DAX 8.000 zum Dritten – was nun ? Kommentar vom 14.03.2013 Nr. 35 Nachdem der DAX bereits im Jahre 2012 einer der am besten performenden Aktienindizes der Welt war, ist nach 2000 (DAX Stand 8.064,97) und 2008 (DAX Stand 8.105,69) erneut die 8.000er Marke im Visier und treibt den Anlegern die Sorgenfalten auf die Stirn. Die nach den Höchstständen der letzten Jahre erlittenen heftigen Verluste (2000 -73%; 2008 -55%) sind noch in bester Erinnerung. Die Sorgen sind gerechtfertigt – aber weniger wegen des aktuellen DAX-Standes, sondern vielmehr wegen fehlender politischer Lösungen im Umgang mit der Schuldenkrise in der westlichen Welt. Insofern hat die Politik die Börsen unverändert im Griff – mit durch Unsicherheit ausgelösten Korrekturen ist daher immer zu rechnen. Signifikante Ursachen für den DAX-Anstieg seit den Krisen 2009 (USA Subprime-Krise) und 2011 (Griechenland-Debakel): Die ausgeprägte internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen (u.a. aufgrund der Lohnzurückhaltung im Zuge der Agenda 2010, der historisch auf soliden Bilanzen aufgebauten Finanzierung, der Innovationsführerschaft und nicht zuletzt des im Vergleich zur DM eher etwas schwächeren Euro) Die sektorale Prägung deutscher Aktienindizes (im Gegensatz zum z.B. EuroStoxx50 sind DAX30 und MDAX vorwiegend durch zyklische Unternehmen dominiert, die teilweise als Weltmarktführer von den Wachstumsperspektiven insbesondere in den Schwellenländern profitieren) Die für alle Aktienmärkte unterstützende Liquiditätspolitik der internationalen Notenbanken, die durch ein künstlich niedriges Zinsniveau die Aktienbewertungen unverändert attraktiv halten Angesichts real negativer Zinsen verlangt das Anlageziel ‚Vermögenserhalt‘ eine gewisse Akzeptanz von Wertschwankungen und erste Verlagerungen zugunsten der Anlageklasse Aktie Wie kann es weitergehen ? Der langfristig entscheidende Faktor für die Wertentwicklung von Aktien ist die Gewinnentwicklung der Unternehmen. Neben unternehmensspezifischen, branchenspezifischen, in Teilen auch regionenspezifischen Voraussetzungen hängt diese auch an der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Diese ist unverändert bedroht durch nachhaltiges DeLeveraging (Schuldenabbau von Banken und Staaten). In der Folge kann das historische Trendwachstum nicht ohne weiteres fortgeschrieben werden. Vermutlich wissen wir aber erst in einigen Jahren, welche konkreten Auswirkungen die Schuldenkrise auf die globalen Wachstumsperspektiven hat. 1 Trotz des Wahlergebnisses in Italien und der Einführung der teilweisen Zwangsverwaltung (Sequestration) in den USA zeigt sich der Aktienmarkt relativ stabil. Immer wieder wird es zu Enttäuschungen seitens der auf Zeit spielenden Politik kommen. Ob die Märkte gewillt sind, trotz fehlender Lösungen weiter optimistisch zu sein, hängt wesentlich vom Vertrauen in die handelnden Notenbanken ab. Sobald es Anzeichen gibt, dass verbesserte Wachstumsperspektiven zu einer Abkehr von der Liquiditätspolitik führen, könnten Korrekturen drohen. Aus heutiger Sicht ist ein kurzfristiges Ablassen von der Notenpresse jedoch unwahrscheinlich. In den kommenden Wochen wird auch die Markttechnik eine wesentliche Rolle spielen, sind doch einige Indizes bereits um oder über ihren Allzeit-Höchstständen, was zu erheblichen Widerständen führen kann. Aus fundamentaler Sicht spricht jedoch nichts gegen weiter steigende Kurse, solange die Gewinndynamik intakt und die Liquiditätsunterstützung bleibt. In der Historie haben wir aber auch in Phasen rückläufiger Gewinnentwicklung dann steigende Aktienkurse beobachten können, wenn eine Neubewertung sogenannter realer Werte (Aktien, Gold, Immobilien) gegenüber den oft unterschätzten Risiken nominaler Werte (Bankeinlagen, Staatsanleihen) erfolgte. Eine sog. Multiple Expansion ist nicht auszuschließen und könnte zunächst neue Höchststände markieren. Konkreter Handlungsbedarf ? Aktien gehören in jedes Vermögen – wie viele und vor allem welche ist jedoch eine Funktion der individuellen Anlageziele und vor allem der Risikotragfähigkeit jedes Anlegers. Trotz aktueller hoher Aktienkurse zögern wir nicht, kleine Teile im Rahmen vermögenserhaltender Mandate umgehend zu erwerben. Bei reinen Aktienmandaten sieht die Situation jedoch anders aus – die recht hohen Gewinne seit Jahresbeginn sollten zumindest in Teilen abgesichert werden. Auch sind günstigere Einstiegskurse im Jahresverlauf wahrscheinlich. Im Klartext: wer keine Aktien hat, kann mit kleinen Portionen in den Markt einsteigen. Wer bereits im Rahmen seines Risikokontingents seine Aktienquote ausgeschöpft hat, könnte über Absicherungen nachdenken. Wir freuen uns über Ihr Interesse und verbleiben mit mit freundlichen Grüßen, Thomas Böckelmann Geschäftsführender Gesellschafter Telefon Email +49 (0) 751 3528272 [email protected] Thomas Böckelmann, Ravensburg Uwe Dannheisig, Rottweil Simon Böll, Frankfurt am Main 2 Wichtige rechtliche Hinweise Copyright: veitsberg Gesellschaft für Vermögensbetreuung mbH, Ravensburg In diesem Dokument enthaltene Informationen dienen ausschließlich Ihrer Unterrichtung. Sie stellen keine Anlageberatung und keine steuerliche oder rechtliche Beratung dar. Auch ist in ihnen kein Angebot, keine Empfehlung und keine Aufforderung zum Treffen von Anlageentscheidungen jeder Art, wie z. B. zum Tätigen von Geschäften in Finanzinstrumenten (z.B. Aktien, Renten, Investmentfonds, Zertifikate) oder zum Abschluss von Verträgen über Finanzdienstleistungen (z.B. Vermögensverwaltung) oder zum Abschluss sonstiger Verträge zu sehen. 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