PRESSE-INFORMATION Magdeburg, Juni 2015 Straße der Romanik Als Merseburg Weltstadt war – Sonderausstellung im Dom blättert die Chronik um ein Jahrtausend zurück „1000 Jahre Kaiserdom Merseburg“ heißt die Sonderausstellung, die vom 10. August bis zum 9. November 2015 in Dom und Schloss der historisch bedeutsamen Stadt in Sachsen-Anhalt zu erleben ist. Exklusive Leihgaben aus ganz Europa fügen sich mit Merseburger Kostbarkeiten und modernen Darstellungsformen zu einem Abbild jener Zeit, in der die Kathedrale errichtet wurde und der Ort an der Saale als Brennpunkt nationenübergreifender Politik fungierte. Das elfte Jahrhundert war im Bistum Merseburg reich an Ereignissen, die Einfluss auf den Fortgang der deutschen und europäischen Geschichte hatten: Hier trafen sich die gekrönten Häupter um Verträge auszuhandeln, Erbstreitigkeiten zu schlichten, Urkunden zu signieren und vor allem um dem Kaiser persönlich zu begegnen. In der Zeit der Ottonen, als das Reich keine Hauptstadt kannte, erlebte die Pfalz Merseburg die häufigsten Aufenthalte des kaiserlichen Hofes, was auch die wirtschaftliche Leistungskraft der Region verdeutlicht. Insbesondere unter Heinrich II. und dessen Gemahlin Kunigunde erblühte Merseburg. Als besonders fruchtbringend erwies sich später, dass die beiden – als einziges Kaiserpaar des Deutschen Reiches – heiliggesprochen wurden. Das erhob deren Hinterlassenschaften in den Rang von Reliquien und machte den Dom zur Pilgerstätte. Dass bis in die Gegenwart ein relativ präzises Bild von den Entwicklungen im Bistum Merseburg erhalten blieb, ist Bischof Thietmar (975 – 1018) zu danken. Detailliert und kritisch dokumentierte er die Vorgänge um die Jahrtausendwende, berichtete über das 968 eingerichtete, später aufgelöste und 1004 wieder aufgelebte Bistum, über Krieg und Frieden. Dieser umtriebige Bischof war es auch, der durch seine Beziehungen und diplomatisches Geschick maßgeblich für die Wohlhabenheit des von ihm regierten religiösen Zentrums sorgte. Anno 1015 legte Thietmar den Grundstein des Domes, dessen Weihe er nicht mehr miterlebte. Die ereignisreiche Zeit vor 1000 Jahren bietet den Ausstellungsgestaltern der Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz immer wieder Anlässe für aussagekräftige Expositionen. „Neu an der bevorstehenden Ausstellung ist “, so ihr Kurator Markus Cottin, „dass wir uns nicht einem einzelnen Jubiläum oder einer einzelnen Person widmen, sondern der über mehrere Jahrhunderte andauernden glanzvollen Zeit als Königspfalz. Dabei stellen wir im Merseburger Besitz befindliche Exponate und hochrangige Leihgaben in neue Zusammenhänge und erzählen spannende Geschichten.“ Der inhaltliche Bogen beginnt bei der Büste Julius Cäsars, den Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Am Alten Theater 6 39104 Magdeburg Telefon +49 (0) 391/568 99 63 Telefax +49 (0) 391/568 99 51 Presse: Friederike Süssig-Jeschor Telefon +49 (0) 391/568 99 85 Mobil +49 (0) 151/52 62 64 68 E-Mail: [email protected] und Frauke Flenker-Manthey Telefon +49 (0) 391/568 99 71 Mobil +49 (0) 151/52 62 64 69 E-Mail: [email protected] www.investieren-in-sachsen-anhalt.de Thietmar kühn als Gründer Merseburgs hinstellte. Und er spannt sich bis zu jenem Porträt Heinrich II., das das Signet der Sonderausstellung bildet. Lang ist die Liste der spektakulären Exponate, die teilweise noch niemals außerhalb ihres jetzigen Aufbewahrungsortes gezeigt wurden: Aus dem Stift St. Paul im Lavanttal kommt das Reichskreuz, das Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden während des Investiturstreits nutzte; eine böhmische Krone aus dem Kloster Marienstern belegt die Bedeutung Merseburgs für das böhmische Königtum und die Mitra eines Merseburger Bischofs aus der Dresdner Rüstkammer verdeutlicht den Glanz des Merseburger Hofes. Aus den Merseburger Archiven wird für die vier Monate unter anderen ein Sakramentar mit Kalendar ans Licht geholt. Diese Handschrift aus dem 10. Jahrhundert diente dem feierlichen Gottesdienst in der Kathedrale. Nachdem Bischof Thietmar in den Besitz dieses Bandes gekommen war, registrierte er darin die Sterbedaten und auch einen Teil der Geburten der gesamten Spitze des ottonischen Reiches. Die älteste Handschrift, die zu sehen sein wird, stammt aus dem 8. Jahrhundert. Neun Räume im Dom St. Johannes und St. Laurentius und im Kulturhistorischen Museum Schloss Merseburg werden so umgestaltet, so dass sich selbst regelmäßigen Besuchern neue Perspektiven eröffnen. Beispielsweise offenbaren zwei große Fotoleinwände im Dom dem Eintretenden Impressionen vom Inneren des Gotteshauses in der Romanik. Die Grabkapelle des Sigismund von Lindenau wird mittels ähnlicher Technik in das Jahr von dessen Tod anno 1544 zurückversetzt. Konservatorisch bearbeitet werden sich erstmals wieder die Schrankenreliefs der sechs Hauptheiligen des Doms zeigen. In unveränderter Form stehen dem Besucher unter anderem das Schatzgewölbe in der Südklausur mit der Ausstellung zu den Merseburger Zaubersprüchen und der Kapitelhausgarten offen. Auch das Scriptorium, also die klösterliche Schreibstube, im Museum lädt nach wie vor zum Selbstversuch mit Feder und Tinte. Lohnend ist ein Blick auf das Programm der die Sonderausstellung begleitenden Veranstaltungen. Das Spektrum reicht von Führungen zu speziellen Themen, für Kinder oder bei Kerzenschein bis zu Konzerten und Lesungen mit renommierten Künstlern. Im Mittelpunkt der Merseburger Orgeltage (12. bis 20. September) steht die mittelalterliche Zahlenmystik. Informationen zur Ausstellung: Besucherservice Dom und Schloss Merseburg, Domplatz 7, 06217 Merseburg, Tel. 03461 21 00 45; [email protected], www.merseburg2015.de, Öffnungszeiten Mo bis So 9 - 18 Uhr, Eintritt Erw. 9 Euro, Gruppe ab 15 P. 8 Euro Stadtführungen, Kulturarrangements und Übernachtungen über Touristinformation Merseburg, Burgstraße 5, 06217 Merseburg, Tel.: 03461 21 41 70, [email protected], www.merseburg.de Kontakt: Kerstin Wille, Vereinigte Domstifter, Leiterin Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 03445/23 01-103, Mobil: 0179/535 68 37, [email protected], [email protected] Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Am Alten Theater 6 39104 Magdeburg Telefon +49 (0) 391/568 99 63 Telefax +49 (0) 391/568 99 51 Presse: Friederike Süssig-Jeschor Telefon +49 (0) 391/568 99 85 Mobil +49 (0) 151/52 62 64 68 E-Mail: [email protected] und Frauke Flenker-Manthey Telefon +49 (0) 391/568 99 71 Mobil +49 (0) 151/52 62 64 69 E-Mail: [email protected] www.investieren-in-sachsen-anhalt.de
© Copyright 2025 ExpyDoc