Geschafft! Jetzt kommt richtig was in die Tüte! - IG Metall Bezirk

10. Mai 2007
metall nachrichten
Metall- und Elektroindustrie Tarifgebiete I, II und III
Bezirk
Berlin-BrandenburgSachsen
Pilot-Abschluss aus dem Südwesten übernommen
Geschafft! Jetzt kommt
richtig was in die Tüte!
Kommentar
von Bezirksleiter Olivier Höbel
Mit dem Druck der Warnstreiks
und der Kraft aus den Betrieben
haben wir die Tarifrunde 2007 zu
einer Erfolgsgeschichte gemacht.
In Berlin und Brandenburg beteiligten sich vom 30. April bis 4. Mai
7000 Beschäftigte aus 35 Betrieben an
den Aktionen der IG Metall. Allen, die
dabei waren, danken wir ganz herzlich.
Wir können stolz sein auf das Tarifergebnis. Es ist eines der besten seit vielen
Jahren. Es schöpft den Verteilungsspielraum aus und lässt die Beschäftigten am
wirtschaftlichen Erfolg teilhaben, den die
Unternehmen unserer guten Arbeit und
hohen Leistungsbereitschaft verdanken.
Vergessen wir nicht: Mehr Geld in den
Händen Hunderttausender Metaller und
ihrer Familien – das ist gut für unser
Land. Nun fließen wieder höhere Beträge
in die Kassen der Sozialversicherungen.
Das heißt: Mehr Mittel für die Rente, für
die Beseitigung von Arbeitslosigkeit, für
die Gesundheit. Höhere Einkommen sind
zugleich Treibstoff für die Binnenkonjunktur, sagen auch die Wirtschaftsforscher.
Wir wissen längst: Mehr Geld in unseren
Portemonnaies schafft Nachfrage.
Dadurch entstehen neue Arbeitsplätze
und neue Chancen, die viele Menschen
bei uns so dringend brauchen.
Rückenwind für ein gutes Verhandlungsergebnis in Sindelfingen: 3000 Warnstreikende von
BMW, Siemens, Nokia-Siemens und Osram am 4. Mai in Berlin
Ergebnis auf einen Blick
➜
Für April und Mai gibt es einmalig 400 Euro, für die
Auszubildenden 125 Euro.
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Ab 1. Juni 2007 steigen Löhne, Gehälter, Ausbildungsvergütungen und ERA-Grundentgelte um 4,1 Prozent.
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Ab 1. Juni 2008 weitere Erhöhung um 1,7 Prozent für fünf
Monate. Das Inkrafttreten dieser Stufe kann durch freiwillige Betriebsvereinbarung maximal vier Monate nach hinten
verschoben werden. Spätestens im Oktober 2008 werden
die 1,7 Prozent gezahlt, so dass die neue Tarifrunde darauf
aufsetzt. 0,7 Prozent Einmalzahlung für Juni bis Oktober
2008. Das sind 3,98 Prozent eines durchschnittlichen
Monatsentgelts, fällig im August 2008. Auch diese Einmalzahlung kann nach hinten verschoben werden.
➜
Der Tarifvertrag endet am 31. Oktober 2008.
Tarifkommission: 11. Mai, 10 Uhr, IG Metall-Haus Berlin-Kreuzberg
Impressionen von uns
Warnstreiks brach
IG Metall sa
Mit zwei Warnstreiks waren
die Kolleginnen und Kollegen
des Rasierklingenherstellers
Gillette die Schärfsten (hier
bei der Premiere am 30.
April). Am 2. Mai waren sie
wieder draußen – mit anderen
Tempelhofer Belegschaften
(siehe rechts). Das Tarif-Motto
„Plus ist Muss“ setzten sie
auch in der Mitgliederwerbung um: In den zurück liegenden Monaten gewannen
sie 150 Neue
29. April: Genau mit Ende der Friedenspflicht legte die Nachtschicht
der Glas- und Lampenproduktion des Osram-Werks Berlin die Arbeit
nieder
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Warnstreik bei Heidelberger Druckmaschinen Brandenburg am 2. Mai
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Sie schließen sich oft zusammen: 550 Kolleginnen und Kollegen von
Siemens Power Generation und der BMW-Niederlassung Berlin versammelten sich am 3. Mai zur Warnstreikkundgebung in der Berliner
Huttenstraße
Hielten die Fahne in Südbrandenburg hoch: 100 Beschäftigte der
Takraf Fördertechnik GmbH in Lauchhammer am 3. Mai
serer Tarifrunde 2007
hten den Erfolg –
agt: Danke!
Warnstreik in Tempelhof:
Jugend in der ersten Reihe
Tempelhof am 3. Mai: 1500 Metallerinnen und Metaller auf der Straße sorgten für Aufsehen
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Zuversichtlich,
selbstbewusst
und zahlreich:
Metallerinnen
und Metaller von
ZF Getriebe Brandenburg machten
am 3. Mai Druck
für ein gutes Tarifergebnis
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Metaller von MTU und ThyssenKrupp Aufzüge im Warnstreik am
4. Mai, dem entscheidenden Verhandlungstag der Tarifrunde
70 Beschäftigte der Gröditzer Kurbelwelle und der Schmiedewerke in
Wildau zogen am 3. Mai zu Protestaktionen vor ihre Werktore
Das Tarifergebnis 2007 im Detail
Der Pilotabschluss von
Baden-Württemberg wird für
die 92 000 Beschäftigten der
Metall- und Elektroindustrie
in Berlin und Brandenburg
sowie im Tarifgebiet III übernommen.
Darauf einigten sich die IG
Metall und der Verband der
Metall- und Elektroindustrie
Berlin-Brandenburg (VME) am
Mittwoch in Berlin. Am Freitag
wollen die Tarifkommissionen
der IG Metall darüber beraten
und abstimmen.
Mehr Geld ab 1. April
Das Ergebnis im Einzelnen: Ab
1. Juni 2007 steigen Löhne,
Gehälter und ERA-Grundentgelte tabellenwirksam für zwölf
Monate um 4,1 Prozent. Für
April und Mai 2007 erhalten die
Beschäftigten einmalig 400
Euro.
Ab 1. Juni 2008 gibt es
nochmals 1,7 Prozent Tariferhöhung für die restlichen fünf
Monate der Laufzeit.
Zusätzlich wurde für diese Zeit
ein Einmalbetrag vereinbart,
der 3,98 Prozent des individuellen regelmäßigen
Monatsentgelts
umfasst (entspricht 0,7
Prozent monatlich).
Dieser Betrag wird nicht
tabellenwirksam. Der
Beginn dieser zweiten
Tabellenerhöhung kann
um bis zu vier Monate
nach hinten verschoben werden.
Voraussetzung ist
eine freiwillige Betriebsvereinbarung.
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Die Auszubildenden …
… erhalten für April und Mai
2007 eine Einmalzahlung von
125 Euro. Die Ausbildungsvergütungen werden entsprechend der Einkommenssteigerung der Beschäftigten angehoben.
Die Gesamtlaufzeit des Tarifvertrages beträgt 19 Monate.
Er endet am 31. Oktober 2008.
Weitere Verabredungen
Der Tarifvertrag zur betrieblichen Sonderregelung wird
wieder in Kraft gesetzt.
Die Erklärungsfrist dauert bis
16. Mai 2007.
Eine Vereinbarung zur Weiterentwicklung der Tarifregelung
zum flexiblen Übergang in die
Rente ist Teil des Verhandlungsergebnisses.
Dieses Plakat und das Motiv »Einkaufstüte« auf den Seiten 2/3 gibt’s als
Download auf www.igmetall-bbs.de
Tariferhöhung im Betrieb: Gnade oder Recht?
Auf ein Wort
Für Mitglieder der IG Metall
ist diese Frage entschieden:
Sie haben ein Recht auf die
Tariferhöhungen, die ihre
Gewerkschaft mit den Arbeitgebern ausgehandelt hat –
einklagbar und durchsetzbar.
Anders sieht es bei NochNicht-Mitgliedern aus. Ihnen
bleibt jetzt nur die Hoffnung,
dass der Arbeitgeber ihnen
etwas schenkt, wozu er nicht
verpflichtet ist: Die Tariferhöhung, die die Metaller und
Metallerinnen erkämpft haben.
Liebe Noch-Nicht-Mitglieder, niemand sollte sich darauf verlassen, dass die Arbeitgeber immer zu Gnadenakten bereit
sein werden. Viele von Ihnen haben sich an den Warnstreiks
beteiligt, obwohl Sie keine Gewerkschafter sind.
Die IG Metall dankt auch Ihnen herzlich für Ihr Engagement.
Wir möchten Sie ermutigen, einen weiteren Schritt zu gehen
und bei uns Mitglied zu werden.
Erwerben auch Sie das Recht auf höhere Einkommen, das
Recht, die eigenen Arbeitsbedingungen mitzugestalten und
zu verbessern und Arbeitsplätze sicherer zu machen.
Kommen Sie zu uns, reden Sie mit uns, mit unseren Vertrauensleuten und Betriebsräten. Denn auch in den vor uns liegenden Tarifrunden gilt: Je mehr Mitglieder die IG Metall in
den Betrieben hat, umso besser wird dann auch das Tarifergebnis.
Impressum: IG Metall Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen, verantwortlich: Olivier Höbel, Redaktion: Marlis Dahne, Fotos: Transit Berlin, Druck: apm AG Darmstadt. Internet:
www.igmetall-bbs.de