Ein Christ erhält einen Brief Lektion 1 Franziska Petersen IIII Woche vom 05.07. bis 11.07.2015 Text: Philemon 1-7 Zielgedanke Merkvers Am Beispiel des Briefes an Philemon erfahren die Kinder, welche Bedeutung die Briefe der Apostel in der Zeit der ersten Christen hatten. Gnade und Frieden sei mit euch von Gott, unserem Vater, und von Jesus Christus unserem Herrn. Philemon 3; GNB JUMAT 3/2015 IIII 3 Lektion 1 Situation der Jungscharler Kinder finden es klasse, Post zu bekommen. Das kann sehr unterschiedliche Gründe haben. Sie freuen sich über Karten aus den Ferien oder über kleine Zettelchen, die unter der Schulbank ausgetauscht werden. Briefe zu schreiben ist heute aber außer Mode gekommen. Gerade deswegen ist es vielleicht besonders spannend, Briefe zu bekommen und selbst welche zu schreiben. Die Briefe in der Bibel sind Erklärungen zum Text V.1.2: Der Absender des Briefes ist Paulus. Er befindet sich in Haft, da er Jesus bezeugt hat. Er schreibt den Brief zusammen mit Timotheus. Empfänger des Briefes sind Philemon, Aphia, Archippus und die Gemeinde, die sich im Haus des Philemon trifft. Philemon wird mit dem besonderen Zusatz von Gott und uns geliebt bezeichnet. V.3: Das Wichtigste zuerst! Nachdem Absender und Empfänger genannt wurden folgt in fast allen Briefen des NT dieser immer ähnlich formulierte Wunsch: Gnade und Friede von Gott für euch. Gnade ist die Bezeichnung für die bedingungslose und liebevolle Zuwendung Gottes, die für alle Menschen gilt. Friede bezeichnet einen umfassenden Zustand von Wohlergehen. Der Friede umfasst das Wohlergehen des Einzelnen und der Gemeinschaft. Das ist das Beste, was man einem Menschen und einer Gemeinde nur wünschen kann. Dieser Wunsch wird allem vorangestellt. V.4.5: Paulus betet für Philemon. Das wird ganz nebenher erwähnt und scheint für Paulus selbstverständlich. Außerdem ist er dankbar, wenn er an Philemon denkt. Die Gründe seiner Dankbarkeit werden in Vers 5 genannt: Liebe und Treue zu Jesus und Liebe zu den anderen Christen. V.6: Paulus bittet im Gebet darum, dass Philemon in der engen Beziehung zu Jesus erkennen soll, was für ihn dran ist, d. h., was er für Gott und für Menschen konkret tun soll. V.7: Paulus sieht Philemons Liebe und seinen Einsatz den anderen Christen ge- genüber. Er lässt Philemon wissen, wie sehr er sich darüber freut. Personen Paulus: Der frühere Christenverfolger wird zum leidenschaftlichen Apostel. Auf seinen Missionsreisen gründet er viele Gemeinden, u. a. die Gemeinde in Kolossä. In Briefen hält er Kontakt und gibt hilfreiche Hinweise zum Leben als Christ und als Gemeinde. Timotheus: Dieser junge Mitarbeiter begleitet Paulus auf seinen Missionsreisen. Er wird in vielen Briefen als Mitabsender genannt. Das wurde gemacht, um eine Art Zeuge anzugeben. Philemon: Philemon ist ein wohlhabender Bürger in Kolossä. In seinem Haus trifft sich die junge christliche Gemeinde. Er wird von Paulus für seine Liebe und seinen Einsatz zu den Christen gelobt. Treffpunkt BASTELN Briefkästen basteln Aus quaderförmigen Tetra Paks können Briefkästen für die Kinderzimmertüren gebastelt werden. Dazu wird an der Hinterseite des Tetra Pak eine Klappe zum Entnehmen der Briefe herausgeschnitten, das heißt, man muss eine lange Seite aufschneiden und beide kurzen Seiten bis zur Hälfte. Auf der Vorderseite wird ein Briefschlitz in den Tetra Pak geschnitten. Mit doppelseitigem Klebeband und buntem Papier kann der Briefkasten nun individuell gestaltet werden. Dieser Briefkasten kann zu Hause an der Kinderzimmertür befestigt und von den Eltern als Box für kleine Nachrichten genutzt werden. 4 IIII JUMAT 3/2015 Briefumschläge herstellen Kalenderblätter, Notenblätter, Transparentpapier, alte Straßenkarten usw. können gut in Briefumschläge verwandelt werden. Dazu nimmt man einen aufgefalteten Briefumschlag als Schablone, legt die Schablone auf das Papier, schneidet den Umriss aus und faltet das Ganze als Briefumschlag zusammen. q A q B q C 40g 20g 25g 2. Wie viel kostet es, wenn ich einen Brief mit drei nicht geknickten A4-Blättern verschicken möchte? q A 1,45 Euro q B 2,40 Euro q C 1,50 Euro SPIELE Quiz Die Kinder bekommen ein Arbeitsblatt mit Quizfragen und haben die Aufgabe, die richtigen Antworten anzukreuzen. 1. Wie viel darf ein Standardbrief (normaler Brief) höchstens wiegen? 3. Du möchtest eine Tafel Schokolade verschicken. Dazu musst du: q A ein Päckchen schicken für 4,40 € q B einen Großbrief schicken für 1,45 € q C einen Kompaktbrief schicken für 0,85 € Lektion 1 für Kinder allerdings nicht leicht als echte Briefe zu identifizieren. Sie unterscheiden sich rein optisch nicht vom übrigen Text. Die typischen Namensaufzählungen und Segensformeln der biblischen Briefe erscheinen Kindern oft seltsam fremd. Deshalb ist es gut ihnen zu verdeutlichen, dass die biblischen Briefe echte Briefe sind und enorm wichtig für die frisch gegründeten Gemeinden waren. Denn außer Briefen gab es keine Möglichkeiten, um über lange Entfernungen hinweg miteinander zu reden. 4. Wie lange dauert es, bis ein Brief innerhalb von Deutschland sein Ziel erreicht? q A 1-2 Tage q B 1 Woche q C 5 Tage 5. Wie viele Briefe werden in Deutschland täglich zugestellt? q A 64.000 Briefe q B 640.000 Briefe q C 64 Mio. Briefe Die Lösungen lauten: 1B, 2A, 3B, 4A, 5C Eine Kopiervorlage dazu ist im Internet unter www.jumat.de oder www.jumat.ch Menschen Christen geworden sind. Sie trafen sich mit ihnen und brachten ihnen das Wichtigste bei. Doch dann sagten sie: „Wir müssen weiterreisen. In anderen Städten sollen die Menschen auch noch von Jesus hören. Trefft euch regelmäßig, erinnert euch an das, was wir euch von Jesus erzählt haben, feiert das Abendmahl, redet mit Gott und erzählt es auch anderen weiter.“ So entstanden in vielen Orten kleine Gemeinden. Die Menschen trafen sich in den Häusern von einzelnen Christen. So kam es, dass die Gemeindeleiter selbst erst kurz Christen waren. Deshalb war es ganz wichtig, dass der Apostel, der die Gemeinde gegründet hatte, Kontakt hielt, dass er zeigte, dass er im Gebet an sie denkt, ihnen Mut machte und die Gemeinden an das erinnerte, was beim Glauben wichtig ist. Wenn der Apostel von Dingen hörte, die nicht gut liefen, musste er etwas dazu sagen, damit die Gemeinde sich neu orientieren konnte. Aber weil die Apostel immer weiter in andere Städte reisten, war es nicht so einfach, Kontakt zu halten. Deshalb schrieben sie den frisch gegründeten Gemeinden Briefe, denn Telefon, Handy, ... gab es ja noch nicht. (Aus der Mitte werden nun alle Zettel entfernt, außer dem, auf welchem „Briefe“ steht). Einige dieser Briefe wurden aufbewahrt und wurden zu Teilen der Bibel. Deshalb können wir heute lesen, wie so ein Brief damals aussah und was Paulus den Gemeinden geschrieben hat. Heute wollen wir uns mal die Briefanfänge ansehen. Die sind nämlich anders, als in den Briefen, die wir so bekommen oder schreiben. Frage: Wie fangen deine Briefe an? (Zu erwarten sind Antworten wie Ort, Datum und dann „Liebe Oma“ ...) Bei den Briefen in der Bibel ist es so, dass das, was eigentlich auf den Briefumschlag gehört, im Briefanfang steht. Was gehört darauf? (Absender und Empfänger) Deshalb ist eure Aufgabe jetzt, auf diese Briefumschläge den Absender und den Empfänger zu schreiben. Manchmal sind es auch mehrere Personen. Für diese Aufgabe bekommen kleine Gruppen von zwei bis drei Kindern je einen der Briefanfänge (siehe „Briefanfänge in der Bibel“ unter www.jumat.de oder www.jumat.ch), einen Briefumschlag und einen Stift. Im Plenum werden nun die Empfänger und Absender vorgelesen. Dann wird gefragt, was noch in den Versen stand. Es fällt auf, dass der Wunsch: „Wir wünschen euch allen Gnade und Frieden von Gott, unserem Vater, und unserem Herrn Jesus Christus“ in jedem der Briefanfänge vorkommt. Wenn es Paulus so wichtig war, diesen Wunsch gleich an den Anfang zu schreiben, und das in jedem der Briefe, zeigt es, dass er ihm sehr wichtig war. Aber was heißt das – Gnade und Frieden? In diesen zwei Worten steckt mehr drin, als man erst einmal denkt. Deshalb habe ich eine Erklärung mitgebracht. Jetzt kann der Text zu Gnade aus den „Erklärungen zum Text“ vorgelesen werden. Knackpunkt Der Knackpunkt beginnt mit der Auswertung vom Quiz. Jetzt haben wir viel über Briefe und die Post gehört. Wie kann man sich außer mit Briefen noch Nachrichten zukommen lassen? Hier können die Kinder verschiedene Kommunikationsmöglichkeiten zusammentragen. Jede einzelne Möglichkeit (Telefon, Handy, Facebook ...) wird auf einem Blatt notiert und in die Mitte gelegt. Welche Möglichkeit nutzt du am liebsten? Jedes Kind kann einen Stein o. Ä. auf das Blatt mit seiner bevorzugten Kommunikationsmöglichkeit legen. Ich lade euch jetzt auf eine Reise in die Zeit der ersten christlichen Gemeinden ein. Jesus war zurück in den Himmel gegangen und hatte seinen Freunden einen Auftrag gegeben. Er sagte: Geht in die ganze Welt und macht die Menschen zu Jüngern. Erzählt von mir, ladet sie ein, meine Freunde zu werden und tauft sie. Und es ist ganz wichtig, dass ihr ihnen zeigt, wie man als Christ lebt. Zuerst waren die Freunde von Jesus sehr ängstlich und haben sich nicht getraut, den Auftrag umzusetzen. Aber später hat Gott ihnen den Heiligen Geist gegeben und der hat sie mutig werden lassen. So sind sie durch die ganze Gegend gereist und haben in verschiedenen Städten von Jesus erzählt. Sie haben die Menschen eingeladen, Gott zu vertrauen und mit Jesus zu leben. Eine kurze Zeit blieben die Apostel in den einzelnen Städten, wenn JUMAT 3/2015 IIII 5 Lektion 1 Wenn andere Menschen durch einen Brief Gnade gewünscht bekommen, dann erhalten sie Zuwendung. In der folgenden Übung können die Kinder in Zweiergruppen selbst erfahren was es heißt, sich einem anderen zuzuwenden. Übung Stellt euch nebeneinander. Jetzt ist es die Aufgabe der rechten Person, sich der linken Person zuzuwenden. Wie ist es, wenn sich dein Partner dir zuwendet? Bleibt einen Augenblick so stehen. Jetzt wende dich wieder von deinem Partner ab. Was siehst du, wenn sich dein Partner von dir abwendet? Was siehst du nicht? Wie fühlt es sich an? Danach werden die Rollen getauscht. Reflexion Wichtig ist, dass es anschließend eine Reflexionsrunde gibt, in der jeder die Möglichkeit hat zu sagen, wie er es empfunden hat, als sich sein Partner ihm zubzw. abgewandt hat. Wenn Paulus den Menschen in den ersten Gemeinden wünscht, dass Gott sich ihnen zuwendet, dann heißt es, dass sie erfahren sollen, dass Gott sich für sie interessiert, dass sie ihm nicht egal sind, dass er wissen möchte, was sie bewegt (Erfahrungen aus Reflexion aufgreifen!). Und wenn Gott sich uns zuwendet, dann ist das immer liebevoll und bedingungslos. Wir müssen nicht erst alles richtig machen und die perfekten Jungscharler oder Mitarbeiter sein, damit sich Gott für uns interessiert. Außer der Gnade Gottes, wünscht Paulus den Gemeinden noch den Frieden Gottes. Auch dafür gibt es eine Erklärung. (Die Erklärung wird ebenfalls vorgelesen.) Doppelpunkt In den Kleingruppen wollen wir uns einen Brief von Paulus noch ein wenig genauer ansehen, zumindest den Anfang (V.1-7), der Rest kommt nächstes Mal. Es ist der Brief an einen Mann, der Philemon heißt und in Kolossä wohnt. Er war reich und die Gemeinde traf sich bei ihm zu Hause. Er war einer dieser Gemeindeleiter, die selbst noch nicht so lange Christ waren. Im Doppelpunkt wird der Text in Kleingruppen in der Bibel gelesen. Gut eignet sich dafür die BasisBibel. Ein Arbeitsblatt mit den Texten findet man auf www.jumat.de oder www.jumat.ch Es können im Gespräch folgende Fragen besprochen werden: • Welche Gründe hat Paulus, um im Gebet zu danken? • Wie könnte es sich gezeigt haben, dass Philemon viel Liebe und Treue zu Jesus und zu den Menschen hatte? Wie könnte sich das bei uns zeigen? • Um was bittet er Gott? • Wie könnte man das einfacher ausdrücken? Paulus kann uns Vorbild sein, für unsere Freunde zu beten. An dieser Stelle hat jedes Kind die Möglichkeit, ein Gebetskärtchen zu schreiben. Dazu werden die Vorlagen verteilt und ausgefüllt. Die Vorlage findet man auf Seite 18 oder unter www.jumat.de oder www.jumat.ch Nun beten wir gemeinsam. Für das Schlussgebet ist es gut, wenn eine ruhige Schlusspunkt Das Thema Gebet für den anderen wird noch einmal aufgegriffen. Die Kinder werden aufgefordert, sich an den Händen zu halten. Nun ist eine kurze Zeit der Stille, in der jeder noch mal ein Gebet für den Menschen sprechen kann, den er auf seinen Zettel geschrieben hat. Zum Abschluss sprechen die Mitarbeiter gemeinsam den Kindern den Merkvers zu. Dann wird er gemeinsam von allen gesprochen. 6 IIII JUMAT 3/2015 Atmosphäre geschaffen wird, z. B. durch eine gestaltete Kreismitte mit einer Kerze auf einem Tuch, ruhiger Musik usw. Es ist gut, wenn wir wie Paulus für unsere Freunde beten. Das könnt ihr mit dem Gebetskärtchen auch zu Hause tun. Jetzt lade ich euch ein, dass wir gemeinsam für sie beten. Jedes Kind soll nun sein Gebetskärtchen bereithalten. Gemeinsam wird das abgedruckte Gebet gesprochen. Bei den ausgefüllten „Lücken“ kann jedes Kind in der Stille einsetzen, was es vorbereitet hat. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Pausen nicht allzu lang sind, sonst ist es für einige Kinder schwer, dabeizubleiben. Bausteine LIEDER Aus: Einfach Spitze Nr. 9 Komm mit, schlag ein Nr. 14 Immer und überall Nr. 15 Gottes große Liebe Nr. 27 Ich stehe fest auf dem Fels Nr. 50 Hand in Hand Nr. 126 Wer liebt, gewinnt
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