auf kreuzen Arbeitshilfe zu den Presbyteriumswahlen 2016 Inhalt Editorial Liebe Presbyterin, lieber Presbyter, Wer fragt, gewinnt Fakten und Trends Wer sucht, der findet Macht Euch (nicht nur) ein Bild! Ein Blick in die Statistik Wie kommt man über 20 Prozent? In 49 rheinischen Gemeinden hat’s geklappt Der Weg zur Einmütigkeit ist immer derselbe Gut beraten im Presbyterium Zwei Wege und vier Varianten Versuch einer Einordnung Evangelisch – jung – und Presbyter Mirco Leibig im Interview Von Angesicht zu Angesicht Gespräche als Türöffner Der etwas andere 1. Advent Gemeindeversammlung AUFKREUZEN – mit klaren Zielen starten Öffentlichkeitsarbeit In eigener Sache / Zum guten Schluss Der Fahrplan für die Wahl 2016 … mit vielen Stationen zum Aufkreuzen 2 4 5 6 7 8 10 12 14 16 17 18 19 Sie leiten – gebunden an Gottes Wort und die Ordnung unserer Kirche – in der Mehrzahl ehrenamtlich die rheinischen Kirchengemeinden. Ihr Engagement, Ihre geistlichen und fachlichen Kompetenzen: Das sind die unverzichtbaren Ressourcen, mit denen sich unsere Kirche den gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen stellt. Welche Schwerpunkte werden gesetzt? Wo können, wo müssen wir sparen? Welche Angebote der Gemeinde haben sich bewährt, was muss sich ändern? In Gemeinschaft gestalten Sie unsere Kirche presbyterial-synodal von der Gemeinde her und treffen Entscheidungen bis in die Kreissynoden, die Ausschüsse und Gremien und unsere Landessynode hinein. Am 14. Februar 2016 werden die Presbyterien unserer Kirche für die nächsten vier Jahre neu gewählt. Schon die Vorbereitung der Wahl bietet die Chance, Bilanz zu ziehen. Erreichte Ziele sind gute Botschaften, Menschen für unsere Kirche zu gewinnen. Offene oder frei werdende Funktionen warten auf unverbrauchte Köpfe, die sich zur Mitwirkung motivieren lassen – ob durch Wiederwahl, Wahl oder Besetzung. Nutzen Sie die Wahl, um auf andere zuzugehen und sie persönlich einzuladen – in eine Kirche, die auf Begegnung und Bewegung setzt. Die Landessynode hat in den vergangenen Jahren das Presbyteriumswahlrecht vereinfacht und Verfahrensvorschriften reduziert, um die Presbyterien und die Gemeindeverwaltung zu entlasten. Ich wünsche Ihnen bei der Vorbereitung und Durchführung der Wahl viel Aufmerksamkeit und Wertschätzung, aber auch Überraschungen, die unsere Kirche bereichern. Mit freundlichen Grüßen Dr. Johann Weusmann Vizepräsident Düsseldorf, im Mai 2015 3 Wer sucht, der findet Wer fragt, Fakten und Trends Seit vielen Jahren sinkt in den meisten Landeskirchen die Wahlbeteiligung bei den Wahlen der Gemeindeleitung, auch in der Evangelischen Kirche im Rheinland. Die Zahl der Gemeinden ohne „echte“ Wahl – es werden nicht mehr Kandidatinnen und Kandidaten aufgestellt, als Plätze zur Verfügung stehen – ist kontinuierlich gestiegen. Doch es gibt auch erfreuliche Veränderungen. Die Wahlquoten sind durch die Einführung der Briefwahl deutlich gestiegen. Wer sich einmal dafür entschieden hat, im Presbyteriumsamt und/oder im aktiven Gemeindeleben Verantwortung zu übernehmen, tut dies in der Mehrheit für längere Zeit. Die gemeinsame Arbeit, Beratung und Fortbildung werden nicht nur als „Dienstauftrag“ zum Wohl der Gemeinde, sondern auch als Quelle persönlicher Bereicherung erfahren. Die Gründe für diese Trends sind sehr individuell. Sie bilden sich in ihrer „rheinischen Vielfalt“ in keiner Statistik ab. Doch stößt man auch hier auf Überraschungen, die positiv irritieren. Diese Arbeitshilfe möchte dazu anregen, nach Veränderungspotenzialen und -widerständen in der Gemeindeleitung zu fragen. Und nach Antworten zu suchen, die jedes Presbyterium in seiner Gemeinde, mit seiner Gemeinde vertiefen könnte. Wer fragt, gewinnt! Zum Beispiel Erstaunen, was in den turbulenten Zeiten doch erreicht wurde. Oder neue Einsichten und kritische Anregungen. Und in persönlichen Gesprächen sogar Unterstützung, mit der man kaum noch „gerechnet“ hat – von Menschen, die Zeit und Lust haben, das Gemeindeleben mitzugestalten. Im Presbyterium. 4 Wie können in Zeiten steigender Herausforderungen „die richtigen“ Kandidatinnen und Kandidaten für die Mitarbeit im Presbyterium gefunden werden? Uwe Sendzik ist Diplom-Verwaltungswirt, Diplom-Sozialpädagoge in der Gemeindeberatung / Organisationsentwicklung, kennt die Fragen rund um das Thema „Kandidatur“ nicht nur aus der Beratungspraxis, sondern live aus seiner Arbeit als ehemaliger Presbyter. Er plädiert für aktives Suchen und pragmatisches Vorgehen. „Der Start ist ziemlich banal: In meinem Presbyterium haben wir uns damals gefragt, wen wir haben und wen wir brauchen. Es ist gut, wenn sich Amtierende zur Wiederwahl stellen, das sichert Kontinuität. Aber ein Presbyterium braucht auch die Vielfalt. Wie haben wir gesucht? Da gab es die Aktiven in der Gemeinde, die uns im Laufe der Zeit aufgefallen waren und denen wir das Amt zugetraut haben. Oder wir haben nach Spezialisten geschaut, die sich in den großen Themen – z.B. Finanzen oder Immobilien – gut auskennen. Wir haben uns viel Zeit fürs Recherchieren genommen: Wer kennt jemanden, der jemanden kennt? Wer hat die Kontakte? Um andere zur Mitwirkung zu motivieren, die nicht zum Kern der Gemeinde gehören, mussten wir uns gut überlegen, wie wir die Menschen ansprechen. Was interessiert sie? Wie schaut es mit deren Lebensplanung aus? Und generell: Wie werben wir für die Gemeinde? Welche Schwerpunkte hatten wir in den letzten Jahren, und was haben wir in den nächsten Jahren vor? Es ist wichtig, sich im Presbyterium rechtzeitig über diese Dinge zu verständigen und eine gute Arbeitsteilung zu verabreden. Wer recherchiert was? Wer spricht mit wem? Wir haben es als Bereicherung be- trachtet, vor den Wahlen ein „Kommunikationsjahr“ einzulegen. Die Gemeindeversammlung ist dabei übrigens ein gutes Kommunikationsinstrument, mit der Gemeinde ins Gespräch zu kommen. Der Tenor unserer Kandidatensuche war: Wir wollen die Wahl, denn die Gemeinde hilft uns damit, unsere Aufgaben und die Zusammenarbeit neu zu sortieren. Wir suchen mitwirkende Menschen, nicht nur „Kandidatinnen und Kandidaten“. Wir lassen niemanden fallen, der nicht gewählt wurde. Im Gegenteil. Das ist uns besonders wichtig: Wir vereinbaren schon im Vorhinein, welche Aufgaben in Frage kommen. Wer sich für das Presbyterium bewirbt, erhält schon bei der Bewerbung die Zusage: „Du bist willkommen, wir brauchen Dich. Ob mit Presbyteramt oder mit einem anderen Auftrag .“ gewinnt Warum eigentlich ich? Noch vor kurzem wäre sie niemals auf die Idee gekommen. Und nun war sie in der Gemeindeleitung. Hatte sie als Unternehmerin eigentlich Zeit dafür? Die Frage nach Gott beschäftigte sie schon lang. Sie besuchte Gebetsveranstaltungen und pflegte auch sonst Kontakt zur Gemeinde. Allerdings hatte sie auch oft das Gefühl, nicht so ganz richtig dazu zu gehören. Dann, durch ein wichtiges Gespräch, bekam sie einen lebensentscheidenden Impuls. Sofort war ihr als Powerfrau klar, dass sie, wenn es nötig ist, selbstbewusst eine leitende Funktion wahrnehmen könnte. Sie war übrigens die erste Gemeindeleiterin Europas. Lydia hieß die taffe Frau (Apg 16, 13-15.40). 5 „Neue, auch jüngere Kandidatinnen und Kandidaten, die ‚kirchlich unbeleckt‘ waren, sind in anderen Zusammenhängen vernetzt gewesen: Burschenschaft, Gesangverein, Sportverein, Ortsbeirat, Krabbelgruppe etc…. .“ 38,7% „Dort ? Das ist ja’n Ding, die Gegend ist stockkatholisch!“ 21,6% 24,4% „Nun ja, der Neuanfang war eine Erlösung, nach den langen Streitigkeiten… .“ 20,9% 20,8% 20,5% ,5% 25 21,9% 27,2% 20,5% ,8% 20 23,2% 29,1% „Die wählen nicht alle vier Jahre, aber wenn, gerne mit bekannten Gesichtern. Das ist interessant in einer Gegend, wo jeder jeden kennt.“ 30,8% 27,7% 29,5% 20,5% ,6% 21 24,5% 23,7% 40,1% 22,8% 24,4% 29,7% 23,6% 21,8% 27,4% 20,4% 21,3% „Die kandidieren schon immer groß. Und es wird nie nur eine Person nicht gewählt.“ 23,8% 21,9% „Eindeutig: Der Grund war die Briefwahl.“ 40,2% „Wir konnten sehr viel in der Öffentlichkeit machen, junge Kandidatinnen und Kandidaten vorstellen, das war richtig klasse.“ „Ja, klar, das war die Gemeinde des Superintendenten.“ 20,9% (nicht nur) „Früher hatten wir ein paar Krisen, die waren sehr, sehr schmerzhaft. Aber daraus ist viel Lebendigkeit gewachsen. Es machten plötzlich Leute mit, die seit zehn Jahren nicht mehr in ihrer Kirche waren.“ 34,8% 35,2% 40,4% 32,9% 38,2% „Vielleicht hat auch die ‚Spannung‘ zwischen dem kleineren und dem größeren Gemeindeteil zur hohen Wahlbeteiligung beigetragen.“ „Unser Wahlausschuss hat es immer geschafft, eine entsprechende Zahl von Kandidatinnen und Kandidaten zu finden.“ „Die Kleinheit war entscheidend, die Gemeinde besteht nur aus ein paar hundert Menschen.“ 26,2% 21,7% 25,0% „Früher hatten wir ein paar Krisen, die waren sehr, sehr schmerzhaft. Aber daraus ist viel Lebendigkeit gewachsen. Es machten plötzlich Leute mit, die seit zehn Jahren nicht mehr in ihrer Kirche waren.“ „Erfreulich! Aber eine solche Wahl klappt auch dort nicht jedes Jahre. Es gibt auch magere Jahre.“ 20,1% 23,3% „Kein Wunder – das ist ein evangelisches Dorf, bis zurück ins Fürstentum.“ Mehr zu den Wahlquoten lesen Sie auf www.presbyteriumswahl.de Die Kirchenkreiskarte finden Sie hier: www.ekir.de 6 „Das liegt am Presbyterium, die sind immer sehr aktiv. Die verstecken sich nicht und trauen sich was.“ 26,8% Macht Euch ein Bild! Wählen darf in der rheinischen Kirche, wer entweder konfirmiert oder mindestens 16 Jahre alt ist. Die Kandidatinnen und Kandidaten müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Bei den Presbyteriumswahlen am 5. Februar 2012 waren rund 8.600 Sitze in den Leitungsgremien der 743 Kirchengemeinden zu besetzen, darunter mehr als 1.000 für Mitarbeitende der Kirche. Von den 654 Gemeinden, die ihre Daten zurückgemeldet haben, hatten 386 echte Wahlen durchgeführt (40,8 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag bei insgesamt 10,5 Prozent – im statistischen Durchschnitt. Doch 49 Gemeinden erzielten 2012 Wahlquoten über 20 bis zu 40 Prozent! Wie kommt man über 20 Prozent? In 49 rheinischen Gemeinden hat‘s geklappt 23,1% 23,7% 22,6% 21,5% 21,0% Ein Blick in die Statistik „Echt?! Das überrascht mich aber, da bohre ich mal nach.“ „Der Pfarrer hat sich durchgesetzt, er wollte die Wahlen.“ Quelle: Stabsstelle Strategisches Controlling, Landeskirchenamt „Kein Wunder – die Presbyteriumsmitglieder haben ein starkes Wir-Gefühl, das strahlen die auch aus. Sie werden auch außerhalb der Gemeinde geschätzt.“ *Zitate von rheinischen Menschen, die ihre Gemeinden sehr gut kennen… „Briefwahl? Also, in dieser Gemeinde war das nicht der Grund, die hatten schon vorher eine sehr hohe Wahlbeteiligung.“ 7 Der Weg der Einmütigkeit ist immer derselbe Gut beraten im Presbyterium Werner Dotzauer, Landeskirchenverwaltungsoberamtsrat, gehört zum Team der rheinischen Gemeindeberatung/Organisationsentwicklung unter der Leitung von Landespfarrerin Cornelia vom Stein. Seine Erfahrungen zeigen: Kirche, das gibt es woanders nicht. Frage: Herr Dotzauer, Sie beraten in Workshops und auf Einladung Presbyterien, die überlegen, wie sie sich auf die Presbyteriumswahlen vorbereiten können. Wie starten Sie, wenn Sie sich treffen? Antwort: Ich frage, wie es bisher gewesen ist, z.B. mit der Kandidatensuche. Aus den Erinnerungen wird ein buntes Bild: Die Pfarrerin hat Menschen angesprochen, man hat sich in Kreisen umgeschaut oder nutzt auch zufällige Kontakte. Oft ist es so, dass ausschließlich im kirchlichen Kontext gesucht wird. Und das sind ja vielleicht nur zwei Prozent der Gemeindemitglieder. Frage: Und die restlichen 98 % ? Antwort: Erzeugen erstmal Nachdenklichkeit. Und daraus entsteht die Frage: Was wollen, was können wir ändern? Sehr rasch entstehen dann Aktivitäten, die ich moderiere. 8 D.h., die Teilnehmenden entwickeln selbst ihre Ideen. Ich achte darauf, dass nichts verloren geht. Frage: Wie kann man sich das genauer vorstellen? Antwort: Wichtig ist es, zunächst Bilanz zu ziehen. Wer sind wir, wie arbeiten wir, was ist spannend bei uns? Welche Menschen hätten wir gerne mit im Boot? Wie können wir die ansprechen? Dann ist es gut, in kleinen Schritten zu planen. Wenn ich z.B. Personen anschreibe, bitte nur namentlich, nicht etwa “Liebes Gemeindemitglied“. Nein, Du als Person bist gemeint, mit Dir möchten wir über die Zukunft unserer Gemeinde sprechen. Frage: Sie sagen also, dass das persönliche Gespräch besonders wichtig ist? Antwort: Ja, aber nicht nur für mein Gegenüber, es ist auch für mich selbst wichtig. Bin ich einladend, wenn ich einladen möchte – bis hin zur Frage, wie schaue ich, wie lächle ich? Das sind keine Kleinigkeiten. Sie bezeugen meine Haltung und wie ich mit meinem Anliegen wahrgenommen werde. genagenturen ansprechen. Solche Maßnahmen erweitern den Kreis derer, mit denen man dann persönlich spricht. Frage: Und dann? Die potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten sind gefunden, viele wollen sicherlich mal das ganze Presbyterium kennenlernen. Antwort: Eine Schnuppersitzung ist immer gut. Auch hier gilt: Es sollten nicht nur die Sachfragen diskutiert werden. Unsere Kommunikationskultur ist von besonderer Bedeutung – es wird niemand ausgegrenzt. Es gibt Rede und Gegenrede, Man darf auch philosophieren oder ganz unkonventionelle Dinge sagen. Sinnhafte Ziele, Wertschätzung, Offenheit – das ist Kirche, das gibt es woanders nicht. Frage: Auch im Streit? Antwort: Wenn wir uns uneinig sind, darf jeder mal Pro und auch mal Contra sagen, Unmut äußern oder andere Gefühle – und andere Wertigkeiten. Das ist sehr wichtig. Unstimmigkeiten und Konflikte dürfen sich nicht auf die Werteebene verlagern, sodass sich plötzlich die Traditionalisten und die Reformer streiten. Frage: Passiert aber trotzdem. Antwort: Natürlich. Aber nur kurz, wenn wir es zum Thema machen und unsere Werte gegenseitig erkennen und anerkennen. Wir können mit verschiedenen Werten über dieselbe Sache reden und zu einem Ergebnis kommen. Frage: Sie trauen den Presbyterien eine Menge zu – obwohl sie in so vielen komplexen Aufgaben, Reform- und Sparprozessen und Überlastungen stecken. müssen. Wenn alle beteiligt sind und hinterher sagen können: „Ich wurde gehört und ernstgenommen, mit allem, was mir wert und wichtig ist“ – dann sind auch Entscheidungen tragbar, die schmerzvoll sind oder die 49 zu 51 Prozent ausfallen. Frage: Schafft man das auch in nur drei Stunden? Antwort: Eher nicht. In der Konfliktberatung – eigentlich könnte es auch Konfliktbegleitung heißen – vereinbaren wir konkrete Ziele, z.B. auf Klausurtagungen oder mehreren dreistündigen Beratungen. Das können auch mal 25 Abende werden – muss aber nicht. Das macht für mich persönlich die Beratungsarbeit so wertvoll: Der Weg zur Einmütigkeit ist immer derselbe. Ob länger oder kürzer, wir dürfen ihm und uns vertrauen. Frage: Das thematisieren Sie auch in der Beratung? Frage: Aber auch in der Kirche gibt es das ja nicht immer… Antwort: Wenn es sich ergibt, warum nicht? Wir tasten uns immer an die Fragen heran, die dran sind. Die Gruppen sind oft überrascht, was sie in Eigenregie so alles entwickeln. Antwort: … aber es ist immer wieder möglich, z.B. durch Beratung im Konfliktfall. Im Gespräch bleiben, Vielfalt suchen und erhalten – das geht! Frage: Nochmal zum Thema, Vorbereitung auf die Presbyteriumswahlen. Wie lange dauert in der Regel eine Beratung? Presbytertelefon 0211 / 3610-240 Antwort: Wenn die Gruppe nicht zu groß ist – drei Stunden im Workshop. Frage: Wie bitte, länger nicht? Antwort: Nein, länger wäre besser, aber mehr Zeit steht oft nicht zur Verfügung, und so muss es eben reichen. Die Gruppen gehen dann immer mit konkreten Absprachen und persönlichen Verpflichtungen auseinander – was machen wir, und wer macht was? Das halten wir nach. Frage: Zum Beispiel? Antwort: … einen Werbeflyer oder ein schönes Give away verteilen, an Samstagen auf dem Markt, oder auf der Suche nach Mitgestalterinnen und Kandidaten auch mal Freiwilli- Manchmal möchten Sie als Presbyterin oder Presbyter schon vor der Sitzung Fragen abklären, einfach Informationen einholen oder alternative Möglichkeiten zu bevorstehenden Entscheidungen besprechen – mit jemandem, der mit der eigenen Gemeinde nichts zu tun hat. Vielleicht kommen Sie auch ärgerlich aus der Sitzung des Presbyteriums und brauchen Gesprächspartnerinnen oder -partner, die etwas von den Geschäften eines Presbyteriums verstehen, aber auch genügend Distanz zu Ihrem Presbyterium haben. Wir sind für Sie da! Am Presbytertelefon können Sie Informationen und Tipps erhalten sowie neue Handlungsmöglichkeiten entdecken. Ihre Anfragen, Sorgen und Nöte werden streng vertraulich behandelt. Antwort: In der Beratung erlebe ich das aber immer wieder. Auch, wenn unpopuläre und schwierige Entscheidungen getroffen werden Sollten Ihnen die Telefonkosten zu teuer sein: Wir rufen zurück. An jedem zweiten Donnerstag im Monat warten wir von 15 -19 Uhr auf Ihren Anruf (Keine Regel ohne Ausnahme: Im Mai 2015 wird es der dritte Donnerstag sein, wegen des Feiertags Christi Himmelfahrt.) Wir, das ist der „Arbeitskreis Pres- Weitere Informationen zur Gemeindeberatung finden Sie unter www.ekir.de/go bytertelefon“, eine Gruppe von erfahrenen Presbyterinnen und Presbytern, die Sie gerne unterstützen und zuhören können. Organisiert wird das Presbytertelefon von der Dienststelle für Gemeindeberatung/Organisationsentwicklung der Evangelischen Kirche im Rheinland. 9 Zwei Wege und vier Varianten Versuch einer Einordnung Manche Gemeinden in unserer Landeskirche führen „echte“ Wahlen durch, viele nicht. Oder auch nicht immer. Die Presbyteriumswahlen sind eine gute Gelegenheit, nicht nur aus der geleisteten Arbeit Bilanz zu ziehen, sondern auch aus der eigenen „Kirchengeschichte“. Bilanzen können positiv und ausgeglichen sein oder gemischt und unerfreulich. Vorläufig sind sie in jedem Fall. Sie laden dazu ein, genauer hinzuschauen. Und (nicht nur vier) Varianten zu entdecken, die sich im Lauf der Jahre abwechseln können. Variante 1: „Wir wählen gerne.“ Die Gemeinden und ihre Presbyterien sind sehr aktiv und mit Begeisterung bei der Sache. Sie bieten einladende Veranstaltungen an, die sie anlässlich der Wahlen nicht neu erfinden müssen. Neue Kandidatinnen und Kandidaten werden meist durch „gute Vorarbeit“, also langfristig, gesucht und gefunden – oder besser gesagt: gewonnen. Sie sind gut informiert und übernehmen gerne die Verantwortung, die auf sie zukommt. Variante 2: „Wir würden ja gerne wählen, aber…“ Trotz großem Einsatz gelingt es den Gemeinden nicht, so viele Kandidatinnen und Kandidaten zu finden, wie sie wollten – obwohl auch ihr Gemeindeleben lebendig ist. Vielleicht gibt es dafür Sachgründe, die nüchtern zu benennen wären. Ebenso wichtig ist aber, die entstandenen Frustrationen zu überwinden – auch wenn die Wahlparty ausfällt. So manche Gemeinde denkt inzwischen darüber nach, ihr Presbyterium zu verkleinern oder sucht andere Ideen für die Zukunft. Variante 3: „Wir besetzen lieber als zu wählen.“ Oft werden in Gemeinden nur so viele Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl aufgestellt wie Plätze zur Verfügung stehen. Wenn in den letzten Jahren sehr intensiv und erfolgreich gearbeitet wurde und das „winning team“ weitermachen möchte, ist Kontinuität gegeben, die durchaus wünschenswert sein kann. Gleichwohl ist die amtliche Bezeichnung für diesen Weg ein deutlicher Hinweis, dass er begründet werden muss. Im „Verfahren bei nicht ausreichender Vorschlagliste“ hat der Kreissynodalvorstand zu prüfen, wann das letzte Mal „richtig“ gewählt wurde, welche Tradition in der Gemeinde herrscht oder wie viel Aufwand bei der Kandidatensuche betrieben wurde. Gemeindeleitung im Team Warum kann nicht nur einer die Gemeinde leiten? Warum sollen es mehrere sein? Könnte ich dabei wichtig sein? Allein Jesus Christus hat den Tod besiegt. Er allein ist auch der einzige Leiter der Gemeinde (Eph 4, 15). Aber der Heilige Geist, in dem Christus noch heute bei uns ist, wirkt im Team. Darum hat Jesus gesagt: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen (Mt 18,20). Nur wenn verschiedene Gaben und Fähigkeiten zusammenkommen, kann Gemeindeleitung gelingen. Will Gott vielleicht auch mich mit meinen Fähigkeiten in der Leitung der Gemeinde ? Variante 4: Kooptationsverfahren Bei diesem alternativen Wahlverfahren wählt das Presbyterium die Presbyterinnen und Presbyter. Im Vorfeld ist die ganze Gemeinde aufgerufen, Kandidierende zu benennen. Lediglich die Wahlhandlung als solche wird vom Presbyterium in einem Gottesdienst vollzogen. Wie sieht es bei Ihnen aus – und ist das gut so? 10 11 Evangelisch – jung – und Presbyter Mirco Leibig (29) ist ein Aktionsbündel. Tagsüber kaufmännisch im Einkauf eines Industrieunternehmens unterwegs, beschäftigt er sich in seiner Freizeit mit Abendstudium, Kultur und Kirche. Er gehört auch zum Vorstand der Herr Leibig, seit drei Jahren sind Sie Presbyter. Hat’s Spaß gemacht? Ja, obwohl wir natürlich viel Bewegung und viele Umbrüche haben, NKF, Verwaltungs- und Personalstrukturreform, die Regionalisierung und „weiß-der-Heiland“, also sehr viel Strategie – aber das ist ja auch durchaus spannend. Evangelischen Jugend im Rheinland und ist seit 2012 Presbyter in der Was machen Sie am liebsten? Evangelischen Meine Themenschwerpunkte gestalten. Dazu gehören die Jugendarbeit, Kultur in der Kirche, z.B. Ausstellungen, Kabarett- oder Musikangebote, und Öffentlichkeitsarbeit. Kirchengemeinde Lechenich im Kirchenkreis Köln-Süd. Gerne erzählt er mehr darüber. Seit wann? Ich komme aus der Jugendarbeit. Das hat sich so ergeben, als ich dafür eigentlich schon zu alt war, nämlich 23. Ein Freund von mir hat mich gefragt, ob ich bei der Renovierung des Jugendraums der Gemeinde helfen könnte. Das habe ich natürlich auch gern gemacht, weil ich jahrelang Bühnenbau gemacht habe. Die damalige Jugendleiterin fragte mich dann, ob ich nicht häufiger kommen möchte, und so war‘s dann auch. 12 Einfach so?! Ja, das war gar nicht kompliziert, ich war rasch mittendrin im Geschehen der Jugendarbeit, vor Ort im offenen Treff, in Wochenendangeboten und 2009 dann auch erstmalig im Team für die Sommerfreizeit. Und wie wurden Sie Presbyter – wer hat Sie angesprochen, wer hat Sie vorgeschlagen? Das war dann nach ca. zwei Jahren. Allerdings musste man nicht viel mit mir reden, ich glaube, ich habe es selber vorgeschlagen. Um Presbyter zu werden, musste ich allerdings erstmal evangelisch werden, ich war damals ja noch katholisch. Sie mussten evangelisch werden? In der Tat, das weitergehende Engagement war der tiefere Sinn. Damals war ich durchaus etwas distanzierter zum Glauben, aber in der Gemeinde fiel es mir mit der Zeit immer leichter, mich damit zu beschäftigen, und ich konnte letztlich entscheiden, wie mein Zugang zum Glauben aussehen kann. Heute bin ich stolz auf meinen Weg. Sie sprechen gerne darüber, das merkt man. Ja, ich bin bestimmt kein Missionar, aber ich scheue mich nicht davor, über Glauben und Kirche zu reden. Wie neulich auf einer Geburtstagsfeier, wo ich mit einem der Gäste, der erst vor Kurzem ausgetreten war, ins Gespräch kam. … . und Sie hatten Antworten? Manchmal komme ich weiter in solchen Diskussionen, manchmal auch nicht. Ich staune immer wieder über die Pauschalisierungen, die ich höre. Ein Beispiel: Für viele ist Kirche nur „Kirchensteuer“ und „Institution“. Die sehen gar nicht, was wir alles machen. Die meisten sind z.B. sehr überrascht über Kabarett – und sogar kritisches Kabarett – mit Bühne in der Kirche. www.presbyteriumswahl.de Vorhin sagten Sie, Öffentlichkeitsarbeit sei auch einer Ihrer Themenschwerpunkte. Was wünschen Sie sich denn für die Zukunft, oder auch anders gefragt, was wünschen Sie sich nicht? Mein Motto ist: „Tue Gutes und rede darüber“. Wir haben einen Gemeindebrief, welcher einmal im Jahr ökumenisch gestaltet wird und eine eigene Homepage mit unseren Angeboten, aber ich bin gerne im direkten Kontakt. Je offener, desto besser. Auch, wenn das teilweise ein Wunschdenken bleibt. Ich finde auch, wir sollten nicht so viel „über“ den Glauben reden, sondern thematischer über die Kirche. Was bringt der theologische Hammer, wenn er den gesellschaftlichen Nagel nicht trifft? Ich wünsche mir, dass ich als Presbyter weiterhin umfänglich gestalten kann und nicht nur partiell in systemische Verfahren eingebunden bin. Auch, wenn ich weiß, dass es gewisse strukturelle Anpassungen geben muss. Dann wünsche ich mir bei den Kreissynoden eine weiterhin steigende Bereitschaft, den Jüngeren zuzuhören – und noch mehr Mut. Mehr Weitblick. Heißt das, Sie ärgern sich doch hin und wieder über Ihre Kirche oder Ihr Presbyterium? Also, über mein Presbyterium ärgere ich mich fast gar nicht. Wir wandeln uns sehr häufig, da gibt es nicht so viel Abwehr, Neues auszuprobieren. Und über meine Kirche ? Das ist kein Ärger. Aber über die vielen Reformen in der irren Geschwindigkeit, darüber mache ich mir schon manchmal Sorgen. Ich sehe eine Gefahr, zukünftig den Kontakt zur Basis zu verlieren, da wir momentan mitunter zu viel Kraft in unsere Selbstverwaltung stecken. Mehr Weitblick? Was rückt dann ins Blickfeld? Enorm wichtig ist die Generationenfrage. Der müssen wir uns noch intensiver stellen. Z.B. auch, wenn wir uns um die Pfarrstellenplanung 2030 und die Kirche von morgen kümmern. Es braucht eine Kirche, welche sich noch intensiver an der stetig wandelnden Gesellschaft orientiert. Die sich immer wieder neu erfindet, um so auch wieder Menschen aller Generationen mit kreativen Angeboten begeistern zu können. So habe ich ja schließlich auch wieder einen neuen Zugang zur Kirche finden können. 13 Angesicht zu Angesicht Von Gut vorbereitet Danke für Ihr Interesse – wie viel Zeit haben wir für dieses Gespräch? Gespräche als Türöffner Wer sind „wir“– und was tun wir? Warum tun wir das (Gemeindekonzeption/Selbstverständnis/Beispiele)? Wie kam es dazu, dass wir Sie ansprechen? Warum wünschen wir uns, dass Ihre Kompetenzen (…) und unsere Aufgaben (…) zusammenpassen? Wäre das etwas für Sie, welche Fragen und Wünsche fallen Ihnen ein? Was heißt das konkret – z.B. Sitzungen, Mitarbeit in Ausschüssen und/oder Themenfeldern? Die Arbeit von Presbyterien ist vielseitig und anspruchsvoll. Schnell stehen die Aufgaben im Vordergrund, und es wird überlegt, wer für welche Funktionen in Frage kommt. Doch ob sich Menschen zur Mitgestaltung gewinnen lassen, hängt von den persönlichen Erwartungen ab, die sie gegenüber einem ehrenamtlichen Engagement haben. „Von Angesicht zu Angesicht“ ist noch immer die wirkungsvollste Art und Weise, miteinander ins Gespräch zu kommen. Allerdings: Aktive Menschen, junge wie ältere, haben heutzutage sehr viele Möglichkeiten, ihr Leben zu gestalten. Sie verfügen über einen persönlichen Mix aus Kompetenzen, Begabungen, Lebensstil, Lebenserfahrung und Lebenssitu14 ation und warten nicht unbedingt darauf, neu umworben zu werden. Gleichwohl sollte dies viel öfter geschehen, wenn Presbyterien sich verstärken wollen. Aber wie? Die erste Kontaktaufnahme kann per Telefon/Brief/Mail erfolgen, vor allem, wenn man das Gegenüber noch gar nicht kennt. Eine schriftliche oder elektronische Kontaktaufnahme bewahrt mehr Distanz und ist auch gut als “Vorbotin“ für ein einladendes Telefonat geeignet. So oder so – wichtig ist von Anfang an die persönliche Ansprache. Dass es nicht nur um die Sachebene geht, bringt die Wortwahl zum Ausdruck. Sie sollte direkt, respektvoll und auf Augenhöhe erfolgen, etwa so: „Wir haben an Sie ge- dacht, weil … wir, das heißt … wir sind gespannt, was Sie darüber denken…?“ Je einladender die erste Kontaktaufnahme ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Angesprochenen zu einem persönlichen Gespräch bereit sind. Falls nicht: Es kann gut sein, dass man für ein wichtiges Telefonat mit einem vielbeschäftigten Menschen einfach nur den falschen Zeitpunkt erwischt hat. Ein anteilnehmender Abschied kann auch zum Türöffner werden: „Oh, dann viel Spaß (für den schönen Abend)… viel Kraft (für eine gerade schwierige Situation) … darf ich mich nochmal bei Ihnen melden? Wann passt es Ihnen?“ Und wenn es passt? Im persönlichen Gespräch ist es wichtig, •die Kompetenzen und Aufgaben anzusprechen, die man dem Gegenüber zutraut. •Ebenso wichtig ist die Botschaft: Keiner muss alles können. „Gemeinschaftlich gestalten und leiten im Presbyterium – das heißt bei uns z.B. … .“ Gute Beispiele vermitteln einen lebendigen Eindruck von den Aufgaben, aber auch von der Art und Weise, mit der sinnstiftende Aufgaben in der Gemeinde erfüllt werden. •Der zeitliche Aufwand und die Rahmenbedingungen für ein Presbyteriumsamt oder andere Tätigkeiten müssen offen und ehrlich beschrieben werden. Zu unter- scheiden ist, welche Termine für alle verbindlich sind (z.B. Sitzungen) und welche nicht. Ein Gesprächsleitfaden hilft, konkret zu werden und für Rückfragen oder Kommentare sensibel zu bleiben. Kirchlich Engagierte beklagen im Rückblick häufig, dass zu Beginn ihrer Mitarbeit die Prognosen über „Zeit“ und „Komplexität“ immer wieder „geschönt“ worden seien. Das ist ärgerlich, vielleicht aber auch ein Indiz für den Wandel von „Zeitkultur“ auch in der Kirche. Wer trotz zurückgehender Mitgliederzahlen aktiv, lebendig und vielfältig bleiben will, wird damit sorgsamer haushalten müssen. Welcher Zeitaufwand pro Monat ist realistisch? Welche Fragen sind noch offen? Danke für das Gespräch – und einen neuen Termin? www.presbyteriumswahl.de 15 Der etwas andere 1. Advent AUFKREUZEN – mit klaren Zielen starten Gemeindeversammlung Das ist neu im Presbyteriumswahlgesetz 2016 der rheinischen Kirche. Nach Ablauf des Wahlvorschlagsverfahrens am 24. September 2015 gibt es die Möglichkeit, weitere Kandidatinnen und Kandidaten auf einer Gemeindeversammlung vorzuschlagen, und zwar am 29. November 2015. Die Termin fiel auf den 29. November 2015, weil für den Druck der Wahlbenachrichtigungen und Briefwahlunterlagen die Namen ALLER Kandidierenden bekannt sein müssen (s. Fahrplan zur Wahl, S. 19). Obwohl von drei landeskirchlichen Ausschüssen und der Landessynode 2015 beschlossen, stößt der Termin bei manchen Gemeinden auf Kritik, da er bereits adventlich verplant ist. Anderseits wird auch darüber nachgedacht, Gemeindeversammlung und Adventsfeier programmatisch zu kombinieren – schließlich beginnt an diesem Sonntag das neue Kirchenjahr. Die Frage ist: Passt das denn zusammen – ein „festlicher Advent“ und eine Gemeindeversammlung mit Bilanz, Kandidatenvorstellung und Ausblick auf die neuen Herausforderungen an die Gemeinde? Die Antwort lautet: Warum nicht – z.B. so? Willkommen im neuen Kirchenjahr Eröffnung der Gemeindeversammlung (einen Moderator/ eine Moderatorin) Kurzer Rückblick (Aufgaben der letzten Jahre) durch den Moderator Kurzer Ausblick (durch die Moderatorin ) Kurze Vorstellung der Kandidierenden und NEUER Kandidatinnen und Kandidaten Frage an das Plenum, z.B. „Was wünschen Sie sich am meisten für das neue Presbyterium?“ Murmelgruppen notieren ihre Ideen auf Karten und heften sie auf Flipcharts, an eine „Wäscheleine“ – oder sogar an den Weihnachtsbaum? Schluss der Gemeindeversammlung mit Dank ans Plenum für das Feedback „Das bringt uns weiter – Auswertung folgt“. Pause mit Musik, leiblichem Wohl und Überleitung zur Adventsfeier Die Herausforderung besteht darin, die Programmpunkte gut vorzubereiten und im Ablauf über die Zeit zu wachen. Die Gemeindeversammlung kann kurz gehalten werden – dann kann die Feierlichkeit des 1. Advent den Sonntag zum Klingen bringen. Ein weiterer Tipp: Die Zeit zwischen dem Ende der Vorschlagsfrist und der Gemeindeversammlung oder auch danach bis zur Wahl kann für einen „Dankeschön-Abend“ mit Kandidierenden genutzt werden. Dieses Treffen in kleiner Runde und lockerer Atmosphäre dient der Wertschätzung für die Kandidatur und dem gegenseitigen Kennenlernen. 16 Ehrenamtlich leiten und gemeinschaftlich gestalten – das gehört zusammen und ist typisch evangelisch. Wie das Motto, mit dem die rheinische Kirche für das Presbyteriumsamt und die Wahl werben möchte. „Aufkreuzen“ in der Kirche, aber auch mit der Kirche. „Aufkreuzen“ ist nicht nur ein Wahlmotto, sondern zugleich eine Einladung – in eine Kirche, die auf Begegnung und Bewegung setzt. „Aufkreuzen“ setzt Signale, vielleicht auch Segel. Wohin die Reise geht? Das wird das Schiff, das sich Gemeinde nennt, uns zeigen. Die begleitende Öffentlichkeitsarbeit kann sich dabei auf ihre Erfahrungen und das klassische Handwerk verlassen. In den Gemeinden und Kirchenkreisen wurden und werden viele fantasievolle Aktionen rund um die Presbyteriumswahlen ausprobiert – erfolgreich bis hin zu Wahlzeitungen, Wettbewerben, Wahlstudios und Internetauftritten, SMS-Aktionen und Feten Jugendlicher. Entlang dem „Fahrplan“ zur Wahl sollte ein „Zeit- und Maßnahmeplan“ erstellt und hin und wieder aktualisiert werden: Wann macht wer was für welche Medien, und was lässt sich „multimedial“ gestalten? Öffentlichkeitsarbeit Die Möglichkeiten, kreativ „aufzukreuzen“, sind vielfältig: mit Präsentationen, was in den Gemeinden los ist (Aktionen) mit Einladungen zu Veranstaltungen (Musik/Kabarett) und (besonderen?) Gottesdiensten mit Informationen und spannenden Berichten, was erreicht wurde (Bilanz) mit Geistlichem Wort zur Wahl und zum „Aufkreuzen“ mit Zielansagen und geplanten Projekten für die Zukunft (Ausblick) mit Kommunikation und Gesprächsangeboten (rund um die Wahl) (Kandidatenvorstellung/ Porträts/Fotos „ich kreuze auf (kandidiere), weil…“ Informationen über Termine, das Wahlverfahren und seine Stationen mit Werbung für die Wahl „ich kreuze auf (wähle), weil …“, Einladung ins Wahlstudio, Wahltagaktionen wie Wahltaxi /Wahltag mit Wahlmenü im Gemeindehaus, Wahlparty) …… und nicht den „Medienmix“ vergessen (Gemeindebrief/Sondernummer, Internet, Schaukästen, lokale Medien) 17 In eigener Sache Erstmalig haben sich die Evangelische Kirche im Rheinland, die Evangelische Kirche von Westfalen und die Lippische Landeskirche für ein gemeinsames Wahlmotto entschieden. Die Öffentlichkeitsreferate der Landeskirchen erleben dabei – im wahrsten Sinne des Wortes – einen kreativen Austausch, ohne die eigenen inhaltlichen und gestalterischen Vorgaben außer Acht zu lassen. Wir sind gespannt, ob unsere Kolleginnen und Kollegen in den Kirchenkreisen und Gemeinden in ihren Kontexten ähnliche Erfahrungen machen werden. „Aufkreuzen“ – wir starten mit dieser Arbeitshilfe und einem motivierenden Kandidatenflyer in die begleitende Öffentlichkeitsarbeit der rheinischen Kirche. Flyer für den Eigenbedarf können nachbestellt werden – kostenlos. Für die Plakaterstellung gibt es Vorlagen, die mit individuellen Textbausteinen der Gemeinden ergänzt werden können. „Give aways“ sind in Vorbereitung und werden für die Wahlwerbung preisgünstig zur Verfügung stehen. Unter www.presbyteriumswahl.de finden Sie alle weiteren Informationen zum Angebot, zum Bestellen sowie „Vermeldenswertes“ rund um die Wahl. Schauen Sie öfter mal nach, wie sich das „Netz“ füllt. Zum guten Schluss Rechtsberatung Wenn noch Fragen offen sind: Verbindliche Auskünfte gibt es im Landeskirchenamt/Abteilung V, Dezernat V.1 Fragen können auch per E-Mail an [email protected] gestellt werden. Der Fahrplan für die Wahl 2016 13.12.2015 Die Namen der Gewählten werden im Gottesdienst bekannt gegeben. 14.12.2015 Bekanntgabe Wahlergebnis GEMEINDEVERSAMMLUNG Anwesende wählbare Gemeindemitglieder können als weitere Kandidatinnen und Kandidaten vorgeschlagen werden. Das Presbyterium hat im Anschluss die Wahlfähigkeit zu prüfen. ab 10.12.2015 Welche Wahlbezirke und Stimmbezirke will eine Gemeinde einrichten? Wer gehört dem Wahlvorstand an? 13.9. – 24.9.2015 29.11.2015 vom 1.12. bis 8.12.2015 Der KSV entscheidet, ob die Wahl verschoben wird oder die Vorgeschlagenen als gewählt gelten. Wie viele Stellen mit Presbyterinnen und Presbytern sind zu besetzen? Wann findet die Gemeindeversammlung zur Vorstellung der Kandidatinnen und Kandidaten statt? Die Wahllokale öffnen am 14. Februar 2016. Das Wahljahr beginnt aber bereits im Juni 2015 mit den vorbereitenden Beschlüssen. bis 30.11.2015 Bericht an den Kreissynodalvorstand (KSV) Vorbereitende Beschlüsse Soll eine allgemeine Briefwahl erfolgen? … mit vielen Stationen zum AUFKREUZEN IM FALL EINER NICHT AUSREICHENDEN VORSCHLAGSLISTE bis 15.6.2015 bis 10.1.2016 Erstellung der Wahlbenachrichtigungen Zugang der Wahlbenachrichtigungen bis spätestens 20. Januar 2016 Wahlvorschlagsverfahren Aufruf im Gottesdienst oder durch sonstige Bekanntmachung, Kandidatinnen und Kandidaten bis 24.9.2015 (Ende der Vorschlagsfrist) zu benennen 17.1.2016 Auslegung des Wahlverzeichnisses für die Dauer von drei Wochen 17.12.2015 Ende der Beschwerdefrist bis 12.2.2016, 16 Uhr Eingang der Briefwahlunterlagen 21.2.2016 14.2.2016 WAHLSONNTAG 6.3.2016/13.3.2016 Einführungstermine 18 Bekanntgabe der Namen der Gewählten im Gottesdienst bis 9.2.2016 Antrag auf Briefwahl 22.2.2016 Bekanntgabe Wahlergebnis 25.2.2016 Ende der Beschwerdefrist 19 Impressum Herausgeber: Evangelische Kirche im Rheinland Landeskirchenamt Abteilung V Recht und Politik Dezernat V.1 Recht Hans-Böckler-Straße 7 40476 Düsseldorf [email protected] www.presbyteriumswahl.de Redaktion: Eva Schüler Gestaltung: IDEENpool GmbH, Lukas Müller / Thomas Gebehenne auf kreuzen www.presbyteriumswahl.de Arbeitshilfe zu den Presbyteriumswahlen 2016
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