Wenn es um Krieg, Terror und Gewalt geht, ist in Redaktionen Feingefühl bei der Bildwahl gefragt Was die Medienszene 2014 bewegt hat und welche Trends uns im nächsten Jahr erwarten Einzelhandel in Bedrängnis, Wertschöpfungsketten im Digitalen, Social Media: Nicht alle Wege führen nach Rom MedienManager P.b.b. 03Z035287 M Albatros Media, Grüngasse 16/DG, 1050 Wien Österreich: Einzelpreis EUR 4,– /Jahresabo 40,– Deutschland: Einzelpr. EUR 5,– /Jahresabo 50,– 1 2 / 2 0 14 FA S Z I N I E R E N D E W E LT D E R M E D I E N Mein erster Klick zur besten Lage. na chr ichte n.at/immo DEZEMBER Kein Tag ohne Zeitung Der ReichweitenDauerbrenner Mit 72,1 % die klare Nummer 1 in Oberösterreich* bilien Aktuell sind es 865.000* LeserInnen in Oberösterreich und 183.000* LeserInnen in 7 Bezirksausgaben Niederösterreichs. Das sind insgesamt 1.048.000 LeserInnen die Tips regelmäßig die Treue halten. * Quelle: ARGE Media Analysen MA 13/14: Feldarbeit Durchführung GFK Austria, IFES und bis Dez. 2013 Gallup, 01.07.2013-30.06.2014. Ungewichtete Fälle: 2.244 in OÖ, 2.228 in NÖ. Max. Schwankungsbreite +/- 1,9 %. Reichweite in OÖ: 72,1 %, 865.000 Leser/Ausgabe, Reichweite in NÖ: 13,2 %, 183.000 Leser/Ausgabe. Klick was G’scheits! www.tips.at Neue NewsChefin fixiert MA-Zahlen-MedienMan_50x75-RZ.indd 1 OOEN_Ins_Immo_Medienmanager_50x75.indd 1 02.12.14 07:19 Zeitungen sichern den Trafiken die tägliche Wiederkehr der Kunden, doch das wachsende Sortiment setzt unter Druck Rückläufige Auflagen und Leserschwund bei Zeitungen und Zeitschriften – damit geraten auch Trafiken zunehmend in Bedrängnis O will das Zeitungsgeschäft über die Verkaufsstelle Trafik nicht aufgegeben wissen: „Natürlich ist das Tageszeitungsgeschäft rückläufig – das Internet und die Gratiszeitungs angebote fordern ihren Preis.“ Aber auch Massentitel wie z. B. News werden seiner Einschätzung nach künftig noch weiter verlieren. Freilich gebe es auch unerklärbare Phänomene wie die Ganze Woche. Prirschl: „Keiner kann sich das erklären, warum das so ist, aber die Ganze Woche funktioniert.“ Einiges könne durch ein breiteres Titelangebot und vor allem Spezialtitel wie Tauchzeitschriften oder Geo kompensiert werden. Das kann auch Gremialobmann Trinkl bestätigen: Wichtiges Standbein. Das Standbein Zeitungen und Zeitschriften ist für Trafikanten sehr wichtig, meint daher auch Peter Trinkl, Obmann des Bundesgremiums der Tabaktrafikanten: „Im Grunde ist diese Sparte die Neuigkeit, das Aktuelle, das, wofür der Kunde täglich in das Geschäft kommt.“ Auch der Zeitungsbeauftragte des Gremiums, Josef Prirschl, P. Trinkl, Trafikantenobmann Foto: Franz Gleiss hne Zeitungen könnten sie zumachen, nur Zeitungen verkaufen geht aber auch nicht.“ So heißt es in einem Bericht des Tagesspiegel in Berlin. Spiegel und ähnliche Titel gingen nur mehr schleppend über den Ladentisch, was noch funktioniere, sei Tratsch und Klatsch von B-Promi bis Royals. In Österreich kann man wohl sagen, dass die Entwicklung ähnlich ist, auch wenn das Beratungsunternehmen PricewaterhouseCoopers in seiner aktuellen Studie „Global entertainment and media outlook 2014–2018“ zum Ergebnis kommt, dass die Gesamtumsätze um nur durchschnittlich zwei Prozent pro Jahr fallen. Foto: WE Stellen Sie sich vor, Sie fahren mit dem Auto über eine Landstraße, die sie gut kennen. Irgendwann merken Sie, da ist heute alles anders. Fremdartige Fahrzeuge kommen Ihnen entgegen, unbekannte Verkehrsteilnehmer schauen Sie an, aggressiver scheinen sie zu sein, und letztlich müssen hier auch noch andere Verkehrsregeln gelten. Von links Kommende begehren Vorrang, Fußgänger spazieren auf der Fahrbahn, Polizei ist nicht zu sehen, jeder scheint sich seine eigenen Regeln zu machen. Ein mulmiges Gefühl beschleicht Sie. Auto abstellen und zu Fuß weiter? Oder schnell heimwärts? Wenn ja, wo ist das? Oder doch mutig ein anderes Fahrzeug ausprobieren? So ähnlich scheint es zurzeit manchen Medienmachern zu gehen, wenn ich OffRecords-Gespräche zusammenfasse. Die alten Straßen, die gelernten Regeln existieren kaum mehr, seit Internet-basierte Mechanismen die gewohnte Ordnung „Inhalt Plattform (Zeitung, Empfangsgerät …) Konsument“ durcheinandergewirbelt haben. Da ist die nebenstehend beschriebene Erosion des Einzelhandels von Zeitungen nur eine von vielen Baustellen. Aber sie wird Handel und Konsumenten massiv beeinflussen. Alle Kraft ins Abo zu stecken und den Einzelhandel als Restverkaufsposten zu sehen, könnte sich auf Dauer nicht lohnen, denn: Leser gehen seltener in die Trafik, Trafikanten räumen daher Zeitungen in ein Winkerl, wo noch weniger verkauft wird, die Spirale dreht sich nach unten. Außerdem: Wer immer die gleichen Leser bedient, altert mit ihnen. Und wenn sie einst gestorben sind … Ihr Peter Morawetz Foto: Michalski Fremde Heimat J. Prirschl, Trafikantengremium „Auch wenn dieser Zweig – Zeitungen und Zeitschriften – in den einzelnen Stückzahlen rückläufig ist, hat die Verbreiterung des Sortiments, also mehr unterschiedliche Zeitungen und Zeitschriften, einiges auffangen können.“ Die stärkste Umsatzsäule ist das Printgeschäft dennoch nicht: Weniger als zehn Prozent sind es, Tabakwaren bringen die Hälfte des Umsatzes und Glücksspiel immerhin noch gut ein Drittel. Platzproblem. Verbreiterung des Sortiments ist gut, wirft aber zugleich wieder neue Probleme auf, erzählt Trinkl weiter: „Für den Trafikanten ergibt sich dadurch zunehmend ein Platzproblem. Zusätzlich besteht natürlich auch die ‚Gefahr‘, unverkäufliche Ware anzubieten.“ Hier wäre eine Unterstützung der Verlage oder Vertriebe äußerst hilfreich, erklären Trinkl und Prirschl unisono. Das könne von einer besser gestalteten Angebotsfläche bis zu Unterstützung bei der Regalgestaltung n reichen. Fortsetzung Seite 9 16.10.14 12:12 Eva Weissenberger (42), noch Chefredakteurin der Kleinen Zeitung Kärnten, wird die Chefredaktion des News Magazins übernehmen. Sie folgt Wolfgang Ainetter nach, der mit 31. Dezember aus der Verlagsgruppe News (VGN) ausscheiden wird. Die in Niederösterreich aufgewachsene Journalistin startete ihre Laufbahn bei der Tageszeitung Die Presse und der Wiener Stadtzeitung Falter. Danach wechselte sie in den ORF und war dort im Redaktionsteam des Formats „Wie bitte?“ sowie des ORF-“Report“ tätig. 2007 ging Weissenberger zur Kleinen Zeitung, arbeitete dort als innenpolitische Redakteurin und stellvertretende Leiterin des Wiener Büros 2012 wurde sie Chefredakteurin der Kleinen Zeitung in Kärnten. Weitere VGN-Personalrochaden finden Sie n auf Seite 7. Karin Strobl verlässt RMA Karin Strobl (41) verlässt nach vier Jahren als Chefredakteurin der Regionalmedien Austria (RMA) das Medienunternehmen mit Jahresende, um sich in den USA auf den Abschluss ihres Studiums „Innovatives Medienmanagement“ zu konzentrieren. Strobl leitete in der RMA die österrreichweite Innenpolitik und überregionale Berichterstattung der Bezirksblätter sowie deren Kooperationsmedien. Daneben verantwortete sie auch die redaktionelle Strategie im Haus mit. Die RMA führt nach eigenen Angaben bereits Gespräche mit potenn ziellen Nachfolgern. [email protected] 09>>Produktion & Vertrieb Änderungen bitte an 06>>Jahresrückblick Stimmen Ihre Daten? 04>>Fotojournalismus Redaktion 12/2014 MedienManager Durchklick: Tools für digitalen Journalismus Eine der zentralen Aufgaben im Journalismus ist, Entwicklungen aufzuzeigen und zu erklären. Um Veränderungen sichtbar zu machen, werden gerne sogenannte Vorher-nachher-Aufnahmen gemacht. Dank „JuxtaposeJS“ lassen sich diese interaktiv auf Webseiten darstellen. Das englische Wort „juxtapose“ bedeutet übersetzt „gegenüberstellen“ – und genau das ermöglicht das Tool. Zwei Bilder werden übereinandergelegt, mittels eines Schiebereglers kann der User fließend zwischen der Vorher- und der Nachher-Ansicht wechseln und so Bildausschnitte direkt vergleichen. Die Idee ist nicht neu (so hat etwa die New York Times Satellitenbilder vor und nach dem verheerenden Erdbeben in Japan 2011 präsentiert, siehe http://nyti.ms/enCJBG), war aber ohne eigenes Programmieren bisher nicht umsetzbar. Alex Duner, Student an der North western University und Mitglied des Entwicklungsteams „Knight Lab“, hat nun eine Art Code- Generator entwickelt. Zur Verwendung von JuxtaposeJS (JS steht für die Programmiersprache JavaScript) muss ich weder ein Benutzerkonto anlegen noch eine Installation usführen, denn das Programm ist a unter http://juxtapose.knightlab. com frei aufrufbar. Alles, was zu tun ist: zwei Fotos auswählen und deren Links in das entsprechende Feld kopieren. Sollte ich die Bilder noch nirgends veröffentlicht haben, muss ich sie zuerst auf Dropbox, Google Drive oder in einer anderen Cloud hochladen. Weitere Hürde: Die Bilder müssen das gleiche Seitenverhältnis haben – also gegebenenfalls vorher mit einem Bildbearbeitungsprogramm zuschneiden. Im nächsten Schritt folgt das Feintuning: Beschriftungen und Foto-Credits eingeben und die Anfangsposition des Schiebereglers bestimmen. Eine Vorschau ist sofort nach jeder Eingabe sichtbar, sodass ich mit den Einstellungen experimentieren kann, bis ich zufrieden bin. Der Code, mit dem man das Ergebnis auf seiner eigenen Website einbetten kann, wird sofort generiert. Die Anzeige funktioniert einwandfrei, auch auf mobilen Geräten. Fröhliches Schieben! n Regula Blocher ist Bereichsleiterin Neue Medien/Onlinejournalismus am Institut für Journalismus & Medien management der FHWien der WKW. Twitter: @regulablocher „Leser spüren Lieblosigkeit“ ihres Berufs. Bildredakteure seien nämlich weit mehr als nur Suchmaschinen. „Es immer trotzdem versuchen, sich nicht demotivieren lassen“, rät Gribowitsch Kollegen. „Natürlich suchen wir Bilder, die der Kunde will, aber es ist wichtig, dabei eine eigene Meinung zu entwickeln.“ Lydia Gribowitsch ist Bildredakteurin bei News Leben Ihr Wissen und Können setzt die Wahlwienerin seit inzwischen zehn Jahren bei News Leben ein. In der Konferenz hört sie, welche Themen geplant sind, erhält eine Themenliste, redet mit Redakteuren und teilweise mit dem Artdirektor. Sie stellt eine Vorauswahl zusammen, aus der die Redaktion später Foto: Tanja Braune „Wir brauchen aktuelle Bilder von Gott!“ Auch mit ungewöhnlichen Anfragen wie dieser hatte es Bildredakteurin Lydia Gribowitsch im Laufe ihrer Karriere zu tun. Lachend erinnert sie sich, dass selbst diese Seite nicht leer blieb. Herausforderungen anzunehmen und gute Lösungen zu finden, ist Teil Aus der Redaktion Fotos: Gutjahr.biz, MM flash Foto: mekcar/fotolia.com 2 Rechts: Karikatur zum Leistungsschutzrecht; links: Richard Gutjahr beim Interview in Wien Gutjahr: 1.000 Euro auf Springer Richard Gutjahr, bekannt aus Funk und Fernsehen, zählt zu Deutschlands EliteBloggeria. Im Interview spricht er übers Leistungsschutzrecht und Axel Springer MedienManager: Sie sind ja nicht nur Journalist, sondern auch Hobby-Karikaturist. Ich habe auf Ihrem Blog diese Karikatur gefunden. Richard Gutjahr: Das ist Mathias Döpfner, im wahren Leben zwei Meter groß. Er hat eine klassische Musikausbildung, ich glaube, er hat sogar noch dirigiert. Und das da vorne ist der Herr Diekmann, Chefredakteur der Bild-Zeitung, und die orchestrieren das sinkende Zeitungsverbandschiff, das vor dem Googleberg auf Grund läuft. Jetzt gab’s ja viele Wendungen beim deutschen Leistungsschutzrecht. Wie stehen Sie zu der Debatte? Gutjahr: In zehn bis zwanzig Jahren werden wir sicher darüber lachen, wenn’s heute nicht so traurig wäre. Im Grunde genommen manifestiert sich darin alles, was gerade passiert: Es krachen zwei Kontinentalplatten aufeinander. Und diejenigen, die aus der alten Welt kommen, das Geld investiert haben in Struktur, in Logistik, in Druckerpressen, haben ihre Favoriten auswählt. Dabei berücksichtigt Gribowitsch Kosten ebenso wie Foto- und Persönlichkeitsrechte. „Bilder zu klauen, ist für mich sowieso, wie jemandem die Handtasche zu klauen“, sagt sie. Aber nicht nur rechtlich, auch inhaltlich herrscht oft zu wenig Respekt vor Bildern, selbst in Redaktionen. „Wenn man ein Bild anschaut, erfährt man eine ganze Geschichte“, weiß sie und ist überzeugt, dass Leser jegliche Lieblosigkeit spüren. Mehrere Stunden pro Woche nimmt sich die Bildredakteurin einige Stunden Zeit, um am Ball zu bleiben: „Man muss immer informiert sein, was es im Netz gibt, auch in Metasuchmaschinen, welche neuen Agenturen am Markt sind, welche Fotografen für welchen Stil stehen usw.“ Kämpferisch. Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat Gribowitsch erlebt, wie ihr Beruf mal mehr, mal weniger ernst genommen wurde. Als die ausgebildete Journalismusund Bilddokumentarin Mitte der 80er-Jahre von Hamburg nach natürlich ein Problem damit, dass das Geld heute woanders gemacht wird. Was ich aber an der Debatte ein bisschen verlogen finde, ist: Sie wissen ganz genau, wo in Zukunft die Musik spielt, aber trotzdem orchestrieren sie die Kapelle, bis das Schiff ganz im Meer verschwunden ist, und bauen aber schon längst an ihrem Rettungsboot. Und wenn jemand Geld hat, sich heute ein Rettungsboot zu bauen, dann sind es doch die großen Verlage, die in den letzten Jahrzehnten nicht schlecht verdient haben. Sehen Sie in Deutschland noch jemanden, der sich dem digitalen Vorsprung der Axel Springer SE anschließen könnte? Gutjahr: Ich kenne jetzt natürlich nicht die Bücher der einzelnen großen Medienhäuser und Familien in Deutschland, zu viele sind’s ja auch eigentlich nicht: Da gibt’s Bertelsmann, da gibt’s Burda, da gibt’s Springer und Holtzbrinck, aber ich muss wirklich sagen: Ich möchte Wien zog, stellte sie erst einmal fest, dass es den Job hierzulande nicht gab. „Man wollte mich sogar als Bildhauerin vermitteln“, schmunzelt sie. Doch nach und nach entwickelte sich der Beruf auch in Österreich. Kurt Falk holte Gribowitsch zur Ganzen Woche und zu täglich Alles. Sie bereiste die Welt, organisierte Shootings, sichtete unzählige Bilder, arbeitete mit Fotografen und Artdirektoren zusammen. Später ging sie zu profil, lernte kurz auch die Welt der Werbung kennen, landete wieder bei Falk und schließlich bei tv-media. „Aber das war die Zeit der großen Brüste und der Freisteller, da hat bei mir der Feminismus durchgeschlagen“, erklärt sie ihre damalige Entscheidung zum Wechsel. Heute freut sich Gribowitsch, wenn sich jüngere Kollegen kämpferisch zeigen. Anfänger sind übrigens am besten in einer Fotoagentur aufgehoben: „Da lernt man beim Beschriften und Verkaufen einfach alles.“ Sie ist überzeugt: „Bildredakteurin ist ein schöner Beruf. Und einer, den es immer n geben wird.“ nicht in ihren Schuhen stecken. Sie haben Riesenapparate aufgebaut, mit denen sie über Jahrzehnte wirklich viel Geld verdient haben. Und die können jetzt nicht so schnell wie ein Start-up auf der grünen Wiese sagen: „Wir werfen alles um und machen es morgen so.“ Die haben einen Riesenklotz am Bein, und der Klotz bringt ja auch noch den ein oder anderen Euro. Insofern, zu sagen: „Ab morgen machen wir alles anders“, das wäre denen nicht möglich. Wer am besten aufgestellt ist: Springer. Klar, sie machen nämlich sehr vieles schon sehr lange sehr richtig. Auch dass sie jetzt in Video investieren, dass sie einen Fernsehsender für ein paar Groschen gekauft haben, das ist sensationell. Wenn ich eintausend Euro auf ein Medienhaus in Europa setzten n sollte, dann wäre es Springer. Interview: Tatjana Rauth Mehr im WebTV: mmflash.at Impressum Medieninhaber, Herausgeber & Verleger: Albatros Media GmbH, 1050 Wien, Grüngasse 16, Tel. 01/405 36 10, Fax 01/405 36 10-27, office@albatros-media. at, www.medienmanager.at | Erscheinungsweise: monatlich | Erscheinungsort: Wien | Auflage: 6.000 | Herausgeber: Mag. Peter Morawetz, [email protected] | Redaktion: Tatjana Rauth (Leitung), Erika Hofbauer, Sabine Karrer, Elisabeth Oberndorfer, Regula Blocher, [email protected] | Redaktionsbeirat: E. Michael Brauner, e.mb@ aon.at; Mag.Josef Leitner, j.leitner@ focusmr.com; Barbara Rauchwarter, [email protected] | Anzeigen leitung: Reinhard Benesch, Tel. 01/405 36 10-37, [email protected] | Media daten: siehe www.medienmanager. at | Grafik & Produktion: Julia Proyer, [email protected], Doreen Agbontaen, [email protected] | Verlagsleitung: Mag. Siegfried Rupp, [email protected] | Abo: Tel. 01/405 36 10-20 | Preise pro Jahr (10 Ausgaben): Ö: EUR 40,–, D: EUR 50,– Druck: NÖ Pressehaus, 3100 St. Pölten Die Redaktion des MedienManagers spricht mit der grammatikalisch männlichen Form Personen beiderlei Geschlechts gleichermaßen an. Offenlegung: siehe www.medienmanager.at HINTER JEDER GROSSEN LESERSCHAFT STEHT EIN GROSSES MEDIENHAUS MEDIA-ANALYSE 13/14* KURIER: 569.000 Leser KURIER am Sonntag: 726 .000 Leser FREIZEIT: 525 .000 Leser ERGIBT: 1.820 .000 Kontakte ÖSTERREICHISCHE WEBANALYSE** KURIER ONLINE-Medien: 2.348.753 User futurezone.at film.at events.at atmedia.at KURIER Zeitung KURIER.at freizeit.at IMMO-KURIER kurier.tv Tafelspitz So vielen Leserinnen und Lesern bietet der KURIER Qualitätsjournalismus täglich – in der Zeitung, im freizeit-Magazin und auf unseren KURIER ONLINE-Medien. So können wir auch über unsere Zeitung hinaus Ihren Produkten ein optimales Werbeumfeld auf höchstem Niveau bieten. Das haben Sie vom KURIER Medienhaus. * Quelle: MA 13/14, LpA national, Schwankungsbreite +/- 0,5% ** Quelle: ÖWA Plus 2014-II, Unique User im Quartal, KURIER ONLINE-Medien-Dachmarkenangebot Gault&MillauGourmetguide Gault&MillauWeinguide 4 Redaktion 12/2014 Show, don’t tell MedienManager Wo Fotos an Grenzen stoßen Darüber schreiben, es aber nicht zeigen? Gerade, wenn es um Kriegs-, Terrorund Gewaltopfer geht, ist in den Redaktionen Fingerspitzengefühl gefragt Eine Infografik sagt oft mehr als tausend Worte Wer Argumenten Nachdruck verleihen, Inhalte verstärken und Interesse wecken möchte, setzt auf Infografiken. Ü ber viele Lebensbereiche hinweg werden visuelle Gestaltungsmittel immer wichtiger. So auch in Kommunikation und Medien. Infografiken bieten Orientierung, dienen der Erklärung komplexer Sachverhalte und schaffen den nötigen Gesamtüberblick. Zudem besitzen Infografiken eine hohe Glaubwürdigkeit. Aus der modernen Mediengestaltung, ob Print oder Web, sind sie nicht mehr wegzudenken. Bilder und Grafiken kommunizieren. Schneller und unmittelbarer als Texte verleihen sie einer Botschaft Ausdruck, schärfen das Verständnis und schaffen Aufmerksamkeit. Wer Argumenten Nachdruck verleihen, Inhalte verstärken und Interesse wecken möchte, setzt auf die Bebilderung seiner Inhalte. Intuition. Das amerikanische Journalistenausbildungsinstitut Poynter untersucht seit 1991 mittels spezieller „Eyetrack“-Studien das Leser verhalten in Zeitungen. Eine im Jahr 2007 durchgeführte Studie widmete sich speziell dem Thema Infografiken. Dabei zeigte sich, dass sie im Wesentlichen die gleiche Aufmerksamkeit wie Fotos erhielten. Infografiken seien allerdings das wichtigste Element, um tiefer in eine Geschichte einzusteigen. So wurde festgestellt, dass 87 Prozent der Leser, deren Blick eine Infografik erfasst hatte, auch zum zugehörigen Text übergingen. Bei Orientierung und Überblick. Besonders geeignet sind Infografiken zur kompakten Veranschaulichung abstrakter Inhalte, Zahlen, Daten und Fakten, sprich: Informationen, die zunächst nicht real greifbar oder schwer vorstellbar sind. Obwohl Infografiken auch als gestalterisches Element und als Eyecatcher dienen können, steht die Information immer im Vordergrund. Im Idealfall ist eine Infografik sowohl ansprechend als auch aussagekräftig. Eine aufwendig gestaltete, jedoch inhaltlich falsche Grafik ist wertlos. Eine schlichte Darstellung, die den Inhalt auf den Punkt bringt, hat ihren Zweck erfüllt. Der Inhalt einer Grafik muss schnell erfassbar sein und einer Faustregel zufolge in fünf Sekunden „greifen“. Das ist die maxi male Dauer, die einer Grafik gegeben wird, bevor der Blick und die Gedanken weiterschweifen. Auftragsgrafik. Wer selbst keine Ressourcen hat, um innovative Infografiken zu erstellen, kann auf den Service der APA-Auftragsgrafik zurückgreifen und von den Qualitätsstandards und der Geschwindigkeit der österreichischen Nachrichtenagentur profitieren. Die Inhalte lassen sich individuell bestimmen, die APA-Grafikredaktion bietet Beratung und liefert die Umsetzung im entsprechenden Corporate D esign. Mehr Details und Grundlagen zur Gestaltung ansprechender Infografiken sind im White Paper „Absolutely Visual – Visualisierter Content – Infografik, Animation & Co“ der APA – Austria Presse Agentur zusammengefasst. Kostenloser n Download: wp.apa.at. Filterfunktion. Medien müssen entsprechend ihrer Filterfunktion abwägen, was die Abbildung von Gewalt im Einzelfall hervorbringen könnte, meint der PresseratGeschäftsführer. So habe die Runde ersönlichkeitsrechte. Doch das sei P stets auf den Einzelfall bezogen. Gewalt (un-)sichtbar machen. Wie viele Gedanken sich Medien um die Veröffentlichung von Gewaltabbildungen machen, zeigen konkrete Beispiele: profil etwa brachte im Sommer einige Kriegsbilder. Um diese sehen zu können, mussten Leser die Seite extra aufschneiden. Der Vorteil: Wer sich der Gewalt entziehen wollte, konnte diese einfach überblättern. Ein möglicher Nachteil: Das Verborgene wirkt manchmal noch reizvoller. In einem Spiegel-Online-Artikel wurde genau beschrieben, wie eine Steinigung funktioniert, auf ein Foto wurde jedoch verzichtet. In welchem Ausmaß Bilder von Toten gezeigt werden, ist übrigens auch eine Frage der Kultur, erzählt Warzilek. So bringen etwa spanische Medien häufiger Fotos von Leichen als österreichische. Kein neues Phänomen. Dass das Abbilden von Gewalt alles andere als ein neues Phänomen ist, wird anhand eines Beispiels im Buch „Rasende Reporter. Eine Kulturgeschichte des Fotojournalismus“ sichtbar. Der Fotojournalist Anton Holzer zeigt da rin zum Beispiel, wie die Zeitung Der Sonntag ihre kriegskritische Haltung 1935 mit expliziten Gewaltdarstellungen unterstrich. In seinem umfangreichen Fotoband beschäftigt sich Holzer akribisch damit, wie sich die Pressefotografie im Laufe des 20. Jahrhunderts entwickelte. Gleichzeitig bietet er einen spannenden Einblick in die n Alex Warzilek, Redaktionen. Sabine Karrer Presserat Foto: cliff1066™/flickr.com Fotos: APA erkömmlichen Titel/Text-Seiten h läge dieser Wert bei 41 Prozent (Quelle: Quinn & Stark). Grafische Elemente wirken vor allem deshalb attraktiv, weil unsere Wahrnehmungsorgane primär auf visuelle Orientierung ausgerichtet sind, um sich in der Umwelt zurechtzufinden. Auf Wahrnehmung durch die Sehorgane folgt Orientierung und Interpretation im Gehirn und schließlich entsprechende Aktivität. zum Beispiel den Fall von Phan Thị Kim Phúc besprochen. Das Foto der damals Neunjährigen, die nackt vor einem Napalm-Angriff floh, zählt zu den berühmtesten Bildern des Vietnamkriegs. „Das Foto hat vielleicht sogar bewirkt, dass in den USA umgedacht wurde, allerdings wurde es auch ikonografisch aufbereitet“, so Warzilek. Im Vergleich dazu erinnert Warzilek an die Bilder des ersten Irakkriegs, die relativ klinisch wirkten: „Damit kann man möglicherweise weniger bewusst machen, dass Krieg etwas Schreckliches ist.“ In Indien wiederum führten die Bilder von vergewaltigten, aufgehängten Mädchen erst dazu, dass die Behörden auf Druck der Bevölkerung aktiv wurden. Allerdings muss auch zu diesem Zweck nicht immer das ganze Ausmaß des Grauens gezeigt werden, wie die New York Times bewies: Dort war lediglich ein Ausschnitt des Fotos zu sehen, die Köpfe der Mädchen sah man nicht. „Es ist einerseits sehr kraftvoll, mit Bildern zu arbeiten, aber andererseits ist es auch gefährlich“, gibt Warzilek zu bedenken. Ihm ist es besonders wichtig, zu schrecklichen Bildern im Text eine Begründung mitzuliefern, warum man sie zeigt. Und sich vor einer solchen Entscheidung neben moralischen Fragen auch jene des Jugendschutzes und des Persönlichkeitsrechts zu stellen. Oder zu überlegen, dass Opfer Angehörige haben, die leiden. Sich zu fragen, ob eine Veröffentlichung zumutbar ist. Nicht zuletzt kann es auch für die Journalisten selbst zur Belastung werden, mit diesen Bildern konfrontiert zu sein, warnt Warzilek. Im Endeffekt müsse man von Fall zu Fall abwägen, was wichtiger ist: öffentliche Interessen oder Foto: Stephan Huger W ie geht man mit Enthauptungsvideos um? Welche Bilder sind moralisch vertretbar und welche nicht? Wann werden Grenzen überschritten? Mit solchen Fragen sehen sich Medien etwa konfrontiert, wenn es um die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) geht. Um Antworten zu finden, luden das forum journalismus und medien wien (fjum), der Presseclub Concordia und der Österreichische Presserat zur Veranstaltung „Gewalt im Bild“, unter anderem mit ATV-Chefredakteur Alexander Millecker, Ex-WirtschaftsBlatt-F otochefin Madeleine Suttner und profil-Journalist Robert Treichler, ein. Die Medienstrategie der IS ist darauf ausgerichtet, dass westliche Medien Bilder aus den Enthauptungsvideos zeigen. „Am Anfang sind die Medien darauf reingefallen“, sagt Presserat-Geschäftsführer Alex Warzilek, der den Abend moderierte. „Erst im Laufe der Zeit sind sie draufgekommen, dass das gar nicht so gescheit ist, weil die IS damit Angst im Westen schüren und hier Leute rekrutieren will.“ Später entschieden sich Redaktionen eher für Bilder der Opfer aus früheren Zeiten. Selbst soziale Medien wie Twitter und YouTube reagierten: „Früher hat es geheißen, die, die Inhalte reinstellen, sind dafür verantwortlich. Jetzt haben diese Medien erstmals selbst eingegriffen“, sagt Warzilek. Für ihn könnte das ein entscheidender Richtungswechsel sein, langfristig werde man sich etwas überlegen müssen. APA APA-MultiMedia +43 1 36060-5834 [email protected] Kinder in Südvietnam auf der Flucht nach einem Napalm-Angriff im Jahr 1972 Markt MedienManager Drei bewährte Newcomer in den unterschiedlichen Branchen und immer in schwierigen Umfeldern. Davon profitiere ich aktuell sehr stark.“ „Wir müssen unsere Medien weiterentwickeln, sowohl für den Leser- als auch für den Werbemarkt, und neue nachhaltige Erlösmodelle finden.“ Er ist der festen Überzeugung, dass die zwei starken Zeitungsmarken gute Voraussetzungen mitbringen, um offensiv den neuen Erfordernissen des Markts entgegenzutreten. Aber auch persönlich ist er für diese Aufgabe gerüstet: „In meiner Zeit in der Unternehmensberatung habe ich gelernt, rasche und pragmatische Problemlösungen für Unternehmen zu entwickeln und umzusetzen – und das Fotos: Kleine Zeitung, RMA, Styria Media Group AG Radikal handeln. Der Zukunft sehen die Styria-Manager gespannt entgegen. Walter Walzl findet dafür die richtigen Worte: „Die Reaktion auf den Wandel findet eher in den Köpfen, nicht aber in ausreichendem Ausmaß im Verhalten statt. Ich bin mir sicher, das der Wandel rascher und schärfer kommen wird, als viele annehmen. Es wird mehr Veränderungsbereitschaft brauchen, wir werden noch stärker radikal handeln müssen, um erfolgreich zu n bleiben.“ Von links nach rechts: Walter Walzl, Georg Doppelhofer und Rudolf Schwarz Wirtschaftskompetenz in allen Bundesländern. Und die größte Reichweite.* Die Rückkehr des Walter Walzl. Besonders klare Vorstellungen in Bezug auf sein zukünftiges Schaffen hat Walter Walzl. Kein Wunder, hatte der 52-Jährige doch schon von 2001 bis 2011 die Geschäftsführung der Kleinen Zeitung inne. Er selbst beschreibt die zweijährige Auszeit, in der er eine Unternehmensberatung führte, als persönlich wichtig, da sie ihm einen Blick von außen ermöglicht hätte. „Das erleichtert eine kritische Analyse der Organisation, ihrer Prozesse und den notwendigen Änderungsbedarf“, erklärt der studierte Jurist und Wirtschaftswissenschaftler. Konkret heißt das für die nächsten Jahre: Festigung der Nummer-einsPosition der Kleinen Zeitung in ihrem Verbreitungsgebiet und damit Sicherung der Erlöse im Stammprodukt Print, Erhöhung der digitalen Verbreitung verbunden mit der Ausschöpfung des digitalen Werbepotenzials sowie die Umsetzung zielgruppenspezifischer Produktangebote wie beispielsweise der Kleinen Kinderzeitung oder im Direct Marketing. 23,8 % Lokale Verankerung als Trumpf. Seit Oktober führt Georg Doppelhofer als Vorstand gemeinsam mit seinem Kollegen Stefan Lassnig den Gratiszeitungsring RMA. Zuvor war der Steirer für das SlowenienGeschäft der Styria Media Group verantwortlich. Als größte Herausforderung für die gesamte Medienbranche sieht er das Ringen um valide Geschäftsmodelle. In der RMA will Doppelhofer „die Nähe zu lokalen, regionalen und nationalen Lesern, Usern und Kunden verstärken“. Besonders die Mitarbeiter würden dabei eine wichtige Rolle spielen, sind sie es doch, die mit den Produkten in ihren Regionen leben und die direkte lokale Verankerung darstellen. Die Auslieferung von Content über mehrere Kanäle, fügt er hinzu, sei inzwischen zur Selbstverständlichkeit in der Medienbranche geworden. 19,4 % 18,3 % 10,1 % Format News Zeitungen der Wirtschaftskammern (Ringwert) Profil Ihr direkter Draht zu Ihrem persönlichen Bundeslandbetreuer: www.wirtschaftskammerzeitungen.at 9,90 IT-SO L ww Hochw asse Zins r: enfr Krtya ali edite eie füom Betr ustria.c r ie w.qu ierma rk · 12. Jahrga · 21.6.2 Nr. 23 013 · 7. 6. Nr. 21 2013 Josef altun Die nä chst e ntne r Wirt scha ersc �“ heint als Dopp „Kär sterb gsap 730M Z031 dt • GZ02 Eisensta ostamt Aufgabep nstadt, Günth 590M Wirtsc scha ancentour in Lie skammer “ der Wi rtzen – macht Herau mi e sforde t Einblic Station rungen ken in Seite der Zuk die n 14 –15 un. F er H., haftsk Bulg ar Weg ien auf de zur St abilitä m t Der Wi chael rtscha sdeleg SchwaAngerer über ierte Mi das Lan in Bu rzen Me er. lgarie n Ge Und: Wi d am Seite schä e Ausg n 21 e ma man –22 cht. 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Vor ganz ähnlichen Herausforderungen steht derzeit auch Rudolf Schwarz mit Presse und WirtschaftsBlatt: Das W IFI Vo rarlb erg bi etet ab Jahrga is € 1,7 WIFIfür Ih Kursbuch re W : eiter 328 Seit bildu en ng seI W · Pre Wirtsc Wir tschaft haftska skamm mmer er Vor Vorarl arlber berg g · 68. sonder ten gaST ro bETrIEb parTNEr uNd SSIch Beachte ErhE IT zu den n Sie die 031617 Die Zei Die Zeitun tung g der der Ober öste rreic hisch e ktu St. Pöl onjun P.b.b., Freita g, 31. Ma i 2013 IC-k bEI um r Expo SäTzEN uN rTEN gaNz d vorN Die Unt Informa ernehm en der besond tion & Consult Sparte sich. ers erfo lgreicheing hab SEITE 3 s Jah en ein r hint er 031639 Die W irtsc TIROLhEaft R P.b.b., Die Styria rüstet sich für die Zukunft, sowohl in ihrer Infrastruktur als auch in puncto Personal. Was dabei auffällt, ist, dass bei der Suche neuer Führungskräfte oft Vertraute aus dem eigenen Unternehmen zum Zug kommen. Deutlich zeigt sich das beim neuen Geschäftsführer von Presse und WirtschaftsBlatt, Rudolf Schwarz, dem zurückgekehrten Kleine-Zeitung-Geschäftsführer Walter Walzl und dem seit Sommer amtierenden RMA-Geschäftsführer Georg Doppelhofer. Alle drei begannen ihre Styria-Karriere vor vielen Jahren bei der Kleinen Zeitung. Welche weiteren Gemeinsamkeiten sich aus zukünftigen Vorhaben und Strategien sonst noch ablesen lassen, hat der MedienManager persönlich nachgefragt. 5 12/2014 Die Fac gen-, hgrupp e Tan station kstelle Wien der Garanfür die sunterneh und Ser Tankst Schaffu men set viceng zt Seite ellenfachk des Leh sich 20 raft ein rberuf s . 6. 201 3 Markt F. Müller-Wernhart, Mindshare Erika Hofbauer Foto: Mediacom Foto: Uni Kärnten Was tut der ORF? Medienforscher Matthias Karmasin will sich von der neuen ORF-Führung überraschen lassen, und davon, ob ein Mediengesetz zustande gebracht wird. Ob eine neue Presseförderung gelingt, ist für Karmasin auch spannend, denn: „Die Nachrufe auf Print waren bislang zu früh. Aber: Die Situation der Presseförderung muss gelöst werden.“ Internet-TV erkennt der Medienforscher als interessantes Entwicklungsfeld für die nächsten Jahre und ist gespannt, wie weit es das Mediennutzungsverhalten beeinflusst, denn: „Die Leute wollen am kleinen Bildschirm nicht fernsehen.“ Foto: Greylinger E in heißes Thema sind inte grierte Reichweiten, denn Onlineaktivitäten haben nun den Weg in den alltäglichen Standard geschafft und müssen sich den KPIs stellen“, bewertet MindshareChefin Friederike Müller-Wernhart. Mobile Marketing soll 2015 zur großen Nummer werden: „Jetzt ist endlich klar, dass alle SmartphoneBesitzer always on sind und mit Werbung auch mobil erreichbar sind.“ Eine Tatsache ist für Müller- Wernhart auch der saubere Bruch im Verhalten zwischen breiten Zielgruppen und dem Verhalten der jungen digitalen Bevölkerung, „auch wenn die PrimetimeReichweite beim Fernsehen eine nahezu identische Kurve hat wie das klassische TV“. Für MediaCom-Boss Joachim Feher wird 2015 vor allem in einer Hinsicht aufregend: „Nach vielen Monaten Planung und Strategiearbeit warten wir alle sehr gespannt, was aus dem News-Verlag nun kommt. Innovationen? Bleiben alle Titel bestehen? Digitalstrategie?“ TV bleibt stark. Mayr-Pernek glaubt auch an ein neues Hoch in Sachen Targeting: „verfeinert, verbessert, beschleunigt“. Auch vom TV-Sektor wird seiner Meinung nach noch einiges zu erwarten sein, hat sich doch heuer Beachtliches im Sinne vermarktbarer Werbefenster getan, obgleich das Tempo wohl nicht in der Form weitergehen wird, so Mayr-Pernek. Für den Printbereich schätzt der Agenturchef, dass „2015 das letzte Jahr sein wird, in dem sich Printmedien vorrangig um Werbeerlöse kümmern und sich wieder vermehrt ihren Konsumenten und Lesern, also Inhalten, Blattlinien und Konzepten, zuwenden n werden.“ Joachim Feher, MediaCom M. Karmasin, Medienforscher K. Mayr-Pernek, MEC iaB austria trainingdays Basislehrgang Digital Marketing mit diplomiertem Abschluss 6 Tage kompaktes Online Know How von Branchenprofis Online Werbung Content Marketing Performance Optimierung Mobile und Multi Screen Suchmaschinen Marketing Digitale Kreation Kampagnenmanagement Planungsstrategie Der nächste Lehrgang startet am 16. Jänner 2015. Kurstag ist jeweils Freitag im Intervall von 14 Tagen. Der Durchgang im Mai 2015 wird als Kompaktkurs an unmittelbar aufeinanderfolgenden Tagen geführt. Kursgebühr nur 950,- euro www.iab-austria.at/ausbildung Foto: Elliott Brown/flickr.com Google dominierte Medienthemen ’14 Das Medienjahr 2014 ist fast vorüber. Ein Grund für den MedienManager, sich bei Medienprofis umzuhören und nachzufragen, welche wichtigen Ereignisse geschehen sind (oder auch nicht) F ür Russmedia-Boss Eugen A. Russ war 2014 überaus erfreulich: „Print hält sich deutlich besser als von allen erwartet. Hohe Reichweiten und das große Vertrauen der Leserschaft bringen den Anzeigenkunden unverzichtbare Erfolge.“ Dafür führt Russ einen „klaren Beweis“ an: Aldi kehrt in Deutschland flächendeckend zur Tageszeitungsanzeige zurück. Was ihm sonst noch aufgefallen ist: „Digital wendet sich vom bislang gewohnten Google-Monopol ab. Immer mehr Kanäle, darunter auch die Digitalkanäle der österreichischen Medienunternehmen, bieten eine taugliche Alternative zum Technologieriesen aus den USA“, freut sich Russ, der außerdem findet, dass News und Content immer wichtiger werden: „US-Investoren strömen in unsere Branche. Wir werden noch viel Innovation sehen.“ Goldbach-Chef Maurizio Berlini sieht in der Datenorientierung die große Welle 2014: „Konvergente Mediennutzung wird zum Alltag, die Digitalisierung von Medienangeboten schreitet voran.“ Er sieht Daten als Turbo für künftige Geschäftsmodelle – Programmatic Media Buying ist ein wichtiger Bestandteil. „Alles Mobile und ‚Frenemy‘ Google“ waren auch für Berlini die 2014er-Themen. Print und Online. Für derstandard. at-Geschäftsführerin Gerlinde Hinterleitner war 2014 der SpiegelStreit und die dahinter liegende Frage, wie in Zukunft Print und Online zusammenarbeiten sollen, besonders spannend. Aber auch: Jetzt P l at z ! sichern Eugen Russ, Russmedia „Krautreporter und all die Onlineonly-Publikationen, die derzeit online gehen, sowie die Frage: Wie kann sich Qualitätsjournalismus in Zukunft finanzieren?“ Aufgefallen sind Hinterleitner auch Entwicklungen beim Mitbewerb: „Der News-Verlag sucht seine Daseinsberechtigung und dahinter steht die Frage: Wie geht es bei den Magazinen weiter? Dazu gehört auch der Umbau bei Gruner + Jahr und anderen Magazinverlagen.“ Apropos Magazinverlage. Thomas Leskoschek, Geschäftsführer von Styria Multi Media (SMM), findet, dass das große Thema die Digitalisierung der Medienbranche 2014 war: „Die digitale Komponente wird für Verlagshäuser immer relevanter. Gleichzeitig ist Crossmedia wichtiger denn je, denn nur durch die Verknüpfung aller Kommunikationskanäle und die Ausrichtung auf die Interessen und Themen der Leser und User können diese optimal bedient werden.“ Parallel dazu beobachtet der SMM-Chef den zunehmenden Rückgang der Einzelhandelsverkaufsstellen für Printprodukte und einen immer restriktiver werdenden Vertrieb über große Handelsketten. Mit entsprechenden Folgen: „Beides erschwert es Verlagen, ihre Produkte zielgruppengerecht am POS zu positionieren und damit die Leserschaft zu erreichen. Hier gilt es in Zukunft, alternative und innovative Wege für Touchpoints mit der Zielgruppe n zu entwickeln.“ Erika Hofbauer M. Berlini, Goldbach G. Hinterleitner, derstandard.at Foto: SMM Mobile bleibt der große Trend in der Medienszene Welche Trends haben das letzte Jahr dominiert, welche stehen kurz vorm Durchbruch? Foto: Kabelik Foto: oneinchpunch/fotolia.com Google-Präsenz und Online/Mobile waren die starken Medienthemen des Jahres 2014. Was prognostizieren Medienexperten für 2015? MEC-Geschäftsführer Konrad Mayr-Pernek versucht sich ebenfalls in Prognosen: „2015 wird das Dauergeschwurbel von Agenturen und Branchengrößen um Programmatic Buying und Real Time Advertising noch lauter werden. Bis an jenen Punkt, an dem substanzielle Projekte von A bis Z in fertigen, transparenten Systemen komplett abgewickelt und evaluiert werden können. Erst dann wird man als Kunde, Agentur oder Medium echte, eigene, substanzielle Erfahrungen machen und sich eine Meinung bilden können, auf qualitativer, quantitativer und Performance-Ebene.“ Foto: Goldbach Austria Mobil bleibt in MedienManager Foto: VN 12/2014 Foto: Archiv 6 T. Leskoschek, SMM Markt MedienManager Medien& Manager Schindlauer ist neue ORF-IIIGeschäftsführerin Die 32-jährige Eva Schindlauer ist vom ORFStiftungsrat zur neuen kaufmännischen Geschäftführerin von ORF III bestimmt worden. Peter Schöber zeichnet weiterhin für den Programmbereich verantwortlich. Bogocz als Geschäftsführer zu Mediaprint Axel Bogocz, ehemaliger Chef der News-Gruppe, hat mit 1. Dezember, seinen neuen Job als einer von drei Mediaprint-Geschäftsführern angetreten. Bogocz übernimmt im Auftrag der deutschen Funke-Gruppe die Nachfolge von Bernhard Schneider in den Bereichen Finanzen, Druck und Logistik. Goldener Werbe-Oktober Werbeentwicklung Focus Der noch im Sommer in Aussicht gestellte goldene Werbeherbst scheint sich nach der aktuellen Analyse der Werbedaten doch nicht so richtig eingestellt zu haben. Für die ersten zehn Monate des Jahres 2014 ergaben die Spendings im Vergleichszeitraum des Vorjahres einen Rückgang von 2,6 Prozent auf 2,71 Milliarden Euro. Die Branchen Medien und Food sorgten mit Zuwächsen von rund 14 bzw. zehn Prozent wenigstens für zweistellige Steigerungs raten. Auf der Minusseite sorgten die Sparten Kfz, Dienstleistung und Gebrauchsgüter mit Rückgängen zwischen 4,5 und 16 Prozent für die Negativausreißer. Werbefreudiger war da der Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat: Das Werbeplus betrug 3,2 Prozent n (362 Millionen Euro). 12/2014 Sektor 1–10/13 1–10/14 Bauen & Wohnen 298.042 Bekleidung/pers. Bedarf 106.897 Dienstleistung 702.767 Diverses 127.207 Drug +/– % 10/13 314.763 5,6 42.834 43.806 115.384 7,9 15.347 18.797 643.313 –8,5 94.508 87.947 87.901 –30,9 10.665 11.113 230.433 22.725 –3,3 30.483 27.672 Food 276.026 303.778 10,1 36.562 40.420 Freizeit/Touristik 186.720 188.244 0,8 19.052 19.913 Gebrauchsgüter 285.040 240.054 –15,8 29.198 37.395 Handel 260.755 253..990 –2,6 32.830 30.760 230.612 220.321 –4,5 28.074 28.117 Medien u. Sonstiges 348.503 396.128 13,7 42.181 50.763 2.780.114 2.708.048 –2,6 351.066 362.355 Gesamt* * Werbeentwicklung exkl. Doppelbuchungen, Entwicklung der klassischen Werbung; Bruttowerbewert in 1.000 Euro (= Bruttowerbeaufwendungen gemäß Tarifen der Medien) News-Chefredakteur Wolfgang Ainetter steigt vorzeitig beim Wochenmagazin aus, Vizechefredakteur Chris Neuhold wird bis auf Weiteres die Produktion leiten. Gustav Soucek, zuletzt in der Verlagsgruppe News für Vertrieb, Abomarketing und Mediaplanung verantwortlich, übernimmt als Managing Director das Verlagsmanagement des Nachrichtenmagazins profil und verantwortet damit den gesamten B2B-Markt der Zeitschrift. Markus Fallenböck übernimmt die Gesamtleitung für Vertrieb und Data Management bei der VGN. DBT-Kick-off im Advent Datum: Mittwoch, 10. 12. 2014, 19:00 bis 23:30 Uhr Einlass: 18:30 Uhr Ort: Haus der Musik, Seilerstätte 30, 1010 Wien Die Mobilisierungskraft der Nr.1 ist gut für Ihr Geschäft. Die aktuelle Media-Analyse zeigt: Die „Krone“ ist mit einer Reichweite von 32,0 % und 2,32 Mio. täglichen Lesern die unangefochtene Nummer 1 am Tageszeitungsmarkt. Wie Sie mit der Kraft der „Krone“ Ihre Kunden mobilisieren können, erfahren Sie auf kroneanzeigen.at Quelle: MA 13/14, Basis Tageszeitungen national, SB ± 0,8 % 10/14 Kfz Weitere Personalwechsel bei VGN Nach 14 Jahren und beinahe 170 Veranstaltungen hebt die APA – Austria Presse Agentur die „E-Business-Community“ gemeinsam mit dem Kooperationspartner styria digital one unter dem Motto Technologie – Vernetzung – Expertise auf ein neues Level. Anlässlich eines vorweihnachtlichen Treffs im Haus der Musik werden erste Details der neuen Networking-Reihe „DBT – Digital Business Trends“, die ab 2015 stattfinden wird, präsentiert. Darüber sprechen Peter Kropsch (CEO APA – Austria Presse Agentur), Malte von Trotha (CFO Styria Media Group AG), Barbara Rauch warter (APA-Unternehmenssprecherin und Leiterin Marketing & Kommunikation) und Alexis Johann (Geschäftsführer styria digital one). Einlass zum Event nur nach Anmeldung über [email protected]. 5 7 Quelle: 8 Markt 12/2014 MedienManager Voigt: „Gerade eingeschult“ Auf die Hauszustellung gab es ja recht unterschiedliche Reaktionen. Wie haben Sie das Feedback aus der Bevölkerung wahrgenommen? Voigt: Wenige handgeschriebene Briefe, die muss man ernst nehmen. Wir haben in den ersten Jumbos 1.065.000 zugestellt, in den weiteren im nächsten Jahr sind es nur 600.000. Wenn von 600.000 120 Briefe schreiben und man an 120 eine Merci-Schokolade zurückschickt, aber im Proporz der Rest sich wohl dabei fühlt, würde sich jeder Politiker glücklich schätzen, wenn das sein Votum wäre. MedienManager: Welche Pläne schmieden Sie, um Ihre Wiener Reichweitenkonkurrenten Heute und Kronen Zeitung in naher Zukunft einzuholen? Oliver Voigt: Silber ist verpasstes Gold. Wenn man den Zeitungsmarkt nimmt, geht es um Wien und den Großraum Wien mit dem Speckgürtel in Niederösterreich und dem nördlichen Burgenland. Wir stehen derzeit in Erwartung eines endlich zu exekutierenden Kartellurteils, das heißt, dass wir in dieser Stadt dann nochmal zwischen 80.000 und 120.000 Auflage mehr haben. Wir gehen davon aus, dass sich daraus eine gewisse Reichweite herausentwickelt. In Erwartung dieses Urteils, weil das ja immer ein bissel dauert, haben wir proaktiv eine andere Maßnahme gesetzt und für den Bereich Hauszustellung eine Jumboauflage entwickelt. Auch national bauen wir sukzessive unsere Zeitung aus. Sonntags sind wir sehr gut unterwegs, haben uns letztes Jahr die Steiermark, Graz erschlossen, unseren Blick auf andere Landeshauptstädte fokussiert. Wir sind ja erst acht Jahre, also gerade eingeschult, da darf man ja noch was vorhaben im Leben. Foto: MM flash MGÖ-Manager Oliver Voigt im Gespräch über die Aufholjagd am Zeitungsmarkt, anstehende Magazingründungen und den Werbemarkt 2014 Oliver Voigt leitet seit 2011 die Geschäfte der Mediengruppe Österreich Die Komplettversion des Interviews mit Oliver Voigt und Niki Fellner mit Aussagen zu den neuen Videoshows, Wettbewerb mit TV-Stationen und zukunftsträchtigen Werbemodellen finden Sie auf medienmanager.at. elden : Jetzt anm campus.at a p .a w w w Auch die MGÖ-Magazinfamilie wächst. Dieses Jahr waren es zwei Neugründungen, welche Pläne gibt es für 2015? Voigt: Wir wollen eigentlich in den nächsten zwölf bis 18 Monaten alles gebündelt haben. Wir haben am Montag gesund&fit, Cooking am Freitag, am Wochenende Madonna und für Dienstag, Mittwoch und Donnerstag gibt es Magazinideen. Wir sind felsenfest davon überzeugt, dass das Gratiskonzept in der Massivität funktioniert, weil man eben dort ist, wo der Leser ist, in der U-Bahn, in der S-Bahn, beim Bäcker. Das ist unser großes Konzept, aber nebenher sind wir fest davon überzeugt, dass Kaufpublikationen ebenso ihren Stellenwert haben. Durch diese Idee, zu sagen, du bekommst eine Zeitung und das Magazin dazu, sind wir unique. Ei- gentlich ist die Konzeption jeden Tag ein Österreich mit einem Magazin. Darüber hinaus natürlich auch andere Magazine wie NaturLust, Stylebook und was uns dann noch einfällt. Wie haben Sie den Werbemarkt dieses Jahr erlebt? Voigt: Megawachstum online, eine sehr stabile, leicht wachsende Tageszeitung im Netto, und im Magazinsektor wachsen wir über neue Magazin-Launches. Damit sind wir in Summe als Gruppe gewachsen, und ich schließe mich da dem Niki Fellner vollumfänglich an und bin auch immer wieder erstaunt, wie viel Tristesse verbreitet wird. Es ist schwer, es ist nicht leicht, du musst Ideen haben, du musst Konzeptionen haben, aber wir haben vieles dieses Jahr gewonnen, 360-Grad-Markteinführung bei Automobilherstellern oder auch, wenn du manchmal sogar siebenmal zum Hörer greifen musst, ist das Teil dieser Aufgabenstellung. Dahinter steckt rudern, rudern, rudern, es wird in diesem Geschäft schon lange nicht mehr gesegelt. Wer an einem großen Segelschiff steht, sollte sich ein paar Ruderpflöcke einschlagen, dann klappt’s auch mit der Geschwindigkeit. n Interview: Tatjana Rauth Mehr im WebTV: mmflash.at APA-CAmPus Hier bleiben sie gerne sitzen Das Weiterbildungsangebot der Austria Presse Agentur APA-Campus hat das Wissen und Know-how der Nachrichtenagentur – und gibt es gerne weiter. In der APA-Zentrale vermitteln Top-Referenten die Top-Themen für erfolgreiche Medien- und Kommunikationsarbeit. Foto: APA www.apa-campus.at Produktion & Vertrieb DAS EXTRA ZUM MEDIENMANAGER Großhandel rechnet künftig mit größerer Stückkostenbelastung im Zeitungseinzelhandel, Vertriebskooperationen sollen helfen, Kosten zu reduzieren Fortsetzung von Seite 1 er rückläufige Verkauf von Tageszeitungen im Einzelhandel bereitet uns natürlich Sorge“, erzählt Morawa-Geschäftsführer Emmerich Selch: Vom gesamten Umsatz mit Presse über den Einzelhandel liegt der Tageszeitungsanteil bei ca. 20 Prozent, ein wichtiger Bestandteil also. Rückgänge im Verkauf schmälern den Erlös sowohl der Einzelhändler als auch der Großhändler. Demgegenüber Foto: MM flash D bleiben aber die Vertriebskosten unabhängig von der verkauften Menge gleich. In Zukunft, prognostiziert Selch, wird die Stückkostenbelastung der Tageszeitungen im Einzelhandel steigen. Ein erster Lösungsschritt war im April die Gründung von Cargoe, einem gemeinsamen Unternehmen von Morawa und Presse Großvertrieb Austria Trunk (PGV Trunk). Damit, erklärt PGVVertriebsleiter Ludwig Huber, sollen die Transport-, Kommissionierungs- Auch Großhändler hadern mit dem rückläufigen Verkauf von Tageszeitungen und Remissionsverarbeitungsprozesse zusammengeführt werden. Der gemeinsame Transport wurde flächendeckend bereits umgesetzt, ebenso die gemeinsame Remissionsverarbeitung, verbunden mit einem gemeinsamen Remissionsaufruf. Der gemeinsame Lieferschein soll ebenfalls starten. Für den Handel gibt es dadurch Erleichterungen, ist Huber überzeugt, weil es quasi nur mehr einen Lieferanten gibt: „So ist es beispielsweise möglich, die sogenannte ‚Sackremission‘ durchzuführen: Man braucht nicht mehr zwischen den beiden Grossisten zu trennen.“ Stabiler Partner. Huber will sich auch weiterhin als stabiler Partner für die Trafikanten sehen: „Unsere Auf gabe ist es, die Umsatzpotenziale mit standortspezifischen Sortimenten zu optimieren.“ Soll heißen: Um Einzelhändler zielgruppen orientiert zu bestücken, wird seit einigen Jahren das Instrument der Einzelhandelsstrukturanalyse, Stadt-Land-Gefälle. Morawa-Chef Selch setzt ebenfalls auf Daten, denn: „Der Einzelhändler selbst wäre aufgrund der Vielfalt des Sortiments nicht dazu in der Lage, seine Disposition selbst vorzunehmen.“ Natürlich, so Selch weiter, unterstützen die Einzelhändler die Grossisten bei der Sortimentszusammenstellung aufgrund ihrer standortspezifischen Kenntnisse. Auch ein etwaiges Stadt-Land-Gefälle wird berücksichtigt, erzählt Selch: „Es gibt in der Tat im Segment der überregionalen Qualitäts- zeitungen ein Stadt-Land-Gefälle. Ergänzend dazu gibt es aber auch noch die regionalen Qualitätszeitungen, die aufgrund ihrer lokalen Berichterstattung auch am flachen Land gut verbreitet sind.“ Tendenziell werden jedoch Qualitätszeitungen überproportional stark über den Abo-Vertriebsweg verkauft. Der Einzelhandel steigert seinen Anteil in den Urlaubsgebieten während der Ferienzeit, da die Leser dann ihr Abonnement unterbrechen, weiß Selch. Ähnlich ist die Situation auch bei Magazinen, berichtet PGV-Vertriebschef Huber: „SpecialInterest-Titel wie Wissenschafts-, Sprachen- oder Reisemagazine haben einen sehr starken urbanen Verkaufsanteil, während sich die hochauflagigen Unterhaltungszeitschriften meist gleichermaßen auf Stadt- und Landgebiete aufteilen.“n Erika Hofbauer E. Selch, Morawa Ludwig Huber, PGV ie S n r e Spar O bei ihre T pOrT hÄfTSpOS GeSc at N WIE JeTZTOT b anGe Dern r anfO genannt EHASTRA, eingesetzt. Huber: „Das erlaubt uns, abgesehen von den klassischen Händlerdaten wie Adresse oder Telefonnummer, Informationen über die Branchenzugehörigkeit, Geschäftsgröße, die Regal- und Bordmeteranzahl des Zeitschriftenregals, Angebotsformen, Öffnungszeiten, interne und externe Nachfragebeeinflussung und die elektronische Ausrüstung zu erhalten. Für die aktuelle Bezugsfindung jedes einzelnen Titels stehen uns sämtliche Verkaufsdaten der Vergangenheit zur Verfügung.“ Mit all diesem Wissen könne man so „bestmöglich händlerindividuell das Sortiment und die Menge pro Titel festlegen“. Foto: PVG Austria Kein Tag ohne Zeitung 9 Foto: Morawa 1 2 / 2 0 14 a. w w w. f e i b r Porto sparen leicht gemacht! Wenn Ihre Sendung nicht unbedingt am nächsten Tag beim Empfänger sein muss, können Sie jetzt deutlich beim Porto sparen – mit dem neuen Zustellservice von feibra für adressierte Geschäftspost. 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Bevor er mit seinem Vortrag seine Sicht der Dinge darstellte, stellte ÖZV-Präsident Wolfgang Pichler in aller Ruhe die Fakten aus seiner Sicht dar: Das Jahr sei generell gut verlaufen, die KioskApp zwar gescheitert, Zeitschriften aber hätten eine Zukunft, wie in einer aktuellen Umfrage Entscheider aus allen Branchen bescheinigten. Natürlich – er reagierte dabei auf den Zuruf eines Mitglieds – sei das Digitale mitzudenken, man könne im nächsten Jahr gerne einmal eine Veranstaltung zum Thema für die Mitglieder ins Leben rufen. Mike Friedrichsen lehrt an der Stuttgart Media University und berät führende deutschen Verlage in Digitalisierungsbelangen sei gekommen, um festzustellen, wohin die Reise geht. Wertschöpfungskette. Die Verleger sollten sich eines bewusst machen: Die Digitalisierung sei erst im Kindergartenalter angekommen, und aufgrund neuer Geschäftsmodelle hätten die Anwesenden nach wie vor einen entscheidenden Startvorteil. Sie hätten das, was andere bräuchten: spezifischen Nischencontent. Zuerst aber sei es wichtig, die grundlegend andere Ökonomie des Digitalen zu verstehen. Im Digitalen geht es nach Friedrichsen nicht um die Distribution von Content, sondern um die Verknüpfung von Content aus verschiedenen Quellen zu Wissen. Daraus resultiert folgende Wertschöpfungskette: Daten – Information – Content – Formate – Wissen. Entlang dieser Wertschöpfungskette entstehen durch Rekombination bestehender Produkte immer wieder neue Produkte. Stimmt die Theorie dazu, befindet sich Content im Aufstieg zum vierten Produktionsfaktor nach Arbeit, Boden und Kapital. Eine gute Nachricht für Fachzeitschriften. Alle Branchen betroffen. Nur, wer sich diesen Gesetzen beuge und schnell mit ihnen umzugehen Foto: post.at Jetzt oder nie. Dann Auftritt Friedrichsen: Wie ein Wirbelwind nahm der 54-Jährige die Bühne ein, bedankte sich für den gelungenen Einstieg, der sei wie aus dem Lehrbuch. Doch leider müsse er den Präsidenten und seine Meinungsanhänger enttäuschen. Eine Veranstaltung im nächsten Jahr sei angesichts der rapiden Veränderungen niemals genug, es gelte das Prinzip: jetzt oder nie! Der Zeitpunkt Foto: OEZV s gibt sie noch, die scheinbar Weisen, die über den Dingen stehen und zwischen ihrer Lehre an der Universität und der Beratung großer Zeitungsflaggschiffe wie der FAZ die Zeit finden, den Mitgliedern des Österreichischen Zeitschriftenverbands (ÖZV) gehörig den Kopf zu waschen. Land der Prospekte In vielen Branchen beeinflussen Flugblätter Kaufentscheidungen maßgeblich N eunmal Gold für heimische und internationale Unternehmen regnete es beim Prospekt Award der Österreichischen Post. Wie in den Jahren zuvor wurden auch heuer die erfolgreichsten und kreativsten Flugblätter gesucht. Damit stellt der Award jenes Werbemittel in den Vordergrund, das Konsumenten wie kein anderes wahrnehmen. Eines, das Werbebotschaften zum Kunden transportiert und gleichzeitig das Potenzial hat, Druckereien und Zustellern volle Auftragsbücher zu bringen. „Prospektland“. Das mag auch ein landesspezifisches Phänomen sein. Als „Prospektland“ bezeichnete Marketagent.com-Geschäftsführer Thomas Schwabl Österreich 2010. Eine Werbewirkungsstudie hatte ergeben, dass Prospekte und Flugblätter hierzulande am meisten wirkten, während in Deutschland und der Schweiz TV an der Spitze stand. Zumindest in Österreich scheint sich daran nicht viel geändert zu haben. Laut aktuellem Branchenmonitor des Gallup-Instituts erinnern sich etwa im Lebensmitteleinzel- handel 62 Prozent der Empfänger an Werbung in unadressierten Flugblättern und Prospekten. 51 Prozent informieren sich darin über Angebote und auf 49 Prozent wirken sie kaufanregend. Auch in der Möbelbranche kommen diese Werbemittel besonders gut an: Hier liegt die Werbeerinnerung bei 60 Prozent, 42 Prozent informieren sich darin und 40 Prozent finden sie kaufanregend. Allerdings hängt das auch von der Branche ab. Im Bereich Auto zum Beispiel wirkt Fernsehwerbung wie keine andere. Hier erinnern sich lediglich 16 Prozent an Werbebotschaften in Flugblättern und Prospekten, neun Prozent informieren sich darin, aber immerhin elf Prozent würden sie als kaufanregend bezeichnen. lerne, führt Friedrichsen weiter aus, habe eine Chance, die nächsten Jahre zu überleben. Die Verleger sollten sich vor Augen führen, dass es schließlich nicht nur ihnen selbst so gehe, sondern von den Banken über die Nahversorgung bis zur Autoindustrie alle mit ähnlichen Erscheinungen zu kämpfen hätten. Auch er selbst, Professor im geschützten Universitätsrahmen, sei in den letzten Jahren gezwungen gewesen, seine Methoden komplett umzustellen. Erstens würden seine Studenten sich fast ausschließlich im Netz informieren. Zweitens würden sich seine Bücher nur mehr gut in einzelnen Kapiteln verkaufen, am Gesamtwerk sei kaum mehr einer interessiert. Drittens habe er entdeckt, dass er weitaus mehr Studenten mit zehnminütigen YouTube-Clips erreichen könne als mit Vorlesungen. Und viertens sei er inzwischen immer für seine Studenten erreichbar – ganz nach amerikanischem Vorbild, was einerseits anstrengender sei, ihm andererseits auch größere räumliche Freiheiten erlaube. Langer Rede kurzer Sinn: Alle sind vom digitalen Umbruch betroffen, es gelte nun einzig, ihm mit den richtigen Maßnahmen zu begegnen. Denn obwohl wir bei der Digitalisierung erst am Anfang stünden, die Welt lerne schnell und die Konsumenten umso schneller. Deshalb sollte jeder Verleger einen individuell angepassten crossmedialen Plan fassen, um den wertvollen Content in moderner Weise zu n seinen Kunden zu bringen. Tatjana Rauth Der crossmediale Plan: • Alles bewegt sich auf einen ausschließlich mobilen Zugriff auf digitale Angebote der (Fach-)Zeitschriften zu. • Soziale Medien müssen viel stärker genutzt werden, um die Inhalte zu verbreiten. • Es gilt, viel stärker auf Videoformate zu setzen als bisher. • Die Werbung muss kreativer werden. Die sogenannte Display-Werbung im Internet ist – radikal gesagt – tot. Die Zugriffsraten für die Werbebanner rund um die Inhalte stimmen nicht, die Preise erst recht nicht. • Zwang zu erheblichen weiteren Investitionen in die Technologie. Neunmal Gold. Um die Gewinner des Prospekt Awards zu ermitteln, griff die Österreichische Post auf ihr eigenes Flugblatt zurück. Das Post-Kuvert, der Sammelumschlag für unadressierte Werbesendungen, wurde an mehr als drei Millionen österreichische Haushalte versendet. Rund 300.000 Personen, also rund zehn Prozent, kamen dem Voting-Aufruf nach und wählten mittels Antwortkarten oder online die besten aus 80 vorausgewählten Sujets. Diese mussten unadressiert und in einer Mindestauflage von 50.000 Stück mit dem Post-Kuvert an Konsumenten verschickt worden sein. Mit 186 teilnehmenden Projekten war das Interesse auch bei den werbetreibenden Unternehmen, Werbe- und Mediaagenturen sowie Druckdienstleistern groß. Anfang November freuten sich die Gewinner über Auszeichnungen in Gold, Silber und Bronze in neun Kategorien: Auto, Freizeit & Schönheit (Gold: dm drogerie markt), Elektrohandel (Media Markt), Textil & Schuhe (Deichmann), Möbel (XXXLutz), Baumärkte/Gartencenter (Lagerhaus), Lebensmittel (Hofer), Kreativität (Billa), Nachhaltigkeit (Hofer) sowie in der neuen Kategorie Regionale Anbieter (Unimarkt). Gefragt wie eh und je. Für Johann Peter Jordan von NP Druck erhalten Prospekte und Flugblätter durch Veranstaltungen wie den Prospekt Award die Aufmerksamkeit, die sie verdienen – gerade als Medien, die selbst für Aufmerksam sorgen. Neben Zeitschriften und Katalogen zählen Prospekte zu den Kernbereichen von NP Druck. „Gemeinsam mit Kunden entwickeln wir effiziente Produkte und ermöglichen den Druck von Prospekten mit hoher Mutationsanzahl“, sagt Jordan. Diesen Weg wolle man konsequent weitergehen. Denn Prospekte sind gefragt n wie eh und je. NP Druck Johann Peter Jordan Tel.: 02742/802 12 50 E-Mail: [email protected] Web: www.np-druck.at 5 12/2014 11 Fotos: CoreyHarris/flickr.com, BussFeed, google+,instergram, twitter, spotify, pinterest, Juancameneses, Berger Föhr/wikipedia, upworthy.com Produktion & Vertrieb MedienManager Social Media: Nicht alle Wege führen nach Rom Pages dazu bringen, ihre Inhalte durch Ads zu bewerben. Stadler, die die offizielle Facebook-Seite des Standard betreut, vermutet, dass die aktive Community und die Bekanntheit der Marke dafür sorgen, dass die Tageszeitung weiterhin in den News Feeds zu sehen ist. Während auf Pinterest und Insta gram weiche Themen am meisten geschätzt werden, Twitter und Google+ die Nachrichten liebenden Nischen bedienen, funktionieren bei Facebook vor allem emotionale Themen, die von Nutzern gern geteilt werden. Die besten Beispiele Wir freuen uns auf Sie. Wir freuen uns auf Sie. Visuelle Plattformen. Für den Onlineauftritt von Woman ist Facebook ebenfalls für einen wichtigen Teil der Reichweite verantwortlich, Redaktionsleiterin Nana Siebert setzt bei der Verbreitung der Inhalte über soziale Kanäle jedoch vor allem auf visuelle Plattformen. Die Zielgruppe des österreichischen Frauenmagazins befinde sich so zum Beispiel auf der Foto-App Instagram. Die Präsenz am Visual-BookmarkingPortal Pinterest will Siebert demnächst „pimpen“. „Auf Twitter, Spotify und Google+ sind wir auch, allerdings ist unsere Zielgruppe hier nicht sehr präsent. Deshalb fallen die Bemühungen nicht so intensiv aus“, verrät die Onlinechefin. Wie Kollegin Stadler wartet sie bei Neulingen am Social-Media-Markt wie Ello erst einmal ab. Die großen Lifestyle-Magazine in den USA haben sich auf Pinterest eine große Anhängerschaft aufgebaut. Dort funktionieren Anleitungen, bildlastige Reportagen und Produktvorstellungen am besten. Ein ähnliches Potenzial hat Instagram. Hier wird jedoch das direkte Verlinken von Artikeln erschwert, denn bisher erlaubt die App keine Links. Vielmehr versuchen Medienmarken, sich visuell in die Erinnerung ihres Zielpublikums zu rufen. Medienblase Twitter. Bei Twitter finden sich vor allem News-Junkies, weshalb der Dienst sich besonders für Hard News eignet. Aufgrund seiner Aktualität funktionieren hier Eilmeldungen, aber auch Teaser zu größeren Geschichten. Konkurrent Facebook hingegen ist bei der Reihung im News Feed immer undurchschaubarer geworden. Besonders Betreiber kleinerer FacebookSeiten beklagen, dass die Beiträge nur mehr wenige User erreichen. Nicht ohne Grund: Das börsennotierte Unternehmen will offizielle dafür sind die Viral-Portale BuzzFeed und Upworthy, die mit ihren Listen und Videos massenhaft n Shares und Klicks generieren. Für die meisten Medien zählen Social-MediaPlattformen zu den wichtigsten TrafficQuellen im Netz LWmedia „Facebook ist ganz klar der Platzhirsch“, sagt Lisa Stadler, Social Media Manager des Standard. Auf dem Portal generiert die Tageszeitung nicht nur Likes, sondern auch Kommentare. Twitter hingegen sei eher ein Nischenmedium und bringe weniger Traffic ein: „Das ist nur eine Medienblase, der Rest ist inaktiv“, bewertet Stadler das Microblogging-Tool. Generell probiert das Community-Team des Nachrichtenportals alles aus: „Pinterest haben wir schon wieder aufgegeben, weil es für uns keinen Sinn gemacht hat und von der Community nicht aufgenommen wurde.“ Google+ werde ebenfalls befüllt, allerdings mit wenig Fokus darauf. Auf dem Social Network funktionieren laut der Expertin vor allem technologiebezogene Themen. Weitere Kanäle wie die neue Facebook-Alternative Ello beobachtet Stadler zwar, wartet aber erst ab, bevor sie sich darauf einlässt. „Wir haben alle paar Monate Meetings, in denen wir alles hinterfragen und die Strategie auch überarbeiten“, erzählt die Community-Managerin über ihre Arbeit. HerzlicH willko willk mmen. nP DrUck bietet Ihnen von Anfang Anf an einen persönlichen Ansprechpartner in k kt allen Fra r gen. Einen, der zuhört und versteht. Der anpackt ra und sich engagiert, der Ihre Anliegen zu seinen macht. NP DRUCK – Wir haben das Team. T niederöst ieder iederöst err erreichisches Pr Pressehaus Druck und Verlagsgesellschaf DruckVerlagsgesellschaft erlagsgesellschaft m.b.H., Gutenbergstr enbergstraße enbergstr gstraße 12, 3100 St. Pölt P en, T +43 (0)2742 Tel (0)27 802-0, [email protected], www.np-druck.at www NP Inserate 215x295-wa.indd 1 Tackerl_212x270.indd 1 08.09.11 14:32 16.03.12 17:37 AUCH MÄNNER WOLLEN UMWORBEN WERDEN. AUF RTL NITRO. Unser Männersender „RTL NITRO – Fernsehen für Helden“ gibt Männern, was sie brauchen: ganz viel Aufmerksamkeit. Wie Sie von dieser testosterongeschwängerten Umgebung profitieren können? Schreiben Sie uns: [email protected] GROSSE FORMATE. GROSSE SENDER. GROSSE ERFOLGE. IP-OESTERREICH.AT
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