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Weggemeinschaft mit den Schwestern vom armen Kinde Jesus | Mai 2015
Schwestern vom armen Kinde Jesus
Liebe Freundinnen und Freunde in der
Weggemeinschaft
mit den Schwestern vom armen Kinde Jesus
Die Wiederholung ist ein stabilisierendes Element im Leben der Menschen. Sehr weit gefasst
gehört dazu die bewusste Wahrnehmung der Jahreszeiten, kleiner gefasst die Wiederkehr der
Wochentage. Aber auch die Wiederholung von Ritualen wie regelmäßige Treffen im
Freundeskreis, wiederkehrende Essgewohnheiten an Festtagen, verlässliche
Kommunikationsformen wie das wöchentliche Telefonat mit lieben Menschen oder aber auch
das Gebet sind solch stabilisierende Elemente.
Für uns Christinnen und Christen zählt zu diesen Stabilisatoren auch das Kirchenjahr, die
jährliche Wiederholung der Feste wie Weihnachten, Ostern und Pfingsten also, sowie der
Gedenktage (Geburtstag und Todestag) besonders verehrungswürdiger Persönlichkeiten
unserer Kirche. Zu ihnen gehört auch unsere Gründerin Clara Fey, deren 200. Geburtstag wir
am 11. April gefeiert haben. Eine Bildergallerie und die Beschreibung der Festschrift die
anlässlich des Geburtstages erschienen ist finden Sie auf der Startseite.
Aus dem Blickwinkel des Kirchenjahres geschaut prägt diesen Monat Mai besonders das
Pfingstfest, in dem die Sendung des Geistes Gottes verdichtet ist.
Auch das Vertrauen auf den Geist Gottes ist ein stabilisierendes Element im Leben der
christlichen Gemeinschaft. Denn der Geist Gottes ist der „Netzwerker“ in unserer Kirche. Er lehrt
uns die verschiedenen Gaben und Fähigkeiten eines jeden einzelnen zusammenzulegen als
Schatz der Gemeinschaft, und so aufeinander schauend das Miteinander zu stärken.
Der Geist Gottes ist es aber auch, der einen jeden von uns vor die Frage stellt: Was ist nun der
nächste Schritt bezogen auf die Beziehung zu Gott, und das auch mit Blick auf die konkrete
spirituelle Orientierung und Praxis.
Die ersten Zeilen der Lebensregel der Schwestern vom armen Kinde Jesus (Selbstverlag,
Simpelfeld, 30. Mai 1982) verdeutlichen: „Christliche Heiligkeit besteht in der Entfaltung der
von Gott geschenkten Gnadengaben.“ Wo das zum Wohl der Gemeinschaft, auch der
Gemeinschaft als Weggemeinschaft geschieht, mag der „Flügelschlag“ des Heiligen Geistes zu
spüren sein.
Uns mag der Flügelschlag des Geistes Gottes helfen, weiter auf dem Weg zu sein im Geiste
unserer Gründerin Clara Fey als Weggemeinschaft.
Für die deutsche Region
Sr. Maria Virginia PIJ
Deutsche Region e.V.
Schwestern vom armen Kinde Jesus
Michaelsbergstr. 40
52066 Aachen
Telefon.: +49 241 60 82 05 0 | Fax: +49 241 60 35 39
Mail: [email protected] | Website: www.schwesternvomarmenkindejesus.de
Weggemeinschaft mit den Schwestern vom armen Kinde Jesus | Mai 2015
Christkönig,
Ende des alten
Kirchenjahres.
1. Advent, ein neues
Kirchenjahr beginnt.
Das Kirchenjahr kennt
keine Jahreszeiten und
lässt sich auch nicht einfach
an dem ersten Tag eines
neuen Jahres festmachen. Das
Kirchenjahr beginnt und endet
eben nicht nur, sondern ist auf
seine eigene Art und Weise das
ganze Jahr hinüber „präsent“. Nicht
nur während der Advents- und
Weihnachtszeit, sondern auch in Karund Osterzeit wird nochmals bewusst,
wie vielschichtig doch dieser immerwiederkehrende Kreislauf ist, der uns Christen
ein Leben lang begleitet. Es ist nicht nur die
wiederholte Interpretation des Handelns Jesu,
die auch nach 2000 Jahren immer wieder neu Gestalt
Motiv: Stickerei auf einer Palla der
annimmt, nicht nur die Feier der Hochfeste Weihnachten,
Schwestern vom armen Kinde Jesus
Ostern und Pfingsten, die einen „übers Jahr hin trägt“: Das Kirchenjahr
erinnert täglich an Menschen, die ihren Glauben in voller Überzeugung gelebt haben. Frauen und Männer, die
Feuer im Herzen trugen, anderen Hilfe und Wegweiser waren. Frauen und Männer, die aber auch gezweifelt, voller
Ungewissheit in die Zukunft geblickt und vereinzelt im letzten Moment nur ihren Glauben und ihren Gott gehabt
haben, verlassen von allen anderen. Dies ist jedoch die Essenz des Kirchenjahres: die Vielzahl an individuellen
Schicksalen, die alle, auf ihre Weise, einen Glauben bezeugen, den es noch heute zu leben gilt.
Es sind nun Selige oder Heilige, derer wir gedenken – und doch keiner derjenigen hat als Seliger gelebt oder ist
als Heiliger gestorben. Jeder einzelne hat ein Leben geführt, das zeitweise auch nur von der Gewissheit der Liebe
Gottes getragen wurde. Das heute in Heiligengeschichten vorbildliche Verhalten war nicht immanent, der Glaube
muss geschwächelt haben, denn all die Heiligen und Seliger sind Menschen gewesen und haben als Menschen
gelebt. Nun, als Bestandteil des Kirchenjahres, sollen die Heiligen Vorbild sein, Vorbild für Überzeugung, den
Glauben an das Gute und die Gerechtigkeit, Vorbild für jeden einzelnen von uns, denn jede dieser Geschichten
lässt sich in unsere heutige Zeit transponieren, jedes einzelne Schicksal kann sich heute wiederholen: Menschen,
die für ihren Glauben leben – Menschen, die für ihren Glauben sterben – aber vor allem: Menschen, die von der
frohen Botschaft immer noch überzeugt sind und der Nächstenliebe im Heute Raum zum Leben geben.
All dies hat an Pfingsten seinen Anfang genommen: Nach Jesu Tod verzweifelt und desillusioniert, die Auferstehung noch nicht realisierend, die Aussage der vergangenen Wochen noch nicht als frohe Botschaft erkennend, kam
der heilige Geist auf die Jünger nieder, die nun nicht nur in ihrer plötzlichen Selbstständigkeit – frei und doch
verbunden, mit dem, dem sie einst folgten – sondern auch in ihrer Verkündung völlig neue Wege gehen mussten
um somit unsere heutige Kirche als die ersten Heiligen einer neuen Zeit zu ermöglichen. Sie fingen an, sich zu
erinnern und dennoch eigens ihren Weg zu gehen, diese erinnerten Geschichten zu erzählen, von der frohen
Botschaft und den Taten Jesus zu berichten, und doch jede einzelne immer wieder selbst, neu zu interpretieren
und umzusetzen, sodass nach und nach von den Taten der gelebten Nächstenliebe, des gelebten Glaubens und
der Nachfolge Christi in immer weiteren Kreisen – bis heute - zu hören ist.
Pfingsten ist die Grundlage einer gelebten Tradition, des sich immer wieder neu Erinnerns, um seinen eigenen
Weg zu finden, sich vor Bilder zu begeben um sich Vorbilder zu nehmen. Bilder, in der Form von Geschichten,
immer nur eine Momentaufnahme des Lebens eines jeden, aber genau deshalb so geeignet uns Tag für Tag vor
Augen zu führen, was dieses erste Erinnern und Verkünden an jenem Pfingsttag in all den nachfolgenden, sich
neu erinnernden bewirkt hat: Sich nicht nur auf eine Botschaft oder Geschichte beziehen, sondern Tag für Tag
diese in Form der gelebten Nächstenliebe auch der nächsten Generation - zum Erinnern – anzubieten.
© Text: Christoph Stender & Michael Lejeune | © Bild & Layout: Michael Lejeune |
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Im Auftrag der Deutschen Region der Schwestern vom armen Kinde Jesus
Weggemeinschaft mit den Schwestern vom armen Kinde Jesus | Mai 2015
Termine
Samstag 30.05.2015, 14.00-17.30
Treffen der Weggemeinschaft im Kloster Burtscheid.
Gesonderte Einladung folgt in den kommenden Tagen.
Geistverdächtig
Christoph Stender, 2010
Wenn es um eine geerdete Ortsbestimmung geht, einen mutigen Rückblick oder einen hoffnungsstarken
Ausblick, dann könnte da der kreative Geist Gottes mit im Spiel sein. Denn „geistverdächtig“ sind immer Kurskorrekturen, Erneuerungen und Neuanfänge, die mit der Befreiung von der Angst um sich selbst zu tun haben, also
mit Lebensqualität für einen selbst und für die Gemeinschaft unserer Kirche. Vergebung ist so ein Ereignis,
prädestiniert für Begeisterung.
Du sagst:
"Lass doch gut sein."
So klingt es nach:
Nicht verstanden!
Du sagst:
"Vorbei und vergessen."
So klingt es nach:
Kalter Güte!
Du sagst:
"Kann ja jedem passieren"
So klingt es nach:
Ich habe keinen Namen!
Du sagst:
"Ist doch nicht so schlimm."
So klingt es nach:
Wie weltfremd bin ich eigentlich?
Ich träume:
Es ist nicht gut!
Vergessen ist es auch nicht!
Passiert ist es mir!
Schlimm bleibt es!
Und ein du sagt:
Aber ich vergebe dir!
Schwestern vom armen Kinde Jesus
© Text: Christoph Stender & Michael Lejeune | © Bild & Layout: Michael Lejeune |
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Im Auftrag der Deutschen Region der Schwestern vom armen Kinde Jesus