Certificate of Advanced Studies (CAS) Deutsch als Zweitsprache (DaZ) Oktober 2015 bis Mai 2017 (CAS DaZ 15.3) Zertifikatslehrgang der Pädagogischen Hochschule Zürich mit 10 ECTS-Punkten. April 2015 Inhalt und Ziele Mit dem CAS DaZ sollen DaZ-Lehrpersonen nicht nur ihre Kompetenzen für den eigenen Unterricht erweitern, sondern sich auch für eine beratende Rolle im Schulhaus zu DaZ-Fragen vorbereiten. Mit ihrer Kompetenz und in ihrer Funktion unterstützen und entlasten sie Schulleitung und Kollegium. Ausserdem ermöglicht der Besuch der Weiterbildung den Aufbau eines Netzwerkes unter den teilnehmenden Lehrpersonen mittels der elektronischen Lernplattform ILIAS (E-Learning). Der Lehrgang vermittelt insbesondere ─ verschiedene Wege, wie sich das Hörverstehen didaktisch-methodisch aufbauen lässt ─ verschiedene Wege, wie sich das Sprechen didaktisch-methodisch aufbauen lässt ─ verschiedene Wege, wie sich Leseverstehen didaktisch-methodisch aufbauen lässt ─ verschiedene Wege, wie sich das Schreiben didaktisch-methodisch aufbauen lässt ─ Vorgehensweisen für das Beobachten, Feststellen, Diagnostizieren und darauf aufbauende Förderplanungen Perspektiven Der Lehrgang führt zu einem Zertifikat «Certificate of Advanced Studies der Pädagogischen Hochschule Zürich» und wird mit 10 ECTS-Punkten abgegolten. Mit dem Zertifikat sind die Voraussetzungen zum Erteilen von DaZUnterricht an der Volksschule des Kantons Zürich erfüllt. Aufwand Der CAS erstreckt sich über die Dauer von vier Semestern (Oktober 2015 bis September 2017) und ist berufsbegleitend. ─ Besuch aller Präsenzveranstaltungen (Einführungsveranstaltung, 7 Module, die jeweils drei Tage dauern, Abschlusstag und Follow-up) ─ Erfüllung aller Aufgaben des Selbststudiums (ca. 15 Stunden pro Modul) ─ Erbringen einer Zertifikatsarbeit (45 Stunden) Zielgruppen ─ DaZ-Lehrpersonen aller Stufen (Aufnahmeklassen u. Aufnahmeunterricht/Anfangs- u. Aufbauunterricht) ─ Regelklassenlehrpersonen mit einem DaZ-Pensum Der CAS-DaZ ist eine Zusatzausbildung für amtierende Volksschullehrkräfte. Aufnahmebedingungen ─ Ein schweizerisches oder ausländisches Lehrdiplom für Volksschule (Kindergartenstufe bis Sekundarstufe), welches von der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektion (EDK) anerkannt ist, oder einen kantonalen Quest-Abschluss oder ein Diplom als Fachlehrkraft mit Verfügung des Volksschulamtes über die Zulassung zum DaZ-Unterricht ─ Personen, welche über keinen deutschsprachigen Vorbildungsausweis auf Sekundarstufe II (Matura Abschluss) verfügen, benötigen den Nachweis über Deutschkenntnisse auf dem Niveau C2 und müssen an der PHZH eine mündliche Deutschkompetenzprüfung ablegen ─ Unterricht in Deutsch als Zweitsprache oder gesicherte Unterrichtsaufnahme an der Volksschule oder in einem Berufsvorbereitungsjahr während des CAS DaZ ─ Eine schriftliche Einwilligung der zuständigen Schulleitung und Schulpflege ─ Eine persönliche E-Mail-Adresse und einen Zugang zum Internet DaZ-Lehrpersonen aus Privatschulen und weitere interessierte Lehrpersonen werden aufgenommen, wenn es freie Plätze gibt. CAS Deutsch als Zweitsprache 15.3 PHZH I Weiterbildung und Beratung 2 Leitung ─ Katja Schlatter, lic. phil., Dozentin PH Zürich, Fachbereich Deutsch/Deutsch als Zweitsprache, Abteilung Weiterbildung und Beratung Co-Leitung ─ Yvonne Tucholski, M.A., wissenschaftliche Mitarbeiterin PH Zürich, Fachbereich Deutsch/Deutsch als Zweitsprache, Abteilung Weiterbildung und Beratung Teilnahmegebühr CHF 5950.00 (inkl. Gemeindeanteil: CHF 2975.00) Davon wird die Hälfte vom Kanton (Volksschulamt) getragen. Dies gilt nur für Lehrpersonen der Volksschule sowie für DaZ-Lehrpersonen aus Berufswahlschulen des Kantons Zürich. Das Volksschulamt schlägt – gemäss Praxis seit 2006 – den Gemeinden vor, die andere Hälfte der Kosten zu tragen. Gemeinden, die dazu bereit sind, bestätigen dies mit der Unterschrift unter der Anmeldung (oder sie bestätigen, auf welche Weise sie die Kostenübernahme mit der angemeldeten Person geregelt haben). Für Lehrpersonen von Privatschulen übernimmt der Kanton keine Kurs- und Vikariats-Kosten. Die Abklärung über Finanzierung, Beurlaubung und Stellvertretung treffen die Teilnehmenden direkt mit den vorgesetzten Stellen. Für Lehrpersonen mit einer kantonalen Anstellung an der Volksschule des Kantons Zürich übernimmt der Kanton seinen Anteil der Vikariats-Kosten für maximal 10 Tage. Darüber hinaus gehende VikariatsTage müssen in Absprache mit der Gemeinde organisiert werden (z.B. mit unbezahltem Urlaub oder einer Lösung im Abtausch mit anderen Kolleginnen oder Kollegen). Kosten für Literatur sowie Spesen für Fahrten zum Kursort und für auswärtige Verpflegung gehen zu Lasten der Teilnehmenden. Anmeldeschluss 30. Juni 2015 Vollständige Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt. Personen, welche sich bereits zu einem früheren CAS DaZ angemeldet haben und nicht aufgenommen worden sind, sind vorinformiert. CAS Deutsch als Zweitsprache 15.3 PHZH I Weiterbildung und Beratung 3 Struktur/Daten/Orte Datum Zeit Ort ECTS Einführungsveranstaltung Organisation des Lehrgangs Mi, 21.10.2015 17.30-20.00 Campus PHZH - Einführung in die elektronische Lernplattform ILIAS (in Halbgruppen) Mi, 28.10.2015 13.30-16.45 Campus PHZH - Mi, 04.11.2015 13.30-16.45 Do, 05.11.2015 08.30-16.30 1.25 Fr, 06.11.2015 Campus PHZH Sa, 07.11.2015 Modul 2 Zuhören lernt, wer verstehen darf Verschiedene Wege, wie sie der Sprachhandlungsbereich Hörverstehen didaktischmethodisch aufbauen lässt. Do, 14.01.2016 08.30-16.30 1.25 Fr, 15.01.2016 Campus PHZH Sa, 16.01.2016 Modul 3 Sprechen lernt, wer etwas zu sagen hat Verschiedene Wege, wie sich der Sprachhandlungsbereich Sprechen didaktischmethodisch aufbauen lässt. Do, 03.03.2016 08.30-16.30 1.25 Fr, 04.03.2016 Campus PHZH Sa, 05.03.2016 Do, 02.06.2016 Fr, 03.06.2016 08.30-16.30 1.25 Sa, 04.06.2016 Campus PHZH Do, 15.09.2016 08.30-16.30 1.25 Fr, 16.09.2016 Campus PHZH Sa, 17.09.2016 Modul 6 Fördern kann, wer gelernt hat zu diagnostizieren Beobachten – Feststellen – Diagnostizieren – Förderung planen – die ganz besondere Aufgabe jeder DaZ-Lehrperson. Fr, 11.11.2016 08.30-16.30 1.25 Sa, 12.11.2016 Campus PHZH Sa, 28.01.2017 Modul 7 Vertiefung und Anwendung der zentralen DaZBausteine Stufenspezifische Bearbeitungen, die die bisherigen Inhalte ergänzen und vertiefen. Mo, 13.02.2017 08.30-16.30 1.25 Di, 14.02.2017 Campus PHZH Mi, 15.02.2017 Abschlusstag und -abend Sa, 13.05.2017 08.30-16.00 Campus PHZH - Follow-up (freiwillig) Mi, 22.11.2017 13.30-17.00 Campus PHZH - Modul 1 Grundlagenwissen Deutsch als Zweitsprache Die wichtigsten Grundlagen (Zweitspracherwerb, Wortschatz, Grammatik, Mehrsprachigkeit) als Basis für differenzierte Fachdiskussionen und die Weiterarbeit im CAS. Modul 4 Lesen lernt, wer Gelesenes in (Sprach-) Handlung umsetzen darf Verschiedene Wege, wie sich der Sprachhandlungsbereich Leseverstehen didaktischmethodisch aufbauen lässt. Modul 5 Schreiben lernt, wer mittels Schrift etwas mitzuteilen hat Verschiedene Wege, wie sich der Sprachhandlungsbereich Schreiben didaktischmethodisch aufbauen lässt. oder Zertifikatsarbeit (die Abgabe erfolgt spätestens neun Monate nach dem Abschlusstag, 13.02.2018) Total ECTS CAS Deutsch als Zweitsprache 15.3 1.25 10 PHZH I Weiterbildung und Beratung 4 Beschreibung der Präsenzveranstaltungen Einführungsveranstaltung Die Einführungsveranstaltung ist die erste Pflichtveranstaltung des CAS DaZ. An dieser werden die Schwerpunkte des CAS vorgestellt und einige organisatorische Punkte geklärt. Zudem wird bereits an diesem Abend mit dem sprachbezogenen Arbeiten gestartet. Modul 1 Grundlagenwissen Deutsch als Zweitsprache In diesem Modul werden zentrale Fachbegriffe aus der Zweitsprachdidaktik eingeführt. Die Vertrautheit damit ist Grundlage für differenzierte Fachdiskussionen und die Weiterarbeit im CAS. Hintergrundwissen zum Erst- und Zweitspracherwerb bildet die Voraussetzung dafür, DaZ-Schülerinnen und DaZSchüler in ihrer aktuellen Spracherwerbssituation differenzierter wahrnehmen zu können. Welches sind zentrale Meilensteine beim Lernen von Deutsch als Zweitsprache und welches sind häufige Stolpersteine? Um ihre Schülerinnen und Schüler adäquat unterstützen zu können, benötigen DaZ-Lehrpersonen eine sattelfeste, anwendungsorientierte Deutsch-Grammatikkompetenz. Darum wird unter anderem dem Auffrischen und Vertiefen der wichtigsten Satzbaupläne in diesem Modul besonderes Gewicht gegeben. Wortschatzarbeit gehört zu den wichtigsten Aufgaben von DaZ-Lehrpersonen. In diesem Modul werden die Grundlagen dazu vermittelt, welche in jedem weiteren aufgegriffen und vertieft werden. In der Deutschschweiz lernen mehrsprachige Schülerinnen und Schüler Deutsch unter erschwerten Bedingungen. Die Diglossie-Situation bringt es mit sich, dass sie gleichzeitig zwei Varietäten nebeneinander lernen müssen. Die wichtigsten Unterschiede zwischen Mundart und Hochdeutsch zu kennen, erlaubt den DaZ-Lehrpersonen, den Schülerinnen und Schülern den Weg von der Mundart zum Hochdeutsch zu ebnen. Welche Bedeutung hat die Erstsprache beim Lernen der Zweitsprache Deutsch? Die Teilnehmenden erhalten einen Überblick über verschiedene Sprachfamilien und deren Besonderheiten sowie Ideen, wie die Erstsprachen ihrer Schülerinnen und Schüler in den Unterricht einbezogen werden können. Ziele Die Teilnehmenden ─ kennen wichtige Entwicklungsschritte im Erst- bzw. Zweitspracherwerb ─ vertiefen und erweitern ihre grammatischen Kenntnisse der deutschen Sprache ─ können auf mundartliche Schülerinnen- und Schülerbeiträge adäquat eingehen ─ können mit den erstsprachlichen Ressourcen ihrer Schülerinnen und Schüler adäquat umgehen ─ lernen sich als Gruppe kennen und finden sich in der Anlage eines CAS zurecht Modul 2 Zuhören lernt, wer verstehen darf Verschiedene Wege, wie sich der Sprachhandlungsbereich Hörverstehen didaktisch-methodisch aufbauen lässt Weit mehr als die Hälfte der Unterrichtszeit sind Schülerinnen und Schüler als Zuhörende vor allem darum bemüht, Gehörtes zu verstehen. Dem Verstehensprozess von Gehörtem begegnen Lehrpersonen in der Regel nicht didaktisch, sondern handlungsorientiert: Schwierigkeiten beim Hörverstehen fallen dann auf, wenn Schülerinnen und Schüler Aufträge und Anweisungen nicht verstehen. Je besser mündliche Äusserungen verstanden und verarbeitet werden, desto selbständiger werden die Lernenden. Die Teilnehmenden entwickeln didaktisch-methodische Anlagen, um Hörverstehen gezielt aufzubauen, indem das Verstehen durch Höraufträge unterstützt wird. Ein weiterer Schwerpunkt bildet die sprachliche Entlastung von Hörtexten. CAS Deutsch als Zweitsprache 15.3 PHZH I Weiterbildung und Beratung 5 Ziele Die Teilnehmenden ─ erkennen die Chancen der gezielten Förderung des Hörverstehens, die der Unterrichtsalltag bietet ─ sind sich ihrer sprachlichen Vorbildfunktion bewusst und arbeiten daran, sorgfältig, differenzierend und adressatengerecht mit den Lernenden zu kommunizieren ─ lernen eine Palette von Merkmalen der Mündlichkeit kennen, die sie als Sprachvorbild bewusst angehen ─ eignen sich ein Know-how an im Entwickeln altersstufenspezifischer kommunikativer Situationen, mit denen sie die Sprachhandlungskompetenz Hörverstehen von DaZ-Schülerinnen und DaZ-Schülern aufbauen ─ lernen Höraufgaben in DaZ-Lehrmitteln zu analysieren und gezielt einzusetzen Modul 3 Dieses Modul zum Sprachhandlungsbereich Sprechen umfasst vier Tage. Der vierte Tag wird dem Modul 4 direkt vorangestellt. Sprechen lernt, wer etwas zu sagen hat Verschiedene Wege, wie sich der Sprachhandlungsbereich Sprechen didaktisch-methodisch aufbauen lässt. Sprache wird nicht durch isolierte Übungen, sondern durch bedeutungsvolle Kommunikation gelernt. Die Teilnehmenden lernen, wie sie Redeanlässe planen und durchführen können, in denen DaZ-Schüler und Schülerinnen gleichzeitig neuen Wortschatz und ein neues grammatisches Element aufbauen. Die Lernenden zur Sprachreflexion anzuleiten, so dass sie sprachliche Gesetzmässigkeiten selbst entdecken können, bildet einen weiteren Teil der Sprachförderung. Ausserdem werden die Bedeutung und die Vermittlung fester Wendungen (Verlaufswortschatz) thematisiert, die DaZ-Anfänger und Anfängerinnen als erstes Standbein brauchen, um sich an sprachlichen Interaktionen im Kindergarten/in der Schule beteiligen zu können. In der Sprachförderung gilt es, neben der dialogisch geprägten Alltagssprache auch die anspruchsvollere, eher monologisch geformte Bildungssprache aufzubauen. Was Bildungssprache ausmacht und wie sie unterstützt werden kann, zieht sich als roter Faden durch alle weiteren Module. Eine positive Fehlerkultur, in der Fehler als Lernquellen genutzt werden, bildet den Rahmen für die vorgestellte Spracharbeit. Ziele Die Teilnehmenden ─ erfahren den Unterschied zwischen Übungsanlagen und echten Kommunikationssituationen ─ entwickeln für den mündlichen Unterricht Redeanlässe, in denen gleichzeitig neuer Wortschatz und ein neues grammatisches Element aufgebaut werden ─ können Lehrmittel hinsichtlich der Wortschatzförderung analysieren ─ lernen die mündliche Korrektur als Förderinstrument kennen ─ erfahren, wie sie Spiele gezielt für die Sprachförderung einsetzen können ─ lernen Scaffolds (strukturierende Unterstützung) für den Aufbau monologischer Sprechsituationen kennen Modul 4 Die Leseförderung umfasst nur zwei Modultage. Lesen lernt, wer Gelesenes in (Sprach-)Handlung umsetzen darf Verschiedene Wege, wie sich der Sprachhandlungsbereich Leseverstehen didaktisch-methodisch aufbauen lässt. Der Weg zum automatisierten und lustvollen Lesen ist lang und besonders für zwei- und mehrsprachige Schülerinnen und Schüler mit zusätzlichen Barrieren und Hürden verbunden. Verstehendes Lesen ist ein höchst komplexer Vorgang, der verschiedenste Fähigkeiten und Fertigkeiten sowohl voraussetzt als auch trainiert. Durch die Vorentlastung von Texten kann das Verstehen von (Vor-)Gelesenem erleichtert und dadurch die Selbstwirksamkeitsüberzeugung und die Lesemotivation gesteigert werden. Während Lehrpersonen der Schulstufen sich mit der Leseförderung befassen, diskutieren Lehrpersonen des Kindergartens die Gestaltung von Vorlesesettings. Es werden Methoden zur Wortschatzklärung besprochen und Impulse für das Verknüpfen des Gelesenen/Gehörten mit der eigenen Erfahrungswelt entwickelt. CAS Deutsch als Zweitsprache 15.3 PHZH I Weiterbildung und Beratung 6 Ziele Die Teilnehmenden ─ lernen ein Planungsinstrument für den DaZ-Unterricht kennen ─ erkennen und durchschauen zentrale Herausforderungen und Stolpersteine in der Entwicklung und Förderung des Lesens von zwei- und mehrsprachigen Kindern ─ können Texte für DaZ-Lernende angemessen entlasten ─ können Leseaufträge entwickeln, die DaZ-Lernende beim Verstehen eines Textes unterstützen ─ eignen sich ein Know-how an im Entwickeln altersstufenspezifischer kommunikativer Situationen, mit denen sie die Sprachhandlungskompetenz (Vor-)Leseverstehen von DaZ-Schülerinnen und DaZ-Schülern aufbauen Modul 5 Schreiben lernt, wer mittels Schrift etwas mitzuteilen hat Verschiedene Wege, wie sich der Sprachhandlungsbereich Schreiben didaktisch-methodisch aufbauen lässt. Schreiben, das Verfassen von Texten, ist typischerweise eine monologische Sprachhandlung. Sie ist für den Schulerfolg von zentraler Bedeutung. Viele zwei- und mehrsprachige Schülerinnen und Schüler verfügen auch nach mehrjährigem Schulbesuch über einen wenig differenzierten Wortschatz, was in ihren Texten sichtbar wird. Es ist deshalb didaktisch von Vorteil, die Schreibförderung direkt mit der Mündlichkeit zu verknüpfen. Sprachliche Routinen aufbauen, feste Wendungen automatisieren, Wortschatz erweitern und differenzieren sind Ziele, die ihre Vorarbeit in der Mündlichkeit finden. Textsortenanleitungen können Schülerinnen und Schülern als Scaffold (strukturierende Unterstützung) für den Textaufbau dienen, so dass sie erleben: Schreiben ist lernbar! Das Wie der Korrektur durch die Lehrperson spielt beim Aufbau dieser Kompetenz ebenfalls eine grosse Rolle. Ziele Die Teilnehmenden ─ lernen eine Palette von Merkmalen der Schriftlichkeit kennen und erproben sie im eigenen Unterricht ─ verstehen die Bedeutung verschiedener Textsorten im Kontext der Schreibförderung ─ verstehen die Korrektur von Schriftlichem als Förderinstrument ─ erkennen Anzeichen von Textkompetenz in Texten von Schülerinnen und Schülern ─ lernen, Schülerinnen- und Schülertexte Kriterien orientiert zu beurteilen ─ eignen sich ein Know-how an im Entwickeln altersstufenspezifischer kommunikativer Situationen, mit denen sie die Sprachhandlungskompetenz Schreiben von Schülerinnen und Schülern aufbauen ─ sind über das Erstellen der Zertifikatsarbeit informiert Modul 6 Fördern kann, wer gelernt hat zu diagnostizieren Beobachten – Feststellen – Diagnostizieren – Förderung planen: dieses Vorgehen erlaubt individualisierendes Unterrichten in den vier Sprachhandlungsbereichen. Eine pädagogische Diagnostik, die der Förderung verpflichtet ist, repräsentiert eine spezifische pädagogische Grundhaltung, die darauf zielt, Schülerinnen und Schüler bei ihren individuellen und sozialen Lern- und Entwicklungsprozessen zu begleiten und zu unterstützen. Ein solcher Unterricht ist ständig um Passung und Anknüpfung bemüht. Jede Lernkontrolle hat die Aufgabe, die erzielten Resultate zu diagnostizieren und daraus eine Förderplanung zu entwickeln, die mit der Schülerin oder dem Schüler besprochen wird. Den Fehler als Lernquelle zu verstehen, ist keine Selbstverständlichkeit. Ohne diese Haltung ist eine echte förderorientierte Arbeit mit Schülerinnen und Schülern aber nicht möglich. Deshalb ist die Arbeit an dieser Haltung in verschiedenen Settings ein zentrales Anliegen. Schülerinnen und Schüler trotz sprachlicher Defizite ressourcenorientiert wahrzunehmen und zu beschreiben, erfordert einen Perspektivenwechsel und braucht Übung. Dem wird in diesem Modul viel Raum gegeben. Die Arbeit mit dem Sprachstandsinstrumentarium Sprachgewandt des Kantons Zürich wird reflektiert und vertieft. Ein zusätzliches Instrument zur differenzierteren Erfassung der sprachlichen Produktionen von DaZ-Anfängerinnen und -Anfänger wird als Ergänzung vorgestellt. CAS Deutsch als Zweitsprache 15.3 PHZH I Weiterbildung und Beratung 7 Ziele Die Teilnehmenden ─ lernen, mündliche und schriftliche Schülerinnen- und Schülertexte Kriterien orientiert zu analysieren ─ lernen anhand von Sprachstanderhebungen förderorientierte Massnahmen festzulegen ─ kennen das Sprachstandsinstrumentarium des Kantons Zürich und wissen, wann und wozu es eingesetzt werden kann Modul 7 Vertiefung und Anwendung der zentralen DaZ-Bausteine Zum Abschluss des CAS werden verschiedene Inhalte – meist stufenspezifisch – vertieft. Des Weiteren werden verschiedene Formen der Zusammenarbeit mit Regelklassenlehrpersonen sowie Stolpersteine und Hilfsmittel in der interkulturellen Elternarbeit vorgestellt und diskutiert. Ein mögliches Vertiefungsthema ist auch der DaZAnfangsunterricht und die Unterstützung der Einschulung von neu zugezogenen Kindern. Für die Zeit des Selbststudiums werden gegenseitige Unterrichtsbesuche organisiert. Ziele Die Teilnehmenden ─ gewinnen Sicherheit in der Planung ihres DaZ-Unterrichts ─ können Unterrichtsentwicklungen/Arbeitsmaterialien aus einer didaktischen Perspektive kritisch-konstruktiv beurteilen ─ kennen die gängigen DaZ-Lehrmittel und können sie für die Förderung der Kinder gezielt einsetzen ─ sind in der Lage, ihren DaZ-Unterricht nach den Prinzipien der Zweitsprachdidaktik auszurichten ─ kennen Möglichkeiten, wie die Zusammenarbeit mit der Regelklassenlehrperson und mit den Eltern der Kinder gestaltet werden kann Abschlusstag Am Abschlusstag werden einerseits die Inhalte aus den 7 Modulen abgerundet und andererseits abends der CAS offiziell mit der Übergabe der Lehrgangsbestätigung «abgeschlossen». In der Regel findet danach ein durch die Teilnehmenden organisiertes gemeinsames Essen statt. Follow-up Rund sechs Monate nach Abschluss des CAS findet ein freiwilliger Follow-up statt. Folgende Fragestellungen stehen dabei im Zentrum: Was hat sich im Arbeitsalltag nach der Weiterbildung im Unterricht konkret und nachhaltig verändert? Was hat sich in der Zusammenarbeit mit Lehrerkolleginnen und Lehrerkollegen sowie der Schulleitung verändert? Welche Strategien und Tipps könnte ich den anderen weitervermitteln? Welche Schwierigkeiten möchte ich gern mit Kolleginnen und Kollegen diskutieren? Arbeitsformen ─ Verarbeitung von Referaten in Plenumsdiskussionen und Gruppengesprächen ─ Einzel-, Partner- sowie Gruppenarbeiten in verschiedensten Konstellationen ─ Diskussion von Fallbeispielen ─ Selbststudium zwischen den einzelnen Modulen ─ Anwendung von didaktisch-methodischen Anlagen im eigenen Unterricht E-Learning Im Lehrgang wird der Lernprozess mit der Lernplattform ILIAS unterstützt. Auf ILIAS werden Dokumente abgelegt, Aufgaben bearbeitet und Inhalte im Forum diskutiert. CAS Deutsch als Zweitsprache 15.3 PHZH I Weiterbildung und Beratung 8 Zertifikatsarbeit Die Teilnehmenden haben die Wahl zwischen zwei gleichwertigen Formen: a. b. Sie schreiben eine Zertifikatsarbeit im Themenbereich «Deutsch als Zweitsprache». Die diesbezüglichen Vorgaben sind im «Leitfaden zur Erstellung schriftlicher Arbeiten in Zertifikatslehrgängen der PH Zürich» geregelt. Sie entwickeln aufgrund einer Sprachstanderhebung eine ausdifferenzierte Förderplanung für ihre DaZGruppe. Davon wird eine Lektion videographiert, der Lehrgangsleitung eingereicht und mit dieser besprochen. Zertifizierung Das «Certificate of Advanced Studies PH Zürich» wird unter den folgenden Voraussetzungen ausgestellt: ─ Teilnahme an den Präsenzveranstaltungen (gemäss Weisung zu Weiterbildungsveranstaltungen der Pädagogischen Hochschule Zürich (1. Juli 2010) § 22 Präsenzpflicht ─ Bearbeiten der Aufträge im Selbststudium ─ Annahme der Zertifikatsarbeit Absenzen Im Falle von unvorhergesehenen Absenzen (Krankheit, Unfall etc.) melden Sie sich per Mail bei der Lehrgangsleitung ([email protected]) und beim Sekretariat ([email protected]) ab. Bei im Voraus bekannten Absenzen sind Sie gebeten, diese möglichst frühzeitig per E-Mail der Lehrgangsleitung sowie dem Sekretariat mitzuteilen. Versäumte Inhalte werden nach Möglichkeit in Absprache mit der Lehrgangsleitung in einem anderen CAS DaZ-Durchgang nachgeholt. Allfällige zusätzlich benötigte Vikariats-Tage gehen zu Lasten der Teilnehmenden. Information und Anmeldung Aktuelle Informationen sowie das offizielle Anmeldeformular sind abrufbar unter www.phzh.ch/cas oder können bezogen werden bei: PH Zürich · Abteilung Weiterbildung und Beratung · Marion Michel · Lagerstrasse 2 ·8090 Zürich [email protected] · Telefon +41 (0)43 305 50 88 CAS Deutsch als Zweitsprache 15.3 PHZH I Weiterbildung und Beratung 9
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