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INHALT
Helonius –
Energiemanagement
aus einer Hand
34 | »AKTIV WERDEN STATT
JAMMERN« Interview mit
Katja Lucker vom
Musicboard Berlin
TAGESSPIEGEL KÖPFE | NR. 98
•Umfassende Analyse aller Energieverbräuche (Strom und Wärme)
KOPF
Martin Hoffmann
Fernsehmann und Bildungsbürger:
Seit 2010 ist der Jurist Intendant
der Berliner Philharmoniker –
und damit die Nummer drei im
Universum des selbstbewussten
Spitzenorchesters. Gerade hat
Hoffmanns letzte Saison begonnen.
Zeit für eine Bilanz.
SEITE 18
8 | KATHARINA VOLLUS WAR PROJEKTMANAGERIN UND HAT NUN DAS START-UP
»ORDNUNGSMENTOR« GEGRÜNDET
GRÜNDER
EXPERTEN
6 | GLÄNZENDE AUSSICHTEN
Zehn neue Start-ups – ausgewählt
von der Tagesspiegel Köpfe-Redaktion
18 | DER MANN IM HINTERGRUND
Interview mit Martin Hoffmann, Intendant
der Berliner Philharmoniker
KÖNNER
12 | AUSSTELLUNG
Das Bröhan-Museum zeigt Do-it-yourselfDesign aus verschiedenen Epochen
15 | FIRMENJUBILÄUM
Das Sanitätshaus Hempel feiert
110-jähriges Bestehen
16 | EIN BUS NAMENS »OLLI«
Local Motors hat ein fahrerloses
Gefährt entwickelt, das auf dem
Euref-Gelände getestet wird
4 | TAGESSPIEGEL KÖPFE
32 | MATE GALIC UND DANIEL HAVER
SIND DIE CHEFS DES WELTMARKTFÜHRERS »NATIVE INSTRUMENTS«
24 | DER FETTE SOUND VON BERLIN
Es geht nicht nur um Spaß, sondern auch
um Geld – die Musikwirtschaft in Zahlen
26 | LEGENDÄR
Kirsten Meisel von den Hansa
Studios will die goldenen
Zeiten wiederbeleben
30 | RHYTHMUS DER
STADT Stephan Moritz
setzt Maßstäbe in der
Vertonung von Werbung
32 | MUSIK AUS DER MASCHINE
Native Instruments stellt Hard- und Software für Musikproduktionen her
FOTOS Mike Wolff (2), Promo (2), Doris Spiekermann-Klaas (3), Johanna Ruebel/Promo, Photocase, Thomas Ecke/Berlin, Jörg Carstensen/dpa
36 | INDIE-LABEL SINNBUS
Peter Gruse liebt seine Arbeit,
weil er jedes Projekt selbst
auswählen kann
DER
•Ermittlung des Einsparpotenzials
im Unternehmen
•Planung der Maßnahmen zur
Energieeinsparung
MACHER
38 | WAHL-WUNSCHKONZERT
Was Vertreter der Berliner Wirtschaft
vom neuen Senat erwarten
44 | BUNTE FIRMENKULTUR
Aletta Gräfin von Hardenberg
ist Geschäftsführerin des
Charta der Vielfalt e. V.
46 | PAPIERLOSES BÜRO
Recycling ist gut, digitale Büro-Organisation
spart aber mehr Zeit und Geld
59 | FILM AB IM SOMMER TRAF SICH DIE
PROMINENZ ZU DEN UFA-FILMNÄCHTEN
AUF DER MUSEUMSINSEL
NETZWERKER
59 | DER SOMMER WAR GROSS
Beste Stimmung bei den UFA-Filmnächten,
der Derbywoche und der Polo-EM
63 | WIRTSCHAFTSCLUB
Hermann Parzinger sprach
über die Pläne für das
künftige Humboldt Forum
50 | TIPPS FÜR DIE FIRMENFEIER
Die besten Locations und Cateringfirmen
– und eine Glosse
56 | WISSEN, WAS SCHIEFLÄUFT
Das Unternehmen Net Check misst die
Qualität von Mobilfunk- und Datennetzen
50 | VERKLEIDEN
AUF DER WEIHNACHTSFEIER? ODER LIEBER
NICHT? SOFERN DIE
LOCATION GUT IST, IST
DER REST EGAL
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30.11.2
016
RUBRIKEN
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EIGENER HÄNDE ARBEIT
JAHRHUNDERTFIRMA
IMPRESSUM
AUF EIN GLAS MIT ...
PATENT
OMBUDSMANN
MEIN ARBEITSPLATZ
INDEX
TAGESSPIEGEL KÖPFE | 5
•Umsetzung und Installation
Ob Modernisierung der Beleuchtungsanlage, Optimierung des
Energieeinkaufs oder Umstellung auf
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DER KOPF
DER MANN
IM HINTERGRUND
» ICH HABE IN MEINEM
LEBEN MIT JEDEM
JOBWECHSEL
WENIGER VERDIENT «
Der Intendant der Berliner Philharmoniker MARTIN HOFFMANN
über Demut im Job, seine Freundschaft zu Harald Schmidt und
Erfahrungen, die unbezahlbar sind
TEXT Rita Nikolow, Alexander Riedel | FOTOS Mike Wolff
E
Martin Hoffmann
im zeitlos schönen
Haupthaus der
Berliner Philharmonie
18 | TAGESSPIEGEL KÖPFE
FOTOS Tim Brakemeier/dpa
s ist nicht zu übersehen: Die »Nummer
3« im Haus der Berliner Philharmoniker
steht unter Strom, der Kalender platzt aus
allen Nähten. Martin Hoffmann (56) läuft mit
schnellen Schritten in sein geräumiges Büro im
eigenwilligen Scharoun-Bau am Kulturforum,
nimmt am Besprechungstisch Platz und geht
dann doch noch einmal hinüber zu seinen
Unterlagen. Zu Beginn seiner letzten Saison
als Intendant der Berliner Philharmoniker häufen sich die Interviewanfragen. Es komme ihm
vor, als würden mehr und mehr Nachrufe auf
ihn verfasst. Dabei sei er doch noch da. Sechs
Jahre ist es nun schon her, dass der frühere
Sat.1-Chef und TV-Produzent seinen Platz im
Universum eines der weltbesten Orchester
eingenommen hat: Natürlich erst an dritter
Stelle – hinter den selbstbewussten Musikern
und ihrem Künstlerischen Leiter und Chefdirigenten Sir Simon Rattle.
Herr Hoffmann, Sie sind 2010 als fachfremder
Manager Intendant der Berliner Philharmoniker
geworden. Einen Stammplatz im Konzertsaal
hatten Sie aber schon vorher, oder?
Ich bin 1996 nach Berlin gekommen und habe
mich mithilfe von Peter Raue (Kunstliebhaber
und langjähriger Anwalt der Philharmoniker,
Anm. d. Red.) schnell um ein Abonnement beworben. Das ist mir dann auch gewährt worden,
worüber ich mich sehr gefreut habe. Ich bin ja
mit der Musik groß geworden, ich komme aus
einem klassischen bürgerlichen Bildungshaushalt und habe in meiner Jugend Geigenunterricht bekommen.
Man weiß, wie die Philharmoniker ihre Mitglieder auswählen und dass die Wahl des Chef-
dirigenten zumindest von außen
der Papstwahl ähnelt. Wie aber
kommt das Orchester zum Intendanten?
Ich habe immer gesagt, die
Wahl des Chefdirigenten und
Künstlerischen Leiters entspricht nicht der Papstwahl,
denn bei uns wird kein Stellvertreter gesucht. Für den
Intendanten gibt es eine Findungskommission unter der
Leitung des Berliner Kultursenators, die sich im Wesentlichen aus
Mitgliedern des Orchesters zusammensetzt.
Und wie ist diese Kommission damals
ausgerechnet auf Sie gekommen?
Schon bei Sat.1 kam eine Delegation der Berliner Philharmoniker zu mir, um für eine Übertragung des alljährlichen Waldbühnen-Konzerts zu
werben. 1986, also weit vor meiner Zeit, wurde
es dort nämlich schon einmal gezeigt. In einer
freundschaftlichen, aber intensiven Diskussion
musste ich den Musikern erklären, dass diese
Farbe nicht ins Programmschema des Senders
passt. Darüber hat sich dann aber ein regelmäßiger Kontakt und Austausch ergeben.
Könnte man auch »Nein« sagen, wenn man gefragt wird, ob man Intendant werden möchte?
Bei den Berliner Philharmonikern dürfen Sie
nicht »Nein« sagen.
Was waren denn im Vorfeld
die Erwartungen an Sie?
Das müssen Sie andere fragen. Für mich war
es eine große Herausforderung. Ich hatte
MARTIN HOFFMANN
kam vom Fernsehen zu
den Philharmonikern.
Seine dortige Rolle ist
klar definiert: Während Chefdirigent Sir
Simon Rattle (Foto, r.)
für das Künstlerische
zuständig ist, kümmert
sich Hoffmann um das
Management.
Bildungsbürger
Hoffmann wächst in
der Nähe von Heidelberg auf. Er bekommt
Geigenunterricht und
studiert Jura. 1994 holt
ihn Leo Kirch zu Sat.1,
wo Hoffmann zum Geschäftsführer aufsteigt.
Im Anschluss daran führt
er die TV-Produktionsfirma MME Moviement.
TAGESSPIEGEL KÖPFE | 19
EXPERTEN
750 m²
DER FETTE SOUND
VON BERLIN
67%
Die wichtigsten Zahlen aus der MUSIKWIRTSCHAFT zeigen,
dass es bei Konzerten, Festivals und Clubnächten nicht nur
um Spaß, sondern auch um sehr viel Geld geht
111
CLUBS
1494
UNTERNEHMEN gehörten 2013
zur Berliner Musikindustrie;
das sind fünf Prozent der
Unternehmen in der
Kulturwirtschaft
Milliarden Euro
UMSATZ erzielte die Musikbranche
in Berlin und Brandenburg
laut den Finanzämtern 2013.
Zum Vergleich:
2012 waren es noch 1,07 Milliarden,
2009 nur 679 Millionen Euro
633.884,15
Euro
JAHRESÜBERSCHUSS
erzielte die Berghain OstGut GmbH
im Jahr 2015
Rund
Rund
70 Mio.
US-DOLLAR (rund 62 Millionen Euro)
investierte Twitter kürzlich in den
Berliner Musikdienst
Soundcloud
250 Mio.
USER IM MONAT
nutzen den Musikdienst
Soundcloud
Anzahl verkaufter
VINYL-LPs in Deutschland:
QUELLEN Clubcommission, Kultur- und Kreativwirtschaft sindex, Amt für Statistik Berlin-Brandenburg,
Bundesagentur für Arbeit, Bundesanzeiger, BVG, FOTOS photocase (2)
DER BERLINBESUCHER
kommen wegen des
Nachtlebens, so die
Clubcommission
EURO kostet die Gebühr pro Tag,
um an ausgewählten Standorten
der BVG musizieren zu dürfen.
Man muss die U-Bahnmusikerlizenz
eine Woche zuvor einholen.
Sie wird für viele
Instrumente erteilt,
nicht aber für
Blechblasinstrumente.
1,86
und 350 MUSIKSPIELSTÄTTEN
gibt es in Berlin
24 | TAGESSPIEGEL KÖPFE
der Clubs spielen
ELEKTRONISCHE MUSIK,
52 Prozent auch Pop
ZUSAMMENSTELLUNG Heike Gläser, Michael Pöppl
1/3
7,20
GROSS sind die Veranstaltungsorte
der Hauptstadt im Durchschnitt – von der
Teledisco in einer Telefonzelle bis zu
den 80.000 Quadratmetern
des Berghain
2010
0,6 Mio.
2015
2,1 Mio.
7000 m²
groß ist die VERKAUFSFLÄCHE von
»Just Music« am Moritzplatz.
Dort wird alles verkauft, was Musiker begehren,
vom DJ-Equipment über Drumsets
bis zu Notenpapieren
17.000
SITZ- UND STEHPLÄTZE stehen
bei Konzerten in der Mercedes Arena
den Zuschauern zur Verfügung
Im Kulturkaufhaus
Dussmann stehen nach eigenen
Angaben rund
75.000
CDs im Regal,
dazu 7000 Vinylplatten
Von Alanis Morissette
bis ZZ Top: Für
1517 Künstler
war Trinity Music als Veranstalter
in Berlin tätig – und dies
ist nur eine
»kleine« Auswahl
TAGESSPIEGEL KÖPFE | 25
MACHER
WIRTSCHAFTSWUNSCHKONZERT
»EINE VERÄNDERTE
PARTEIENLANDSCHAFT
DARF NICHT ZUM
STILLSTAND FÜHREN«
STEPHAN SCHWARZ
Die Berliner haben gewählt, die Parteien müssen
etwas daraus machen. Der künftige Senat steht vor
großen Herausforderungen. Wir haben bei den
wichtigsten WIRTSCHAFTSVERTRETERN nachgefragt,
was sie in dieser Wahlperiode von der Politik erwarten
WILLY WEILAND
Hotel- und Gaststättenverband
AUSWAHL Alexander Riedel
BEATRICE KRAMM
Industrie- und Handelskammer
MAXIM NOHROUDI
Digitalverband Bitkom
38 | TAGESSPIEGEL KÖPFE
STEPHAN SCHWARZ
Handwerkskammer
Wir brauchen möglichst schnell einen handlungsfähigen Senat, der die Herausforderungen einer Weltstadt wie Berlin anpackt. Wenn
drei Partner gemeinsam regieren wollen, gehören Disziplin und Pragmatismus dazu. Eine
veränderte Parteienlandschaft darf nicht zum
Stillstand führen. Das kann sich Berlin nicht
leisten. Berlin wächst.
Unser Auftrag an die Politik ist daher einfach: Neben einer klaren gesamtstädtischen
Strategie sind aus Sicht des Handwerks vor
allem der steigende Bedarf an kleinen Gewerbeflächen und der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur entscheidend. Berlin braucht
Handwerk. Handwerksbetriebe sorgen für
Lebensqualität in den Kiezen.
Bürokratieabbau liegt uns am Herzen.
Kleine Handwerksbetriebe bewerben sich
ja oft nicht um Aufträge der öffentlichen
Hand, weil das zu aufwendig ist. Wichtigste Aufgabe für das Handwerk bleibt die
Fachkräftesicherung. Die Politik muss sich
für Flüchtlinge einsetzen, um sie in Arbeit
zu bringen. Das Handwerk engagiert sich sehr für Geflüchtete,
aber die Rahmenbedingungen
für Betriebe, die einen Flüchtling einstellen wollen, müssen
dauerhaft verlässlich sein.
Das hilft allen Beteiligten.
FOTOS door2door/Andreas Pein/promo, Handwerkskammer/promo, Oliver Lang/promo, Mike Wolff, BBU/promo, Kleckse: LH
WAHL
2016
In Berlin entstehen täglich neue Ideen, Geschäftsmodelle und Jobs. Beneidenswert!
Doch die Start-up-Szene ist ohne allzu großes
Engagement der Politik entstanden. Diese
freundliche Zurückhaltung wird nicht länger
funktionieren. Start-ups brauchen ganz zwingend politische Unterstützung.
Warum? Die Zeiten, in denen vor allem
E-Commerce-Start-ups wie Zalando, Lieferheld oder Tirendo die Szene prägten, sind
vorbei. Neue Start-ups wollen Themen wie
Mobilität, Energie, Logistik, Gesundheit oder
Produktion anpacken und unser Leben mit
neuer Technologie verbessern. Wenn wir wollen, dass sie erfolgreich sind und als Motor
weiterhin Arbeitsplätze und Wertschöpfung
schaffen, dann brauchen diese jungen Firmen
die Möglichkeit, zu zeigen, dass ihre Ideen in
der Praxis relevant sind.
Berlin als Ideenlabor für die Stadt
der Zukunft: Genau dafür braucht
es einen aktiven Senat, der das
Thema »Digitalisierung« in den
Mittelpunkt seiner Politik stellt.
Mein Appell: Schafft die politischen Rahmenbedingungen, damit junge Start-ups ihre
Ideen in Berlin problemlos ausprobieren
können! Macht es
zur DNA unserer
Stadt! Es passt
zu uns.
Durch Digitalisierung und die wachsende
Stadt ergeben sich sowohl Herausforderungen als auch Chancen. Berlin hat dabei
beste Voraussetzungen, Impulsgeber und
Schaufenster für die smarte Stadt von morgen zu werden. Dafür muss der neue Senat
die entscheidenden Rahmenbedingungen
setzen – mit einer Gesamtstrategie und
einer zukunftsfähigen digitalen Infrastruktur,
sodass aus den vielen Ideen auch innovative
Lösungen werden.
Wir brauchen ausreichende digitale Ressourcen in Senatsverwaltungen und Bezirksämtern und eine flächendeckende Nutzung
der E-Akte, ebenso zügige Abläufe und Verfahren für Bürger und Unternehmen. Auch
das Thema Bildung muss in der neuen Legislaturperiode eine deutlich zentralere Rolle
spielen, damit sich künftig wieder mehr Jugendliche für den Weg in eine Ausbildung
entscheiden. So könnte die Landesregierung beispielsweise einen »Staatssekretär
für berufliche Bildung« einführen.
Hinzu kommen eine bessere
Vermittlung von wirtschaftlichen Zusammenhängen bereits in der Schule und mehr
Informationen über Einstiegsmöglichkeiten in die Arbeitswelt. Ziel muss es sein, dass
die Unternehmen alle Ausbildungsplätze besetzen
können.
Die Berliner Hotels und Gaststätten erwarten
vom zukünftigen Senat eine aktive Unterstützung der Branche bei der Entwicklung und
dem Ausbau einer zukunftsorientierten Tourismusstrategie. Das Wachstum des Tourismus
muss für Bewohner und Gäste Berlins gleichermaßen vorteilhaft sein. Der »Runde Tisch
Tourismus« als kompetentes Gesprächsforum
zwischen Senat und Wirtschaft sollte fortgeführt werden. Ein Teil der Einnahmen aus der
Übernachtungssteuer (jährlich mehr als 45
Millionen Euro) sollte zielgerichtet für kulturelle, touristische und sportbezogene Zwecke
verwendet werden, um die Infrastruktur an die
wachsenden Einwohner- und Besucherzahlen
anzupassen.
Die große Vielfalt und Kompetenz der hiesigen Wissenschaft und Wirtschaft sollte viel
stärker im Rahmen von Kongressen genutzt
werden, um das Potenzial Berlins auch für
Standortentscheidungen von Wirtschaftsunternehmen deutlich zu machen. Dazu gehört auch zwingend eine schnelle Entscheidung über die Verwendung des ICC,
um zukünftig im internationalen
Wettbewerb zu bestehen. Nicht
zuletzt sollte die Digitalisierung der
Stadt nicht nur in der Anzahl neuer
Start-ups gemessen werden,
sondern auch durch
ein flächendeckendes
»Free Wi-Fi« erfahrbar
sein.
MAREN KERN
Wohnungswirtschaftsverband BBU
Berlin wächst. Aus Sicht der Wohnungswirtschaft ergeben sich daraus für einen
zukünftigen Senat drei Herausforderungen.
Erstens: Fortsetzung der Neubauoffensive.
Pro Jahr müssen 20.000 Wohnungen gebaut
werden, davon 6000 mit Förderung. Hierzu
brauchen wir bezahlbares Bauland, schnellere Bauplanungsverfahren, eine leistungsfähige Verwaltung, eine bessere Abstimmung mit
Brandenburg und wirtschaftlich vernünftige
Baustandards und -auflagen.
Zweitens: Integration. Dazu gehören kräftige Investitionen in die Stadtinfrastruktur, aber
auch eine Politik, die sowohl einkommensschwache als auch Mittelstandshaushalte im
Blick hat. Der Erhalt der »Berliner Mischung«
muss das Ziel sein.
Und drittens: Effizienz. Land und Bezirke
müssen besser zusammenarbeiten, Zuständigkeiten schärfen und die Digitalisierung mit
Nachdruck vorantreiben. Ganz besonders
wichtig ist auch die vernünftige Regelung von
Partizipation. Dabei muss aber immer ehrlich
gesagt werden: Jede Verzögerung, jede zusätzliche Auflage und Entscheidungsrunde
verlangsamt und verteuert die Fertigstellung
des dringend benötigten Wohnraums.
TAGESSPIEGEL KÖPFE | 39
KALENDER
KALENDER
TERMINE
BWG E.V.
VBKI-SOMMERFEST
Schlipslos im Palaisgarten
Betont lässig gibt man sich für gewöhnlich auf dem Sommerfest des Vereins
Berliner Kaufleute und Industrieller
(VBKI). Ganze zwei Krawattenträger wurden gesichtet: Dirk Ullmann,
Ehemann von Modedesignerin Nana
Kuckuck, und Senator Mario Czaja. Der
Termin war gut gewählt, zwei Wochen
vor der Abgeordnetenhauswahl wollten
sich viele das Zusammentreffen nicht
entgehen lassen – und es entstanden
intensive Gespräche. Bei seiner Rede
dankte der VBKI-Präsident Markus
6.10. | 19 Uhr
START-UPS
STELLEN SICH VOR
Bei diesem »Public Pitching« stellen
sich fünf Berliner Start-ups vor: zehn
Minuten Pitch, zehn Minuten Zeit
für weitere Fragen. Hinterher soll
es noch reichlich Gelegenheit für
Austausch und Networking geben.
7.11. | 8 Uhr
EUROPA IM GESPRÄCH:
GÜNTHER OETTINGER
Günther Oettinger wird zu Gast
bei »Europa im Gespräch« sein. Er
ist mittlerweile EU-Kommissar für
Digitale Wirtschaft und Gesellschaft
und wird im Berlin Capital Club
Rede und Antwort stehen.
12.11. | 9 Uhr
WIRTSCHAFTSFÜHRERSCHEIN
Der Wirtschaftsführerschein ist ein
Projekt des Berlin Junior Business e.V. in Kooperation mit dem
BWG e.V. und der Hochschule für
Wirtschaft und Recht Berlin. Er soll
helfen, Schüler auf Ausbildung,
Studium und Beruf vorzubereiten.
Anmeldung wird erbeten
unter bwg-ev.net
60 | TAGESSPIEGEL KÖPFE
Sonne auf dem Kopf
Kein Trabrennen ohne Hutwettbewerb: Am Ende der 121. DerbyWoche in Mariendorf wurde nach 14 Rennen der schönste Hut
gekürt. Der Schauspieler Frank Kessler war selbst oben ohne
gekommen, doch er fand sichtlich Gefallen an den eleganten
Damen mit ihren Kopfbedeckungen. Frank Kessler gehörte zusammen mit seiner Kollegin Maren Gilzer und dem amtierenden »Mister Germany« Florian Molzahn zur Jury. Gute
Arbeit an einem sonnigen Sonntag!
STIL Hier hatte sich eine illustre Gesellschaft versammelt
»MANAGERIN DES JAHRES«
Erfolgreich unter Männern
300 Gäste feierten Anfang September
im Ballsaal des Adlon Kempinski die
15. Verleihung des Preises »Managerin
des Jahres«. Initiatorin des Preises ist
Ulrike Detmers (Foto, re.), Gesellschafterin der Gütersloher Großbäckerei
M estemacher. In diesem Jahr wurde
Annette Stieve (Foto, li.) ausgezeichnet, Finanzvorstand des Autozulieferers
Faurecia Automotive – sie arbeitet also
in einer echten Männerdomäne. Mit den
beiden freuten sich an diesem Abend
die ehemalige Justizsenatorin Lore
Maria Peschel-Gutzeit und die frühere
Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth.
FRAUENFAKTOR Überwältigend!
POLO-EM AUF DEM MAIFELD
Am Ball geblieben
Das Netzwerk beobachtet unsere Gesellschaft sreporterin Juliane von Friesen
2017 wird die Internationale Gartenausstellung (IGA) in Berlin stattfinden.
Noch wird gebaut – im Mittelpunkt
dieser Baustellen-Führung wird das
Aussichtsbauwerk »Wolkenhain« auf
dem Kienberg stehen.
NETZWERKFAKTOR Nahezu unerreicht
DERBYWOCHE
FOTOS Agentur Baganz/Mestemacher/ Promo, Marius Schwarz/ Traberpixx/ Promo (2x), Preußischer Polo & Country Club/ Promo
13.10. | 15 Uhr
BAUSTELLEN-FÜHRUNG
1913 wurde die Trabrennbahn
Mariendorf feierlich in Betrieb
genommen, bis heute gilt sie als eine
der erfolgreichsten Bahnen im Land
Voigt – natürlich schlipslos – zuerst dem
Hoch Harald. Das hatte dafür gesorgt,
dass die rund 1000 Gäste, unter ihnen
der Regierende Bürgermeister M ichael
Müller und sein Vorgänger Klaus
Wowereit, entspannt im Garten des
Kronprinzenpalais Unter den Linden
feiern konnten. Zu den Gästen gehörten auch BVG-Chefin Sigrid Nikutta und
die Vorstandsvorsitzende der GASAG
Vera Gäde-Butzlaff.
20.000 Besucher waren am ersten
September-Wochenende zur elften Ausgabe der Polo-EM auf dem Maifeld gekommen. Drei Euro kostete der normale
Eintritt, dafür gab es eine Tüte Softeis
obendrauf – aus einer original DDREismaschine. Und wer 250 Euro lockergemacht hatte, für den gab es Champagner und Tatar vom Uckermärker
Rind. Pferdefleisch wurde natürlich
nicht gereicht – das wäre auch reichlich schräg gewesen, denn immerhin
sind die Stars beim Polo ohne Frage die
Pferde. Das Team Deutschland besteht
aus den Hamburgern Caspar und Caesar
Crasemann, Heinrich Dumrath und dem
Münchner Niklas Steinle. Trainiert werden sie von Deutschlands bestem
Polospieler Thomas Winter. Der
Lohn der Mühe: Platz drei bei den
Europameisterschaften. Die
Deutschen mussten nur die
Franzosen (Platz zwei)
und die Iren (Platz eins)
an sich vorbeiziehen lassen.
ATMOSPHÄRE Sehr sportlich und
durchaus exklusiv – wie man es
hier erwarten würde
TERMINE IM
OKT + NOV
7.10. | 10 Uhr
»DAS IST NETZPOLITIK!«
KONFERENZ
Die Konferenz bietet in Form von
Kurzvorträgen und Workshops
einen umfassenden Überblick über
aktuelle netzpolitische Debatten.
Sie findet in der Kulturbrauerei statt.
12.netzpolitik.org
25.10. | 8.30 Uhr
ELEKTROMOBILITÄTSGIPFEL
Eine Million Elektrofahrzeuge
sollen im Jahr 2020 auf deutschen
Straßen fahren. Ist das realistisch?
Eines der großen Themen bei
diesem Gipfel zur Zukunft der EMobilität. emobility-summit.de
3.11. | 9 Uhr
FACHKONGRESS
TELEMEDIZIN
Das Motto des Kongresses lautet in
diesem Jahr »Telemedizin – ein Blick
nach Europa: Wo steht Deutschland?« Auch der Telemedizinpreis ist
wieder ausgeschrieben.
telemedizinkongress.de
7.11. | 11 Uhr
PUBLISHERS’
SUMMIT
US-Botschafter-Paar
Kimberly und John B.
Emerson
Der Publishers’ Summit will eines
der bedeutendsten Medienevents
in Deutschland sein – Verleger, Anzeigenkunden, Werbetreibende und
Politiker kommen hier zusammen.
Am Abend gibt es die Publishers’
Night zum Feiern und Netzwerken.
In diesem Jahr findet der Summit
wieder im bcc statt.
publishers-summit.vdz.de
TAGESSPIEGEL KÖPFE | 61