WISSEN IM NETZ - Kaufmännischer Verband Schweiz

CO
NTE
XT
#3
2015
Mehr Erfolg im Beruf
Lernplattform
WISSEN
IM NETZ
PERSPEKTIVEN
Junge
Kaufleute
gefragt
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können Überzeit
kompensieren
CONTEXT – März 2015
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INHALT
Die kaufmännische Grundbildung ist ein
Sprungbrett in eine vielversprechende
Zukunft. Der Einstieg ins Berufsleben
funktioniert gut, die Löhne liegen mehrheitlich über unseren EmpfehPeter Kyburz
CEO Kaufmännischer Verband
Schweiz. [email protected]
8
lungen. Dies zeigt unsere aktuelle
Befragung von Abgänger/innen
8//
Lernende führen ein Unternehmen.
Micarna-CEO Albert Baumann macht
dies möglich. Für das innovative Projekt
und sein Engagement für Lernende
12
wurde er mit einem SwissAward aus­
gezeichnet.
12// Max Meister ist ein
engagierter Dozent an der HWZ Hochschule für
Wirtschaft Zürich. Und Jung­unter­
nehmer. Sein Start-up Diplomero,
eine Online-Lernplattform, ist auf
Erfolgskurs – mit Büros in Zürich
und Berlin.
12
22//
5 – KOMMENTAR
20 – MEDITIEREN IM BÜRO
Daniel Jositsch über die Schweiz und
Europa
Ganz bei sich
6 – BÜRO INTERNATIONAL
Kolumne von Yvonne Seitz
Amsterdam, Niederlande
8 – ABGÄNGER/INNEN-UMFRAGE
25 – SEITZ
26 – RATGEBER
Entscheidender Übergang
Tipps / Recht / W BP / Sozialpolitik / Psychologie
15 – FRAG DEN CHEF
28 – KURZ
Kolumne von Rinaldo Dieziger
Aktuelles aus dem Verband
16 – START-UP
29 – IMPRESSUM
Sprung in die Selbstständigkeit
18 – BANKEN
Wie sie es mit der Arbeitszeiterfassung
­halten
30 – CARTOON
Von Ruedi Widmer
CONTEXT – März 2015

Rechnungswesen, KommuniKation und mehR
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KOMMENTAR
5
Wie weiter mit Europa ?
K
lar ist zunächst eines:
Eine Mehrheit der Stimmbevölkerung hat die Masseneinwanderungs-Initiative angenommen. Es spielt keine Rolle, wie
knapp, und es ist egal, wie hoch die
Stimmbeteiligung war. Es ist deshalb
auch klar, dass die Initiative ohne
Wenn und Aber umgesetzt werden
muss. Der Bundesrat hat mittlerweile
einen Vorschlag vorgelegt, der der
Initiative fast wörtlich entspricht,
und damit die Hausaufgaben innenpolitisch gemacht.
DANIEL JOSITSCH
... ist Nationalrat und Präsident des
Kaufmännischen Verbandes Schweiz.
Aussenpolitisch ergibt sich das Problem, dass das Abkommen betreffend
die Personenfreizügigkeit mit der
Europäischen Union der Masseneinwanderungs-Initiative widerspricht.
Das ist kein Versehen, das nun irgendwie behoben werden soll, sondern war Absicht der Initiative und
damit der Mehrheit der Stimmbevölkerung. Es ist, auch aufgrund des Verfassungstextes, Aufgabe des Bundesrats, mit der EU über die Zukunft der Bilateralen ohne
Personenfreizügigkeit zu verhandeln. Was die EU dazu sagen
wird, werden wir erfahren, wenn sie ihre Position definitiv
festlegt.
«Der unsichere Zustand
ist für die Wirtschaft
und für die Arbeitsplätze
unserer Mitglieder
u
­ ngünstig.»
Unklar ist, was wir tun werden, wenn der Prozess scheitert,
wenn also entweder erfolgreich das Referendum ergriffen
wird oder wenn die EU die Verhandlungen scheitern lässt.
Dann braucht es den berühmten Plan B. Ich bin der Überzeugung, dass in dieser Situation die Stimmbevölkerung zum weiteren Vorgehen befragt werden muss. Es ist weder möglich,
darüber zu spekulieren, ob die Zustimmung zur Masseneinwanderungs-Initiative als Ablehnung der Bilateralen zu werten ist, noch bringen uns Umfragen zur Stimmung der Bevölkerung weiter. Die einzige relevante Umfrage ist diejenige, die
an der Urne stattfindet. Vielerorts vernimmt man Widerstand
gegen eine weitere Abstimmung. Das kann ich nicht nachvoll-
ziehen. Die Verfassung regelt glasklar,
unter welchen Voraussetzungen eine
Volksabstimmung stattfinden muss.
Wenn also 100 000 Menschen eine
­Initiative zum europäischen Weg der
Schweiz einreichen, dann wird darüber abgestimmt. Es steht der Stimmbevölkerung dann selbstverständlich
frei, Ja oder Nein zu sagen. Dies aber
ist weder falsch noch eine Zwängerei.
Die Zukunft der Schweiz in Europa ist
für die Wirtschaft, aber auch für die
Wissenschaft und die Gesellschaft
von derart weitreichender Bedeutung, dass wir das Volk eng in diesen
Prozess einbinden müssen.
Aus Sicht des Kaufmännischen Verbandes bereitet mir die Situation Sorgen. Zunächst ist für die Wirtschaft
und für die Arbeitsplätze unserer
Mitglieder schon der unsichere Zustand ungünstig. Die Planbarkeit ist
damit stark eingeschränkt. Weiter ist
die Wirtschaft auf eine gute Kooperation mit der EU, unserem grössten
Handelspartner, angewiesen. Diese steht auf dem Spiel. Mög­
licherweise wirkt sich der Umstand, dass die Wirtschaft nicht
mehr so einfach auf ausländische Arbeitskräfte zurückgreifen
kann, insofern positiv aus, als allenfalls inländische Arbeitskräfte dadurch bessere Chancen erhalten. Besonders Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die älter als 50 sind oder die
zum Beispiel aufgrund der familiären Situation auf Teilzeitarbeit angewiesen sind, werden dadurch möglicherweise begünstigt.
Das ist aber aus meiner Sicht eine riskante Theorie. Die günstige Situation nützt nämlich nur dann etwas, wenn die Wirtschaft weiterhin wachsen kann. Wenn sich aufgrund der
Schwierigkeiten mit der EU negative Auswirkungen auf das
Wirtschaftswachstum ergeben, dann leiden auch die inländischen Arbeitskräfte. Der europapolitische Weg ist schwierig,
aber er bietet auch Chancen, die wir packen sollten.
CONTEXT – März 2015
6
BÜRO INTERNATIONAL
AMSTERDAM, NIEDERLANDE
Erica van Doorn hat Textilmanagement sowie später noch Anthropologie
studiert und als Consultant gearbeitet, bevor sie sich bei der Fair Wear Foundation
als Direktorin bewarb.
Knut Henkel
STECKBRIEF
NIEDERLANDE
Einwohner Amsterdam:
gut 800 000
Einwohner Niederlande:
16,69 Millionen
Arbeitslosenquote:
7.3%
Durchschnittseinkommen:
34 788 Euro brutto
Wichtigste Exportartikel:
Maschinen, Elektronik
(Philips), Chemieprodukte,
Schnittblumen und Gemüse
Hatten Sie als Kind einen
Traumberuf?
Mehrere, ich wollte vieles
werden, das hat sich immer
wieder geändert.
Welche Berufe üben Ihre
Eltern aus?
Meine Mutter war Krankenschwester, hat sich immer
sozial engagiert und mein
Vater ist Computerfachmann
und hat wiederholt im Ausland
gearbeitet.
Was arbeiten Sie?
Ich leite die Fair Wear Foundation, eine Nichtregierungsorganisation, die sich für faire und
nachhaltige Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie
einsetzt. Die eigentliche Arbeit
machen meine Mitarbeiter, ich
koordiniere mehr und sorge
für den Rahmen.
Welche Ausbildung haben Sie
gemacht?
Ich habe an der Universität
Enschede Textilmanagement
studiert, später in Amsterdam
noch Kulturanthropologie –
sehr gegensätzliche Dinge.
Seit wann sind Sie hier tätig?
Ich habe mich im April 2008
beworben, weil ich keine Lust
mehr hatte, für die Dividenden
der Aktionäre zu arbeiten.
Welche Dienstleistungen
bietet Ihre Firma?
Wir bieten Textilunternehmen
an, ihre Produktionsstrukturen
unter die Lupe zu nehmen und
fairer zu gestalten. Wir machen
CONTEXT – März 2015
Audits, sprechen mit Gewerkschaften und Arbeitnehmenden, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern.
Welche Qualitäten sind in
Ihrem Beruf gefragt?
Moderationsfähigkeit, die
Bereitschaft, den Konsens
herzustellen und auf die Leute
zuzugehen.
Was schätzen Sie an Ihrem
Beruf?
Ich schätze es sehr, dass wir für
nachhaltige Strukturen in der
Textilindustrie eintreten, dass
wir nach Wegen suchen die
Welt besser zu machen.
Woran stören Sie sich?
Wir könnten schneller vorankommen.
Wie sind Sie auf Ihre Stelle
aufmerksam geworden?
Ich habe Ende 2007 eine
Auszeit genommen, um über
meine berufliche Zukunft
nachzudenken. Damals hat
mich ein Freund auf die Fair
Wear Foundation aufmerksam
gemacht und gesagt, dass die
Stelle etwas für mich sein
könnte.
Arbeiten Sie hauptsächlich im
Team oder allein?
Wir arbeiten im Team, nach
aussen trete ich oft allein auf.
Wie viele Stunden pro Woche
arbeiten Sie?
Das ist unterschiedlich, im
Schnitt sicherlich fünfzig
Stunden, wobei es aber auch
Wochen gibt, wo es dann mal
dreissig sind.
Wie oft machen Sie Ferien?
In der Regel zweimal im Jahr.
Wie viel verdienen Sie pro
Jahr?
Ich verdiene deutlich weniger
als früher, als ich noch im
Marketing- und Verkaufsbereich tätig war. Aber ich bin
sehr zufrieden, da ich das
Gefühl habe, dass meine Arbeit
einen Sinn hat.
Können Sie Geld auf die Seite
legen?
Ja, das kann ich.
Wie viele Personen müssen
von Ihrem Einkommen leben?
Eigentlich nur ich, denn mein
Mann ist selbst berufstätig und
auch viel unterwegs.
Sind Sie gegen Krankheit
versichert?
Ja, natürlich
Haben Sie eine Altersvorsorge?
Ebenfalls ja.
Was möchten Sie beruflich
noch erreichen?
Ich möchte die Fair Wear
Foundation weiter wachsen
und unser Modell an Einfluss
gewinnen sehen.
Haben Sie Kinder? Was soll
aus diesen einmal werden?
Ich habe keine eigenen Kinder,
kümmere mich aber mit um
die Kinder meines Mannes aus
erster Ehe.
7
«Inmiddels zet ik me
7 jaar met hart en ziel
in voor Fair Wear
Foundation.»
Űbersetzung aus dem Holländischen:
Während der sieben Jahre bei der
Fair Wear Foundation habe ich
mit viel Herzblut gearbeitet.
STECKBRIEF
ERICA
VAN DOORN
Zivilstand: verheiratet
Alter: 45
Wohnform: Mietwohnung
Wohnort: Amsterdam
CONTEXT – März 2015
8
ABGÄNGER/INNEN-UMFRAGE
ENTSCHEIDENDER
ÜBERGANG
Der Einstieg ins Berufsleben funktioniert gut, und die Löhne
liegen mehrheitlich über den Empfehlungen des Kauf­männischen
Verbandes. Dies sind Ergebnisse der aktuellen Befragung von
Abgänger/innen der kaufmännischen Grundbildung.
Nina Meili, Michael Kraft, Therese Jäggi
D
ie kaufmännische Lehre ist
die beliebteste Berufsausbil­
dung in der Schweiz. Sie gilt
einerseits als solide Grundlage, ander­
seits bietet sie ein breites Spektrum an
Weiterbildungs-, Spezialisierungs- und
Aufstiegsmöglichkeiten. Von zentraler
Bedeutung ist dabei der Berufseinstieg,
also der Übertritt von der Grundbildung
ins Berufsleben. Für viele Absolvieren­
de der beruflichen Grundbildung stellt
dieser Übergang eine nicht zu unter­
schätzende Herausforderung dar. Dar­
auf will der Kaufmännische Verband
einen Fokus richten. Seine Umfrage un­
ter den Abgängerinnen und Abgängern
der kaufmännischen Grundbildung
setzt sich seit 2006 zum Ziel, eine Mo­
mentaufnahme der beruflichen Reali­
tät vorzunehmen.
Die Umfrage stellte auch 2014 diesen
Übergang ins Zentrum. Befragt wurden
fast 3000 Abgänger/innen der berufli­
chen Grundbildung, die im Jahr 2014
mit dem eidgenössischen Fähigkeits­
zeugnis (EFZ) abgeschlossen hatten.
Zum ersten Mal wurden dabei neben
den Abgänger/innen der betrieblich or­
ganisierten Grundbildung (BOG) sowie
den Absolvierenden von Handels- und
Wirtschaftsmittelschulen auch jene von
privaten Handelsschulen miteinbezo­
gen. Damit soll unter anderem ein Ver­
gleich zwischen betrieblich und schu­
lisch organisierter Grundbildung (SOG)
ermöglicht werden.
CONTEXT – März 2015
Trix Niederau
STELLENSITUATION
Die Befragungen vom Juli und Novem­
ber zeigen, dass der Einstieg ins Berufs­
leben funktioniert gut, aber er gestaltet
sich herausfordernd. Im Vergleich zu
den Vorjahren zeichnet sich eine Ver­
besserung ab. Der Anteil Stellensuchen­
der in der BOG ist, verglichen mit 2013,
von 6.0 % auf 5.0 % gesunken. Davon
waren 3.1 % arbeitslos und beim Regio­
nalen
Arbeitsvermittlungszentrum
(RAV) gemeldet, 0.7 % waren erwerbslos.
Weitere 1.2 % hatten entweder eine Stel­
le gefunden, diese aber noch nicht an­
getreten, oder liessen sich Zeit mit der
Stellensuche. Damit liegt die Arbeits­
losenquote unter den BOG-Abgänger/
innen im Rahmen der allgemeinen Ju­
gendarbeitslosigkeitszahlen vom No­
vember 2014 (15 bis 24-Jährige: 3.3 %).
76.2 % der BOG-Absolvent/innen waren
im November erwerbstätig. Dies ent­
spricht einem Anstieg gegenüber den
beiden Vorjahren (2013: 72.7 %, 2012:
73.7 %).
Die Absolvierenden der SOG unter­
scheiden sich bezüglich ihrer Arbeits­
marktvorlieben von denjenigen der
BOG. Dies liegt unter anderem daran,
dass viele Abgänger/innen sich für die
Ausbildung an einer HMS/WMS ent­
weiter Seite 11
Stellensituation im November 2014 nach Ausbildungstyp
15.8%
22%
36.2%
5.0%
3.1%
76.2%
Welche Situation trifft
aktuell, im November, auf
Sie zu? (N=1255)
27.1%
10.6%
21.3%
Ich bin zur Zeit nicht
erwerbstätig und mache
etwas anderes
(z.B. Weiterbildung, Sprach­
aufenthalt, längerer Ferien­
aufenthalt, Militär o. Ä.).
5.1%
45.8%
31.9%
Ich bin zurzeit nicht erwerbs­
tätig und auf Stellensuche.
Ich absolviere ein Praktikum.
Ich bin zurzeit erwerbstätig.
BOG
(N=1149)
HMS/WMS
(N=47)
private
Handelsschule
(N=59)
9
Hat gerne mit Menschen zu tun:
Debora Anjos (20)
«Ich habe die Lehre bei der Stadtver­
waltung Zürich gemacht. Während
diesen drei Jahren lernte ich das Poli­
zei- und Finanzdepartement und in­
nerhalb dieser Departemente mehre­
re Abteilungen kennen. Dabei hatte
ich Gelegenheit herauszufinden, was
mir gut gefällt und was weniger. Zu­
letzt war ich während der Lehre in der
Stiftung Wohnungen für kinderreiche
Familien tätig. Das hat mir sehr ent­
sprochen. Dort hatte ich Kontakt mit
den unterschiedlichsten Leuten. Am
schönsten war für mich, wenn ich je­
mandem helfen konnte. Gerne wäre
ich weiterhin in dieser Abteilung ge­
blieben. Doch es war von Anfang an
klar, dass dies nicht möglich war.
Schliesslich müssen die neuen Lernen­
den auch wieder einen Platz haben.
Aber es gibt bei der Stadt noch ein
ganz spezielles Angebot, wenn man
keine Anschlusslösung findet: Das Be­
rufserfahrungsjahr. Man muss sechs
Absagen vorlegen und wird dann zu
einem internen Gespräch mit dem
Leiter Berufserfahrungsjahr eingela­
den. Dann erhält man die Möglich­
keit, für ein weiteres Jahr zu 80 Pro­
zent bei der Stadt zu arbeiten. Die
Stadtverwaltung bietet rund 30 solche
temporäre Arbeitsplätze in allen Aus­
bildungsberufen an. Ich hatte mich
vorgängig mehrmals extern bewor­
ben, aber immer Absagen erhalten.
Die Begründung lautete immer gleich:
Mangelnde Berufserfahrung. Diese
Begründung verstehe ich eigentlich
nicht. Man kann doch während der
Lehre eine ganze Menge praktische
Erfahrungen sammeln.
Jedenfalls hat es dann intern ge­
klappt mit einer Stelle, und zwar im
Backoffice des Dynamo, einem städti­
schen Jugendkulturhaus. Man erhält
während diesem Berufserfahrungs­
jahr Einblick in weitere Tätigkeitsge­
biete, aber oberste Priorität hat natür­
lich die Jobsuche. Ziel ist, dass man
während dieser Zeit eine Stelle findet.
Man kann auch praktisch jederzeit ge­
hen. Die Kündigungsfrist beträgt nur
einen Monat.
Durch einen glücklichen Zufall
habe ich an einem Knigge-Kurs des
Kaufmännischen Verbandes Zürich
eine ehemalige Kollegin aus der Se­
kundarschule getroffen. Diese erzähl­
te mir, dass in ihrer Firma jemand ge­
sucht werde. Es handelt sich um eine
Personalvermittlung im IT-Bereich.
Ich konnte mich dort vorstellen und
erhielt eine Zusage. So kündigte ich
auf Ende Dezember 2014 bei der Stadt.
Ich bin glücklich über meinen neuen
Job. Auch hier habe ich wieder häufig
mit Menschen zu tun.»
CONTEXT – März 2015
10
ABGÄNGER/INNEN-UMFRAGE
Interessiert sich für Wirtschaftsrecht:
Olga Fischer (19)
«Im letzten Sommer habe ich meine
kaufmännische Lehre mit Berufsma­
tura bei einer Bank abgeschlossen. Be­
reits etwa ein Jahr zuvor war für mich
klar, was danach folgen sollte: ein Stu­
dium in Wirtschaftsrecht an der
ZHAW Zürcher Hochschule für Ange­
wandte Wissenschaften. Dieses Studi­
um ist berufsbegleitend und es wird
empfohlen, daneben höchstens zu 60
Prozent berufstätig zu sein. Ich hatte
natürlich gehofft, dass ich weiterhin
in meinem Lehrbetrieb bleiben kann.
Ich suchte schon früh das Gespräch
mit dem Lehrlingsverantwortlichen
und bat ihn, mich auf allfällige passen­
de Stellen aufmerksam zu machen.
Ein paar wenige Male konnte ich mich
intern bewerben, doch leider erfolglos.
Es gibt nur sehr wenige 60-ProzentStellen. Diese Bedingung erwies sich
bei der Weiterbeschäftigung als Hin­
CONTEXT – März 2015
dernis. Die meisten meiner Mit-Ler­
nenden – auch solche mit schlechte­
ren Abschlussnoten als ich – konnten
im Ausbildungsbetrieb bleiben.
Auch Bewerbungen an andere Un­
ternehmen waren ergebnislos. So blieb
mir nichts anderes übrig, als mich auf
dem RAV anzumelden. Ich wurde ei­
ner sehr netten Beraterin zugeteilt. Sie
unterstützte mich bei der Stellensuche
und gab mir auch immer mal wieder
gute Tipps. So machte sie mich bei­
spielsweise auf ein Internetjobportal
aufmerksam, wo man kostenlos Infos
zu offenen Stellen bekommt. Am An­
fang war ich gar nicht mal unglücklich
über diese neue Situation. Ich hatte
plötzlich viel freie Zeit. Und natürlich
verschickte ich Bewerbungen. Als
dann aber die ersten Absagen eintra­
fen, hat mir das doch etwas aufs Ge­
müt geschlagen.
Zum Glück dauerte diese Phase
nur drei Monate. Eine Stelle gefunden
habe ich schliesslich dank privater
Kontakte. Seither bin ich im E-Ban­
king-Support einer Bank tätig. Das ist
nicht gerade ein Traumjob, trotzdem
bin ich sehr froh darum. Vielleicht
kann ich ja später einmal intern wech­
seln. Mit dem Studium läuft es eben­
falls gut. Ich bin bereits im zweiten
Semester. Die etwas ungewisse Situati­
on nach Lehrende hat mich nicht da­
von abgehalten, mit dem Studium zu
beginnen. Insgesamt dauert es acht
Semester bis zum Bachelor. Anschliessend geht es dann hoffentlich weiter
mit dem Rechtsstudium an der Uni­
versität Luzern. Ich habe im Sinn, dort
anschliessend ein Masterstudium in
Angriff zu nehmen.»
11
schieden hatten, weil sie gleich an­
schliessend eine Weiterbildung absol­
vieren wollten. Demgegenüber bewegt
sich die Verteilung bei den Absolvent/
innen der privaten Handelsschulen
zwischen jener der beiden anderen
Ausbildungstypen.
Grundsätzlich
zeichnet sich hier, wie bei den Lehrab­
gänger/innen, vor allem eine Ausrich­
tung auf Festanstellungen ab.
ENTLÖHNUNG
Bezüglich der Entlöhnung der fest an­
gestellten Abgänger/innen ist die Ent­
wicklung positiv: In fast 90 % der Fälle
wurde die Mindestlohnempfehlung des
Kaufmännischen Verbandes von 52 000
Franken eingehalten. Allerdings ver­
dienten wie bereits 2013 4.0 % der Be­
fragten weniger als 3500 Franken pro
Monat, während 28 % 4500 Franken
oder mehr erhielten.
Viele Praktikumslöhne sind hingegen
sehr tief angesetzt. Beinahe die Hälfte
der Befragten (45.2 %, 19 Personen) gab
an, weniger als 1850 Franken zu verdie­
nen. Dies würde den Mindestlohnemp­
fehlungen des Kaufmännischen Verban­
des für die ersten drei Arbeitsmonate
nach Abschluss der beruflichen Grund­
bildung entsprechen.
SPRACHLICHE MOBILITÄT
Erstmals wurden 2014 auch Fragen zur
sprachlichen Mobilität in der kaufmän­
nischen Grundbildung in die Umfrage
FORDERUNGEN
Der Kaufmännische Verband sieht
folgende Handlungsfelder:
Ausbau des Angebots an Berufseinsteigerstellen: Einsteigerstellen mit ange­
messenen Anforderungen sichern
den Berufsnachwuchs langfristig.
Fairer Lohn: Ziel muss die durchge­
hende Einhaltung der Mindestlohn­
empfehlung sein.
Förderung der sprachlichen Mobilität:
Das Informationsangebot muss aus­
gebaut und verbessert werden. Län­
gerfristig soll die sprachliche Mobili­
tät in die Ausbildung integriert
werden.
Unterstützung von Weiterbildungen:
Faire Praktikumsbedingungen: Für
Absolvierende ist ein Praktikum nur
in Ausnahmefällen gerechtfertigt.
Zentral für ein Praktikum sind der
aufgenommen. Dazu wurde in Koope­
ration mit der «ch Stiftung für eidge­
nössische Zusammenarbeit» ein aus­
führlicher Bericht* verfasst.
Die Befragung bestätigt die Annahme,
dass eine Mobilitätskultur in der beruf­
lichen Grundbildung praktisch nicht
existiert. Zwar konnte beinahe die Hälf­
te der Absolvierenden Austauscherfah­
rungen in einer anderen Sprachregion
der Schweiz oder im Ausland sammeln,
doch fanden diese Erlebnisse grössten­
teils im Rahmen des Besuchs einer
Sprachschule statt. Praktische Erfah­
rung in einem Betrieb konnten hinge­
gen nur 2.9 % (81 Personen) der Befrag­
ten sammeln.
Information zu Austauschangeboten
Wurden Sie über Angebote zu Praxiserfahrungen im Ausland oder in anderen Sprachgebieten der Schweiz während Ihrer
kaufmännischen Grundbildung
informiert (z.B. Praktikum,
Teil der Ausbildung an einem
anderen Standort des Unternehmens) ? (N=2641)
Ja, durch Lehrpersonen.
Ausbildungscharakter, fixe Betreu­
ungsanteile und eine gerechte Ent­
löhnung.
71.5%
10.5%
9.7%
5.6%
2.7%
Junge Kaufleute müssen in ihren Wei­
terbildungsvorhaben unterstützt wer­
den (z.B. finanziell, zeitlich oder durch
interessante Teilzeitanstellungen).
Zwar besteht ein grundsätzliches Inter­
esse an Mobilität, doch bei der Organi­
sation eines entsprechenden Aufent­
haltes gibt es einige Probleme. Meistens
wurde von den Lernenden darauf ver­
wiesen, dass längere Praxiserfahrungen
mit Lehrbetrieb und Schulbesuch
schwierig zu vereinbaren sind. Gleich­
zeitig mangelt es an Information der
Absolvierenden (siehe Abbildung 2).
Rund 70 % der Befragten gaben an, wäh­
rend der kaufmännischen Grundbil­
dung nie über Mobilitätsprogramme
orientiert worden zu sein.
ZUFRIEDENHEIT
Die Beurteilung der kaufmännischen
Grundbildung fällt durchwegs positiv
aus. 85.5% gaben an, bezüglich der Er­
füllung ihrer Erwartungen an die Aus­
bildung ziemlich oder völlig zufrieden
zu sein. Dieser Wert ist praktisch gleich
hoch wie in den beiden vorangehenden
Jahren.
Auch bezüglich der Ergebnisse in weite­
ren Themenbereiche zeigt der Vergleich
über die Jahre hinweg ein relativ stabi­
les Bild der kaufmännischen Grundbil­
dung und der Stellensituation der Be­
rufseinsteiger/innen.
*Bericht zur sprachlichen Mobilität:
kfmv.ch/mobilitaet
Ja, durch meine/n Berufsbildner/in.
Ja, durch Kolleginnen und Kollegen.
Ja, durch die Berufsberatung/BIZ,
Verbände oder andere Organisationen.
Nein.
Nina Meili, Michael Kraft: Abgänger/innen der
kaufmännischen Grundbildung 2014.
Rückblick, Stellensituation, Perspektiven.
Kaufmännischer Verband 2015.
Vollständige Studie: kfmv.ch/au
CONTEXT – März 2015
12
MAZUBI
Mazubi ist ein von Lernenden geführtes Unternehmen innerhalb der Micarna. Für dieses innovative
Projekt erhielt der CEO Albert Baumann kürzlich den
SwissAward in der Kategorie Wirtschaft.
Ausgezeichnete Berufsbildung
Therese Jäggi
Peter Ruggle
I
m Dezember erhielt Albert Baumann Post
vom Schweizer Radio und Fernsehen. Der
Unternehmensleiter der Micarna-Gruppe erfuhr, dass er für den SwissAward nominiert war.
Dieser Preis zeichnet Persönlichkeiten aus, die
nach Ansicht der Jury und Fernsehzuschauer
durch spezielle Leistungen, grosse Erfolge oder
ihr besonderes Engagement auffallen. «Die
Überraschung war gross, als ich von der Nomination erfuhr, und erst recht, als ich im Januar den
Preis tatsächlich entgegennehmen konnte», erzählt Albert Baumann. Ausgezeichnet wurde er
in der Kategorie Wirtschaft für das Lehrlingsprojekt Mazubi. Bereits im Oktober erhielt er den
Preis der Hans-Huber-Stiftung für ausserordentliche Leistungen in der Berufsförderung.
Wir befinden uns im Sitzungszimmer der Micarna am Dorfrand von Bazenheid im Toggenburg.
CONTEXT – März 2015
Anwesend ist auch Noemi Andres, die Geschäftsführerin von Mazubi. Zuvor sind wir zusammen
mit dem Fotografen durch lange, künstlich erleuchtete Gänge geführt worden, bis vor die
Lernwerkstatt. Hier sind angehende Fleischfachleute am Werk. Sie zerlegen die im Hintergrund
an einer Stange aufgereihten Schweinehälften.
In der Luft liegt dieser ebenso spezielle wie undefinierbare Geruch von rohem Fleisch.
VERNETZTES DENKEN
Zurück zu Mazubi. «Wir haben schon vor zehn
Jahren festgestellt, dass die Rekrutierung von
Fachleuten schwierig ist», erinnert sich Albert
Baumann. Darauf wollte er reagieren. Er hat sich
damals zum Ziel gesetzt, bis 2015 mindestens 100
Lernende im Unternehmen zu beschäftigen.
Heute sind 111 Lernende in 16 Lehrberufen tätig,
rund viermal so viele wie damals.
13
«Wir wollen die Lernenden möglichst
früh zum Mitdenken über ihren jeweiligen
Tätigkeitsbereich hinaus anregen.»
Noemi Andres ist kaufmännische Lernende im
dritten Ausbildungsjahr. Auf das Mazubi-Projekt
wurde sie aufmerksam, noch bevor sie den Lehrvertrag unterschrieb, und zwar an einem Stand
der Micarna an der Berufsbildungsmesse in Wil.
«Das interessierte mich, ich fand das sehr speziell.»
Mazubi ist ein Unternehmen innerhalb der Micarna, das ausschliesslich von Lernenden geführt wird. Diese kümmern sich vom Einkauf
über die Produktion und Logistik bis zum Marketing und Verkauf um alle Geschäftsbereiche
und stellen reale Produkte her. «Mit Mazubi wollen wir die Lernenden möglichst früh mit dem
Unternehmertum vertraut machen und sie zum
Mitdenken über ihren jeweiligen Tätigkeitsbereich hinaus anregen», sagt Albert Baumann. Er
hält es für wichtig, dass die Lernenden in grösseren Zusammenhängen denken und die ganze
Wertschöpfungskette überblicken. Organisiert
ist Mazubi wie eine Aktiengesellschaft mit einer
Geschäftsführung, einem Verwaltungsrat und
der Generalversammlung. «Wir produzieren
verschiedene Fleischprodukte und verkaufen
diese, einfach in kleineren Mengen als Micarna»,
erzählt Noemi Andres. Der neueste Kunde ist Alnatura, die in verschiedenen Städten von der Migros betriebene Bio-Ladenkette.
REGELMÄSSIGER AUSTAUSCH
Die siebenköpfige Mazubi-Geschäftsleitung
trifft sich einmal pro Woche zu einer Sitzung.
Noemi Andres bereitet diese Sitzungen jeweils
vor und leitet sie. Die Mitglieder orientieren sich
gegenseitig, was in ihrem Geschäftsbereich gerade läuft. Noemi Andres ist seit einem Jahr Geschäftsführerin. An der bevorstehenden Generalversammlung wird sie das Amt einem
Nachfolger oder einer Nachfolgerin übergeben.
Für Mazubi arbeitet sie zwei bis drei Stunden pro
Woche. «Wir können uns dafür so viel Zeit nehmen, wie wir gerade brauchen», erklärt sie. Laut
Albert Baumann wird dieser Anteil auch in Zukunft etwa gleich bleiben. Die Mitarbeit in diesem Projekt solle ja kein zusätzlicher Stress sein,
sondern eine Bereicherung.
Im Sommer macht Noemi Andres die Lehrabschlussprüfung. Anschliessend will sie die Be-
rufsmatura in Angriff nehmen. Und mit einem
Seitenblick auf den Chef äussert sie den Wunsch,
weiterhin noch einen Tag bei Micarna arbeiten
zu können. Dieser scheint dem Vorhaben gegenüber wohlwollend gesinnt zu sein.
UNTERSTÜTZUNG FÜR MITARBEITER
«Wir legen im Unternehmen grossen Wert auf
Laufbahnplanung», sagt Albert Baumann. In der
HR-Abteilung ist eine Person nur für Aus- und
Weiterbildungen der Mitarbeitenden zuständig.
Natürlich beschäftige man die Lernenden nach
Lehrabschluss gerne weiterhin im Unternehmen, man unterstütze sie aber auch darin, extern
neue Berufserfahrungen zu machen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu Micarna zurückzukehren. Albert Baumann hat selber einen
Teil seiner Ausbildung im Ausland gemacht und
ist international gut vernetzt.
Nächstens gehen zwei ehemalige Lernende nach
Kulmbach in Süddeutschland, um sich dort zum
Techniker der Fleischwirtschaft auszubilden. Albert Baumann erwähnt auch das Beispiel einer
ehemaligen Lernenden, welche heute in der
Funktion einer Prozessleiterin für das Importgeschäft verantwortlich ist. Austausch gibt es auch
mit dem Hauptsitz in Courtepin im Kanton Fribourg. Ein Aufenthalt im jeweils anderen Landesteil ist schon während der Lehre möglich.
Laut Albert Baumann bietet Micarna sehr gute
Entwicklungsmöglichkeiten, und zwar für Mitarbeitende in den verschiedensten Funktionen.
Offene Stellen im Unternehmen gibt es momentan hauptsächlich in der Produktion.
TEAMFÄHIGER CHEF
Albert Baumann hat seine Lehre zu einer Zeit
gemacht, als noch nicht von Fleischfachleuten,
sondern von Metzgern die Rede war: eine Metzgerlehre also im thurgauischen Sulgen. Danach
absolvierte er die Handelsschule in St. Gallen,
machte im Militär weiter und bildete sich in
Kulmbach zum Techniker der Fleischwirtschaft
aus. 1984 begann er bei Micarna in der Produkteentwicklung. Er war von Anfang an beteiligt bei
TerraSuisse. Unter diesem Label verkauft die Migros Produkte aus naturnaher und tierfreundlicher Schweizer Landwirtschaft. Seit zehn Jahren
ist er Unternehmensleiter. «Ich bin hoffentlich
CONTEXT – März 2015
14
MAZUBI
ein teamfähiger Chef», sagt Albert Baumann auf
die Frage, was er für ein Vorgesetzter sei. «Ich will
den Mitarbeitenden innerhalb der gemeinsam
festgelegten Leitplanken möglichst viel Freiraum geben, damit sie sich je nach ihren Talenten optimal entwickeln können.»
Es ist kurz vor neun Uhr. Albert Baumann geht in
die nächste Sitzung. Er trifft sich mit Vertretern
der Tochterfirma Mérat, deren Verwaltungsratspräsident er ist. Mérat ist hauptsächlich in der
Gastronomie tätig. Das Unternehmen bekommt
– vor allem in den Tourismusregionen – die Aufhebung der Euro-Untergrenze zu spüren. «Das
wird sicher eines unserer Themen sein», sagt Albert Baumann. Bereitet ihm dieses Traktandum
Sorgen? «Nein, überhaupt nicht», antwortet er.
Klar, diese Herausforderung werde man angehen,
ansonsten aber wirke sich der starke Franken
nicht gross aus, weil der Export bei Micarna nur
einen geringfügigen Umsatzanteil ausmache.
Auch Noemi Andres beschäftigt sich momentan
hauptsächlich mit Zahlen. Sie geht zurück an ihren Arbeitsplatz in der Finanzabteilung, wo sie
bis zur Lehrabschlussprüfung noch den letzten
Teil ihrer Ausbildung absolvieren wird. MICARNA
Die Micarna-Gruppe wurde 1958 in Courtepin gegründet. Sie ist einer
der führenden Fleischverarbeiter der Schweiz. In ihrem Angebot sind
Fleisch-, Geflügel- und Fischprodukte. Das Unternehmen beschäftigt
insgesamt rund 2900 Mitarbeitende an verschiedenen Standorten.
In Bazenheid (SG) sind rund 700 Personen tätig. Die Micarna-Gruppe
erwirtschaftete 2014 einen Umsatz von 1480 Millionen Franken.
Angehende Fleischfachleute: Lernwerkstatt in Bazenheid.
Laufend
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CONTEXT – März 2015
FRAG DEN CHEF
Wege nach oben
In dem soeben erschienen Buch «Wie
geht Karriere?» berichten erfolgreiche
Frauen über ihre Laufbahn.
«Letztlich braucht es vor allem eins, und
das ist Leistung. Man muss viel, gern
und gut arbeiten. Und man ist auf ein
schier unerschöpfliches Energiereservoir angewiesen, über das ich glücklicherweise immer verfügt habe.» Das sagt
Beatrice Tschanz, die ehemalige Kommunikationsverantwortliche der Swissair, auf die Frage, was es braucht, um an
die Spitze eines Unternehmens zu kommen und sich dort zu behaupten.
Die im Buch «Wie geht Karriere?»
porträtierten Frauen verbindet eines:
Sie haben erfolgreich Karriere gemacht.
Dabei stellen sie alte Denkmuster infrage und entwickeln neue Werte. Sie kennen ihre eigenen Bedürfnisse und lassen sich nicht von überkommenen
Mythen zu falschen Entscheiden verleiten. Sie fördern den weiblichen Nachwuchs und ermöglichen ihren Nachfolgerinnen den Aufstieg. So beispielsweise
Brida von Castelberg: Sie war Anfang
der 90er-Jahre die erste Chefärztin in
der Frauenklinik am Zürcher Triemlispital. Als sie sich zwanzig Jahre später
frühpensionieren liess, lag die Klinik
fast vollständig in Frauenhand.
Die St.Galler Unternehmensberaterin Gudrun Sander kritisiert, dass Frauen hierzulande selten eine Chance nur
aufgrund ihres Potenzials bekommen.
Sie müssten immer wieder erst beweisen, dass sie etwas können. Die 64-jährige Carol Franklin hat in der Swiss Re
Karriere gemacht. Drei Jahre lang war
sie weltweite Chefin Luftfahrt. Sie hat
aber auch gelernt, mit Niederlagen umzugehen. Als Chefin Schweiz wurde sie
später beim WWF ohne Angabe von
Gründen entlassen.
Dieses Buch präsentiert eine breite
Vielfalt von Frauen aller Altersgruppen
und unterschiedlicher Berufe. Ihre individuellen und gar nicht immer geradlinigen Laufbahnen sind eindrücklich.
Die Lektüre ist bereichernd.
tj
Barbara Lukesch:
Wie geht Karriere?
Strategien
schlauer Frauen.
Wörterseh-Verlag 2015,
39.90 Franken.
Sexuelle
­Belästigung –
Drei Auswege
Sie wollen Offerten einholen. Und
erhalten ein unmoralisches Angebot.
Sie werden zum Business-Lunch eingeladen. Doch der entpuppt sich als
Tête-à-tête. Sie tauschen Visitenkarten
am Networking-Event. Und werden
danach mit SMS und Nacktselfies
bombardiert. Wie geht man damit
um? Was tun, wenn man auf die
­Personen geschäftlich angewiesen ist,
weil sie gute Kunden oder langjährige
Lieferanten sind?
Wer im Geschäft erfolgreich sein
will, verkauft in erster Linie nicht
Produkte oder Dienstleistungen, er
verkauft sich selbst. Es geht um Sympathie. Es geht um Beziehungen. Du
musst jedes Verkaufsgespräch als Flirt
sehen, hat mir eine Verkaufstrainerin
einmal geraten. Viele Männer gehen
bei diesem Spiel ganz in ihrer Rolle
als Eroberer auf.
Die grosse Herausforderung besteht darin, die Casanovas auf Distanz
zu halten, ohne dass sie das geschäftliche Interesse verlieren. Das passiert
auch Männern. Nicht wenige Frauen
verdrehen ihren Key Accounts oder
Vorgesetzten aus Kalkül den Kopf.
Privates und Geschäftliches trennen,
funktioniert leider nicht immer.
Vor allem nicht bei Selbstständigen. Sie sind das Geschäft. So beugen Sie vor:
# Erstens Handynummer präventiv von Visitenkarte und E-MailSignatur streichen. Falls Sie unterwegs erreichbar sein müssen,
Geschäftstelefon aufs Handy umleiten.
# Zweitens: Eindeutig zweideutige
Anfragen konsequent ignorieren.
Auf allen Kanälen. Falls Sie geschäftlich auf den Kontakt angewiesen sind: einfach weiter
­machen, wie wenn nichts gewesen
wäre. Wenn es ernst wird und
nicht aufhört, wenden Sie sich
an eine Beratungsstelle:
www.sexuelle-belästigung.ch
# Drittens: Bei Geschäftsbeziehungen so lange wie möglich per
Sie bleiben. Und Sie müssen das
Ganze sportlich sehen. Männer
sind Jäger. Sie werfen gerne Speere.
Und die meisten können auch
gut damit umgehen, wenn mal
­einer nicht trifft. Verlieren Sie Ihr
Lächeln nicht. Flirten gehört zum
Geschäft. Aber was erzähle ich
­Ihnen da, ich habe an einer Messe
meine Frau kennengelernt.
RINALDO DIEZIGER ist Chef vom
Ganzen der Übersetzungs- und
Textagentur Supertext in Zürich.
CONTEXT – März 2015
15
16
START-UP
«Ich wollte meine eigenen
Vorstellungen umsetzen»
Seit eineinhalb Jahren ist Chloé Veit ihre eigene Chefin:
Die Baslerin wagte den Sprung in die Selbstständigkeit
und gründete als Immobilienbewerterin ein Start-upUnternehmen.
C
hloé Veit ist alles andere als
eine Träumerin und hat sich
dennoch einen Traum erfüllt: Seit eineinhalb Jahren ist sie Inhaberin ihres Start-up-Unternehmens veit
immobilien und berät, bewertet und
verkauft Liegenschaften. Von der Hotellerie und Gastronomie fasziniert, absolvierte die Baslerin nach ihrem Studium
in Rechtswissenschaften einen MBALehrgang in Hospitality Administration an der Hotelfachschule in Lausanne.
Anschliessend führte sie als Angestellte
bei verschiedenen Unternehmen Mach­
CONTEXT – März 2015
Julia Konstantinidis
barkeitsstudien für Hotels durch, evaluierte neue Standorte oder wickelte für
Kunden den Kauf und Verkauf von
Häusern ab. «So kam ich zur allgemeinen Immobilienberatung. In diesem
Bereich war ich gut zwei Jahre im Consulting tätig. Während dieser Zeit erwarb ich auch den eidgenössischen
Fachausweis als Immobilienbewerterin», erzählt Veit.
ÜBERSCHAUBARER AUFWAND
Nach über zehn Jahren im Angestelltenverhältnis verspürte Chloé Veit 2013
Pino Covino
I N FO
Hier finden Jungunternehmer
Unterstützung:
Startup Academy Basel
startup-academy.ch
STARTUPS.CH, Consultingunternehmen
startups.ch
Institut für Jungunternehmer
ifj.ch
SwissUpStart, Förderprogramm der
Fachhochschule Nordwestschweiz
upstart.swiss-challenge.org
17
GESCHÄFTSGRÜNDUNG –
GEWUSST WIE
den Wunsch, im Beruf ihre eigenen
Vorstellungen umzusetzen. Für ihre Geschäftsidee brauchte sie nicht viel: «Ich
benötigte eine Firmenwebseite, ein Programm für die Immobilienbewertungen und einen Arbeitsplatz, zur Not hätte ich auch zu Hause arbeiten können.»
Veit schätzte den finanziellen Aufwand
als überschaubar ein: «Ich ging die Sache deshalb ziemlich spontan an. Einen
Businessplan habe ich nicht erstellt», so
die Jungunternehmerin. Obwohl sie
sich darauf freute, als Alleinunternehmerin tätig zu sein, wollte sie nicht alleine in einem Büro arbeiten. Deshalb
«Ich werde einen
Businessplan erstellen
und mögliche Szenarien
ausprobieren.»
schaute sich die Baslerin nach einer bezahlbaren Möglichkeit um, sich das
Büro mit jemandem zu teilen. «Ich las
von den Coworking Spaces bei der Basler Startup Academy und mietete dort
einen Platz», erzählt Veit. Nebst Arbeitsflächen bietet die Startup Academy
Jungunternehmern ein Programm an,
bei dem sie in der Anfangsphase unterstützt werden. Weil Chloé Veit Wert auf
Professionalität und Solidität legt, entschloss sie sich für die Teilnahme am 18
bis 24 Monate dauernden Prozess. Er
umfasst acht Schritte, etwa die Unterstützung beim operativen Start, die Erarbeitung eines Businessmodells oder
den Status-Check des Unternehmens.
GLÄNZENDES DEBÜT
«Ich hatte anfangs keine grossen Erwartungen», erinnert sich Veit. Doch entgegen ihrer Befürchtungen startete die
Jungunternehmerin im Oktober 2013
fulminant mit ihrer Firma: «Ich konnte
viele Mandate im Auftrag meines früheren Arbeitgebers übernehmen, so
war ich sehr gut ausgelastet.» Dies führte anfänglich jedoch zu Schwierigkeiten
mit der Ausgleichskasse, die Zweifel an
ihrer Selbstständigkeit hegte. Zudem
musste sich die Jungunternehmerin für
eine Geschäftsform entscheiden: «Ich
bin als Einzelfirma registriert. Um eine
GmbH zu gründen, wären andere, vor
allem finanzielle Anforderungen nötig
gewesen, die ich mir jedoch nicht leisten konnte.» Veit hat sich in den letzten
zwei Jahren viel mit administrativen
Fragen beschäftigen müssen. Aufgaben,
auf die sie gerne verzichten würde.
«Man lernt sich selber und seine Arbeitsweise besser kennen.» So merkte
die 39-Jährige, dass ihr vor allem der
fachliche Austausch wichtig ist – was
ihr derzeit fehlt. Für die Zukunft könne
sie sich deshalb vorstellen, einzelne
Aufträge in Zusammenarbeit mit Berufskollegen zu bearbeiten oder sich
sogar einen Geschäftspartner zu suchen, so die Fachfrau.
SELBSTVERTRAUEN HILFT
Umso wichtiger ist ihr der Austausch
mit der Startup Academy. «Ohne diese
Unterstützung wäre ich vielleicht nicht
so weit gekommen.» Denn nach dem
grossartigen Start ihres Unternehmens
ging das Auftragsvolumen Ende 2014
merklich zurück: «Es war das erste Mal,
dass ich in diese Lage kam und ich empfand die damit verbundene wirtschaftliche Unsicherheit als unangenehm.»
In dieser Situation habe sich gezeigt,
dass eine hohe Frustrationstoleranz
und ein gutes Selbstvertrauen nötig
sind, um ein Start-up zu führen.
Veit hat noch nicht alle Schritte des Programms an der Startup Academy durchlaufen – nun ist der geeignete Zeitpunkt
dafür: «Ich möchte einen Businessplan
erstellen sowie einige mögliche Szenarien ausprobieren und evaluieren. Etwa,
dass ich gezielt Expats als mögliche
Kunden anspreche.» Chloé Veit konnte
von Beginn an auf die Unterstützung
der Startup Academy zählen, aber auch
von ihrem privaten Umfeld. «Unter diesen Voraussetzungen würde ich den
Schritt zur Firmeninhaberin jederzeit
wieder machen.» Damit ein Start-up rasch floriert,
gilt es, nicht nur finanzielle Aspekte
abzuklären. Worauf es bei einer
Firmengründung sonst noch
ankommt, weiss Markus Fischer,
Geschäftsführer der Basler Startup
Academy, die Jungunternehmer
begleitet.
DER BUSINESSPLAN
«Ein Geschäftsmodell inklusive der
Definition von Meilensteinen zu
erarbeiten, ist hilfreich. Um dieses
abzusichern, spricht man am besten
mit Aussenstehenden darüber. Im
Gegensatz zu Freunden und Verwandten sind sie in ihrer Einschätzung ehrlicher und objektiver.»
DIE GESCHÄFTSIDEE
«Man darf nicht von sich auf andere
schlies­sen: Die eigene Geschäftsidee
ist eventuell auf dem Markt gar nicht
gefragt.»
DIE SELBSTEINSCHÄTZUNG
«Ein Jungunternehmer sollte wissen,
was er kann und wo er Unterstützung
benötigt. Dies gilt besonders für
die Produkteherstellung oder das
Erbringen von Dienstleistungen.
Auch bezüglich des finanziellen
Managements sowie des Networkings
und Marketings kann eine Auslagerung angezeigt sein.»
DIE RESSOURCEN
«Zentral ist die Frage, wieviel Zeit
und Geld man hat, um die Geschäftsidee auf den Markt zu bringen. Auch
hier helfen Meilensteine weiter. »
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CONTEXT – März 2015
18
BANKENUMFRAGE
DIE ARBEITSZEIT IM BLICK
Was halten Mitarbeitende von
­Arbeitszeiten? Können sie Über­
stunden kompensieren? Der Kauf­
männische Verband hat 1400
­Mitglieder aus der Bankenbranche
befragt. Der Verband wollte mit
der Umfrage herausfinden, wie sich
die veränderten Rahmenbedingun­
gen der Branche auf die Arbeits­
zeit, die Vereinbarkeit von Beruf
und Privatleben sowie die Anstel­
lungsbedingungen auswirken.
Der hohe Rücklauf von 488 Ant­
worten erlaubt es dem Verband,
auch in Zukunft die Anliegen der
Angestellten der Bankenbranche
wirkungsvoll zu vertreten.
Die Mitarbeitenden stehen unter
einem hohen Leistungsdruck und
bewältigen ein grosses Arbeits­
volumen. Dies führt oft zu Über­
stunden über alle Funktionen und
Ränge. Eine grosse Mehrheit der
Angestellten kann die Überstun­
den festhalten und wünscht sich
auch in Zukunft die Erfassung,
Kontrolle und Kompensationsmög­
lichkeiten der Überstunden.
Die meisten Angestellten können
Beruf und Privatleben gut verein­
baren. Dennoch erschweren der
hohe Arbeitsanfall und der Ergeb­
nisdruck bei einem Teil der Ange­
stellten eine gute Work-Life-Balan­
ce. Viele Mitarbeitende wünschen
sich flexiblere Arbeitszeitmodelle,
insbesondere Home Office, und
mehr Teilzeitmöglichkeiten.
Dennoch: Mit den Anstellungsund Arbeitsbedingungen ist die
Mehrheit in der Bankenbranche
zufrieden.
CONTEXT – März 2015
Was denken Sie zur Pflicht, die
Arbeitszeit zu erfassen?
unnötig /nötig
MITARBEITER
UNTERES
KADER
OBERES
KADER
MITTLERES
KADER
OBERSSTES
KADER
Können Sie geleistete
Überstunden kompensieren?
MITARBEITER
UNTERES KADER
MITTLERES KADER
OBERES KADER
selten
nie
meistens
immer
19
Nein !
Ja !
Können Sie ihre Arbeitszeit erfassen ?
nach Funktion
30%
82%
66%
61%
MITARBEITER
UNTERES
KADER
MITTLERES
KADER
OBERES
KADER
nach Lohn
90%
50’001
bis 60’000
76%
72%
60’001
bis 80’000
85% der Mitglieder geben an,
80’100
bis 100’000
regelmässig Überstunden zu absolvieren.
Davon können rund 59% diese
kompensieren, für 41% trifft dies nicht zu.
68%
100’001
bis 120’000
56%
120’001
bis 150’000
Den gesamten Bericht
finden Sie unter:
kfmv.ch/banken2014
CONTEXT – März 2015
20
MEDITATION
AUGEN SCHLIESSEN UND DURCH
Entspannung im Arbeitsalltag ist wichtig.
Die Meditation im Büro liegt im Trend.
Ein Selbstversuch.
Andrea Mašek
I
ch bin eine ideale Kandidatin für
die Meditation im Büro. Seit Monaten bin ich im Dauerstress. Es
wäre also von Vorteil für mich und meinen Arbeitgeber, auch langfristig gesehen, wenn ich entspannter an die Arbeit ginge.
Zuerst lese ich mich ein ins Thema. Es
ist sehr aktuell – in den USA schon länger, in Deutschland seit zwei Jahren, in
der Romandie seit letztem Jahr. Es gibt
unzählige Beiträge darüber im Internet,
viele Anweisungen, noch mehr Tipps.
Ich verbringe viele Stunden mit der Meditationslektüre. Das hat für mich eigentlich schon meditativen Charakter.
Denn Lesen entspannt mich. Lesen ist
mein liebstes Hobby.
CONTEXT – März 2015
Ganz bei sich.
Ich stelle fest, dass Meditation viel mit
Yoga gemeinsam hat, vor allem die Atmung, und beide bedingen eine gewisse
Vorstellungskraft. Und wie beim Yoga
gibt es nicht DIE Meditation. Die Palette an Methoden ist sehr gross, die Unterschiede zwischen den einzelnen Arten sind jedoch oft geringfügig. Die
Entscheidung für oder gegen eine Methode liegt deshalb eher im Detail.
die Nase einatmen, durch den Mund
ausatmen. Beim Schwimmen ist das gerade umgekehrt, denke ich. Stopp, nicht
denken. Einfach nur atmen. Leise kann
ich das aber nicht tun. Im Home Office
ist das ja in Ordnung, aber im Grossraumbüro stört respektive irritiert das
meine Kolleginnen und Kollegen. Ich
muss folglich in ein Sitzungszimmer
ausweichen.
ICH BIN EIN STÖRFAKTOR
Ich muss also als Zweites herausfinden,
welche Art von Meditation die richtige
für mich ist. Ausscheiden tue ich von
Vorneherein jene Methoden, die Bewegung oder Liegen involvieren. Das ist
im Büro nicht möglich.
Wie lange ich so atmen soll, bleibt mir
überlassen. Wie weiss ich, wann es genug ist, wann ich ausreichend entspannt bin? Eine Minute, fünf Minuten,
eine Viertelstunde oder noch mehr?
Anfängerinnen benötigen länger, um
zur Ruhe zu kommen, lese ich. Geübtere
sind schneller. Bin ich jetzt schon genug ruhig? Das macht mich unruhig.
Nun wage ich den ersten Versuch: Ich
setze mich bequem auf meinen Stuhl
und konzentriere mich – wie vorgeschrieben – auf meinen Atem. Durch
Zweiter Versuch: Ich setze mich entspannt auf meinen Stuhl, schliesse die
21
«Beim vierten Versuch
zeichne ich eine Acht in
einer Endlosschleife.»
Augen und atme wieder ruhig und regelmässig. Sobald ich mich etwas relaxed fühle, soll ich Bilder heraufbeschwören, die mich glücklich machen.
Ich laufe an meinem Lieblingsstrand
entlang und blicke aufs Meer. Nur sehe
ich das Meer nicht, es ist mir schwarz
vor Augen. Ich fühle aber kein Glück,
sondern bin eher unglücklich, dass ich
nicht dort sein kann. Irgendwie funktioniert das mit dem Kurzurlaub für die
Seele bei mir nicht.
Dritter Versuch: Hinsetzen, Augen
schliessen, atmen und ruhig das Wort
Ruhe vor mich hin sagen. Das klappt
besser. Meine Kollegen schauen mich
aber genervt an. Also wiederhole ich das
Wort in Gedanken, das darf sein. Nur
hat das für mich nicht mehr dieselbe
Wirkung. Schade.
Beim vierten Versuch zeichne ich eine
Acht in einer Endlosschleife – während
vier Minuten. Ich fühle mich nicht entspannt, sondern male die Zahl in mei-
nem Kopf nun endlos weiter. Während
Versuch Nummer 5 muss ich mich auf
einen Gegenstand in meinem Blickfeld
konzentrieren. Ich wähle eine Pflanze.
Zehn Sekunden hinschauen, dann weggucken, wieder zehn Sekunden anschauen … Nach fünf Minuten sehe ich
die schwarzen Vierecke vor meinen Augen. Stopp.
EIN COACH WÄRE VON VORTEIL
Ich komme zum Schluss, dass die
Übung mit Atmen, Augen schliessen
und ein Wort sagen die einzig richtige
ist für mich. Ich kann sie aber nicht im
Büro machen, sondern muss für dieses
Vorhaben in einen separaten Raum.
Das heisst, ich muss jedes Mal ein freies
Büro oder ein freies Sitzungszimmer
suchen. Und ein weiteres Problem ist
die Zeit – ich muss ja darauf achten, die
Pausenzeit nicht zu überziehen. Toll
fände ich, wenn es bei uns wie bei Google einen Meditationscoach gäbe, die/
der die Meditationswilligen in einem
Raum zusammennimmt, sie anleitet
und begleitet.
Im Alleingang meditiere ich nun zweimal täglich (seit vier Wochen). Ich finde
es ganz angenehm. Aber ob es mir geholfen hat, kann ich nicht beurteilen.
Vielleicht in ein paar Wochen?
KOMMENTIERTE FACTS
› Die Meditation im Büro kommt aus
den USA. Natürlich. Woher sonst.
› G oogle setzte Standards mit einem
internen Meditationsprogramm.
Wer sonst.
› Die Wirtschaft zeigt Interesse, da
gesunde Arbeitskräfte eben wichtig
sind. Wurde auch Zeit.
› Die Forschung interessiert sich
inzwischen auch dafür.
Ergebnisse verheben offenbar nicht.
› Buddhismus gewinnt an Bedeutung,
da Meditation ein Teil davon ist.
Das freut den Dalai Lama.
› Ein neuer Beruf kommt auf:
Entschleunigungs-Coach.
Daraus lässt sich halt Geld machen.
› Es gibt schon einige Meditations-­
Apps. War ja klar. Nur: Meditieren
sollte man ohne Technik.
› Meditation heilt und macht
glücklich. Das ist Buddhismus pur.
Hilft es? Das konnte bisher nicht
bewiesen werden.
› Auf die Meditation folgt nun die
Achtsamkeit-Bewegung. Immer mal
was Neues.
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geprüfte
Qualität:
isae 3402
typ ii
Eine zuverlässige IT ist heute ein Muss und
bestimmt zentral über den Geschäftsnutzen
jedes Unternehmens. Da die IT jedoch meistens nicht zu deren Kernkompetenzen gehört,
sollten die anspruchsvollen und vielfältigen
Aufgaben sinnvollerweise an einen kompetenten IT Partner übertragen werden.
Zahlreiche Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen verlassen sich darum täglich auf
die langjährige Erfahrung und die ausgewiesenen Spezialisten von iSource. Einige wichtige
Leistungen im Überblick:
- ICT Outsourcing für KMU mit Managed Cloud
Services aufbauend auf den Architekturbereichen IT-Infrastruktur (IaaS), Anwendungsplattformen (PaaS) und Business-Applikationen (SaaS)
- Integration von Cloud- und Private-CloudAngeboten für den Desktopbereich (DaaS)
- Transparente Abrechnung der effektiv
bezogenen Leistungen
- Sichere Datenhaltung in der Schweiz
durch den Betrieb von drei Hochverfügbarkeits-Rechenzentren
- Konzeption, Realisierung und Betrieb von
hochverfügbaren und Disaster-Recoveryfähigen Lösungen
- Professionelle Beratung in den Bereichen
Business-Impact-Analyse (BIA), BusinessContinuity-Planung und -Management
iSource AG | Sägereistr. 24 | 8152 Glattbrugg
Tel. 044 809 97 00 | www.isource.ch
YOur it Heartbeat
CONTEXT – März 2015
22
ONLINE-LEARNING
WISSEN IM NETZ
Kurze Videolektionen
vermitteln Wissen in
kompakter Form. Das
Start-up-Unternehmen
Diplomero will das
Online-Learning als
wertvolle Unterrichtsform vorantreiben.
Rolf Murbach
Michele Limina
D
ie Idee ist naheliegend. Ein
Dozent referiert vor laufender Kamera, dann stellt er
seinen Kurs ins Netz und Interessierte
greifen zu einem beliebigen Zeitpunkt
auf die Lerninhalte zu. Und doch ist
diese Art der Wissensvermittlung in
der Schweiz noch wenig verbreitet.
Auf Youtube findet man zwar unzählige
Tutorials, deren Qualität aber teilweise
zu wünschen übrig lässt. Und Hochschulen bieten die sogenannten Massive Open Online Courses an, kostenlose,
CONTEXT – März 2015
ausführliche und meist in Englisch gehaltene Lehrveranstaltungen.
SPANNENDE FALLBEISPIELE
Max Meister fand: Da fehlt etwas in
unserer Bildungslandschaft, nämlich
­
kurze, qualitativ hochstehende OnlineLerninhalte, die spezielle Nutzer-Bedürfnisse zufriedenstellen. Max Meister ist Dozent an der HWZ Hochschule
für Wirtschaft Zürich, an der er Kommunikationsmanagement und Branding unterrichtet. «Ich habe in meinen
Lehrveranstaltungen immer wieder
23
Keine simplen Youtube-Tutorials: Der Aufwand für die
Produktion von Lernvideos ist gross. Die Mitarbeitenden
von Diplomero bauen das Aufnahmestudio auf. Letzte
Vorbereitungen vor dem Dreh.
Bevor die Dozentin Renata B. Vogelsang
Lerninhalte ins Netz stellt, wird sie
gebrieft. Der Stoff muss komprimiert und
videotauglich präsentiert werden - eine
anspruchsvolle Arbeit.
festgestellt, dass im Unterricht die Fallbeispiele spannender zu vermitteln
sind als die Theorie», erzählt der Hochschullehrer. Während eines Besuchs an
Bildungsinstituten in den USA sah er
dann, wie die Amerikaner auf OnlineLearning-Plattformen Theorie sehr
komprimiert und doch anschaulich
vermittelten. Da war für ihn klar: Ich
will in der Schweiz etwas Ähnliches aufziehen.
Zusammen mit zwei Kollegen gründete
Max Meister 2013 die Firma Diplomero,
eine Online-Learning-Plattform, die
Lernenden einen individuellen Zugang
zu Fachwissen bietet. Die Gründer setzten sich mit Lernprofis zusammen, bauten ein didaktisches Konzept für Online-Teaching auf, entwickelten eine
passende Aufnahme-Software und richteten ein Studio ein. Nun konnten Dozentinnen und Dozenten ihre Lehrinhalte ins Netz stellen.
KOMPRIMIERT UND VIDEOTAUGLICH
Das ist kein einfaches Unterfangen. Ob
man vor einer Klasse steht und 45 Mi-
nuten Zeit hat, die Inhalte zu vermitteln, oder ob man vor laufender Kamera
während fünf bis zehn Minuten seinen
Stoff komprimiert und videotauglich
präsentiert, das macht einen Unterschied.
Max Meister führt aus: «Wir instruieren die Dozierenden, beraten sie, wie
sie Lerninhalte fürs Web aufbereiten
müssen, coachen sie bei der Videoproduktion und erarbeiten mit ihnen Kontrollfragen. Die einzelnen Lektionen
eines Kurses sind kurz, zwischen 5 und
CONTEXT – März 2015
Ecknauer+Schoch ASW
«Wichtig ist, dass die
Online-Kurse gut
strukturiert sind und
die Dozierenden in
einer verständlichen
Sprache referieren»,
sagt Max Meister.
version internet
ABACUS Business
Software goes mobile
ABACUS bringt Bewegung
in Ihr Business. AbaSmart,
die App für das iPad, informiert Sie schneller, macht
Sie und Ihre Mitarbeiter
effizienter und flexibler:
> Unterwegs Leistungen,
Spesen, Stunden erfassen,
Rapporte ausfüllen, Adressen
und Projektdaten bearbeiten
und sofort mit der Software
in Ihrem Unternehmen
12 Minuten. Wichtig ist, dass die Online-Kurse gut strukturiert sind und die
Dozierenden in einer einfachen, verständlichen Sprache referieren. Das
braucht etwas Übung. Mit unserer Unterstützung kommen sie jedoch schnell
auf Touren.»
Das Angebot von Diplomero ist breit gefächert. Man findet zum Beispiel Kurse
in Altersvorsorge, Entrepreneurship for
Start-ups, Projektmanagement, Anlagefonds, Effizienter arbeiten, Grundlagen
der digitalen Fotografie, Statistische Fragebogenauswertung, Google Adwords,
Suchmaschinenoptimierung, Wordpress, Auftrittskompetenz, BusinessKnigge oder Storytelling. Interaktive
Übungen und Dokumentendownloads
ergänzen die Videolektionen. Ein Kurs
kostet zwischen 2 und 50 Franken und
kann während eines Monates benutzt
werden. Dozent und Diplomero verdienen dabei. Die Lehrperson erhält einen
Drittel des Kursgeldes, das Unternehmen, das auch fürs Marketing zuständig
ist, zwei Drittel. Falls die Lehrperson
den Kurs selber vermarktet, partizipiert
sie mit 50% an den Einnahmen.
Diplomero ist erfolgreich. Neben dem
Standort Zürich hat das Jungunternehmen einen Ableger in Berlin. Und zurzeit bezieht die Firma neue, grössere
Büroräumlichkeiten in der Swiss Startup Factory (www.swissstartupfactory.
com) in Zürich-Wipkingen. Professionelle Aufnahmestudios betreibt Diplomero in Berlin, Bern und Zürich. Rund
zwanzig Personen, darunter Kurs- und
Projektmanager, Marketing- und Informatikfachleute arbeiten bei Diplomero.
Die Schweiz ist im Vergleich zu anderen
Ländern im Online-Learning im Hintertreffen. Sollte sich dies ändern – das
Jungunternehmen ist gerüstet.
Informationen: diplomero.ch
synchronisieren
> Überall und jederzeit
Stammdaten und Standardauswertungen einsehen
www.abacus.ch/links/mobile
CONTEXT – März 2015
MASSGESCHNEIDERTE ANGEBOTE
Unterdessen hat sich der Schwerpunkt
von Diplomero verändert. Nicht mehr
ausschliesslich einzelne Dozierende
sind die Hauptpartner des Start-up-Unternehmens, sondern Schulen und Firmen, die massgeschneiderte OnlineLernangebote für ihre Studierenden
beziehungsweise Mitarbeitenden bereitstellen wollen. «Die Nutzer können
sich schulen, wann sie wollen, und vor
allem brauchen sie nicht an einem Ort
zu erscheinen. Dezentrale Mitarbeiterschulung ist so einfach möglich.»
Aufnahme: höchste Konzentration.
SEITZ
25
GLOSSAR
BLENDED LEARNING
MOOC
Zusammenführung von Präsenzunterricht und Online-Learning.
Massive Open Online Courses
(MOOCs) sind frei zugängliche
Online-Massenvorlesungen.
DISTANCE LEARNING/DISTANCE
EDUCATION
Staatlich oder international anerkannte Aus- und Weiterbildungen
mit wenig Präsenzunterricht.
ONLINE EDUCATION
Bildungserwerb durch strukturierte,
in sich vollendete Online-Kurse
ONLINE-LEARNING
E-LEARNING/COMPUTER-BASED
TRAINING
Lernen, bei dem das Wissen mithilfe
eines elektronischen oder digitalen
Geräts vermittelt wird – häufig
digitales Offline-Lernen mittels Apps
und Software.
LEARNING MANAGEMENT SYSTEM
(LMS)
Ein System zur Verteilung und
Verwaltung von Lerninhalten und
zur Verhaltenserfassung der Nutzer.
MOBILE LEARNING/
MICRO­LEARNING
Besonders kleine und modulare
Lerninhalte, deren Darstellung für
mobile Geräte optimiert ist.
Lernen, bei dem die Inhalte über das
Internet abgerufen werden.
SOCIAL MEDIA LEARNING
Lernen über soziale Medien, meist in
Lerngruppen und als Ergänzung
besuchter Kurse.
WEBCAST
Eine meist aufgezeichnete Übertragung von Inhalten übers Web – erlaubt analog dem Fernsehen lediglich einseitige Kommunikation.
WEBINAR
Seminar, das live über das Internet
gehalten wird und bei dem die
Teilnehmer direkt mit dem Dozenten
und untereinander kommunizieren
können.
Quelle: Diplomero
Das Start-up-Unternehmen konzipiert massgeschneiderte Online-Lernangebote für Firmen.
HUHN ODER EI?
Spricht man über Vor- und Nachteile
einer Frauenquote, so ist dies im
­Grunde genommen eine klassische
Huhn-Ei-Frage. Denn während die
einen davon ausgehen, dass Frauen
erst in Management-Positionen
­aufsteigen, wenn die Unternehmenskultur auf Männer UND Frauen aus­
gerichtet ist, glauben andere, dass
es zuerst eine gewisse Anzahl Frauen
braucht, damit diese Unternehmenskultur entsteht. Was also soll den
­Anstoss geben? Die Anzahl Frauen
oder die Unternehmenskultur? An der
Antwort – das zeigen die hitzigen Diskussionen – scheiden sich die Geister.
Doch ist die Frage nach dem Weg
denn die einzig wichtige, die es zu
diskutieren gilt? Wäre es nicht ebenso
relevant zu überlegen, WARUM es
sinnvoll ist, wenn Frauen UND Männer
gemeinsam Strategien erarbeiten
­respektive Produkte entwickeln?
Ein Plädoyer aus Business-Sicht:
Wann immer ein Produkt entwickelt, implementiert und verkauft
werden soll, so hängt der Erfolg massgeblich davon ab, ob die Bedürfnisse
der Kundschaft berücksichtigt werden.
Und die Kundschaft, das heisst heute
meist Frauen UND Männer. Also tut
ein Unternehmen gut daran, die Blickwinkel beider zu integrieren. Denn
auch wenn Frauen und Männer sich in
vielem ähnlich sind, so gibt es sie mitunter eben doch: die Unterschiede
und Nuancen, die unter Umständen
über den Kaufentscheid bestimmen.
Frauen UND Männer auf allen
Hierarchiestufen zusammenzubringen, heisst aus Business-Sicht also vor
allem eines: Bessere, weil umfassender
durchdachte Lösungen - und das ist
dann schliesslich das Gelbe vom Ei!
YVONNE SEITZ, Head Diversity AXA
Winterthur und freischaffende Journalistin.
CONTEXT – März 2015
RAT
GEBER
Haben Sie Fragen rund
ums Thema Arbeitsplatz?
Die Experten des
Kaufmännischen Verbandes
geben den Mitgliedern
Auskunft.
[email protected]
kfmv.ch/beratung
TIPPS
Bewusst abschalten
› Nehmen Sie sich am Ende des
Arbeitstages fünf Minuten Zeit, um
unerledigte Arbeiten auf einen
Zettel zu notieren. Platzieren Sie
diesen so, dass Sie ihn am Morgen
als Erstes vorfinden. Dies hilft, in
der Freizeit weniger an anstehende
Aufgaben zu denken und sich
besser auf die Freizeit einzulassen.
› Nutzen Sie den Heimweg, um
diesen bewusst in den Dienst des
Abschaltens zu stellen: Setzen Sie
sich mit den Wünschen und Plänen
für den bevorstehenden Abend
auseinander, kehren Sie noch kurz
ein oder treffen Sie jemanden;
bauen Sie etwas Bewegung ein,
indem Sie eine Runde zu Fuss
gehen; versuchen Sie auf dem
Heimweg bewusst keine geschäftlichen Verpflichtungen mehr
wahrzunehmen, vertiefen Sie sich
im Bus oder Tram eher bereits in
ein Buch. Ziel ist es, den Heimweg
als Übergang bewusst zu gestalten
und sich besser abzugrenzen.
› Zuhause höchstens dreissig
Minuten über die Arbeit reden und
sich danach dem Privaten widmen.
Mehr in der Info-Schrift
«Nonstop@work» – Kompetenter Umgang mit ständiger
Erreichbarkeit auf kfmv.ch
(für Mitglieder kostenlos,
Nicht-Mitglieder: 18 Franken).
CONTEXT – März 2015
RECHT
LOHNFORTZAHLUNG
HABE ICH
ANSPRUCH?
Ich beabsichtige, mich beruflich
zu verändern. Da ich im vergangenen Jahr während drei Monaten
krankheitshalber arbeitsunfähig war,
möchte ich wissen, ob ich bei erneutem Auftreten dieser Krankheit bei
einem anderen Arbeitgeber Anspruch
auf Lohnfortzahlung und Anspruch
auf die Leistungen der zuständigen
Versicherungen hätte.
Ein arbeitsvertraglicher Vorbehalt bezüglich
Lohnfortzahlung für eine vorbestandene
Krankheit ist rechtlich ausgeschlossen. Der
neue Arbeitgeber müsste demnach auch bei
einem Rückfall der früheren Krankheit den
Lohn bezahlen.
Dagegen können Versicherungen mit
einem Vorbehalt die Leistungspflicht für
einen gewissen Zeitraum (in der Regel fünf
Jahre) wegbedingen, falls der Arbeitnehmer an einer vorbestandenen Krankheit
erneut erkranken sollte.
Für die Krankentaggeldversicherungen
ist die rechtliche Möglichkeit eines vertrag-
Felix Kuster
arbeitet beim Rechtsdienst des
Kaufmännischen Verbandes.
felix.kuster @kfmv.ch
lichen Vorbehaltes grundsätzlich möglich.
Immerhin müsste der Arbeitgeber in einem
solchen Fall anstelle der Krankentaggeldversicherung den Lohn für eine beschränkte Zeit gemäss Art. 324a OR bezahlen. In
der Praxis sind solche Vorbehalte bei Krankentaggeldversicherungen indessen eher
selten. Zudem haben viele Versicherungen
2006 ein Freizügigkeitsabkommen vereinbart, gemäss welchem die Anbringung solcher Gesundheitsvorbehalte ausgeschlossen ist.
Auch die Pensionskassen können bezüglich früherer Krankheiten Gesundheitsvorbehalte anbringen, allerdings nur im
Bereich der überobligatorischen Versicherung. Im Rahmen der im BVG geregelten
obligatorischen Versicherung sind Gesundheitsvorbehalte hingegen ausgeschlossen.
Thomas Wetze
l
Von:
An:
Betreff:
Datum:
Thomas Wetze
l <twetzel@gm
ail.com>
[email protected]
Handy
20. März 2015
11:40:25 MEZ
Liebes WBP-T
eam
Unsere Lernen
de hat ein neue
s Handy. Leider
dieses allzu of
benutzt Sie
t während der
Arbeitszeit. Was
kö
nnen wir tun?
Freundliche G
rüsse
ANGEMAILT
ANTWORT:
Wir machen gute Erfahrungen, wenn
das Thema rund um die Handy- und
SMS-Nutzung während der Arbeitszeit proaktiv angegangen wird. Oft
existieren im Betrieb ausformulierte
Reglemente oder ungeschriebene Gesetze zur Telefon-Nutzung. Sprechen
Sie mit Ihren Lernenden darüber.
Grundsätzlich sollten für die Lernenden die gleichen Regeln wie für die
übrigen Mitarbeitenden gelten. Machen Sie klar, dass gelegentliche Zweiminutengespräche, etwa um eine Verabredung zu treffen, kein Problem
sind, längere Plaudereien jedoch in
die Freizeit gehören.
Kevin Hofstetter, WBP-Team
RATGEBER
TUT SICH WAS?
Ältere Arbeitnehmende sind in aller Munde. Als Hoffnungen für den prognostizierten Fachkräftemangel oder als Ersatz für ausländische Erwerbstätige. Sind sie auf dem Weg zu goldenen Zeiten?
Die Realität ist zwiespältig. Einige brechen tatsächlich zu neuen Ufern auf.
Meist sehr gut Qualifizierte, mit besonderem Know-how, öfters als Selbstständigerwerbende. Anderseits fordern uns
ältere, ebenfalls gut qualifizierte Mitglieder auf, dass wir uns stärker für sie
einsetzen. Das tun wir. Auf der Stufe nationaler Rahmenbedingungen, in Gesamtarbeitsverträgen, aber auch mit Verbandsdienstleistungen
im
engeren
Sinne.
Auf Stufe Bund will der Bundesrat in
der Altersreform 2020 die BVG-Prämien
für ältere Arbeitnehmende etwas niedriger ansetzen beziehungsweise den Ansparprozess etwas «vorverlagern». In der
Arbeitslosenversicherung haben ausge-
steuerte Personen unter Umständen
noch für eine gewisse weitere Zeit Zugang zu den Qualifizierungsmassnahmen. Das neue Weiterbildungsgesetz
wird es zukünftig erleichtern, sich in der
Praxis erworbene Fachkenntnisse auch
als formale Bildung anrechnen zu lassen.
Zugegeben: Allein damit verbessert sich
die Lage der älteren Erwerbstätigen nicht
sofort. Aber es sind wichtige Schritte.
Gefordert sind in erster Linie die privaten und öffentlichen Arbeitgebenden,
mit ihrer Organisations- und Führungskultur vor Ort Anreize zur Weiterentwicklung und Weiterbeschäftigung zu
setzen. Die Organisationskultur ist eine
Schlüsselgrösse. Auch die Arbeitgebenden haben eine Verantwortung, ihre älte-
27
ren Beschäftigten arbeitsmarktfähig zu
erhalten. So dass diese – wenn nötig –
auch anderswo neue Chancen nutzen
können.
Und der Kaufmännische Verband?
Wir unterstützen unsere Mitglieder darin, Mut zu fassen und sich persönlich
und fachlich weiterzuentwickeln. Unsere Sektionen bieten Bewerbungskurse
und ein Netzwerk an Laufbahnberatenden an. Unsere Schulen verfügen über
ein breites Weiterbildungsangebot. Unser Verband hat einen Weiterbildungsund einen Sozialfonds. Mitglieder können unseren Rechtsdienst und in ganz
besonders schwierigen Situationen Beratung durch unseren psychologischen
Beratungsdienst in Anspruch nehmen.
Somit: Es tut sich was. Aber die Bäume wachsen nicht in den Himmel. Nötig ist Mut zum Wandel. Bei allen!
Hansueli Schütz
ist zuständig für Wirtschafts- und Sozialpolitik beim
Kaufmännischen Verband.
PSYCHOLOGIE
NEGATIVE GEDANKEN
WIE SCHALTE ICH AB?
Meine Arbeitsstelle ist für mich
wegen Konflikten mit meinem neuen
Vorgesetzten sehr belastend. Ich kann
am Wochenende jeweils nur sehr
schwer abschalten. Immer wieder
finde ich mich in negativen Gedankenschlaufen. Ich wälze die Probleme
hin und her, ohne dass ich auch nur
den Ansatz einer Lösung finde. Es
denkt einfach, dabei möchte ich mich
doch entspannen und erholen.
Ein chinesisches Sprichwort sagt: «Dass die
Vögel der Sorge und des Kummers über Deinem Haupte fliegen, kannst Du nicht ändern. Aber dass sie Nester in Deinem Haar
bauen, das kannst Du verhindern.» Das
kommt meiner Erfahrung sehr nahe.
Negative Gedanken können sehr
schnell auftauchen, das ist einfach so und
lässt sich nicht vermeiden. Was Sie aber mit
diesen Gedanken anstellen, das lässt sich
sehr wohl beeinflussen. Es ist nämlich nicht
ES, was denkt, sondern SIE. Und auf Ihrem
Schiff sind Sie der Kapitän. Sie entscheiden
mehr oder weniger bewusst über die Strategie, wie Sie mit den Gedanken umgehen.
Sie können versuchen, die Gedanken zu
bekämpfen. Diese Strategie führt aber eher
dazu, dass die Gedanken noch stärker oder
lauter werden. Wenn ich Ihnen sage: «Denken Sie nicht an einen rosaroten Elefanten», dann entsteht sofort ein rosaroter
Elefant in Ihren Gedanken, und Sie bringen ihn fast nicht mehr weg. Wenn Sie Gedanken bekämpfen und niederringen wollen, dann blähen sich diese nur auf.
Es gibt die Strategie, die Gedanken zu
besänftigen, nett mit ihnen umzugehen:
«Hallo Gedanken, ich habe euch gehört, ihr
habt ja allen Grund zu erscheinen, aber
jetzt hier in meiner Freizeit, habt ihr nichts
zu suchen, jetzt will ich mich nämlich erholen. Also tschüss, wartet mal ein bisschen,
ich kümmere mich dann am Montag wieder um euch.»
Damit sich negative Gedanken in den
Hintergrund verziehen, bewährt sich die
Technik, andere positive Gedanken in den
Vordergrund zu bitten. Da gibt es sicher
welche, die Sie in der letzten Zeit etwas vernachlässigt haben und die noch so gern
nach vorne treten. Zum Beispiel entspannende Gedanken an die nächsten oder letzten wunderbaren Ferien, schöne Dinge im
Carla Weber
arbeitet als Psychologin beim
Kaufmännischen Verband.
[email protected]
jetzigen Moment um Sie herum oder Vorfreude auf Positives in der Zukunft.
Als Kapitän entscheiden Sie, wen Sie an
Bord holen, oder anders gesagt, auf was Sie
Ihren Scheinwerfer richten: Auf Positives
oder auf Negatives.
Meistens können Menschen genau beschreiben, wie sie sich in einer sorgenvollen
Zeit selber noch tiefer in die Negativspirale
drehen: Noch mehr negative Gedanken zulassen und diese aufpumpen bis zum Katastrophendenken. Das kennt jeder. Wieso
sollte das in der Gegenrichtung nicht möglich sein? Gedanken sind beeinflussbar, ich
kann sie beruhigen oder gar zähmen wie
ein Dompteur seine Tiger. Dazu braucht es
das Wissen, dass das möglich ist, den Mut,
es zu versuchen und die Zuversicht und Geduld, darin immer besser zu werden.
CONTEXT – März 2015
28
KURZ
Frauen verdienen
Lohngleichheit
Mehr Zeit für
Kinder – auch
für Väter
Der Kaufmännische Verband befürwortet verhältnismässig
ausgestaltete gesetzliche Massnahmen für mehr Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern.
Der Kaufmännische Verband setzt sich
mit Erfolg für einen bezahlten Vaterschaftsurlaub ein.
Bekanntlich gehört es zur Wesensart
des schweizerischen politischen Systems, gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen in kleinen Schritten herbeizuführen. Dies trifft nicht
zuletzt auch auf die Forderung nach einer gesetzlichen Verankerung eines bezahlten Vaterschaftsurlaubs oder von
Elternzeit zu.
Zahlreiche parlamentarische Vorstösse zu diesem Thema haben in Vergangenheit und Gegenwart Schiffbruch
erlitten. So auch am 5. März 2015, als der
Nationalrat eine Motion bachab schickte, die zumindest die Einführung eines
kantonalen Vaterschaftsurlaubes erlaubt hätte.
Hoffnung gibt es trotzdem: Demnächst wird sich der Nationalrat mit
einer Parlamentarischen Initiative von
Martin Candinas (CVP) auseinandersetzen. Diese verlangt einen bezahlten
Vaterschaftsurlaub von zwei Wochen,
finanziert über die Erwerbsersatzordnung – drücken wir die Daumen, dass es
diesmal klappt!
Übrigens: Der Kaufmännische Verband setzt sich mit Erfolg für einen bezahlten Vaterschaftsurlaub im Rahmen
von Gesamtarbeitsverträgen (GAV) ein.
Mittlerweile gilt in vielen GAV ein bezahlter Vaterschaftsurlaub von zwei Wochen als gesetzt, teilweise gar von drei
Wochen.
Frauen verdienen in der Schweiz immer
noch rund 19 Prozent weniger pro Jahr
als ihre männlichen Kollegen. Neun Prozent dieser Differenz sind nicht erklärbar. Freiwillige Massnahmen zur Förderung der Lohngleichheit seitens der
Wirtschaft blieben bisher weitgehend
aus. Lohngleichheit ist zwar seit 1981 in
der Verfassung verankert, wird aber in
der Praxis bis heute nicht flächendeckend umgesetzt.
Der Bundesrat kündigte deshalb im
Oktober 2014 an, Unternehmen gesetzlich zu mehr Lohntransparenz zu verpflichten. Betriebe mit mehr als fünfzig
Angestellten sollen regelmässig Lohnanalysen durchführen und durch Dritte
kontrollieren lassen. Der administrative
Aufwand soll dabei gering gehalten werden. Bei den Arbeitgebern stösst dieser
Vorschlag auf Widerstand.
Der Kaufmännische Verband unterstützt aber die Absicht des Bundesrates,
Massnahmen auf Gesetzesstufe zu ergreifen. «Nach dem Scheitern des auf
Freiwilligkeit basierenden Lohngleichheitsdialoges braucht es zur Umsetzung
des Verfassungsauftrages Druck durch
den Gesetzgeber. Der Grundsatz der Verhältnismässigkeit muss dabei jedoch gewahrt werden», sagt Manuel Keller, Leiter Beruf und Beratung. Der Verband
erachtet zudem die Einführung einer
subsidiären Anzeigepflicht als prüfens-
wert, sollten die Unternehmen bei einer
allfälligen Lohnungleichheit keine
Massnahmen ergreifen.
MEHR LOHNTRANSPARENZ
Über das Gehalt zu sprechen, gilt in
Schweizer Unternehmen als Tabu. Frauen können ihre Gehaltsforderungen
aber nur dann überzeugend vertreten,
wenn sie wissen, wie viel Männer innerhalb ihres Unternehmens oder in einer
vergleichbaren Position verdienen. Der
Kaufmännische Verband setzt sich deshalb für transparente und nachvollziehbare Lohn-, Bonus- und Prämiensysteme ein. «Wir sind uns natürlich bewusst,
dass Lohntransparenz einen Kulturwandel in der Schweizer Wirtschaft bedeuten
würde, nicht zuletzt auch in der Finanzbranche. Wichtig ist jedoch hervorzuheben, dass Transparenz ein starker
Treiber für das Vertrauen und die Motivation der Mitarbeitenden darstellt»,
sagt Keller.
Am 7. März demonstrierten 12 000
Männer und Frauen in Bern für Lohngleichheit ab sofort. Auch am 9. März,
dem diesjährigen Equal Pay Day, wurden
Stimmen laut, die gleichen Lohn für
gleichwertige Arbeit forderten. Der
Kaufmännische Verband engagiert sich
dafür über diese Tage hinaus, als Sozialpartner und auf politischer Ebene.
Kommunikation Kaufmännischer Verband
Kongress der Community
Direktionsassistenz
Wie sollen Direktionsassistentinnen
Manager führen? Welches sind Stolpersteine in der weiblichen Kommunikation? Was müssen Direktionsassistentinnen wissen in Sachen Abgrenzung und
Rollenverständnis?
Der 2. DA-Kongress am 25. April in Olten
beschäftigt sich mit diesen Fragen. In
mehreren Workshops können sich die
Teilnehmerinnen mit den Themen auseinandersetzen. Experten sind Jürg
CONTEXT – März 2015
Dietrich, Annette Stoffel und Franco
Rose. Veranstalter ist der Kaufmännische Verband, Community Direktionsassistenz.
2. DA-Kongress, 25. April 2015, 9.00 bis 15.30
Uhr, Hotel Arte, Olten (inkl. Networking-Lunch)
Kosten: 120 Franken für Community-Mitglieder,
190 Franken für Nichtmitglieder
Anmeldung via Xing oder an
[email protected]
Informationen: kfmv.ch/da
Manuel Keller, Leiter Beruf und Beratung
Sektionen
im Netz
Ab sofort finden Sie alle
Informationen der Sektionen und
Regionen im Netz. Loggen Sie sich auf
kfmv.ch/
sektionsnachrichten
ein – und Sie sind immer auf dem
neusten Stand.
Kommunikation Kaufmännischer Verband
29
Sich vor Einkommenslücken schützen
Mit der Versicherung «Ihre Lohnbrücke» können sich Mitglieder des Kaufmännischen Verbandes vor Einkommenslücken bei Arbeitslosigkeit oder
Erwerbsunfähigkeit schützen.
Arbeitslosigkeit oder Erwerbsunfähigkeit führen zu empfindlichen Einkommenslücken von bis zu 30%, da die Entschädigungen aus den Sozialversicherungen lediglich 70% bis 80% des
bisherigen Monatslohns betragen. Finanzielle Verpflichtungen wie Miete
oder Hypothekarzinsen sowie allgemeine Lebenshaltungskosten bleiben aber
unverändert hoch. Um die Einkom-
menslücke zu schliessen und so den gewohnten Lebensstandard zu sichern,
können Mitglieder des Kaufmännischen
Verbandes exklusiv die Versicherungslösung «Ihre Lohnbrücke» von Nationale
Suisse abschliessen. Bei dieser Versicherung kann eine monatliche Versicherungsleistung zwischen 500 und 2000
Franken individuell gewählt werden.
Der gewählte Betrag wird dann bei Arbeitslosigkeit oder Erwerbsunfähigkeit
zusätzlich ausbezahlt und schliesst so
weitestgehend Einkommenslücken.
Marketing Kaufmännischer Verband
WAHLEN ZÜRCHER
REGIERUNGSRAT
Informationen:
kfmv.ch/lohnbruecke
Am 12. April 2015 kandidiert der
Zürcher Regierungsrat Mario Fehr,
57, für eine weitere Amtsperiode.
Der Sicherheitsdirektor war von
2006 bis 2011 Präsident des Kaufmännischen Verbandes.
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IMPRESSUM
Herausgeber
Kaufmännischer Verband Schweiz
Telefon +41 44 283 45 33
www.kfmv.ch
Verlagsleitung
Silvia Schorta
[email protected]
Redaktionsadresse
Kaufmännischer Verband
Context
Hans-Huber-Strasse 4
Postfach 1853, 8027 Zürich
Telefon +41 44 283 45 33
[email protected]
www.context.ch
Sekretariat: Andrea Stoop
NR. 3 – MÄRZ 2015 | ISSN 1424-5345
Redaktion
Therese Jäggi (tj)
[email protected]
Andrea Mašek (ajm)
[email protected]
Rolf Murbach (mur)
[email protected]
Adressänderungen
Kaufmännischer Verband
Mitgliederadministration
Telefon +41 44 283 45 30
[email protected]
oder im Mitgliederbereich:
www.kfmv.ch/login
Erscheinungsweise
Monatlich (11 Ausgaben)
119. Jahrgang
Auflage: 43 182 Exemplare
(WEMF-beglaubigt)
Magazin Konzept,
Art Direction und Layout
Partner & Partner AG
8400 Winterthur
www.partner-partner.com
Abonnemente
48 Franken
Bildnachweise
Titelseite: Michele Limina;
S. 5: Kaufmännischer Verband/
Marion Nitsch; S.15: istock­photo;
S.20: Keystone/Martin Ruetschi;
S.25–29: z.V.g.
Anzeigen
Creative Media GmbH
Zürichstrasse 135
8910 Affoltern am Albis ZH
Telefon +41 43 322 60 30
[email protected]
Druckerei
Vogt-Schild Druck AG
4552 Derendingen
Context bekennt sich zum «Code
of Conduct» der Schweizer Presse.
Werbung und redaktioneller Teil
sind klar getrennt.
CONTEXT – März 2015
30
CARTOON
CONTEXT – März 2015
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