Neues Gesicht und mehr Energieeffizienz

Presseinformation 12/2015
Stuttgart, 15. Juni 2015
Neues Gesicht und mehr Energieeffizienz
Doppelhaushälfte am Bodensee intelligent
saniert
Vom 60er Jahre Altbau zur attraktiven Energiespar-Immobilie.
Eigentümer und Mieter profitieren.
Solarkollektoren auf dem Dach, eine effiziente Gas-Brennwertheizung im Keller, Wärmeschutz an der Gebäudehülle – Sabine und Michael Wolff aus Friedrichshafen-Manzell haben ihr Haus kürzlich energetisch saniert. Die energieeffiziente Modernisierung spart in den nächsten Jahrzehnten mehr Geld ein, als
sie gekostet hat und erhöht den Wohnkomfort deutlich. Gleichzeitig erhielt der
Altbau ein attraktives neues Gesicht, auch die Wohnfläche wurde vergrößert.
Auf ihrem Weg ins erneuerte Haus hat sich das Ehepaar von einem Gebäudeenergieberater aus der Region informieren lassen: Detlef Immoor ermöglichte den Wolffs außerdem den Zugang zur finanziellen Förderung der staatlichen KfW. Die Kosten der Maßnahmen sanken so spürbar.
„Ehrlich gesagt: Vor der Sanierung war das Haus eines der weniger schönen
in der Siedlung“, bekennt Sabine Wolff. „Auch energietechnisch war die Doppelhaushälfte auf dem Stand der 60er Jahre.“ Das war ein Problem, denn die
Eheleute wollten nach dem Weggang der erwachsenen Kinder in die von Michaels Mutter geerbte Immobilie ziehen. Also entschlossen sie sich zu einer
Sanierung. Durch den Tipp des Zimmermanns kamen sie zum Energieberater
Immoor aus Friedrichshafen.
Der Energieberater besprach mit ihnen die gewünschten Änderungen und
stellte ein sinnvolles Konzept auf. „Seine fachliche Beratung hat sich für die
Wolffs doppelt und dreifach ausgezahlt“, sagt Petra Hegen vom Landesprogramm Zukunft Altbau des Umweltministeriums Baden-Württemberg. „Er informierte nicht nur über die Energiespartechniken, sondern ebnete auch den
Weg für eine finanzielle Förderung durch die KfW.“ Der Grund: Ohne die
Dienstleistung eines bei der Dena eingetragenen Gebäudeenergieberaters ist
die Gewährung von zinsgünstigen Krediten und Zuschüssen der Förderbank
nicht möglich. Rund 10.000 Euro Zuschuss sind es für die Wolffs – immerhin
gut 13 Prozent der Mehrkosten für die energetische Sanierung.
So wohnlich war das Haus noch nie
Die Aussichten für die 55- und 58-jährigen Eigentümer sind verlockend. Der
berechnete Endenergiebedarf soll nach der Sanierung von 302 auf 75 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr sinken: Minus 75 Prozent. Berechnet
wurden die Werte auf Basis einer Standardnutzung, individuelle Abweichungen können sich hier natürlich ergeben. Künftig wird die KfW-Bezeichnung für
den sanierten Altbau Effizienzhaus 115 lauten – solch ein Gebäude benötigt
nur 15 Prozent mehr Primärenergie als ein vergleichbarer Neubau. Im Energieausweis leuchtet deshalb ein Grün. „Für die nächsten 20 bis 30 Jahre ist
das Haus jetzt gut gerüstet“, bestätigt Petra Hegen von Zukunft Altbau.
Für die Fenster wählten die Bauherren eine Dreifach-Wärmeschutzverglasung. Selbst bei Minusgraden bleiben die Scheiben raumseitig mindestens
16 Grad Celsius warm. Die Außenwand wurde mit einer 16 Zentimeter dicken
Mineralwollschicht gedämmt. Unter den neuen Dachziegeln kam sogar noch
mehr Dämmung zum Einsatz, insgesamt 26 Zentimeter. Im Sommer hält das
die Hitze fern. Die Warmwasserbereitung für Küche und Bad wird von einer
thermischen Solaranlage unterstützt. Als zentrale Wärmequelle nutzen die
Eigentümer eine Brennwert-Gasheizung. Ein Stückholzofen zur Heizungsunterstützung wurde im November 2014 eingebaut, als vorletzte Maßnahme vor
der Dämmung der Kellerdecke im Januar 2015.
Die energetischen Verbesserungen steigerten den Wohnkomfort deutlich. Die
Wände sind aufgrund der Dämmung jetzt wärmer, durch die Fenster zieht es
nicht mehr. Auch ästhetisch ist das sanierte Haus ein Gewinn: Die erneuerte
Gebäudehülle mitsamt der neuen Fenster ist viel schöner anzuschauen – von
wegen Dämmung verunstaltet das Haus. „So elegant und wohnlich war das
Haus noch nie“, freut sich Michael Wolff. Das alles ergibt auch eine relevante
Wertsteigerung, sollten die Wolffs ihr Domizil einmal verkaufen.
Auch finanziell werden sich die energetischen Sanierungsmaßnahmen aller
Voraussicht nach lohnen. Die Heizkosten sollen durchschnittlich um rund
3.300 Euro pro Jahr sinken, so die Berechnung von Energieberater Immoor.
Die energetischen Mehrkosten betrugen 76.000 Euro abzüglich der 10.000
Euro Förderung. Die Einsparungen können die Kosten also nach rund 20 Jahren übersteigen. Einen Unsicherheitsfaktor gibt es freilich, wie bei allen Prognosen: In der Wirtschaftlichkeitsberechnung ist etwa ein Standardheizprofil der
Nutzer und eine Energiepreissteigerung von jährlich vier Prozent enthalten.
Keine erhöhten Kosten für den Mieter
Dass die Sanierung insgesamt ein großer Erfolg ist, bestätigte auch der Wettbewerb Renovierer Award Württemberg 2014. Die Eheleute erhielten für ihr
kleines Schmuckstück eine ausdrückliche Anerkennung. Die kommt übrigens
auch von ihrem Mieter, der in einer der beiden Drei-Zimmer-Wohnungen lebt.
Auf ihn haben die Wolffs keine Sanierungskosten umgelegt.
Infokasten Gebäude
Daten von November 2014
Gebäudedaten
Bauherr:
Sabine und Michael Wolff
Energieberatung/Bauleitung:
Detlef Immoor, Friedrichshafen
Gebäudetyp:
Doppelhaushälfte, Friedrichshafen-Manzell
Geschosszahl:
3 Geschosse und Keller
Wohnfläche:
170 Quadratmeter, zwei Wohneinheiten. Vor der Sanierung zwei Wohneinheiten, 137 Quadratmeter
Baujahr:
1960
Zeitraum Sanierung:
Die Sanierung begann 2012 und endete im Januar 2015.
Gebäudehülle
Vorher
Nachher
Außenwand:
-
16 cm EPS-Dämmung
Dach:
-
20 cm Mineralwolle und 6 cm Weichfaser
Kellerdecke:
-
12 cm EPS- Dämmung
Fenster:
Einscheiben-Fenster
Dreischeiben-Wärmeschutzverglasung, UW- Wert 0,85
W/m²KNeue Rollläden, U-Wert 0,75 W/m²K
Neue Haustüre, 0,90 W/m²K
Türen:
Gebäudetechnik
Lüftung:
-
-
Heizung/Warmwasser:
Gas-Heizung
Gasheizung mit Brennwerttechnik
Thermische Solaranlage zur Warmwasserunterstützung
Finanzierung
Gesamtkosten:
-
Mehrkosten energetische Sanierung:
125.000 Euro
76.200 Euro
Zuschüsse:
-
Rund 10.000 Euro
Zinsgünstiges Darlehen:
-
-
Ergebnis
Sanierungskosten/Energiekosten:
76.200 Euro energetische Mehrkosten abzüglich 10.000
Euro Zuschüsse.
Berechnete Heizkosteneinsparung in den nächsten 20
Jahren (auf Basis der alten Wohnfläche): 64.800 Euro.
Amortisation:
Nach rund 20 Jahren hat sich die Investition amortisiert –
danach gibt es Ersparnisse, rund 5-15 Jahre (bis zum Ende
der Lebensdauer der Sanierungsmaßnahme).
Angenommen wird: Energiepreissteigerung um jährlich 4
Prozent.
Energiebedarf:
Endenergiebedarf: Von 302 auf 75 kWh/m²a (minus 75%)
Primärenergiebedarf: Von 358 auf 78 kWh/m²a (minus
78%)
------------------------------ Infokasten Zukunft Altbau -----------------------------Informationen zur energetischen Altbausanierung und Energieberatern aus
der Region gibt es beim Landesprogramm Zukunft Altbau des Ministeriums für
Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg unter dem gebührenfreien Beratungstelefon 08000 12 33 33, unter www.zukunftaltbau.de und
auf www.facebook.com/zukunftaltbau
------------------------------ Infokasten Zukunft Altbau ----------------------------Zukunft Altbau informiert Wohnungs- und Hauseigentümer neutral über den Nutzen energieeffizienter Altbaumodernisierung und über Fördermöglichkeiten. Das Programm des Ministeriums
für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg hat seinen Sitz in Stuttgart und
wird von der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA) umgesetzt.
Ansprechpartner Pressearbeit:
Axel Vartmann, PR-Agentur Solar Consulting GmbH,
Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg,
Tel. +49/761/38 09 68-23, Fax +49/761/38 09 68-11,
[email protected], www.solar-consulting.de
Ansprechpartnerin Zukunft Altbau:
Dipl.-Ing. Petra Hegen, Freie Architektin und Energieberaterin,
Zukunft Altbau, Gutenbergstraße 76, 70176 Stuttgart,
Tel. +49/711/489825-13, Fax +49/711/489825-20,
[email protected], www.zukunftaltbau.de
Fotos, ein Faktenblatt
zu Zukunft Altbau
und weitere Informationen bekommen Sie
bei:
Solar Consulting
GmbH
Aus alt mach neu – das energetisch sanierte Haus der Wolffs in
Friedrichshafen.
Fotos: Wolff