Gemeindebrief Heilig Kreuz 52062 Aachen 69. Jahrgang Pontstr. 148 Tel. 30562 E-Mail: [email protected] OSTERN 2015 Im Licht der Ostersonne bekommen die Geheimnisse der Erde ein anderes Licht. Friedrich von Bodelschwingh Liebe Gemeindemitglieder von Heilig Kreuz, liebe Bewohner des Pont-, Lousberg- und Bendviertels, bekanntlich ärgert sich der Pessimist, wenn sein Glas halb leer ist, und der Optimist freut sich, wenn sein Glas noch halb voll ist. So lässt sich dasselbe halbe Glas auf unterschiedliche Weise betrachten. Was aber für das Glas gilt, gilt für unser Leben insgesamt. Wir kennen Leid und Dunkelheiten, aber wir kennen auch Erfreuliches und Helles. Und oft entscheiden wir dabei unbewusst, worauf wir unseren Blick richten: Lassen wir uns durch unsere Sorgen runterziehen oder durch das, was uns freut, aufrichten? Zweiteres lässt unser Leben zweifelsohne glücklicher und heller erscheinen. Nicht umsonst sprechen wir von der „Kraft des positiven Denkens“. Und wir Christinnen und Christen haben mit Blick auf Ostern allen Grund, positiv zu denken: Christus ist von den Toten auferstanden, hat Leid und Tod überwunden und uns dabei den Weg zum wahren Leben eröffnet! Wir dürfen glauben, dass Leid und Tod nicht das letzte Wort haben. Das letzte Wort haben die Auferstehung und das Leben. Das glauben zu dürfen, ist ein Geschenk Gottes an uns Menschen. Wir dürfen unser Leben von Ostern her betrachten. Unser früherer Bischof, Klaus Hemmerle, sprach in diesem Zusammenhang von „Osteraugen, … die im Tod bis zum Leben … zu sehen vermögen.“ Dabei geht es nicht darum, den Blick vor dem Leid zu verschließen und alles nur noch durch die rosarote Brille zu sehen. Es geht darum, die Hoffnung, die in Ostern liegt, nicht aus dem Blick zu verlieren. So wünsche ich Ihnen, dass Sie das Leben immer wieder mit „Osteraugen“ sehen können. In diesem Sinne – auch im Namen von Pfr. Franz Josef Radler und dem Pastoralteam – ein gesegnetes und frohes Osterfest! Ihr Pfr. Claus Wolf -2- Palmsonntag Beginn der Karwoche, der Heiligen Woche. Selten birgt ein Tag eine solche Spannung in sich. Jesus zieht in Jerusalem ein: einfach und bescheiden auf einem Esel. Er zeigt dadurch seine Verbindung zu den einfachen Leuten. Für sie will er da sein, deren Leben will er gelungen und hell machen. Christus Jesus war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave den Menschen gleich. Die Menschen fühlten das. Sie streuten ihre Kleider auf den Weg, nahmen Palmzweige in ihre Hände. Sie riefen Jesus zu: Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn, der König Israels. Große Erwartungen und Hoffnungen entzünden sich an der Gestalt Jesu. Ein neuer, hoffnungsvoller Zeitabschnitt hat angefangen. Mit offenem Herzen wendet man sich Jesus zu. Auch wir bekommen geweihte Palmen. Wir heften sie an das Kreuz - Zeichen, was Jesus für uns ist: der Retter, der Erlöser, der unserem Leben nahe ist, damit wir wirklich leben können. (G. Kannengießer) -3- Gründonnerstag Mit dem Gründonnerstag beginnt die Feier der drei österlichen Tage. Der Name ist nur in Deutschland üblich. In romanischen Ländern heißt der erste der drei Kartage „Heiliger Donnerstag“ oder „Abendmahlstag“. Die Herkunft des Namens „Gründonnerstag“ ist nicht geklärt. Früher nannte man die Büßer, die um Wiederaufnahme in die Kirche baten, die Grünen. Sie waren „dürres Holz“ gewesen und wurden nun wieder zum lebendigen „grünen Holz“ der Kirche – und zwar am Donnerstag der Karwoche, dem Tag, an dem die Kirchenbußen erlassen wurden. Vielleicht hat der Name des Tages aber auch gar nichts mit der Farbe Grün zu tun; er könnte sich vom mittelalterlichen Wort für „Weinen“ (Greinen) herleiten. Denn am Gründonnerstag feiern wir Christen nicht nur das letzte Abendmahl Jesu und damit die Einsetzung der Eucharistie – sondern wir denken auch an den Gang zum Ölberg, wo Jesus in Todesangst betete: „Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber“ (Mt 26,39). Wir denken an den Verrat des Judas und die Gefangennahme durch eine bewaffnete Abordnung der Hohenpriester und Ältesten. Am Vormittag des Gründonnerstags findet im Dom die „Chrisam-Messe“ statt; der Bischof weiht die heiligen Öle, die während des Jahres für Taufe, Firmung, Krankensalbung und Priesterweihe verwendet werden. Die Messfeier am Abend, die an das Abschiedsmahl Jesu erinnert, beginnt festlich und endet still. Die Schwere des darauffolgenden Tages, des Karfreitags, ist dann schon zu spüren: Jesus geht den Weg, auf dem ihm viele Menschen gefolgt sind und immer noch folgen – den Weg in die Nacht, in die Ohnmacht. Im Mittelpunkt der abendlichen Messfeier stehen die Überlieferungen vom Pascha (ehe sich die Israeliten in Ägypten auf den Weg in die Freiheit machten, versammelten sie sich zum Mahl, teilten Lammfleisch und ungesäuerte Brote), vom letzten Abendmahl und von der Fußwaschung Jesu. Der Gottesdienst schließt mit der Übertragung des Allerheiligsten an einen Ort, wo die Gemeinde stille Anbetung halten kann – als Antwort auf die Bitte Jesu: „Bleibt hier und wacht mit mir“ (Mt 26,38). (P. Gaidetzka) -4- Karfreitag Leidens- und Todestag Jesu. Er gibt sein Leben, damit wir das Leben haben und dieses in Fülle. Menschen haben ihn angeklagt, gegeißelt und dann an’s Kreuz geschlagen. Jesus erträgt viele Schmerzen, und er klagt: Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Gott hat die Welt und uns so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn dahingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. In einem Lied in der großen Liturgiefeier des Nachmittags singt die Gemeinde: Durch das Holz des Kreuzes kam die Freude in die ganze Welt. Wer das Kreuz verehrt, verliert sich nicht im Schmerz. Er ist nicht in das Leiden verliebt. Aber er verdrängt die Begrenztheit des Lebens nicht und kann gerade deshalb leben. Wer hinblicken kann, wer sich nicht abwendet von den leidvollen Seiten des Lebens, findet auch einen Weg zu einem neuen tieferen Leben, einem Leben, das nicht an der Oberfläche verhaftet bleibt, sondern zu den wesentlichen Erfahrungen und Fragen des Lebens hinfindet. Jesu Leiden ermutigt uns zum Glauben, zu glauben, dass er für uns da ist, nicht nur damals, sondern auch heute. Das Kreuz wird zu einem Symbol der Hoffnung, dass wir in der Verbindung mit Jesus unsere Schwierigkeiten meistern können, auch, dass unsere Fragen und Zweifel beantwortet werden. So ist auch der Karfreitag „Frohe Botschaft“. (G. Kannengießer) -5- Karsamstag Auf den ernsten Karfreitag folgt der Karsamstag – in vielen Familien und auch in der Kirche ein Tag, an dem vor allem Vorbereitungen für das Osterfest getroffen werden. Der Karsamstag ist aber eigentlich nicht in erster Linie ein „Rüsttag“, sondern vor allem ein Tag der Trauer und Besinnung. Ein stiller Tag ohne Messfeier, ein „dies aliturgicus“, wie der lateinische Fachausdruck lautet. Die Heilige Kommunion wird nur Schwerkranken und Sterbenden als „Wegzehrung“ gereicht. An diesem Tag bleibt der Altar in der Kirche nackt, ohne Altartuch, Kerzen oder Blumenschmuck. Im Glaubensbekenntnis beten wir: „…gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes“. Dort, im Reich des Todes, befindet sich Jesus nun: Er ist den Weg, den alle Menschen gehen müssen, bis ans Ende gegangen. Er ist wirklich gestorben und bestattet worden – und nicht nur vermeintlich, wie manche behaupten, um das Wunder der Auferstehung auf natürliche Art und Weise zu erklären. Das althochdeutsche Wort kara bedeutet „Klage“ und „Kummer“. Der geschundene Leichnam Jesu liegt im Grab. Am Karsamstag gedenkt die Kirche der Grabesruhe Jesu und erwartet mit Fasten und Gebet seine Auferstehung, die in der Osternacht gefeiert wird. (P. Gaidetzka) -6- Osternacht Es ist die „Nacht der Nächte“ im Kirchenjahr – eine Nacht, in der Christen überall auf der Welt wachen und beten im Gedenken an die Auferstehung Jesu von den Toten. Die Feier der Osternacht nennt man deshalb auch „Vigil“, Nachtwache; sie beginnt erst nach Einbruch der Dunkelheit und dauerte früher bis zum Anbruch des neuen Tages. Im Gottesdienst der Osternacht wird der „Durchgang“ Jesu durch den Tod zum Leben nachvollzogen. Es beginnt mit der Lichtfeier; die Osterkerze als Symbol für Christus wird in die dunkle Kirche hineingetragen. Am Feuer der Osterkerze werden die vielen Kerzen der Gläubigen entzündet, sodass es im Kirchenraum immer heller und heller wird. Auf das „Lob der Osterkerze“, das Exsultet, folgt ein langer Wortgottesdienst mit Lesungen aus dem Alten und Neuen Testament. Der Schöpfungsbericht hat in diesem Wortgottesdienst seinen Platz, ebenso der Bericht vom Durchzug der Israeliten durch das Meer. So wie das Volk Israel aus dem Meer, wurde Jesus durch den Vater aus dem Tod errettet. Der Durchzug durch das Meer ist auch ein Vorbild der christlichen Taufe: Die Täuflinge werden aus der „Nacht der Schuld und des Todes“ befreit und gehen wie Jesus hinüber in das neue Leben. In der Osternacht finden, nachdem das Osterevangelium verlesen wurde, häufig auch Taufen statt. Vorher werden die Heiligen um Fürsprache für die Taufbewerber angerufen. Die Gläubigen erneuern ihr Taufversprechen. Das Taufwasser wird durch ein symbolisches Eintauchen der Osterkerze in den Taufbrunnen oder die Taufschale geweiht. Dazu wird die Formel gesprochen: „Es steige herab in dieses Wasser die Kraft des Heiligen Geistes“. Alle werden mit dem Wasser, das für frisches, neues Leben steht, besprengt, oder sie segnen sich gegenseitig. Das Licht der Osterkerze sollen die Christen mit in ihre Wohnungen nehmen und so die Auferstehungsbotschaft aus der Kirche in die Welt hinaustragen. -7- In Hl. Kreuz ist es guter Brauch, nach dem Ende des Gottesdienstes noch am Osterfeuer zu verweilen, Brot, Wein und Ostereier zu genießen und die Osterfreude miteinander zu teilen. Die bunten Eier haben natürlich auch eine besondere Bedeutung: Früher wurden die Eier in der Kirche geweiht, sie standen – und stehen – für Fruchtbarkeit und Neubeginn. Man färbte sie mit natürlichen Mitteln, wahrscheinlich um ungeweihte von geweihten Eiern zu unterscheiden. In der (russisch)orthodoxen Kirche sind die Ostereier rot; die Farbe Rot symbolisiert Lebenskraft und Glück. Die Eier werden in der Kirche gemeinsam aufgegessen, zusammen mit dem Pas‘cha, einer traditionellen Osterspeise aus Quark, Ei, Vanille, Mandeln und Rosinen. (P.Gaidetzka) >>>>>>><<<<<<< Ostern Ein Blütenhimmel und eine lachende Trauer. Auf silbernen Osterfanfaren jubelt das Licht. Wiedergeboren sind wir noch einmal zur Erde, auferstanden zur Nähe, verklärt................. Hans Günter Saul -8- „Wir feiern heut‘ ein Fest“: Erstkommunion in Heilig Kreuz Mit dem Familiengottesdienst am Palmsonntag tritt die diesjährige Kommunionvorbereitung in ihre „heiße Phase“ ein: Die Eltern sind zu einem Infoabend und zur Mitgestaltung des Erstkommunion-Gottesdienstes eingeladen, die Kinder treffen sich am letzten Samstag im April zum Thema „Mahlgemeinschaft“ und in der Woche vor der Erstkommunion zum Üben in der Kirche. Die Erstkommunionfeier findet am Sonntag, dem 10. Mai, statt. Hier die Termine im Überblick: 28. März 2015, 14.00 Uhr: Treffen der Kinder im Pfarrhaus zum Thema „Passion und Auferstehung“ 29. März 2015, 10.00 Uhr: Familienmesse am Palmsonntag 16. April 2015, 20.00 Uhr: Elternabend im Pfarrhaus 19. April 2015, 10.00 Uhr: Familienmesse 25. April 2015, 12.00 Uhr: Gottesdienst-Vorbereitung im Pfarrheim 25. April 2015, 14.00 Uhr: Treffen der Kinder im Pfarrhaus zum Thema „Mahlgemeinschaft“ (mit Brotbacken) 4. und 8. Mai, jeweils 17.00 Uhr: Treffen der Kinder im bzw. am Kreuzpunkt, u.a. Üben in der Kirche 10. Mai 2015, 9.15 Uhr: Versammlung der Kinder im Kreuzpunkt 10. Mai 2015, 10.00 Uhr: Festgottesdienst 11. Mai 2015, 10.00 Uhr: Dankmesse Kommunionkinder und ihrer Familien -9- der Nach den Herbstferien 2014 begann die intensive Vorbereitung der Kinder mit den Themen: „Berufung“ – „Kirche“ – „Taufe“ – „Gebet“ – „Versöhnung“ sowie mit monatlichen Familienmessen. Das Bußsakrament stand im Mittelpunkt eines Familientages in der Fastenzeit. Eine große Wegstrecke ist nun zurückgelegt; die zehn Kinder sind mehr und mehr zu einer Gruppe zusammengewachsen. Und das sind unsere Kommunionkinder 2015: Nina Blümer, Frida Keller, Tamara und Melina Koch Calvin Dau, Eddie Ruffert, Jakob Paulzen, Kai Bau, Levi Dachwitz, Peter Tücks Wie jedes Jahr ist die ganze Gemeinde Hl. Kreuz zur Erstkommunionfeier herzlich eingeladen! Petra Gaidetzka und das Katechetinnen-Team: Marion Blümer, Andrea Frantz, Anke Lensges, Andrea Ruffert -10- Stark! Mich firmen lassen Unter diesem Motto steht der Firmkurs 2015 in Heilig Kreuz, zu dem sich 12 Jugendliche angemeldet haben. Seit dem 3. März treffen sich die Firmlinge wöchentlich. Die Firmbegleiter versuchen, Inhalte anhand des Handbuches „Stark, mich firmen lassen“, in einer Weise zu vermitteln, die das Leben der Jugendlichen ganz neu mit dem katholischen Glauben in Verbindung bringt. Die Firmung findet statt am 06.06.15 in der Vorabendmesse um 17.00 Uhr. Wer sich noch kurzfristig zur Firmung entscheidet, kann sich nach den Osterferien, am Dienstag den 14.04.06 um 18.30 Uhr im Pfarrheim Kreuzherrenstraße bei der Firmgruppe melden. (Marlies Gahn) -11- TERMINE Palmsonntag 29.3. 10.oo h: Palmsegnung Prozession mit Palmen und Blumen; anschl. Familienmesse Dienstag 31.3. 18.3o h: Bußfeier zur Vorbereitung auf Ostern (Kreuzkapelle) Gründonnerstag 28.3. 20.oo h: Wir feiern das Abendmahl Jesu (mit Chorgemeinschaft) anschl. stille Anbetung bis 24 Uhr Karfreitag 2.4. 11.oo h: Kreuzweg (in der Kirche) 15.oo h: Gedächtnisfeier des Leidens und Sterbens unseres Herrn Osternacht 4.4. 22.oo h: Feier der Osternacht (mit Chorgemeinschaft): Entzünden der Osterkerze in der Kirche; Exsultet, Lesegottesdienst; Taufe von 2 Erwachsenen; Eucharistiefeier; anschl. Glückwünsche am Osterfeuer Ostersonntag 5.4. 10.oo h: Ostergottesdienst 16.3o h: ital. Messe Ostermontag 6..4. 10.oo h: hl. Messe Samstag, 18.4. 17.oo h: Krankenmesse mit Spendung der Krankensalbung Für unser Treffen auf dem Pfarrhof nach der Feier der Osternacht benötigen wir viele bunte Eier. Sie können am Karsamstag in der Kreuzherrenstr. 1 abgegeben werden. -12-
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