INHALT TAGESSPIEGEL KÖPFE | NR. 86 DER KOMoPnatsF Herbert Kubatz Seit Jahrzehnten steht er bereits an der Spitze der Berliner Glas Gruppe. Der Familienunternehmer ist als Nachfolger seines Vaters eine Art klassischer INDUSTRIELLER. Doch im Laufe der Zeit hat er so viele Innovationen auf den Weg gebracht, dass er den Betrieb immer weiter zu neuen Höhen führt. Welche das sind, lesen Sie im Porträt. SEITE 18 10 | TRENDRAIDER NENNT SICH DAS START-UP UM ALEXANDER BERNIKAS (LI.), DAS ÜBERRASCHUNGS-BOXEN ANBIETET 38 | NICOLAS ZIMMER DER CHEF DER TECHNOLOGIESTIFTUNG BERLIN SPRICHT IM INTERVIEW ÜBER INDUSTRIE 4.0 GRÜNDER EXPERTEN 6 | SERVICE FÜRS FRÜHJAHR Die neuen Start-ups setzen auf Service und Lebenshilfe – ausgewählt von »Köpfe« 18 | MODERNER INDUSTRIELLER Herbert Kubatz, Inhaber der Berliner Glas Gruppe, im Porträt KÖNNER 22 | DIE METROPOLE ROCKT Berlin ist kein klassischer Industriestandort, dafür sind viele Unternehmen innovativ – und sorgen für ein besseres Image 12 | AUSSTELLUNG AUF BÖTZOW Unter dem Titel »Balagan« zeigt Künstler Norbert Bisky seine jüngsten Werke in der ehemaligen Bötzow Brauerei 15 | SAISONAUFTAKT Kleine Männer auf schnellen Pferden: Ab Ostern beginnen die ersten Galopprennen in Hoppegarten 16 | ZEITGENÖSSISCHE ENTWÜRFE Die Architektenkammer lädt zur jährlichen Leistungsschau ins Stilwerk 26 | DER MESSPIONIER Aus der Zweiraumwohnung auf den Weltmarkt: Jens Hilpert, Mitgründer von Flexim 28 | DER DIENSTLEISTER Vorzeigebetrieb: LaserlineChef Tomislav Bucec trotzt der Krise in der Druckbranche 30 | HERR DER BLECHE Enorm wachstumsstark: Stefan Romberg von den PUK-Werken FOTOS Florian Reimann/Promo, Mike Wolff (4), Thilo Rückeis (3), Kai-Uwe Heinrich, Doris Spiekermann-Klaas (2), Amin Jmiy/Le Matin/Promo des ANZEIGE 32 | GESICHTER DER INDUSTRIE Backsteintürme, Werkstore, Hinterhöfe: Fabrikarchitektur gestern und heute ÜBERLASSEN SIE DAS UNS! • Altpapierentsorgung optimale Lösungen und beste Preise für Industrie, Gewerbe, Wohnungswirtschaft und Privathaushalte 38 | »DIE ARBEIT VERÄNDERT SICH RADIKAL« Interview mit Nicolas Zimmer, Chef der Technologiestiftung Berlin • Gewerbeabfälle (Gewerbemüll) • Gewerbefolien 77 | EAT BERLIN BEIM BALL DER GASTRONOMIE IM ELLINGTON HOTEL WURDE GEFEIERT UND GESCHLEMMT SONDERTHEMA 60 | IMMOBILIEN Kristina Jahn ist neu bei der Degewo; Wohnungen als Wertanlage; Folgen der Mietpreisbremse MACHER NETZWERKER 75 | MODE-MEKKA IN MITTE Der italienische Designer Kean Etro hat im Quartier 206 einen Flagship-Store eröffnet 76 | FESTLAUNE Beim Mestemacher-Preis, am St. Patrick‘s Day oder beim Gourmetfestival »Eat Berlin« wurde ausgiebig gefeiert; Termine im April 42 | MADE IN BERLIN Michael Seliger produziert im Familienunternehmen Aseli süße Schaummäuse 46 | LEINEN LOS Der Online-Fachhändler für Bootszubehör »Boatoon« bietet Eignern und Wassersportlern auch Beratung 48 | DER DESINFEKTOR Der Gebäudereiniger Christian Heistermann beseitigt Tatortspuren 54 | LOCAL MOTORS Damien Declercq revolutioniert den Fahrzeugbau mit Autos aus dem 3D-Drucker 58 | PRÄZISIONSARBEIT Der Berliner Familienbetrieb Dopa Tools produziert Diamantwerkzeuge PREISE SCHAL ! U A P E IG R GÜNST EERBEHÄLTE L M FÜR U cbm) er - 5,5 (240 Lit 78 | WIRTSCHAFTSCLUB Clubmitglied Antje Minhoff; Jubiläum im Tertianum; Premiere Udo-Jürgens-Musical RUBRIKEN 12 13 14 16 46 51 52 59 80 82 KOMMENTAR EIGENER HÄNDE ARBEIT JAHRHUNDERTFIRMA IMPRESSUM URTEIL DES MONATS PATENT AUF EIN GLAS MIT... OMBUDSMANN MEIN ARBEITSPLATZ INDEX 74 | KLARTEXT Kolumne von Joachim Hunold TAGESSPIEGEL KÖPFE | 5 Entsorgungslösungen auch für: Glas • Holz • E-Schrott • Schrott sowie alle anderen Abfälle zur Verwertung - seit 1921Entsorgungsfachbetrieb Montanstrasse 17 – 21 13407 Berlin Telefon 030.40 88 93-0 Telefax 030.40 88 93-33 [email protected] www.bartscherer-recycling.de LENA SCHAUMANN Lumizil 1 »Licht ist für alle Menschen eminent wichtig«, sagt Lena Schaumann, Gründerin des Online-Lampenshops Lumizil. »Man merkt das doch an sich selber, wenn man sich unwohl fühlt: Licht in Krankenhäusern oder Umkleidekabinen ist oft total scheußlich. Und gerade im Winter merkt man sofort, wie sehr eine schöne Beleuchtung die Stimmung verbessert.« Nicht umsonst beschäftigten große Hotels oder schicke Restaurants eigene Lichtdesigner. Rund 3000 leuchtende Artikel hat sie bereits in ihrem neu gegründeten Shop, im Moment von Herstellern wie Honsel, Wofi, Trio oder Sorpetaler Leuchten. Bald sollen bis zu 15.000 unterschiedliche Lampen online zu kaufen sein. Die Idee für den Shop kam ihr, als sie selbst nach einer passenden Lampe suchte und im Übermaß des Angebots nichts fand, was ihr wirklich gefiel. Mithilfe von schlauen Filtern macht es ihre Webseite deshalb möglich, aus dem umfangreichen Angebot genau den richtigen Beleuchtungskörper zu finden. Man filtert nach der Lampenart, dem Wohnbereich oder dem Einrichtungsstil, bevorzugter Form, Farbe oder auch innerhalb eines bestimmten Preissegments und bekommt eine übersichtliche Auswahl präsentiert. Die Erfahrung, wie man Räume wohnlich einrichtet, ist Lena Schaumann in die Wiege gelegt, denn ihre Familie betreibt bereits in der dritten Generation ein Möbelhaus. Wichtig ist der jungen Gründerin deshalb auch, dass Licht als Dekorationsobjekt jeden Raum aufpeppen kann: »Viele von den Lampen, die wir im Sortiment haben, sind absolute Hingucker.« Ihre Begeisterung jedenfalls wirkt nicht nur erhellend, sondern auch ansteckend: Als Investoren für ihre Geschäftsidee konnte sie nicht nur ihren Vater, sondern auch den Berliner Start-up-Förderer Wolfgang Hünnekens gewinnen. lumizil.de DANIEL BLUMBERG & JAN-PHILIPP WIESMANN, Fitengo 2 Montags Yoga, dienstags Klettern, mittwochs Kampfsport, donnerstags Pilates und freitags Hanteln stemmen im Fitnessstudio. Wenn es nach Jan Wiesmann (Foto, re.) und Daniel Blumberg geht, ist die »sportliche Vielfalt« der Trend von morgen. Und mit der »Fitengo-Card« könne man sich das auch locker leisten, sagt Blumberg. 49 Euro kostet der Monatsbeitrag nur für Fitnessstudios, 79 Euro muss man für die erweitere Karte (inklusive Yoga, Pilates und Co.) zahlen. Sie gilt derzeit für 60 Sportstudios in Berlin, weitere sollen folgen. Die Gründer wollen noch in diesem Jahr in mehrere deutsche Städte expandieren. fitengo.com TAGESSPIEGEL KÖPFE | 7 Auch ein Berliner: das Gasturbinenwerk von Siemens DIE METROPOLE ROCKT Berlin ist kein klassischer INDUSTRIESTANDORT, dafür sind die Unternehmen besonders innovativ und produktiv. Und langsam verbessert sich auch das Image D ie 15 Animationsfilmchen von jeweils 30 Sekunden Länge zeigen Menschen auf Motorrädern, Patienten, die eine Spritze in den Arm bekommen, oder Roboter, die um eine Discokugel herumtanzen. Unterlegt sind die kurzen Streifen mit fetziger Musik der Band Bollmer, in den Texten ertönt häufig das Wort Berlin. Einmal heißt es »Berlin, da wollt‘ ich immer hin, jetzt bin ich mittendrin«, ein anderes Mal »Berlin, dein Atem schmeckt nach Benzin.« Oder auch: »Berlin. Du bist mein Adrenalin.« Entstanden sind die rockigen Filme mit 15 Berliner Industrieunternehmen als Hauptdarsteller im Rahmen der Kampagne »be Berlin«, mit der die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Berlin Partner seit 2008 zeigen will, was die Hauptstadt 22 | TAGESSPIEGEL KÖPFE so anziehend macht. Und dazu gehört eben auch die Industrie. »Berlindustrie rocks« mache das große Potenzial der Industriemetropole Berlin sichtbar, erklärt Stefan Franzke, Geschäftsführer von Berlin Partner, das im Februar vorgestellte Projekt. »Es stärkt das Image der Berliner Industrie.« Die Berliner Industrie hat ein Imageproblem? Nun ja, nicht in dem Sinn, wie Schweizer Banken ein Imageproblem haben. Man unterstellt der Branche nichts Böses. Man tut eher so, als gäbe es sie nicht. Man sollte das Wort Image deshalb auch besser durch den Begriff Bekanntheit ersetzen. Berlin ist in der öffentlichen Wahrnehmung die Hauptstadt der Start-ups, die Kreativmetropole, der Tourismus-Hotspot. Aber doch FOTOS Thilo Rückeis, Doris Spiekermann-Klaas TEXT Sabine Hölper nicht die Stadt der Industrie. Bei einer Umfrage auf der Straße würde sicher kaum ein Passant zehn Namen von hiesigen Industrieunternehmen aufzählen können. mit 250 Mitarbeitern jedes Jahr rund 290.000 Flaschen Shampoo und Duschbad her, im Marienfelder Werk des Weltkonzerns Procter & Gamble produzieren 800 Mitarbeiter Rasierklingen für Sie und Ihn. MIT 106.000 BESCHÄFTIGTEN Das prominenteste Beispiel aber und einem Beitrag von rund zehn ist Siemens. Mit sieben Werken ist Prozent zur gesamten Wirtschaftsdie Hauptstadt der weltweit größte »DAS PROJEKT Fertigungsstandort des Konzerns. leistung der Stadt ist es um die STÄRKT DAS Das Umsatzvolumen beträgt 500 Berliner Industrie nicht ganz so Millionen Euro, mit 11.800 Mitarbeischlecht bestellt, wie es mancher IMAGE DER tern ist Siemens, dessen Hauptsitz glaubt. Dieser Eindruck entsteht BERLINER allenfalls durch den Vergleich mit auf Berlin und München verteilt ist, INDUSTRIE« der größte industrielle Arbeitgeber der viel dominanteren Dienstleistungsbranche. Oder auch deshalb, der Stadt. STEFAN FRANZKE weil die Industrie in der Stadt kleinViele dieser Konzerne produzieBerlin Partner teilig strukturiert und deshalb weren seit Jahrzehnten in Berlin, einige seit mehr als einem Jahrhundert. niger sichtbar ist. Geprägt wird die Industrielandschaft der Hauptstadt durch kleine Das Berliner Mercedes-Benz-Werk wurde 1902 und mittelständische Unternehmen. Die große errichtet, das von Knorr-Bremse 1905. Damals, zu Mehrheit der Firmen beschäftigt weniger als 20 Beginn des 20. Jahrhunderts, war hier das größte Mitarbeiter. Wie viel Umsatz sie machen, ist Industriezentrum Deutschlands, begründet vor nicht bekannt, weil diese Betriebe von der amt- allem durch Firmen wie Borsig (Maschinenbau), lichen Statistik nicht erfasst werden. Fest steht Siemens & Halske oder AEG (Elektroindustrie). aber, dass in diesen Unternehmen rund 12.500 Aber auch in den Sektoren Bauwirtschaft, NahMitarbeiter beschäftigt sind. Darüber hinaus gibt rungsmittel und Bekleidung erlangte Berlin eine es mehr als 700 Industriebetriebe mit 20 bis 499 große Bedeutung. Diese hielt bis vor dem ZweiMitarbeitern, darunter etwa Laserline (Seite 28) ten Weltkrieg an. 1936 zählte die Stadt 574.000 oder die PUK-Werke (siehe Seite 30). Zusammen Beschäftige im produzierenden Gewerbe. beschäftigen die Mittelständler knapp 50.000 Mitarbeiter und erwirtschaften 10,6 Prozent der VON DA AN GING ES BERGAB , nach dem Krieg gut 23 Milliarden Euro Umsatz. verlagerten rund 320 Firmen ihren Standort Nur gut 42.000 Beschäftigte, dafür aber der nach Westdeutschland, darunter Siemens, AEG, Großteil des Umsatzes gehen auf das Konto der Telefunken, Osram oder auch Knorr-Bremse. 30 großen Unternehmen mit mehr als 500 Be- Die Folge: Bis zum Jahr 1950 schrumpfte die schäftigten, darunter der Aufzugbauer Schindler, Zahl der Industriearbeitsplätze auf 150.000. In der Medizintechnikhersteller Biotronik oder den nächsten Jahren ging es mit der Berliner Berliner Glas (Seite 18). Bekannter als diese Industrie mal auf-, mal abwärts. 1989 zählte der Namen sind aber andere. Es sind die der Kon- Sektor immerhin 378.000 Beschäftigte, 173.000 zerne, die ihren Hauptsitz zwar nicht in Berlin im West- und gut 205.000 im Ostteil. Doch der haben, hier aber produzieren. Die Daimler AG nach der Wiedervereinigung einsetzende Strukzum Beispiel fertigt mit mehr als 2500 Mitar- turwandel raffte mehr als 75 Prozent der Arbeitsbeitern gut 126.000 Motoren in ihrem Berliner plätze dahin. Der Tiefstand wurde zu Beginn des Werk, im BMW-Werk in Spandau sind 2000 21. Jahrhunderts erreicht, als nur noch 100.000 Mitarbeiter beschäftigt, täglich laufen bis zu Menschen im produzierenden Gewerbe beschäf630 Motorräder vom Band. Im Knorr-Bremse- tigt waren. Damals fand die Politik den Zustand Werk in Marzahn-Hellersdorf stellen 700 Mit- allerdings nicht besorgniserregend. Im Gegenteil arbeiter Bremsscheiben und Bremssteuerungen vertrat man die Meinung, Berlin bräuchte keine für Schienenfahrzeuge her, Bahlsen produziert rauchenden Schlote. in Tempelhof mit 360 Mitarbeitern pro Jahr Es sollte einige Jahre dauern, bis der Senat 30.000 Tonnen Gebäck, Klosterfrau bringt mit seine Meinung änderte. Dann aber änderte er sie mehr als 200 Mitarbeitern Halstabletten und gründlich: Gemeinsam mit dem Netzwerk Indusden Melissengeist auf den Markt, das Hambur- triepolitik konzipierte er ein Maßnahmenpaket ger Unternehmen Beiersdorf stellt am Salzufer zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit: den 23 MILLIARDEN Euro Umsatz erwirtschaften Berlins Industriebetriebe pro Jahr. 106.000 BESCHÄFTIGTE sind im Produzierenden Gewerbe tätig. 10 % ZUR GESAMTEN WIRTSCHAFTSLEISTUNG der Stadt trägt die Berliner Industrie bei. TAGESSPIEGEL KÖPFE | 23 EXPERTEN Jens Hilpert stürzte sich nach der Wende zusammen mit Kollegen in ein Abenteuer 26 | TAGESSPIEGEL KÖPFE FOTO Mike Wolff PORTRÄT SONDERTHEMA IMMOBILIEN ES GIBT SIE NOCH, DIE SCHÖNEN RENDITEN Der Boom lässt nach Einschätzung von Experten etwas nach. Doch der IMMOBILIENMARKT in Berlin wird wohl auf lange Sicht eine attraktive Anlagemöglichkeit bleiben – aus mehreren Gründen TEXT Alexander Riedel Ob Luxus oder nicht: Berliner Immobilien sind begehrt ANZEIGE Das “Corbusierhaus”, Architekturdenkmal mit 530 Wohnungen, war 1979 unser erster bedeutender Ankauf. Es folgten hunderte großer und kleiner Wohnanlagen. Und was können Sie uns heute anbieten ? T. 88 99 -0 | www.bendzko.berlin 64 | TAGESSPIEGEL KÖPFE FOTOS Photocase, Promo Unsere Nr. 1 S teigen Immobilien in Berlin weiter im Wert wie bisher oder nicht? Das ist für Anleger die Gretchenfrage. Berliner fühlen, dass der Preisanstieg im Wohnbereich in den vergangenen Jahren bereits enorm war, ganz gleich, ob es um Mietwohnungen oder Eigenheime geht. Doch der größte Fehler, den man als Anleger machen kann, ist bekanntlich, die Vergangenheit einfach in die Zukunft fortzuschreiben. Was also sagen Experten und Beobachter des Berliner Marktes? Gibt es Unterschiede zwischen Wohnund Gewerbeimmobilien? Welchen Effekt wird die Mietpreisbremse haben? Für Stefanie Salata, die Chefin der Berliner Bank, ist die Sache klar: »Aus meiner Sicht hat Berlin noch genügend Potenzial.« Das Preisniveau der Hauptstadt sei immer noch relativ gering, die niedrigen Zinsen für Baukapital seien ein weiterer wesentlicher Faktor. Daher scheint das Interesse der Anleger ungebrochen. Salata verweist auf das Immobilientrendbarometer der Beratungsgesellschaft Ernst & Young, das Mitte Januar veröffentlicht wurde. Danach liegt Berlin bei den internationalen Investoren bundesweit an der Spitze – vor Hamburg, München, Frankfurt und Düsseldorf. »Fakt ist auch, dass der Run internationaler und nationaler Kapitalanleger auf Berliner Immobilien nicht mehr nur auf Wohngebäude beschränkt ist«, sagt Salata. Laut Immobilienmarkt-Report des Maklerhauses Jones Lang LaSalle aus dem vergangenen Jahr hätten Pensionskassen, Fondsmanager, vermögende Privatpersonen und Immobilienunternehmen für insgesamt 4,36 Milliarden Euro Gewerbeimmobilien in Berlin gekauft – Rekordniveau. In den zehn Jahren zuvor lag der Durchschnitt lediglich bei 2,8 Milliarden. Besonders hoch im Kurs lagen laut der Bankchefin zuletzt Bürogebäude. Auf dem Wohnmarkt könnten aus Salatas Sicht insbesondere die Möglichkeiten der Randbebauung stärker genutzt werden. Sie geht davon aus, dass die Zinsen auf einem niedrigen Niveau bleiben werden. »In diesem Sinne bin ich davon überzeugt, dass der positive Trend für den Berliner Immobilienmarkt anhalten wird.« Die wachsende Bevölkerung sorge für steigende Miet- und Kaufpreise – das mache den Berliner Markt für Investoren immer attraktiver. In zentralen Lagen und Stadtteilen hätten die Preise zwar schon sehr stark angezogen und seien durchaus vergleichbar mit denen in anderen Metropolen. Doch insgesamt seien Mieten und Preise in Berlin im deutschen wie im europäischen Vergleich immer noch niedrig. Anleger sollten ihren Radius erweitern und nicht nur in besonders hochwertigen Gegenden suchen, »AUS MEINER SICHT HAT BERLIN NOCH GENÜGEND POTENZIAL« STEFANIE SALATA Berliner Bank ANZEIGE Immobilien-Irrtum No. 2 „Makler? Ich kann‘s selbst.“ usn Vorurteil a en. n a D ? g n u ach ein Ganz Ihre M en und alleine weiterm n: ft e le h b te a ck se schneiden, s Kleingedru a d l a m ch Oder einfa Kein Thema, Brötchenbacken kann jeder. Baumfällen manchmal auch. Beim Immobilienkauf oder -verkauf fällt einem, wenn’s schiefgeht, allerdings etwas mehr auf die Füße. Warum selber Lehrgeld bezahlen, wenn es geprüfte Profis wie uns gibt? Wir kennen den Markt, beraten unaufgeregt und können Hysterie, Hype und Nachhaltigkeit bestens auseinanderhalten. Weil wir in diesem Thema arbeiten – nicht abends mal ein Stündchen im Internet, sondern den ganzen Tag und seit vielen Jahren. Immobilienportale sind gut. Erfahrung ist besser! Berlin-Tiergarten, Bartningallee 26, 10557 Berlin Tel.: (030) 259 256-0 · www.maxmuellerimmo.de [email protected] KALENDER TERMINE BWG E.V. 15.4. | 15 Uhr BAUSTELLENRUNDFAHRT BER Mit einem Bus geht es über die 960 Hektar große Dauerbaustelle. Was ist Stand der Dinge bei den Arbeiten am BER? Die Tour wird auch die Möglichkeit bieten, das Innere des Terminalgebäudes anzuschauen. Oben: Jan-Peter Siedentopf, Muhittin Demir, Ulrike Detmers, Norman Heise, Sandra Scheeres, Ralf Kleindiek, René Greif (v.l.); unten: Sigrid Nikutta und Christoph Mönnikes MESTEMACHER-PREIS In den 1990er Jahren ist viel privatisiert worden, heute ist eine Trendwende hin zur Rekommunalisierung erkennbar. Ist der Staat wirklich der bessere Unternehmer? Auf dem Podium diskutieren u. a. Vera GädeButzlaff und Helmar Rendez. Gut aufgestellt »Gleichstellung = Frauensache, das ist eine Gleichung, die nicht aufgeht«, stellte Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrem Grußwort fest, das Ulrike Detmers bei der Verleihung des Mestemacher-Preises »Spitzenvater des Jahres« verlas. Detmers ist die Erfinderin des Preises und zeich- 17.4. | 8 Uhr MITTELSTANDSFRÜHSTÜCK Die Zukunft der S-Bahn ist Thema beim Mittelstandsfrühstück. Zu Gast ist Peter Buchner, Geschäftsführer der S-Bahn Berlin GmbH. Die Veranstaltung findet im Berlin Capital Club statt. 24.4. | 8.30 Uhr POLITISCHES FRÜHSTÜCK Peer Steinbrück (SPD) ist zu Gast beim Politischen Frühstück, das die Berliner Wirtschaftsgespräche e.V. veranstalten. Das Thema des Treffens ist die politische Lage in Europa. Infos und Anmeldung unter bwg-ev.net 76 | TAGESSPIEGEL KÖPFE net damit besonders engagierte Väter aus. Das waren in diesem Jahr Muhittin Demir, HNO-Arzt an der Uniklinik Münster, und der IT-Berater Norman Heise. Beide ermöglichen es ihren Partnerinnen, ihr Studium zu beenden bzw. in Vollzeit zu arbeiten, indem sie bei der Betreuung der Kinder mithelfen. Daneben gab es einen Sonderpreis für das Team der ehrenamtlichen Väterbeauftragten der Charité, das durch René Greif und Jan-Peter Siedentopf vertreten wurde. Im Anschluss wurden dann Büffelmozzarella-Rouladen serviert – und Wackelpudding für die Kinder. ATMOSPHÄRE Nicht zuletzt wegen all der Kinder sehr fröhlich und ungezwungen ST. PATRICK’S DAY Ganz in Grün Warum warten bis zum 17. März? Da feiern die Iren traditionell den Tag, der nach ihrem höchsten Heiligen benannt ist, den St. Patrick’s Day. Aber auch schon ein paar Tage früher lässt es sich gut feiern – und deshalb luden der irische Botschafter Michael Collins und seine Frau Marie schon am 11. März Gäste aus Wirtschaft und Medien auf den Fernsehturm. Natürlich gab es irisches Bier und irischen Whiskey in rauen Mengen, dazu allerlei landestypische Leckereien. Am St. Patrick’s Day selbst war »Global Greening« angesagt: Sehenswürdigkeiten weltweit werden an diesem Tag grün angestrahlt. In Berlin war es der Funkturm. STIMMUNG Viel Whiskey, viel gute Laune – die Iren wissen zu feiern FOTOS Mestemacher/agentur baganz (2), Amin Jmiy/Le Matin/Promo (2) Das Netzwerk beobachtet unsere Gesellschaftsreporterin Juliane von Friesen. 16.4. | 19 Uhr PODIUMSGESPRÄCH REKOMMUNALISIERUNG KALENDER TERMINE IM APRIL EAT BERLIN Beschwingt gegessen Schlemmen und tanzen, was könnte besser zusammenpassen? So geschehen am 1. März, wo der »Ball der Gastronomie« im »Ellington Hotel« stattfand. Der Ball war der feierliche Abschluss des Feinschmeckerfestivals »Eat Berlin«. Zuvor hatten sich eine ganze Woche kulinarische Höhepunkte aneinandergereiht wie Perlen auf einer Schnur, mehrere tausend Gäste hatten an den unzähligen Veranstaltungen teilgenommen. Festivalleiter Bernhard Moser zeigte sich ebenso zufrieden wie seine Spitzenköche, darunter Tim Raue, Kolja Kleeberg, Michael Kempf und Sonja Frühsammer. Sie waren zusammen mit ihrem ebenfalls besternten Kollegen Matthias Diether für das Menü des Balls verantwortlich. Es gab Gänseleber, Saibling und Wagyu-Rind, und wer dann noch wollte, konnte zum Dessert karamellisierte Nougat-Buchteln nachlegen. Preise gab es an diesem Abend auch: Bernhard Moser übergab 13.4. | 19 Uhr VERLEIHUNG DES VICTRESS AWARD Seit zehn Jahren ehrt die Victress Initiative e.V. Frauen, die Erfolg und Weiblichkeit vereinen und damit als Vorbilder für Frauen in der Wirtschaft dienen. victressawards.com Mächtig am Kochen: Sonja Frühsammer Unten: Michael Kempf Cynthia Barcomi den Publikumspreis für die Backkurse, die sie im Rahmen des Festivals angeboten hatte. Auch der erste »Adlon«-Direktor Gianni van Daalen wurde geehrt, Moser zeichnete ihn für sein Lebenswerk aus. Insgesamt waren die Veranstalter sehr zufrieden: Das Eat Berlin war wieder so erfolgreich, dass es im nächsten Jahr auf jeden Fall weitergehen soll. KULINARIK Die Spitzenköche bewiesen eindrucksvoll: Berlin ist wirklich spitze DEUTSCHE OPER Spender in Samt gepackt Fantasie ist gefragt: Was fängt man mit 11 mal 12 Metern rotem Samt an, der auch schon bessere Zeiten gesehen hat? Auktionator Peter Raue versteigerte vier dieser Stücke beim Bühnendinner in der Deutschen Oper Mitte März für jeweils 1600 Euro. Insgesamt erbrachte die Veranstaltung des Förderkreises einen Erlös von 50.000 Euro. Das Geld wird dringend benötigt für einen neuen Bühnenvorhang. Der Vorsitzende des Förderkreises Karlheinz Knauthe war von der Großzügigkeit der Gäste ebenso begeistert wie Schatzmeisterin Sabine Prinzessin von Anhalt. Und zur Belohnung gab es hinterher Kalbsfilet und feine Weine. GLAMOUR Ein festliches Event, bei dem sich niemand lumpen ließ 14.4. | 18 Uhr UNTERNEHMERINNENTREFF Auf der Netzwerkveranstaltung des Gründerinnen- und Unternehmerinnenzentrums Steglitz-Zehlendorf werden Unternehmerinnen aufgeklärt, wie sie sich optimal im Netz präsentieren. guzsz.de 21.4. | 10 Uhr INTERNATIONAL GAMES WEEK BERLIN Die Games Week gilt als eine der bedeutendsten Veranstaltungen rund um alles, was mit Spielekultur und -entwicklung zu tun hat. Im Laufe der Woche finden verschiedene Veranstaltungen statt, darunter die Entwickler-Konferenz »Quo Vadis« und ein Videospiel-Festival. gamesweekberlin.de 25.4. | 10 Uhr BERLINER IMMOBILIENMESSE Die Messe ist ein Forum, um Eigentumswohnungen, Häuser und Dienstleistungen drumherum zu präsentieren. Schirmherr ist Berlins Bausenator Andreas Geisel. bim-messe.de TAGESSPIEGEL KÖPFE | 77
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