ANZEIGE INHALT Helonius – Energiemanagement aus einer Hand 34 | »AKTIV WERDEN STATT JAMMERN« Interview mit Katja Lucker vom Musicboard Berlin TAGESSPIEGEL KÖPFE | NR. 98 •Umfassende Analyse aller Energieverbräuche (Strom und Wärme) KOPF Martin Hoffmann Fernsehmann und Bildungsbürger: Seit 2010 ist der Jurist Intendant der Berliner Philharmoniker – und damit die Nummer drei im Universum des selbstbewussten Spitzenorchesters. Gerade hat Hoffmanns letzte Saison begonnen. Zeit für eine Bilanz. SEITE 18 8 | KATHARINA VOLLUS WAR PROJEKTMANAGERIN UND HAT NUN DAS START-UP »ORDNUNGSMENTOR« GEGRÜNDET GRÜNDER EXPERTEN 6 | GLÄNZENDE AUSSICHTEN Zehn neue Start-ups – ausgewählt von der Tagesspiegel Köpfe-Redaktion 18 | DER MANN IM HINTERGRUND Interview mit Martin Hoffmann, Intendant der Berliner Philharmoniker KÖNNER 12 | AUSSTELLUNG Das Bröhan-Museum zeigt Do-it-yourselfDesign aus verschiedenen Epochen 15 | FIRMENJUBILÄUM Das Sanitätshaus Hempel feiert 110-jähriges Bestehen 16 | EIN BUS NAMENS »OLLI« Local Motors hat ein fahrerloses Gefährt entwickelt, das auf dem Euref-Gelände getestet wird 4 | TAGESSPIEGEL KÖPFE 32 | MATE GALIC UND DANIEL HAVER SIND DIE CHEFS DES WELTMARKTFÜHRERS »NATIVE INSTRUMENTS« 24 | DER FETTE SOUND VON BERLIN Es geht nicht nur um Spaß, sondern auch um Geld – die Musikwirtschaft in Zahlen 26 | LEGENDÄR Kirsten Meisel von den Hansa Studios will die goldenen Zeiten wiederbeleben 30 | RHYTHMUS DER STADT Stephan Moritz setzt Maßstäbe in der Vertonung von Werbung 32 | MUSIK AUS DER MASCHINE Native Instruments stellt Hard- und Software für Musikproduktionen her FOTOS Mike Wolff (2), Promo (2), Doris Spiekermann-Klaas (3), Johanna Ruebel/Promo, Photocase, Thomas Ecke/Berlin, Jörg Carstensen/dpa 36 | INDIE-LABEL SINNBUS Peter Gruse liebt seine Arbeit, weil er jedes Projekt selbst auswählen kann DER •Ermittlung des Einsparpotenzials im Unternehmen •Planung der Maßnahmen zur Energieeinsparung MACHER 38 | WAHL-WUNSCHKONZERT Was Vertreter der Berliner Wirtschaft vom neuen Senat erwarten 44 | BUNTE FIRMENKULTUR Aletta Gräfin von Hardenberg ist Geschäftsführerin des Charta der Vielfalt e. V. 46 | PAPIERLOSES BÜRO Recycling ist gut, digitale Büro-Organisation spart aber mehr Zeit und Geld 59 | FILM AB IM SOMMER TRAF SICH DIE PROMINENZ ZU DEN UFA-FILMNÄCHTEN AUF DER MUSEUMSINSEL NETZWERKER 59 | DER SOMMER WAR GROSS Beste Stimmung bei den UFA-Filmnächten, der Derbywoche und der Polo-EM 63 | WIRTSCHAFTSCLUB Hermann Parzinger sprach über die Pläne für das künftige Humboldt Forum 50 | TIPPS FÜR DIE FIRMENFEIER Die besten Locations und Cateringfirmen – und eine Glosse 56 | WISSEN, WAS SCHIEFLÄUFT Das Unternehmen Net Check misst die Qualität von Mobilfunk- und Datennetzen 50 | VERKLEIDEN AUF DER WEIHNACHTSFEIER? ODER LIEBER NICHT? SOFERN DIE LOCATION GUT IST, IST DER REST EGAL Kostenlo se Einspara nalyse b is 30.11.2 016 RUBRIKEN 13 14 16 42 45 58 64 66 EIGENER HÄNDE ARBEIT JAHRHUNDERTFIRMA IMPRESSUM AUF EIN GLAS MIT ... PATENT OMBUDSMANN MEIN ARBEITSPLATZ INDEX TAGESSPIEGEL KÖPFE | 5 •Umsetzung und Installation Ob Modernisierung der Beleuchtungsanlage, Optimierung des Energieeinkaufs oder Umstellung auf Eigenerzeugung: Wir senken Ihre Energiekosten! Investitionen können durch uns finanziert werden. So sparen Sie Energie und senken Ihre Betriebskosten ohne eigene Investition. Helonius ECS GmbH & Co. KG Telefon: 030/23 36 79 10 E-Mail: [email protected] Ihr Ansprechpartner: Lassen Sie sich beraten. Matthias Krahl DER KOPF DER MANN IM HINTERGRUND » ICH HABE IN MEINEM LEBEN MIT JEDEM JOBWECHSEL WENIGER VERDIENT « Der Intendant der Berliner Philharmoniker MARTIN HOFFMANN über Demut im Job, seine Freundschaft zu Harald Schmidt und Erfahrungen, die unbezahlbar sind TEXT Rita Nikolow, Alexander Riedel | FOTOS Mike Wolff E Martin Hoffmann im zeitlos schönen Haupthaus der Berliner Philharmonie 18 | TAGESSPIEGEL KÖPFE FOTOS Tim Brakemeier/dpa s ist nicht zu übersehen: Die »Nummer 3« im Haus der Berliner Philharmoniker steht unter Strom, der Kalender platzt aus allen Nähten. Martin Hoffmann (56) läuft mit schnellen Schritten in sein geräumiges Büro im eigenwilligen Scharoun-Bau am Kulturforum, nimmt am Besprechungstisch Platz und geht dann doch noch einmal hinüber zu seinen Unterlagen. Zu Beginn seiner letzten Saison als Intendant der Berliner Philharmoniker häufen sich die Interviewanfragen. Es komme ihm vor, als würden mehr und mehr Nachrufe auf ihn verfasst. Dabei sei er doch noch da. Sechs Jahre ist es nun schon her, dass der frühere Sat.1-Chef und TV-Produzent seinen Platz im Universum eines der weltbesten Orchester eingenommen hat: Natürlich erst an dritter Stelle – hinter den selbstbewussten Musikern und ihrem Künstlerischen Leiter und Chefdirigenten Sir Simon Rattle. Herr Hoffmann, Sie sind 2010 als fachfremder Manager Intendant der Berliner Philharmoniker geworden. Einen Stammplatz im Konzertsaal hatten Sie aber schon vorher, oder? Ich bin 1996 nach Berlin gekommen und habe mich mithilfe von Peter Raue (Kunstliebhaber und langjähriger Anwalt der Philharmoniker, Anm. d. Red.) schnell um ein Abonnement beworben. Das ist mir dann auch gewährt worden, worüber ich mich sehr gefreut habe. Ich bin ja mit der Musik groß geworden, ich komme aus einem klassischen bürgerlichen Bildungshaushalt und habe in meiner Jugend Geigenunterricht bekommen. Man weiß, wie die Philharmoniker ihre Mitglieder auswählen und dass die Wahl des Chef- dirigenten zumindest von außen der Papstwahl ähnelt. Wie aber kommt das Orchester zum Intendanten? Ich habe immer gesagt, die Wahl des Chefdirigenten und Künstlerischen Leiters entspricht nicht der Papstwahl, denn bei uns wird kein Stellvertreter gesucht. Für den Intendanten gibt es eine Findungskommission unter der Leitung des Berliner Kultursenators, die sich im Wesentlichen aus Mitgliedern des Orchesters zusammensetzt. Und wie ist diese Kommission damals ausgerechnet auf Sie gekommen? Schon bei Sat.1 kam eine Delegation der Berliner Philharmoniker zu mir, um für eine Übertragung des alljährlichen Waldbühnen-Konzerts zu werben. 1986, also weit vor meiner Zeit, wurde es dort nämlich schon einmal gezeigt. In einer freundschaftlichen, aber intensiven Diskussion musste ich den Musikern erklären, dass diese Farbe nicht ins Programmschema des Senders passt. Darüber hat sich dann aber ein regelmäßiger Kontakt und Austausch ergeben. Könnte man auch »Nein« sagen, wenn man gefragt wird, ob man Intendant werden möchte? Bei den Berliner Philharmonikern dürfen Sie nicht »Nein« sagen. Was waren denn im Vorfeld die Erwartungen an Sie? Das müssen Sie andere fragen. Für mich war es eine große Herausforderung. Ich hatte MARTIN HOFFMANN kam vom Fernsehen zu den Philharmonikern. Seine dortige Rolle ist klar definiert: Während Chefdirigent Sir Simon Rattle (Foto, r.) für das Künstlerische zuständig ist, kümmert sich Hoffmann um das Management. Bildungsbürger Hoffmann wächst in der Nähe von Heidelberg auf. Er bekommt Geigenunterricht und studiert Jura. 1994 holt ihn Leo Kirch zu Sat.1, wo Hoffmann zum Geschäftsführer aufsteigt. Im Anschluss daran führt er die TV-Produktionsfirma MME Moviement. TAGESSPIEGEL KÖPFE | 19 EXPERTEN 750 m² DER FETTE SOUND VON BERLIN 67% Die wichtigsten Zahlen aus der MUSIKWIRTSCHAFT zeigen, dass es bei Konzerten, Festivals und Clubnächten nicht nur um Spaß, sondern auch um sehr viel Geld geht 111 CLUBS 1494 UNTERNEHMEN gehörten 2013 zur Berliner Musikindustrie; das sind fünf Prozent der Unternehmen in der Kulturwirtschaft Milliarden Euro UMSATZ erzielte die Musikbranche in Berlin und Brandenburg laut den Finanzämtern 2013. Zum Vergleich: 2012 waren es noch 1,07 Milliarden, 2009 nur 679 Millionen Euro 633.884,15 Euro JAHRESÜBERSCHUSS erzielte die Berghain OstGut GmbH im Jahr 2015 Rund Rund 70 Mio. US-DOLLAR (rund 62 Millionen Euro) investierte Twitter kürzlich in den Berliner Musikdienst Soundcloud 250 Mio. USER IM MONAT nutzen den Musikdienst Soundcloud Anzahl verkaufter VINYL-LPs in Deutschland: QUELLEN Clubcommission, Kultur- und Kreativwirtschaft sindex, Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Bundesagentur für Arbeit, Bundesanzeiger, BVG, FOTOS photocase (2) DER BERLINBESUCHER kommen wegen des Nachtlebens, so die Clubcommission EURO kostet die Gebühr pro Tag, um an ausgewählten Standorten der BVG musizieren zu dürfen. Man muss die U-Bahnmusikerlizenz eine Woche zuvor einholen. Sie wird für viele Instrumente erteilt, nicht aber für Blechblasinstrumente. 1,86 und 350 MUSIKSPIELSTÄTTEN gibt es in Berlin 24 | TAGESSPIEGEL KÖPFE der Clubs spielen ELEKTRONISCHE MUSIK, 52 Prozent auch Pop ZUSAMMENSTELLUNG Heike Gläser, Michael Pöppl 1/3 7,20 GROSS sind die Veranstaltungsorte der Hauptstadt im Durchschnitt – von der Teledisco in einer Telefonzelle bis zu den 80.000 Quadratmetern des Berghain 2010 0,6 Mio. 2015 2,1 Mio. 7000 m² groß ist die VERKAUFSFLÄCHE von »Just Music« am Moritzplatz. Dort wird alles verkauft, was Musiker begehren, vom DJ-Equipment über Drumsets bis zu Notenpapieren 17.000 SITZ- UND STEHPLÄTZE stehen bei Konzerten in der Mercedes Arena den Zuschauern zur Verfügung Im Kulturkaufhaus Dussmann stehen nach eigenen Angaben rund 75.000 CDs im Regal, dazu 7000 Vinylplatten Von Alanis Morissette bis ZZ Top: Für 1517 Künstler war Trinity Music als Veranstalter in Berlin tätig – und dies ist nur eine »kleine« Auswahl TAGESSPIEGEL KÖPFE | 25 MACHER WIRTSCHAFTSWUNSCHKONZERT »EINE VERÄNDERTE PARTEIENLANDSCHAFT DARF NICHT ZUM STILLSTAND FÜHREN« STEPHAN SCHWARZ Die Berliner haben gewählt, die Parteien müssen etwas daraus machen. Der künftige Senat steht vor großen Herausforderungen. Wir haben bei den wichtigsten WIRTSCHAFTSVERTRETERN nachgefragt, was sie in dieser Wahlperiode von der Politik erwarten WILLY WEILAND Hotel- und Gaststättenverband AUSWAHL Alexander Riedel BEATRICE KRAMM Industrie- und Handelskammer MAXIM NOHROUDI Digitalverband Bitkom 38 | TAGESSPIEGEL KÖPFE STEPHAN SCHWARZ Handwerkskammer Wir brauchen möglichst schnell einen handlungsfähigen Senat, der die Herausforderungen einer Weltstadt wie Berlin anpackt. Wenn drei Partner gemeinsam regieren wollen, gehören Disziplin und Pragmatismus dazu. Eine veränderte Parteienlandschaft darf nicht zum Stillstand führen. Das kann sich Berlin nicht leisten. Berlin wächst. Unser Auftrag an die Politik ist daher einfach: Neben einer klaren gesamtstädtischen Strategie sind aus Sicht des Handwerks vor allem der steigende Bedarf an kleinen Gewerbeflächen und der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur entscheidend. Berlin braucht Handwerk. Handwerksbetriebe sorgen für Lebensqualität in den Kiezen. Bürokratieabbau liegt uns am Herzen. Kleine Handwerksbetriebe bewerben sich ja oft nicht um Aufträge der öffentlichen Hand, weil das zu aufwendig ist. Wichtigste Aufgabe für das Handwerk bleibt die Fachkräftesicherung. Die Politik muss sich für Flüchtlinge einsetzen, um sie in Arbeit zu bringen. Das Handwerk engagiert sich sehr für Geflüchtete, aber die Rahmenbedingungen für Betriebe, die einen Flüchtling einstellen wollen, müssen dauerhaft verlässlich sein. Das hilft allen Beteiligten. FOTOS door2door/Andreas Pein/promo, Handwerkskammer/promo, Oliver Lang/promo, Mike Wolff, BBU/promo, Kleckse: LH WAHL 2016 In Berlin entstehen täglich neue Ideen, Geschäftsmodelle und Jobs. Beneidenswert! Doch die Start-up-Szene ist ohne allzu großes Engagement der Politik entstanden. Diese freundliche Zurückhaltung wird nicht länger funktionieren. Start-ups brauchen ganz zwingend politische Unterstützung. Warum? Die Zeiten, in denen vor allem E-Commerce-Start-ups wie Zalando, Lieferheld oder Tirendo die Szene prägten, sind vorbei. Neue Start-ups wollen Themen wie Mobilität, Energie, Logistik, Gesundheit oder Produktion anpacken und unser Leben mit neuer Technologie verbessern. Wenn wir wollen, dass sie erfolgreich sind und als Motor weiterhin Arbeitsplätze und Wertschöpfung schaffen, dann brauchen diese jungen Firmen die Möglichkeit, zu zeigen, dass ihre Ideen in der Praxis relevant sind. Berlin als Ideenlabor für die Stadt der Zukunft: Genau dafür braucht es einen aktiven Senat, der das Thema »Digitalisierung« in den Mittelpunkt seiner Politik stellt. Mein Appell: Schafft die politischen Rahmenbedingungen, damit junge Start-ups ihre Ideen in Berlin problemlos ausprobieren können! Macht es zur DNA unserer Stadt! Es passt zu uns. Durch Digitalisierung und die wachsende Stadt ergeben sich sowohl Herausforderungen als auch Chancen. Berlin hat dabei beste Voraussetzungen, Impulsgeber und Schaufenster für die smarte Stadt von morgen zu werden. Dafür muss der neue Senat die entscheidenden Rahmenbedingungen setzen – mit einer Gesamtstrategie und einer zukunftsfähigen digitalen Infrastruktur, sodass aus den vielen Ideen auch innovative Lösungen werden. Wir brauchen ausreichende digitale Ressourcen in Senatsverwaltungen und Bezirksämtern und eine flächendeckende Nutzung der E-Akte, ebenso zügige Abläufe und Verfahren für Bürger und Unternehmen. Auch das Thema Bildung muss in der neuen Legislaturperiode eine deutlich zentralere Rolle spielen, damit sich künftig wieder mehr Jugendliche für den Weg in eine Ausbildung entscheiden. So könnte die Landesregierung beispielsweise einen »Staatssekretär für berufliche Bildung« einführen. Hinzu kommen eine bessere Vermittlung von wirtschaftlichen Zusammenhängen bereits in der Schule und mehr Informationen über Einstiegsmöglichkeiten in die Arbeitswelt. Ziel muss es sein, dass die Unternehmen alle Ausbildungsplätze besetzen können. Die Berliner Hotels und Gaststätten erwarten vom zukünftigen Senat eine aktive Unterstützung der Branche bei der Entwicklung und dem Ausbau einer zukunftsorientierten Tourismusstrategie. Das Wachstum des Tourismus muss für Bewohner und Gäste Berlins gleichermaßen vorteilhaft sein. Der »Runde Tisch Tourismus« als kompetentes Gesprächsforum zwischen Senat und Wirtschaft sollte fortgeführt werden. Ein Teil der Einnahmen aus der Übernachtungssteuer (jährlich mehr als 45 Millionen Euro) sollte zielgerichtet für kulturelle, touristische und sportbezogene Zwecke verwendet werden, um die Infrastruktur an die wachsenden Einwohner- und Besucherzahlen anzupassen. Die große Vielfalt und Kompetenz der hiesigen Wissenschaft und Wirtschaft sollte viel stärker im Rahmen von Kongressen genutzt werden, um das Potenzial Berlins auch für Standortentscheidungen von Wirtschaftsunternehmen deutlich zu machen. Dazu gehört auch zwingend eine schnelle Entscheidung über die Verwendung des ICC, um zukünftig im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Nicht zuletzt sollte die Digitalisierung der Stadt nicht nur in der Anzahl neuer Start-ups gemessen werden, sondern auch durch ein flächendeckendes »Free Wi-Fi« erfahrbar sein. MAREN KERN Wohnungswirtschaftsverband BBU Berlin wächst. Aus Sicht der Wohnungswirtschaft ergeben sich daraus für einen zukünftigen Senat drei Herausforderungen. Erstens: Fortsetzung der Neubauoffensive. Pro Jahr müssen 20.000 Wohnungen gebaut werden, davon 6000 mit Förderung. Hierzu brauchen wir bezahlbares Bauland, schnellere Bauplanungsverfahren, eine leistungsfähige Verwaltung, eine bessere Abstimmung mit Brandenburg und wirtschaftlich vernünftige Baustandards und -auflagen. Zweitens: Integration. Dazu gehören kräftige Investitionen in die Stadtinfrastruktur, aber auch eine Politik, die sowohl einkommensschwache als auch Mittelstandshaushalte im Blick hat. Der Erhalt der »Berliner Mischung« muss das Ziel sein. Und drittens: Effizienz. Land und Bezirke müssen besser zusammenarbeiten, Zuständigkeiten schärfen und die Digitalisierung mit Nachdruck vorantreiben. Ganz besonders wichtig ist auch die vernünftige Regelung von Partizipation. Dabei muss aber immer ehrlich gesagt werden: Jede Verzögerung, jede zusätzliche Auflage und Entscheidungsrunde verlangsamt und verteuert die Fertigstellung des dringend benötigten Wohnraums. TAGESSPIEGEL KÖPFE | 39 KALENDER KALENDER TERMINE BWG E.V. VBKI-SOMMERFEST Schlipslos im Palaisgarten Betont lässig gibt man sich für gewöhnlich auf dem Sommerfest des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI). Ganze zwei Krawattenträger wurden gesichtet: Dirk Ullmann, Ehemann von Modedesignerin Nana Kuckuck, und Senator Mario Czaja. Der Termin war gut gewählt, zwei Wochen vor der Abgeordnetenhauswahl wollten sich viele das Zusammentreffen nicht entgehen lassen – und es entstanden intensive Gespräche. Bei seiner Rede dankte der VBKI-Präsident Markus 6.10. | 19 Uhr START-UPS STELLEN SICH VOR Bei diesem »Public Pitching« stellen sich fünf Berliner Start-ups vor: zehn Minuten Pitch, zehn Minuten Zeit für weitere Fragen. Hinterher soll es noch reichlich Gelegenheit für Austausch und Networking geben. 7.11. | 8 Uhr EUROPA IM GESPRÄCH: GÜNTHER OETTINGER Günther Oettinger wird zu Gast bei »Europa im Gespräch« sein. Er ist mittlerweile EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft und wird im Berlin Capital Club Rede und Antwort stehen. 12.11. | 9 Uhr WIRTSCHAFTSFÜHRERSCHEIN Der Wirtschaftsführerschein ist ein Projekt des Berlin Junior Business e.V. in Kooperation mit dem BWG e.V. und der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin. Er soll helfen, Schüler auf Ausbildung, Studium und Beruf vorzubereiten. Anmeldung wird erbeten unter bwg-ev.net 60 | TAGESSPIEGEL KÖPFE Sonne auf dem Kopf Kein Trabrennen ohne Hutwettbewerb: Am Ende der 121. DerbyWoche in Mariendorf wurde nach 14 Rennen der schönste Hut gekürt. Der Schauspieler Frank Kessler war selbst oben ohne gekommen, doch er fand sichtlich Gefallen an den eleganten Damen mit ihren Kopfbedeckungen. Frank Kessler gehörte zusammen mit seiner Kollegin Maren Gilzer und dem amtierenden »Mister Germany« Florian Molzahn zur Jury. Gute Arbeit an einem sonnigen Sonntag! STIL Hier hatte sich eine illustre Gesellschaft versammelt »MANAGERIN DES JAHRES« Erfolgreich unter Männern 300 Gäste feierten Anfang September im Ballsaal des Adlon Kempinski die 15. Verleihung des Preises »Managerin des Jahres«. Initiatorin des Preises ist Ulrike Detmers (Foto, re.), Gesellschafterin der Gütersloher Großbäckerei M estemacher. In diesem Jahr wurde Annette Stieve (Foto, li.) ausgezeichnet, Finanzvorstand des Autozulieferers Faurecia Automotive – sie arbeitet also in einer echten Männerdomäne. Mit den beiden freuten sich an diesem Abend die ehemalige Justizsenatorin Lore Maria Peschel-Gutzeit und die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth. FRAUENFAKTOR Überwältigend! POLO-EM AUF DEM MAIFELD Am Ball geblieben Das Netzwerk beobachtet unsere Gesellschaft sreporterin Juliane von Friesen 2017 wird die Internationale Gartenausstellung (IGA) in Berlin stattfinden. Noch wird gebaut – im Mittelpunkt dieser Baustellen-Führung wird das Aussichtsbauwerk »Wolkenhain« auf dem Kienberg stehen. NETZWERKFAKTOR Nahezu unerreicht DERBYWOCHE FOTOS Agentur Baganz/Mestemacher/ Promo, Marius Schwarz/ Traberpixx/ Promo (2x), Preußischer Polo & Country Club/ Promo 13.10. | 15 Uhr BAUSTELLEN-FÜHRUNG 1913 wurde die Trabrennbahn Mariendorf feierlich in Betrieb genommen, bis heute gilt sie als eine der erfolgreichsten Bahnen im Land Voigt – natürlich schlipslos – zuerst dem Hoch Harald. Das hatte dafür gesorgt, dass die rund 1000 Gäste, unter ihnen der Regierende Bürgermeister M ichael Müller und sein Vorgänger Klaus Wowereit, entspannt im Garten des Kronprinzenpalais Unter den Linden feiern konnten. Zu den Gästen gehörten auch BVG-Chefin Sigrid Nikutta und die Vorstandsvorsitzende der GASAG Vera Gäde-Butzlaff. 20.000 Besucher waren am ersten September-Wochenende zur elften Ausgabe der Polo-EM auf dem Maifeld gekommen. Drei Euro kostete der normale Eintritt, dafür gab es eine Tüte Softeis obendrauf – aus einer original DDREismaschine. Und wer 250 Euro lockergemacht hatte, für den gab es Champagner und Tatar vom Uckermärker Rind. Pferdefleisch wurde natürlich nicht gereicht – das wäre auch reichlich schräg gewesen, denn immerhin sind die Stars beim Polo ohne Frage die Pferde. Das Team Deutschland besteht aus den Hamburgern Caspar und Caesar Crasemann, Heinrich Dumrath und dem Münchner Niklas Steinle. Trainiert werden sie von Deutschlands bestem Polospieler Thomas Winter. Der Lohn der Mühe: Platz drei bei den Europameisterschaften. Die Deutschen mussten nur die Franzosen (Platz zwei) und die Iren (Platz eins) an sich vorbeiziehen lassen. ATMOSPHÄRE Sehr sportlich und durchaus exklusiv – wie man es hier erwarten würde TERMINE IM OKT + NOV 7.10. | 10 Uhr »DAS IST NETZPOLITIK!« KONFERENZ Die Konferenz bietet in Form von Kurzvorträgen und Workshops einen umfassenden Überblick über aktuelle netzpolitische Debatten. Sie findet in der Kulturbrauerei statt. 12.netzpolitik.org 25.10. | 8.30 Uhr ELEKTROMOBILITÄTSGIPFEL Eine Million Elektrofahrzeuge sollen im Jahr 2020 auf deutschen Straßen fahren. Ist das realistisch? Eines der großen Themen bei diesem Gipfel zur Zukunft der EMobilität. emobility-summit.de 3.11. | 9 Uhr FACHKONGRESS TELEMEDIZIN Das Motto des Kongresses lautet in diesem Jahr »Telemedizin – ein Blick nach Europa: Wo steht Deutschland?« Auch der Telemedizinpreis ist wieder ausgeschrieben. telemedizinkongress.de 7.11. | 11 Uhr PUBLISHERS’ SUMMIT US-Botschafter-Paar Kimberly und John B. Emerson Der Publishers’ Summit will eines der bedeutendsten Medienevents in Deutschland sein – Verleger, Anzeigenkunden, Werbetreibende und Politiker kommen hier zusammen. Am Abend gibt es die Publishers’ Night zum Feiern und Netzwerken. In diesem Jahr findet der Summit wieder im bcc statt. publishers-summit.vdz.de TAGESSPIEGEL KÖPFE | 61
© Copyright 2024 ExpyDoc