Aktienmarktprognose Aktienmarktprognose www.voeb.de www.voeb.de Herausgeber: Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB Lennéstraße 11, 10785 Berlin Postfach 11 02 72, 10832 Berlin Telefon 0 30/81 92-0 Telefax 0 30/81 92-2 22 E-Mail: [email protected] Internet: www.voeb.de Juli 2006 Herstellung: DCM · Druck Center Meckenheim A k tienma rk t P rognos e A pril 2015 Inhalts verzeic hnis VÖB-Prognose-Überblick Markteinschätzungen DekaBank Helaba NORD/LB BayernLB LBBW Referentenprofile / Kontaktinformationen Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands A k tienma rk t P rognos e A pril 2015 V Ö B -P rognos e-Überblic k A k tienmark tindiz es E uropa In 3 Monaten Juli 2015 In 6 Monaten Oktober 2015 In 12 Monaten April 2016 BayernLB 12.300 12.500 12.200 DekaBank 12.000 10.800 12.500 10.300 10.500 10.800 LBBW 12.500 12.500 13.000 NORD/LB 12.300 12.300 12.700 In 3 Monaten Juli 2015 In 6 Monaten Oktober 2015 In 12 Monaten April 2016 BayernLB 3.760 3.800 3.750 DekaBank 3.750 3.350 3.900 3.300 3.400 3.450 LBBW 3.800 3.800 3.900 NORD/LB 3.800 3.800 3.900 In 3 Monaten Juli 2015 In 6 Monaten Oktober 2015 In 12 Monaten April 2016 BayernLB 18.600 18.800 18.200 DekaBank 17.800 18.000 18.700 17.000 17.200 17.400 LBBW 18.500 18.500 19.000 NORD/LB 18.000 18.275 18.500 DAX Helaba EUROSTOXX 50 Helaba Dow Jones Helaba Tagesendstand am 20.04.2015 11.891,91 Tagesendstand am 20.04.2015 3.718,04 Tagesendstand am 20.04.2015 18.034,93 Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands A k tienma rk t P rognos e A pril 2015 G es amtwirts c haftlic he P rognos en Bruttoinlandsprodukt1 Deutschland Euroraum USA 2015 2016 2015 2016 2015 2016 BayernLB 2,0 1,9 1,0 1,5 3,0 2,7 DekaBank 2,2 2,0 1,5 1,7 2,7 2,9 Helaba 1,6 1,6 1,3 1,4 3,0 2,7 LBBW 1,6 1,7 1,2 1,5 3,2 3,0 NORD/LB 2,0 2,1 1,3 1,5 2,8 2,9 US-Rohöl (USD)2 Juli 2015 S&P 500 Juli 2015 EUR / USD Juli 2015 BayernLB 52,5 2.160 1,12 DekaBank 59 2.050 1,06 Helaba 65 1.980 1,15 LBBW 50 2.150 1,05 NORD/LB 58 2.100 1,06 Vergleichswerte vom 20.04.2015: US-Rohöl S&P 500 EUR / USD 57,92 USD 2.100,40 1,0723 Euroraum Juli 2015 USA Juli 2015 BayernLB 0,05 0,0 – 0,25 DekaBank 0,05 0,25 – 0,5 Helaba 0,05 0,25 – 0,5 LBBW 0,05 0,5 NORD/LB 0,05 0,25 Leitzinsen in Prozent Vergleichswerte: 1 2 USA 0,00-0,25 %, letzte Änderung am 16.12.2008 (-0,75) Euroraum 0,05 %, letzte Änderung am 04.09.2013 (-0,25) In konstanten Preisen, Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent West Texas Intermediate, Texasöl Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands A pril 2015 A k tienma rk t P rognos e Mark teins c hätzung der Dek aB ank Die Aktienmärkte haben sich trotz einer sehr aufregenden und hektischen Nachrichtenlage seit Jahresanfang (Ölpreisverfall, geopolitische Auseinandersetzungen, Aufhebung des Mindestkurses beim Schweizer Franken, Griechenland-Wahl, Start des EZBAnleihekaufprogramms) stark positiv entwickeln können. Dies liegt zum einen daran, dass die Beschäftigung mit den vielfältigen Krisenthemen in den vergangenen Jahren ermüdet hat und sich der Markt gegenüber den Entwicklungen abgestumpft zeigt. Zum anderen hat die realwirtschaftliche Entwicklung dem Aktienmarkt eine solide Unterstützung gegeben. Die Weltwirtschaft wird nach unseren Prognosen in diesem Jahr mit 3,3 Prozent und im kommenden Jahr mit 3,8 Prozent wachsen. Dabei konnte in den vergangenen Monaten vor allem die Entwicklung in den Euroländern die Erwartungen des Marktes positiv überraschen. Wir rechnen mit einer Verstetigung der Wachstumstendenz in der Region und erwarten eine Expansion von 1,5 Prozent in diesem und 1,7 Prozent im kommenden Jahr. Der Hauptgrund für die gute Entwicklung der Aktienmärkte seit Jahresanfang liegt allerdings in der geldpolitischen Ausrichtung der Zentralbanken. Insbesondere der Start des von der EZB durchgeführten Anleihekaufprogramms hat die Renditen in den vergangenen Wochen von den bereits niedrigen Niveaus aus weiter nach unten gedrückt. Der Eingriff in die Marktpreisgestaltung am Anleihemarkt, durch eine künstliche Verknappung des Angebotes, wirkt sich immer stärker auch auf andere Marktbereiche aus. Anleger sind in der aktuellen Situation gezwungen, in andere Anlageklassen auszuweichen und müssen ihre Vermögensallokation anpassen. Diese Anpassungen führen unter anderem auch zu weiteren Umschichtungen in den Aktienbereich und stützen so die Nachfrage nach Unternehmenswerten. Diese Entwicklung wird den ansteigenden Preistrend unterstützen, gleichzeitig aber auch dazu führen, dass sich die Bewertungen des Aktienmarktes weiter ausweiten. Da sich das Preisgefüge am Kapitalmarkt insgesamt stark verändert hat, muss die Bewertung des Aktienmarktes im relativen Vergleich zu anderen Anlageklassen beurteilt werden. Denn trotz einer Ausweitung der absoluten Bewertungen in den vergangenen Jahren, zeigt die relative Betrachtung einen nur geringen Bewertungsanstieg. Aktien bleiben in der relativen Betrachtungsweise günstig und handeln zu einer attraktiven Risikoprämie. Mit den angestiegenen Kursniveaus nehmen allerdings die Risiken für zeitlich begrenzte Rückschläge zu. Wir rechnen über die Sommermonate mit einer stimmungsbereinigenden Marktkorrektur. Eine Trendwende wird diese allerdings nicht auslösen, dafür sind die Rahmenbedingungen trotz der in den kommenden Monaten zu überwindenden Risikoereignisse (Zinswende in den USA, Entwicklungen in Griechenland) zu positiv. Wir halten an unserer langfristigen positiven Einschätzung für die Aktienmärkte weiter fest und präferieren auf Sicht von 12 Monaten Unternehmenswerte aus den Regionen Euroland und Deutschland. Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands A pril 2015 A k tienma rk t P rognos e Mark teins c hätzung der Helaba – L andes bank Hes s en-T hüringen G irozentrale Nach einem fulminanten ersten Quartal, in dem der DAX einen Gesamtertrag von 22 Prozent verbuchen konnte, scheint Aktien erst einmal die Puste auszugehen. Jüngsten Umfragen zufolge haben Anleger das Ausmaß ihrer Aktienübergewichtung zuletzt etwas reduziert. Allein schon der deutliche Abstand zur 200-Tage-Linie von derzeit rund 20 Prozent signalisiert eine technische Überhitzung. Schwerer wiegt aber die Divergenz zwischen Kursanstieg und Konjunkturentwicklung. Zwar überraschten die Wirtschaftsindikatoren aus dem Euroraum in den vergangenen Monaten überwiegend positiv. Der markante Anstieg der Konjunkturstimmung scheint die Dynamik der Erholung jedoch zu überzeichnen. Schließlich waren die deutschen Auftragseingänge zum zweiten Mal in Folge leicht rückläufig. Dies ist insofern von Bedeutung, da sich in den vergangenen Monaten die Schere zwischen DAX und Auftragseingängen immer weiter geöffnet hat. Dass sich diese „Erwartungslücke“ durch eine markante Beschleunigung des Wachstums schließt, ist wenig wahrscheinlich. So wie deutsche Standardwerte 2011 nach unten übertrieben hatten, überschießen sie derzeit nach oben. Immerhin legte der DAX seit dem Zwischentief im Oktober 2014 zeitweilig gut 44 Prozent zu. Der Kursanstieg ging allerdings nicht mit einer nennenswerten Verbesserung der Unternehmensgewinnperspektiven einher, sondern fast ausschließlich mit einer Ausweitung der Bewertung. Dies zeigt sich anhand verschiedener Bewertungsindikatoren, die inzwischen langjährige Höchststände erreicht haben. Auf Basis der gängigsten Kennziffern (KursGewinn-Verhältnis, Kurs-Cashflow-Verhältnis, Kurs-Buchwert-Verhältnis und Dividendenrendite) sind Aktien deutlich teurer als in den vergangenen zehn Jahren. Selbst 2007, vor dem Ausbruch der Finanzkrise, waren Aktien günstiger. Nur auf dem Höhepunkt der New Economy-Blase im Jahre 2000 wurde deutlich mehr bezahlt als derzeit. Eine Korrektur in den kommenden Monaten wäre daher alles andere als überraschend. Der genaue Zeitpunkt ist allein auf Basis fundamentaler Indikatoren aber kaum zu ermitteln. Neben ausgesprochen hohen Bewertungen und technischer Überhitzung mahnt jedoch auch das saisonale Muster bei Aktien zur Vorsicht. Rückrechnungen bis zum Jahr 1965 zeigen, dass der DAX im Zeitraum von Mai bis Oktober eine signifikant niedrigere Performance aufweist als zwischen November und April. Ähnliche Saisonmuster weisen im Übrigen auch die meisten anderen Aktienindizes auf. Saisonales Timing ist zwar kein Allheilmittel und sollte daher nie die alleinige Grundlage für Anlageentscheidungen sein. Wenn aber – wie in diesem Jahr – auch eine Reihe anderer Argumente für eine vorsichtigere Positionierung bei Aktien sprechen, erscheint es durchaus sinnvoll, gemäß der alten Börsenregel „Sell in May and go away“, zumindest einen Teil des Vermögens von Aktien in Liquidität umzuschichten. Zwar ist damit im gegenwärtigen Niedrigzinsumfeld kaum Rendite zu erzielen. Immerhin ist aber der Nominalkapitalerhalt gewährleistet. Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands A pril 2015 A k tienma rk t P rognos e Mark teins c hätzung der NO R D/L B – Norddeuts c he L andes bank G irozentrale An den europäischen Börsen überwogen in der vergangenen Woche die Minuszeichen. Beim DAX und beim EuroStoxx50 gingen die Gewinne der vorangegangenen drei Wochen vollständig wieder verloren. Neben einigen schwachen Wirtschaftsdaten aus den USA und aus China belasteten vor allem wachsende Sorgen um Griechenland. Bisher hat die dortige Regierung keine akzeptable Liste mit Reformvorhaben vorgelegt, die als Voraussetzung für die Auszahlung von Hilfskrediten an das akut von der Zahlungsunfähigkeit bedrohte Land gilt. Am 24. April beraten die Finanzminister der Euro-Länder in Riga zum wiederholten Mal über die Schuldenkrise Griechenlands. Zwar verweisen führende Wirtschaftsvertreter, darunter EZBChef Draghi, darauf, dass die Euro-Zone heute besser als vor einigen Jahren auf ein Ausscheiden des Landes aus dem Euro vorbereitet sei, die dennoch unkalkulierbaren Folgen sorgen jedoch zunehmend für Nervosität unter den Anlegern. Vorrangig dürfte es aber darum gehen, eine Begründung für Gewinnmitnahmen nach dem rasanten Börsenaufschwung in der jüngeren Vergangenheit zu finden. Immerhin sind die Bewertungen am Aktienmarkt inzwischen recht anspruchsvoll geworden. Die bevorstehende Berichtssaison wird voraussichtlich zeigen, dass die Unternehmen den sich darin widerspiegelnden Erwartungen unter den gegenwärtig schwierigen konjunkturellen Bedingungen nur schwer gerecht werden können. Da aber andererseits die EZB ihre ultra-lockere Geldpolitik fortsetzen wird, sehen wir in den jüngsten Kursabschlägen lediglich eine längst überfällige Korrektur. Die unverändert vorhandene umfangreiche Liquidität sollte dafür sorgen, dass die Kurse und Indizes bald ihren Boden finden. Auch die in den nächsten Wochen zur Auszahlung kommenden Dividenden, die sich für den deutschen Aktienmarkt auf ein Rekordvolumen addieren, suchen nach Wiederanlagemöglichkeiten, die sich im derzeitigen Niedrigzinsumfeld vor allem bei Aktien bieten. In den USA bleibt die Fed im Fokus des Aktienmarktes. Zumindest eine Gruppe von führenden US-Notenbankern scheint sich derzeit immer stärkere Sorgen um eine Preisblase am Markt für kurzlaufende US-Anleihen zu machen, die nach deren Auffassung zunehmend auch Implikationen für die Dividendenpapiere haben könnte. Diese Befürchtungen innerhalb der Fed sprechen für eine in absehbarer Zeit steigende Fed Funds Target Rate. Entsprechend plädieren einige hochrangige Offizielle der Zentralbank bereits am aktuellen Rand für eine eher zeitnahe Anhebung der US-Leitzinsen, während andere eine nur sehr vorsichtige Neuausrichtung der Fed-Geldpolitik anmahnen. Zwar könnte eine mögliche Leitzinserhöhung nach dem FOMC-Treffen im Juni den US-Aktienmarkt kurzfristig belasten, wir bleiben aber dabei, dass höhere Fed-Leitzinsen – vor allem aus einer strategischen Perspektive heraus betrachtet – nicht per se schlecht für den Aktienmarkt der USA sein müssen, da entsprechende Anleger eine langfristige Perspektive haben und folglich vor allem an nachhaltigen Kursgewinnen und attraktiven Dividendenzahlungen interessiert sind. Wir behalten unsere Auffassung bei, dass die US-Notenbank nicht im luftleeren Raum agieren wird. Die Fed passt ihre geldpolitische Strategie nur nach und nach dem ab dem II. Quartal 2015 voraussichtlich wieder deutlich verbesserten ökonomischen Umfeld in den USA an. Die wahrscheinlich anziehende US-Wirtschaft spricht über steigende Unternehmensgewinne für nach und nach zulegende Kurse und in angemessenem Volumen anziehende Ausschüttungen der Unternehmen in den Vereinigten Staaten. Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands A pril 2015 A k tienma rk t P rognos e Mark teins c hätzung der B ay ernL B Das im Januar angekündigte und am 9. März gestartete Anleihekaufprogramm der EZB sorgte auch aufgrund des dadurch bedingten anhaltenden Rückgangs der Bondrenditen und einer weiteren kräftigen Abwertung des Euro – beides positive Faktoren für europäische Dividendentitel – für dynamische Kurssteigerungen an den europäischen Aktienmärkten sowie eine temporäre Abkoppelung vom US-Markt. Angesichts der nur wenig dynamischen Entwicklung der Unternehmensgewinne basieren die Kurssteigerungen dabei weiterhin überwiegend auf einer fortgesetzten Bewertungsexpansion. So ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des DAX (auf Basis erwarteter 12-Monats-Gewinne) von Jahresbeginn 2015 bis Mitte April deutlich von 12,7 auf rund 15 gestiegen. Mitte 2012, unmittelbar vor der berühmten Rede von EZBPräsident Draghi zur Rettung des Euro („whatever it takes...“) hatte das DAX-KGV nur 8,8 betragen. Der europäische Aktienmarkt insgesamt ist gemessen am STOXX Europe 600 mit einem KGV von über 16 noch höher bewertet, wobei die Bewertungsspannbreite der letzten zehn Jahre schon deutlich überschritten wurde. Gleiches gilt für den amerikanischen S&P 500, der aktuell ein KGV von rund 17 aufweist (nach 12 Mitte 2012). Relativiert werden die erhöhten Bewertungen allerdings durch die stark gesunkenen und aktuell sehr niedrigen Renditen an den Bondmärkten. So ist die Dividendenrendite des DAX im Zuge der Bewertungsexpansion zwar seit Mitte 2012 stark von 4,3 Prozent auf 2,3 Prozent gesunken. Die Renditen von Staats- und Unternehmensanleihen gingen aber vor allem ab Herbst 2013 ebenfalls kräftig zurück, beispielsweise bei zehnjährigen Bundesanleihen seit Mitte September 2013 von 2,0 Prozent auf aktuell 0,1 Prozent bzw. bei europäischen Unternehmensanleihen mit BBB-Rating (7-10 Jahre) von 3,8 Prozent auf aktuell 1,6 Prozent. Im relativen Vergleich sind die Dividendenrenditen daher trotz der erhöhten Bewertungen weiterhin attraktiv. Allerdings bieten diese keinen Schutz vor gegebenenfalls auch kräftigen Kursrückschlägen, falls sich insbesondere die weltweiten konjunkturellen Perspektiven stark eintrüben sollten und damit die den Dividenden zugrundeliegenden Unternehmensgewinne in Gefahr gerieten. Aktuell zeichnet sich dies aber nicht ab. Vor diesem Hintergrund befinden sich die Aktienmärkte aktuell in einer Situation, die zwar durch stark erhöhte Bewertungen und eine technisch überkaufte Lage gekennzeichnet ist, was erhöhte Korrekturrisiken indiziert. Wichtige Faktoren wie die ultraexpansive Geldpolitik im Allgemeinen und die QE-Programme der EZB und der BoJ im Besonderen sowie die weltweit überwiegend aufwärts gerichteten Konjunktur-Frühindikatoren wirken derzeit aber bewertungsunterstützend. Bleibt die von der Mehrheit der Marktteilnehmer erwartete Leitzinswende der Fed zur Jahresmitte bzw. im Herbst – wie von uns erwartet – vorerst aus, dürfte dies für zusätzliche Unterstützung sorgen. Wir gehen daher – auf Sicht von drei bis sechs Monaten – von einer Fortsetzung des positiven Aktienmarkttrends aus. Kursrückschläge sind dabei auch aufgrund der technisch überhitzten Lage zwar jederzeit einzukalkulieren – wie in den letzten Tagen bereits geschehen –, sollten aber noch keine Trendwende einläuten. Mit etwas größeren Turbulenzen rechnen wir allerdings, wenn die Fed tatsächlich die Leitzinswende einleitet und die Geldpolitik strafft. Dies könnte im Winterhalbjahr 2015/2016 zu etwas größeren Korrekturen führen. Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands A pril 2015 A k tienma rk t P rognos e Mark teins c hätzung der L B B W – L andes bank B adenW ürttemberg Am europäischen Aktienmarkt wurde nach dem Übergangsjahr 2014 nun eine neue Stufe der Hausse gezündet. Vergleicht man den bisherigen Jahresverlauf 2015 in – zugegeben – suggestiver Weise mit den Haussejahren 1997 und 1998, so lässt sich noch einiges Potenzial nach oben ableiten. Die Parallelen zeigen sich nicht nur in den Charts: Sowohl die aktuelle als auch die historischen Haussebewegungen fanden vor dem Hintergrund eines sich verstetigenden Wirtschaftswachstums bei gleichzeitig expansiver Geldpolitik und starkem Rückgang von Inflation und Kapitalmarktrenditen statt. Auch der Ölpreisverfall und die Aufwertung des US-Dollar finden ihre Entsprechungen in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre. Dieses Umfeld dürfte noch geraume Zeit Bestand haben. So war der Anteil der Konzerne, die optimistische Ausblicke gaben, in der letzten Berichtssaison so hoch wie seit fünf Jahren nicht mehr. Damit zeigt der Trend der Unternehmensgewinne weiter nach oben. Die äußerst expansive Geldpolitik der EZB hat bereits den Euro abwerten lassen und beginnt nun, sich in Form von Geldmengen- und Kreditwachstum niederzuschlagen. Doch auch jenseits des Atlantiks zeigt man sich wenig motiviert, den Geldhahn zügig zu schließen. Je länger die Zinsen auf den nie gesehenen Tiefs verbleiben, desto höher ist der Druck für die institutionellen Anleger, nach Alternativen zu suchen und damit auch direkt oder indirekt in Aktien zu gehen. Aus Bewertungssicht ist dabei durchaus noch Platz: Der DAX notiert aktuell mit dem gut 15fachen Gewinn und damit knapp 10 Prozent über seinem mittleren KGV seit 1988. Der Median der Einzel-KGVs liegt nochmals höher bei ca. 17. Als kritisch würden wir ein Niveau um die 20 ansehen - von dort aus sind historisch gesehene Verluste weitaus wahrscheinlicher als weitere Gewinne. So gesehen kann der DAX durchaus bis in den Bereich von 14.000 Punkten steigen. Unsere Prognose bis Jahresende lautet auf 13.000 Zähler. Wir empfehlen konsequenterweise eine Übergewichtung von Aktien, und zwar so lange, wie (1) die Geldmenge schneller wächst als die Realwirtschaft, (2) ein solides Grundvertrauen die Stimmung der Anleger prägt und (3) die marktbreiten Aufwärtstrends an den großen Börsen intakt sind. Einen größeren Rückschlag im Jahresverlauf sollten die Anleger zwar durchaus einkalkulieren, ausgelöst möglicherweise durch eine deutliche Zunahme der Inflation und eine dadurch motivierte Zinswende in den USA oder aber Irritationen im Zusammenhang mit einer Abschwächung der chinesischen Konjunktur. Am Ende dürfte 2015 aber als weit überdurchschnittliches Aktienjahr in die Annalen eingehen. Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands A k tienma rk t P rognos e A pril 2015 K ontak tinformationen B a ye rnL B Manfred Bucher Investment Research, Senior Analyst Aktienstrategie Brienner Straße 18, 80333 München Tel. 0 89/21 71- 2 17 13 E-Mail: [email protected] Dek a B a nk Joachim Schallmayer, CFA Senior Stratege Mainzer Landstraße 16, 60325 Frankfurt am Main Tel. 0 69/71 47-38 07 E-Mail: [email protected] H ela ba Markus Reinwand, CFA Aktienmarktstratege, Volkswirtschaft/Research Neue Mainzer Straße 52 – 58, 60311 Frankfurt am Main Tel. 0 69 /91 32-47 23 E-Mail: [email protected] LBBW Dr. Berndt Fernow Stv. Direktor Strategy Research (4110 H) Am Hauptbahnhof 2, 70173 Stuttgart Tel: 07 11/1 27-7 34 97 E-Mail: [email protected] N O R D/L B Volker Sack Head of Company Research Friedrichwall 10, 30159 Hannover Tel. 05 11/3 61-53 53 E-Mail: [email protected] Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands www.voeb.de Herausgeber: Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB Lennéstraße 11, 10785 Berlin Postfach 11 02 72, 10832 Berlin Telefon 0 30/81 92-0 Telefax 0 30/81 92-2 22 E-Mail: [email protected] Internet: www.voeb.de Herausgeber: Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB Lennéstraße 11, 10785 Berlin Postfach 11 02 72, 10832 Berlin Telefon 0 30/81 92-0 Telefax 0 30/81 92-2 22 E-Mail: [email protected] Internet: www.voeb.de Redaktion: Norman Schirmer Redaktion: Manuel Pauser Stand: 21.04.2015 Stand: 27. 03. 2012 Herstellung: DCM · Druck Center Meckenheim Herstellung: DCM · Druck Center Meckenheim VÖB-Zinsprognose-Spektrum Mai 2006 www.voeb.de www.voeb.de
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