die bank 21.04.15 NEWSLETTER FÜR BANKPOLITIK UND PRAXIS NACHRICHTEN top-thema Deutscher Bankensektor Ungünstige Voraussetzungen für ein tragfähiges Geschäftsmodell Die seit über sieben Jahren andauernde Finanz- und Staatsschuldenkrise im Euro-Raum hat deutliche Spuren auf dem Finanzmarkt hinterlassen. Sie hat sowohl die Geldpolitik dazu veranlasst, sehr expansive Maßnahmen zu ergreifen, als auch Anpassungen in der Regulierung ausgelöst. In der Folge sieht sich vor allem der Bankensektor einem grundlegend veränderten Umfeld ausgesetzt. Der aktuelle Monatsbericht der Deutschen Bundesbank widmet sich intensiv dieser Entwicklung und analysiert das Zusammenspiel von Regulierung, Geldpolitik und Marktverhalten sowie deren Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle der Banken. Das Augenmerk wird dabei auf die Bilanzstruktur und die Finanzierungsformen deutscher Banken gelegt. Die in den neunziger Jahren einsetzende Finanzmarkt-Deregulierung prägte zusammen mit dem europäischen Integrationsprozess die Geschäftsmodelle insbesondere der größeren Banken in Deutschland maßgeblich: So wurde unter anderem eine verstärkte marktbasierte Finanzierung und die Ausweitung des Investmentbankings ermöglicht. Im Ergebnis wuchsen vor allem die größeren deutschen Banken rapide. Kleinere Banken hingegen blieben tendenziell im Schatten dieser globalen Entwicklung und betrieben weiterhin ihr traditionelles Bankge- schäft. Die Finanzkrise beendete die Expansionswelle der größeren Banken, die auf den Kapitalmarkt und das Investmentbanking ausgerichtet und auf institutionelle Finanzierung gestützt gewesen war. Zusätzlich stellen die jüngsten Regulierungsinitiativen konkrete Anforderungen an die Finanzierungsstrukturen von Banken und streben eine ausreichende Verlustabsorptionsfähigkeit sowie erstmalig die Möglichkeit zur Abwicklung größerer Kreditinstitute an. Die krisenbedingten Ertragseinbrüche, die Veränderung des Finanzmarktumfeldes und die Reformen der Bankenregulierung haben im deutschen Bankensektor insgesamt zu einer Verminderung des Eigenhandels, zu einer Refokussierung auf das Kerngeschäft und zu einer Substitution von Kapitalmarktfinanzierung durch Einlagen geführt. Vor allem größeren deutschen Banken gelang es in den letzten Jahren kaum, genügend Erträge zu erwirtschaften, um durch Gewinnthesaurierung Eigenkapital zu generieren. Dies stelle jedoch – so der aktuelle Monatsbericht der Deutschen Bundesbank – eine zentrale Voraussetzung für ein tragfähiges Geschäftsmodell dar. Nur jene Banken, die diese Bedingung langfristig erfüllen, könnten ihre Finanzierungsfunktion in der Volkswirtschaft voll wahrnehmen. G 8790 bank sucht frau Weibliche Spitzenkräfte in der Finanzwirtschaft CRS - Common Reporting Standard fl www.die-bank.de breite Erfahrung, den richtigen Kurs für Ihre MiFID II / MiFIR-Umsetzung zu halten. päischen Bankensektor in zu planen. Die Konkretisierung regulatorischer Kraft. Die weitreichenden Anforderungen Details erfolgt schrittweise über einen länge- Nähere Informationen erhalten Sie unter ren Zeitraum und erfordert ein hohes Maß an www.d-fine.com/mifid. betreffen das Kapitalmarktgeschäft, den aktiver Steuerung. stellen Institute vor neue Herausforderungen. Gern unterstützen wir Sie durch unser Erste Projekterfahrungen zeigen, dass es bewährtes Vorgehen bei der Umsetzung supply chain finance Der Markt wächst compliance d-fine. Die Spezialisten für Risk&Finance. Rechtskonformes Hinweisgebersystem www.d-fine.com Frankfurt, München, London, Zürich, Wien dfine_DieBank_04_2015_210x280_4c_2.indd 1 Weitere Markenwelten die bank ZEITSCHRIFT FÜR BANKPOLITIK UND PRAXIS Weichenstellungen vorzubereiten und den Änderungsbedarf in Systemen und Prozessen Anlegerschutz sowie Compliance und nr.4 regulatorischer Vorgaben und unsere Anfang 2017 eines der größten Reformvorhaben im euro- Euro 11,00 » Hier bestellen wichtig ist, frühzeitig geschäftspolitische die bank BEI UMSETZUNG MIFID II / MIFIR DEN RICHTIGEN KURS HALTEN Mit der MiFID II / MiFIR tritt die aktuelle ausgabe nr.4 ó april 2015 buchempfehlung 27.02.15 15:41 digitalisierung Mehr Fokus auf den Kunden ó april 2015 die bank 4-2015 » Hier bestellen Tarifverträge – an Ihrer Seite Seit über vier Jahrzehnten gilt das Loseblattwerk als zuverlässiger Kommentar des Tarifvertragsrechts für das private Bankgewerbe und die öffentlichen Banken. Es beantwortet die sich aus der täglichen Praxis ergebenden Fragen umfassend und verständlich. www.tarifvertraege-bankgewerbe.de Bank-Verlag GmbH Postfach 45 02 09 | 50877 Köln die bank 21.04.15 NEWS ó NEWSLETTER FÜR BANKPOLITIK UND PRAXIS news Meldewesen Risikomanagement AnaCredit bereitet Banken Kopfzerbrechen Schnittmengen von RepRisk und OpRisk Die geplante Verschärfung des Kreditmeldewesens, das die Meldeschwellen und Meldekriterien europaweit vereinheitlichen soll, bereitet den Banken derzeit einige Sorgen. Die der Bankenaufsicht zu übermittelnden Kennzahlen sind in den Entwürfen des Analytical Credit Datasets (AnaCredit) als reine Statistikmeldungen, d.h. ohne Mindestkennziffern, vorgesehen. In der Konsequenz soll die Meldeschwelle von gegenwärtig 1 Mio. € auf einen Wert von 25.000 € sinken. Für leistungsgestörte oder wertgeminderte Kredite gilt eine Meldegrenze von 100 € je Kreditnehmer. Die Meldevorgaben in den europäischen Ländern rangieren derzeit zwischen 50 € und 1 Mio. € und lassen bislang keinerlei Harmonisierung erkennen. Manche Länder kontrollieren nur inländische Engagements, andere sehen den Kreditnehmer als relevant an, wieder andere Staaten haben ausschließlich den einzelnen Kredit im Blick. Eine Vereinheitlichung lässt deshalb durchaus Sinnhaftigkeit erkennen. Nachteilig ist allerdings für die Banken, dass unter der AnaCredit-Regulierung 147 Datenpunkte zu erheben sind, was für die Kreditinstitute einen erheblichen administrativen Mehraufwand nach sich ziehen würde. Dazu zählen anonymisierte Angaben zum Kreditnehmer und -geber, zum Kreditvolumen, zu den Sicherheiten, zu den Risikokennziffern wie RWA, PD und LGD u.a.m. Im Rahmen des aufsichtlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozesses der europäischen Bankenaufsicht (Supervisory Review and Evaluation Process, SREP) wird das Reputationsrisikomanagement zukünftig in der Prüfung der operationellen Risiken berücksichtigt. Allerdings bleibt das Reputationsrisiko dabei in der Bewertung als eigenständige Risikoart unabhängig von den operationellen Risiken. Diese Zusammenlegung impliziert, dass sich der Controller operationeller Risiken intensiver als bisher mit den Reputationsrisiken des Instituts auseinandersetzen muss, wenn er diese nicht sogar selbst steuert. Durch die steigende Bedeutung des Reputationsrisikos in der aufsichtlichen Praxis liegt es zudem nahe, die Aufwände zur Steuerung des Reputationsrisikos zu erhöhen. Eine aktuelle von der Dr. Peter & Company AG durchgeführte Untersuchung deutscher Kreditinstitute ist u.a. der Frage nachgegangen, inwieweit Banken vor diesem Hintergrund die Einführung neuer Methoden zur Steuerung des Reputationsrisikos planen. Trotz der neuen Anforderungen wurde dies von fast zwei Dritteln der Teilnehmer verneint. Allerdings geben zwei von drei Risikocontrollern an, das Management operationeller Risiken eng mit dem der Reputationsrisiken verzahnt zu haben oder dies in naher Zukunft zu planen. Insgesamt scheint die Bereitschaft der Institute, in das Management der Reputationsrisiken zu investieren, trotz gestiegener Anforderung eher gering. Es scheint gelebte Praxis, das Reputationsrisiko mit etablierten Methoden der operationellen Risiken abzubilden. Ursprünglich sollten die neuen Meldewesenvorgaben bereits 2017 Anwendung finden, doch wird diese Frist nicht zu halten sein. Anfang März kündigte die Deutsche Bundesbank eine voraussichtliche Verschiebung um ein Jahr an. Die Datenerhebung in Form einer Testphase soll nun ab Juli 2017 beginnen, 2019 wird der Kreis der Meldepflichtigen auf Pensionsfonds, Versicherungen und sonstige Finanzinstitute erweitert. Dennoch drängt schon jetzt die Zeit. „Banken müssen ihre Meldesoftware anpassen und konfigurieren, die Schnittstellenanbindungen anpassen sowie die Datenkonsistenzen analysieren und testen“, weiß Meldewesen-Experte Stefan Funk, Managing Consultant beim IT-Beratungsunternehmen CGI. Darüber hinaus muss die interne Verwendbarkeit im Rahmen der Risikoanalyse und Simulationen überprüft werden. Das verschlingt Zeit und Ressourcen. Auf der anderen Seite kann sich der Aufwand im Rahmen des AnaCredit-Projekts durchaus lohnen, denn „die dafür notwendige statistische Datengrundlage schafft Ordnung und Transparenz in den unterschiedlichen Informationsströmen und kann als Basis für weitergehende Analysen genutzt werden“, so Funk. Industrie 4.0 Zu zögerlich bei der Digitalisierung Gut vier von zehn Unternehmen (44 Prozent) in Deutschland nutzen heute bereits Industrie 4.0-Anwendungen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die der Digitalverband Bitkom auf der Hannover Messe vorgestellt hat. Befragt wurden dafür je 100 Unternehmen mit mindestens 100 Mitarbeitern aus unterschiedlichen Branchen. Der Automobilbau hat dabei hinsichtlich der Nutzung von Industrie 4.0-Anwendungen mit 53 Prozent einen Vor- 21.04.15 diebank NEWSLETTER 3 die bank 21.04.15 NEWS ó NEWSLETTER FÜR BANKPOLITIK UND PRAXIS news sprung vor den anderen Branchen. Angesichts der harten internationalen Konkurrenz, etwa aus China und den USA, müssen die Unternehmen jetzt massiv in die Digitalisierung ihrer Prozesse und Produkte investieren, rät der Bitkom. Laut Umfrage beschäftigt sich rund ein Viertel der Unternehmen derzeit noch nicht mit Industrie 4.0, kann sich aber vorstellen, dies in Zukunft zu tun. Für rund jedes siebte Unternehmen ist Industrie 4.0 aktuell kein Thema. Unter dem Begriff Industrie 4.0 wird die durch das Internet getriebene vierte industrielle Revolution verstanden. Sie umschreibt den technologischen Wandel heutiger Technik zur intelligenten Fabrik, in der Maschinen und Produkte untereinander vernetzt sind. Am weitesten verbreitet sind momentan die Anwendungen Social Machines und Predictive Maintenance. Bei Social Machines handelt es sich um Maschinen, die mit anderen Maschinen und den Mitarbeitern eines Betriebs kommunizieren können, zum Beispiel zur Personaleinsatzplanung. Predictive Maintenance beschreibt Lösungen, die die vorausschauende Wartung von Maschinen oder Automaten erlauben und Funktionsausfälle verhindern. Diese kommen bereits heute in 27 Prozent der Industrieunternehmen zum Einsatz. Als Hindernis sehen viele Unternehmen die hohe Komplexität des Themas sowie den Mangel an Fachkräften an. reiter wie Trumpf oder Wittenstein machen bereits erfolgreich vor, wie das funktioniert. Vorteil: Das unternehmerische Risiko bleibt erstmal berechenbar. Darüber hinaus muss sich aber jeder Unternehmer auch Gedanken über disruptive, revolutionäre Innovationen in seinem Marktsegment machen. Denn gerade in den engen Nischen, in denen sich viele Institute heute positionieren, ist es sehr wahrscheinlich, dass neue kleine Player wie Pilze aus dem Boden schießen und als Regelbrecher die Ordnung des Marktes auf den Kopf stellen. Der Blick über den Tellerrand und der Wille zur Kooperation werden in der Industrie 4.0 zu Erfolgsfaktoren. Zur Entwicklung wirklicher GeschäftsmodellInnovationen ist es beispielsweise hilfreich, ein bunt gemischtes Team aus unternehmensfremden oder – besser noch – branchenfremden Persönlichkeiten und Fachrichtungen zusammenzustellen. Denn die Elemente einer Geschäftsmodell-Innovation sind nie komplett neu, sondern lediglich eine Rekombination im Kontext einer bestimmten Branche – und dafür muss die vorherrschende Branchenlogik gedanklich durchbrochen werden können. Es gilt deshalb: Neugierig sein auf die neuen Möglichkeiten und sich den Herausforderungen einer noch unbekannten Welt stellen. Nur in der Industrie 4.0-Welle „mitschwimmen“ – das wird nicht ausreichen. kommentar Industrie 4.0 – Die perfekte Welle? Industrie 4.0 ist in Mode. Die übergreifende Vernetzung der Produktionssysteme soll es richten und den Auszug der industriellen Produktion aus Deutschland verhindern. Ein hehres Ziel, doch: So mancher bodenständige Unternehmer reibt sich ob der Höhe der Industrie 4.0-Welle, die derzeit durch Industrie, Politik und Medien schwappt, verwundert die Augen. Und nun? Wie aufspringen? Mal schnell das Unternehmen und seine Produkte komplett neu erfinden? Nein. Aber es kommt jetzt darauf an zu verstehen, welche Möglichkeiten die Durchdringung der Produktion mit IT und die Vernetzung bieten, um Kunden einen größeren Nutzen zu bieten. Viele Dienstleister können durch die „digitale Veredelung“ einzelner Produkte kurzfristig Potenziale heben, ihre Geschäftsmodelle innovieren und auf die Höhe der Zeit bringen. Dies gilt für mittelständische Maschinen- und Anlagenbauer genauso wie für Banken und andere Finanzdienstleister. Vor- Autor: Dr. Mathias Döbele ist Senior Manager bei Dr. Wieselhuber & Partner. Personalmanagement Banken suchen Programmierer Der Bedarf an IT-Fachkräften im Finanzsektor wächst infolge des fortschreitenden digitalen Strukturwandels. Zahlreiche Finanzunternehmen müssen veraltete Systeme und Infrastrukturen zeit- und kostenaufwendig modernisieren. Es sind bereits erste Umstellungen im Finanzsektor zu beobachten, die sich häufig auf den kundennahen Bereich beschränken. Interne Infrastrukturen und Prozessabläufe hingegen werden weiterhin größtenteils manuell verwaltet und nur vereinzelt digitalisiert und vernetzt. Derartige Insellösungen reichen jedoch langfristig nicht aus. Auch Verwaltungs- und Backup-Systeme 21.04.15 diebank NEWSLETTER 4 die bank 21.04.15 NEWS ó NEWSLETTER FÜR BANKPOLITIK UND PRAXIS news müssen im Rahmen einer einheitlichen Digitalisierungsstrategie weiterentwickelt werden. Zeitgleich verschärfen Aufsichtsbehörden die Anforderungen an die Risikomanagement- und Compliance-Abteilungen. Strengere Vorgaben wiederum steigern den Bedarf der Banken, ihre Systeme und Prozesse zu optimieren. Nach einer Erhebung des Personaldienstleisters eFinancialCareers.de suchen Finanzhäuser sehr fokussiert Mitarbeiter, die die digitale Transformation mitgestalten. eFinancialCareers.de hat das Suchverhalten von Arbeitgebern über einen Zeitraum von sechs Monaten (Oktober 2014 bis März 2015) ausgewertet. Aktuell gute Karten haben Bewerber, die spezifische Programmiersprachen beherrschen, Java- und J2EE-Kenntnisse liegen besonders hoch im Kurs. Die Institute benötigen zudem Change-Management-Spezialisten, die Veränderungsprozesse kontinuierlich begleiten. Gefragt sind Transformationsberater mit hohem Detailwissen zum Beispiel bei der Neuausrichtung von Backoffice-Funktionen oder für das Reporting im Compliance-Bereich. Viele Finanzhäuser wollen darüber hinaus ihre Risikoanalyse-Teams mit Programmierern bereichern. Entwickler mit Kenntnissen in C# kommen zur Erstellung von Rechenmodulen und für Kalkulationen im Risikomanagement zum Einsatz. Kenntnisse in Murex, einem Front- und Backoffice-System für den Wertpapierhandel, werden als gern gesehene Zusatzqualifizierung eingeordnet. Python hat sich von einer wenig beachteten Programmiersprache im Investment Banking zu einem viel gefragten Tool entwickelt. Insbesondere Banken und Hedgefonds suchen vermehrt nach Python-Entwicklern für Plattformen für Zinsderivate. ConCardis und dem Wirtschaftsmagazin Der Handel durchgeführt wurde. „Händler sind vor allem bereit, auf neue Zahlverfahren zu setzen, wenn ihre Kunden danach verlangen. Die fehlende Verbreitung auf Kundenseite dürfte momentan das größte Hindernis für Händler sein“, glaubt Georg Wittmann, der für ibi research das PaymentBarometer betreut. Auf Sicht von fünf Jahren erwarteten die Händler allerdings, dass neue Methoden an Bedeutung gewinnen werden. So werden App-basierte Zahlungsverfahren nach Angabe jedes vierten Händlers in fünf Jahren eine hohe oder sehr hohe Bedeutung besitzen, von kontaktlosen Kreditkarten erwarten dies sogar 41 Prozent der Studienteilnehmer. Dass mobile Zahlverfahren langsam, aber sicher bei den Konsumenten ankommen, zeigt auch die Tatsache, dass gut ein Viertel der Händler schon einmal von Kunden gefragt wurde, ob kontaktloses Bezahlen möglich sei. Dementsprechend geht momentan auch immer noch fast die Hälfte der Befragten davon aus, dass es an der nötigen Kundenakzeptanz für Zahlungen via Near Field Communication fehlt. Dennoch können sich bereits heute über zwei Drittel der Händler vorstellen, zukünftig kontaktlose Zahlungen anzubieten. Die Studienreihe wird im Spätsommer mit einer zweiten Ausgabe fortgesetzt, deren Ergebnisse dann im Oktober veröffentlicht werden. Payment Barometer Zahlungsmoral Kunden fragen nach kontaktlosem Bezahlen Griechenland und Italien Schlusslichter Heute ist der Bezahlprozess an der Ladenkasse noch von den klassischen Karten geprägt. Derzeit bieten über 70 Prozent der Händler ihren Kunden die Zahlung mit der girocard an, 60 Prozent akzeptieren Kreditkarten und 37 Prozent das elektronische Lastschriftverfahren (ELV). Neuere Methoden, wie kontaktlose Zahlungen via Kreditkarte, sind im Handel hingegen seltener (14 Prozent). M-Payment-Verfahren können sich nur dann wirklich durchsetzen, wenn sie mindestens genauso günstig, schnell und verbreitet sind wie Kartenzahlungen. Das ist das Ergebnis des Payment-Barometers, das von den Forschern von ibi research an der Universität Regensburg, dem Zahlungsspezialisten Im europäischen Vergleich schneiden die Südeuropäer in punkto Zahlungsmoral weiterhin am schlechtesten ab. Griechenland und Italien kämpfen am häufigsten mit überfälligen Rechnungen und nichteinziehbaren Forderungen im Inland. Das zeigt das aktuelle Zahlungsmoralbarometer des weltweit zweitgrößten Kreditversicherers Atradius. Für die Studie wurden im 1. Quartal 2015 etwa 3.000 Unternehmen aus 13 Ländern Europas befragt. Die beste Zahlungsmoral weisen schwedische Unternehmen auf. Während in Italien über 50 Prozent der inländischen Forderungen auch nach dem Fälligkeitstermin noch ausstehen, sind in Schweden nur noch 21.04.15 diebank NEWSLETTER 5 die bank 21.04.15 NEWSLETTER FÜR BANKPOLITIK UND PRAXIS news 20 Prozent der Rechnungen offen. Zum Vergleich: Der europäische Durchschnitt für inländische Forderungen liegt bei knapp 45 Prozent. Auch bei den Zahlungsausfällen ist Griechenland Spitzenreiter. Insgesamt 3,3 Prozent vom Gesamtwert der offenen Forderungen können nur noch als Verlust abgeschrieben werden, dicht gefolgt von Italien mit 2,5 Prozent. Mehr als die Hälfte der Befragten aus Westeuropa gab an, dass unzureichende liquide Mittel zu den beobachteten Verzögerungen geführt haben. In Griechenland sind es sogar 84 Prozent der Befragten, die mangelnde finanzielle Mittel als Grund für verspätete Zahlungen ihrer Geschäftspartner im Inland angeben. Unter allen untersuchten Ländern gewähren die Firmen aus Griechenland, Italien und Spanien mit Abstand die längsten Zahlungsziele in Europa. Insgesamt stellen Griechen und Italiener auch den vergleichsweise höchsten Anteil an Lieferantenkrediten. Atradius geht davon aus, dass sich die Insolvenzen in den untersuchten Ländern auf einem immer noch hohen Niveau im Vergleich zu 2007 stabilisieren oder sogar zunehmen werden. risikostandardansatzes (KSA) zur Konsultation gestellt hat (BCBS 307). Die Institute befürchten u. a. insgesamt steigende Kapitalanforderungen. FinTechs „Die Aufnahme von Finanzdienstleistungen in das TTIP-Freihandelsabkommen liegt im Interesse stabiler Finanzmärkte“, erklärt Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, anlässlich des Beginns der 9. TTIP-Verhandlungsrunde in New York. Eine bessere Abstimmung von Regulierungsmaßnahmen zwischen den USA und der EU sei dringend erforderlich. „Wenn auf beiden Seiten des Atlantiks Finanzmarktregeln zwar das gleiche Ziel haben, aber unterschiedlich ausgestaltet werden, so führt dies zu Doppelbelastungen und Unsicherheit. Mit TTIP könnte der regulatorische Dialog zwischen den USA und Europa an Fahrt gewinnen. Davon profitieren Politik, Regulatoren und Markteilnehmer gleichermaßen“, so Kemmer. Es sei daher richtig, dass sich die europäische Kommission für eine stärkere Einbeziehung der Finanzdienstleistungen einsetze. Frischgeld für Number26 Der Risikokapitalgeber Peter Thiel ist als erster Investor von Facebook und Paypal sehr reich geworden. Nun traut er offenbar einem deutschen FinTech eine ähnlich erfolgreiche Entwicklung zu und hat in das Start-up-Unternehmen Number26 investiert. Insgesamt erhielten die Berliner Newcomer 10 Mio. € von vier Investoren. Number26 bietet Girokonten der Wirecard Bank auf Smartphones an und wurde im Februar 2013 von Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal gegründet. Nach eigenen Angaben arbeiten derzeit 30 Mitarbeiter für das Unternehmen. Das Produktangebot ist seit Januar in Deutschland und Österreich erhältlich, seither hat Number26 mehr als 8.500 Kunden gewonnen und weitere 15.000, die auf der Warteliste stehen. Banken kritisieren neuen Kreditrisikostandardansatz Zudem bezweifeln die Institute die Eignung der vorgeschlagenen Risikoparameter, anhand derer die Risikogewichte für Forderungen gegenüber Banken und Unternehmen abgeleitet werden sollen. Insofern spricht sich die Kreditwirtschaft grundsätzlich für die Nutzung externer Ratings aus. Nur wenn diese nicht verfügbar sind, sollen Alternativen greifen. Für die Forderungsklassen Unternehmen und Retail unterbreitet die Deutsche Kreditwirtschaft Alternativvorschläge. Finanzdienstleistungen in TTIP einbeziehen Effiziente Kapitalmärkte seien zudem Voraussetzung für eine wachsende Wirtschaft. Derzeit seien die beiden weltweit größten Kapitalmärkte aber noch durch zahlreiche regulatorische Hindernisse fragmentiert. „Diese Barrieren kann TTIP aufbrechen und so den Unternehmen besseren Zugang zu Finanzierungsquellen ermöglichen“, betont Kemmer. Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) übt Kritik an den Plänen des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht, der am 22. Dezember 2014 Vorschläge für eine grundlegende Überarbeitung des Kredit- 21.04.15 diebank NEWSLETTER 6 die bank 21.04.15 A U S U N S E R E R M A R K E N W E LT ó NEWSLETTER FÜR BANKPOLITIK UND PRAXIS aus unserer markenwelt Banken gehen weniger Risiken ein de verschafft, indem er mit hohen Strafen und dem Verlust der Bankenlizenz droht. (…) [Den vollständigen Text finden Sie hier.] von Cynthia Chan, Robert Grossman, Gordon Scott, Mehr unter: www.info-bank-compliance.de Nach diesen Ergebnissen haben europäische Großbanken einen bescheidenen Abbau ihres Fremdkapitals vollzogen, während bei der Risikoumverteilung zwischen Anlageklassen wesentlich stärkere Veränderungen statt fanden. Die Untersuchungen zeigen außerdem, dass sich das Deleveraging möglicherweise verlangsamt. Die zunehmend strengen Regulierungsanforderungen haben die Expositionen der Banken erheblich beeinflusst. Die Gesamtheit der Kredit-Exposures, ermittelt auf der Grundlage des Gesamt-EAD (Exposure at Default), nahm seit 2010 um 336 Mrd. € oder 2,5 Prozent auf 13,3 Billionen € ab. Im privaten Sektor wurde ein stärkerer Rückgang der Kredit-Exposures um 7,9 Prozent verzeichnet. Diese Rückgänge spiegeln die Auswirkungen auf die tatsächlichen Kredittrends nur unzureichend wider, denn die kumulierte Inflation in der Eurozone belief sich im Dreijahreszeitraum bis 2013 auf 6,7 Prozent. (...) [Den vollständigen Text finden Sie hier.] Mehr unter: www.risiko-manager.com Einigung im Libor-Streit in Sicht – für 1,5 Mrd. Dollar Die Deutsche Bank steht offenbar kurz vor einer Einigung im Skandal um manipulierte Zinssätze. Deutschlands größte Bank muss für einen Vergleich mit britischen und amerikanischen Behörden wahrscheinlich mehr als 1,5 Mrd. US-$ zahlen, sagten Insider. Bevor der Vergleich – dem Vernehmen nach in den nächsten Wochen – erzielt werden kann, gibt es wohl noch intensive Verhandlungen über die endgültige Summe. Grund seien Forderungen des New Yorker Finanzregulierers. Die erst im Jahr 2011 gegründete Behörde, die bei früheren Untersuchungen zum Zinsskandal mit anderen Banken nicht beteiligt war, fordere eine eigene hohe Strafe für die Deutsche Bank, so die Informanten. Der Regulierer hat sich innerhalb kurzer Zeit einen Ruf als hartnäckige Ermittlungsbehör- Kreditrecht – Vermieterpfandrecht – Sicherungsübereignung – Eigentumswechsel 1. Soweit es für den Inhalt der mietvertraglichen Rechte und Pflichten zwischen Erwerber und Mieter auf den Beginn des Mietverhältnisses ankommt, ist auf den Beginn des ursprünglichen Mietverhältnisses zwischen Veräußerer und Mieter abzustellen. 2. Dafür, ob eine in die Mieträume eingebrachte Sache dem Vermieterpfandrecht des Erwerbers unterfällt, kommt es auf den Zeitpunkt der Einbringung der Sache in die Mieträume an. Eine Sicherungsübereignung der Sache im Zeitraum nach ihrer Einbringung in die Mieträume und vor einem veräußerungsbedingten Vermieterwechsel verhindert daher nicht, dass das Vermieterpfandrecht des Erwerbers die Sache erfasst (Fortführung von BGHZ 170, 196 und BGH Urteil vom 20. März 1986 - IX ZR 42/85 - NJW 1986, 2426). 3. Neben dem Vermieterpfandrecht des Veräußerers, das dessen Forderungen aus dem Mietverhältnis sichert, entsteht ein eigenständiges Vermieterpfandrecht des Erwerbers. Die beiden Vermieterpfandrechte erfassen dieselben Sachen und stehen im gleichen Rang. (BGH, Urt. v. 15.10.2014, Az. XII ZR 163/12, ZIP 2015, S. 378 ff.) Der Entscheidung des BGH lag folgender Sachverhalt zugrunde: Die Klägerin nahm den beklagten Insolvenzverwalter auf Schadensersatz in Anspruch, da dieser unter Missachtung ihres Vermieterpfandrechts und des daraus resultierenden Absonderungsrechts den Erlös aus der Verwertung des Mietinventars an Dritte ausgekehrt haben soll. (...) [Den vollständigen Text finden Sie hier.] www.info-bub.de 21.04.15 diebank NEWSLETTER 7 die bank 21.04.15 TERMINE | IMPRESSUM ó NEWSLETTER FÜR BANKPOLITIK UND PRAXIS unsere veranstaltungen auf einen blick titel termin ort BCM und IT-Aufsicht in Banken 29.04.2015 Köln Überblick über die bankenstatistischen Meldungen 29.04.2015 Frankfurt Intensivseminar: MiFID II 05.05.2015 Köln Webinar: Bearbeitungsentgelte im Verbraucherkredit nach den BGH-Urteilen 2014 07.05.2015 OpRisk-Forum 20.-21.05.2015 Bonn Intensivseminar: CRS – Common Reporting Standard 02.06.2015 Köln diebank.dasnetzwerk 03.06.2015 Düsseldorf 10.-11.06.2015 Frankfurt Datenschutz 2015 in der Finanzwirtschaft 11.06.2015 Köln Einführung aufsichtskonforme Risikosteuerung (MaRisk / EZB-SREP) 17.06.2015 Köln Entwicklung und Validierung von Ratingverfahren 18.06.2015 Köln Bankenaufsichtskonferenz 18.06.2015 Köln Gesetzliche Grundlagen bankaufsichtlicher Meldungen (=Meldewesenüberblick) weitere informationen und anmeldung Stefan Lödorf Telefon: 0221/5490-133 E-Mail: [email protected] Impressum Verlag und Redaktion: Bank-Verlag GmbH Postfach 450209, 50877 Köln Wendelinstraße 1, 50933 Köln Tel. 0221/54 90-0 Fax 0221/54 90-315 E-Mail: medien@ bank-verlag.de Geschäftsführer: Wilhelm Niehoff (Sprecher), Michael Eichler, Matthias Strobel Gesamtleitung Kommunikation und Redaktion: Dr. Stefan Hirschmann Tel. 0221/54 90-221 E-Mail: stefan.hirschmann@ bank-verlag.de Bereichsleitung Medien: Bernd Tretow Layout & Satz: Cathrin Schmitz Tel. 0221/54 90-132 E-Mail: cathrin.schmitz@ bank-verlag.de Verkauf: Andreas Conze Tel. 0221/54 90-603 E-Mail: andreas.conze@ bank-verlag.de Redaktion: Anja U. 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Für die Inhalte der Werbeanzeigen ist das jeweilige Unternehmen oder die Gesellschaft verantwortlich. 21.04.15 diebank NEWSLETTER 8 Intensivseminar: Investorenschutz unter MiFID II – Mehr Aufwand für mehr Vertrauen? Dienstag, 5. Mai 2015, von 10:00 bis 17:00 Uhr in Köln. Das Seminar vermittelt einen Überblick über den Status quo des Gesetzgebungsverfahrens auf europäischer und nationaler Ebe ne. Weiterhin informieren wir Sie über begleitende Gesetze und Verordnungen, beispielsweise das Kleinanlegerschutzgesetz. Anschließend werden die Anlegerschutzthemen aus der MiFID II skizziert und die wichtigsten Anforderungen vorgestellt. Auch be kommen Sie erste Hinweise und Empfehlungen für die Projekt organisation in Ihren Häusern. Weitere Informationen und Anmeldung: Stefan Lödorf: 0221/5490-133 | [email protected] www.die-bank-trainings.de Bank-Verlag GmbH | Wendelinstraße 1 | 50933 Köln | www.die-bank.de Jetezldten anm
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