Context #3 / Februar 2016 - Kaufmännischer Verband Schweiz

CO
NTE
XT
Mehr Erfolg im Beruf
#3
2016
Nach der Lehre
JUNGE KAUFLEUTE
SIND GEFRAGT
8000
KANDIDATEN
Perfekte Prüfungs­
organisation
FÜHRUNG
Altersunterschied
von Bedeutung?
P U B L I R E P O R TA G E
Berufsbegleitend zur dipl. Pflegefachfrau/
zum dipl. Pflegefachmann –
das Gesundheitswesen bietet Perspektiven!
Ein Beruf mit Zukunft
Unterrichtssequenzen im Skillslabor des Careum Bildungszentrums.
Das Gesundheitswesen ist ein spannendes Umfeld, das sich laufend
weiterentwickelt und stets neue Herausforderungen an seine Fachleute
stellt. Die Branche bietet nicht nur vielfältige Berufsbilder, sondern
auch attraktive Karrieremöglichkeiten.
Ab Herbst 2016 wird der Bildungsgang der Höheren
Fachschule Pflege auch berufsbegleitend angeboten.
Diese Ausbildung ermöglicht es, sich beruflich neu
zu orientieren und gleichzeitig im angestammten Beruf oder in der Familienarbeit tätig zu sein. Der Ausbildungsplan des neuen vierjährigen Bildungsgangs
setzt sich aus Schulblöcken und Praktika zusammen,
die eine verlässliche Planung während der ganzen
Ausbildungszeit zulassen.
Im Namen «Careum» sind zwei Elemente enthalten,
die unser Bildungszentrum massgeblich prägen:
«car» steht für das englische Verb «to care» (sich
um jemanden kümmern, betreuen, pflegen), dies ist
allen Gesundheitsberufen gemein; «eum» steht für
«Lyceum» (Latein: Bildungsstätte), da im schulischen Alltag die Vermittlung von fundiertem Wissen
und aktuellen Erkenntnissen im Vordergrund steht.
Praxisbezogene Ausbildung
Als modernes Bildungszentrum, das mitten im Hochschulquartier von Zürich liegt, arbeiten wir mit aktuellsten und praxisorientierten Lehr- und Lernformen.
Unsere Bildungsgänge der Höheren Fachschulen
basieren alle auf dem pädagogischen Verständnis
des Problem basierten Lernens (PBL), eine moderne
Lehr- und Lernform, bei der die Studierenden aktiv
und selbstgesteuert lernen können. Nebst dem Unterricht und Vorlesungen im Careum Bildungszentrum
erarbeiten die Studierenden den Lernstoff selbstständig
in Lerngruppen oder im Selbststudium. Die virtuelle
Lernplattform CareOL (Careum Online Learning),
welche allen Studierenden zur Verfügung steht, ermöglicht zudem ein zeit- und ortsunabhängiges Lernen.
Wichtiger Bestandteil des PBL im Careum Bildungszentrum ist das Skillstraining: Hier findet der Transfer der Theorie in die Praxis statt. Während dieser
Unterrichtssequenzen üben die Studierenden in den
praxisnah ausgestatteten Skillsräumen verschiedene
Handlungen und Abläufe in einer geschützten Lernumgebung. So gewinnen die Studierenden an Sicherheit, was ihnen sowohl im Praktikum ab dem 2. Ausbildungsjahr als auch beim Übertritt in die Berufswelt
eine rasche Integration in den Alltag ermöglicht.
Während der Tätigkeit im Praktikumsbetrieb werden
die Studierenden durch Berufsbildnerinnen und Berufsbildner in ihrem Lernen gefördert und unterstützt.
Im berufsbegleitenden Bildungsgang sowie in den regulären Bildungsgängen nehmen Selbststudium und begleitetes Lernen einen grossen Raum ein. Die berufsbegleitende Ausbildung HF Pflege erfordert von den
Studierenden ausgeprägte organisatorische Fähigkeiten und eine hohe Belastbarkeit. Studierende bestätigen, dass das PBL ein hohes Mass an Selbstständigkeit sowie Disziplin verlange, gleichzeitig aber Teamarbeit wichtig sei. Diese Erfahrungen helfen den Studierenden im Berufsleben, wenn es beispielsweise
darum geht, Verantwortung für komplexe Pflegesituationen zu übernehmen oder eine Problemstellung im
interprofessionellen Team zu diskutieren.
Beim Berufsbild der diplomierten Pflegefachfrauen
und Pflegefachmännern stehen die Patientinnen und
Patienten im Zentrum der Tätigkeit. Sie sind verantwortlich für die Planung und Ausführung des Pflegeprozesses und übernehmen Fach- und Führungsverantwortung in Zusammenarbeit mit verschiedenen
Berufsgruppen der Pflege. Teamarbeit und Kommunikation spielen dabei eine bedeutende Rolle. Darüber
hinaus befassen sie sich mit einer Reihe weiterer Aufgaben, wie z. B. Prävention, Arbeitsorganisation und
Qualitätssicherung. Die Studierenden eignen sich
während der Ausbildung nicht nur fundiertes Wissen
in Pflege- und Naturwissenschaften an, auch angrenzenden Bezugswissenschaften wie Soziologie und
Psychologie wird Zeit eingeräumt.
Nach Abschluss der Höheren Fachschule können die
diplomierten Pflegefachleute unter anderem in Spitälern, Kliniken, Pflegezentren, Arztpraxen, in der Spitex oder in der Industrie arbeiten. Ausserdem steht
es ihnen offen, sich auf einem der Fachbereiche, wie
zum Beispiel Intensivpflege oder Anästhesie, zu spezialisieren oder mit entsprechenden Weiterbildungen
Führungs- und Ausbildungsaufgaben zu übernehmen.
I N F O R M AT I O N E N & A D R E S S E
Informationsveranstaltungen
Nutzen Sie die Gelegenheit und erfahren Sie von unseren Studierenden
und pädagogischen Mitarbeitenden
mehr über die Ausbildung und den
Alltag im Careum Bildungszentrum.
Bei einem Rundgang über den
Careum Campus können Sie auch
einen Blick in die Skillsräume werfen.
Die nächsten Veranstaltungen finden
am Mittwoch, 30. März 2016
und Montag, 9. Mai 2016
im Careum Bildungszentrum statt.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Weitere Informationen
Careum Bildungszentrum
Gloriastrasse 16
8006 Zürich
Telefon 043 222 52 00
www.careum-bildungszentrum.ch
careum Bildungszentrum
INHALT
Jedes Jahr schliessen zwei Lernende beim
Kaufmännischen Verband ihre Lehre ab.
Wenn möglich arbeiten sie danach, zumindest für eine gewisse Zeit, weiter bei uns.
Dass auch ein Wechsel seine Vorteile hat, und
Peter Kyburz
CEO Kaufmännischer Verband
Schweiz. [email protected]
alle wichtigen ­Erkenntnisse aus unserer
aktuellen Umfrage unter Lehrabgänger/
innen lesen Sie ab Seite
6// Worauf
6
kommt es an, wenn man eine Prüfung
mit mehreren hundert Kandidaten ­organisieren
muss? Prüfungsleiter/innen der ­
examen.ch AG geben A
­ uskunft.
14//
Klüngel und Abgrund – Mit Cartoons zu
14
einem Unternehmen mit diesem Namen
hat 2007 die Zusammenarbeit zwischen
Ruedi Widmer und Context begonnen.
Heute erscheint sein letzter Beitrag bei uns.
Ganz h
­ erzlichen Dank an ­Ruedi Widmer
für all seine wunderbaren, erhellenden und
hintergründigen Cartoons.
30//
5 – KOMMENTAR
24 – GESUNDHEIT
Amalia Zurkirchen über die Finanzierung
der höheren Berufsbildung
Reden über psychische Probleme hilft
18 – ONLINE
Recht/Bildung/Berufs- und
Praxis­bildung/Psychologie
Wie findet man den richtigen
Umgang damit?
21 – ABSCHLÜSSE
Jetzt auch auf Englisch
21 – SEITZ
26 – RATGEBER
28 – KURZ/IMPRESSUM
Aktuelles aus dem Verband
29 – PARTNERINFOS
Kolumne von Yvonne Seitz
22 – FÜHRUNG
Altersunterschied als Herausforderung
CONTEXT – März 2016
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KOMMENTAR
5
Mehr Geld für die höhere
­Berufbildung
I
n unserer aktuellen Umfrage
unter Abgänger/innen der kaufmännischen Grundbildung 2015
geben über 90 % der Befragten an,
dass sie beabsichtigen, eine Weiterbildung in Angriff zu nehmen. Es
scheint, dass die jungen Erwachsenen das Konzept des lebenslangen
Lernens schon voll und ganz verinnerlicht haben. Sie scheinen motiviert und willig, in ihrem Beruf am
Ball zu bleiben, trotz oder gerade wegen der anspruchsvollen kaufmännischen Lehre.
ändert. Neu sollen dann die Absolventinnen und Absolventen von Berufs- und höheren Fachprüfungen
maximal 50 % der Kurskosten direkt
vom Bund zurückerstattet erhalten.
Die konkreten Bedingungen werden
dieses Jahr politisch definiert.
AMALIA ZURKIRCHEN
Dieser Systemwechsel stellt Transparenz her und vermeidet die Ungleichbehandlung der Absolventinnen und
Absolventen. Durch die direkte Finanzierung erhalten auch Mitarbeitende, welche nicht durch ihre Arbeitgeber finanziell unterstützt werden,
einen attraktiven Zugang zu Weiterbildung. Arbeitgebenden bietet das
neue subjektorientierte Finanzierungsmodell die Möglichkeit, nebst
der weiterhin erforderlichen finanziellen Beteiligung an der Weiterbildung neue attraktive Unterstützungsmodelle für ihre Arbeitnehmenden
zu entwickeln, zum Beispiel mit Zeitgutschriften. Flexible Modelle sollen
die Attraktivität von Arbeitgebern
steigern und der Fachkräftepotentialausschöpfung dienen.
Interessant dabei ist, dass Lehrab... ist Leiterin Bildung beim Kaufmännischen Verband.
gängerinnen und Lehrabgänger mit
und ohne Berufsmatur sich nur in
der Wahl der Weiterbildungsstufe
unterscheiden und nicht in der Absicht, eine Weiterbildung zu absolvieren. Für einen beträchtlichen Teil
der jungen Berufsleute ohne Berufsmatur ist der Weg über die höhere
Berufsbildung der anvisierte. Dabei
bietet sich ein berufsbegleitendes
Studium an einer höheren Fachschule (HF) an, oder, wenn sie nach einigen Jahren Berufserfahrung eine berufliche Spezialisierung wünschen, stehen zahlreiche
Unser Berufsbildungssystem bietet ein vielfältiges Angebot an
eidgenössische Berufs- und höhere Fachprüfungen zur Wahl.
Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten zum Erhalt
und zur Förderung der Arbeitsmarktfähigkeit. Der KaufmänDer Kaufmännische Verband setzt sich im Projekt des Bundes
nische Verband steht in verschiedenen Gremien und als Mit«Stärkung der höheren Berufsbildung» dafür ein, dass die Fiträger von über 20 Berufsbildern für eine arbeitsmarktnahe
nanzierung der Vorbereitungskurse zu Berufs- und höheren
und selbstbewusste Berufsbildung ein. Entscheidend ist meiFachprüfungen neu geregelt wird. Obwohl der Besuch solcher
nes Erachtens, wie sich die höhere Berufsbildung in Zukunft
Kurse freiwillig ist, werden sie von rund 90 % der Absolventinpositionieren wird.
nen und Absolventen besucht. Nebst der zeitlichen Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Weiterbildungsengagement stellt
Im Zuge des Fachkräftemangels und bei gleichzeitig unsichedie Finanzierung die Weiterbildungswilligen vor grosse Herrer Wirtschaftslage soll es ein Bekenntnis zur Stärkung der
ausforderungen. Bei Kurskosten, welche zum Teil über 20 000
höheren Berufsbildung geben. Daher setzt sich der KaufmänFranken betragen, ist eine finanzielle Beteiligung des Arbeitnische Verband für ein stärkeres finanzielles Engagement der
gebers oftmals unerlässlich.
öffentlichen Hand von mindestens 100 Millionen Franken
ein. Dies speziell für die höhere Berufsbildung und damit für
Die bisherige unterschiedliche Praxis der Kantone, Vorbereieine strikte Arbeitsmarktorientierung beziehungsweise für
tungskurse von ausgewählten Bildungsinstitutionen teilweise
die Schaffung eines klaren Profils in Abgrenzung zur akadezu subventionieren, wird ab dem 1. August 2018 komplett gemischen Bildung.
«Der Kaufmännische
Verband setzt sich für
ein stärkeres finanzielles
Engagement der öffentlichen Hand ein.»
CONTEXT – März 2016
6
ABGÄNGER/INNEN-UMFRAGE
STABILE SITUATION
Neun von zehn Befragten fühlen sich gut auf das Berufsleben
­vor­bereitet. Bei manchen Lernenden liegen die Löhne zu tief, einige
haben zu wenig Ferien. Dies sind Ergebnisse der aktuellen Befragung
von Abgänger/innen der kaufmännischen Grundbildung.
Raphael Noser, Michael Kraft, Therese Jäggi
Michele Limina / Grafische Darstellungen: Partner & Partner
D
er Übergang von der
Lehre ins Berufsleben
ist für Jugendliche ein
wichtiger Lebensabschnitt. Ob er gelingt oder nicht, kann entscheidenden
Einfluss auf die spätere Berufslaufbahn
haben. Die Umfrage des Kaufmännischen Verbandes unter den Abgänger/
innen der kaufmännischen Grundbildung und der Büroassistent/innen setzt
sich deshalb seit mehreren Jahren zum
Ziel, eine Momentaufnahme der beruflichen Realität an dieser Schnittstelle
vorzunehmen, und zwar jeweils im Juli
und im November.
Bis 2012 wurden ausschliesslich die
Absolvent/innen der betrieblich organisierten Grundbildung (BOG) berücksichtigt. 2013 kamen die Handels- und
Wirtschaftsmittelschulen dazu. Seit
2014 werden auch die Abgänger/innen
von privaten Handelsschulen befragt
und gleichzeitig nur noch diejenigen
Handels- und Wirtschaftsmittelschulen
berücksichtigt, welche auch das eidgenössische Fähigkeitszeugnis verleihen.
Dies ermöglicht einen Vergleich zwischen der schulisch organisierten
Grundbildung (SOG) und der BOG.
HEIKLER ÜBERGANG
Die schwache konjunkturelle Entwicklung in der Schweiz und der starke
Franken zeigen Auswirkungen auf dem
Arbeitsmarkt. Das Staatssekretariat für
Wirtschaft und Arbeit (SECO) verzeichnet eine steigende Tendenz bei der saisonbereinigten Arbeitslosenquote. Par-
CONTEXT – März 2016
allel zu den gesamtschweizerischen
Entwicklungen hat sich auch die Jugendarbeitslosenquote (18- bis 21-Jährige) entwickelt. Sie betrug im November
2015 3.7% und lag damit 0.2 Prozentpunkte höher als im Vorjahreszeitraum.
Erfahrungsgemäss reagiert die Jugendarbeitslosigkeit besonders sensibel auf
konjunkturelle Schwankungen. Das Risiko, arbeitslos zu werden, ist gerade in
Übergangssituationen besonders hoch.
Im Zusammenhang mit den konjunkturellen Schwierigkeiten ist in den kom-
«Fokus auf die Schnittstelle zwischen Lehre
und Berufsleben»
menden Monaten mit einem weiteren
Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit zu
rechnen.
GROSSE BETEILIGUNG
An der Juliumfrage haben insgesamt
3073 Personen teilgenommen und im
November konnten 1411 Abgänger/innen erneut befragt werden. Die Zahl der
Teilnehmenden hat sich damit im Vergleich zum letzten Jahr erhöht. Von den
Befragten im Juli absolvierten 2594 Personen (84.4%) die kaufmännische
Grundbildung in einem Lehrbetrieb
mit Berufsfachschule, 358 (11.6%) in einer Handels-/Wirtschafsmittelschule
und 121 (4.0) in einer privaten Handelsschule.
EINSTIEG MEISTENS ERFOLGREICH
Obwohl ein Grossteil der Abgänger/innen relativ früh damit beginnt, seine
berufliche Zukunft nach der Grundbildung zu planen, nimmt der Übergang
in den Arbeitsmarkt doch eine gewisse
Zeit in Anspruch. Bezüglich der Stellensituation dürfte deshalb insbesondere die Situation im November aussagekräftig sein.
Die Lage der Abgänger/innen der
BOG ist mit jener der letzten Jahre vergleichbar. Auf Darstellung 1 (Seite 7)
wird ersichtlich, dass drei von vier Abgänger/innen zum zweiten Befragungszeitpunkt eine reguläre Arbeitsstelle
gefunden haben und erwerbstätig sind.
Im Übrigen absolvieren 3.7% ein Praktikum. 15.8% machen mehrheitlich etwas
Anderes; sie leisten beispielsweise Militärdienst oder haben bereits mit einer
Weiterbildung begonnen. All diese Zahlen sind praktisch identisch mit denjenigen des letzten Jahres. Dies spricht
für ein stabiles kaufmännisches Grundbildungssystem und einen beständigen
Arbeitsmarkt für Berufseinsteiger/innen.
Mit 4.9% erweist sich auch die Zahl
der BOG-Abgänger/innen, welche derzeit nicht erwerbstätig und auf Stellensuche sind, als stabil. Nur ein Teil dieser
Personen ist jedoch beim Regionalen
Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) gemeldet und gilt demnach offiziell als
arbeitslos. Diese Situation trifft auf insgesamt 3.4% aller BOG-Abgänger/innen zu. Die Entwicklung dieser Zahlen
verläuft über die letzten Jahre, wenn
auch auf einem etwas tieferen Niveau,
weitgehend parallel zu den offiziellen
Daten des SECO.
Schliesslich fällt der konstant hohe
Anteil an Personen auf, die weder erwerbstätig noch auf Stellensuche sind
(15.8%). Auch dieser bewegt sich im
Rahmen der letzten Jahre. Der überwiegende Anteil dieser Personen absolviert
derzeit entweder eine neue Aus- oder
eine Weiterbildung (68.2%) – vorwiegend die Berufsmatur – oder einen
Sprachaufenthalt (19.3%). Bereits im
Juli haben über 50% angegeben, dass sie
sich, bei weiterhin erfolgloser Stellensuche, auch vorstellen können, einen
Sprachaufenthalt oder eine Weiterbildung als Alternative ins Auge zu fassen.
Dieses Ergebnis ist ein Hinweis darauf,
dass ein Teil der Personen, welcher im
November «etwas Anderes» macht, dies
nur beschränkt freiwillig tut und somit
eher einem Plan B nachgeht.
ZU TIEFE LÖHNE WÄHREND DER LEHRE
Die Löhne der Berufseinsteiger/innen
fallen mehrheitlich zufriedenstellend
aus: Der Median des Bruttoeinkommens liegt bei 54 600 Franken, das
heisst: es erhalten genau gleich viele
Personen mehr beziehungsweise weniger als diesen Betrag. Erfreulich ist, dass
sich die Einstiegslöhne von Frauen
nicht systematisch von denjenigen der
Männer unterscheiden. Noch immer
verdient jedoch rund jede/r fünfte Arbeitnehmende weniger als die vom Verband als Mindestlohn empfohlenen
4000 Franken pro Monat (x13). Mit der
Entlöhnung zeigten sich die Befragten
zufrieden, wobei die Zufriedenheit mit
der Höhe des Lohnes angsteigt.
Erstmals wurden in der aktuellen
Umfrage Daten erhoben zu den Löhnen
der Lernenden. Der Kaufmännische
Verband empfiehlt während der Grundbildung Löhne von 770 Franken im ersten, 980 Franken im zweiten und 1480
Ecknauer+Schoch ASW
7
version internet
weiter Seite 9
Sie werden demnächst Ihre Ausbildung beenden.
Haben Sie zum aktuellen Zeitpunkt bereits eine
Arbeitsstelle für die Zeit danach gefunden? (in %)
ABACUS Business
Software goes mobile
ABACUS bringt Bewegung
Juli 2015
November 2015
6.7
18.1
3.5
3.2
2.9
19.2
18.5
Alle
(N=3021)
in Ihr Business. Apps für
Smartphones und iPads
informieren Sie schneller
und machen Sie und Ihre
Mitarbeiter effizienter
und flexibler.
> Unterwegs Leistungen,
Spesen, Stunden erfassen,
und Projektdaten bearbeiten
und sofort mit der Software
17
3
Rapporte ausfüllen, Adressen
71.3
56.6
4.9
2.7
16.7
3.7
Betrieblich
organisierte
Grundbildung
(N=2567)
60.6
Ja, ich habe bereits eine Stelle (Vertrag
unterzeichnet oder definitive Zusage).
Ja, ich habe bereits einen Praktikumsplatz.
Nein, ich habe noch keine Stelle
gefunden, bin aber auf Stellensuche.
15.8
in Ihrem Unternehmen
synchronisieren
> Überall und jederzeit
Stammdaten und Standardauswertungen einsehen
75.6
www.abacus.ch
Nein, ich habe noch
nicht mit der Stellensuche begonnen.
Nein, ich benötige
derzeit keine Stelle.
Darstellung1: Stellensituation im Juli und im November
CONTEXT – März 2016
8
ABGÄNGER/INNEN-UMFRAGE
Will erste Berufserfahrungen sammeln
LARISSA KUSKE (19)
«Ich habe im Sommer 2015 die Lehrabschlussprüfung
gemacht. Die Lehre absolvierte ich beim Kaufmännischen Verband. Bereits Anfang Jahr machte ich mir Gedanken, wie es danach weitergehen könnte. Bis Ende Januar war ich in der Finanzabteilung tätig und merkte
dort, dass mir dieser Tätigkeitsbereich sehr gut gefiel. Im
April habe ich unserem Leiter HR mitgeteilt, dass ich interessiert wäre, nach Abschluss weiterhin hier tätig zu
sein. Ich musste mich etwas gedulden, doch Anfang Juni
erhielt ich die Zusage für einen befristeten Vertrag. Ich
war damals sehr erleichtert über diesen Bescheid. Die
Monate vorher waren geprägt von Unsicherheit, zum einen eben wegen der Arbeit, zum anderen kann man
auch nie ganz sicher wissen, ob man die LAP besteht. Für
mich hat sich jedenfalls beides innert kurzer Zeit in positivem Sinn geklärt.
Ich finde es ganz klar von Vorteil, wenn man noch
eine gewisse Zeit im Lehrbetrieb bleiben kann. In meiner Klasse war das auch bei den meisten der Fall. Von
einigen Kollegen aber weiss ich, dass sie jetzt, ein halbes
Jahr nach Lehrabschluss noch immer auf Stellensuche
sind. Ein Kollege hat kürzlich einen Job im Detailhandel
angenommen, einfach damit er etwas hat, und das obwohl er sehr gut war in der Berufsschule. Berufserfahrung scheint enorm wichtig zu sein bei der Stellensuche.
CONTEXT – März 2016
Mein Vertrag ist bis Ende April befristet. Ich werde
demnächst meine ersten Bewerbungen losschicken. Die
Versicherungsbranche würde mich interessieren, ich
hätte gerne eine Tätigkeit mit mehr Kundenkontakt.
­Ansonsten aber bin ich recht offen und schaue einfach
mal, was sich ergibt. In der nächsten Zukunft will ich
erste Berufserfahrungen sammeln und Geld sparen,
­damit ich später mal einen längeren Sprachaufenthalt
machen kann.
Am wichtigsten bei der Arbeit ist für mich das Team.
Das heisst, dass man untereinander und natürlich auch
mit der Vorgesetzten gut auskommt. Das steht für mich
an erster Stelle. Von Bedeutung ist auch, dass die Tätigkeit interessant ist und dass man die Möglichkeit hat,
Weiterbildungen zu machen. Der Lohn wird für mich
immer wichtiger, da ich zunehmend auf mich alleine
­gestellt bin, auch wenn ich momentan noch zu Hause
wohne.
In letzter Zeit habe ich einiges über die Digitalisierung gelesen. Im Detailhandel sieht man ja jetzt konkret,
wie Kassierinnen durch Maschinen ersetzt werden.
Auch in den Banken und Versicherungen wird immer
mehr automatisiert. Aber ich denke, den direkten Kundenkontakt kann man nicht so leicht ersetzen. Jedenfalls hoffe ich das.»
9
Franken im dritten Lehrjahr. Die Empfehlung wird heute relativ oft unterschritten, wobei die Löhne insbesondere im dritten Lehrjahr deutlich zu tief
angesetzt sind, wie die erstmalige Erhebung in dieser Frage zeigte. Aufgrund
der zunehmenden Selbstständigkeit
und eines zusätzlichen Arbeitstags im
Betrieb (B- und E-Profil), ist der Lohnsprung im dritten Lehrjahr jedoch gerechtfertigt und müsste auch von den
Betrieben konsequenter vollzogen werden.
ZU WENIG FERIEN
Arbeitnehmende unter 20 Jahren stehen gesetzlich mindestens fünf Wochen Ferien zu. Diese arbeitsrechtliche
Regelung wird jedoch bei 20.6% der unter 20-Jährigen nicht eingehalten. Damit wird der Jugendschutz in einem
Fünftel aller Arbeitsverträge unterlaufen. Von den älteren Abgänger/innen,
welche nicht mehr unter diese Jugendschutzbestimmung fallen, haben mehr
als die Hälfte mindestens fünf Wochen
Ferien vertraglich zugesichert. Das gesetzliche Minimum von 20 Ferientagen
pro Jahr hingegen gilt noch für 30.1%
der Befragten. Wie schon im letzten
Jahr arbeiten rund zwei Drittel aller Abgänger/innen in Betrieben, in welchen
42 bis 43 Arbeitsstunden pro Woche einer Vollzeitstelle entsprechen. Für weitere 30.6% gilt die 40- bis 41-Stundenwoche.
Wie viele Ferientage erhalten Sie pro Jahr
bei Ihrer neuen Stelle?
20/21
Tage
22–24
Tage
25–27
Tage
28–30
Tage
Mehr als
30 Tage
46.4%
30.1%
6.1%
14.9%
2.5%
über
20 Jahre
(N=362)
Jugendschutz mind. 25 Tage
67.9%
8.7%
11.9%
9.4%
2%
unter
20 Jahre
(N=586)
Darstellung 2: Ferientage pro Jahr
JOB SOLL INTERESSANT SEIN
2015 wurden die Abgänger/innen erstmals nach den Kriterien befragt, welche
ihnen bei einer (neuen) Arbeitsstelle
wichtig sind. Im Vordergrund stehen
dabei sowohl eine interessante Tätigkeit, als auch ein gutes Arbeitsklima
und angenehme Arbeitskolleg/innen.
Beides gehört für über 60% der Befragten zu einem der drei wichtigsten Kriterien. An dritter Stelle folgen die Entwicklungs- und die Karrieremöglichkeiten, bevor – erst an vierter Stelle – ein
angemessener Lohn genannt wird.
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CONTEXT – März 2016
ABGÄNGER/INNEN-UMFRAGE
Planen Sie zurzeit eine Weiterbildung
oder eine neue Ausbildung?(in %)
Ja, ich habe bereits
damit begonnen
Ja, innerhalb der
nächsten 6 Monate
nA
24.2
usb
19.4
il d u n
g
Ja, in den nächsten
1–2 Jahren
Ja, irgendwann
später
(N=1332)
8.3
20
16
Nein
de
15.6
25.1
tb
is
HOCH MOTIVIERT
Die Abgänger/innen zeigen sich auch
im Jahr 2015 äusserst weiterbildungswillig. Insgesamt 92.6% aller Befragten
weiter Seite 12
rz
ti
Ja, innerhalb
der nächsten
7–12 Monate
De
7.4
ei
Für Männer sind die Entwicklungsund Karrieremöglichkeiten (59.1%) sowie der angemessene Lohn (49.7%)
wichtiger als für die Frauen. Für diese
steht hingegen das Kriterium Arbeitsklima mit 66.5% noch deutlicher im
Vordergrund. Personen, die weniger als
den vom Kaufmännischen Verband
empfohlenen Mindestlohn verdienen,
messen dem Salär tendenziell einen
leicht höheren Stellenwert zu bei einer
(neuen) Stelle.
Bereits im Juli hat schon fast jede/r
dritte Abgänger/in (30.8%) eine ihm/
ihr angebotene Stelle abgelehnt. In
mehr als der Hälfte der Fälle war dafür
Unzufriedenheit mit den zu erledigenden Aufgaben und der angebotenen
Funktion verantwortlich, kaum je aber
unterschiedliche Lohnvorstellungen.
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10
Au s bi
Darstellung 3: Weiterbildungspläne
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11
Ist offen für vieles
HELIOS WHITE (19)
«Ich habe meine Lehre beim Kaufmännischen Verband
gemacht, die ersten eineinhalb Jahre im M-Profil, also
mit Berufsmatura. Da ich den Aufwand etwas unterschätzt habe, wechselte ich dann ins E-Profil. Als klar
wurde, dass sich beim Kaufmännischen Verband keine
passende Möglichkeit zur Weiterbeschäftigung ergeben
würde, nahm ich mir vor, gleich nach Lehrabschluss die
BMS wieder aufzunehmen. Mit der Stellensuche habe
ich aber erst nach Lehrabschluss angefangen, vorher
reichte die Zeit dafür nicht aus. Da ich an der LAP mehr
als eine 4,5 im Schnitt hatte, musste ich wenigstens keine Aufnahmeprüfung machen.
Schwieriger war es, eine Stelle zu finden, bei mir ganz
besonders, weil ich eine Teilzeitstelle suchte. Man steht
in einem harten Konkurrenzkampf mit Leuten, die Berufserfahrung aufweisen können, gerade zum Beispiel
Wiedereinsteigerinnen suchen oft auch eine Teilzeitstelle. Insgesamt habe ich etwa 25 Bewerbungen verschickt. Und ich muss schon sagen, eine Absage ein­
zustecken, ist gar nicht so einfach. Wenn man eine
KV-Lehre macht, bekommt man mit, wo all die Kollegen
und Kolleginnen arbeiten: bei Banken, Versicherungen,
NGOs, in der Verwaltung – man könnte dann fast auf die
Idee kommen, alle diese Türen stünden einem offen. So
ist es aber ganz und gar nicht. Wir werden nicht umworben von den Unternehmen. Man muss sich ganz schön
ins Zeug legen.
Eines Tages aber hat es geklappt. Seit Januar arbeite
ich beim Versandunternehmen DHL in Regensdorf. Hier
habe ich eine 50%-Stelle. Das ist perfekt. So bleibt mir
genügend Zeit für die BMS. Im Sommer 2017 werde ich
voraussichtlich abschliessen. Was ich danach genau machen werde, weiss ich noch nicht. Ich bin offen für vieles
und schaue mal, welche Möglichkeiten sich ergeben.
Grosses Interesse habe ich momentan für Archäologie
und Geschichte. Ob es später einmal in diese Richtung
gehen wird, weiss ich jetzt noch nicht. Ausgeschlossen ist
es nicht, denn die Passerelle ermöglicht mit der Berufsmatura auch ein Hochschulstudium.
Heute finde ich, dass ein Wechsel nach der Lehre
auch seine Vorteile hat. Man lernt einen anderen Betrieb kennen und damit auch neue Arbeit und neue Kollegen. Da muss man sich erst einmal zurechtfinden. Ein
Grossbetrieb wie DHL bietet auch ganz neue Möglichkeiten. Man kann weltweit innerhalb des Betriebes
wechseln, so habe ich beispielsweise einen Kanadier getroffen, der für DHL zunächst nach Schweden gezogen
ist und danach in die Schweiz. Finde ich super.»
CONTEXT – März 2016
12
ABGÄNGER/INNEN-UMFRAGE
FORDERUNGEN
Aus der diesjährigen Studie ergeben
sich für den Kaufmännischen Verband
folgende Handlungsfelder:
Erleichterter Einstieg in den Arbeitsmarkt: Es müssen vermehrt unbefristete Stellen für Berufseinsteiger/
innen geschaffen werden. Die während der Grundbildung erlangte Arbeitserfahrung ist verstärkt anzuerkennen.
Angemessene Entlöhnung: Sowohl
während der Grundbildung als auch
im regulären Arbeitsmarkt sind die
Arbeitnehmenden angemessen zu
entlöhnen. Ziel muss eine durchgehende Einhaltung der Mindestlohnempfehlungen sein.
Einhaltung der Jugendschutzverordnung: Die Jugendschutzbestimmungen müssen konsequent eingehalten werden. Arbeitnehmer/innen
unter 20 Jahren stehen mindestens
fünf Wochen Ferien pro Jahr zu – auch
nach Abschluss der Grundbildung.
Faire
Praktikumsbedingungen:
Praktika nach der Grundbildung sind
nur in Ausnahmefällen sinnvoll und
müssen einen Ausbildungscharakter
sowie einen ausreichenden Betreuungsanteil aufweisen. Praktika sind
zudem mit mindestens 1850 Franken
monatlich zu entlöhnen.
Unterstützung von Weiterbildungsvorhaben: Die Weiterbildungsabsichten der Abgänger/innen müssen von
ihren neuen Betrieben stärker mittels
zeitlicher und/oder finanzieller Ressourcen unterstützt werden. Wirtschaft und Politik sind überdies gefordert, ideale Rahmenbedingungen für
die Weiterbildungsvorhaben zu schaffen.
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AKAD Context
CONTEXT – März 2016
Die AKAD Schulen gehören zur Kalaidos Bildungsgruppe Schweiz
haben vor, sich nach der abgeschlossenen Grundbildung weiterzubilden. Ein
Viertel der Befragten hat sogar bereits
damit begonnen und ein weiteres Viertel plant den Start der neuen Aus- oder
Weiterbildung bis Ende Jahr. Damit
werden per Ende 2016 voraussichtlich
bereits die Hälfte aller Abgänger/innen
2015 eine neue Aus- oder Weiterbildung
angetreten haben.
Die Weiterbildungsvorhaben der
Befragten unterscheiden sich dabei
stark nach dem Ausbildungsprofil. Für
die E-Profil Abgänger/innen stehen zunächst vor allem das Erlangen der Berufsmaturität sowie (später) Zertifikatskurse und Berufsprüfungen im
Vordergrund. Die Mehrheit der M-Profil-Abgänger/innen wiederum orientiert sich stärker am Hochschulbereich
(Tertiär A) und plant neue Aus- oder
Weiterbildungen an Fachhochschulen
oder Universitäten.
Es zeigt sich somit, dass die Abgänger/innen mit der Idee des lebenslangen Lernens bereits vertraut sind. Sie
erhoffen sich durch ihre Anstrengungen aber auch konkrete Vorteile wie
etwa eine verbesserte berufliche Position oder einen höheren Lohn und zeigen gleichzeitig eine hohe Bereitschaft,
auch in Zukunft im kaufmännischen
Bereich tätig zu sein.
GUT VORBEREITET
Die Grundbildung wird von den Abgänger/innen im Rückblick unverändert
positiv bewertet und hat die Erwartungen der Befragten in über 85% der Fälle
erfüllt. Etwa neun von zehn Befragten
fühlen sich gut darauf vorbereitet, eine
feste Stelle als Kaufmann oder als Kauffrau anzutreten. Diese positive Bewertung der Grundbildung widerspiegelt
sich auch in der Lehrabbruchsquote,
die im kaufmännischen Bereich tiefer
ausfällt als in anderen Berufen: Die Daten lassen vermuten, dass sie möglicherweise gar unter 10% liegt. Vorzeitige Lehrvertragsauflösungen sind dabei
meist auf (zwischenmenschliche) Probleme im Betrieb zurückzuführen. Schulische Probleme stellen hingegen nur
selten die massgebliche Ursache dar. Raphael Noser, Michael Kraft: Abgänger/innen
der kaufmännischen Grundbildung 2015.
Rückblick, Stellensituation, Perspektiven. Hg.
Kaufmännischer Verband 2016.
Vollständige Studie: kfmv/lau
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14
HÖHERE BERUFSBILDUNG
INTENSIVE TAGE
Worauf kommt es bei der Organisation von Prüfungen mit
­mehreren hundert Kandidierenden an? Zwei Prüfungsleiterinnen
und ein Prüfungsleiter der examen.ch AG geben Auskunft.
Therese Jäggi
ZWÖLF STUNDEN VOR ORT:
KIRSTEN KOFFRE-LOOS
«Die Prüfungen sind für uns eine intensive Phase. Wir sind dann jeweils zwölf
Stunden vor Ort. Die Anspannung ist
nicht nur bei den Kandidaten, sondern
auch bei uns sehr gross.
Bei den Marketingfachleuten sind
es jeweils rund 800 Personen, die geprüft werden. Für eine Veranstaltung
dieser Grössenordnung bieten wir 20
CONTEXT – März 2016
externe Assistenten auf. Die Prüfung
findet für alle drei Landessprachen an
einem gemeinsamen Prüfungsort in
der Deutschschweiz statt.
Ich habe noch nie erlebt, dass jemand einen Spickzettel benutzt hätte.
Sollte das aber einmal der Fall sein, würde die Aufsicht das sofort dem Prüfungsleiter mitteilen und der müsste
dann entscheiden, ob diese Person suspendiert wird. Nach der Prüfung müssen wir uns schnell vergewissern, dass
wir im Besitz von exakt so vielen Lösungen sind wie Kandidaten teilgenommen haben. Auch nur eine fehlende
Arbeit wäre eine Katastrophe.
Wenn die schriftlichen und mündlichen Prüfungen vorbei sind, werden bei
uns die Noten berechnet. Man darf zwei
Noten unter einer Vier haben, sofern
man insgesamt mindestens einen
Schnitt von 4,0 erreicht, aber keine unter einer drei. Dann bestellen wir beim
Staatssekretariat für Bildung, For-
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Kirsten Koffre-Loos ist verantwortlich
für die folgenden Prüfungen:
Marketingfachmann/fachfrau (BP):
ca. 800 Kandidierende jährlich
Marketingleiter/in (HFP)
ca. 100 Kandidierende jährlich
Verkaufsfachmann/fachfrau (BP)
ca. 500 Kandidierende jährlich
Verkaufsleiter/in (HFP)
ca. 200 Kandidierende jährlich
schung und Innovation die Diplome,
damit diese rechtzeitig für die Schlussfeier bereit sind.
Die Prüfungsergebnisse teilen wir
schriftlich mit. Diejenigen, die nicht be-
standen haben, erhalten einen eingeschriebenen Brief. Ab diesem Datum hat
jemand das Recht, einen Rekurs beim
SBFI zu machen. Erfahrungsgemäss
sind das aber nur ganz wenige Personen.
Sehr viele hingegen, die nicht bestanden haben, verlangen Akteneinsicht.
Die Erfolgsquote bei den Marketingfachleuten beträgt 75 bis 80%, auf der
Leiterstufe liegt sie bei 60 bis 65%. – Tja,
geschenkt werden einem die Titel nicht.
Die Enttäuschung nach einer misslungenen Prüfung ist riesig. Wir haben
dann oft Leute am Telefon, die völlig
verzweifelt sind. Sie sagen etwa, sie seien doch in der Schule immer so gut gewesen, immer eine 5, und jetzt das: eine
2,5. Diesen Leuten raten wir immer zur
Akteneinsicht. Sie können dann ihre
Arbeit mit ihren Dozenten nochmals in
Ruhe durchgehen und das negative Ergebnis hoffentlich nachvollziehen. Das
ist sicher eine gute Voraussetzung für
eine allfällige Wiederholung der Prüfung. Von denjenigen, die bestanden haben, hören wir natürlich nichts, dafür
sehen wir sie dann an der Schlussfeier,
wie sie glücklich ihr Diplom entgegennehmen.»
Warte nicht auf den
Wind, nimm das Ruder
selbst in die Hand.
Die WKS ist das Boot.»
San d ro
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Die beste Adresse,
auch für Finanzen und Controlling.
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Zürich St. Gallen Bern Luzern
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Kader-Jahreskurs
Höheres Wirtschaftsdiplom HWD/VSK
Betriebswirtschafter/in VSK
Bachelor BA / Master Degree
Techn. Kaufmann /-frau eidg. FA
HAT GROSSEN RESPEKT VOR DEN
KANDIDATEN:
DALYA ABO EL NOR
«Im Januar fand in Bern die Schlussfeier der Direktionsassistentinnen statt.
Die Übergabe des Fachausweises für die
erfolgreich bestandene Prüfung ist jeweils nicht nur für die Absolventinnen,
sondern auch für unser Organisationsteam ein Highlight. Doch nach der
Prüfung ist vor der Prüfung. Bald treffen die ersten Anmeldungen für die
nächste Prüfung im Oktober ein. Was
unmittelbar bevorsteht, sind die Berufs- und höheren Fachprüfungen in
Rechnungswesen und Controlling.
Jede der von uns betreuten Prüfungen erstreckt sich mehr oder weniger
über ein Jahr. Während dieser Zeit stehen wir immer wieder in Kontakt mit
den Kandidaten und Kandidatinnen.
MARKETING
Marketing-Assistent /in MarKom
Marketingfachmann/-frau eidg. FA
VERKAUF
Verkaufs-Assistent /in MarKom
Verkaufsfachmann/-frau eidg. FA
PERSONAL
Dalya Abo El Nor ist verantwortlich
für die folgenden Prüfungen:
Fachfrau/Fachmann im Finanz- und
Rechnungswesen (BP)
1000 Kandidierende jährlich
Expertin/Experte in Rechnungslegung
und Controlling (HF)
200 Kandidierende jährlich
Direktionsassistentin/Direktions­
assistent (BP)
300 Kandidierende jährlich
Personal-Assistent /in mit
Zertifikat Trägerverein HR
HR-Fachmann /-frau eidg. FA
RECHNUNGSWESEN
Assistent/in Finanz-/Rechungswesen
Sachbearbeiter/in Rechnungswesen VSK
Beginn: ab 25. April 2016
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CONTEXT – März 2016
16
HÖHERE BERUFSBILDUNG
Sie stellen Fragen zu Hilfsmitteln, wollen wissen, wie der Prüfungssaal aussieht, wie viele Kandidaten im gleichen
Raum wie sie geprüft werden und vieles
mehr.
Sie wollen sich so gut wie möglich
auf diesen wichtigen Tag vorbereiten. Es
steht für sie viel auf dem Spiel. Sie haben
sehr viel Zeit und Geld investiert und
stehen oft auch unter dem Druck ihres
Arbeitgebers. Diese grosse Anspannung
ist natürlich jeweils am Tag der Prüfung
zu spüren.
Die Leute verhalten sich sehr unterschiedlich in dieser Situation. Manche
sind ganz bei sich und wollen möglichst
mit niemandem Kontakt, andere stellen
sich kurz vor und wollen ein paar Worte
wechseln. Gerade auch nach der Prüfung kommen manchmal völlig aufgelöste Kandidaten auf uns zu, weil es angeblich ganz schlecht gelaufen ist. Da
versucht man natürlich, ein paar aufmunternde Worte zu finden. Ich habe
jedenfalls grossen Respekt vor dem, was
diese Leute leisten.
Bei der Prüfung Direktionsassistenz
sind die Frauen praktisch unter sich. Da
sind pro Jahrgang nur gerade ein bis
zwei Männer mit dabei. Bei der Berufsprüfung Finanz- und Rechnungswesen
hat es mehr Frauen als Männer, während dann bei der sehr anspruchsvollen
höheren Fachprüfung in Rechnungslegung und Controlling wiederum die
Männer mit 70% deutlich in der Mehrheit sind. Nicht schlecht gestaunt habe
ich einmal, als mir ein Kandidat vorgeschlagen hat, ihm vorab die Lösungen
auszuhändigen. Man könne da durchaus auch über Geld reden, meinte er. Bis
heute bin ich nicht ganz sicher, wie
ernst das gemeint war.»
FREUDE AM KONTAKT MIT MENSCHEN:
MARIO SPOLJAREC
«Ich bin vor wenigen Monaten zur examen.ch AG gestossen. Meinen ersten
Einstieg in die Prüfungsorganisation
hatte ich im Jahr 2002 beim Kaufmännischen Verband, wo ich während 10
Jahren ebenfalls alle Prüfungen aus
dem Human-Resources-Bereich betreute. 2012 wechselte ich dann den Arbeitgeber, nicht aber das Arbeitsgebiet und
habe während dieser Zeit meine Weiterbildung zum Betriebswirtschafter HF
begonnen. Die Erfahrungen, die ich
während all der Jahre als Prüfungsorganisator sammeln durfte und das zusätzliche Wissen, das ich während meiner
laufenden Weiterbildung erwerbe, kann
ich als Bereicherung in meine neue
Funktion als Teamleiter einbringen.
Die Prüfungen werden gesamtschweizerisch in den drei Landessprachen Deutsch, Französisch und Italienisch angeboten. Die Diplomprüfungen
gehören zu den anspruchsvollsten Prüfungen und werden nur von hochspezialisierten Personen in Angriff genommen.
Neben organisatorischem Talent
und dem Interesse, auch gegenüber Modernisierungen in den Prüfungen wie
zum Beispiel der Umstellung auf webbasierte Prüfungen, bringen meine
Teamkolleginnen und ich auch die
Freude am Kontakt mit Menschen mit.
Dabei stehen gerade während der Anmelde- und Prüfungszeit die Anliegen
der Prüflinge ganz im Vordergrund. Da
heisst es oft auch für uns, Nerven zu bewahren und den Kandidaten und Kandidatinnen die Anspannung zu nehmen. Es geht aber auch darum, auf
besondere Bedürfnisse einzugehen,
menschlich wie fachlich – zum Beispiel
auf Menschen mit einer körperlichen
Beeinträchtigung.
Diese Kandidaten können einen sogenannten Nachteilsausgleich für sich
beanspruchen, der in den Prüfungskommissionen behandelt und dem
Kandidaten oder der Kandidatin mitgeteilt wird. Auch nach den Prüfungen,
wenn die Ergebnisse verschickt werden,
heisst es: geteilte Freude mit denjenigen,
die ihr Zertifikat, ihren Fachausweis
oder ihr Diplom erhalten, und geteiltes
Leid mit denjenigen, die nochmals zur
Prüfung antreten müssen.»
Mario Spoljarec ist verantwortlich für
folgende Prüfungen:
Zertifikatsprüfung Personalassistent/in:
ca. 3000 Kandidierende jährlich
HR-Fachmann/fachfrau (BP):
ca. 1200 Kandidierende jährlich
HR-Leiter/in (HFP):
ca. 30 Kandidierende jährlich
Sozialversicherungs-Fachleute (BP):
ca. 650 Kandidierende jährlich
Sozialversicherungs-Expertinnen und
-Experten (HFP):
ca. 25 Kandidierende jährlich
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CAS Commodity Professional
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CONTEXT – März 2016
17
«Die Abschlüsse sind auf dem
Markt wirklich etwas wert»
Die Absolventen von Prüfungen in der höheren Berufsbildung
haben einen starken Praxisbezug. Das ist von grossem Vorteil
auf dem Arbeitsmarkt, sagt Sandra Fickel.
Therese Jäggi
Context: Das Unternehmen examen.ch
ist stark ausgebaut worden. Was genau
hat sich verändert?
Sandra Fickel: Seit Anfang Jahr gehört
neu der Bereich «Marketing und Verkauf» dazu. Das bedeutet: Zu den bisher
von uns betreuten acht Prüfungen sind
vier neue hinzugekommen, zwei Berufsprüfungen und zwei höhere Fachprüfungen. Und natürlich ist auch das Team
grösser geworden. Wir sind jetzt rund 20
Leute und damit wohl die grösste Prüfungsorganisation auf dem Schweizer
Markt. Geändert hat sich auch die Organisationsform. Examen.ch ist nicht
mehr länger ein Profitcenter des Kaufmännischen Verbandes, sondern ein
selbstständiges Unternehmen.
Welche Prüfungen werden momentan
am stärksten nachgefragt?
Seit einigen Jahren verzeichnen wir einen grossen Zulauf bei den HR-Prüfungen, sowohl zur HR-Fachfrau wie auch
zum Personalassistenten, aber auch die
Marketing- und Rechnungswesen-Prüfungen sind von der Nachfrage her auf
konstant hohem Niveau. Diese Fachausweise gehören schweizweit zu den
teilnehmerstärksten Berufsprüfungen.
Für die HR-Leiter/in-Prüfung hingegen melden sich nur gerade zwei
Dutzend Kandidaten pro Jahr an.
Die Diskrepanz ist tatsächlich gross,
aber sie ist leider typisch für diesen Bildungsbereich. In der höheren Berufsbildung sind die Prüfungen auf Fachausweis-Stufe bestens bekannt und
etabliert. Die Diplomstufe hat es da wesentlich schwerer. Das ist bei vielen Prüfungen so, mit Ausnahme von Abschlüssen, die in der jeweiligen Branche
beziehungsweise dem jeweiligen Berufsfeld stark verankert sind, wie zum
Beispiel der Controller. Dieser ist sehr
gut positioniert. Ansonsten hat die eher
geringe Zahl von Absolventen unter anderem damit zu tun, dass es auf diesem
hohen Ausbildungsniveau viel mehr
Alternativen beziehungsweise mehr
Konkurrenz unter den Anbietern gibt.
Bei den Direktionsassistentinnen gibt
es bisher nur die Berufsprüfung. Wird
da auch irgendwann eine höhere Fachprüfung dazukommen?
Im Moment ist das nicht geplant. Das
ist eine sehr generalistische Prüfung.
Die Absolventinnen haben damit einen
sehr guten Nachweis ihrer breiten Kompetenzen und spezialisieren sich zum
Teil anschliessend, beispielsweise mit
Weiterbildungen im HR, Marketing, in
Organisation oder Buchhaltung.
Ganz allgemein: Welches sind die
Stärken der höheren Berufsbildung?
Die Absolventinnen und Absolventen
haben einen starken Praxisbezug. Es
sind ja die Branchenverbände, welche
die Prüfungen tragen, die Anforderungen definieren, die Prüfungskommissionen mit ihren Mitgliedern besetzen
und die Prüfungen verantworten. Dort
wird festgelegt, was die Absolventen
können müssen. Die Absolventen lernen also das, was es in ihrem Berufsfeld
braucht. Sie sind somit adäquat ausgebildet und entsprechend auf dem Arbeitsmarkt auch gefragt.
Die Erfolgsquote bei den Abschlüssen
ist relativ tief. Warum?
Die Erfolgsquote liegt in der Regel zwischen 60 und über 80%. Der Grund dafür ist: Es handelt sich nicht um schulinterne Prüfungen wie dies zum Beispiel
bei Fachhochschulen und höheren
Fachschulen der Fall ist. Der Grundsatz
in der höheren Berufsbildung lautet:
Wer lehrt, prüft nicht. Die Erfolgsquote
ist schon immer mal wieder ein Thema
und natürlich fragen sich die Kandidaten zum Teil, ob sie sich einer derart anspruchsvollen Prüfung stellen wollen.
Anderseits kann man auf einen Fachausweis oder ein Diplom stolz sein.
Nicht jeder schafft es. Die Titel sind auf
dem Arbeitsmarkt wirklich etwas wert.
Die meisten Prüfungen werden noch
von Hand geschrieben. Wie sieht es
mit der Umstellung auf online oder
elektronische Prüfungen aus?
Da wird sich in den nächsten Jahren sicher noch einiges verändern. In den
einzelnen Branchen und Trägervereinen wird das bereits umgesetzt. Es gibt
verschiedene Ansätze und Prüfungen,
in denen zumindest ein Teil online geprüft wird. Die Zertifikatsprüfung Personalassistent/in wird bereits heute
elektronisch abgelegt. Bei den Direktionsassistentinnen gehören die OfficeAnwendungen zum Prüfungsstoff und
dieser Teil wird selbstverständlich auch
am PC absolviert. Ansonsten liegt es
halt auch am System dieser zentral
durchgeführten Prüfungen mit bis zu
1200 Kandidaten, dass die Umstellung
auf elektronische Prüfungen eine sehr
grosse Herausforderung darstellt.
Sandra Fickel ist Geschäftsführerin der
examen.ch AG, Dienstleister für die Organisation von eidgenössischen Prüfungen.
IN ZAHLEN
12 Prüfungen
3 Prüfungssekretariate
8000 Kandidaten und Kandidatinnen
2000–3000 Experten
CONTEXT – März 2016
18
DIGITAL
Online macht müde
Die digitale Revolution durchdringt das ganze Leben.
Der richtige Umgang mit den digitalen Möglichkeiten
ist anspruchsvoll. Nicht alle kommen damit zurecht.
D
Kim Farragher
as Smartphone ist unser
ständiger Begleiter. Wir telefonieren mit dem Gerät,
verwalten Termine, chatten, sind auf
Social-Media-Plattformen unterwegs,
lesen Zeitungen, lassen uns navigieren
und vertrauen uns Dutzenden von Apps
an. Noch bevor wir am Morgen die Zähne putzen, leuchtet das Handy auf und
erinnert an eine bevorstehende Sitzung.
Während des Frühstücks checken wir
unsere E-Mails. Push-Meldungen halten uns ständig auf dem Laufenden. Anstatt in einem Geschäft einzukaufen,
besorgen wir Kleider online. Bevor wir
einschlafen, schauen wir nochmals aufs
Handy.
Alexander Markowetz, InformatikProfessor und Autor des Buches «Digitaler Burnout», hat in einer Studie aufgezeigt, dass wir einen immer grösseren
Teil unserer Tätigkeiten mit Hilfe von
digitalen Medien abwickeln. Wir würden uns zu einem «homo digitalis» entwickeln. Vor allem WhatsApp, Facebook und App-Spiele beanspruchen
unsere Aufmerksamkeit. Dank Likes
und Nachrichten erhalten wir soziale
Bestätigung. Wir haben immer wieder
das Bedürfnis, unser Smartphone zu
entsperren, um zu sehen, ob wir eine
Nachricht erhalten haben oder ein Post
geliked wurde. Jedes Entriegeln des
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›Köpfchen!
Infoabende und Anmeldung:
hkvaarau.ch/info
CONTEXT – März 2016
STARTEN
SIE DURCH!
Am 5. September 2016 starten die
folgenden Lehrgänge:
Kaufmännische
Berufsmaturität II
Technische
Berufsmaturität II
Nach einer erfolgreichen abgeschlossenen
beruflichen Grundbildung bereiten wir Sie
in 9 Monaten berufsbegeleitend auf die
eidgenössische Berufsmaturitätsprüfung vor.
Passarelle
Tony Buckley, 34
Valeria Piediscalzi, 22
Buchhalter in einem Grossunter­nehmen
Medizinische Praxisassistentin
Jeder Mitarbeiter ist mit einem
Smartphone und einem Laptop
ausgestattet. Dadurch können wir
von überall aus arbeiten. Jederzeit
erreichbar zu sein gilt umso mehr, je
höher man auf der Karriereleiter
aufsteigt. Meine Arbeitstage
werden immer wieder durch E-Mails
und Telefonate unterbrochen.
Damit ich nicht ständig gestört
werde, teile ich meinen Tag in Blöcke
ein. Ich nehme mir jeweils zwei
Stunden Zeit, um zu arbeiten, und
dann beantworte ich 30 Minuten
lang E-Mails und Telefonate.
Ich habe mein Handy stets dabei.
Während des Tages lenkt mich das
Handy häufig ab, vor allem WhatsApp.
Ich schaue mehrmals in der Stunde auf
das Display. Vibriert oder blinkt mein
Handy, muss ich nachschauen, wer mir
geschrieben hat. Meistens sind es nur
kurze Mitteilungen ohne grossen
Informationswert. Wenn ich aber das
Handy erst einmal entsperrt habe,
dann gehe ich gewöhnlich noch auf
Facebook und andere Social-MediaPlattformen. Dabei vergehen schnell
mal 30 Minuten. Ich versuche im Alltag
trotzdem Pausen einzulegen.
Beispielweise l asse ich im Zug das
Handy in der Tasche und geniesse
einfach die Fahrt.
Privat nutze ich mein Handy
ununterbrochen, zum Beispiel wenn
ich auf das Tram warte oder alleine
zu Mittag esse. Sobald ich aber mit
Menschen zusammen bin, versuche
ich mein Smartphone zu ignorieren.
Handys ruft schon eine Art Glücksgefühl hervor, unabhängig davon, ob es
etwas Neues gibt. Markowetz kommt in
seiner Studie zum Ergebnis, dass dahinter ähnliche Mechanismen wie bei einer Glückspielsucht stecken.
PAUSENLOS
Täglich verbringen wir so bis zu drei
Stunden mit unserem Smartphone. Früher hatten wir viele kleine Pausen im
Alltag. An der Bushaltestelle, im Zug
oder bei einer Tasse Kaffee hatten wir
Zeit, in uns reinzuhören. Heute nutzen
wir diese Pausen, um noch kurz eine
Nachricht zu schreiben, unsere Facebook-Seite zu aktualisieren oder einfach im Netz zu surfen. «Wohin uns diese Rastlosigkeit führt, sehen wir an den
steigenden Zahlen von Depressionen
und psychischen Erkrankungen», führt
Markowetz aus. «Unser Gehirn braucht
Der Passerellenlehrgang ist ein einjähriger
Lehrgang, der Personen mit Berufsmaturität auf
die Ergänzungsprüfung vorbereitet, welche zur
Zulassung zu universitären Hochschulen
berechtigt.
3. Sek A
Nach einem Jahr 3. Sek A an der Wirtschaftsschule stehen Ihnen alle Karrieretüren offen.
Mittelschulvorbereitung
In einem Jahr werden Sie an der Wirtschaftsschule intensiv auf die Aufnahmeprüfung für
die Mittelschulen vorbereitet.
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aber regelmässig Pausen, sonst werden
wir krank». Der Mensch sei nicht dafür
geschaffen, ständig online zu sein. Zudem käme uns die Fähigkeit zu warten
abhanden.
Dennoch halten wir uns zunehmend im Internet auf. Wir wollen erreichbar sein. Im Restaurant legen viele
Gäste ihr Smartphone auf den Tisch,
damit sie jederzeit sehen, was online
läuft. Und in den Ferien sind Handy, Tablet und Laptop dauerpräsent. Ein Hotel ohne WLAN kommt nicht infrage.
Auch die Unternehmen sorgen für
«always on». Sie statten ihre Mitarbeitenden mit Smartphone und Tablet aus.
Nach Büroschluss geht es auf dem
Smartphone weiter: E-Mails, Nachrichten und Firmennews verfolgen uns bis
tief in die Nacht. Die Trennung zwischen Job und Freizeit geht zunehmend
verloren. Unablässig mit dem Internet
IHR WEG
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› Checken Sie Ihr Mail nur noch
zwei- bis dreimal pro Tag, Ihren
Facebook-Account einmal.
› Verzichten Sie auf die Kommunikation von Unwichtigem.
› Lassen Sie während des Essens Ihr
Smartphone in der Tasche.
› Meiden Sie während des Arbeitens
das ziellose Surfen.
› Schalten Sie Offline-Zeiten ein.
› Besprechen Sie mit Ihren Vorgesetz-
ten, wie Sie es mit den Offline-Zeiten
halten. Sie müssen nicht dauernd
erreichbar sein.
› Richten Sie Handy-freie Zonen ein
(zum Beispiel im Schlafzimmer) und
halten Sie sich daran.
› Geniessen Sie den Augenblick. Posten
Sie nicht jeden Moment auf Facebook
oder Instagram.
› Lassen Sie in den Ferien den Laptop
zu Hause.
verbunden zu sein, gibt uns ein Gefühl
von Sicherheit und Kontrolle. Tatsächlich aber macht uns das müde und
brennt uns aus.
ZERSTÜCKELTER TAG
Durch die dauernde Erreichbarkeit und
Interaktion erfährt unser Alltag ständig
Unterbrechungen. Viele konzentrieren
sich nur noch selten über längere Zeit
auf eine Sache. Sie springen von einem
zum anderen. Markowetz sagt: «Der Tag
zerfällt in kleine Fragmente und wir
schaffen es nicht mehr, in einen Arbeitsflow zu kommen, längere Gespräche zu führen oder einem Gedanken zu
folgen.» Unablässig piepst, vibriert und
blinken Smartphone, PC oder Tablet.
Die Geräte verlangen unsere Aufmerksamkeit. Dies führe dazu, dass unsere
Produktivität abnehme und der
Stresspegel steige. Im schlimmsten Fall
ende die Entwicklung in einem digitalen Burnout. Laut Markowetz befinden
sich heutzutage viele in einem Zustand,
in dem sie weder produktiv noch entspannt und auch nicht zufrieden sind.
Die Digitalisierung ist aus unserem
Alltag nicht mehr wegzudenken. Deshalb ist es wichtig, mit den elektronischen Geräten bewusst umzugehen – so
der Tenor von Fachleuten. Eine unreflektierte Nutzung könne schädliche
Auswirkungen auf unsere Gesundheit
haben. Es liegt an uns, eine gesunde
Kommunikation zu pflegen, damit die
digitale Welt nicht uns, sondern wir sie
kontrollieren.
Alexander Markowetz:
Digitaler Burnout
Warum unsere permanente SmartphoneNutzung gefährlich ist.
Knaur Verlag 2015.
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shop.wirtschaftsmedien.ch/hz
Die Schweizer Wochenzeitung für Wirtschaft
BERUFSBEZEICHNUNGEN
SEITZ
21
Englische Titel
Seit Anfang Jahr gibt es in
der höheren Berufsbildung
einheitliche und inter­
national verständliche Titel.
Rolf Murbach
A
bsolventinnen und Absolventen
mit einem Abschluss der höheren Berufsbildung sind auf dem Arbeitsmarkt zum Teil benachteiligt, weil
diese Abschlüsse oftmals zu wenig bekannt sind oder im Vergleich zu akademischen Diplomen weniger Anerkennung erfahren – obwohl die Absolventen
dank der anspruchsvollen Weiterbildungen und Prüfungen topqualifiziert
sind. Wer zum Beispiel eine höhere
Fachprüfung bestanden hat, bewegt
sich in seinem Berufsfeld auf höchstem
Niveau. Vor allem internationale Firmen sind aber mit der höheren Berufsbildung wenig vertraut. Sie wissen unter
Umständen nicht, was ein Fachausweis,
ein eidgenössisches Diplom oder ein
Abschluss einer höheren Fachschule
auszeichnet. Sie setzen daher auf Bewerberinnen und Bewerber mit einem
Bachelor- oder Masterabschluss. Insbesondere bei internationalen Arbeitgebern und im Ausland sind Absolventen
der höheren Berufsbildung gegenüber
Konkurrenten mit einem akademischen Abschluss im Nachteil.
Dies wird sich nun ändern. Seit langem haben sich Bildungsfachleute und
Politiker mit diesem Thema befasst. Angestrebt wurden international verständliche englische Titelbezeichnungen, die
Vergleichbarkeit und Anerkennung der
Berufsbildung im In- und Ausland gewährleisten. Zudem sollen die Titelbezeichnungen die Mobilität von Berufsleuten erleichtern. Im Rahmen des
Strategieprojektes «Stärkung der höheren Berufsbildung» hat das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI zusammen mit den
Verbundpartnern englische Titelbezeichnungen erarbeitet. Sie sind seit
Anfang Jahr in Kraft. Die Umsetzung
der englischen Berufsbezeichnungen
liegt nun bei den Trägerschaften.
Der Kaufmännische Verband, der in
dem Prozess involviert war, begrüsst das
Ergebnis. Die internationale Vergleichbarkeit und die Anerkennung der höheren Berufsbildung wie auch jene der
Grundbildung werde nun erhöht. Wer
zum Beispiel diplomierter Betriebswirtschafter HF ist, ist nun gleichzeitig
Inhaber eines englischen Titels: Business Administration, Advanced Federal
Diploma of Higher Education.
So lauten künftig die englischen Titelbezeichnungen (xy = Berufsbezeichnung). An erster Stelle kann ein «licensed» oder «registred» stehen (für
reglementierte oder zertifizierte Berufsabschlüsse; «certified» für nicht reglementierte Berufe).
Eidgenössisch anerkannte Bildungs­gänge
der höheren Fachschulen
(Diplom höhere Fachschule)
(College of Higher Education)
Certified/Registered/Licensed (xy),
Advanced Federal Diploma of Higher
Education
Eidgenössische höhere Fachprüfung HFP
(Diplom)
Certified/Registered/Licensed (xy),
Advanced Federal Diploma of Higher
Education
Eidgenössische Berufsprüfung BP
(Fachausweis)
Certified/Registered/Licensed (xy),
Federal Diploma of Higher Education
Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis EFZ
(Abschluss Grundbildung)
Certified/Registered/Licensed (xy),
Federal Diploma of Vocational
Education and Training
Eidgenössisches Berufsattest EBA
Certified/Registered/Licensed (xy),
Federal Certificate of Vocational
Education and Training
ERFINDE
DICH NEU!
Wandel. Überall. Auch in der Arbeitswelt. Und wir mittendrin. Ob wir nun
wollen oder nicht. Von exponentieller
Entwicklung ist die Rede, ja gar von
einer vierten industriellen Revolution.
Klar ist: Die Arbeitswelt von morgen
wird in vielem anders sein als heute.
Doch wie, das ist noch weitgehend
offen. Was also tun, um fit für die
­Zukunft zu sein?
Das Ganze ähnelt einer Rechen­
aufgabe mit mehreren Unbekannten:
Niemand weiss, welche Kernkompetenzen künftig als unabdingbar gelten
und welche Tätigkeiten in nicht allzu
ferner Zukunft bereits von Algorithmen ausgeführt werden. Also ausharren, im Sinne von Kopf in den Sand
und warten, bis sich die Lage geklärt
hat? Mitnichten! Das wäre mit Sicherheit die falsche Strategie.
Weitaus klüger scheint mir, die
berufliche Zukunft selbst in die Hand
zu nehmen. Und das heisst, diejenigen
Fähigkeiten zu fördern, die nicht
von einer Maschine erledigt werden
können: beispielsweise Kreativität,
Teamgeist, den Willen zu gemeinsamen Lösungen. Doch dazu braucht
man Vielfalt: Vielfalt an Erfahrungen,
Kompetenzen, an Blickwinkeln und
Herangehensweisen. Denn gerade
wenn Unterschiedlichkeiten zusammenkommen, kann Neues entstehen
– vorausgesetzt man begegnet dem
Andersartigen mit Offenheit. Doch
wer stets bereit ist zu lernen, der er­
findet sich auch immer wieder neu –
und dieser permanente Wandel seiner
selbst ist wohl ein erster Schritt in
Richtung Zukunft! Statt Kopf im Sand –
also besser: Nase im Wind! Und willkommen Zukunft!
YVONNE SEITZ, Head Diversity &
Employer Attractiveness AXA Winterthur
und frei schaffende Journalistin
CONTEXT – März 2016
22
FÜHRUNG
Junge Chefs und ältere
Mitarbeitende
Muss man ältere Mitarbeitende führen, kann der
­Altersunterschied eine Heraus­forderung sein.
­Hilfreich ist dabei eine offene Kommunikation.
Als Führungskraft sollte man zudem von stereotypen
Vorstellungen über ältere Angestellte wegkommen.
Kristin Kranenberg
S
ie sind jung, ambitioniert, machen den ersten Schritt in eine
leitende Stellung und stehen
plötzlich einem Team von Mitarbeitenden vor, von denen einige so alt sind wie
die eigenen Eltern. So aussergewöhnlich ist diese Konstellation nicht, geben
doch heute viele Unternehmen ihren
«High-Potentials» die Chance, Führungsverantwortung zu übernehmen.
Doch wie steht es um die Akzeptanz der
jungen Chefs und Chefinnen in der Belegschaft? Claude Heini, Führungscoach in der Region Zürich und Ko-Autor des Buchs «Plötzlich Chef», sieht vor
allem Probleme, wenn sich die jungen
Führungskräfte neben den sonstigen
Aufgaben noch die nötige Führungskompetenz aneignen müssen: «Wer
führungsmässig noch nicht ganz sicher
ist, kann sich durch den Altersunterschied zusätzlich herausgefordert fühlen.» Es wäre aber ein «dummer Fehler»,
die Unsicherheit hinter einem forschen
Auftreten zu verstecken, führt Heini an.
«Wer den Chef markiert, erreicht das
Gegenteil von dem, was er anstrebt.» Es
gelte, den älteren Kolleginnen und Kollegen eine gebührende Wertschätzung
zu zeigen, ohne die eigene innere Sicherheit zu verlieren – schliesslich wurde man nicht ohne Grund in die leitende Rolle befördert.
DAS GESPRÄCH HILFT
Falls einer der Altgedienten Mühe hat,
die jüngere Person als Chefin oder Chef
zu akzeptieren, rät Heini der betroffenen Führungskraft zu einem Gespräch.
«Indem man dem Gegenüber ein Entgegenkommen signalisiert, darf man
gleichzeitig Verständnis für die eigene
Position verlangen.» Verharre die andere Seite in Ablehnung oder zeige sie sogar obstruktives Verhalten, dann solle
man sich unverzüglich Unterstützung
in der HR-Abteilung holen, betont Heini. Im äussersten Fall sei dem unwilligen Kollegen auch klar zu machen, dass
seine Haltung Konsequenzen haben
kann, etwa durch die Versetzung in eine
andere Abteilung. Doch solche Situationen seien eher eine Ausnahme, in vielen Fällen würden die jungen Chefs und
Chefinnen wohlwollend aufgenommen.
«Wenn man selbst alles schon ein bisschen gesehen hat, kann es sogar Spass
machen, Wissen und Erfahrungen weiterzugeben.»
VERSTÄNDNIS FÜR LEBENSKRISEN
Ältere Angestellte sind aber nicht nur
stille Mentoren im Hintergrund. Ihre
Präsenz in den Unternehmen wächst
durch den demografischen Wandel,
dazu kommt der Fachkräftemangel, mit
dem in der Schweiz diverse Branchen
zu kämpfen haben. Führungspersonen,
ob jung oder alt, tun deshalb gut daran,
sich Gedanken zu machen, wie man die
älteren Kollegen und Kolleginnen gut
motiviert für das Unternehmen behalten kann.
Ratgebertexte zum Thema mahnen
zur Sensibilität, so sollte man etwa hellhörig auf mögliche Zeichen der Resignation unter älteren Mitarbeitenden
reagieren und Verständnis für die Lebenskrisen haben, die in dieser Lebensphase auftreten können.
HARTNÄCKIGE VORURTEILE
Doch bei all den gut gemeinten Vorschlägen lauert immer auch die Gefahr
der Stereotypisierung. «Unsere Vorstellungen vom Alter sind immer noch vereinfachend und generalisierend», sagt
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CONTEXT – März 2016
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Die Leistungsschule
23
HILFREICHE DU-KULTUR
die Psychologin Martina Zölch, Professorin an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) und Leiterin des Instituts für Personalmanagement und
Organisation der FHNW. Besonders
hartnäckig sei etwa die Befürchtung,
dass es unter älteren Mitarbeitenden
vermehrt zu Krankheitsausfällen komme. Zölch: «Zwar ist die Krankheitsdauer bei älteren Menschen generell höher,
dafür sind Junge aber oftmals häufiger
krank.» Weitere Missverständnisse
sieht Zölch beim Thema Beurteilungsgespräch. Es sei «völlig absurd», die
Leistungsbeurteilung eines 58- oder
60-Jährigen aufgrund seines Alters
«Wer den Chef
markiert, erreicht das
Gegenteil von dem,
was er anstrebt.»
nicht mehr ernst zu nehmen. Diese Person dürfte noch einige Jahre für das Unternehmen tätig sein – länger als manch
jüngerer Kollege, der vielleicht schon
auf einen Job beim nächsten Arbeitgeber schielt. Gerade diejenigen, die
schon länger im Job sind, könnten davon profitieren, wenn die Arbeit wieder
einmal seriös thematisiert werde, bemerkt Zölch: «Die ältere Mitarbeiterin
in einer Komfortzone zu lassen, ist der
falsche Weg.» Junge Führungskräfte
sollten hier «mutig sein», auch wenn
das Beurteilungsgespräch mit der älteren Person für sie eine Herausforderung bedeute und sie allenfalls auch
kritisches Feedback zu erteilen hätten.
Isabelle Müller leitet beim Krankenversicherer Helsana ein 15-köpfiges
Team, das die Leistungspflichten bei
Unfällen und IV-Ablehnungen überprüft und Stornierungen und Zahlungskorrekturen erledigt. Die
32-jährige gelernte Drogistin, die
sich zurzeit als Sozialversicherungsfachfrau weiterbilden lässt, fing 2011
als Sachbearbeiterin bei der Helsana
an, drei Jahre später rückte sie in
ihre heutige Position. Das Alter ihrer
Mitarbeitenden liegt zwischen 22
und 62 Jahren, ein Drittel der Mitarbeiterinnen – es ist nur ein Mann
dabei – ist älter als 50 Jahre. Bevor sie
als Teamleiterin antrat, habe sie sich
schon Gedanken über die Altersunterschiede in der Gruppe gemacht,
erzählt Müller. «Dann habe ich mir
aber gesagt: Wieso soll ich mit älteren Angestellten anders umgehen als
mit jungen?» Für sie habe sich inzwischen bestätigt, dass das Alter der
Kolleginnen im Arbeitsalltag keine
Rolle spiele. Lieber schaue sie sich
die individuellen Fähigkeiten und
Bedürfnisse der Mitarbeitenden an.
«Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass jede ihren Job gut machen
kann.» Und man müsse ohne Vorurteile auf Mitarbeitende zugehen.
«Denn damit ist die Basis für Entwicklungsmassnahmen gelegt», so Zölch.
UNTERSTÜTZUNG IM IT-BEREICH
Bleibt die Frage, wie man die älteren
Kollegen und Kolleginnen darin unterstützen kann, bei Änderungen im ITBereich mitzuhalten. Laut Führungscoach Claude Heini lautet auch hier die
Devise, die möglichen Ängste offen anzusprechen, zumal sich die Mitarbeiter
Auch Emanuele Zapparrata,
Marktgebietsleiter Geschäftskunden
bei Postfinance, achtet im Umgang
mit den Mitarbeitenden nicht nur
auf das Alter. Der 37-Jährige liess sich
nach der kaufmännischen Lehre mit
Berufsmaturität zum Bankfachmann ausbilden und absolviert zurzeit berufsbegleitend einen Executive MBA. Seit fünf Jahren leitet er am
rechten Zürichsee-Ufer die Produktberatung und den Verkauf im Geschäftskundenbereich. Aktuell sind
zwei der fünf Kundenberater zwischen 45 und 50 Jahre alt, vor 3 Jahren waren sogar noch vier von fünf
Kundenberatern älter als er, erzählt
Zapparrata. «Für mich hat das nie
eine Rolle gespielt.» Hilfreich dürfte
in dieser Hinsicht auch die Unternehmenskultur von Postfinance
sein. «Wir haben über alle Hierarchiestufen hinweg eine Du-Kultur.»
Zapparrata war vorher selbst Kundenberater im Geschäftskundenbereich, den er heute führt. Ältere Mitarbeiter könnten ihm aufgrund
ihrer langjährigen Erfahrung immer
wieder wertvolle Inputs liefern, so
Zapparrata. Am wichtigsten sei ihm
als Führungskraft die Authentizität:
«Man muss spürbar echt sein.»
selbst oft nicht getrauen, dies zu tun.
«Stattdessen äussert jemand vielleicht
zahlreiche Argumente, weshalb eine
bestimmte technische Änderung nicht
eingeführt werden soll.» Als Führungskraft könne man aber Zuversicht vermitteln oder auch ganz praktisch einen
Kurs anbieten. Heini: «Dabei lässt sich
vermitteln, dass der Umgang mit IT
auch in kleinen Schritten erlernbar
ist.»
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CONTEXT – März 2016
24
GESUNDHEIT
WIR REDEN DARÜBER
Jeder zweite Mensch erfährt in seinem Leben einmal eine psychische Erkrankung. Die Ursachen sind
vielfältig. Bei der Erkrankung wie auch für die
Genesung ist Arbeit oft von zentraler Bedeutung.
Therese Jäggi
W
ie gaaht‘s? Diese Frage
bekommen wir im Arbeitsalltag oft zu hören,
und genauso oft stellen wir diese auch
unseren Kollegen und Kolleginnen. Die
Antworten darauf sind meistens kurz
und nicht sehr aufschlussreich. «Gut»,
sagen wir dann etwa, oder «nicht
schlecht» und im schlimmsten Fall «es
geht so». Wir fassen diese Frage beziehungsweise die Antwort darauf nicht so
wortwörtlich auf, mehr als ein Gesprächsritual oder als Gesprächseinstieg zu einem anderen Thema. Und
ganz schnell sind wir dann jeweils wieder auf der sachlichen Ebene und somit
weit entfernt vom Persönlichen.
Die Kampagne «Wie geht’s dir?»­
­fordert dazu auf, konkreter nachzufragen, ehrlicher darauf zu antworten. Sie
wurde auf Initiative der Stiftung Pro
CONTEXT – März 2016
Mente Sana und mehrerer Trägerkantone 2014 lanciert und widmet sich seit
Oktober 2015 dem Schwerpunkt Arbeitswelt. «Ständiger Leistungsdruck,
Angst vor Arbeitsplatzverlust oder
Überforderung sowie zwischenmenschliche Konflikte können zu psychischen
Belastungen führen», schreiben die Initianten. Sie plädieren für eine Enttabuiserung des Themas. Dies könnte – so die
Hoffnung – der hohen Zahl von IV-Bezügerinnen und -Bezügern aufgrund
psychischer Erkrankungen etwas entgegensetzen. Diese Zahl liegt heute bei
43%.
IM GESPRÄCH
Auf den im öffentlichen Raum ausgehängten Plakaten sind jeweils zwei
Menschen im Gespräch zu sehen. Mit
drei Stichworten wird beschrieben, wor-
über sie sich gerade unterhalten. Die
ersten beiden Wörter beziehen sich auf
den Arbeitsalltag, das dritte thematisiert
eine psychische Erkrankung. Zum Beispiel: «Wochenende. Lohnrunde. Burnout.» Oder: «Auto. Überstunden. Schlafstörung.» Im Schlusssatz wird deutlich,
worum es geht: «Wir reden über alles,
auch über psychische Gesundheit.»
Wie sage ich es meinen Kollegen
oder Vorgesetzten? Diese Frage kommt
auch immer mal wieder vor in der Beratungspraxis von Carla Weber, Psychologin beim Kaufmännischen Verband.
Betroffene versuchen, so lange wie
möglich, ihre Erkrankung zu verstecken. «Es braucht Mut, in einem ausgesprochen auf Leistung fokussierten
Umfeld zu einer Schwäche zu stehen»,
sagt Carla Weber. Viele befürchteten,
dass sie die Kollegen damit überforderten und bei ihnen Hilflosigkeit auslösten. «Tatsächlich ist es viel einfacher,
auf jemanden zuzugehen, der das Bein
im Gips hat, als auf jemanden mit einem verweinten Gesicht.»
BERATUNG FÜR
­MITGLIEDER
Wenn Sie über längere Zeit beruflichem
Stress ausgeliefert sind, besteht die
Gefahr, dass Sie in eine Burn-out-Spirale geraten. Symptome wie Schlaf­
störungen, depressive Verstimmung
und Erschöpfung sind Warnsignale.
Nehmen Sie diese ernst. Als Mitglied
haben Sie Anspruch auf eine kostenlose
Kurzzeitberatung (ein Erstgespräch
und maximal fünf Beratungsgespräche) bei einer erfahrenen Psychologin
des Kaufmännischen Verbandes: Carla
Weber ([email protected]),
Stellvertreter: Thomas Castelberg
([email protected]).
25
EINFACHE ANGEBOTE
Die Unsicherheit im Verhalten gegenüber Betroffenen sei gross. Dabei erwarte ja bestimmt niemand konkrete Tipps
oder gar Lösungen. Vielmehr gehe es
um ganz einfache Angebote. Zum Beispiel: «Ich bin da, wenn du reden willst.»
Oder: «Komm, wir gehen über Mittag
eine Stunde in den Park.»
Und natürlich sind da ausser den
Kollegen auch der Vorgesetzte, die Personalchefin involviert. Was erzählt man
diesen? Spricht man besser von einem
Burn-out als von einer Depression? Soll
man den Arzt vom Arztgeheimnis entbinden? «Es gibt keine allgemeinen
Antworten auf diese Fragen», sagt Carla
Weber. Das hänge immer von den individuellen Verhältnissen ab, von der
Qualität der Beziehungen am Arbeitsplatz, vom Vertrauen, der Unternehmenskultur. Und es könne durchaus
auch Situationen geben, wo etwas zu
verschweigen klüger sei als zu thematisieren.
Grundsätzlich aber findet auch ­Carla
Weber, dass reden viel Positives bewirken kann. «Es gibt sehr viele Vorurteile
im Zusammenhang mit psychischen
Krankheiten.» Ihrer Meinung nach
hängt das damit zusammen, dass das
Thema nach wie vor weitgehend tabuisiert wird. «Viele können sich einfach
nicht vorstellen, was eine Depression
bedeutet.» Sie glaubten etwa, die Betroffenen sollten sich einfach etwas mehr
zusammenreissen. Davon könne aber
keine Rede sein. «Die Betroffenen befinden sich in einer extrem unangeneh-
men Situation, der sie völlig ausgeliefert
sind. Sie geraten in eine verhängnisvolle
Spirale, und je länger sie nicht darauf
reagieren, desto länger dauert es, bis sie
sich wieder daraus befreien können.»
ANKER FÜR NORMALITÄT
Dass die Kampagne «Wie geht’s dir?»
momentan auf Arbeit fokussiert, findet
Carla Weber sinnvoll. «Es gibt eine Reihe
von stressbedingten Erkrankungen, die
im Wesentlichen auf die Situation am
Arbeitsplatz zurückzuführen sind.» Sie
erlebe aber selten, dass jemand die Beratung ausschliesslich wegen eines Problems am Arbeitsplatz aufsuche. Da komme oft noch ein beträchtlicher Anteil an
Belastungen im privaten Bereich dazu.
Anderseits spiele die Arbeit – ausser
als Ursache für Erkrankung – auch eine
grosse Rolle für die Genesung. «Arbeit
ist ein starker Anker für Normalität.»
Wenn jemand wegen einer psychischen
Erkrankung während einer gewissen
Zeit nicht arbeiten konnte, dann ist der
Weg zurück von grosser Bedeutung.
«Die einen finden rasch einen Wiedereinstieg, andere brauchen länger oder
sogar mehrere Anläufe.» Da sind laut
Carla Weber Arbeitgeber und Kollegen
ebenfalls stark gefordert, indem sie die
Betroffenen bei der Rückkehr in die
Normalität unterstützen. Oft sei es für
die Betroffenen jedoch einfacher, an einem neuen Ort wieder einzusteigen,
weil das Terrain am alten Arbeitsplatz
einfach zu stark vorbelastet sei. Dies
treffe ganz besonders auf Führungskräfte zu. GESPRÄCHSTIPPS
Viele Menschen haben Angst, nicht
die richtigen Worte zu finden, wenn
sie jemanden auf mögliche psychische Probleme ansprechen möchten.
Betroffene anderseits befürchten
abgelehnt zu werden, wenn sie sich
mitteilen. Die folgenden Tipps zeigen,
dass ein solcher Gesprächseinstieg
gar nicht so schwierig sein muss.
GESPRÄCHSEINSTIEGE FÜR
ANGEHÖRIGE, ARBEITSKOLLEGEN
ODER FREUNDE
› Ich mache mir Sorgen um dich, du
wirkst in letzter Zeit etwas bedrückt.
› Es beschäftigt mich, dass du nie
›
mehr an unsere Treffen kommst.
Geht es dir nicht so gut?
Ich habe das Gefühl, dir geht es
nicht so gut im Moment. Magst du
heute oder ein anderes Mal mit mir
darüber sprechen?
GESPRÄCHSEINSTIEGE FÜR
PSYCHISCH ERKRANKTE
­MENSCHEN:
› In letzter Zeit fühle ich mich nicht
so gut.
› Mir geht es nicht besonders.
Kann ich mit dir darüber reden?
› Ich habe im Moment einige
Probleme und es täte mir gut,
wenn mir jemand zuhören würde
Quelle:
www.wie-gehts-dir.ch.
Auf dieser Website
sind viele weitere
Tipps zu finden,
wie ein Gespräch
über psychische
Probleme oder
Erkrankungen
gelingen kann.
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Prüfungsausschreibung
2016
Eidgenössische Berufsprüfung
Direktionsassistentin/Direktionsassistent
Prüfungsordnung vom 20. Juni 2011
Schriftlicher Teil: Montag, 10. und Dienstag, 11. Oktober 2016
Mündlicher Teil: Mittwoch, 12. bis Freitag, 14. Oktober 2016
Anmeldeschluss ist am 31. März 2016
unter www.examen.ch/da
Prüfungsgebühr CHF 1750.00
Kaufmännischer Verband | Berufsprüfung Direktionsassistent/in | Postfach 1853 | 8027 Zürich
CONTEXT – März 2016
RAT
GEBER
Haben Sie Fragen rund
ums Thema Arbeitsplatz?
Die Experten des
Kaufmännischen Verbandes
geben den Mitgliedern
Auskunft.
[email protected]
kfmv.ch/beratung
ERWERBSLOSIGKEIT
WIE BIN ICH
­VERSICHERT?
Ende Februar endet mein Arbeitsverhältnis. Wie sieht es aus mit dem
Versicherungsschutz bei Krankheit,
Unfall oder Invalidität, wenn ich
nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses nicht ohne Unterbruch ein
neues Arbeitsverhältnis eingehen
kann und deshalb auf Arbeitslosenentschädigung angewiesen bin?
RECHT
Falls Sie sich nach Beendigung des Ar­
beitsverhältnisses beim RAV anmelden
und danach krankheitsbedingt arbeits­
unfähig werden, zahlt die Arbeitslosen­
kasse die Taggelder bis zum 30. Tag nach
Beginn der Arbeitsunfähigkeit.
Gegen Unfall bleiben Sie während der
Arbeitslosigkeit weiterhin versichert. Die
Prämie für die Unfallversicherung wird
von der Arbeitslosenentschädigung in Ab­
zug gebracht. Das Taggeld der Unfallversi­
cherung betrüge in diesem Fall 80% des
versicherten Lohnes, den Sie vor Beginn der
Arbeitslosigkeit erzielt haben.
In der beruflichen Vorsorge bleiben Sie
während der Arbeitslosigkeit bei der Auf­
fangeinrichtung BVG weiterhin gegen die
Risiken Invalidität und Todesfall versi­
chert, allerdings lediglich im Rahmen des
BVG, also des gesetzlichen Minimums.
Falls Sie nach Beendigung des Arbeits­
verhältnisses mit der Anmeldung bei der
Arbeitslosenkasse zuwarten, fällt der Versi­
cherungsschutz der einzelnen Versicherun­
gen innert kurzer Zeit dahin.
Hatte der Arbeitgeber eine Krankentag­
geldversicherung, fällt der Versicherungs­
schutz bereits mit Beendigung des Arbeits­
verhältnisses dahin. Wer also nach Be­
Felix Kuster
Felix Kuster arbeitet als Rechtsanwalt
beim Kaufmännischen Verband.
[email protected]
endigung des Arbeitsverhältnisses krank­
heitsbedingt arbeitsunfähig wird, hat keinen
Anspruch mehr auf Leistungen der Taggeld­
versicherung des ehemaligen Arbeitgebers.
Bei Unfall geniesst die/der Versicherte
noch während 30 Tagen nach Beendigung
des Arbeitsvertrages Versicherungsschutz.
Sie wären also noch bis am 30. März 2016
versichert. Am 31. März wäre diese Frist so­
mit bereits um einen Tag überschritten und
es bestünde kein Versicherungsschutz mehr.
In der beruflichen Vorsorge dauert der
Versicherungsschutz noch während eines
Monats nach Beendigung des Arbeitsver­
hältnisses (also nicht nur während 30 Tagen
wie bei der Unfallversicherung). Der Versi­
cherungsschutz besteht in dieser Zeit noch
für die Risiken Invalidität und Todesfall.
Thomas Wetze
l
Von:
An:
Betreff:
Datum:
Thomas Wetze
l <twetzel@gm
ail.com>
beratung@kfm
v.ch
KV für Erwachse
ne
25. Februar 20
16 11:14:28 M
EZ
Guten Tag
Könnten Sie m
ir bitte sagen,
was unter dem
Begriff «KV für
Freundliche G
Erwachsene»
rüsse
verstanden wird
durchgestrichen
?
ANGEMAILT
ANTWORT:
Das KV für Erwachsene ist eine Möglichkeit, den
kaufmännischen Berufsabschluss auch aus­
serhalb der gängigen Ausbildungsstrukturen zu
erlangen. Diese Grundbildung richtet sich an
Personen, die im kaufmännischen Umfeld arbei­
ten und noch keinen formellen Abschluss erwor­
ben haben. Voraussetzungen sind mindestens
fünf Jahre Berufserfahrung, davon zwei Jahre im
kaufmännischen Bereich. Darüber hinaus sind
CONTEXT – März 2016
gute Leistungen in Mathematik und Deutsch so­
wie gute Kenntnisse in einer bis zwei Fremdspra­
chen (je nach Profil) gefragt. Ein grosser Vorteil
des KV für Erwachsene ist, dass kein Lehrbetrieb
involviert ist, d.h. man kann die Berufstätigkeit
beibehalten. In der Vorbereitung auf das Qualifi­
kationsverfahren kann man zwischen Selbststu­
dium und dem Besuch von Vorbereitungskursen
an einer Berufsfachschule wählen.
Susana Méndez; Fachverantwortliche
Bildungspolitik und -beratung
RATGEBER
BERUFS- UND PRAXISBILDUNG
QUALIFIKATIONSVERFAHREN
WAS IST GUTE VORBEREITUNG?
Unsere Lernende absolviert zurzeit
ihr letztes Lehrjahr. Nach bestandenem QV wird sie ihr lang ersehntes
Fähigkeitszeugnis erhalten. Nun
möchte ich sie optimal darauf
vorbereiten. Können Sie mir sagen,
wie ich vorgehen soll?
Mit einer frühzeitigen Vorbereitung schaffen
Sie gute Voraussetzungen. Damit es mit dem
QV klappt, braucht es viel Übung: Unter­
stützen Sie Ihre Lernende bei der Lernpla­
nung und -organisation und geben Sie ihr
allenfalls auch die Möglichkeit, während der
Arbeitszeit zu lernen. Sinnvoll ist insbeson­
dere, die berufspraktische, mündliche Prü­
fung zu simulieren. Vielleicht wollen Sie
auch selbst eine alte Abschlussprüfung lösen
und mit ihr über allfällige Schwierigkeiten
sprechen?
Ausserdem gibt es zahlreiche Vorberei­
tungs- bzw. Repetitionskurse die vom Kauf­
männischen Verband (stark vergünstigt),
der Berufsfachschule und anderen Stellen
angeboten werden. Informieren Sie Ihre
Lernende über diese Möglichkeiten. Die
Fachgruppe «Wir Berufs- und Praxisbild­
ner/innen» hat zudem ein Merkblatt ent­
worfen, das Ihnen weitere hilfreiche Tipps
für vor, während und nach dem QV mit auf
den Weg gibt. Und zudem nicht vergessen:
Ein offenes Ohr und aufmunternde Worte
sind in dieser herausfordernden Zeit be­
sonders wichtig.
Kevin Hofstetter
ist Verantwortlicher WBP Luzern.
[email protected]
Den Mitgliedern der Fachgruppe WBP
senden wir das QV-Merkblatt für
Berufs- und Praxisbildner/innen gerne
zu – ein E-Mail an [email protected]
genügt! Für alle, die Interesse an der
Fachgruppe haben: kfmv.ch/wbp
PSYCHOLOGIE
PRÄVENTION
WIE SCHÜTZE ICH MICH
VOR BURN-OUT?
In der letzten Mitarbeiterbeurteilung
riet mir mein Vorgesetzter, ich solle
dringend etwas tun, damit ich kein
Burnout bekomme. Ich müsse zu
meiner Work-Life-Balance schauen.
Ist das nicht frech? Was soll ich mit
dieser Aussage?
Als psychologische Beraterin begrüsse ich es,
wenn Führungspersonen eine gesundheitli­
che Gefahr bei ihren Mitarbeitern anspre­
chen. Meiner Erfahrung nach können Men­
schen, die sich in der Burn-out-Spirale in
einer gewissen Tiefe und Enge bewegen, sel­
ber nur erschwert bis gar nicht erkennen,
dass sie sich in einem gefährlichen Bereich
befinden. Unter Aufbietung der allerletzten
Kraft strampeln sie nämlich im Hamsterrad
und haben weder genügend Energie noch
Zeit und vor allem nicht mehr genügend Ab­
stand, um zu erkennen, wie es ihnen wirklich
geht und was sie da genau tun. Von aussen
ist diese Phase des Prozesses häufig deutli­
cher zu erkennen.
Ein Burn-out hat man nicht einfach
wie durch einen Schalter ausgelöst. Wir be­
finden uns in der heutigen Arbeitswelt in
der Spirale von chronischem Stress. Mit we­
nig oder nur kurzandauerndem Stress kön­
nen wir uns dank Ferien oder anderen Er­
holungsmöglichkeiten in der Spirale leicht
wieder nach oben drehen. Das vegetative
Nervensystem kann durch Entspannung
wieder beruhigt werden. Geraten wir tiefer
in die Spirale, wird der Aufwand immer
grösser, uns wieder in die gesunde Rich­
tung nach oben zu bewegen. Je tiefer wir
geraten, desto enger wird es und die Mög­
lichkeiten sind zwar dringender aber auch
anspruchsvoller. Dabei sind körperliche
Symptome wertvolle Botschaften über
wichtige Bedürfnisse, die lange missachtet
wurden. Da braucht es nicht mehr nur
Entspannung, da sind tiefere innere Zwick­
mühlen freizulegen.
Meist sind es widersprüchliche Erfah­
rungen, die mit erhöhtem Engagement
eben nicht zu lösen sind. Meist geht es um
eine Sinnkrise. Dann kann es sehr hilfreich
sein, sich von einer Fachperson begleiten
zu lassen, die in solchen Prozessbegleitun­
gen erfahren ist. Wenn es gelingt, einen
neuen Sinn zu entwickeln, führt dies zu in­
nerer Befriedigung und Würde und daraus
entwickeln sich neue Kräfte.
Ich würde die Bemerkung Ihres Vorge­
setzten also positiv werten und mich auf
die Suche machen nach einer guten Unter­
Carla Weber
arbeitet als Psychologin beim
Kaufmännischen Verband.
[email protected]
stützung, um längerfristig wieder in eine
gesunde Energiebalance zu finden. Ande­
rerseits würde ich den Ball des Vorgesetz­
ten aufnehmen und zurückfragen: Was
kann die Organisation beitragen, damit
ich nicht tiefer in die Spirale gerate? Burn­
out ist nicht nur ein individuelles Problem.
Oftmals weist es auf notwendige Verände­
rungen in der Organisation hin.
Habe ich genügend Einflussmöglich­
keiten und reichen die verfügbaren Res­
sourcen aus, um meiner Arbeit Sinn zu ver­
leihen? Gibt es andere Risikofaktoren von
Burn-out im System (ständige Umstruktu­
rierungen, keine klaren Arbeitsaufträge,
Personalabbau, mangelnde Wertschät­
zung)? Gut also, wenn das Thema Burnout-Prophylaxe in differenzierter Weise auf
den Tisch kommt. Nehmen Sie den Ball auf!
CONTEXT – März 2016
27
­
28
KURZ
Mehr Lohn für ­Lidl-Angestellte
67 000 Franken
Die Lohnverhandlung zwischen dem
Kaufmännischen Verband, der Gewerkschaft Syna und Lidl Schweiz konnten
erfolgreich abgeschlossen werden.
Lidl Schweiz erhöht die Gesamtlohnsumme im Geschäftsjahr 2016 um 1 Prozent. Zudem werden sämtliche Mindestlöhne landesweit um 100 Franken
angehoben. Der Mindestlohn für Mitarbeitende ohne anrechenbare Berufserfahrung beträgt damit neu monatlich
4100 Franken (x13). Mitarbeitende mit
einer 2-jährigen Berufslehre beziehen
künftig mindestens 4200 und mit einer
3-jährigen Berufslehre mindestens 4350
Franken. Alle Angaben beziehen sich auf
ein 100%-Pensum.
Die vereinbarte Lohnsummenerhöhung von 1 Prozent beinhaltet neben der
Erhöhung der Mindestlöhne insbeson-
In den beiden letzten Context-Ausgaben von 2015 haben wir unsere Mitglieder gebeten, sich an der Weihnachtssammlung zu beteiligen. Dieser Aufruf
hat 67 000 Franken eingebracht. Das
Geld wird Berufskolleginnen und -kollegen zugutekommen, die in einer finanziellen Notlage sind. Der Kaufmännische Verband dankt allen Mitgliedern
herzlich für ihre Grosszügigkeit.
Kaufmännischer Verband
dere Beträge für individuelle Lohnerhöhungen. Auch alle weiteren Lohnbänder
werden nach oben angepasst. Damit liegt
Lidl Schweiz deutlich über allen bisher
bekannt gegebenen Lohnerhöhungen
im Detailhandel.
Der Kaufmännische Verband ist sehr
erfreut über dieses Ergebnis. Die Lohnsummenerhöhung von 1 Prozent ist angesichts der laufenden Negativteuerung
eine spürbare Reallohnverbesserung
und sucht in den Lohnrunden 2016 im
ganzen Detailhandel ihresgleichen. Die
Sozialpartner haben sich darauf verständigt, dass die grosse Mehrheit der Mitarbeitenden in den Genuss einer Salärverbesserung kommen soll.
Sozialpartnerschaft
Kaufmännischer Verband
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IMPRESSUM
Herausgeber
Kaufmännischer Verband Schweiz
Telefon +41 44 283 45 33
www.kfmv.ch
Verlagsleitung
Dorothea Tiefenauer
[email protected]
Redaktionsadresse
Kaufmännischer Verband
Context
Hans-Huber-Strasse 4
Postfach 1853, 8027 Zürich
Telefon +41 44 283 45 33
[email protected]
www.context.ch
Sekretariat: Andrea Stoop
CONTEXT – März 2016
NR. 3 – MÄRZ 2016 | ISSN 1424-5345
Redaktion
Therese Jäggi (tj)
[email protected]
Rolf Murbach (mur)
[email protected]
Erscheinungsweise
Monatlich (11 Ausgaben)
119. Jahrgang
Auflage: 41 329 Exemplare
(WEMF/SW-beglaubigt)
Magazin Konzept,
Art Direction und Layout
Partner & Partner AG
8400 Winterthur
www.partner-partner.com
Adressänderungen
Kaufmännischer Verband
Mitgliederadministration
Telefon +41 44 283 45 30
[email protected]
oder im Mitgliederbereich:
www.kfmv.ch/login
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Creative Media GmbH
Zürichstrasse 135
8910 Affoltern am Albis ZH
Telefon +41 43 322 60 30
[email protected]
Bildnachweise
Titelseite: Reto Schlatter;
S. 14: MCH Group; S. 15 oben,
16: zvg; S. 15 unten: Therese
Jäggi; S.17: Marion Nitsch;
S.18: Keystone/imageBROKER/
Manfred Bail; S.24: zVg.
Kampagne www.wie-gehts-dir.
ch; S. 19/S. 29: zvg.
Abonnemente
48 Franken
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4552 Derendingen
Context bekennt sich zum
«Code of Conduct» der
Schweizer Presse. Werbung
und redaktioneller Teil
sind klar getrennt.
Context wurde vom Verband
SCHWEIZER PRESSE für das
Jahr 2016 mit dem Gütesiegel
«Q-Publikation» ausgezeichnet
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Mami und Papi mal wieder richtig auszutoben. Und eine farbenprächtige Unterwasserwelt garantiert bereits bei den
ersten Schnorchelversuchen unvergessliche Erlebnisse.
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fischen Ihre Welt? Auch dann sind die
Malediven das perfekte Ziel für den
nächsten Tauchurlaub. Neben allerlei
bunten Rifffischen treffen die Feriengäste je nach der gewählten Insel auch
auf Schildkröten, Haie, Mantas oder mit
etwas Glück sogar auf Walhaie.
Das alles klingt nach viel Action, aber
auch für ruhesuchende Paare oder gar
für Flitterwochen sind die Malediven
ideal. Erleben Sie Romantik pur bei ei-
nem Candle Light Dinner, gönnen Sie
sich eine wohltuende Massage im Spa
oder sitzen Sie gemütlich vor Ihrer
Strandvilla und schauen Sie dem Sonnenuntergang zu. An Romantik fehlt es
auf den Malediven definitiv nicht.
Ob Familie, Wasserratten oder frisch
Vermählte: Die Malediven bieten Erholung pur und unvergessliche Eindrücke.
Das Team von Manta Reisen hilft Ihnen
gerne, Ihr ganz persönliches Paradies zu
finden.
Mitglieder des Kaufmännischen Verbandes profitieren von 5% Rabatt auf Ferien
bei Manta Reisen (genaue Konditionen
unter kfmv.ch/mantareisen).
Jeder kann Sprachen lernen
Diese Vision treibt das Babbel-Team
seit der Gründung 2007 an. Die marktführende App zum Online-Lernen
macht Sprachen von Englisch bis Indonesisch einfach zugänglich, ob zu Hause am Computer oder unterwegs mit
dem Smartphone oder Tablet.
Babbel befähigt Lerner, bereits nach
der ersten Lektion einfache Gespräche
zu führen und die Lernsprache direkt
anzuwenden. Babbel unterstützt Menschen dabei, die Freude am Lernen jenseits von Beruf oder Schule zu entdecken. Durch
die
unkomplizierte
Integration der Babbel-Kurse in den Alltag der Lerner bleiben sie langfristig
motiviert und nutzen Babbel im Durchschnitt weit über zwölf Monate hinaus.
Das Premium-Geschäftsmodell gewährleistet eine werbefreie Umgebung mit
direktem Fokus auf die Lerninhalte.
Babbel vereint hochwertige Kurse
mit moderner Technologie. Die Lernin-
halte werden von einem professionellen
Team aus Didaktikern, Autoren und
Sprachlehrern spezifisch für jede Sprache und Schwierigkeitsstufe erstellt. Die
App ist datengetrieben und lernt stetig
aus der tatsächlichen Nutzung.
Das Angebot ist weltweit über die
Webseite Babbel.comoder mobil über
iOS und Android nutzbar und bietet
Kurse für 14 Lernsprachen in sieben
Ausgangssprachen, die der jeweiligen
Muttersprache des Lerners entsprechen.
Das Unternehmen beschäftigt mehr als
400 Teammitglieder an den Standorten
Berlin und New York.
Als Mitglied des Kaufmännischen
Verbandes profitieren Sie von 20%
Rabatt auf die 6- und 12-Monats-­
Abonnements.
Weitere Informationen: kfmv.ch/babbel
29
«Ihre Lohnbrücke» –
Den gewohnten
­Lebensstandard
­beibehalten
Arbeitslosigkeit oder Erwerbsunfähigkeit haben oft empfindliche Einkommenslücken zur Folge. «Ihre Lohnbrücke» hilft, diese Lücke mit einer unkomplizierten Versicherungslösung
von Helvetia zu schliessen.
So gut das System der Sozialversicherungen in der Schweiz auch ausgebaut ist: Es weist empfindliche Lücken
auf. Bei Arbeitslosigkeit oder Erwerbsunfähigkeit sind beispielsweise nur
70% bis 80% des bisherigen Salärs gesichert. Bei einem Jahreseinkommen von
80 000 Franken können plötzlich bis zu
2000 Franken pro Monat im Haushaltbudget fehlen.
Doch Fixkosten für Miete, Auto oder
andere Verpflichtungen lassen sich
nicht von einem Tag auf den anderen
anpassen. In einer ersten Phase helfen
vielleicht persönliche Ersparnisse über
die Runden. Um jedoch genügend Zeit
zu haben, beruflich oder gesundheitlich
wieder Tritt zu fassen, bietet Helvetia
Versicherungen mit «Ihre Lohnbrücke»
den Mitgliedern des Kaufmännischen
Verbandes exklusiv die Möglichkeit,
Einkommenslücken von 500 bis 2000
Franken pro Monat finanziell abzusichern. Der versicherte Betrag wird ihnen unabhängig von anderen Versicherungsleistungen bei Arbeitslosigkeit
oder Erwerbsunfähigkeit direkt überwiesen.
Weitere Informationen sind im
Internet unter kfmv.ch/lohnbruecke
zu finden.
CONTEXT – März 2016
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CARTOON
CONTEXT – März 2016
«Hat sich eine Innovation erst einmal
prinzipiell etabliert, wird sie durch viele
Mikro-Erfindungen perfektioniert.»
Venkatesh Rao im GDI Impuls 3.15
GDI Impuls - die Zukunft bietet Chancen
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