LINKS:aktiv - DIE LINKE. Ludwigslust

LINKS:aktiv
Informationen und Meinungen
der Fraktion DIE LINKE. im Kreistag Ludwigslust-Parchim
9. Ausgabe / März 2015
Weiterentwickeln und vorankommen Baustellen
Norbert Reier über seine Arbeit im Kreistag und die Synergieeffekte für
anpacken
sein Bürgermeisteramt im Luftkurort Plau am See
Herr Reier, Sie sind Mitglied
im
Wirtschaftsausschuss
des Kreistages. Wo sehen
Sie die wichtigsten Aufgaben für die nächsten Jahre?
Norbert Reier: Über verschiedene Entwicklungskonzepte
des neuen Landkreises Ludwigslust-Parchim gilt es die
Möglichkeiten, der Entwicklung neue Impulse zu geben.
Dabei gibt es auf verschiedenste Ebenen die Notwendigkeit, sich den Erfordernissen
der demografischen Entwicklung zu stellen. Entscheidend
für unsere Arbeit wird es sein,
wenn aus der Entwicklung heraus neue Arbeitsplätze entstehen und damit die Existenz
und die Ansiedlung von vielen
Neubürgern erfolgt. Es nützt
nichts über Fachkräftemangel
zu reden, so lange unsere Bürger nicht von ihren Einkommen leben können.
Können Sie von der ehrenamtlichen Arbeit als Bürgermeister des Luftkurortes
Plau am See profitieren?
Als Bürgermeister bin ich gefordert, mich auch persönlich
bei der Erstellung der Konzepte mit einzubringen. Meine
Aufgabe besteht darin, die
Stadt als Grundzentrum auszubauen und die Potentiale
im medizinischen und touristischen Bereich weiter zu
entwickeln. Ausgehend von
meinen Erfahrungen bei der
Entwicklung des Tourismus in
Plau am See arbeite ich als
stellvertretener Vorsitzender
des regionalen Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin
im Landestourismusverband
mit und versuche, den Potentialen des Binnenlandes noch
mehr zur Geltung zu verhelfen. Durch die ehrenamtliche
Arbeit im Kreistag sehe ich
sehr gute Ansätze, die ich
auch nutzen kann als Bürgermeister.
Wie sieht für Sie die Zukunft
von Plau am See aus?
Die Stadt Plau am See hat
sich zum medizinisch-touristischen Schwerpunktraum in
Mecklenburg-Vorpommern
etabliert. Diese Entwicklung
gilt es weiter auszubauen.
Dazu bedarf es einer weiteren Verbesserung der touristischen Infrastruktur unter Einbeziehung der umliegenden
Gemeinden und Ortsteile.
Schwerpunkt dabei ist der
Radweg um den Plauer See,
die weitere Gestaltung des
Burghofes zum touristischen
Zentrum von Plau am See und
der Ausbau des Parkplatzes.
Zur besseren Verknüpfung
von Bus und Bahn planen wir
auch den Ausbau des Bahnhofvorplatzes. Mit dem Bau
des neuen Kindergartens
2015 im Entwicklungsgebiet
mit 108 Kinderkrippen- und
Kindergartenplätzen werden
wir den zukünftigen Bedarf
durch den neuen Träger Lernen und Leben e.V. abdecken
können. Für die Tagespflege
unserer Senioren entstehen
Einrichtungen in Karow und
in Plau am See. Planungen
zum altersgerechten- und barrierefreien Wohnen werden zu
neuen Angeboten in der Stadt
durch private und gemeinnützige Investoren führen.
Sie sind jetzt seit 14 Jahren
Bürgermeister und wollen
es noch einmal machen.
Was spricht für Sie?
Es gibt eine enge Zusammenarbeit zwischen Stadtvertretung und Stadtverwaltung, die
auf einer vertrauenswürdigen
Basis beruht. Das bringt für
die Arbeit der Verwaltung Stabilität und hilft gemeinsam an
der Umsetzung der Ziele zu
arbeiten. Die Zusammenarbeit ist im Wesentlichen von
Sacharbeit geprägt und ich
hoffe, dass auch alle Fraktionen der Stadtvertretung
dazu stehen.
Glückwunsch zum Frauentag
Dieter Schwarzenberg und Rainer Reschke übereichen zum
Internationalen Frauentag rote Nelken.
Ob Südbahn,
Schulentwickl u n g ,
Ärzteversorg u n g
u n d
Sicherstellung
der Mobilität im
ländlichen Raum oder die
Aufnahme von Asylbewerbern
und Flüchtlingen – diese und
weitere Fragen sind zügig zu
klären. Argumente, wie „das ist
mittelfristig“ zu lösen, sind für
uns kein Handlungsmaßstab.
Ein Aussitzen von Problemen
löst diese nicht – im Gegenteil, sie potenzieren sich in
vielen Fällen. Dazu kommt das
Thema Windeignungsgebiete.
Daher werden sie durch uns
in den zuständigen Gremien
des Kreistages immer wieder
auf die Tagesordnung gesetzt.
Die Bürgerinnen und Bürger
haben ein Recht auf eine regelmäßige Bedienung der
Bus- und Bahnverbindungen
auch in der Ferienzeit oder an
Wochenenden. Eltern müssen
rechtzeitig wissen, wie sich die
Schullandschaft
entwickelt.
Integration von ausländischen
Mitbürgern kann nicht verordnet werden, sondern bedarf
der Akzeptanz durch die Einwohner/innen. Es geht um
die Stärkung der Mitwirkungsrechte der Bevölkerung. In öffentlichen Mitgliederversammlungen beginnend in Plau am
See im März und Hagenow im
Mai werden wir uns zu diesen
und anderen Themen der Diskussion vor Ort stellen.
Wolfgang Bohnstedt
Fraktionsvorsitzender
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Mobilität auch
für Jugendliche
Als sachkundige Einwohnerin
unterstütze ich die Kreistagsfraktion DIE LINKE bereits seit
dem Jahr 2013. Obwohl mir
die besonderen Probleme aufgrund der demographischen
Entwicklung unserer Bevölkerung durchaus bekannt sind,
liegen mir die Kinder und Jugendlichen in unserem Landkreis besonders am Herzen.
Aus meiner ehrenamtlichen
Arbeit im Vorstand des Kreisjugendringes
LudwigslustParchim ist mir bekannt, dass
öffentliche Mobilität nicht nur
für älter werdende Bürgerinnen und Bürger wichtig ist.
So wollen gerade auch Jugendliche ohne Führerschein
gerne auch außerhalb der
Schulzeiten im Landkreis mobil sein. Ein Kinobesuch oder
ein Shoppingausflug wäre
dann auch ohne „Elterntaxi“
möglich. Neben meiner Tätigkeit beim Kreisjugendring und
in der Kreistagsfraktion bin ich
auch Gemeindevertretungsund Sozialausschussmitglied
in der Gemeinde Stralendorf.
Claudia Kappel
LINKS:aktiv
Das ist eine sehr
verantwortungsvolle Arbeit
Frau Bernhardt, Sie sind
seit dieser Wahlperiode
Vorsitzende des Kinder- Jugendhilfeausschusses. Kinder- und Jugendhilfe ist ein
sehr sensibles Thema. Wie
gelingt die Gradwanderung?
Jacqueline Berinhardt: Ja,
Kinder- und Jugendhilfe ist
ein sehr wichtiges Thema,
um Kindern und Jugendlichen
und somit auch Familien in
unserem Landkreis gute Kitas,
gute Jugend- und Schulsozialarbeit, Angebote der offenen
Jugendarbeit
vorzuhalten.
Oftmals sind es die Finanzen,
die vordergründig diskutiert
werden. Bei allen finanziellen
Zwängen muss das Kindeswohl immer im Vordergrund
stehen. Das ist unsere Verpflichtung für alle Kinder und
Jugendlichen. Dafür streite ich
gemeinsam mit meiner Fraktion immer wieder.
Wo liegen die Schwerpunkte in
dieser ehrenamtlichen Arbeit?
Meine Schwerpunkte liegen
ganz klar der Verbesserung
der Bedingungen der Jugendund Schulsozialarbeit. Noch
immer sind einjährige Verträge
bei den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern, bedingt durch
die jährlichen Haushalte des
Kreises und der Gemeinden
die Regel. Wenn man eine
vertrauensvolle Arbeit zu den
Kindern und Jugendlichen
aufbauen möchte, bedarf es
hierfür verlässlicher Rahmenbedingungen. Die Kreistagsfraktion DIE LINKE hatte dazu
im Februar 2015 den Antrag
„Sicherheit für die Jugend-
und Schulsozialarbeit“ eingebracht, der auch angenommen
wurde. Wir bleiben dran.
Da brauchen Sie sicher auch
einen guten Kontakt zur Verwaltung…
Ja. Ohne Verwaltung würde
wir nicht arbeiten können. Zumal der Jugendhilfeausschuss
ein besonderer Ausschuss in
dieser Hinsicht ist. Wir sind
Teil des Jugendamtes. Dieser Verantwortung bin ich mir
bewusst. Nur gemeinsam mit
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung können wir die Dinge anpacken.
men die unterschiedlichen
Kofinanzierungsanteile
der
Gemeinden. Einige erkennen
die Wichtigkeit der Jugendund Schulsozialarbeit an und
honorieren das entsprechend,
andere Gemeinden halten sich
aus der Finanzierung heraus.
Da müssen wir dranbleiben.
Und eins steht fest: Alles, was
wir in diesem Ausschuss tun,
muss sich am Kindeswohl orientieren.
Was muss sich in der Kinder- und Jugendarbeit des
Landkreises
verändern?
Da gibt es mehrere Punkte:
Die verlässlichen Rahmenbedingungen für Jugend- und
Schulsozialarbeiter hatte ich
bereits genannt. Dazu kom-
Und wie kann der Ausschuss dazu beitragen?
Da der Jugendhilfeausschuss,
anders als andere Ausschüsse,
ein beschließender Ausschuss
ist, liegt es bei uns Mitgliedern
selbst, die Herausforderungen
anzunehmen. Wir können Lösungsansätze vordiskutieren
und bei herausragender Bedeutung dem Kreistag vorlegen. Es geht hier um sehr verantwortungsvolle Arbeit.
der Demenzkranken steht auf
der Tagesordnung. Der Pflegesozialplan des Landkreises
weißt aus, dass 8700 Pflegebedürftige in unserem Kreis
leben, ihre Zahl wächst stetig.
Ein besonderer Bedarf wurde
bei Kurzzeitpflegeplätzen festgestellt, die pflegende Angehörige bei Urlaub, Krankheit oder
Kur ersetzen können. Ich war
sehr froh, dass der Sozialausschuss zur Bauübergabe einer
neuen Einrichtung für Kurzzeitpflege und Tagespflege in
die Lobetal gGmbH bei Lübtheen eingeladen wurde. Am
27.2.2015 wurde der Bau feierlich übergeben., der in kurzer
Bauzeit errichtet wurde und
eine sehr gute Ausstattung aufweist. Damit wird diese Pflegeeinrichtung der Diakonie, die
seit 1928 existiert, weiter komplettiert.
Gertrud Schulz
Eigene Erfahrung hilft
Seit 1994 bin ich Mitglied des
Sozialausschusses des Kreistages. Viele Schwerpunkte der
Arbeit sind geblieben. Neu in
der Arbeit seit der letzten Legislatur ist die Pflegesozialplanung und ihre Umsetzung. Dieses Thema hat mich besonders
angesprochen, da ich meinen
Mann nach einem Schlaganfall 6 Jahre zu Hause gepflegt
habe. Ehrenamtliche Arbeit mit
häuslicher Pflege zu vereinba-
ren war schwer. Es bestärkte
mich in der Erkenntnis, dass
Pflegestützpunkte notwendig
sind zur Beratung der Pflegenden. Sie wurden auf unseren Antrag hin im Landkreis
in Parchim und Ludwigslust eröffnet. Darüber informierten wir
schon. Ihre Arbeit bewährt sich.
In Lübz wurde kürzlich ein Projekt zur Gewinnung von Pflegelotsen begonnen. Auch die
ehrenamtliche Unterstützung
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Nachrücker
Nicht ganz unerfahren in kommunalpolitischen Dingen gehe
ich als Nachrücker für Rainer
Reschke, dessen Engagement
ich sehr schätze, in meine 3
Legislaturperiode im Kreistag. Als Sozialarbeiter werde
ich versuchen, meine Erfahrungen und Kenntnisse im Jugendhilfeausschuss/Jugendamt einzubringen. Mit dem
„Weggang“ der Amtsleiterin
besteht die Gefahr, dass die
demokratische Einflussnahme
auf
Entscheidungsprozesse
im Jugendamt schwindet. Hier
werde ich mich einbringen, um
weiterem Sozialabbau entgegen zu wirken und Prävention
zu fördern. Im letzten Kreistag
stritt ich für DIE LINKE zusammen mit Claudia Kappel und
Andreas Sturm für harte Kriterien bei der Ausweisung von
Windenergieeignungsräumen
im zeitweiligen Ausschuss für
Windenergie. Deshalb bin ich
enttäuscht über die Zustimmung der Linken zum Kriterienkompromiss auf der 50.
Sitzung des Regionalen Planungsverband Westmecklenburg. Ich denke, wir müssen in
grundsätzlichen Belangen und
bei weitreichenden Entscheidungen wie z.B. der Umsetzung der Energiewende standhafter bleiben und mehr darauf
achten, Beziehungen zwischen lokalen und geo- bzw.
europolitischen Zusammenhängen öffentlich darzustellen.
Renè Bühring
Impressum:
V.i.S.d.P.: W. Bohnstedt
Fraktion DIE LINKE Kreistag Ludwigslust-Parchim
Geschäftsstelle
Fischerdamm 13
19370 Parchim
Tel. / Fax: 03871 212707
E-Mail: [email protected]
Willkommenskultur
gemeinsam gestalten
Auf Grund der internationalen
Auseinandersetzungen ist die
Zahl der Menschen, die aus
ihren Heimatländern flüchten,
gestiegen. Auch der Landkreis
Ludwigslust-Parchim
muss
und wird seinen Beitrag zur
Aufnahme von Flüchtlingen
leisten. Das ist humanitär geboten. Das haben alle demokratischen Fraktionen in einer
gemeinsamen Erklärung, die
der Kreistag in seiner letzten
Sitzung auf Initiative unserer
Fraktion beschloss, deutlich
zum Ausdruck gebracht.
In einer gemeinsamen Sitzung
von Sozial-, Bildungs- und
Jugendhilfeausschuss wurde
allen Abgeordneten klar: Willkommenskultur müssen wir
gemeinsam gestalten.
Viele der Flüchtlinge sind traumatisiert (insbesondere die
Kinder), können keine Fremdsprache und bringen nichts
weiter mit, als ihre Hoffnung,
hier vor Krieg und Gewalt sicher zu sein. In Bezug auf
ihre Ausbildung reicht es von
Analphabeten bis Menschen
mit Hoch- oder Fachschulabschluss. Gleichzeitig ist ihr
Aufenthaltsstatus nicht geklärt.
All diese Fragen wurden offen
diskutiert. Gleichzeitig haben
engagierte Vereine und die
Volkshochschule aber auch
dargestellt, was sie bereits in
den letzten Jahren unternommen haben, was sie weiterhin
leisten wollen und wo aus unterschiedlichen Gründen ihre
Grenzen sind.
Aber wir haben nicht nur diskutiert, sondern auch Festlegungen getroffen.
So wird eine kleine Arbeitsgruppe die weitere Koordinierung der Aufgaben vor-
Wir sind überzeugt davon,
dass unser gemeinsames
Handeln die beste Antwort auf
nehmen, eine Beratung mit
allen Vereinen und Verbänden
stattfinden, mit dem Ziel, ihre
Möglichkeiten und notwendigen Unterstützungen zu diskutieren, jeder Fachausschuss
für sich in jeder Sitzung das
Thema behandeln und entsprechend seiner Aufgaben
notwendige Schritte einleiten.
Für den Sozialausschuss bedeutet das konkret: Absicherung der uneingeschränkten
medizinische Versorgung, Verstärkung der sozialen Beratungsstellen, Diskussion über
Möglichkeiten der Aufnahme
von Arbeit, Sicherung der Versorgung von pflegebedürftigen
Menschen, um nur einiges zu
nennen.
fremdenfeindliche und rassistische Entwicklungen ist.
Wir sind uns bewusst, dass
wir bei den Bürgerinnen und
Bürgern Vorurteile abbauen
müssen, die bereits jetzt vorhanden sind. Wir werden uns
mit den Parolen und Falschdarstellungen der Parteien,
Gruppierungen die auf dem
Rücken der Schwächsten in
der Gesellschaft Hass und
Ängste schüren, auseinandersetzen.
All das kann uns nur gelingen,
wenn wir im Kreis LudwigslustParchim gemeinsam mit den
Bürgerinnen und Bürgern den
Vereinen und Verbänden uns
dieser Aufgabe stellen.
Barbara Borchardt
Zeit für Engagement
Altersteilzeit bringt Zeit für gesellschaftliches Engagement.
So fiel es mir nicht schwer, für
DIE LINKE zum Kommunalwahlkampf 2014 anzutreten.
Nun kann ich meine langjährige Erfahrung als Sonderschullehrer und Schulleiter in
die Kommunalpolitik der Stadt
Ludwigslust und in den Kreisausschuss für Bildung, Kultur
und Sport einbringen. Schwerpunkte meiner Arbeit sind na-
türlich die Kinder und Jugendlichen, die nicht nur für schöne
politische Reden vieler Politiker
herhalten sollen. Wir brauchen
Bildungsgerechtigkeit und echte Chancengleichheit für alle
Kinder. Ob hochbegabt oder
schwerstbehindert, ob Grundschule, Regionalschule oder
Gymnasium, unser Blick darf
nie getrübt sein. Wir müssen
uns stärker für die kostenlose vorschulische Bildung und
Erziehung einsetzen, unsere
Kinder und Jugendliche stark
machen gegen rechtsradikales
Gedankengut und sie begeistern für Demokratie und Solidarität. Kultur und Sport darf keine Frage des Geldbeutels sein
sondern muss für alle erlebbar
werden. Dafür möchte ich mich
einsetzen und gemeinsam mit
den Fraktionsmitgliedern für
die Bürgerinnen und Bürger arbeiten.
Gerd Laudon
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Vergleich Kreisumlage für 2014 im Land
Landkreis
Umlage in %
Kreisumlagevolumen
2014 in EUR
LUP
43,87
72 696 170
342,3
LRO
43,06
69 272 129
328,72
MSE
48,31
96 305 800
364,44
NWM
43,67
49 533 634
317,93
VG
47
83 123 800
347,38
VR
47
79 887 066
357,08
Gesamt: 450 818 529
342,98
2013
Plan 2014
Plan 2015
2 220 836,05
2 142 600
2 303 000
115 400
147 000
2 258 000
2 450 000
Landesdurchschnitt
46,81
Kreisumlage pro
Einwohner in Euro
Stützung von Elternbeiträgen
In Kindertagesstätten
Für Tagespflege
104 611,15
Gesamt:
2 325 447,20
Finanzielle Aufwendungen Pro-Platz-Förderung für Kitas
Ist 2013 in Euro
Plan 2014 in Euro
Plan 2015 in Euro
Landesmittel
13 534 772
14 176 400
14 730 100
Kreismittel
3 898 014
4 082 800
4 242 300
Zuschüsse für den ÖPNV in TEUR
Zuschussbedarf
Verkehrsgesellschaft
Ludwigslust / Parchim
Omnibusbetrieb
Kröger
Nahverkehr
Schwerin Linie 6
Nahverkehr
Schwerin Linie 12
Gesamt:
ct pro Fahrplankilometer
Plan 2014
Plan 2015
Plan 2014
Plan 2015
1 440,0
1 290,0
22,47
19,84
53
54,7
29,98
30
77,5
81
84
118,22
24,4
1 595,1
24,1
1 449,8
65,4
23,31
72,05
21,36
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Finanzausstattung der
Kommunen bleibt unzureichend
Ein enormes Beratungspensum mussten die Mitglieder
des Finanzausschusses absolvieren, um dem Kreistag
noch im Dezember 2014 den
Entwurf des Kreishaushaltes
für 2015 vorlegen zu können.
Der Aufwand war nötig, um
Kommunen, Vereinen, Verbänden, aber auch Trägern
der Schul- und Jugendsozialarbeit Planungssicherheit zu
geben und ab Januar 2015 sofort mit Investitionen beginnen
zu können.
Keine Mehrheit
für Kürzungen
Entgegen dem Haushalt 2014
gelang es aber nicht, den Finanzhaushalt
ausgeglichen
vorzulegen. Ein Defizit von 3,5
Mio Euro stand am Ende der
Beratungen in allen Ausschüssen zu buche.
Im Finanzausschuss gab es
im Vorfeld der Entscheidungen
sehr heftige Diskussionen.
Aufgetretene Probleme im
Fachdienst Jugend veranlassten insbesondere die Ausschusskollegen der CDU zu
sagen, wir kürzen mal kurz
das Budget für Hilfen zur Erziehung um 2,2 Mio Euro
und haben dann die Chance,
schon eher einen ausgeglichenen Haushalt, bzw. eine
niedrigere Kreisumlage zu verabschieden. Andere Mitglieder
des Ausschusses und ich - leider waren wir anfangs nicht
die Mehrheit - waren der Meinung, dass man nicht einfach
irgendetwas hinrechnen kann,
wenn schon vorher klar ist,
dass man das gar nicht umsetzen kann. Hilfen zur Erziehung sind Pflichtaufgaben, die
der Landkreis zu leisten hat.
Der im Haushaltsentwurf für
2015 ausgewiesene Planansatz in diesem Budget „Hilfen
zur Erziehung“ wurde schon
im Ist 2014 erreicht. Ich habe
im Finanzausschuss deutlich
gemacht, dass unsere Fraktion solch einem Haushalt, der
dem Ansatz der CDU Kollegen
entspricht, nicht zustimmen
wird.
Persönlich war ich froh, dass
die Kreisverwaltung zur letzten Beratung des Finanzaus-
Foto: Dennis Skley_flickr.com
schusses und dann für den
Kreistag einen Entwurf vorlegte, der diesem Ansatz der
CDU nicht folgte.
Kreisumlage bleibt
bei 43,87%
Trotz des ausgewiesenen
Minus ist die Kreisumlage erneut auf 43,87% festgesetzt
worden. Das ist die gleiche
prozentuale Festsetzung wie
2014, allerdings bringt sie dem
Kreis 2,8 Mio Euro Mehreinnahmen. Mehreinnahmen an
Schlüsselzuweisungen, durch
das Sozialhilfefinanzierungsgesetz oder auch bei Kosten
der Unterkunft stehen Mehrausgaben allein im sozialen
und Kinder- und Jugendbereich in Höhe von 3,3 Mio Euro
gegenüber. Insbesondere sind
es
Ausgabensteigerungen
für Regelsatzerhöhungen, für
Hilfen zur Eingliederung, der
Grundsicherung (werden zu
100% vom Bund erstattet), der
Pflege, für Hilfen zur Erziehung, aber auch für Elternbeitragsstützungen für Kitas oder
für die pro Platz Förderung
bei Kindertagesstätten. Der
Kreisanteil beträgt 28,8% der
Förderung.
Mittel
für Präventation
Der Kreis wendet 57% des
Kreishaushaltes für die soziale Sicherung auf. Hier ist
von Jahr zu Jahr eine Steigerung zu verzeichnen. Es ist
das Spiegelbild der wirklich
schlimmen sozialen Situation
von Menschen in unserem
Kreis. Trotz insgesamt straffer
Planung und Erschließung von
Einsparpotenzialen in den einzelnen Fachdiensten ist auch
für 2015 nicht an den sogenannten freiwilligen Aufgaben
gerüttelt worden. Es ist gut,
dass nicht wenige Kreismittel
in den präventiven Bereich
fließen.
Stellenplan heftig
diskutiert
Heftig diskutiert wurden in der
Haushaltsberatung erneut der
Stellenplan und die Personalkosten. Auch 2014 hat sich der
Abbau von Stellen in der Kreisverwaltung fortgesetzt. Es sollen gegenüber dem Jahr 2014
weitere 13,125 Stellen abgebaut werden. Die Fraktion wird
darauf achten, dass dieser
Abbau nicht zur Überlastung
anderer Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern führt. Der Fachbereich Jugend macht uns seit
längerer Zeit auf diese Problematik sehr aufmerksam. Der
CDU war dieser Abbau von
Stellen aber noch nicht genug.
Wenn das Geld knapp ist, geht
der erste Blick einiger Fraktionen immer auf die Personalkosten. Wir meinen, dass die
Personalkosten für 2015 realistisch geplant sind. 2014 waren sie zu eng bemessen und
es musste nachgelegt werden.
Wir tragen als Fraktion den
Ansatz mit, momentan keine
weiteren Kredite aufzuneh-
men, sondern die Schuldenlast absolut zu senken. Der
Schuldenstand ist zum Ende
2014 mit 107.955.015 Euro
ausgewiesen. 2015 soll er um
6,395 Mio Euro gesenkt werden, das bedeutet eine Verschuldung pro Einwohner von
479,02 Euro.
wichtige Zuschüsse
Natürlich würden wir auch
gern mehr Mittel einsetzen
für Investitionen. 6,2 Mio Euro
sind es, die vor allem in Straßen, Brücken, Schulen und
in den Brandschutz investiert
werden sollen.
Auch wenn der Landesrechnungshofpräsident Schweisfurth die Situation der Landkreise und Kommunen so
darstellt, als wäre die finanzielle Ausstattung ausreichend,
die Kommunen wüssten nur
nicht ordentlich mit dem Geld
umzugehen oder müssten
sich nur die Außenstände holen, dann wäre alles Ordnung.
Das ist natürlich Blödsinn und
entbehrt jeglicher Realität. Es
gibt nach wie vor keine aufgabengerechte
kommunale
Finanzausstattung bei Anhäufung der Rücklagen des Landes. Im Landesrechnungshof
muss endlich mal ankommen,
dass hinter Zahlen nicht nur
Gegenstände, sondern Kinder, Jugendliche, viele Menschen in ihrer Armut, mit ihren
Schicksalen, Problemen oder
auch Behinderungen stehen
und der Hilfe bedürfen.
Melitta Roock
LINKS:aktiv
Termine
19. März 2015
18.00 Uhr Öffentliche
Fraktionssitzung
Heimatmuseum Plau am
See
8. April 2015
18.00 Uhr Fraktionssitzung
Geschäftsstelle Parchim
9. April 2015
17.00 Uhr Kreistagssitzung
17./18. April 2015
Klausurtagung
Landhotel „Borsteltreff“,
Dabel
Themen:Asyl- und Flüchtlingspolitik und deren
Umsetzung im Landkreis,
Landwirtschaftspolitik und
die weitere Entwicklung in
den ländlichen Räumen,
Schulentwicklungsplan
7. Mai 2015
19.00 Uhr Öffentliche
Fraktionssitzung
Gaststätte Perle
am Mühlenteich,
Teichstr. 9 Hagenow
Deutlich, was
die Fraktion
leistet
Ich nutze LINKS:aktiv auch zur
Information in meiner Basisgruppe. So wird deutlich, was
unsere Fraktion leistet und wer
ihre Akteure sind. Damit können wir auch besser öffentlich
argumentieren.
Olaf Lorenz
Gemeindevertreter Borkow
LINKS:aktiv
öfter?
Da unser Kreis doch sehr groß
ist, finde ich so eine Publikation über die Arbeit der Fraktion der Linken im Kreistag
wichtig. So sollte es den Herausgebern am Herzen liegen,
diese Publikation in mindestens monatlichem Rhythmus
erscheinen zu lassen.
Die Inhalte finde ich gut, da
sie aus vielen Teilen unseres
Landkreises berichten.
Peter Schmoldt
Gemeindevertreter
Lewitzrand
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LINKE: Ausweisung von
Windparks gründlich prüfen
Ziel der 50. Verbandsversammlung war, die Kriterien
für die Ausweisung der künftigen Windeignungsgebiete zu
beraten und zu beschließen.
Umfangreiche Diskussionen
im zeitweiligen Windenergieausschuss unseres Landkreises, dem Kreistag, in der
Fraktion, aber vor allem mit
Vertretern/innen von Bürgerinitiativen und Gemeindevertretern gingen dem voraus. Einig
waren wir uns darin, dass wir
eine Entscheidung zu den Kriterien zum jetzigen Zeitpunkt
brauchen.
Streitpunkt Abstand
zur Bebauung
Strittig im Vorfeld der Versammlung und auf dieser
selbst waren die Abstandskriterien zur Wohnbebauung
bzw. zu Splittersiedlungen.
Zahlreiche Vertreter/innen von
Bürgerinitiativen und Gemeinden waren deshalb zur Verbandsversammlung gekommen.
Die Vertreter/innen der Verbandsversammlung mussten
bei ihrer Entscheidung berücksichtigen, dass nach Bundesgesetz Windenergieanlagen
außerhalb von geschlossenen
Ortschaften privilegiert sind.
Demzufolge
könnten
sie
überall gebaut werden, wenn
sie dem Baugesetz und dem
Emissionsschutz
gerecht
werden. Dies wird mit dem
Bauantrag überprüft. In Mecklenburg-Vorpommern und
im Planungsverband wollen
wir das verhindern. So sollen
in einem Prüfungs- und Abwägungsprozess
Eignungsräume bestimmt werden, in
denen
Windenergieanlagen
errichtet werden könnten. Treffen wir eine solche Entscheidung nicht, können Betreiber
von Anlagen aber auch die
Gemeinden Anträge für die
Errichtung von Windenergieanlagen außerhalb aller Ortschaften stellen.
7-fach oder
doch 10-fach?
Bisher galt für die Auswei-
sung neuer Eignungsräume
der Richtwert 1000 m zur
Wohnbebauung und 800 m zu
Splittersiedlungen. Der Vorschlag für die Verbandsversammlung sah eine Erhöhung
der Abstandsregelung auf das
7fache (ca. 1400 m) der Anlagenhöhe zur Wohnbebauung
vor. Vertreter der Verbandsversammlung, aber vor allem die
Bürgerinitiativen gegen den
weiteren Ausbau der Windenergie wollten den Abstand auf
das 10fache (ca. 2000 m) der
Anlagenhöhe festgeschrieben
haben. Dieser Antrag wurde
mehrheitlich abgelehnt. Peter
Warnecke, Wolfgang Bohnstedt und Helga Schwarzer
vertreten unsere Fraktion im
Planungsverband. Wir stimmten für die 7fache Anlagenhöhe.
LINKE steht zur
Energiewende
Politisch stehen wir für den
weiteren Ausbau erneuerbarer
Energien, auch der Windenergie. Ziel ist es, ca. 2% der
Flächen in unserem Land dafür auszuweisen. Naturschutzgebiete, Wald-, Rohstoff-,
Wasser-, landwirtschaftliche
Flächen stehen dafür nicht zur
Verfügung. Deshalb wollen
wir, dass dies im Planungsverband nach gründlicher Prüfung der raumordnerischen
Kriterien erfolgt und rechtlich
nicht anfechtbar ist. Da es Urteile von Gerichten in M-V und
darüber hinaus gibt, die festgestellt haben, dass Abstände
zur Wohnbebauung von 600
– 800 m ausreichend sind,
halten wir die jetzige Festlegung für einen Kompromiss,
solange der Bundesgesetzgeber keine neuen Festlegungen
trifft. Nach den neuen Kriterien
sollen nunmehr Suchräume im
Planungsgebiet eruiert werden, die dann in einem zweistufigen Beteiligungsverfahren
als Eignungsräume festgesetzt
werden. In dem Verfahren,
können Einwände vorgetragen
werden, die raumordnerisch
und naturschutzfachlich gegen
das Eignungsgebiet sprechen.
Bürgerbeteiligung
bleibt notwendig
Wir hoffen, dass die Landesregierung M-V dann die
Fortschreibung unseres Regionalen Raumentwicklungsprogrammes mit der Ausweisung
neuer Eignungsräume für
Windenergieanlagen festsetzt.
Ob dies noch in 2015 oder
erst 2016 erfolgt, hängt von
der Länge der Beteiligungsverfahren ab. Wir brauchen
diese Festsetzung, davon sind
wir überzeugt. Denn ohne die
Menschen bei diesem komplizierten Thema anständig zu
beteiligen, gelingt die Energiewende nicht.
Wolfgang Bohnstedt,
Peter Warnecke,
Helga Schwarzer