www.Billroth-Times.tk [email protected] S CHÜLERZEITUNG B ILLROTH T IMES der zeit voraus A USGABE 6 E INE R EPORTAGE VON A STRID UND M O . 1.06.2015 D AVID ESC 2015 - R ESÜMÉE Der EurovisionsSongcontest (ESC), dessen Übertragungen jährlich von ca. 150 Millionen Menschen gesehen werden, erweiterte seine Grenzen nun weit über das Kaspische Meer hinaus bis nach Down Under. In Australien besteht eine ungewöhnlich große Gemeinde an ESCZuschauern, weshalb sie zum 60. Jubiläum in Wien eingeladen waren. Sieger war jedoch der Schwede Måns Zelmerlöw mit fulminanten 365 Punkten, knapp vor Russland. Aufsehen erregte er vor allem durch die Bühnenshow, die in den letzten Jahren ein in den Vordergrund rückendes Element bei der Veranstaltung darstellte. Die österreichischen Kandidaten der 'Makemakes' teilten sich schlussendlich mit Deutschland den punkte- losen letzten Platz. Toleranz war auch heuer wieder eines der Leitmotive des ESC, was einige österreichische Politiker dazu verführte, ein Zeichen setzen zu wollen, wodurch Ampeln, die entweder zwei Männer oder zwei Frauen als Paar zeigten, an bevölkerten Straßen Wiens installiert wurden. Aufsehen erregten sie jedoch vor allem, als Diskussionen begannen, ob man diese nach dem Songcontest wieder abmontieren solle, bis im Endeffekt beschlossen wurde, sie dürften bleiben. Mittlerweile haben sie sogar schon Nachahmer in Städten wie München gefunden. Im Zuge dieser Diskussionen, die um die Welt gingen, stellte sich auch heraus, dass es sich bei den Ampeln um ein vergleichsweise kostspieliges Projekt handle, mit 1.285 Euro pro Ampel. Es stellten sich zwei Fragen, die der Sinnhaftigkeit dieser Investition und die des tatsächlichen Zwecks der Ampelpärchen. Kritiker meinen, das Geld hätte weitaus besser investiert werden können, zum Beispiel in Bildung, Forschung etc. Außerdem handle es sich hierbei um eine „Nacht & NebelAktion“, da die Wiener bzw. Österreicher, von denen schließlich die Steuergelder kommen, nicht nach ihren Meinungen befragt worden waren, ob sie mit der Montage einverstanden seien. Weiters wird bezweifelt, dass die Ampelpärchen mehr Signifikanz als den kurzlebigen Moment eines Snapchat-Fotos erhalten würden und somit keinerlei Einfluss auf die Gesellschaft hätten. Worte, wie 'Schwuchtel', A KTION W ERTSCHÄTZUNG & R ESPEKT LÄUFT NUR NOC H 14 T AGE W ENN DU NOCH NICHT MITGEMACHT HAST , NIMM TEIL AUF : WWW .B ILLROTH -T IMES . TK würden dadurch im allgemeinen Sprachverständnis nicht seltener als Schimpfwort verwendet werden, obwohl die Bedeutung eine rein sachliche sein könnte und sollte. Toleranz ist ein Sujet, das nicht außer Acht gelassen werden sollte und der Thematisierung wert ist, doch ob die Ampelpärchen mehr dem Versuch einer Image-Inszenierung und weniger der Bewusstseinsschaffung dienen, bleibt zu überlegen. aor I N DIESER A USGABE : ESC 2015 R ESÜMÉE 1 B UHRUFE FÜR R USSLAND 2 I NSPIRIERENDE F REIHEIT IN T EL A VIV 2 W ÄHLERLOSE ÖH-W AHLEN 3 H EINISCH -H OSEK GIBT BT RECHT 3 S ATIRE , S UDOKU & Z ITATE 4 I MPRESSUM 4 B ILLROTH T IMES S EITE 2 B UHRUFE FÜR R USSLAND Mit großer Überraschung zeichnete sich beim ESC 2015 in Wien ein Kopf an Kopf Duell zwischen Schweden und Russland ab, welches Schweden dann zwar gewann, aber der russischen Künstlerin Polina Gagarina trotzdem viel Anerkennung bereitete. Sollte man meinen… Polina trat mit ihrem Lied „A Million Voices“ an, es handelt vom Frieden und ist in dieselbe Schublade der Friedenslieder einzuordnen, wie „Ein bisschen Frieden“, für all jene, die sich daran noch erinnern können bzw. davon erzählt bekommen haben. Diese Friedensbotschaft verstehen einige nicht, oder sie wollen es ganz einfach nicht, denn diese Botschaft kommt von einer Russin. Schon in der „Family Show“, ein verschönerter Ausdruck für „Generalprobe“, zeichnete sich ein gewisser Unmut gegenüber Polina ab, nicht aufgrund ihres Gesangs - denn ausgebuht wurde sie schon beim Vorstellen der Länder - sondern aufgrund des Landes für das sie sang. Leider gab es Buh-Rufe nicht nur in der Family Show, sondern auch im richtigen Finale des ESC. Diese wurden von der Regie für die Fernsehübertragung gekonnt herausgeschnitten, in der Stadthalle hatte das Moderatorinnen-Trio dann die Ehre, die Buh-Rufer abzumahnen, denn der ESC ist ein Gesangswettbewerb - hier hat Politik nichts zu suchen. Die Buh-Rufe wurden aber erst dann eingestellt, als sich bei der Wertung ein Sieg Schwedens klar abzeichnete. Erschreckend ist es aber allemal, dass zur Zeit so eine große Russophobie herrscht, dass sogar, am politischen Geschehen Unbeteiligte wie Polina, Hass entgegnet wird, nur weil sie Russen sind und das Land Russland vertreten und nicht in einer Sitzung, in der es um internationale Sicherheit geht - dort wurde Russland schon ausgeschlossen, Stichwort G7, sondern in einem, optimaler Weise unpolitischen Gesangswettbewerb. Denn wenn es darum geht, wie viel Dreck ein Land am Stecken hat, stellt sich die Frage, wieso Nadav Guedj, welcher das Land Israel repräsentierte, nicht ausgebuht wurde, Gründe hierfür wären genug zu finden (siehe: unten). In unseren objektiven Medien, federführend hier die ZIB, gibt es selbstverständlich nur „sachliche“ und „objektive“ Berichte und in Interviewsituationen angemessene Fragen, betreffend Russland. Wir stellen es jedem frei, folgende Frage, welche von einem ZIB-Moderator an einen Interview-Gast gestellt wurde, ihrer Objektivität nach zu beurteilen: „Wie ist es zu deuten, dass gerade und ausgerechnet Russland mit einer Friedensbotschaft beim ESC antritt?“ Wir empfinden solch eine Fragestellung als provokant und unsachlich (ist es Russland verboten, eine Friedensbotschaft zu versenden?), die gepaart mit einer einseitigen Berichterstattung und Hetz-Kampagnen wie „STOPPT PUTIN JETZT“ (Spiegel) schaffen die leider schon fast allgegenwärtige Russophobie und fachen diese dann immer wieder an. Stören tut es offenbar niemanden. Es ist natürlich erlaubt, Russland, so wie die Politik jedes anderen Landes auch, zu kritisieren, dies dann allerdings zu verallgemeinern und nach dem Motto „Der böse Russe“ zu agieren, sei es nun beim ESC, als Journalist oder aber auch als Normalbürger, ist alles andere als in Ordnung. Leider verstehen viele nicht, dass EIN Europa nur MIT, nicht ohne und schon gar nicht gegen Russland bestehen kann. dst I NSPIRIERENDE F REIHEIT IN T EL A VIV Ein Song, der primär an Party-Machen erinnert und sofort ins Ohr geht, ist der Beitrag von Israels Nadav Guedj 'Golden Boy'. Der Sänger beschrieb das Lied mit folgenden romantischen Worten: „It's celebrating the inspiring freedom of Tel Aviv.“ [Nachzulesen auf der Homepage des ESC.] Klingt nett, ist jedoch bei näherer Betrachtung ein wenig irritierend; man beachte die heutige Situation Israels. Eine 200 Kilometer lange Mauer durchzieht das Land, um fast die gesamte Westbank zu umschließen. Das hat fatale Folgen für viele Palästinenser, denen dadurch der Zugang zu Wasserstellen, wie Brunnen, erschwert und teilweise unmöglich gemacht wird; viele werden gehindert, zu ihren Arbeitsstellen, zum Beispiel Obstplantagen, jenseits der Mauer zu gelangen und das Erreichen mancher Moscheen wird unmöglich gemacht. In Israel gehören Demonstrationen, Giftgaseinsätze, Selbstmordattentate und Luftangriffe zur Tagesordnung. Erst vergangene Woche flogen wieder Raketen in den Gaza-Streifen und zurück. Tel Aviv, die in Guedjs Lied als Stadt der Freiheit gepriesen wird, war nach 1945 auf dem Gebiet der Metropole Jaffa, die im 2. Weltkrieg zerstört worden war, wieder aufgebaut. Damals lebten dort zu 70% Palästinenser, muslimische und christliche Araber, die restlichen 30.000 waren Juden. Nach der Annexion durch die israelische Miliz 1948, die dem UNTeilungsplan folgte, mussten über 90% der Palästinenser fliehen, und noch heute sind mehr als drei Viertel der Bewohner des Gaza-Streifens aus dem ehemaligen Jaffa. Erwähnenswert ist, dass die offizielle Geschichte Tel Avivs besagt, dass die Stadt auf leeren Dünen erbaut worden wäre, nichts deutet auf die jahrtausendal- te, arabische Metropole Jaffa und die sechs umliegenden Dörfer hin. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu veranlasste Mitte Mai ein Gesetz, das besagte, Palästinenser und Israelis dürften nicht mehr dieselben Busse benutzen. Eine Situation, die unweigerlich an die Apartheid Südafrikas und den Busboykott 1957 erinnert. Die Anordnung wurde allerdings aufgrund scharfer Kritik wenige Stunden nach der Bekanntgabe wieder aufgelöst. Nebenbei wurden auch die Gesetze für das Passieren der Militärsperren für Palästinenser erschwert. Sie müssen in Zukunft bei Ein- & Ausreise denselben Übergang benutzen. aor „Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhänge A USGABE 6 S EITE 3 W ÄHLERLOSE ÖH-W AHLEN Vom 19. bis zum 21. Mai 2015 fanden die diesjährigen ÖH-Wahlen, also die Wahlen für die politische Vertretung auf allen Universitäten und Hochschulen, statt. Bei einer Wahlbeteiligung von nur 24,22% konnte die ÖVP -nahe AktionsGemeinschaft (AG; 26,66%) zwar gewinnen, die Mehrheit hält aber weiterhin das linke Bündnis aus GRAS (20,11%), VSStÖ (14,92%), FLÖ (12,72%) und FEST (4,04%). sowie die als einzige ohne Mandat (= Sitz im jeweiligen Gremium) gebliebene STULIFE (0,69%) zur Wahl. Im Vergleich zur letzten Wahl haben vor allem die Listen GRAS (Die Grünen; von knappen 16% auf 20%) und JUNOS (NEOS; Prozentanteil nahezu verdoppelt) dazu gewonnen. Ein Zeichen für einen Wunsch nach einer Liberalisierung. Auf den Privatunis jedoch konnten sich die KommunisDoch wie und wer wird ten durchsetzen. überhaupt gewählt? InsgeRichtigen Verlierer gibt es samt gibt es drei Stimmen zu nur einen: die Wahlbeteilivergeben: je eine für die gung. Diese liegt rekordverBundeshochschulvertretung dächtig tief bei nur 24,22%. (BV), die HochschulvertreDas heißt von insgesamt tung (HV) und die Studien325.000 Studenten an 72 vertretung. Angetreten sind Hochschulen traten nur österreichweit 11 Listen. knappe 79.000 den Gang zur Neben den oben genannten Urne an. Ein Armutszeugnis, standen ebenfalls die JUNOS wie die Österreichische Poli(11,10%), zwei Listen der tik bei den Jungwählern anKommunistischen StudentInkommt. nenvereinigung (2,53% bzw. lhö 2,33%), RFS (2,40%), die Spaßliste LISTE (2,39%) W ERTSCHÄTZE NOCH HEUTE DEINE WWW .B ILLROTH - TIMES . TK H EINISCH -H OSEK GIBT B ILLROTH T IMES RECHT Offensichtlich inspiriert durch die „Aktion Wertschätzung & Respekt“ stellte Bundesministerin HeinischHosek am 27.05. im Ö1 Mittagsjournal klar, dass auch ihr ein Feedback für Lehrer von Seiten der Schüler wichtig sei. Wörtlich sagte sie :“Es sollte mehr Schülerinnen, Schülerfeedback geben. Freiwillig gibt es das ja schon. Schülerinnen, Schüler sollten ihren Professoren schon auch mitteilen, ob sie sich gut unterrichtet fühlen oder nicht. Das ist etwas, was man auch entwickeln sollte.“ L EHRER D IE A KTION AUF : Billroth Times freut sich, dass ihre Aktion nicht auf taube Ohren gestoßen ist und gleich Eingang in die Formulierung von schulpolitischen Strategien der österreichischen Bundesregierung gefunden hat. Ganz besonders freuen wir uns über diese Wertschätzung seitens der Ministerin. ist LÄUFT NUR MEHR BIS ZUM 14.06.2015 en sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.“ - Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vom 10. Dezember 1948 in Paris S ATIRE , S UDOKU & Z ITATE Kebap war mit extra scharf: Strache überlebt islamistischen Anschlag Seit jeher kämpft Heinz-Christian Strache für die Religionsfreiheit. Doch jetzt musste der FPÖObmann seinen Einsatz beinahe mit dem Leben bezahlen. Ein Döner Kebap, der ihm von einem noch unbekannten Täter am Wiener Reumannplatz überreicht wurde, war mit einer Überdosis Chilipulver präpariert. Ärzte bestätigen: wäre Strache nicht immer noch betrunken von der Party am Vorabend gewesen, hätte der darauf folgende Heulkrampf zu einer tödlichen Dehydrierung führen können. Der Politiker ist empört: „Ich hab bei der Bestellung deutlich gesagt: einen Kebap mit Rindfleisch aus Österreich, Tomaten aus Österreich, Salat aus Österreich, und mit einbisschen scharf aus Österreich.“ Doch der offenbar islamistische Kebapstandler widersetzte sich dieser Vorgabe und leerte mutwillig eine enorme Menge Chili in den Kebap. Diese fiel Strache erst nach dem ersten Bissen auf, weil er gerade einer blonden, 18-jährigen Anhängerin erklärte, dass sie „nur Österreicher reinlassen sollte“, wie er meint. Trotz Verbrennungen halben Grades im Mundbereich verzichtete er auf eine Einlieferung in die Intensivstation. Stattdessen bekräftigte er noch vor Ort sein Bekenntnis zur Religionsfreiheit: „Jetzt erst recht! In einer Gesellschaft soll jeder völlig frei wählen können, an wen er glaubt: entweder an Jesus Christus, oder an Wotan, den Germanengott.“ Auch am Rechtsstaat hält Strache fest: „Die FPÖ forderte doch nie etwas anderes als einen rechten Staat.“ Aufgrund des schweren Schocks konnte sich Strache nicht mehr erinnern, von welchem Stand er das Kebap erhielt. Doch ein Polizei-Sprecher ist zuversichtlich, den Täter zu finden: „Dank Zeugen wissen wir, dass es einer der Kebapstände am Reumannplatz sein muss. Wir brauchen also einfach nur alle 730 zu überprüfen.“ Der Vorfall erinnert an einen ähnlichen Anschlag auf Michael Häupl, als ihm im Schwarzen Kamel statt eines Spritzweins ein Hugo serviert wurde und er beinahe am Minzblatt erstickte. Quelle: Die Tagespresse D AS P APIER DIESER A USGABE WURDE UNS FREUNDLICHERWEISE ZUR VERFÜGUNG GESTELLT VON : L ÖSUNG : „M IT 90 P ROZENT DER M ENSCHHEIT NICHT ÜBEREINZUSTIMMEN , IST EINES DER WICHTIGSTEN A NZEICHEN FÜR GEISTIGE G ESUNDHEIT “ - O SCAR W ILDE W ER DIE W AHRHEIT NICHT WEISZ , DER IST BLOSZ EIN D UMMKOPF . ABER WER SIE W EISZ , UND SIE EINE L ÜGE NENNT , DER IST EIN V ERBRECHER ! - B ERTOLT B RECHT B ILLROTH T IMES I MPRESSUM Ein publizistisches Angebot von (Angaben gemäß § 24 Mediengesetz): David Stefanov, 7B (dst) [Medieninhaber] Lukas Hörmandinger, 7C (lhö) Ignaz Staudinger, 6A (ist) Astrid Ortis, 7C (aor) Hohenstaufengasse 7 Top 6 [Herstellungsort] z.H. Billroth Times Redaktion 1010 Wien Österreich www.Billroth-Times.tk [email protected] Mit freundlicher Unterstützung von Robul Management GmbH. Billroth Times wird umweltfreundlich aus 100% recyceltem Papier gefertigt. Wegen der leichteren Lesbarkeit verwenden wir die herkömmliche männliche Schreibweise. 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