die Lage jetzt:
über zwei Drittel der Belegschaft in der IG Metall. Ein
arbeitsfähiger Betriebsrat, der
von allen akzeptiert wird. Seit
20. März Verhandlungen
über einen Haustarifvertrag.
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Wie kam das? »Die Task
Force der IG Metall hat uns
unglaublich nach vorne gebracht«, sagt Betriebsratsvorsitzender Frank Hebel. Sie
finanzierte Unterstützung
durch die Betriebsräteberatung Besser statt billiger
(bsb). Ziel von IG Metall und
Betriebsrat sind gerechte Entgeltstrukturen und ein transparentes, an ERA orientiertes
Leistungsbeurteilungssystem.
Die bsb half mit Wirtschaftsanalysen, erarbeitete Alternativen, beriet bei der Umsetzung. Dreh- und Angelpunkt:
die Beschäftigten beteiligen.
Es gab eine Befragung. Ihre
Ergebnisse wurden in Betriebsversammlungen diskutiert und mündeten in ein
Programm für die Betriebsratsarbeit und in »Aufträge«
für Tarifverhandlungen. »Die
demokratische Legitimation
durch die Belegschaft stärkt
uns den Rücken«, sagt Wolfgang Rasten von der IG Metall Köln-Leverkusen. Das gilt
für die Tarifverhandlungen
und die Betriebsratsarbeit.
Praxistipp
Instrumente für Bildung nutzen
Jetzt geht es an die
Umsetzung der neuen Bildungsteilzeit.
Um mehr Weiterbildung durchzusetzen,
sollten Betriebsräte
auch auf bestehende
Instrumente schauen, wie das jetzt ausgeweitete WeGebAUProgramm.
Der Einstieg in die Bildungsteilzeit ist da. Nun laufen in den
IG Metall-Bezirken Gespräche
zur Umsetzung. In den Betrieben müssen neue Betriebsvereinbarungen gemacht werden.
Zusätzlich zu den neuen
tariflichen Regelungen sollten
Betriebsräte auch auf bereits
bestehende Instrumente schauen, die bislang oft wenig genutzt werden. Einerseits zur
Durchsetzung von Weiterbildung: die Paragrafen 96 bis 98
Betriebsverfassungsgesetz und die bisherigen
Tarifverträge zur Qualifizierung. Andererseits jedoch auch die
verschiedenen Förderprogramme zur
Finanzierung von Weiterbildung und Nachqualifizierung.
Fördermittel. Die Arbeitsagentur erweitert ihr Programm WeGebAU (Weiterbildung Geringqualifizierter und
beschäftigter Älterer in Unternehmen). WeGebAU gibt es
schon lange, wird aber nur wenig genutzt. Das Neue: Die
Agentur übernimmt bis zu 100
Prozent des Arbeitsentgelts
während der Weiterbildung,
statt wie bisher 50 Prozent. Je
weiter der Arbeitgeber den Beschäftigten qualifiziert, desto
mehr zahlt die Agentur – ab
dem fünften Qualifizierungsbaustein 100 Prozent. Das Ziel:
qualifizierte Berufsabschlüsse.
Neben WeGebAU gibt es
noch weitere Programme. Beispielsweise »IFlaS« für Un- und
Angelernte, die Initiative »weiter bilden«, die an Tarifverträge andockt. Dazu kommen das
Programm »Jobstarter« zur
Nachqualifizierung – sowie zig
regionale Angebote.
Bildungsanbieter wie der
TÜV Rheinland oder das Berufsfortbildungswerk des DGB
(bfw) beraten Betriebe umfassend. Sie übernehmen sogar die
Beantragung der Fördergelder –
und finden trotzdem oft nur
wenig Betriebe, die an Bildungsmaßnahmen Interesse zeigen.
Wissen
Hintergründe und Richtlinien
zu WeGebAU und IFlaS:
arbeitsagentur.de
R Unternehmen R finanzielle
Hilfen R Weiterbildung
DGB-Berufsfortbildungswerk:
bfw.de R Angebote
RUnternehmen
RFördermöglichkeiten
GROSSE UNTERSCHIEDE ZWISCHEN DEN BRANCHEN
Mindestlohn betrifft zwölf Prozent der Betriebe
In zwölf Prozent aller Betriebe
mit sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten arbeitete im Jahr
2014 mindestens ein Mitarbeiter, der weniger als 8,50 Euro in
der Stunde verdiente. Das ist das
Ergebnis einer Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
(IAB). In Ostdeutschland sind
l Weiteres Material
Grundlage der
IAB-Studie ist eine
repräsentative Befragung von rund 16 000
Betrieben aus allen
Wirtschaftszweigen im
Jahr 2014. Abrufbar ist
die Studie unter:
iab.de
dabei mehr Betriebe vom Mindestlohn betroffen als in Westdeutschland. Auch zwischen
den Branchen lassen sich Unterschiede feststellen. Spitzenreiter
ist hier das Gastgewerbe. Rund
30 Prozent der Betriebe sind
hier vom Mindestlohn betroffen. Im Bereich Verkehr und Lagerei sind es knapp 20 Prozent.
Arbeit und Recht
l BEFRISTUNG
l LEIHARBEIT
Sachgründe für eine
befristete Beschäftigung
Ein sachlicher Grund für die
Befristung eines Arbeitsvertrags liegt nach Paragraf 14
Absatz 1 Satz 2 Nummer 1
Teilzeit- und Befristungsgesetz vor, wenn der betriebliche Bedarf an der Arbeitsleistung nur vorübergehend
besteht. Voraussetzung ist,
dass zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses mit hinreichender Sicherheit zu erwarten ist, dass nach
Befristungsende für die Beschäftigung kein dauerhafter
betrieblicher Bedarf mehr
besteht. Die allgemeine Unsicherheit über die zukünftig
bestehende Beschäftigungsmöglichkeit rechtfertigt die
Befristung nicht. Eine solche
Unsicherheit gehört zum
unternehmerischen Risiko
des Arbeitgebers, das er nicht
durch Abschluss eines befristeten Arbeitsvertrags auf
den Beschäftigten abwälzen
darf.
Bundesarbeitsgericht (BAG)
vom 15. Oktober 2014 –
7 AZR 893/12
l KÜNDIGUNG
Unbefugte Nutzung
betrieblicher Unterlagen
direkt
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Kein Zeitkontenabbau in
verleihfreien Zeiten
Gewinner
l Verlosung aus
direkt 2/2015
Je ein Exemplar der
»Arbeits- und Sozialordnung 2015« von
Michael Kittner und
Olaf Deinert geht an:
Hartmud Badicke,
Steinhagen; Kerstin
Brüssow, Blankenburg; Karin Fliss,
Backnang; Kristine
Gebhardt, Hannover;
Ralf Halbreiter, Kella;
Klaus-Richard
Menken, Düsseldorf;
Volker Prinz, Köln;
Heike Ulbricht,
Plüderhausen;
Sabine Wollwinder,
Grafenberg; Arne
Zimmermann, Hamm.
Ein Arbeitnehmer darf sich
nicht ohne Einverständnis
des Arbeitgebers betriebliche
Unterlagen aneignen oder
Schriftstücke und Daten für
betriebsfremde Zwecke vervielfältigen.
Ob aber eine rechtswidrige und schuldhafte Zuwiderhandlung ein Grund für
eine außerordentliche Kündigung sein kann, hängt insbesondere von der Motivation
des Beschäftigten und den
möglichen nachteiligen Folgen für den Arbeitgeber ab.
BAG vom 8. Mai 2014 –
2 AZR 249/13
© | direkt 4 | 2015
Auch im Bereich der Leiharbeit können über die regelmäßige Arbeitszeit hinaus geleistete Arbeitsstunden auf
einem Zeitkonto angesammelt und in der Folgezeit
durch bezahlte Freizeit ausgeglichen werden. Das Arbeitszeitkonto im Leihverhältnis darf allerdings
nicht dazu eingesetzt werden,
Paragraf 11 Absatz 4 Satz 2
Arbeitnehmerüberlassungsgesetz zu umgehen und das
vom Verleiher zu tragende
Beschäftigungsrisiko auf den
Leiharbeitnehmer abzuwälzen. Regelungen, die es dem
Verleiher ermöglichen, in
einsatzfreien Zeiten einseitig
das Arbeitszeitkonto des
Leihbeschäftigten abzubauen, sind unwirksam.
BAG vom 16. April 2014 –
5 AZR 483/12
l BETRIEBSVERFASSUNG
Betriebsrat bestimmt
bei Einstellungen mit
Nach Paragraf 99 Absatz 1
Satz 2 Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) hat der Arbeitgeber den Betriebsrat vor
jeder Einstellung zu unterrichten, ihm die erforderlichen Bewerbungsunterlagen
vorzulegen und Auskunft über
die Person des Beteiligten zu
geben. Die Unterrichtung
dient nicht nur dazu, dass der
Betriebsrat in die Lage versetzt
wird, zu prüfen, ob ein in Paragraf 99 Absatz 2 BetrVG genannter Zustimmungsverweigerungsgrund vorliegt. Der
Betriebsrat soll zugleich die
Möglichkeit haben, Anregungen für die Auswahl der Bewerber zu geben und Gesichtspunkte vorzubringen, die aus
seiner Sicht für die Berücksichtigung eines anderen als
des vom Arbeitgeber aus-
gewählten Stellenbewerber
sprechen. Dabei muss der Arbeitgeber die Unterlagen aller
Bewerber vorlegen, also auch
die der nichtberücksichtigten
oder von ihm abgelehnten.
Bewerber ist, wer sein Interesse für einen konkreten
Arbeitsplatz bekundet hat.
Unerheblich ist, ob die Person das Anforderungsprofil
oder die Qualifikationsvoraussetzungen für die Stelle
erfüllt. Sogar über nicht
ernsthafte Stellenbewerbungen muss der Arbeitgeber den
Betriebsrat unterrichten.
BAG vom 21. Oktober 2014 –
1 ABR 10/13
l ARBEITSENTGELT
Anrechnung einer
übertariflichen Zulage
Ist eine Gesamtvergütung
vereinbart, die sich aus einem
Tarifentgelt und einer Zulage
zusammensetzt, und erweist
sich später das Tarifentgelt
aus Rechtsgründen als zu
niedrig angesetzt, besteht ein
Anspruch auf die unverminderte Zulage nur dann, wenn
diese als selbstständiger anrechnungsfester Bestandteil
der Gesamtvergütung vereinbart ist.
BAG vom 3. September 2014 –
5 AZR 109/13
l SOZIALPLAN
Ungleichbehandlung
wegen des Alters
In einem Sozialplan können
Arbeitnehmer von der Leistung einer Abfindung ausgeschlossen werden, die im
Anschluss eines Bezugs von
Arbeitslosengeld I rentenberechtigt sind und zuvor die
Fortsetzung des Beschäftigungsverhältnisses an einem
anderen Unternehmensstandort abgelehnt haben.
BAG vom 9. Dezember 2014 –
1 AZR 102/13
Zu guter Letzt
l Material
Neuer Infoflyer
Seit Kurzem steht die Neuauflage des Infoflyers »Tarifvertrag für Nichtmitglieder«
zur Verfügung. Die Ergebnisse der erfolgreich abgeschlossenen Tarifrunde in
der Metall- und Elektroindustrie 2015 sind darin berücksichtigt. Der Flyer eignet sich gut zur Ansprache
von Nichtmitgliedern. Exemplarisch werden in ihm
Leistungen dargestellt, die
nur durch Tarifverträge abgesichert sind.
extranet.igmetall.de/
mitgliederwerbung
l Seminare
Konflikte aus Frauensicht
Mit Konflikten und ihrer
Lösung gehen Männer und
Frauen unterschiedlich um.
Das Seminar »Von der
Streitlust zur Konfliktlösung« lädt Betriebsrätinnen
ein, eigene Lösungsstrategien zu entwickeln und zu
überdenken. Sie lernen ihre
eigenen Stärken in Konfliktsituationen kennen und typische Fallen zu vermeiden.
Das Seminar findet vom 5.
bis 10. Juli im Bildungszentrum Bad Orb statt. Anmeldungen an:
Was die Welt bewegt
Finger. Alle kritisierten den
Stinkefinger, den Griechenlands Finanzminister Yanis Varoufakis 2013 gezeigt hat – weil
niemand seine wahren Motive
kannte. Außer uns. Varoufakis
wollte zeigen, dass er die Botscha der deutschen Regierung kapiert hat und von
Deutschland lernen will. Darum hatte er sich den berühmtesten deutschen Stinkefingerzeiger und Ex-Kanzlerkandidat
Peer Steinbrück zum Vorbild
genommen.
Streusel. »Mein Mann be-
schwert sich selten. Nur auf dem
Kuchen sind ihm immer zu wenig Streusel«, schreibt Angela
Merkel auf ihrer Homepage.
Jetzt soll ihr Leben verfilmt wer-
den. Auf das Monumentalepos
warten wir voller Spannung.
Sagt uns Eure
Meinung!
Ob Lob oder Kritik,
Themenwünsche oder
Anregungen: Die
Redaktion freut sich
über jede Zuschrift.
Schreibt uns eine
E-Mail an:
[email protected]
König. Bayern ist mit Griechenland nicht zu vergleichen,
denn es ist wirtschalich erfolgreich, lehrte Bayerns CSU-Größe Markus Söder in der Sendung
»Günther Jauch«. Das war das
Stichwort! Wir haben die Lösung für die Probleme des europäischen Nachbarn! Söder wird
König von Griechenland! Als
Nachfolger von Bayerns Prinz
Otto, der – als erster König von
Griechenland – 1832 bis 1862
über das Land herrschte. Markus Söders Weggang wird ein
sehr schmerzhaer Verlust für
uns sein. Aber damit es den
Griechen gut geht, geben wir ja –
selbstlos – immer das Beste.
ulrike.schroeder@
igmetall.de
direkt
4 | 2015
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aulbi.de
R Seminarkalender
R 14. April 2015
Karikatur: Harm Bengen
Digitale Technik und Holz
Mit Industrie 4.0 beschäigt
sich das Branchenseminar
der Holzwerkstoffindustrie
vom 14. bis 17. April in Saarbrücken. Der Verein Arbeit
und Leben und die IG Metall
laden ein, über die aktuelle
Lage der Branche und Veränderungen durch digitale
Technik miteinander zu diskutieren. Infos und Anmeldungen unter: