Serie 4

D-MATH
Dr. Vasile Gradinaru
Raoul Bourquin
Numerische Methoden
FS 2015
Serie 4
¨
Abgabe: Dienstag/Mittwoch, 31.3.2015/1.4.2015, in den Ubungsgruppen
Deadline: Mittwoch 1.4.2015 um 23:59
Koordinatoren: Raoul Bourquin, HG J 46, [email protected]
Webpage: http://www.math.ethz.ch/education/bachelor/lectures/fs2015/other/nm_pc
Version: 1.0
1. Integration auf dem Torus
Sei T ⊂ R3 der dreidimensionale Torus, der entsteht, wenn man einen Kreis mit Radius r0 mit
Abstand R > r0 um die z-Achse rotieren l¨asst. Der innere bzw. der ¨aussere Radius betr¨agt also
R − r0 bzw. R + r0 . Wir betrachten die Funktion:
2
(
1 + cos π rr2 , r < r0
0
f (x, y, z) :=
0,
r ≥ r0 ,
qp
( x2 + y 2 − R)2 + z 2 .
R
a) Berechnen Sie das Integral T f (x, y, z)dxdydz analytisch f¨
ur R = 0.6 and r0 = 0.3.
wobei r :=
Hinweis: Verwenden Sie die Transformation:


 
(R + r cos φ) cos t
x
y  = T (r, φ, t) =  (R + r cos φ) sin t  .
r sin φ
z
b) Implementieren Sie eine Python-Funktion mcquad(k), die das Integral numerisch mit der
Monte-Carlo-Methode mit 10k Zufallszahlen berechnet.
Hinweis: Verwenden Sie das Template 1 torus Template.py
c) Verwenden Sie mcquad(k) mit k = 1, 2, 3, 4, 5, 6 und berechnen Sie den absoluten und
relativen Fehler der Approximationen.
d) Bestimmen und printen Sie das Vertrauensintervall.
Bitte wenden!
2. Monte-Carlo-Quadratur in mehreren Dimensionen
Wir betrachten die Funktion
Z
|x1 + · · · + xd |2 dx,
x∈[0,1]d
a) Implementieren Sie eine Python-Funktion mcquad(d,k), die das obige Integral mit der
Monte-Carlo-Methode mit 10k Zufallszahlen numerisch berechnet.
Hinweis: Verwenden Sie das Template 2 mcmd Template.py
b) Verwenden Sie diese Funktion mit k = 6 und d = 10 f¨
ur M = 100 verschiedene Experimente. Bestimmen Sie Mittelwert und Varianz. Welche Aussage l¨asst sich daraus u
¨ber die
Genauigkeit der Approximation ableiten?
c) Bestimmen und printen Sie das Vertrauensintervall f¨
ur d = 2, . . . , 10 und k = 6 und
M = 100.
Siehe n¨
achstes Blatt!
3. Kernaufgabe: Kompressionsfaktor eines realen Gases
Modellierung der Physik
Der Kompressionsfaktor eines Gases ist definiert als
Z :=
pV
nRT
wobei p der Druck (Nm−2 ), V das Volumen (m3 ), T die Temperatur (K) und n die Stoffmenge (mol) ist. Die universelle Gaskonstante R hat den Wert 8.314462 J mol−1 K−1 .
F¨
ur ein ideales Gas gilt Z = 1. Bei einem realen Gas entwickelt man Z in eine Reihe
Z = 1 + B2
n
V
+ B3
n 2
V
+ ...
wobei jeder Term mit Faktor Bi die Interaktion zwischen i Gasteilchen darstellt was als
Ursache f¨
ur die Abweichung vom idealen Verhalten interpretiert werden kann. Weil Kollisionen zwischen vielen Teilchen gleichzeitig selten sind, gen¨
ugt es Zwei- und allenfalls
noch Dreiteilcheninteraktionen zu ber¨
ucksichtigen. Es gilt f¨
ur den Koeffizient
Z ∞
Z ∞
U (r)
r2 dr
B2 =
f (r)dr =
1 − exp −
kB T
0
0
wobei das Potential U (r) die Interaktion zwischen zwei Atomen modelliert. Wir verwenden hier das Lennard-Jones Potential
σ 12 σ 6
U (r) = 4ε
−
.
r
r
Aufgabenstellung
Berechnen Sie den Koeffizienten B2 aus seiner Definition. Es soll die Monte-Carlo Technik zur Integration verwendet werden. Wir betrachten das Gas CO2 mit ε = 140 cm−1
und σ = 0.3943 nm. Die Boltzmann-Konstante ist 0.693 cm−1 K−1 .
a) Plotten Sie das Potential U (r) gegen r auf dem Intervall [0.2, 2] nm.
b) Plotten Sie den Integranden f (r) auf dem selben Intervall und f¨
ur 20 verschiedene
Temperaturen in Bereich [150, 550] K.
c) Das Integral geht u
ur die Monte-Carlo Methode
¨ber das gesamte Intervall [0, ∞[. F¨
ben¨
otigt man aber einen endlichen Integrationsbereich. Untersuchen Sie deshalb
analytisch das Verhalten von f (r) f¨
ur r → 0 sowie r → ∞.
d) Berechnen Sie den Wert von B2 mit N = 500000 Samplepunkten in [0.01, 10] nm
f¨
ur eine Temperatur von 300 K.