WESTFALEN-BLATT Nr. 114 LOKALES STEINHEIM / NIEHEIM Dienstag, 19. Mai 2015 Kfd-Gottesdienst am See Steinheim/Vörden (WB). Der kfd-Bezirk Steinheim lädt zum gemeinsamen Gottesdienst »Wasser – Quelle unseres Lebens« am Mittwoch, 20. Mai, um 19 Uhr am See in Vörden ein. »Nachdem 2014 mehr als 100 Frauen am Lattbergturm einen Gottesdienst gefeiert haben, greifen wir in diesem Jahr entsprechend dem Ort das Thema Wasser auf«, so der Vorstand des Bezirksteams. Als Zelebrant konnte der kfd-Diözesanpräses Roland Schmitz aus Paderborn gewonnen werden. Für ältere Teilnehmerinnen sind Sitzplätze vorhanden. Folgt man in Vörden der Beschilderung zum Ferienpark, sieht man schon hinter dem Minigolz-Platz rechts den Platz für den Gottesdienst. Im Anschluss sei noch ein kleiner Sektempfang geplant. Der Steinheimer Werner Klein (1940 geboren) schildert in seinem Buch »Alleen, die erzählen könnten« eigene Erlebnisse, die ihn bis heute be- schäftigen. Aber es gibt auch versöhnliche Gedanken in dem Werk. Als Kind floh er mit seiner Mutter aus Ostpreußen. Fotos: Heinz Wilfert Buch zeigt Odyssee einer Flucht 70 Jahre Kriegsende: Werner Klein aus Steinheim erzählt seine Kindheitsgeschichte Tageskalender Steinheim Rat und Hilfe AWO Steinheim , 9 bis 11 Uhr offene Sprechstunde (Schwangerschaft, Partnerschaft usw.) in den Räumen der AWO, Schiederstraße. Deutsche Parkinson Vereinigung, Regionalgruppe Steinheim, Information bei Rudolf Nölker, Telefon 05233/5432. Selbsthilfegruppe für Suchterkrankte und Angehörige, 18 bis 20 Uhr Bahnhofstraße 8. Ausstellungen Junge Kultur Steinheim, Kunstaktion: »Ausufernd. Kunst«, entlang des Mühlengrabens und der Kastanienallee in Steinheim. Vereine und Verbände Ev. Kirchengemeinde Steinheim , 17 Uhr Jugendtreff. Konzertchor Vocale, 19.45 Uhr Probe im Ev. Gemeindehaus. S t e i n h e i m (nf). Das Ende des Zweiten Weltkrieges jährt sich zum 70. Mal. 20 Millionen Deutsche mussten damals ihre Heimat verlassen oder waren auf der Flucht. Ihre Geschichten machen betroffen – vor allem wenn es sich um Einzelschicksale wie das von Werner Klein handelt. Der Steinheimer erzählt in einem Buch die Geschichte einer dreieinhalbjährigen Odyssee. Es ist seine Familiengeschichte, wie er sie selbst erlebt hat sowie Erzählungen seiner Mutter, der er dieses Buch gewidmet hat. Es ist die Geschichte eines aufgeweckten Jungen, der 1940 in Groß Lindenau nahe Königsberg zur Welt kam und in Steinheim seine neue Heimat fand. »Alleen, die erzählen könnten« lautet der Titel des 110-seitigen Buches, das traumatische Kriegserinnerungen wachruft, aber auch versöhnliche Gedanken hervorbringt. »Hier spricht ganz persönlich, ganz au- Die Bürgerstiftung und die Volksbank haben jeweils mit einer freundlichen Spende das neue Buch unterstützt (von links): Johannes Waldhoff (Bürgerstiftung), Werner Klein, Dr. Jürgen Galle (er schrieb das Vorwort) und Werner Lödige (Vereinigte Volksbank Steinheim). thentisch, nicht literarisch gefeilt, manchmal schockierend, doch ganz ehrlich ein Betroffener, so dass der Leser nicht verletzt sein kann«, schreibt Dr. Jürgen Galle, der frühere Leiter des Steinheimer Gymnasiums in seinem Vorwort. Weil die historische Entwicklung mit eigenem Erleben verknüpft ist, wird Geschichte persönlich erleb- bar, was die Erkenntnis birgt, dass zwar die Menschen aus ihrer Heimat vertrieben werden könnten, nie aber die Heimat aus den Menschen. Wie ihn seine Lebensgeschichte noch immer sehr berührt, macht Werner Klein an einem Satz fest: »Vorlesen könnte ich aus meinem Buch nicht. Da kommen mir sofort die Tränen.« Dennoch hegt Klein keine Feindschaft zu den Russen, was sich in Besuchen in seiner alten Heimat ausdrückt, wo er immer freundlich aufgenommen wurde. In diesem Sinne hatte der Autor auch viele Hilfstransporte aus Steinheim in das heutige Gebiet von Kaliningrad mit organisiert. Möglich wurde die Herausgabe des bemerkenswerten Buches erst durch finanzielle Unterstützung der Bürgerstiftung Steinheim und der Vereinigten Volksbank. Überschüsse aus dem Buchverkauf sind für die Diakoniearbeit im ostpreußischen Gumbinnen (Gusev) bestimmt, sagt Klein dem WESTFALEN-BLATT. Das Buch gibt es beim Autor direkt oder in der Buchhandlung Wedegärtner (Marktstraße 23 in Steinheim) zu kaufen. Hatice Ersoy freut sich auf viele Gäste in der »Eiszeit«. Foto: Iding »Eiszeit« ist neu eröffnet Steinheim (WB/hai). Das ist eine gute Nachricht für alle Fans: Nach langer Pause ist gegenüber dem Minipreis wieder ein Eiscafé eröffnet worden. Unter der Leitung von Bünyamin Yasar lockt das Geschäft »Eiszeit« mit mehr als 20 Eissorten und den passenden Getränken. Mitarbeiterin Hatice Ersoy betonte gestern: »Wir haben montags bis samstags in der Zeit von 9 bis 20 Uhr geöffnet – und am Sonntag ab 11 Uhr. Wir verwenden viele frische Zutaten für das Eis!« Erfolg macht die Liebe zur Musik aus Chor »Vocale« richtet Jubiläumskonzert am 31. Mai in der Aula des Schulzentrums aus S t e i n h e i m (WB). Der Steinheimer Chor »Vocale« krönt mit einem vielversprechenden Konzert sein 50-jähriges Jubiläum als gemischter Chor. Seit 1965 singen Männer und Frauen gemeinsam – das ist ein Novum in Steinheim zur damaligen Zeit gewesen. Den Startschuss zum gemeinsamen Singen gab der damalige Chorleiter Heinz Springer mit dem Satz: »Bringt doch bitte das nächste Mal Eure Frauen mit!« Die Bereicherung des zuvor reinen Männerchores mit Sopran- und Altstimmen erlaubte dem engagierten Chorleiter ein breiteres Repertoire. Bis 1965, also mehr als 70 Jahre lang, sangen die Männer unter sich. Die Frauen folgten gerne der Einladung und fortan durfte der gemischte Chor stetig wachsen. Chormitglied Edith Hanel, eine der Frauen der ersten Stunde, ist noch heute mit großer Freude dabei. Sie erinnert sich schmunzelnd: »Da kam wieder frischer Wind in die Musik und auch in das Vereinsleben.« 2003 folgte die Umbenen- nung von »Treue« in das zeitgemäßere »Vocale«. Heute sei es unvorstellbar, dass ausschließlich Männerstimmen auf ihren Konzerten erklingen. Inzwischen hat sich der gemischte Chor einen guten Ruf in der Region ersungen. Vor allem mit anspruchsvollen Projekten (zum Beispiel die »Spanische Nacht« oder das Vivaldi-Konzert) sind sie vielen Musikfreunden in bester Erinnerung. Aktuell erklingen bei den Proben Lieder aus vergangenen Tagen. Denn die Sängerinnen und Sänger schauen auf das Repertoire der vergangenen 50 Jahre zurück. Im Jubiläumskonzert am Sonntag, 31. Mai, präsentieren sie einen bunten Liederstrauß aus den Jahren. Beginn ist um 17 Uhr in der Aula des Steinheimer Schulzentrums. In dem musikalischen Bouquet finden sich sowohl traditionelle Volkslieder als auch Gospel und moderne Abba-Songs. Ein Pianist wird den Konzertchor begleiten. Karten sind in der Buchhandlung Wedegärtner sowie bei allen Sängern erhältlich. Sie kosten acht Euro im Vorverkauf und zehn Euro an der Abendkasse. Kinder, Jugendliche und Studenten erhalten freien Eintritt. Die Chormitglieder stellen die Jubiläumszahlen 5 und 0 nach: »Vocale« ist schon seit einem halben Jahr- hundert Garant für anspruchsvolle Musik von Frauen und Männern. Teamgeist bestimmt ihre Arbeit.
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