DIE ZUKUNFT Die große Jubiläums-Zeitung Donnerstag, 6. Juli 2006 63 Von C wie „Chat“ bis W wie „Weblog“ Ein kleines Glossar mit Begriffen und Stichwörtern, die die Zukunft der Zeitung betreffen Die Zukunft wird spannend: Das Internet nimmt immer mehr Raum ein, technische Neuerungen drängen vermehrt auf den Markt. Aussterben wird die traditionelle Zeitung zwar nicht, da sind sich die Experten einig. Allerdings werden sich Leser und Medienschaffende auf einige Änderungen einstellen müssen. Besonders vom gewohnten Papierdruck wird man sich – zumindest, was die Nachrichtenübermittlung betrifft – vermutlich verabschieden müssen. Da auch unsere Leser in den kommenden Jahrzehnten einige Änderungen mitbekommen werden, haben wir hier einige Stichwörter, die die Zukunft der Zeitung betreffen, aufgelistet und kurz erläutert. Von unserem Redaktionsmitglied Heike Rentsch hat: zu Deutsch: „Schnattern“. Mehrere Menschen unterhalten sich in einem bestimmten Bereich, der von einer Online-Plattform zur Verfügung gestellt wird (zum Beispiel einer Zeitung) über aktuelle Themen oder Persönliches. C rossmedia: Gemeint ist die VerC knüpfung der Inhalte von Zeitung, Radio, Fernsehen, Internet und mobi- ultimedia-Brille: Brillen, über die man die unterschiedlichsten MeM dien wie Filme, Videos, DVDs – oder eben die Zeitung – in einer außergewöhnlichen Qualität und ganz für sich anschauen kann. Die Brillen haben die Größe von Sonnenbrillen und arbeiten mit dicht vor den Augen platzierten LCDisplays (Liquid Crystal Displays oder „Flüssigkristallanzeige“). Dazu kommt ein Stereo Sound aus dem integrierten Kopfhörer – so hat man das Gefühl, mitten im Geschehen zu stecken. ews am Abend: Ähnlich wie in den N Anfangsjahren der Zeitung, als es zum Beispiel eine Morgen- und eine len Diensten (zum Beispiel SMS-Kurznachrichtendienst auf dem Handy). Abendausgabe gab, bietet das „Handelsblatt“ seit April eine Nachmittagszeitung an. Die wichtigsten Nachrichten werden somit tagesaktuell präsentiert. aily me: eine persönliche, elektronische Zeitung. Umfassender SerD vice, der sich auch den wechselnden Interessen des einzelnen Lesers anpasst. Beispiele sind Zeitungsangebote wie das „Wall Street Journal Interaktive“ (www.wsj.com) oder „Nando Interest Alert“ (www.interestalert.com/ nando/). ewsplex: Bezeichnet das Konzept einer Tageszeitung, die gekoppelt mit N Website, Weblogs, Audio- und Video- -Paper: bildet ein Druckerzeugnis im gewohnten Design online im InE ternet ab. Ist als Alternative oder Er- DA (personal digital assistant): Viele Zeitungsverlage in den USA bieten P spezielle Inhalte für diese digitalen As- satz des eigentlichen Print-Produkts gedacht. Die Zeitung ist überall in gewohnter Aufmachung abrufbar. Eigentlich sind E-Paper auf elektronische Lesemedien zugeschnitten, von denen es bereits einige auf dem Markt gibt, die jedoch noch nicht für die breite Masse tauglich sind. sistenten an. So übermittelt zum Beispiel die „New York Times“ den vollen Text ihrer ersten Seite an die Geräte. Angeboten sowie Mobilfunk ihre Kunden an jedem Ort und zu jeder Zeit mit neuesten Nachrichten versorgt. ersönliche Zeitung: Vorstellbar ist, dass die Zeitungsverlage künftig ihP ren Lesern zum Beispiel Beamer oder Vierfarb-Terminals zu Hause zur Verfügung stellen, die jeden Morgen die topaktuelle Zeitung ausdrucken oder an die Wand und an den Badezimmerspiegel werfen – mit genau den Themen, für die sich der einzelne Leser interessiert. Bei der „Mitteldeutschen Zeitung“ läuft das Projekt der personalisierten Zeitung. Hier werden kleine Beilagen gedruckt, die sich der Leser selber zusammenstellt – zum Beispiel aus den Seiten anderer Regionalausgaben. lektronische Lesemedien: Faltoder rollbare Monitore, die neben E der favorisierten Tageszeitung noch andere Zeitungen und Zeitschriften sowie Comics oder Filme parat halten. Diese Art der Zeitung kann mehrmals am Tag aktualisiert werden. Eine Tochterfirma von Siemens hat im vergangenen Sommer bereits ein so genanntes „E-Ink-Gerät“ namens „Iliad“ mit einem biegsamen Farbdisplay auf den Markt gebracht, allerdings noch mit einem Minibildschirm von wenigen Inch Größe. Es erinnert ein wenig an einen PDA oder ein MiniNotebook. 200 Leser der belgischen Zeitung „de tijd“ testen seit April die neue Technologie. Ähnliche Projekte sind in diesem Jahr in den Vereinigten Staaten, Schweden und Großbritannien geplant. Weiteres „elektronisches Papier“: „Readius“ von Phillips (die BASF arbeitet an der Entwicklung dafür geeigneter Farbstoffe). In zusammengeklapptem Zustand hat das Plastikkästchen die Größe einer Kleinbildkamera. Ein zwölf Zentimeter breiter Bildschirm kann ausgerollt werden. Auch die Fujitsu Laboratories haben ein biegsames elektronisches Papier vorgestellt, das seinen Bildinhalt auch ohne Stromzufuhr beibehält. ish wrap: Digitale Unizeitung am Massachusetts Institute of TechnoF logy in Cambridge (USA). Existiert seit Anfang der 90er-Jahre und heißt so, weil auf dem Markt der Fisch oft in Zeitungspapier verpackt wird. Der Dienst „Fish wrap“ konstruiert aus wenigen Daten wie dem Herkunftsort des einzelnen Studenten, seinem Studienfach sowie seinen Interessengebieten einen individuellen Informationsmix. Von regelmäßig gelesenen Themengebieten werden in der nächsten Ausgabe mehr Artikel zur Lektüre angeboten. odcasting: Kunstwort, zusammen gesetzt aus Apples MP3-Player iPod P und Broadcast, englisch für Rundfunk. Die multimediale Welt umrundet den Leser – trotzdem wird auch in Zukunft die auf Papier gedruckte Zeitung ihren Stellenwert behalten. Allerdings werden dort dann eher erläuternde Hintergründe zu lesen sein. Zeichnung: Walter Imhof Vorgelesene Artikel aus der Zeitung, aber auch eigens produzierte Beiträge, warten im Internet als Audiodateien auf den Download. Vorreiter in Deutschland ist die Wochenzeitung „Die Zeit“. Auch das „Hamburger Abendblatt“ und die Online-Zeitung „Netzeitung“ bieten das Angebot. abloid-Formate: handliche, kleinformatige Zeitungen mit kurzen, knapT pen Inhalten. In Deutschland zumeist als eser-Reporter: Der Leser bestimmt das Bild der Zeitung mit. Er ist selber eine Art Reporter, der den Redaktionen Hinweise, Tipps und Fotos per SMS, MMS, E-Mail, Fax oder Telefon weiterleitet. Dabei wird nicht einfach das Gesendete abgedruckt, sondern ein Redakteur recherchiert die Hinweise nach und schreibt dann den Text. Vorreiter für diese neue Art der Lesereinbindung war die norwegische Boulevardzeitung „Verdens Gang“. Schlagzeilen machte die Zeitung, als sie noch vor den Nachrichtenagenturen vom Tsunami in Thailand erfuhr. Ein Norweger, der die Flutwelle vom Dach eines Hotels beobachtete, griff schnell zu seinem Mobiltelefon und unterrichtete die Zeitung. Zwei Stunden später standen die von ihm aufgenommenen Bilder auf der Webseite der Zeitung. In Deutschland war die „Saarbrücker Zeitung“ das erste Blatt, das das System der „Leser-Reporter“ aus Norwegen übernommen hat. Dort werden jedoch – im Gegensatz zu Norwegen – die „Leser-Reporter“ nicht für ihre Hinweise oder Fotos bezahlt. L ive-Paper: Sieht aus wie ein gewöhnliches E-Paper, bietet aber Zusatzfunktionen. Bei CD-Besprechungen kann man zum Beispiel in die CD reinhören, über eine Pressekonferenz muss man nicht nur lesen, sondern kann sie sich mittels eines Films ansehen, Interviews sind mit Ton versehen. Vorreiter davon ist die Online-Ausgabe der Zeitschrift „Musik Woche“. L obilempfänger: Die Nachfolger der heutigen Handys werden zu persönlichen Zeitungen. Auf ihnen kann M der „Leser“ Nachrichten aktuell empfangen (zum Beispiel mit Videoclips oder Tondokumenten versehen) sowie Analysen und Kommentare zu bestimmten Zeiten abrufen. Zudem kann er selbst wählen, aus welchen Bereichen er Nachrichten bekommen möchte. So können aktuelle Meldungen schneller beim Kunden ankommen als mit der „klassischen Zeitung“. obilportal: Viele Zeitungsverlage mischen im Geschäft mit Handys mit. Sie bieten über ihr Portal M Meldungen, Fotos oder Grafiken an, die auf dem Handy empfangen werden können. Alternative zu einer großformatigen, ausführlicheren Zeitung (zum Beispiel „Welt Kompakt“). Das „Wall Street Journal“ plant für Anfang 2007 auch eine Kleinausgabe, intern „Journal 3.0“ genannt. Dabei soll das einfließen, was der Verlag aus dem Internet gelernt hat: Auf der Titelseite reißen Überschriften die Themen an, die im Inneren der Zeitung vertieft werden. eblogs: Ursprünglich Online-Tagebücher von Privatpersonen. Die W ersten Weblogs tauchten Mitte der 1990er Jahre auf. Experten haben errechnet, dass es inzwischen rund 25 Millionen Weblogs gibt. Jede Sekunde kommt ein neuer hinzu. Mittlerweile sind die Blogger oft zu einer Art Journalisten geworden, indem sie aktuelle Themen aufgreifen und kommentieren sowie über das schreiben, was sie persönlich bewegt. Der Merkur im dissonaten Aspekt bescherte in den letzten 60 Jahren viel Erfolg in der Personalarbeit, der Mond, der in Beziehung zum aufsteigenden Grade tritt, wird diesen Erfolg in den nächsten Jahren erhalten. Die Sonne im kardinalen Wasserzeichen Krebs zentral, bestimmt auf das persönliche Gefühls-Erlebte, alles seelisch und subjektiv Erschlossene und lässt Sie alle mit Freude in die Zukunft blicken. Da machen wir mit unseren flexiblen Personalsystemen gerne mit. Ihr Kunde, wir, geritten von einem Welthintergrund über Mars, Pluto und Jupiter, wünschen für die nächsten 60 Jahre alles Gute!
© Copyright 2024 ExpyDoc