diente gewissermaßen als Vorburg und wurde stets zusammen mit dem Schloss befestigt. Ein Halsgraben sichert das Schloss gegenüber der Stadt. Der einzige mittelalterliche Zugang zum Schloss befand sich vermutlich der Stadt abgewandt an der Westseite. Erst mit dem Ausbau zum repräsentativen Renaissanceschloss ab 1525 entstand ein neuer Zugang mit einer Brücke zur Stadt. Zwischen Schloss und Stadt steht die Kirche St. Johannis. Sie nahm in der Ägidienkapelle seit 1566 das Erbbegräbnis der Fürstgrafen von Henneberg-Schleusingen auf, das sich vorher in Kloster Veßra befand. Schloss und Kirche verband ehemals ein überdeckter Gang über den Halsgraben hinweg. Die Vierflügelanlage setzt sich aus verschiedenen Baukörpern unterschiedlicher Entstehungszeiten zusammen. Die Namen der sechs erhaltenen Türme weisen auf ihre einstige Bedeutung hin, darunter der Pulverturm, das ehemalige Rondell für Kanonenstellungen. Der Südflügel ist der ehemalige herrschaftliche Wohnflügel. Bis ins 18. Jahrhundert befanden sich hier die landesherrlichen Gemächer. Der Westflügel setzt sich aus mehreren Baukörpern zusammen. Der älteste, im Norden vorspringende Teil geht auf einen Wohnturm zurück. Nach dem Übergang an das Haus Wettin wurde 1617/18 der Westflügel als Schauseite des Schlosses neu errichtet. Schloss Bertholdsburg erhebt sich strategisch günstig am Ende eines Höhenzuges an der einst wichtigen Handelsstraße von Erfurt nach Nürnberg. Auf dem Sandsteinplateau befindet sich östlich die Oberstadt, nach Norden und Westen fällt das Gelände steil ab. Die Stadt 1 Schlosshof 2 Südflügel 3 Hauptturm 4 Haunsturm 5 Hexenturm 6 Kapellenturm 7 Kemenate 8 Pulverturm 9 Gerichtsturm 10 Jungfernturm 11 Schlossgarten 12 Brunnenhaus 13 Terrassen 14 Prunkportal 15 Halsgraben 16 Johanniskirche Schloss von Westen mit Schlossgarten Schlossgarten Schloss Bertholdsburg in Schleusingen Schlossanlage Schloss Bertholdsburg ist von den erhaltenen ehemaligen Residenzschlössern in Thüringen die älteste Anlage. Der Burgplatz war bereits im 12. Jahrhundert befestigt. Begründer der Residenz waren die Grafen von Henneberg, eines der ältesten Grafengeschlechter Frankens. Nach der Heirat des Grafen Poppo VII. von Henneberg 1223 mit Jutta, der Tochter des Landgrafen von Thüringen, verlegten die Henneberger ihren Hauptsitz nach Schleusingen. Berthold VII., genannt der Weise, baute die Burg umfangreich aus. Berthold war politischer Berater von Königen und Kaisern und bestimmte die deutsche Reichspolitik wesentlich mit. 1310 erhielt er von Kaiser Heinrich VII. die persönliche Fürstenwürde. Bis ins 16. Jahrhundert wurde die Burg ständig erweitert und modernisiert. Die einst stark befestigte Burganlage wurde zum Renaissanceschloss ausgebaut. Mit dem Aussterben der Henneberger 1583 fiel die Grafschaft an die Wettiner, 1815 an Preußen. Schloss Bertholdsburg verlor seinen Status als Residenz. Seit dem hohen Mittelalter nutzte man den westlich vor dem Schloss liegenden Bereich wohl als Turnierplatz. Mit dem Ausbau zum Renaissanceschloss wurde hier 1563/65 ein Schlossgarten angelegt. Auf den Terrassen wurde Spalierobst gepflanzt. Auch das achteckige überdachte Brunnenhaus in der Nordostecke mit Rundpfeilern und gekuppelten Rechteckfenstern stammt vermutlich aus dieser Zeit. Sein ziegelgedecktes Zeltdach erhielt das Brunnenhaus um 1840. In den 1950er Jahren wurde das gesamte Gelände des Schlossgartens um 1,50 Meter angehoben. 2002 erhielt die Grünanlage mit Springbrunnen ihre heutige Fassung. Schlosshof, Blick auf den Südflügel N 12 8 7 10 9 16 15 1 3 6 11 13 14 2 5 4 Schloss Bertholdsburg Schleusingen Naturhistorisches Museum Der Schlosshof wird von drei Treppentürmen in den Ecken bestimmt. Der Hauptturm des Schlosses ist durch ein reich geschmücktes, rundbogiges Renaissanceportal ausgezeichnet. Die Portale der übrigen Treppentürme sind schlichter. Auch die vierte Ecke besaß ursprünglich einen Treppenturm, der aber einem repräsentativeren Treppenhaus mit geradeläufigen Treppen weichen musste. Der Südflügel besitzt eine zweigeschossige Loggia zum Hof. Der damals hochmoderne Anbau zeugt vom künstlerischen Anspruch, den die Henneberger an ihre Residenz stellten. Südthüringer Dinosaurier in der Ausstellung des Naturhistorischen Museums Schlossverwaltung Herr Stoischek Schloss Bertholdsburg Burgstraße 6 98553 Schleusingen Naturhistorisches Museum Schloss Bertholdsburg Burgstraße 6 98553 Schleusingen Kontakt Schlosshof Schlosshof Wandmalereien mit Herkulesszenen im Nordflügel Telefon (03 68 41) 534 10 Telefax (03 68 41) 53 12 25 A38 80 Nordhausen 247 E-Mail: [email protected] 80 Internet: www.museum-schleusingen.de Telefon (03 68 41) 53 12 14 Telefax (03 68 41) 53 12 27 [email protected] E-Mail: 85 86 Öffnungszeit des Museums: Sondershausen Heiligenstadt Di - Fr: 9 - 17 Uhr 247 Sömmerda Sa,Mühlhausen So und Feiertag: 10 - 1248 8 Uhr 176 86 Einlass249bis 1 Std. vor Schließung 84 176 A71 Führungen nach247Vereinbarung 80 A9 87 84 Anfahrt Innenräume 85 Im Westflügel hat sich die kreuzgewölbte Schlossküche von 1617 erhalten. Die bedeutendsten Räume liegen im ersten Zwischengeschoss, ein Saal mit floral stuckierter Decke und ein zweischiffig gewölbtes Turmzimmer. Es birgt bemerkenswerte Wandmalereien der Herkulessage aus der Zeit um 1600. In großformatigen gerahmten Szenen werden die zwölf Taten des Herkules in gelber und schwarzer Seccomalerei gezeigt. Lateinische Bildunterschriften erläutern die Darstellungen. Es handelt sich um einen der größten profanen Bilderzyklen der Renaissance in Mitteldeutschland. A4 Eisenach 247 Gotha Apolda 88 19 Jena Schmölln 7 4 Gera 88 A71 Rudolstadt 84 88 285 19 4 19 89 2 Pössneck Zeulenroda 94 85 Sonneberg A73 89 94 92 Greiz Schleiz Saalburg 90 4 A71 A4 92 281 Ranis Ilmenau Saalfeld Suhl Schleusingen281 7 85 87 247 Meiningen Altenburg Eisenburg 2 Ohrdruf Arnstadt 84 Bad Salzungen Impressum Museum Weimar 7 Hildburghausen Im Schloss befindet sich das Naturhistorische Museum Südthüringens. Eine einzigartige Mineralienausstellung und 300 Millionen Jahre Thüringen, von den erdgeschichtlichen Wurzeln über die Zeit der Saurier und Urelefanten bis in die Gegenwart, mit den UNESCOBiosphärenreservaten Vessertal und Rhön, werden hier anschaulich präsentiert. Eine regionalgeschichtliche Abteilung stellt die Geschichte der Henneberger, die Papierherstellung und den Buchdruck seit dem 16. Jahrhundert sowie die Stadtgeschichte Schleusingens vor. Erfurt 2 A9 © STIFTUNG THÜRINGER SCHLÖSSER UND GÄRTEN Schloss Heidecksburg · Postfach 10 01 42 · 07391 Rudolstadt Telefon (0 36 72) 4 47 - 0 · Telefax (0 36 72) 4 47 - 1 19 E-Mail: [email protected] www.thueringerschloesser.de Gestaltung: www.buero4.de Fotos: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, C. Beyer, H. Wiegel, Naturhistorisches Museum, C. Schulz 2. Auflage 2013 STIFTUNG THÜRINGER SCHLÖSSER UND GÄRTEN
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