Kreis Merzig-Wadern Mit Beckingen, Losheim am See, Merzig, Mettlach, Perl, Wadern und Weiskirchen F R E I T A G , 2 7. M Ä R Z 2 0 1 5 NR. 73 SEITE C1 S CHNEL L E S Z ................................................................................................................. Verbrechen, die betroffen machen MERCHINGEN Schüler des Stefansberg-Gymnasiums verfolgten Schicksale von Merziger Psychiatrie-Patienten in der NS-Zeit Mit den Schicksalen von Merziger Psychatrie-Patienten in der NS-Zeit befassten sich die Schüler des Seminarfaches „Geschichte betrifft uns“ vom Merziger Gymnasium am Stefansberg – am Montag haben sie im Psychiatrie-Museum eine Ausstellung zu dem Thema eröffnet. Von SZ-Mitarbeiter Philipp Anton Merzig. „Degenerierte, Ballastexistenzen, Volksschädlinge – Psychiatriepatienten der Merziger Heil- und Pflegeanstalt im Nationalsozialismus“: So heißt die neue Ausstellung, die seit Montag im Psychiatrie-Museum der SHG-Klinik in Merzig, Trierer Straße 148, zu sehen ist. In einem Raum des Museums stehen die von den Elftklässlern gestalteten Stellwände. Darauf zu sehen sind Steckbriefe, mit den einzelnen Schicksalen von Merziger Patienten. Die Schüler haben sich bis ins kleinste Detail mit der Thematik befasst: „Wir haben die Krankenakten von damals durchgelesen“, erklärt Noemi Neusius, eine der 18 Seminarfachteilnehmer. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Ann-Katrin Engels hat die Schülergruppe seit Schuljahres-Anfang die Ausstellung vorbereitet. In Eigenregie wurden die Stellwände gestaltet und beschriftet, an einer Wand ein großer Zeit-Strahl aufgemalt. Dieser zeigt die geschichtliche Entwicklung, mit Maßnahmen der Nazis gegen Kranke, und ordnet die einzelnen Schicksale wiederum zeitlich ein. „Wir besichtigten die Tötungsanstalt Hadamar, vor Ort konnten wir zusätzliche Akten durchlesen“, erklärt Neusius mit ihren Mitschülerinnen Amelie Schuler und Elena Johann. Während die Mädchen von diesem Besuch erzählen, merkt man ihnen an, wie bewegend das Erlebte für sie war: „Zwischen Gaskammer und Krematorium war ein spezieller Belag auf Teilen des Bo- H I N T E RG R U N D ......................................................................... Zwischen 1933 und 1945 beraubten die Nationalsozialisten hilfs- und pflegebedürftige Menschen nach und nach ihrer Rechte. Zunächst wurde durchgesetzt, dass behinderte, psychisch Kranke und sozial auffällige Menschen gegen ihren Willen zwangssterilisiert werden konnten. Nach Kriegsausbruch 1939 wurden als „lebensunwert“ Bezeichnete systematisch in speziellen Tötungsanstalten umgebracht. Insgesamt fielen diesen Verbrechen weit über 100 000 Männer, Frauen und Kinder zum Opfer. Aus der Merziger Heil- und Pflegeanstalt wurden zu Kriegsbeginn über 800 Patienten evakuiert, von denen nur wenige zurückkehrten. pha Die Mitarbeiterin der Kita Merchingen beteiligen sich am heutigen Freitag am Streik. Das hat Bürgermeister Markus Hoffeld gestern Abend in der Sitzung des Stadtrates mitgeteilt. Trotz kurzfristiger Ankündigung habe man für alle Kinder einen Ausweichplatz gefunden. Grund für den Streik: Die Gewerkschaften drängen auf einen Gesundheitstarifvertrag. mst LOSHEIM Edelsteinbörse auch für guten Zweck Lehrerin Ann-Katrin Engels mit ihren Schülerinnen Amelie Schuler, Noemi Neusius und Elena Johann (v.l.) im Psychiatriemuseum. Dort ist die von ihnen zusammengestellte Ausstellung zu sehen. FOTO: RUP dens, um die Leichen besser darüber ziehen zu können.“ Auch Lehrerin Engels machte der Besuch in Hadamar betroffen: „Während der Führung betrat keiner der Schüler diesen Belag, es war eine bedrückende Atmosphäre zu spüren.“ Es sei schwer für die jungen Menschen, die damalige Brutalität nachzuvollziehen. Dabei geholfen habe der Besuch bei Maria Lauer in Menningen. Sie war zur NS-Zeit Krankenschwester in der Merziger Anstalt – begleitete die Patienten sogar bei der Kriegs-Evakuierung nach Hessen. „Es war beeindruckend, wie viel Frau Lauer noch von damals wusste“, erinnert Anzeige Meine 25 Jahre Orientteppich 25 Jahre WASCH- & REPARATURZENTRUM Rathausplatz 12 • Püttlingen • 0 68 98-9 04 06 57 ✥ Chlorfreie Bio-Wäsche und Fleckenentfernung auf pflanzlicher Basis ohne Farbverluste sowie Rückfettung ✥ Reparatur und Restaurierung ✥ Umtausch auch nach mehreren Jahren ✥ Teppichverkauf ✥ Kantenerneuerung ✥ Fransenerneuerung ✥ Polsterreinigung Vergleichen Sie Preis und Qualität Wir waschen auch Ihren Bodenteppich – Auslegware in Hotels, Konferenzräumen, Restaurants, Büros, Praxen Frühjahrsputzaktion 30 % Rabatt für Neukunden 7 Tage gültig inkl. kostenfreiem Abhol- und Bringservice saarlandweit! sich Engels. Das Gespräch mit der Zeitzeugin ist als Teil der Ausstellung auf Tablet-Computern zu sehen. Auf einem Fernseher daneben läuft ein Propaganda-Video der Nazis, das für die Diskriminierung von psychisch und körperlich kranken Menschen wirbt. Ermöglicht hat die Ausstellung nicht nur das große Engagement der Schüler, sondern auch die Unterstützung der Klinik für Psychiatrie und deren Mitarbeiter Ralf Schmitt, der dabei geholfen hat, die Akten zu bekommen und mit Rat und Tat zur Seite stand. „Auch ohne die finanzielle Unterstützung durch das Kultusministerium Pilgern für mehr Klimagerechtigkeit stellt vor Streik: Kita heute geschlossen Perl. „Geht doch“: Unter diesem Motto steht ein ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit, der am 13. September in Flensburg startet und nach Paris und Metz führt. Vom 1. bis 12. November verläuft die Strecke auch durch das Bistum Trier, von Remagen nach Perl. Anlass ist die Klimakonferenz der Vereinten Nationen, die vom 30. November bis 11. Dezember in Paris tagt. Der Pilgerweg soll spirituelle Besinnung mit politischem Engagement verbinden. Interessierte sind eingeladen den kompletten Weg oder einzelne Etappen mit- und unseren Förderverein wäre die Ausstellung in dieser Form nicht möglich gewesen“, erzählt Engels. Für den Leiter der Klinik, Dr. Martin Kaiser, ist die Ausstellung eine Bereicherung: „Wir arbeiten schon seit über zehn Jahren mit dem Stefansberg-Gymnasium zusammen. Dabei kamen immer Erfolge raus.“ Sein Wunsch: „Ich hoffe, dass auch viele Besucher von außerhalb des Landkreises zu uns finden und sich die Ausstellung anschauen.“ 쐌 Die Ausstellung ist noch bis Jahresende im Psychiatrie-Museum zu sehen, Besichtung nach Terminvereinbarung möglich. Bernstein, Smaragde, Opale, Lapislazuli, Aquamarine und mehr bietet die Ausstellung „Edelsteine – Mineralien – Schmuck“ der Galerie Zauberwelt an Ostern in der Eisenbahnhalle. Außerdem gibt es eine Tombola für die Aktion „Hilf-Mit!“ der Saarbrücker Zeitung. > Seite C 3 METTLACH Engeldinger hofft auf sechsten Sieg Fünf Siege in fünf Spielen gab es für den SV Mettlach in der Fußball-Saarlandliga. Innenverteidiger Simon Engeldinger hofft auf den sechsten Sieg in Serie. > Seite C 4 PRODUKTION DIESER SEITE: CHRISTIAN BECKINGER M A R G I T S TA R K Anzeige zugehen. Am 12. November führt der Pilgerweg auch ins Saarland, von Nittel in Rheinland-Pfalz nach Perl. Der Pilgerweg soll unter anderem auf die Opfer des Klimawandels aufmerksam machen. Das bestehende Engagement einzelner Gruppen oder Projekte für mehr Klimagerechtigkeit soll sichtbar und erlebbar gemacht werden. Die Vernetzung von kirchlichen und nichtkirchlichen Organisationen entlang der Pilgerstrecke ist ein weiteres Ziel. Im I nt ernet : w w w. kl i ma pi l gern. de Was nach sechs Monaten bleibt W schleife andererseits as der ZugeZugereist geflissentlich zu ignoreiste nach rieren, die einen hier sechs Monaja von jeder Postkarte ten Merzig – ab April anspringt, als gäbe es ist er in Saarbrücken gar nichts anderes, das stationiert – nicht verwird er auch vermismissen wird, ist der sen. Und dass in Merlange Arbeitsweg. Das Lars Reusch zig-Wadern immer eiSaarland ist ja wirklich ner mit dem Weinglas nicht groß, aber von klimpert. Diese eigenartigen Saarbrücken nach Merzig ist es Wörter und Bräuche, von der schon eine kleine Pendelei. DaHänk’ bis zum roten Apfel, in bei ist der Weg aus Saarbrücken raus, wo man sich von roter Am- den die frisch Vermählten beißen. Vor allem aber die Offenpel zu roter Ampel quält, fast heit, die hier den Zugereisten noch langwieriger als die Autoentgegenschlägt. Ob sie nun aus bahnfahrt selbst. Und den MerFachingen kommen oder aus Syziger Redaktionsparkplatz, den rien oder aus Eritrea, ihnen wird wird der Zugereiste auch nicht gern die Hand gereicht, und das vermissen. Immerhin hat er es ist durchaus bemerkenswert und ein halbes Jahr lang geschafft, wird auch in Erinnerung bleisich dort rein und wieder raus ben. zu manövrieren, ohne einmal die Haftpflichtversicherung be쐌 Lars Reusch stammt aus Famühen zu müssen – das ist bischingen an der Lahn, an der her noch nicht jedem Merziger Grenze von Rheinland-Pfalz nach Volontär gelungen. Hessen. Bis Ende März führt ihn Den Seffersbach wird er aber sein Volontariat täglich nach vermissen, der am Redaktionshäuschen vorbeifließt. Die Saar- Merzig. VOLLSERVICE-PREIS! 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