28. Mai 2015 - The Wanderer

Donnerstag, 28. Mai 2015 / Nr. 121
Kanton Luzern
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NACHRICHTEN
Einbrüche
in Ziegeleien
GETTNAU/HOCHDORF red. Innerhalb von drei Wochen wurde in
Büros der Ziegeleien Gettnau
und Hochdorf eingebrochen. In
Gettnau haben Unbekannte einen
Kassenschrank aufgebrochen und
mehrere tausend Franken erbeutet.
In Hochdorf blieb es beim Versuch, den Kassenschrank aufzubrechen. Dabei entstand Sachschaden
in der Höhe von einigen tausend
Franken. Die Luzerner Polizei
sucht Zeugen (041 248 81 17).
Gewerkschafter
sagen dreimal Ja
ABSTIMMUNG red. Der Luzerner
Gewerkschaftsbund (LGB) hat die
Parolen für die Abstimmungen vom
14. Juni gefasst. Er sagt Ja zur Erbschaftssteuer-Initiative. Diese sei
eine gerechte Lösung zur Entlastung der Einkommen und zur Stärkung der AHV. Ebenfalls Ja sagt der
LGB zur Revision des Radio- und
Fernsehgesetzes sowie zur Stipendien-Initiative.
Rechnung mit
Plus abgesegnet
HERGISWIL red. 84 Stimmberechtigte der Gemeindeversammlung
genehmigen die Rechnung 2014.
Diese schliesst mit einem Mehrertrag von 214 000 Franken ab.
Budgetiert war ein Minus von
188 000 Franken. Der Gesamtaufwand beträgt 15,48 Millionen Franken. Zudem wurde Regina Lustenberger-Hodel (SVP) in die Controllingkommission gewählt.
Ja zu Rechnung
trotz Minus
BALLWIL red. 53 Stimmberechtigte
haben an der Gemeindeversammlung die Rechnung 2014 mit einem
Minus von knapp 407 000 Franken
abgesegnet. Budgetiert war ein
Minus von 735 000 Franken.
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Gipfeltreffen der Ami-Schlitten
SCHENKON Das US-CarMeeting am Sonntag ist eines
der ersten Ami-Treffen der
Saison. Bei schönem Wetter
werden Hunderte Maschinen
mit V8-Motoren erwartet.
ROGER RÜEGGER
[email protected]
Die «Wanderer» sind eine Gruppe von
zwölf Männern und einer Frau, die bei
gutem Wetter so richtig in Fahrt kommen. Anders als der Name vermuten
lässt, handelt es sich nicht um Naturfreunde, die sich an Wochenenden zum
Wandern verabreden. Ganz im Gegenteil, «The Wanderer» ist der Name eines
Clubs von US-Car-Fans, der in Sursee
beheimatet ist.
«Zugegeben, unser Name ist trügerisch», sagt Peter Hochuli (42), Präsident
und Gründungsmitglied des Vereins.
«Wir wurden tatsächlich schon mehrere
Male angefragt, ob wir eine Lauf- oder
Wandergruppe seien und ob man sich
bei Touren anschliessen kann.» Über
Anschluss freuen sich Präsident Hochuli
und Kassier Franz Wey (54) zwar immer.
Allerdings laufen bei ihrer Gruppe nur
die V8-Motoren in ihren dicken Schlitten. Diese dafür ab dem Stichtag 31.
Mai regelmässig.
Zeigen Flagge und Chevrolet Camaro: Franz Wey (links) und
Peter Hochuli organisieren den US-Car-Treff «The Wanderer».
Bild Nadia Schärli
Ami-Fans rotieren
Jedes Jahr am letzten Mai-Wochenende lädt «The Wanderer U.S.C.C. Sursee» zum US-Car-Meeting nach Schenkon ein. Heuer findet das 17. Treffen
auf dem Parkplatz des Coop Bau und
Hobby statt. Im Idealfall versammeln
sich an diesem Sonntag mehrere hundert Fahrzeuge aus der Schweiz und aus
dem benachbarten Ausland. «Die Treffen sind beliebt, und die Anzahl Besucher und Fahrzeuge steigt seit Jahren»,
sagt Hochuli, der einen 69er Ford Mustang fährt.
Für die Fotosession musste er jedoch
auf einen Chevrolet Camaro Jahrgang
89 eines Clubmitglieds zurückgreifen,
weil sein Schlitten derzeit für die Motorfahrzeugkontrolle fit gemacht wird.
Per Zufall zum Traumauto
Der Mustang ist Hochulis absolutes
Lieblingsauto, wie der gelernte Mecha-
niker sagt. Zu dieser Maschine sei er
durch Zufall gekommen. «Noch während der Lehrzeit suchte ich einen
Mustang des Typs Mach 1. Eines Tages
erzählte mir ein Bekannter in einem
Restaurant, dass sein Bruder einen Mustang dieses Typs verkaufe», sagt Hochuli.
Er habe nicht gezögert und den Deal
umgehend perfekt gemacht.
Viel Geduld für die Mechanik
Bevor das Auto auf die Strasse gelangte, musste Hochuli aber einige mechanische Modifikationen vornehmen
und neue Teile einbauen. Solche Aktionen waren damals ein Geduldsspiel.
«Man konnte nicht wie heute Teile im
Internet bestellen und diese eine Woche
später einbauen. Zumal mussten wir
uns die Fahrzeuge und das Material
mühsam absparen. Wenn kein Geld da
war, liessen wir unsere Kisten notgedrungen in der Garage stehen.»
Szene wächst seit Jahren
Die Schweizer US-Car-Szene wird
stets grösser. Dies beweisen die zahlreichen Treffen, die jedes Jahr stattfinden. Das wohl bekannteste ist das
«American Life» im Kanton Solothurn,
das immer am ersten Maiwochenende
stattfindet und jeweils von mehreren
tausend Besuchern angefahren wird.
In Willisau beim «Sport Rock» fahren
ebenfalls im Mai fette Schlitten vor. Im
Wiggertal locken mit der «Cruisin
Night» in Rothrist und dem Event
«Route 66» im Städtchen Aarburg (seit
2012) gleich zwei Treffen Tausende
Ami-Fans an.
Das fehlende Interesse der Leute ist
bei diesen Treffen also nicht das Prob-
lem. Eher die Bewältigung des Ansturms.
Kassier Franz Wey: «Wenn unser Event
weiter wächst, müssen wir uns Gedanken machen, ob wir künftig auf ein
anderes Areal ausweichen müssen.»
Ausserdem werde es immer schwieriger,
Leute zu finden, die sich als freiwillige
Helfer ohne Lohn, aber für Essen und
Trinken zur Verfügung stellen.
Rund 35 solcher Personen stehen am
Sonntag in Schenkon im Einsatz. Bei
erwarteten 800 Fahrzeugen und mindestens doppelt so vielen Besuchern
dürften die Helfer also bestens ausgelastet sein. Zum Vergleich: Beim ersten
Treffen im Jahr 1998 zählten die Wanderer 150 Autos.
HINWEIS
Weitere Infos zum Treffen am 31. Mai ab 9 Uhr
und dem Club auf www.the-wanderer.ch
Freiamt
Heizung soll
saniert werden
AUW red. Am 10. Juni lädt der Gemeinderat Auw zur Einwohnergemeindeversammlung. Auf dem Programm stehen neun Traktanden.
Neben dem Protokoll der letzten
Versammlung, der Verwaltungsrechnung und der Bilanz sowie dem
Rechenschaftsbericht 2014 bestimmen die Stimmbürger über einen
Kredit von 117 200 Franken für die
Sanierung der Heizung im Mehrzweckgebäude. Weiter wird die Kreditabrechnung zur Erschliessung
Oberdorf vorgelegt, die mit einer
Kreditunterschreitung von 10 836
Franken abschliesst, wie in der Vorlage zur Versammlung zu lesen ist.
Neue Satzungen
Auf der Traktandenliste steht auch
die Genehmigung der neuen Satzungen des erweiterten Abwasserverbandes Sins-Auw-Abtwil-Mühlau.
Diese mussten überarbeitet werden,
weil die Gemeinde Mühlau nun in
den Abwasserverband integriert wird.
Weiter will die Schule Auw dem
Sprachheilverband Region Sins beitreten, damit in Zukunft flexibler auf
personelle Gegebenheiten reagiert
werden kann. Die Stimmbürger befinden zudem über den geänderten
Stellenplan, der eine Stellenerweiterung von 0,5 beim Hauswartdienst
vorsieht. Zuletzt steht die Zusicherung des Gemeindebürgerrechts an
Rüdiger und Eva Hildebrand auf dem
Programm.
HINWEIS
Gemeindeversammlung Auw,
Mittwoch, 10. Juni, 20 Uhr, Turnhalle.
Die Pflegi bittet nun zum Familientisch
MURI Die Institution ist gut
ausgelastet und kann positive
Zahlen präsentieren. Neue
Wege geht sie im Bereich
der Verpflegung.
Die Pflegi Muri schaut auf ein erfolgreiches Jahr 2014 zurück: Wie der Jahresbericht ausweist, konnte das Zentrum
für Pflege und Betreuung einen Gewinn
in der Höhe von 49 300 Franken erwirtschaften. «Dazu haben das straffe Kostenmanagement, tiefere Personalkosten
und höhere Betriebserträge beigetragen», wie Christoph Käppeli, Vizepräsident des Vereins Pflegi Muri, und die
Leiterin Finanz- und Rechnungswesen,
Sabine Boeckh, berichten. Höhere Erträge gab es, weil die Auslastung sehr
gut war. Im Budget rechneten die Verantwortlichen noch mit einem Defizit
von rund 400 000 Franken. Gegenüber
dem Vorjahr stieg der Betriebsertrag um
rund 1 Million auf über 25 Millionen
Franken. «Der budgetierte Betrag wurde
wegen der im Vergleich zum Vorjahr
durchschnittlich höheren angebotenen
Bettenzahl um rund 150 000 Franken
übertroffen», so Christoph Käppeli.
Gemessen an Pensionstagen wurde gemäss Jahresbericht eine Auslastung von
96,2 Prozent erreicht.
Neue Esskultur
Eine grosse Veränderung gab es im
Sommer 2014: Seit dann wird nämlich
das Essen in der Pflegi Muri auf allen
Wohnbereichen in Schüsseln serviert
und nicht länger auf Tabletts, wie es in
einem Akutspital üblich ist. «Die Um-
stellung auf das neue Konzept und
damit auf eine neue Essenskultur war
für alle Beteiligten anspruchsvoll», betont Direktor Thomas Wernli im Jahresbericht. Neu gehört das gemeinsame
Mahl, das zusammen an einem grossen
Tisch eingenommen wird, zur modernen
Esskultur in der Pflegi. Am neuen Familientisch lebe sozusagen die Tradition
der Benediktiner weiter, die zusammen
ein Mahl einnehmen – die Nähe zum
«Die neue Esskultur
trägt zur wohltuenden Normalität
im Pflegealltag bei.»
FRANZ HOLD,
VEREIN PFLEGI MURI
gut gelaunten Magen hinaus.» So wie
es einst Augustinus formuliert habe:
«Die Seele nährt sich von dem, an dem
sie sich freut.»
50 Einzelzimmer
249 Vollzeitstellen
In der Pflegi arbeiteten Ende Jahr 333
Personen in 249 Vollzeitstellen. Das sind
fünf Vollzeitstellen weniger als im Vorjahr. Der Personalaufwand erhöhte sich
um 318 000 Franken oder 2 Prozent. Im
vergangenen Jahr hatte die Pflegi 221
Betten im Angebot. Damit konnten
77 674 Pensionstage verrechnet werden.
benachbarten ehemaligen Kloster wirkt
hier nach. «Mit der neuen Esskultur
dauert die Mahlzeiteneinnahme wesentlich länger, als zu Zeiten, wo das Essen
auf einem Tablett serviert und möglichst
zügig verspiesen wurde», schreibt Franz
Hold, Präsident des Vereins Pflegi Muri.
Und Holder weiter: «Die Esskultur der
Pflegi Muri gibt ein heimeliges Gefühl,
trägt so zur wohltuenden Normalität im
Pflegealltag bei und geht weit über den
Anstelle dieses Gebäudes soll ein Neubau
mit Platz für 50 Einzelzimmer entstehen.
Bild Werner Schelbert
In der Pflegi Muri stehen grosse Veränderungen für die Zukunft an: Die
Planung für das Neubauprojekt Löwen
an Stelle des heutigen Ökonomiegebäudes läuft auf Hochtouren. Im Herbst soll
die Baueingabe für den Neubau, der 50
Einzelzimmer beherbergen soll, eingereicht werden. Läuft alles nach Plan, soll
in der ersten Hälfte 2016 der Spatenstich
für den Neubau erfolgen, und 2017 will
man das Haus dann beziehen können,
wie der Jahresbericht zeigt.
LUC MÜLLER
[email protected]