01. April 2015 Vertretung in Deutschland www.ec.europa.eu/deutschland 2015 Credit © European Union, 2015 EU Nachrichten 06 Kurz & Knapp Galileo 3 Erste Dienste 2016 verfügbar Im Fokus EU-Kapitalmarktunion 4 Balance zwischen Risikokontrolle und Wachstumsförderung Warnsystem Rapex 5 Schutz vor unsicheren Produkten Die nächste Ausgabe der EU-Nachrichten erscheint am 23. April 2015. Tusk und Mogherini in Tunis Hilfe auf Weg zu Stabilität und Demokratie zugesagt Die EU will Tunesien beim Aufbau einer stabilen Demokratie politisch und wirtschaftlich unterstützen. Das betonten Donald Tusk, der Präsident des Europäischen Rates, und Federica Mogherini, EU-Außenbeauftragte und Vizepräsidentin der EU-Kommission, bei einem Besuch in Tunis. Sie gedachten dabei im Bardo Museum auch der Menschen, die dort bei einem Terroranschlag am 18. März getötet und verletzt wurden. Europäer und Tunesier sollten gemeinsam gegen Terrorismus, illegale Migration und deren Ursachen vorgehen, sagte Tusk. „Ich gratuliere dem tunesischen Volk zu seinem Bekenntnis zur Demokratie und versichere, dass die EU dabei immer an seiner Seite sein wird“, so Tusk. Mogherini sagte, auch durch „unsere Zusammenarbeit und Austausch in allen Bereichen werden wir jungen Menschen in Tunesien und Europa echte Möglichkeiten und Zukunftsperspektiven bieten“. http://www.consilium.europa.eu/de/ press/press-releases/ Unfair findet es EU-Kommissionsvizepräsident Andrus Ansip, wenn EU-Bürger beim Interneteinkauf mehr bezahlen müssen, nur weil ihr Computer im „falschen Land“ steht. Strategie für den digitalen Binnenmarkt Weg mit den Schranken im Internet Dem Vertrieb von Waren und Dienstleistungen über das Internet gehört die Zukunft, auf ihm ruhen auch in der EU enorme Wachstumshoffnungen. Doch noch gibt es viele Grenzen in der elektronischen Welt. „Schaffen wir all die Zäune und Mauern ab, die uns im Internet den Weg versperren“, forderte Andrus Ansip, der für den digitalen Binnenmarkt zuständige Vizepräsident der EU-Kommission, nach einer Diskussion mit seinen Kolleginnen und Kollegen über das Thema. > „Die Menschen müssen sich im Netz ebenso frei über Grenzen hinweg bewegen können wie in der Wirklichkeit.“ Für den 6. Mai kündigte er konkrete Vorschläge für den Aufbau des digitalen Marktes an. Unvereinbar mit den Binnenmarktprinzipien, altmodisch und unfair findet Ansip etwa so genannte geografische Sperren im Internet. Da sind zum Beispiel Filme oder Musikstücke nicht abrufbar, weil der Computer des Kunden „im falschen Land“ steht, der Versand ei- ner gewünschten Ware über die Grenze wird ausgeschlossen oder ist exorbitant teuer oder eine Zugfahrt oder Eintrittskarte lässt sich mit der ausländischen Kreditkarte nicht buchen und der Kunde wird automatisch zu einem Anbieter vor Ort umgeleitet, wo die gleiche Ware mehr kostet. Geografische Einschränkungen seien nur in ganz wenigen Fällen zu rechtfertigen, sagte Ansip, etwa zum Schutz der Verbraucher vor bestimmten Online-Spielen, aber im Prinzip müssten sie in der EU „ein für alle Mal vom Tisch“. >> 2_ Titelthema Verbreitung digitaler Dienste in der EU 75 Prozent der EU-Bürger zwischen 16 und 74 Jahren (82 Prozent der Deutschen) surfen regelmäßig im Internet. Sie nutzten 2014 die folgenden Angebote (in Prozent): HTEN NACHRIC Ärzte schicken Verschreibungen an Apotheken EU: 27% DE: 15% Nachrichten EU: 67% DE: 70% Online-Spiele, Fotos Filme, Musik EU: 49% DE: 53% Online-Formulare an Behörden schicken EU: 33% DE: 18% Soziale Netzwerke EU: 58% DE: 49% Bankgeschäfte EU: 57% DE: 57% >> Kommission untersucht Verkaufspraktiken EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager kündigte bei einer Konferenz in Berlin an, dazu durch eine umfangreiche Untersuchung der Praktiken im elektronischen Handel beitragen zu wollen. Ziel sei es herauszufinden, wo und wie Unternehmen bestimmte Kunden diskriminierten. „Die geplante Sektoruntersuchung wird wertvolle Erkenntnisse über diese Hindernisse liefern, so dass die Kommission zum Wohle der europäischen Bürger und Unternehmen gezielte Maßnahmen ergreifen kann“, sagte Vestager. Bei ihrer Leitliniendiskussion legte die Kommission drei Bereiche für den Aufbau des digitalen Binnenmarktes fest, auf die sie sich während ihrer Amtszeit konzentrieren will: > Verbrauchern und Unternehmen einen besseren Zugang zu digital vertriebenen Gütern und Dienstleistungen ermöglichen. > Einheitliche Rahmenbedingungen für den Erfolg digitaler Netze und Dienstleistungen schaffen. Dazu gehören auch Regeln für Angebote wie Skype, Suchmaschinen, soziale Medien und App-Stores und ein europäischer Ansatz für die Verwaltung von Funkfrequenzen. Einkaufen EU: 63% DE: 80% Quelle: EU-Kommission Bilder: Shutterstock > Unterstützung der Industrie bei der Digitalisierung ihrer Produktionsabläufe und Förderung einer digitalen Wirtschaft. Wichtig sind dabei etwa einheitliche Normen für neue Technologien und die Beantwortung von Fragen zu Eigentumsrechten, Sicherheit und Datenschutz beim Umgang mit großen Datenmengen („Big Data“) und Cloud-Computing. „Europa sollte die Vorteile des digitalen Zeitalters in vollem Umfang nutzen können: mit besseren Dienstleistungen, mehr Bürgerbeteiligung und neuen Arbeitsplätzen“, sagte Ansip. Die zu lösenden Probleme seien allerdings komplex und vielfältig. Zum Beispiel sei in der Zukunft ein modernes Urheberrecht nötig, das Interessen von Künstlern und Autoren ebenso gerecht wird wie denen von Nutzern und Verbrauchern. Besonders für kleine und mittlere Unternehmen hält es die Kommission für wichtig, die Mehrwertsteuer-Vorschriften zu vereinfachen. Die komplizierten Regeln dafür bei Geschäften in zahlreichen EU-Staaten einzuhalten, sei für viele Unternehmen zu schwierig und teuer. Wichtig in der digitalen Wirtschaft ist auch, dass die online gekauften Waren die Empfänger EU-NACHRICHTEN Nr. 06 | 01.04.2015 schnell und günstig erreichen. Doch die Preise für die Paketzustellung lägen oft über denen für das Produkt selbst, und außerdem gebe es zum Teil unerklärliche Unterschiede. So koste ein Paket von Kopenhagen nach Malmö 27 Euro, von Malmö nach Kopenhagen aber 42 Euro. „Ich möchte nicht einer Preisregulierung oder Deckelung von Preisen das Wort reden“, sagte Ansip. Aber die Kommission wolle für mehr Transparenz bei den Paketkosten sorgen, was hoffentlich Preisunterschiede nivellieren werde. „Flickenteppich“ von Regeln beseitigen Ob bei Paketversand oder technischer Normung: Soll der digitale Binnenmarkt erfolgreich werden, müssen sich die EU-Staaten auf bestimmte gemeinsame Regeln einigen. „Europa kann nicht an der Spitze der digitalen Revolution stehen, wenn gleichzeitig ein Flickenteppich von jeweils 28 unterschiedlichen Regelungen für Telekommunikationsdienstleistungen, Urheberrechte, IT-Sicherheit und Datenschutz zu beachten ist“, erklärte Günther Oettinger, EU-Kommissar für digitale Wirtschaft und Gesellschaft. Der deutsche Verband kommunaler Unternehmen (VKU), in dem Stadtwerke zusammengeschlossen sind, wies darauf hin, dass die Grundlage für einen wettbewerbsfähigen digitalen Binnenmarkt eine flächendeckende Versorgung mit hochleistungsfähigem Breitband-Internet sei. „In Deutschland leisten gerade die kommunalen Unternehmen einen wichtigen Beitrag zum Glasfaserausbau auch abseits der Ballungszentren“, sagte der VKUHauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck. Bei der Förderung des Ausbaus digitaler Infrastrukturen müssten deren Bedürfnisse deswegen ebenso wie die der börsennotierten Telekomunternehmen berücksichtigt werden, forderte der Verband. (frh) >| http://ec.europa.eu/deutschland/ press/pr_releases/13198_de.htm Digitale Welt fordert alle Den technischen Rahmen für den digitalen Binnenmarkt müssen Wirtschaft und Politik schaffen. Bei der Nutzung sind aber auch die EU-Bürgerinnen und Bürger gefragt. Sie „müssen ebenfalls investieren – in ihre Internetkompetenzen, ob am Arbeitsplatz oder in der Freizeit“, sagte Günther Oettinger, EU-Kommissar für digitale Wirtschaft und Gesellschaft. kurz & knapp _3 © Shutterstock Satellitensystem Galileo Erste Dienste werden 2016 verfügbar sein Im kommenden Jahr wird das europäische Satellitennavigationssystem Galileo die ersten Dienstleistungen anbieten. Das kündigte die für das Projekt zuständige EU-Binnenmarkt- und Industriekommissarin Elżbieta Bieńkowska nach dem erfolgreichen Start zweier Satelliten am 27. März an. „Galileo ist wieder auf dem richtigen Weg“, sagte sie. Bis 2020 soll das System aus insgesamt 30 Satelliten voll einsatzfähig sein. Zeitplan und Budget von insgesamt 7 Mrd. Euro würden eingehalten, sagte Bieńkowska. Galileo soll die EU unabhängig von ausländischen Navigationssystemen wie dem militärisch kontrollierten US-System GPS machen. GalileoSignale ermöglichen den Nutzern laut Kommission eine außerordentlich präzise Standortbestimmung. Produkte wie Pkw-Navigationsgeräte und Mobiltelefone würden von der größeren Genauigkeit profitieren. Außerdem wirke Galileo als Katalysator für Forschung und Entwicklung im Hochtechnologiesektor. Mit der Branche der Satellitennavigation sind laut Kommission in der EU inzwischen 50.000 hochqualifizierte Arbeitsplätze verbunden. Über 300 europäische Unternehmen beschäftigen sich mit der Entwicklung von Anwendungen – beispielsweise für den Verkehrssektor, für hochgenaue Vermessungen, Ortungsdienste, Landwirtschaft oder Notfalldienste. http://ec.europa.eu/deutschland/press/pr_releases/13213_de.htm kraftwerk Hamburg-Moorburg Handelsabkommen Nachbarschaftspolitik Deutschland wegen zu wenig Naturschutz verklagt TTIP und TiSA gefährden Daseinsvorsorge nicht EU-Kommission gibt Reformempfehlungen für 2015 Deutsche Behörden sorgen nach Ansicht der EUKommission nicht ausreichend dafür, dass das Anfang März in Betrieb genommene Kohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg die Umwelt möglichst wenig belastet. Die Kommission hat beschlossen, Deutschland vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) zu verklagen, weil bei der Genehmigung die Vorgaben der europäischen Umweltrichtlinie FFH (Fauna Flora Habitat) nicht beachtet worden seien. Es bestehe die Gefahr, dass der Betrieb des Kraftwerks, besonders die Entnahme von Kühlwasser, schädlich für geschützte Fischarten wie Lachs, Flussneunauge oder Meerneunauge in der Elbe sei, so die Kommission. Öffentliche Dienstleistungen oder die Daseinsvorsorge werden nicht wegen der mit den USA angestrebten transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) oder wegen des internationalen Abkommens über den Handel mit Dienstleistungen (TiSA) privatisiert. Kein EU- und US-Handelsabkommen könne auf welcher Ebene auch immer Regierungen davon abhalten, öffentliche Dienstleistungen wie Bildung, Wasserversorgung, Gesundheitswesen oder Sozialfürsorge anzubieten und zu unterstützen, bekräftigten EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström und ihr US-amerikanischer Amtskollege Michael Froman nach einem Treffen. Die Entscheidungs- und Handlungsfreiheit von Regierungen und Kommunen werde durch die geplanten Abkommen nicht beeinträchtigt, betonten beide. Bewaffnete Auseinandersetzungen in der Ukraine, Gräueltaten und Menschenrechtsverletzungen durch Terroristen im Nahen Osten und in Nordafrika sowie ein anhaltender israelisch-palästinensischer Konflikt: 2014 war eine Bewährungsprobe für die EU-Nachbarschaftspolitik. „Eine unmittelbare Folge der Krisen war der Anstieg der illegalen Migration und des Menschenhandels in Europa“, sagte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini bei der Vorstellung des Jahresberichts zur Nachbarschaftspolitik. Wie ein Sprecher sagte, sieht die Kommission die getroffenen Schutzvorkehrungen nicht als ausreichend an. Das sei aber eine Auflage für die Entnahme großer Mengen Wasser aus der Elbe gewesen. Falls der Gerichtshof in Luxemburg den Argumenten der Kommission folge, könnten die deutschen Behörden verurteilt werden, mehr für den Schutz der Fische zu tun, sagte der Sprecher. Würde ein entsprechendes Urteil des EuGH ignoriert, kann die Kommission mit einem erneuten Vertragsverletzungsverfahren dagegen vorgehen, an dessen Ende der EuGH dann tägliche Zwangsgelder gegen Deutschland verhängen könnte. Es sei aber nicht das Ziel der Kommission, das Kraftwerk Moorburg stillzulegen, sagte der Sprecher. http://ec.europa.eu/deutschland/press/pr_releases/13202_de.htm Beide Politiker erklärten auch, selbst wenn öffentliche Dienstleistungen an private Anbieter vergeben würden, müsse das nicht für alle Zeit so bleiben. Privatisierte Bereiche der öffentlichen Daseinsvorsorge könnten wieder von kommunalen Einrichtungen übernommen werden. Dafür setzten sich sowohl die EU als auch die USA bei den Verhandlungen über TTIP und TiSA ein. Das Treffen von Malmström und Froman diente auch der Vorbereitung kommender Verhandlungsrunden. „In dieser kritischen Zeit ist die EU entschlossen, die politische, wirtschaftliche und sicherheitspolitische Zusammenarbeit mit ihren Partnern in der Region zu intensivieren“, erklärte Mogherini. In einzelnen Berichten listet die EU-Kommission Empfehlungen für Reformen und politische Ziele in den Nachbarländern auf. Die Europäische Nachbarschaftspolitik bildet den Rahmen für die Zusammenarbeit mit 16 Partnerländern im Osten, Süden und Südosten der EU. Ihr Ziel ist es, Demokratie, nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und Sicherheit an den Außengrenzen der EU auf der Grundlage gemeinsamer Werte zu fördern. Ein Gipfeltreffen zur weiteren Entwicklung der „Östlichen Partnerschaft“ ist für Ende Mai in Riga geplant. http://ec.europa.eu/deutschland/press/pr_releases/13190_de.htm http://ec.europa.eu/deutschland/press/pr_releases/13196_de.htm EU-NACHRICHTEN Nr. 06 | 01.04.2015 4_ Im Fokus Aufbau einer EU-Kapitalmarktunion © Shutterstock Balance zwischen Risikokontrolle und Wachstumsförderung Die Kapitalmarktunion soll EU-Unternehmen, auch kleinen und mittleren, neue Finanzierungsquellen abseits des klassischen Bankkredits erschließen. > „In den vergangenen Jahren wurden 40 größere Gesetzesvorhaben in einem sehr hohen Tempo verabschiedet. Jetzt ist es Zeit, einen Schritt zurückzutreten und uns zu fragen, ob ein gutes Verhältnis zwischen Risikomanagement und Wachstumsförderung besteht“, sagte Hill bei einer Veranstaltung der Deutschen Bank zur geplanten EU-Kapitalmarktunion in Berlin. Zusätzliche Finanzierungswege öffnen – etwa für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) oder für Investitionen in die Verkehrs-, Energie- oder Telekommunikationsinfrastruktur – darum gehe es hauptsächlich beim Aufbau einer wirklichen Kapitalmarktunion. Eigentlich sei das ein „klassisches Binnenmarktprojekt“, schließlich gehöre der freie Kapitalfluss zu einem der Grundprinzipien, auf denen die EU fußt. „Aber ein halbes Jahrhundert nach den römischen Verträgen ist das noch nicht umgesetzt. Der europäische Kapitalmarkt ist immer noch entlang nationaler Linien aufgeteilt“, sagte Hill. „Wäre der Risikokapitalmarkt ähnlich entwickelt gewesen wie in den USA, hätten von 2008 bis 2013 bis zu 90 Mrd. Euro an zusätzlichen Finanzierungsmitteln bereitgestanden", nannte er ein Beispiel. Rolle der Banken steht nicht in Frage Die EU-Kommission will nicht die Rolle der Banken bei der Unternehmensfinanzierung in Frage stellen. „Die Banken werden auch weiterhin eine große Rolle bei der Bereitstellung von Kapital spielen“, sagte Hill. Es gehe darum, zusätzliche Finanzierungswege zu finden. Vor allem in Ländern, wo die Unternehmen eine Kreditklemme Während in den vergangenen Jahren die finanzielle Stabilität der Europäischen Union am stärksten durch die Finanzkrise und ihre Auswirkungen bedroht war, stellen inzwischen der Mangel an Wachstum und Arbeitsplätzen nach Ansicht von Jonathan Hill, EUKommissar für Finanzdienstleistungen und Kapitalmarktunion, das größte Risiko dar. Die EU-Kommission unter Präsident Jean-Claude Juncker müsse deshalb die wegen der Krise zur Regulierung der Finanzmärkte erlassenen Gesetze jetzt in ihrem Zusammenspiel bewerten und wo nötig so nachjustieren, dass die Realwirtschaft den nötigen Spielraum für vielversprechende Investitionen bekomme. spürten. „Deutschland ist nicht mit denselben Herausforderungen konfrontiert wie etwa andere Staaten in der EU. Aber die Situation hinsichtlich des Arbeitsmarktes und des Wachstums ist nicht in allen Ländern so komfortabel wie in Deutschland“, berichtete Hill in Berlin. „Junge Unternehmer erzählen mir, dass sie nicht die nötige Finanzierung für ihr Vorhaben erhalten haben und folglich in die USA gingen. Ich möchte, dass sich diese Unternehmen in der EU ansiedeln und nicht in den USA“, betonte der Kommissar. Als eine gute Finanzierungsquelle gerade für kleine Unternehmen, die vor allem in krisengeschüttelten Mitgliedstaaten nur schwer an Kredite kommen, werden etwa Verbriefungen eingestuft. Die Kommission will zusammen mit Europäischer Zentralbank und Bank of England daran arbeiten, den EU-Markt für diese Finanzprodukte wieder zu beleben. Dubiose Papiere, die in der Finanzkrise eine ungute Rolle spielten, sollen allerdings keine zweite Chance bekommen. Der EU-Rechtsrahmen solle so gestaltet sein, dass sich einfach verständliche, standardisierte und durchsichtige Finanzprodukte gut entwickeln, sagte Hill. Einfachere Regeln für kleine Firmen Die Bedürfnisse des Mittelstands sollen auch bei der Überarbeitung der Richtlinie für Börsenprospekte im Mittelpunkt stehen. Die Einhaltung der bestehenden Vorgaben zur Erstellung, Billigung und Veröffentlichung von Prospekten, ohne die Wertpapiere nicht auf einem geregelten Markt zugelassen werden dürfen, seien für viele Unternehmen zu teuer. In einer dazu laufenden Kon- EU-NACHRICHTEN Nr. 06 | 01.04.2015 sultation will die Kommission ausloten, welche Vereinfachungen und Ausnahmen möglich sind. Gleichzeitig müssten die Investoren weiter „gut darüber informiert sein, was sie kaufen“, sagte Hill. Ein weiteres Projekt im Rahmen der Kapitalmarktunion ist eine EU-Regelung für Privatplatzierungen, also für das außerbörsliche Einsammeln von Beteiligungskapital direkt bei professionellen Anlegern. Obwohl die Kapitalmarktunion ein enormes Projekt ist, will die Juncker-Kommission bei ihrem Aufbau möglichst wenige neue Regeln erlassen. Harmonisierte Standards, Selbstregulierung der Industrie und strikte Anwendung der EU-Wettbewerbs- und Binnenmarktregeln sollen dazu beitragen, viele der Ziele zu erreichen, hatte Hill bei der Vorstellung der Pläne im Februar angekündigt. (frh/jf) >| http://ec.europa.eu/finance/capitalmarkets-union/index_de.htm Unternehmen besser informieren Ein klassischer Bankkredit muss nicht immer die beste Finanzierungsmöglichkeit für kleine und mittlere Unternehmen sein. Diese müssten noch besser über Alternativen, etwa über den Zugang zu Risikokapital, informiert werden, meint EUFinanzmarktkommissar Jonathan Hill. Bei der Beratung über die diversen Finanzierungswege könnten wiederum die Banken eine wichtige Rolle spielen, so Hill. Im Fokus _5 Schutz vor unsicheren Produkten Wenn in den Regalen eines EU-Geschäftes ein Artikel entdeckt wird, der besser nicht in die Hände der Kunden gelangen sollte, ist schnelles Handeln gefragt. „Jedes Produkt in Europa muss für die Bürger sicher sein“, betonte die EU-Kommissarin für Justiz, Verbraucher und Gleichstellung Věra Jourová bei der Vorstellung des Jahresberichts über das EU-Schnellwarnsystem Rapex. „Produkte, die Schaden anrichten können, müssen so schnell wie möglich vom Markt genommen werden. Aus diesem Grund haben wir das Schnellwarnsystem geschaffen, das sich inzwischen als sehr wirksames Instrument für den Schutz der europäischen Verbraucher erwiesen hat“, sagte Jourová. > 2014 schlugen die für den Verbraucherschutz zuständigen Behörden in der EU in 2.435 Fällen über Rapex Alarm. Das ist eine Rekordzahl, die 3 Prozent über der aus dem Vorjahr liegt. Jourova sieht in der seit der Rapex-Gründung 2003 stetig steigenden Zahl von Warnmeldungen nicht unbedingt einen Hinweis auf immer mehr gefährliche Produkte, sondern einen Beleg dafür, dass Mitgliedstaaten und Kommission den Verbraucherschutz ernst nehmen. Wenn die zuständigen Behörden eines Mitgliedstaates ein gefährliches Produkt entdecken, veröffentlichen sie eine Mitteilung über Rapex. Alle anderen Länder suchen dann auf ihren Märkten nach dem betreffenden Produkt, und wenn sie fündig werden, informieren sie über ihre Konsequenzen. In der Regel werden Produkte dann zurückgerufen, sie dürfen nicht länger verkauft werden, über die Zollbehörden können auch Einfuhrverbote gegen die Hersteller verhängt werden. Häufig Probleme mit Chemikalien Seit Jahren ähnlich sind die Probleme, vor denen über Rapex gewarnt wird. In über der Hälfte der Fälle handelte es sich auch 2014 bei den gefährlichen Produkten um Textilien, Schmuck oder Spielzeug, wobei sehr häufig deren chemische Belastung das Problem ist. Auch Kleinteile, die Kinder verschlucken können, leicht brennbare Stoffe oder Kordeln, mit denen man sich strangulieren kann, fallen immer wieder auf. Dahinter folgten unsichere Elektroartikel (inklu- Credit © European Union, 2015 Immer mehr gefährliche Artikel werden vom Markt verbannt EU-Kommissarin Jourová (rechts) betrachtet einige der Produkte, die aus dem Verkehr gezogen wurden. sive Mobiltelefonen und Laptops) mit 9 Prozent der Fälle und Fehler an Kraftfahrzeugen (8 Prozent). In Rapex finden sich Informationen über Gebrauchsgegenstände. Für Lebens- und Futtermittel und pharmazeutische und medizinische Produkte gibt es besondere Warnsysteme. Nichts geändert hat sich daran, dass die weitaus meisten gefährlichen Produkte (64 Prozent) aus China in die EU kommen. Dieser Anteil sei seit 2013 nicht weiter gestiegen und entspreche etwa dem Anteil chinesischer Produkte auf dem EU-Markt, so die Kommission. Weniger unsichere Produkte aus der EU Der Anteil gefährlicher Artikel, die aus der EU selbst stammen, ist dem Bericht zufolge 2014 weiter gesunken, um einen Prozentpunkt auf 14 Prozent oder 325 Stück. Die meisten davon kamen aus dem größten Mitgliedsland Deutschland (75). Dahinter folgten Italien mit 39, Großbritannien mit 31 und Frankreich mit 30 Meldungen. Rapex-Webseite wird immer bekannter Im vergangenen Jahr hat sich die EU-Kommission besonders bemüht, das Schnellwarnsystem bekannter zu machen. Etwa durch eine benutzerfreundlichere Suchfunktion auf der Rapex-Webseite. Auf dieser wurden 2014 mit 1,7 Millionen dann auch doppelt so viele Besucher gezählt wie im Jahr zuvor. EU-NACHRICHTEN Nr. 06 | 01.04.2015 Zu den zuletzt von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) aufgelisteten mangelhaften Artikeln aus deutscher Produktion zählen etwa eine Lötstation, durch die Benutzer einen Stromschlag bekommen könnten, unzulänglich gepolsterte Motorradhelme, Steakmesser, von deren Klingen Teile abbrechen können, oder ein Lautsprecher, bei dem Überhitzungsgefahr besteht. In Deutschland sind die Bundesländer dafür zuständig, den Markt zu überwachen und auf die Einhaltung der nationalen und EU-Verbraucherschutzvorgaben zu achten, von denen viele durch das Produktsicherheitsgesetz (ProdSG) in deutsches Recht umgesetzt sind. Unterstützt werden die Länder dabei von der BAua in Dortmund, deren Experten auch daran beteiligt sind, Normen für sichere Produkte zu entwickeln. Unternehmen, die Produkte von sich aus zurückrufen, müssen nicht immer mit einem Imageschaden rechnen, betont die BAuA. „Mündige und kritische Verbraucher wissen es vielmehr zu schätzen, wenn ein Unternehmen Sicherheit und Gesundheit seiner Kundschaft wertschätzt und dafür auch wirtschaftliche Einbußen in Kauf nimmt“, heißt es auf der Internetseite der Bundesanstalt. (frh) >| http://ec.europa.eu/deutschland/ press/pr_releases/13189_de.htm 6_ Im Fokus Jahresstatistik zu Toten im StraSSenverkehr EU-Kommissarin Bulc drängt auf mehr Einsatz für die Sicherheit © Shutterstock Rund 25.700 Menschen sind im vergangenen Jahr auf den Straßen der EU bei Verkehrsunfällen gestorben. Das waren zwar ein Prozent weniger als 2013, aber in den zwei Jahren davor sank die Zahl der Verkehrstoten mit jeweils 8 Prozent deutlich stärker. EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc sprach bei der Präsentation der Statistik zur Straßenverkehrssicherheit deshalb von einem „sehr schlechten“ Jahr 2014. „Es ist traurig und schwer zu akzeptieren, dass in Europa jeden Tag fast 70 Menschen sterben und viele mehr schwer verletzt werden“, sagte sie. Die EU hat sich das Ziel gesetzt, dass 2020 höchstens noch halb so viele Menschen im Straßenverkehr sterben wie 2010. > „Hinter den Zahlen und Statistiken stehen trauernde Ehegatten, Eltern, Kinder, Geschwister, Kollegen und Freunde. Sie erinnern uns auch daran, dass die Sicherheit im Straßenverkehr ein ständiges Anliegen sein muss und weitere Anstrengungen erfordert“, mahnt Bulc. Für die Zeit von 2010 bis 2020 hat sich die EU das Ziel gesetzt, die Zahl der Verkehrstoten zu halbieren. Um das zu erreichen, müssen die Opferzahlen in den kommenden fünf Jahren um jeweils 8 Prozent sinken, sagte Bulc. Hauptsächlich ist es Sache der Mitgliedstaaten, den Straßenverkehr durch konkrete Aktionen vor Ort sicherer zu machen. Etwa indem besonders gefährliche Stellen entschärft werden, zum Beispiel durch neue Verkehrs- oder Warnschilder oder durch Umbauten. Oder indem häufiger kontrolliert wird, ob die zulässige Höchstge- Griechenland am stärksten verbessert Um 50 Prozent will die EU die Zahl der Straßenverkehrstoten von 2010 bis 2020 verringern; 2014 waren 18,2 Prozent erreicht. Einige Mitgliedstaaten haben überdurchschnittlich viel für die Sicherheit getan. Ganz vorne Griechenland, das die Opferzahlen seit 2010 um 37 Prozent senken konnte, wo die Straßen vor fünf Jahren aber auch am gefährlichsten waren. Auch in Portugal (-34 Prozent) und Spanien (-32 Prozent) gibt es viel weniger Tote. In Deutschland ging die Zahl der Todesopfer seit 2010 um 8 Prozent zurück. schwindigkeit und andere Straßenverkehrsvorschriften eingehalten werden. Die Rolle der EU besteht eher darin, technische Normen zu harmonisieren, zum Beispiel zur Sicherheitstechnik in Autos, oder Mindestanforderungen für TÜV-Prüfungen festzulegen. Voraussichtlich im Mai wird die EU-Kommission einen Bericht über die EU-Politik im Bereich Straßenverkehrssicherheit präsentieren, in dem aufgelistet wird, was in den kommenden fünf Jahren passieren soll. Einige weitere Vorhaben kündigte Bulc an: > Die Kommission überprüft die EU-Vorschriften zur Schulung und Qualifikation von Berufskraftfahrern. Vorschläge für neue Regeln sollen bis Ende 2016 gemacht werden. > Ebenfalls im kommenden Jahr soll der EURahmen für das Sicherheitsmanagement der Straßeninfrastruktur überarbeitet werden. > Im Herbst will die Kommission eine Studie in Auftrag geben, mit der ermittelt werden soll, wie man das Risiko schwerer Verletzungen bei Verkehrsunfällen verringern kann. Leichte Verschlechterung in Deutschland Die EU-Statistik zeigt, dass die Lage in den Mitgliedstaaten sehr unterschiedlich ist. Am sichersten waren die Verkehrsteilnehmer 2014 demnach in Malta. Dort konnte die Zahl der Verkehrstoten im vergangenen Jahr um 39 Prozent auf 26 pro eine Million Einwohner verringert werden. Dahinter folgen die Niederlande, Schweden und Großbritannien mit jeweils knapp unter 30 Toten auf eine Million Einwohner. Deutschland hat sich 2014 in der Rangliste leicht auf den EU-NACHRICHTEN Nr. 06 | 01.04.2015 achten Platz verschlechtert. Der Anteil der Todesopfer ist um 1 Prozent auf 42 gestiegen – der EU-Durchschnitt liegt mit 51 deutlich höher. Am gefährlichsten waren die Straßen mit Abstand in Lettland (106 Tote pro eine Million Einwohner), wo die Opferzahl 2014 zudem um 18 Prozent angestiegen ist. In Bulgarien, Rumänien und Litauen sind gut 90 Verkehrstote pro einer Million Einwohner zu beklagen gewesen und in Polen 84. Anschnallen und Leuchtwesten tragen Der Automobilclub ADAC führt die in Deutschland leicht auf 3.380 gestiegene Zahl der Verkehrstoten vor allem auf die praktisch schneefreien Straßen im Winter 2013/2014 und auf das insgesamt gute Wetter im ersten Halbjahr zurück. In diesem seien laut Statistischem Bundesamt 32,4 Prozent mehr Radler und 36,7 Prozent mehr Motorradfahrer ums Leben gekommen als im Frühjahr 2013. Die Autos müssten noch sicherer werden, etwa durch Fahrerassistenzsysteme, so der ADAC. Verkehrserziehungsprogramme könnten einen Beitrag leisten und „Maßnahmen im Straßenbau“, aber auch jeder Einzelne könne etwas tun, heißt es auf der ADAC-Webseite. Autofahrer sollten zum Beispiel immer angeschnallt fahren, Fußgänger und Radfahrer „in der dunklen Jahreszeit reflektierende Materialien am Fahrrad bzw. der Kleidung anbringen“. (frh) >| http://ec.europa.eu/deutschland/ press/pr_releases/13193_de.htm terminvorschau _7 Datum > 09.04.2015 18.30 Uhr Thema Ort Kontakt „Das CE-Zeichen – Harmonisierung in Europa: Weichspüler für Standards oder Garant für Produktsicherheit und Marktzugang?“ Diskussionsveranstaltung Kreishaus Werner-Hilpert-Straße 1 63128 Dietzenbach www.kreis-offenbach.de/ index.phtml?mNavID=1856.4 57&sNavID=1856.457&La=1 Deutsche Messe Messegelände 30521 Hannover www.clustercollaboration.eu/ hanover-2015 Berliner Rathaus Rathausstraße 15 10178 Berlin http://schwarzkopf-stiftung. de/events/historische-redewladimir-putin/ Deutsche Physikalische Gesellschaft e.V. Magnus-Haus Am Kupfergraben 7 10117 Berlin www.ttip-unfairhandelbar. de/start/news/detailansicht/ datum/2015/04//reminder5-aussenwirtschaftsforumin-berlin/ Leib & Seele Willy-Brandt-Allee 1 Europaviertel 65183 Wiesbaden www.europatermine.de/ termine/datum/2015/ april/14/termin/einzel/europa_stammtisch_in_der_landeshauptstadt-9.html KVHS Landhausstr. 4 72250 Freudenstadt www.europatermine.de/ termine/datum/2015/april/15/termin/einzel/finanzkrise_griechenland.html Regierungspräsidium Karlsruhe Karl-Friedrich-Str. 17 76133 Karlsruhe www.europatermine.de/termine/datum/2015/april/16/termin/ einzel/ttip_das_geplante_freihandelsabkommen_zwischen_ der_eu_und_den_usa.html Europäisches Dokumentations Zentrum (EDZ) Universitätsstraße 33 50931 Köln www.ize-koeln.de/en/events/ details/176-eurokrise-%20 %C3%B6konomische%20 entwicklung-%2017-04.html Volkshochschule Hameln Sedanstraße 11 31875 Hameln www.europatermine.de/termine/datum/2015/april/17/ termin/einzel/wir_muessen_ reden_ueber_bildung.html Veranstalter: Europe Direct Relais Rhein-Main / Europa-Union Deutschland, Kreisverband Stadt und Kreis Offenbach e.V. > 13.–14.04.2015 10.30–17.00 Uhr „Europäischer Cluster Matchmaking Event im Rahmen der Hannover Messe 2015“ Kontaktbörse Veranstalter: Generaldirektion Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU der Europäischen Kommission, in Zusammenarbeit mit dem Steinbeis-Europa-Zentrum > 13.04.2015 18.00 Uhr Botschafter Wolfgang Ischinger kommentiert Wladimir Putins Rede an die Nation zur „Wiederherstellung der Einheit“ und der Annexion der Krim Veranstaltungsreihe Historische Reden an Europa Veranstalter: Schwarzkopf-Stiftung > 14.04.2015 18.00–21.00 Uhr „TTIP, CETA und Landwirtschaft: Wachstum für Konzerne – was haben Bauern und Verbraucher davon?“ Podiumsdiskussion Veranstalter: Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL)/ Forum Umwelt und Entwicklung/ TTIPUnfairHandelbar > 14.04.2015 20.00–22.00 Uhr „Europa-Stammtisch in der Landeshauptstadt“ Internationale Begegnungen Veranstalter: Europa-Union-Deutschland, Landeshauptstadt-Wiesbaden/ Rheingau-Taunus gemeinsam mit der TELI > 15.04.2015 09.00–11.30 Uhr „Finanzkrise – Griechenland“ Vortrag Veranstalter: Kreisvolkshochschule Freudenstadt/Schwarzwald > 16.04.2015 18.30–21.00 Uhr „TTIP: das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA – Was bedeutet es für uns EU-Bürger?“ Podiumsdiskussion Veranstalter: Europe Direct Karlsruhe > 17.04.2015 18.00–19.30 Uhr „EU aktuell: Ist die Eurokrise überstanden? Wie geht es mit Griechenland und der Eurozone weiter?“ Podiumsdiskussion Veranstalter: Europe Direct Informationszentrum in Kooperation mit dem EDZ > 17.04.2015 19.00–21.00 Uhr „Wir müssen reden über: Bildung – Kein gutes Zeugnis oder Reisen bildet “ Informationsveranstaltung Veranstalter: Europa Union Hameln Impressum Herausgeber: Herstellung: Europäische Kommission – Vertretung in Deutschland: Brandenburgische Universitätsdruckerei und Verlagsgesellschaft Potsdam mbH Klimaneutral gedruckt und mit FSC®-Zertifizierung als Nachweis der Holzherkunft aus guter Waldbewirtschaftung. Leitung: Richard Kühnel Unter den Linden 78 • 10117 Berlin • Tel: 030-22 80 20 00 • Fax: 030-22 80 22 22 E-Mail: [email protected] • Internet: www.eu-kommission.de Regionalvertretung in Bonn: Bertha-von-Suttner-Platz 2-4 • 53111 Bonn • Tel: 0228-530 09-0 • Fax: 0228-530 09 50 Print kompensiert Regionalvertretung in München: Id-Nr. 1546126 www.bvdm-online.de Bob-van-Benthem-Platz 1 • 80469 München • Tel: 089-24 24 48-0 • Fax: 089-24 24 48 15 Vertretung in Deutschland Haftungsausschluss: Redaktion & Grafik: Reinhard Hönighaus, Gabriele Imhoff (EU-Kommission) Frank Hütten, Armin Kalbfleisch, Marion Gladzewski MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG • Gutleutstraße 89 • 60329 Frankfurt am Main • E-Mail: [email protected] Diskutieren Sie mit uns auf Facebook Für die Inhalte der verlinkten Seiten sind die EU-Nachrichten nicht verantwortlich. Jegliche Haftung wird abgelehnt. 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Mit Christiane Lange von der Literaturwerkstatt Berlin spricht die Autorin über ihren neuen Roman und über die Möglichkeiten des Erzählens im Allgemeinen. Anmeldungen zu der Veranstaltung werden über folgende Internetseite erbeten: http://ec.europa.eu/deutschland/termine/20150421_europa_literarisch_schweden_de.htm Orte europäischer Geschichte Hambacher Schloss trägt Kulturerbe-Siegel der EU © Shutterstock Das Hambacher Schloss in Rheinland-Pfalz, Schauplatz des Hambacher Festes von 1832, gilt als Wiege der Demokratie in Deutschland. Als ein Ort, der auch die europäische Einigung und die Geschichte der EU symbolisiert, wurde das Schloss jetzt von der EU-Kommission mit dem neuen Kulturerbe-Siegel der EU ausgezeichnet. Die Rathäuser von Münster und Osnabrück bekommen das Siegel ebenfalls – als Stätten des Westfälischen Friedens. Beide Bewerbungen waren von der deutschen Kultusministerkonferenz vorausgewählt worden. Künftig wird alle zwei Jahre maximal eine Stätte pro EU-Staat das Siegel bekommen. Für die Auswahl ist neben der Bedeutung für die EU-Geschichte auch wichtig, dass die Öffentlichkeit intensiv über diese Bedeutung informiert wird. Mit dem neuen Siegel werden dieses Jahr 16 Orte in 10 EU-Staaten ausgezeichnet. Agrar-Investitionen EU-Garantien eröffnen neue Finanzierungswege Landwirte, die neue Maschinen anschaffen oder ihre Ställe modernisieren wollen, können die in ihrer Region für die Förderung ländlicher Räume zuständigen Behörden drängen, ihnen Zugang zu neuen Finanzierungsquellen zu ermöglichen, die von der EU unterstützt werden. EU-Kommission und die Europäische Investitionsbank (EIB) werben bei Mitgliedstaaten und Regionen dafür, ein bisher wenig beachtetes Finanzinstrument zu nutzen. Es geht dabei darum, Mittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) als Garantien einzusetzen und damit Instrumente wie Garantiefonds, revolvierende Fonds oder Beteiligungsfonds aufzulegen. „In der ländlichen Wirtschaft der EU besteht ein riesiger Investitionsbedarf, doch die öffentliche Hand kann nur begrenzte Unterstützung leisten, weil die öffentlichen Mittel knapp sind“, sagte EIB-Vizepräsident Wilhelm Molterer. „Deshalb müssen wir die öffentlichen Mittel geschickt einsetzen, um private Investoren zu gewinnen und Investitionen zu mobilisieren“. http://europa.eu/rapid/press-release_IP-15-4647_de.htm http://europa.eu/!yw78Cp Fisch und Meeresfrüchte © Shutterstock Etiketten beim Einkauf besser verstehen Seit Dezember gelten in der EU neue Vorschriften dafür, welche Informationen auf den Verpackungen von frischem und teils auch von verarbeitetem Fisch und von Meeresfrüchten zu finden sein müssen. Um Verbraucherinnen und Verbrauchern dabei zu helfen, sich auf den Etiketten besser zurechtzufinden, hat die EUKommission eine 16-seitige Broschüre herausgebracht, die über die angegebene Webseite kostenlos bestellt oder heruntergeladen werden kann. Darin erfährt man, welche Angaben über Herkunft und Fangmethode künftig verpflichtend sind, welche freiwillig gemacht werden können und wo die einzelnen Informationen auf den Etiketten stehen müssen. http://bookshop.europa.eu/is-bin/INTERSHOP.enfinity/WFS/EU-Bookshop-Site/de_DE/-/EUR/ViewPublication-Start?PublicationKey=KL0714010 EU-NACHRICHTEN Nr. 06 | 01.04.2015 IBAA15006DEC
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