Landtechnik tipps & trends gefedert. Dafür hat die Kabine wenigstens Silentblöcke. Mechanisch ist auch der Grammer-Sitz gefedert. Auf Wunsch verbaut Pronar aber auch die luftgefederte Variante (460 € Aufpreis, alle Preise zzgl. MwSt.). Für Frischluft ist gesorgt in der ausreichend großen Hütte. Seitenscheiben, Dachluke und sogar die beiden Türen lassen sich aufstellen, die Heckscheibe öffnet weit genug. Für 1 430 € lässt sich die P5-Kabine aber auch mit einer Klimaanlage kühlen. Der Aufstieg ist bequem und von beiden Seiten möglich. Schön, dass sich das Lenkrad sowohl in der Höhe als auch in der Neigung verstellen lässt. Die Armaturen sind zwar schlicht, aber solide verarbeitet. Ein Display liefert alle wichtigen Informationen. Die Bedienelemente wie Allrad-Taster sind selbsterklärend und sogar hinterleuchtet. Leider fehlt dem Handgas-Hebel ein Anschlag. Gute Hydraulik: D ie Hydraulik-Aus- Pronar kennen die meisten als Hersteller von Kippern. Jetzt tritt der größte polnische Landtechnikhersteller mit dem neuen P5 auch auf dem deutschen Markt an. Selbstbewusste 100 PS Bewährte Technik: Der Motor ist nicht die einzige Komponente, bei der man sich in der Produktionsstätte in Narew bekannter deutscher Technik bedient. Das Getriebe kommt von ZF, ist synchronisiert und bietet 16 Vorwärts- und Rückwärtsgänge, die sich auf zwei Gruppen, vier Gänge und zwei Lastschaltstufen aufteilen. Die elektronisch geregelte Lastschaltung schaltet erst bei einer bestimmten Mindestdrehzahl. Die Wendeschaltung ist synchronisiert, arbeitet allerdings 116 top agrar 4/2015 mit einem mechanischen Hebel rechts neben dem Sitz. Im ersten und dritten Gang sitzt außerdem der Schalthebel etwas zu weit vorne. Bei der Zapfwellenausstattung bleiben keine Wünsche offen. Neben einer Wegzapfwelle gibt es drei Geschwindigkeiten (540, 540E und 1000), die sich mechanisch vorwählen und elektrohydraulisch schalten lassen. Es gibt sogar eine Außenbedienung, die Pronar allerdings am rechten Kotflügel platziert. Die Hinterachse stammt ebenfalls von ZF. An unserem P5 waren hinten 460/85 R 34 große Räder montiert. 38 Zoll sind aber auch möglich. Die Vorderachse stammt vom türkischen Hersteller Hema und ist leider nicht Fotos: Küper ❚❚Mit seinem neuen VierzylinderModell P5 will der polnische Hersteller Pronar in der 100 PS-Klasse gegen die etablierten Schlepperhersteller antreten. Man sieht sich bestens gerüstet – auch für den deutschen Markt. Wir konnten den kompakten P5 5340 mit 74,5 kW/101 PS bereits Probe fahren. Der 3,6 l-Motor stammt von Deutz und erfüllt die Abgasstufe IIIb mit einem Diesel-Oxidations-Katalysator (DOC) und einer gekühlten Abgasrückführung (EGR). Der P5 kommt also ohne AdBlue aus. Maximal erreicht das Triebwerk mit Turbolader und Ladeluftkühler 78 kW/106 PS bei 2000 U/min. Wir empfanden den Motor bei unserem Einsatz als agil. Etwas gespart hat Pronar beim Dieselvorrat, denn der Tank fasst nur 125 l. stattung passt für einen Schlepper dieser Klasse: Drei mechanische Steuergeräte, eins mit Mengenregulierung und alle mit Schwimmstellung sind genauso Serie wie der zusätzliche freie Rücklauf beim P5. Leider fehlt (noch) die farbliche Zuordnung der Steuergeräte im Heck. Und den optionalen Leckölbehälter könnte Pronar genauso der Serienausstattung spendieren. Die EHR dürfte den meisten bekannt sein, da sie von Bosch stammt. Das Hubwerk der Kategorie II soll durchgehend 4,2 t stemmen. Sehr schön: Auf beiden Kotflügeln gibt es eine externe Bedienung. Auf Wunsch bekommt der 100 PS-Pole sogar ein Fronthubwerk (1 270 €) sowie eine Frontzapfwelle (1 930 €). Ohne Fronthubwerk kann man den P5 mit bis zu 12 Koffergewichten á 45 kg kontern. Fazit: Wir empfanden den Schlepper für seine Leistungsklasse als eine solide und mit einem Listenpreis von 37 900 € vor allem preiswerte Alternative. Die Kabine des P5: Aufgeräumt, logisch und solide verarbeitet. Die Farben der Steuergeräte sind wohl eher Zufall und haben nichts mit dem Zielmarkt zu tun...
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