PM_1000_Jahre_Grundstein_MersebgDom

18. Mai 1015 - 18. Mai 2015
1000 Jahre Grundsteinlegung Merseburger Dom
Bischof Thietmar von Merseburg, der wohl berühmteste Chronist des
Mittelalters, legte am 18. Mai 1015 die Grundsteine zum Bau des
Merseburger Doms. Seine weltberühmte Chronik ist das wichtigste
Zeitzeugnis aus der Epoche der ottonischen Kaiser und Könige. Er berichtet
zum 18. Mai 1015: "Inzwischen wurde in Gegenwart des [Magdeburger]
Erzbischofs Gero mit dem Bau unserer Kirche begonnen. Ich selbst legte am
18. Mai in Form des heiligen Kreuzes die Grundsteine."
Heinrich II. und Kunigunde, das einzige heiliggesprochene Kaiserpaar des
Deutschen Reiches, wählte Merseburg zum Lieblingsort. Kaiser Heinrich II.
war es auch, der den Auftrag zum Neubau des Doms gab und mit großen
Schenkungen für eine prachtvolle Ausstattung der Kathedrale und des
Kirchenschatzes sorgte.
Landkreis
Saalekreis
Stadt
Merseburg
Der Akt der Grundsteinlegung zu kirchlichen Gebäuden ist seit dem
Mittelalter ein wichtiger zeremonieller Akt mit zahlreichen theologischen
Bezügen. Dabei wurde die detaillierte Form des Gebäudes genau vorgegeben
und, wie im Falle des Merseburger Doms, zumeist ein Kreuz nachgebildet.
Die Ecken dieses Kreuzes ergeben eine Zahl von zwölf Grundsteinen, was mit
der Zahl der Apostel sowie den ihnen zugeordneten Propheten des Alten
Testaments korrespondiert. Die Lehren der neuen und der alten Verkünder
des Wortes Gottes bildeten damit das Fundament der Kirche.
Die Grundsteine von 1015, die Bischof Thietmar gelegt hatte, dürften heute
noch an ihrer angedachten Stellen liegen. Dies bedeutet, dass der Dom in
seiner heutigen Form wesentlich auf den Bau von 1015 zurückgeht, auch
wenn er im 11., 13. und 16. Jahrhundert viele Umbauten erfahren hat.
Am Montag, 18. Mai 2015, 18.00 Uhr, hält Prof. Enno Bünz (Lehrstuhl für
Sächsische Landesgeschichte an der Universität Leipzig) im Merseburger
Dom einen Vortrag unter dem Titel „‘Ich selbst legte am 18. Mai die
Grundsteine‘ – Bischof Thietmar und der Merseburger Dom vor 1000
Jahren“.
Die Ausstellung "1000 Jahre Kaiserdom Merseburg", die am 10.
August im Dom zu Merseburg und im Kulturhistorischen Museum Schloss
Merseburg ihre Pforten öffnet, geht den Spuren der Baugeschichte nach und
vergegenwärtigt die Grundsteinlegung durch die Ausstellung romanischer
Baufragmente in der Form eines Kreuzes. Sie wird einen Eindruck von der
prachtvollen Gründungsausstattung dieser bedeutenden Kathedrale
vermitteln und von der Entwicklung Merseburgs zu einer der bedeutendsten
Königspfalzen
des
Deutschen
Reiches
erzählen.
Großformatige
Panoramamontagen werden den Besuchern während der Ausstellung
einzigartige Momentaufnahmen aus der Baugeschichte des Doms zeigen. Die
Illusionspanoramen ermöglichen Blicke in die romanische Basilika, in den
Dom kurz vor Anbruch der Reformation sowie auf den 1588 entfernten
Lettner.
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Kerstin Wille M.A.
Leiterin Marketing/
Öffentlichkeitsarbeit
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