SPRACHKURSE IN LONDON - Kaufmännischer Verband Schweiz

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#12/1
2015/16
Mehr Erfolg im Beruf
SPRACHKURSE
IN LONDON
Simply the best
FREIWILLIGENARBEIT
Bessere Jobchancen
RAINER MÖSSINGER
Antworten zum
Arbeitsrecht
CONTEXT – Dezember 2015/Januar 2016
Mitgliedervorteile
auf einen Blick
mehr beratung.
✓ Laufbahnberatung
✓ Rechtsberatung
✓ Psychologische Beratung
„Der Kaufmännische
Verband, mein starker
Partner für meine Zukunft und Laufbahn.“
kfmv.ch/mitgliedschaft
mehr aus- und weiterbildung.
✓ Kaufmännische Grundbildung
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✓ Über 120 Weiterbildungsmöglichkeiten
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✓ Interessenorientierte Fachgruppen
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✓ Exklusive Events
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✓ Infoschriften z.B. die Salärempfehlungen
✓ Vegünstigungen für Lehrgänge
✓ Viele Partnervorteile:
Bildung
Magazine, Bücher, Zeitungen
Freizeit und Reisen
Shopping
Versicherungen
Zahlungsmittel
Weitere Vorteile und die Mitgliederbeiträge
der Sektionen finden Sie unter kfmv.ch/mitgliedschaft
INHALT
Der Kaufmännische Verband startet mit
einem Topevent ins neue Jahr. An der
­Impulstagung vom 27. Januar geht es um
die digitale Arbeitswelt. Lesen Sie vorab
das Interview mit einem der
Peter Kyburz
CEO Kaufmännischer Verband
Schweiz. [email protected]
Referenten, Joël Luc Cachelin.
10//
Freiwilligenarbeit bereichert das Leben.
Aber mehr noch: Die erworbenen
10
­Fähigkeiten können Sie auch im Job
gewinnbringend einsetzen.
22//
Jeder zehnte Lehrvertrag wird aufgelöst.
Das Beispiel in unserem Beitrag zeigt, dass
22
die Auflösung eines Lehrverhältnisses
gleichzeitig die Chance für einen erfolgreichen Neustart beinhalten kann.
24//
Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen in
unseren Verband, wünsche Ihnen erholsame Feiertage und alles Gute für 2016.
24
5 – KOMMENTAR
19 – SEITZ
Peter Kyburz über den digitalen Wandel
Kolumne von Yvonne Seitz
6 – BÜRO INTERNATIONAL
20 – ARBEITSRECHT
Duschanbe, Tadschikistan
Rainer Mössinger über den Alltag
im Rechtsdienst
9 – WEIHNACHTSSAMMLUNG
Ihr Beitrag hilft!
13 – FRAG DEN CHEF
Kolumne von Rinaldo Dieziger
15 – ICH BIN SOZIALVERSICHERUNGSFACHFRAU
26 – RATGEBER
Sozialpartnerschaft / L ohnzuschlag /
Kompetenzprofil / L aufbahn / Psychologie
28 – KURZ/IMPRESSUM
Aktuelles aus dem Verband
Viel Kontakt mit Menschen
29 – PARTNERINFOS
16 – SPRACHEN
30 – CARTOON
Reportage von der London
School of English
Von Ruedi Widmer
CONTEXT – Dezember 2015/Januar 2016
Ecknauer+Schoch ASW
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Unternehmen synchronisieren
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KOMMENTAR
5
Könnten Sie auf einem Nokia noch
ein SMS schreiben?
N
ach anfänglichem Zögern nutzt meine 76-jährige Mutter ihr iPad regelmässig. Sie skypt mit ihrer Enkelin,
die aktuell in Hamburg eine Aus­
bildung absolviert. Bis vor kurzem
wurde noch behauptet, das digitale
Zeitalter sei nur bei den Jungen angekommen. Weit gefehlt – alle Generationen sind mit mobilen Geräten
unterwegs, sie konsumieren im Netz
und verbinden sich in den sozialen
Netzwerken. Die aktuell höchste Zuwachsrate bei Tablets liegt bei den sogenannten «Silver Surfers» – den Nutzerinnen und Nutzern, die mehr als
60 Jahre alt sind.
Der Kaufmännische Verband nimmt
diese Entwicklung auf und hat für
2016 die Digitalisierung zum Jahresthema gemacht. Die digitale Realität
und ihre vielfältigen Herausforderungen werden im Rahmen von Veranstaltungen, in einem umfassenden
Weiterbildungsangebot und im Context aufgenommen.
in dieser rasanten Entwicklung mithalten zu können.
PETER KYBURZ
... ist CEO des Kaufmännischen Verbandes Schweiz.
«Wer auf diesem sich
rasch wandelnden
­Arbeitsmarkt bestehen
will, muss sich immer
wieder neu diesen
­Veränderungen stellen.»
Als Verband sind wir insbesondere
gefordert, die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt zu erkennen, die Mitarbeitenden zu unterstützen
und auch auf allfällige Probleme hinzuweisen. Auch in den
kaufmännischen Berufen ist zu erwarten, dass sich die digitale
Entwicklung weiter bis auf die einzelnen Jobprofile auswirken
wird. Die Anforderungen an die Mitarbeitenden steigen, der
Anteil an repetitiver und automatisierbarer Arbeit wird weiter
sinken. Damit steigt auch die Gefahr, dass Mitarbeitende ihre
Arbeit verlieren und durch digitale Prozesse ersetzt werden.
Diese Entwicklung ist nicht neu und es gibt ein auf den ersten
Blick einfaches Instrument, um in diesem Trend bestehen zu
können: die regelmässige Weiterbildung.
Unsere Bildungsinstitute nehmen diese Herausforderung an
und bieten ein umfassendes Aus- und Weiterbildungsangebot
im Umgang mit digitalen Medien sowie Social Media. Nutzen
Sie die Möglichkeiten und erweitern Sie Ihre Fähigkeiten, um
Erinnern Sie sich noch an Nokia? Ich
war einer von Millionen stolzen Handy-Besitzern der Marke Nokia. Wann
haben Sie zum letzten Mal ein solches
Gerät gesehen? Könnten Sie noch ein
SMS auf einem solchen Gerät schreiben? Heute gibt es Nokia-Handys
(praktisch) nicht mehr. Sie haben den
Trend verschlafen und sind weg vom
Fenster. Können Sie sich noch an Kodak erinnern? An Polaroid-Kameras?
Bestellen Sie ein Taxi noch per Telefon oder nutzen Sie die App von Uber
auf dem Handy? Wann waren Sie zum
letzten Mal in einem Reisebüro?
Wann haben Sie ein SBB-Ticket am
Schalter gelöst? Machen Sie ihre Zahlungen noch am Postschalter? Die
Entwicklung geht rasend schnell – wir
müssen uns also fit halten, um mit
diesen Veränderungen in unserer Arbeit mitgehen zu können. Ganze
Branchen sind daran, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln oder haben
solche bereits umgesetzt.
Wer auf diesem sich rasch wandelnden Arbeitsmarkt bestehen
will, muss sich immer wieder neu diesen Veränderungen stellen und die Bereitschaft haben, sich weiterzuentwickeln.
­Solange wir im Arbeitsprozess integriert sein wollen, ist es
schwierig bis unmöglich, sich dieser Entwicklung zu entziehen. Wer dies versucht, läuft Gefahr, den Anschluss zu verpassen. Positiv formuliert ist es immer auch eine Chance, neue
Wege zu gehen. Ich persönlich habe in den vergangenen Monaten auf ein praktisch papierloses Büro umgestellt und mache ausgesprochen gute Erfahrungen. Trotz vieler Sitzungen,
die meinen Arbeitsalltag prägen, kann ich mit meinem Tablet
und einem Notizbuch «im Gepäck» an fast alle Termine reisen
– und ich habe alles dabei. Alles immer und überall dabei zu
haben könnte auch dazu verleiten, immer zu arbeiten. Hier
muss ich noch weiter an mir arbeiten und regelmässig dafür
sorgen, dass ich im wahrsten Sinn des Wortes auch mal «abschalten» kann. CONTEXT – Dezember 2015/Januar 2016
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BÜRO INTERNATIONAL
DUSCHANBE, TADSCHIKISTAN
Sulhiya Khaidarowa ist zuständig für Marketing und Verkauf im Hotel Serena
in Duschanbe. Die studierte Ökonomin schätzt an ihrem Job, dass er so kommunikativ
und vielschichtig ist.
Beatrice Bösiger
STECKBRIEF
TADSCHIKISTAN
Einwohner Duschanbe:
793 000
Einwohner Tadschikistan:
8,1 Millionen
Arbeitslosenquote:
11 %. Schätzungsweise
1 Million Tadschiken arbeiten
als Arbeitsemigranten
in Russland.
Durchschnittseinkommen:
695 Somoni, etwa
106 Franken pro Monat
Wichtigste Exportartikel:
Aluminium, Baumwolle,
Früchte
Hatten Sie als Kind einen
Traumberuf?
Ich wäre gerne Ärztin geworden. Mich hat immer interessiert, wie der menschliche
Körper funktioniert. Ich war in
der Schule in Anatomie und
Biologie auch immer sehr gut.
Welche Qualitäten sind in
Ihrem Beruf gefragt?
Kommunikation, Interesse an
den Menschen und eine gute
Allgemeinbildung sind wichtig
für meine Arbeit. Jeder Kunde
ist anders, ich muss auf seine
Interessen eingehen können.
Welche Berufe üben Ihre
Eltern aus?
Meine Eltern sind Ingenieure.
Was schätzen Sie an Ihrem
Beruf?
Was ich an meinem Job mag,
ist, dass er jeden Tag anders
ist. Immer wieder treffe ich
neue Menschen und erlebe
spannende Dinge.
Was arbeiten Sie?
Ich bin zuständig für Marketing und den Verkauf im Hotel
Serena in Duschanbe, der
Hauptstadt von Tadschikistan.
Welche Ausbildung haben
Sie gemacht?
Zuerst habe ich ein BachelorStudium in Internationalen
Wirtschaftsbeziehungen an
der Universität Duschanbe
absolviert. Dann bin ich nach
Kasachstan gegangen, wo ich
in Almaty noch zusätzlich
einen Master im selben Fach
erworben habe.
Seit wann sind Sie hier tätig?
2011 habe ich begonnen, im
Hotel Serena zu arbeiten.
Damals waren wir noch in der
Projektphase vor der Eröffnung.
Was ist das Serena für ein
Hotel?
Wir sind ein 5-Sterne-Hotel.
Viele unserer Gäste sind
Diplomaten, arbeiten bei
internationalen Organisationen. Aber auch Leute aus
Duschanbe feiern bei uns ihre
Familienfeste.
CONTEXT – Dezember 2015/Januar 2016
Woran stören Sie sich?
Ich finde es sehr schwierig,
eine Balance zwischen Arbeit
und Freizeit zu finden. Das
Hotel schliesst nie und ich bin
die erste Adresse für Fragen
der Gäste.
Wie sind Sie auf Ihre Stelle
aufmerksam geworden?
Nach dem Studium habe ich in
Kasachstan in einer Bank
gearbeitet. Ich habe aber schon
länger wieder eine Stelle in
Tadschikistan gesucht, da ich
näher bei meiner Familie leben
wollte. Meine Schwester hat das
Inserat dann in einer Zeitung
gefunden.
Arbeiten Sie hauptsächlich im
Team oder allein?
Wir sind ein Team von vier
Leuten, aber ich habe die
Verantwortung.
Wie viele Stunden pro Woche
arbeiten Sie?
Wir arbeiten durchschnittlich
acht Stunden am Tag. Zwei Tage
pro Woche haben wir frei.
Wie oft machen Sie Ferien?
Ich versuche es zweimal im
Jahr. Einmal, um zu meinen
Verwandten in die Berge zu
fahren, sonst reise ich sehr
gerne nach Europa.
Wie viel verdienen Sie pro Jahr?
Das möchte ich nicht sagen.
Nur so viel: In meiner Branche
verdienen die Leute etwa 404
Franken pro Monat. Mein
Gehalt ist etwa viermal höher.
Können Sie Geld auf die
Seite legen?
Ja.
Wie viele Personen müssen
von Ihrem Einkommen leben?
Ich habe keine eigene Familie,
unterstütze aber meine Eltern
und meine drei Geschwister.
Sind Sie gegen Krankheit
versichert?
Ich bin in der staatlichen
Krankenversicherung. Behandlungen sind bei uns eigentlich
gratis. Will man einen guten
Arzt, muss man aber dafür
bezahlen.
Haben Sie eine Altersvorsorge?
Ja, die wird vom Arbeitgeber
bezahlt.
Was möchten Sie beruflich
noch erreichen?
Beruflich habe ich für mein
Alter schon sehr viel erreicht.
Nun möchte ich gerne noch
eine Familie gründen.
7
Űbersetzung:
Was ich an meinem Job mag, ist, dass
er jeden Tag anders ist. Immer wieder
treffe ich neue Menschen und erlebe
spannende Dinge.
STECKBRIEF
SULHIYA
KHAIDAROWA
Zivilstand: ledig
Alter: 36
Wohnform: Eigentumswohnung
mit 2 Zimmern
Wohnort: Duschanbe
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WEIHNACHTSSAMMLUNG
IHR BEITRAG HILFT!
Den meisten Mitgliedern des Kaufmännischen Verbandes geht es gut, zumindest in finanzieller Hinsicht. Wer sich
für die kaufmännische Lehre entschieden und anschliessend vielleicht noch
die eine oder andere Weiterbildung absolviert hat, hat gute Chancen, zum Mittelstand zu zählen. Als Verband setzen
wir uns dafür ein, dass dies auch in Zukunft so bleibt.
Doch nicht allen Mitgliedern unseres Verbandes geht es blendend. Unter
unseren Kolleginnen und Kollegen gibt
es ältere Menschen, deren Rente nur
knapp zum Leben reicht. Es gibt alleinerziehende Väter und Mütter, die sich
täglich anstrengen, aber doch am Monatsende immer bang auf den Kontostand schauen müssen. Und es gibt junge Menschen, die unverhofft während
einer Aus- oder Weiterbildung in eine
finanzielle Notlage geraten. Kurz: Eine
solide Berufsbildung ist zwar eine sehr
gute Voraussetzung für ein Leben in finanzieller Sicherheit, aber vor Schicksalsschlägen ist niemand von uns gefeit.
Deshalb möchte ich Sie bitten, sich
solidarisch zu zeigen. Mit einer Spende
helfen Sie all jenen Berufskolleginnen
und -kollegen, die in eine finanzielle
Notlage geraten sind, und oft braucht es
nur wenig, um Menschen in einer finanziell angespannten Situation Entlastung zu bieten oder eine kleine Freude zu bereiten.
Es ist ein Privileg, dass wir andere
unterstützen können. Nutzen wir es!
Besten Dank.
Daniel Jositsch, Präsident des
Kaufmännischen Verbandes Schweiz
PC-KONTO
WEIHNACHTS­SAMMLUNG DES
KAUFMÄNNISCHEN VERBANDES
8002 Zürich, PC-Konto 87-682166-8
Stichwort: Weihnachtssammlung 2015
CONTEXT – Dezember 2015/Januar 2016
9
10
DIGITALISIERUNG
«Offliner wollen mitreden»
Online- und OfflineZeiten sollte man
in ein ausgeglichenes
Verhältnis bringen,
sagt Joël Luc Cachelin.
Rolf Murbach
Context: Sie beschreiben in Ihrem
neuen Buch die Offliner und plädie­
ren für eine Gegenkultur der Digitali­
sierung. Offliner sind, wie Sie fest­
halten, keine Gegner des Internets.
Was zeichnet sie aus?
Joël Luc Cachelin: Der Begriff ist auf
den ersten Blick vielleicht etwas irreführend. Es sind nicht Menschen, die
nie online gehen. Sie wollen aber mitreden, wenn es um die Gestaltung der
­digitalen Zukunft geht. Sie stören sich
an einzelnen Aspekten und Nebenwirkungen der Digitalisierung – beispielsweise an der übermässigen Fremdbestimmung, dem Update-Zwang und an
einer drohenden digitalen Monokultur.
Wenige grosse Konzerne, ich nenne
sie auch Digitalisierungstreiber, bestimmen massgeblich, wie wir heute
und in Zukunft leben werden.
CONTEXT – Dezember 2015/Januar 2016
Reto Schlatter
Konzerne wie Google, Facebook oder
Amazon sind sehr dominant. Hat eine
Gegenbewegung überhaupt eine
Chance?
Wenn man nicht daran glauben würde,
dass man die Zukunft mitgestalten
kann, würden wir resignieren und das
wäre sehr gefährlich. Es gibt mehrere
Ebenen, wo Mitbestimmung möglich
ist. Zuerst einmal im persönlichen Leben. Es ist wichtig, dass wir erstens Online- und Offline-Zeiten in ein gutes
Verhältnis bringen. Dazu braucht es
Achtsamkeit. Wir sollten uns nicht von
der schieren Menge der digitalen Angebote treiben lassen, sondern bewusst
entscheiden, wann wir einem Angebot
folgen – uns also mit einer kritischen
Haltung im Internet bewegen. Zweitens
werden politische Vorstösse zunehmend wichtig. Denken wir beispielswei-
se an die Diskussion rund um Big Data
und den Datenschutz. Drittens können
wir auch neue Firmen gründen und so
der Monokultur der mächtigen Digitalisierungstreiber Alternativen entgegensetzen.
Zum Beispiel?
Ein Unternehmen produziert Pfeffermühlen mit Störsendern. Stellt man
diese beim Nachtessen auf den Tisch,
kommt die digitale Kommunikation
auf den Smartphones zum Erliegen.
Oder Hotels in Österreich positionieren sich als Offline-Oasen und bieten
Ferien an, in denen man sich digital
entgiften kann. In Kanada gibt es sogar
Camps, wo man für zwei Wochen in ein
Ferienlager einzieht, in dem sämtliche
Technologie verboten ist. Das BlackPhone, ein Schweizer Produkt, ver-
11
spricht, die Datenaufzeichnung zu unterbinden. Immer mehr Browsererweiterungen stellen sicher, dass man im
Internet keine Spuren hinterlässt.
Dennoch sind viele Menschen unkri­
tisch im Umgang mit ihren Daten.
Es ist ihnen egal, ob sie verwendet
werden.
Das ist insofern verständlich, weil man
ja eine Gegenleistung erhält, wenn man
seine Daten zur Verfügung stellt. Die
Gefahren sind aber unsichtbar. Wenn
wir surfen, wissen wir nicht, welche Unternehmen uns beobachten und welche
Datensätze im Hintergrund kombiniert
und weiterverkauft werden. Wir wissen
auch nicht immer, wann Kommunikation, Produkte, Medien und Preise auf
uns persönlich zugeschnitten werden.
Viele Menschen sagen zwar, sie hätten
nichts zu befürchten. Das ist aber meines Erachtens heikel. Ich glaube, die
grösste Gefahr liegt nicht in der politischen Überwachung durch Geheimdienste, sondern in einer Art ökonomischen Diktatur.
Was meinen Sie damit?
Konzerne bestimmen, was wir essen,
was wir fühlen, wen wir kennenlernen
und wo wir in die Ferien gehen. Wir halten uns durch unsere vielen Bildschirme vermehrt in einer Blase auf, in die
nur gewisse Informationen dringen.
Wir wissen nicht, nach welchen Kriterien diese Informationen ausgewählt werden oder auch wer welche Informationen nicht erhält. Je mehr Zeit wir online
sind, desto mehr wird diese Blase auf
uns zugeschnitten. Bildlich gesprochen
leben wir in einer immer engeren und
einer immer undurchlässigeren Blase.
Die Personalisierung verringert vermutlich auch die soziale Mobilität. Auf
ZUR PERSON
JOËL LUC CACHELIN (34)
ist Gründer der Wissensfabrik, einem
Think-Tank für die Herausforderungen
der digitalen Wissensgesellschaft. Er hat
an der Universität St. Gallen Betriebs­
wirtschaft studiert und zur Zukunft des
Managements doktoriert. Vor kurzem
ist sein neustes Buch «Offliner.
Die Gegenkultur der Digitalisierung»
erschienen.
www.wissensfabrik.ch
Kontaktplattformen trifft man nur
Gleichgesinnte. Bücherempfehlungen
funktionieren ebenfalls auf diese Weise.
Man findet, was man schon kennt. Zufallsbekanntschaften und Zufallsfunde
werden rar. Das Leben wird genau auf
unsere Zahlungsbereitschaft zugeschnitten, die Algorithmen halten uns gewissermassen in unserem sozialen Milieu
gefangen.
Lektürevorschläge aufgrund der Käufe
anderer Kunden haben auch etwas
Gutes.
Auf jeden Fall. Dennoch besteht die Gefahr, dass vieles absehbar ist und es nur
noch wenige Überraschungen gibt. Man
bewegt sich in einer Art Endlosschlaufe
im Immergleichen.
Wer steckt dahinter?
Es gibt Verschwörungstheorien, die besagen, dass einige wenige die gesamte
Entwicklung steuern. Daran glaube ich
nicht. Aber es gibt sicher einige klar
identifizierbare Digitalisierungstreiber
– im Moment vor allem aus dem Bereich der Hard- und Software. Neue wer-
«Man bewegt sich in
einer Art Endlosschlaufe
im Immergleichen.»
den dazu kommen, etwa in den Bereichen Kleidung, Schuhe, Uhren und
Schmuck. Chips, die unseren Ort erkennen, oder Sensoren, die unsere Gesundheits- und Fitnessdaten aufzeichnen,
werden immer billiger. Schaut man sich
die heutigen Digitalisierungstreiber an,
kann man auch über eine geopolitische
Dimension der Digitalisierung spekulieren.
Was kann ich als Nutzer und Konsu­
ment tun, um dieser Entwicklung
nicht ganz ausgeliefert zu sein?
Ich glaube, generell ist es wichtig, die
Gefahren des Digitalen zu erkennen.
Das ist der wichtigste und wirkungsvollste Schutz. Wie erwähnt sind die
Browser­einstellungen wichtig. Ich kann
Werbung blockieren oder Programme
installieren, die quasi die Überwachungskameras im Internet ausschalten. Und natürlich kann ich vermehrt
Offline-Zeiten einschalten. Wenn ich
zum Beispiel jemanden kennenlernen
IMPULSTAGUNG
DIE DIGITALE ARBEITSWELT –
FLUCH ODER SEGEN?
Eine Veranstaltung des Kaufmännischen
Verbandes im GDI Gottlieb Duttweiler
Institute Rüschlikon
Mittwoch, 27. Januar 2016
Referenten: Karin Frick,
Joël Luc Cachelin, Rolf
Dobelli, Anitra Eggler,
Simon Pierro
will, dann sollte ich mich nicht nur
stundenlang auf Dating-Plattformen
aufhalten, sondern wieder mal unter
Menschen gehen. Bücher kaufe ich
auch im Buchladen, so stosse ich auf unerwartete Lektüre.
Gibt es also diese Sehnsucht nach dem
Analogen und Alten? Immer mehr
Menschen kaufen wieder Vinylplatten,
Vintagemöbel sind beliebt und man
erwirbt Rucksäcke, die an die 60erJahre erinnern.
Dem ist so. Je digitaler wir leben, desto
grösser wird die Sehnsucht nach Körperlichkeit und Sinnlichkeit. Die Welt
der Screens ist nicht körperlich, kalt und
anonym, vieles ist weder spür- noch
sichtbar. Der Retrotrend ist eine Antwort darauf.
Das Leben in und mit dem Internet
entwickelt auch eine Eigendynamik.
Man wird dauernd abgelenkt und
beim Surfen mit Informationshäpp­
chen und kleinen Sensationen
belohnt. Es ist nicht einfach, sich
dem zu entziehen, sich auf eine Sache
zu konzentrieren – selbst wenn man
weiss, dass es erfüllender ist.
Ich mache auch diese Erfahrung. Ich
habe Mühe, mich auf einen Film oder
einen längeren Text zu konzentrieren.
Sobald es langweilig wird, bin ich versucht, etwas mit meinem Smartphone
zu tun. Wenn man sich aber einlässt, ist
dies dann häufig sehr befriedigend.
­Andererseits kann man sich fragen, wie
schlimm es wirklich ist, wenn man einen Teil seiner Zeit online «vertublet».
Wir unterliegen auch etwas dem ökonomischen Diktat, jeden Moment unseres
Lebens zu optimieren. Das löst Stress
aus. Entscheidend ist, ob ich erkenne,
wenn mich die digitale Welt ermüdet
CONTEXT – Dezember 2015/Januar 2016
12
DIGITALISIERUNG
Menschen, sind durch die Digitalisierung überfordert. Sie verstehen nicht
mehr, was geschieht, können der rasanten Entwicklung nicht mehr folgen.
Oder sie wollen es nicht. Es gibt auch
eine globale Perspektive: Einige Länder
sind unterdigitalisiert und werden abgehängt – während andere die Spielregeln der digitalen Gesellschaft vorgeben und vielleicht in Zukunft noch
mehr Lebensbereiche regeln wollen.
und ich mich dann dem entsprechend
verhalte. Das kann auch Disziplin erfordern, weil die Anwendungen des Digitalen uns süchtig machen können.
Die Digitalisierung durchdringt alle
Lebensbereiche. Sie hat Alltag und
Berufswelt stark verändert. Wer sind
die Verlierer und wer die Gewinner?
Wer aufgrund der Digitalisierung seinen Job loswird, gehört natürlich zu den
Verlierern. Viele, vor allem auch ältere
Die Disruption, das heisst die Zerstö­
rung herkömmlicher Geschäftsmodel­
le und die Überführung in neue,
ist ein grosses Thema. Prominente
Beispiele sind Uber und Airbnb.
Stellen gehen dabei verloren. Anderer­
seits entstehen auch neue Jobs.
Bei jeder Revolution verschwinden Stellen, und es entstehen neue. Im Unterschied zu früheren Revolutionen gestaltet sich die Veränderung aber in
rasanter Geschwindigkeit und die von
Ihnen aufgezeigten Beispiele zeigen
sehr gut auf, dass die neuen weniger
Mitarbeitende brauchen als die alten. In
der Regel sind die neuen Jobs komplexer und stellen höhere Anforderungen
an die Arbeitnehmer. Man spricht von
einem Skill-Shift, bei dem der Umgang
mit der Digitalisierung, Innovationskraft, Changefähigkeit und Selbstkom-
«Bei jeder Revolution
verschwinden Stellen,
und es entstehen neue.»
petenz wichtiger werden. Der Jobverlust
kann aber auch mit einer Verlagerung
oder Neuerfindung von Jobs einhergehen. Die Verkäuferin im Supermarkt
zum Beispiel übernimmt aufgrund des
zunehmenden Selfscannings in Zukunft vermehrt beratende oder soziale
Aufgaben – indem sie mit den Kundinnen spricht und den Kunden Menüvorschläge macht. Ob neue Arbeit entsteht
oder alte Arbeit erhalten bleibt, hängt
auch von uns Kundinnen und Kunden
ab.
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FRAG DEN CHEF
Was können Arbeitnehmende tun,
damit sie nicht aus der Arbeitswelt
fallen?
Ich glaube, die Kernkompetenz des digitalen Zeitalters ist die Selbstkompetenz. Wichtig ist die Selbstreflexion und
das Selbstbewusstsein. Ich muss wissen,
was ich gut kann, und ich sollte dies im
Internet zeigen. Man kommt auch immer weniger darum herum, sich bis zu
einem gewissen Grad im Netz zu präsentieren. In der künftigen Arbeitswelt
werden wir vermehrt in Projekten für
mehrere Arbeitgeber tätig sein. Netzpräsenz und die digitale Markenführung des Ichs wird daher bedeutender.
Um sich behaupten zu können, sind zudem die Vernetzung sowie die permanente Weiterbildung wichtig. Ich glaube, dass gerade auch das persönliche
Wissensmanagement wichtiger wird.
Wir werden vermehrt für mehrere Arbeitgeber gleichzeitig und während unserer beruflichen Laufbahn für 5, 10
oder vielleicht sogar 20 Arbeitgeber tätig sein.
LE S ETIPP
Kritik an der
Digitalisierung
In seinem Buch «Offliner» zeigt Joël Luc
Cachelin, wie das Internet immer tiefer in
unseren Alltag eindringt und wie sich
gegen diese Entwicklung vermehrt
Widerstand formiert. Protagonisten sind
die sogenannten Offliner. Sie bekämpfen
die fremdbestimmte Digitalisierung,
deren Treiber und Profiteure. Dabei
verzichten sie nicht auf das Internet,
vielmehr wollen sie sich am Design der
Zukunft beteiligen.
Cachelin skizziert mögliche Szenarien.
Noch sei offen, ob die Offliner die Form
einer politischen Partei, einer Aussteigerbewegung oder einer Terrorgruppe
annehmen. Für den Autor ist klar, dass
Wirtschaft und Politik verlieren, wenn
sie die Argumente, Visionen und Märkte
der Offliner ignorieren.
Joël Luc Cachelin:
Offliner. Die
Gegenkultur der
Digitalisierung.
Stämpfli Verlag
2015, 29.90 Franken
Die Qual
der Job-Wahl
Sie suchen dringend einen Job. Seit
ein paar Monaten halten Sie sich mit
Freelance-Aufträgen über Wasser.
Und der Pegel steigt. Manchmal sogar
gegen Hochwasser. Dank persönlichen Beziehungen haben Sie ein
­Job-Angebot erhalten. Bei einem
Grossunternehmen. Job wäre interessant, Lohn gut, das Drumherum
sehr gut. Bekannte, die dort arbeiten,
sind zufrieden.
Gleichzeitig haben Sie sich auf
eine andere Stelle beworben. Ganz
regulär. Sagen wir Job B. Auch in
­einem grossen Unternehmen. Job
­wäre interessant, Lohn sehr gut,
Drumherum gut. Allerdings sind
Sie hier ein Bewerber unter vielen
und kennen niemanden.
Das Problem: Sie müssen bei Job
A zusagen, noch bevor klar ist, ob
das mit Job B etwas wird. Würden Sie
den fetten Spatz in der Hand nehmen
oder den Vogel auf dem Dach, der
vielleicht nicht mal eine Taube ist?
Die Frage ist, wie gut Sie sich mit
Vögeln auskennen. Spatzen und
­Tauben sind weit verbreitet. Wenn
nicht gar eine Plage. Natürlich hilft
es, wenn Sie bereits den einen oder
anderen Vogel im Betrieb kennen
und wissen, wie der Wind pfeift.
Und weil Erfolg im Business auf
Beziehungen gründet und nicht
auf Ungewissheit, empfehle ich
Annahme von Job A.
Schöner aber als der Spatz in
der Hand, ist die Taube auf dem
eigenen Dach. Der spannendste
Job heisst weder A noch B. Sie
üben ihn bereits aus. Als Freelancer verfügen Sie über etwas, um
das Sie unzählige Spätzchen und
Täubchen in den Konzernkäfigen
beneiden: Freiheit. Sie sind das
Rotkehlchen, der Kanarienvogel,
der Pfau, der Strauss, der Adler,
der frühe Vogel, der seine eigenen
Würmer fängt und seine eigene
Flugbahn bestimmt. Nicht immer
das gemütlichste Nest. Aber Ihr
eigenes.
Überlegen Sie gut, ob Sie die
vielleicht aus der Not gewonnene
Selbstständigkeit nicht zur Tugend
machen wollen. Beziehungen zu
Grossunternehmen bestehen.­
Diese könnte man in Aufträge
­ummünzen. Und vielleicht ­sogar
expandieren. Warum also nicht
ein paar eigene Spatzen für sich
pfeifen lassen, anstatt in den Käfig
wandern und Konzernkörnli
­picken?
RINALDO DIEZIGER ist Chef vom
Ganzen der Übersetzungs- und
Textagentur Supertext in Zürich.
CONTEXT – Dezember 2015/Januar 2016
13
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ICH BIN ....
15
...Sozialversicherungsfachfrau
Alexandra Müller, 25, arbeitet seit sechs Jahren
auf der Arbeitslosenkasse des Kantons
Aargau. Im März übernimmt sie zum ersten
Mal eine Führungsaufgabe.
I
Therese Jäggi
ch bin momentan für die Dossiers von 300 erwerbslosen Personen zuständig. Natürlich beanspruchen mich nicht alle
Klienten gleich intensiv. Da gibt es die einfachen Fälle wie
Schul- oder Lehrabgänger, diese erhalten einen Pauschalbetrag und
finden in der Regel auch innert nützlicher Frist eine Stelle. Anderseits sind wir mit Menschen konfrontiert, die sich in einer schwierigen Situation befinden. Das kann beispielsweise jemand sein, der
wegen eines Burn-outs die Stelle verloren hat, Krankentaggeld bezieht und ausser beim RAV auch bei der IV angemeldet ist und eine
Teilzeitstelle sucht. Unsere Aufgabe ist es dann, aufgrund dieses
komplexen Sachverhalts ein Arbeitslosen-Taggeld zu berechnen.
Es fällt auf, dass immer mehr Menschen von Burn-out betroffen
sind. Diese brauchen bei der Bewältigung der Formalitäten oft unsere Unterstützung. Es kommen aber auch Leute zu uns, welche befürchten, im Zusammenhang mit einer bevorstehenden Umstrukturierung die Stelle zu verlieren. Andere rufen an und beschweren
sich, weil das Geld noch nicht eingetroffen ist oder weil es nirgends
hinreicht. Zum Glück haben wir aber auch immer wieder erfreuliche Begegnungen, zum Beispiel wenn uns jemand mitteilt, dass er
eine Stelle gefunden hat und sich für unsere guten Dienstleistungen bedankt. Ich habe grosse Freude am Kontakt mit Menschen,
auch wenn es nicht immer einfach ist.
Letztes Jahr habe ich den Fachausweis als Sozialversicherungsfachfrau erworben. Von dieser Weiterbildung profitiere ich bei meiner
Arbeit täglich. Ich weiss Bescheid über die verschiedenen Sozialversicherungen. Das ist insofern wichtig, als unsere Klienten häufig mit
mehreren von diesen zu tun haben. Im nächsten März kommt eine
neue Aufgabe auf mich zu. Ab dann werde ich ein siebenköpfiges
Team leiten. Auf diese neue Herausforderung freue ich mich sehr.
CV
2005–2008 Ausbildung zur Kauffrau (E-Profil)
bei der Gemeindeverwaltung Oberentfelden
2008–2009 Sachbearbeiterin Einwohnerkontrolle
Oberentfelden seit 01 .11 .2009 Sachbearbeiterin Arbeitslosenentschädigung bei der
Informationen:
Öffentlichen Arbeitslosenkasse des Kantons Aargau
examen.ch
2012–2014 Weiterbildung zur Sozialversicherungs- Das Prüfungsportal
des Kaufmännischen
fachfrau mit eidgenössischem Fachausweis an der
Verbandes
Handelsschule KV Aarau
CONTEXT – Dezember 2015/Januar 2016
16
SPRACHEN
Das Business mit dem
Business English
In der globalisierten Berufswelt sind
gute Englischkenntnisse immer wertvoller. Die London School of English
hat sich auf Business English spezialisiert. Ein Augenschein vor Ort.
Andrea Mašek
E
in formelles GeschäftsE-Mail, das mit «Dear
Sir or Madam» beginnt,
muss mit «Yours faithfully» unterzeichnet werden. Genau wie ein Geschäftsbrief. Für die sechs Teilnehmenden im
Kurs «International Business Communication» (IBC) ist das neu. Sie hätten
mit «Yours sincerely» geschlossen. Das
sei richtig, wenn der Brief respektive
die Mail mit «Dear Mr/Ms Smith» beginne, erläutert Lehrer Richard McNeff
die Feinheiten des Business English.
Später informiert er noch über die
neusten, eher informellen Trends zum
Thema.
Damit nehmen die Studierenden
praktische und sofort anwendbare
Kenntnisse aus der Stunde mit und sind
zudem in jeder Beziehung up to date.
Sie wissen nun zum Beispiel, dass im
Englischen immer weniger Kommas gesetzt werden. McNeff nutzt die Gunst
der Stunde auch für eine Überprüfung,
wie es um die Kenntnisse der Zeiten
steht. Die sitzen bei den sechs bestens.
Dafür gibt es bei der Aussprache beim
einen oder der anderen etwas zu korrigieren.
CONTEXT – Dezember 2015/Januar 2016
Wer zwei Wochen in das Leben in London eintaucht, profitiert viel von einem Sprachaufenthalt.
Auffällig ist, dass die Teilnehmenden des IBC-Kurses eher älter sind. Alles gestandene Geschäftsleute, wie sich
herausstellt: KMU-Geschäftsführer, HRund Spitalmanager, Wirtschaftsförderer,
Techniker und Anwälte. Sechs verschiedene Nationen aus zwei Kontinenten.
Dieses Bild bestätigt sich quer durch
alle Kurse – und ist eine der Spezialitäten der London School of English.
MIT FAMILIENANSCHLUSS
Die Schule in den Holland Park Gardens im noblen Stadtteil Kensington ist
spezialisiert auf Business English für
Fach- und Führungskräfte im mittleren
und oberen Kader. «Sie gehört zu den
renommiertesten der Welt, weshalb wir
seit langem mit ihr zusammenarbeiten», sagt Max Wey, Geschäftsführer
Business Class bei Boa Lingua. Der Spezialist für Sprachtrainings hat Context
den Besuch der Londoner Schule ermöglicht. Wey empfiehlt einen Kursbesuch vor allem Geschäftsleuten, deren
Zeit limiert ist und die schnelle und sofortige Resultate brauchen.
Die Studierenden bekräftigen, wie
wertvoll zwei Wochen in dieser Umgebung sind – wöchentliche Englischstunden im Heimatland würden nichts nützen. «Wohnen sie erst noch in einer
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Gastfamilie, bewegen sie sich von morgens bis abends in einem englischsprachigen Umfeld, was zusätzlich von gros­
sem Nutzen ist», betont Wey. Boa Lingua
bietet deshalb diese Unterkunftsmöglichkeit an, nebst Wohnungen oder Hotelaufenthalten.
Serena Rau, beim Pharmariesen
Roche tätig und für zwei Wochen in
London, hat die Familienvariante gebucht und ist begeistert. Die 51-Jährige
nimmt mindestens drei Mal die Woche
auch das Abendessen mit der Familie
zusammen ein und hat stets jemanden
zum Reden. «Ich erfahre sehr viel über
das Leben in London», sagt sie. Die Stadt
erkundet sie in der Freizeit. London
war für sie der Wunschort, die Schule
wurde ihr einerseits von einer Kollegin,
andererseits von ihrer Arbeitgeberin
empfohlen. Viele Schweizer Grosskonzerne sind gute Kunden der Londoner
Schule.
AUF WÜNSCHE WIRD EINGEGANGEN
Im Durchschnitt melden sich die Businessleute für zwei Wochen an. Der beliebteste Kurs ist «Communicating Effectively in English» (CEE). Er sei für
alle Berufe geeignet, sagt Chris Newman, Market Manager bei der London
School: «In diesem Kurs geht es um die
generelle Interaktion, nicht so sehr um
den Inhalt, und dies brauchen alle Geschäftsleute, ob sie aus der Energie-,
Versicherungs- oder Bildungsbranche
kommen». Gut gebucht ist auch der
dreiwöchige Kurs für Juristen. Im Aufwind sind besondere Angebote für Angestellte in der Öffentlichen Verwaltung. Für alle Kurse gilt: Sie sind an 51
Wochen im Jahr buchbar (ausser in der
Weihnachtswoche), können jeden Montag begonnen werden und finden immer statt.
Anfang Woche dürfen die Studierenden jeweils auch ihre individuellen
Wünsche anbringen. Diese werden umgesetzt, der Unterricht darauf abgestimmt. Das hebt die Schule von der
Konkurrenz ab. Diese sei gross, habe in
den letzten Jahren zugenommen, wie
Chris Newman erklärt. In Irland und
Malta, die nicht mit Währungsproblemen zu kämpfen haben wie die Briten,
ist das Sprachschulbusiness zum Beispiel am Boomen. «Als Teil der Exportindustrie sind wir stark von der Wirt-
schaftslage abhängig», sagt Newman
weiter und bezeichnet die vergangenen
Jahre als Achterbahnfahrt. «Schlechtes»
Beispiel sind etwa die Schweizer Bankangestellten, die nur noch spärlich Kurse buchen.
DER IDEALE KURS
Die Schweizer/innen, so stellt Newman
fest, zieht es zudem weiter fort für
Sprachaufenthalte, nach Australien.
Eine Herausforderung für die Schule
sei auch, dass «die Leute heute besser
Englisch können. Wir müssen unser
Sprachtraining dieser Situation anpassen und noch mehr auf Bedürfnisse
eingehen.» Von Vorteil für eine Sprachschule sieht er jedoch die stetige Globalisierung: Die Geschäftswelt werde immer internationaler – und Englisch sei
die verbindende Sprache. Zudem müsse
man andere Kulturen besser verstehen
können, und da sei eine Schule mit vielen verschiedenen Nationalitäten ideal,
«Wir klären die
Bedürfnisse der
Teilnehmenden bereits
im Vorfeld ab und
vermitteln so den
idealen Kurs.»
so Newman. – Deshalb ein Tipp für Berufsleute aus der Schweiz: Den Sommer
eher meiden, im Winter hat es weniger
Eidgenossen.
Tatsächlich kann man sie im November und Dezember an einer Hand
abzählen. Die meisten buchen ihren
Sprachaufenthalt via Boa Lingua. «Wir
klären ihre Bedürfnisse bereits im Vorfeld ab und vermitteln ihnen den für
sie idealen Kurs», erklärt Max Wey. Das
kann dann ein branchenbezogener
Kurs etwa im Marketing oder im HR
sein, mit vier bis fünf Teilnehmenden
oder ein 1:1-Kurs. Das Durchschnittsalter unter den Boa-Lingua-Teilnehmenden ist um die 40.
MULTIMEDIALER UNTERRICHT
Die London School of English bietet jedoch auch Kurse für junge Menschen,
die am Anfang ihrer Karriere stehen. An
ANDREAS ALTMANN (46)
CUSTOMER SERVICE MANAGER
«Um mich geschäftlich und auch privat einigermassen verständigen zu
können, habe ich hier an der Schule
fünf Wochen gebucht. Ich habe zu
Hause zwar Kurse belegt, aber das
hat nie funktioniert. Ich hoffe nun,
das Englisch geht mir ein wenig ins
Blut. Meine Umgebung bestätigt mir
auf jeden Fall, dass ich Fortschritte
gemacht habe.
Die Lektionen sind perfekt: Sie
sind eine gute Mischung zwischen
Englisch fürs Geschäft und für Privat. Wir nehmen jede Menge Themen durch. Wir können ja auch unsere Interessen angeben. Das hilft.
Der Unterricht ist sehr gut. Die
Lehrer wechseln jede Woche. Das
System passt mir. So profitiere ich
von verschiedenen Stilen.
Die meisten meiner Mitstudenten sind freiwillig hier. Wir verfolgen
alle das gleiche Ziel. Das ist ebenfalls
von Vorteil. Die Schule habe ich gewählt, weil das Durchschnittsalter
hoch ist. Es gibt nicht viele Schulen,
die das bieten können. Die 35- bis
50-Jährigen werden sonst vernachlässigt.
Ich schätze auch die familiäre
­Atmosphäre hier an der Schule. Untergebracht bin ich in einer Wohnung. Die ist okay, etwas laut. Nächstes Jahr komme ich wieder, das ist
schon fest eingeplant.»
diesem Tag steht das Vorstellungsgespräch im Zentrum des Kurses «Young
Business English». Die drei Studentinnen diskutieren lebhaft mit Lehrer Daniel O’Brien über Gesprächsstrategien,
typische Fragen und mögliche Antworten. Obwohl sie sich auf den Inhalt konzentrieren, versteht es O’Brien immer
wieder, sprachliche Finessen einzuCONTEXT – Dezember 2015/Januar 2016
18
SPRACHEN
WERNER KRÜSI (61)
VERWALTUNGSRAT FISBA AG
«Ich habe in den zwei Wochen mein
Englisch wieder aufpoliert. Es hat mir
viel gebracht. Über die Jahre haben sich
bei mir schlechte Gewohnheiten eingeschlichen. Nun bin ich in Sachen Zeiten und Modalverben zum Beispiel
wieder sattelfest.
Englisch brauche ich viel im Job.
Bis vor kurzem war ich noch CEO eines KMU, nun bin ich im Verwaltungsrat für die internationale strategische
Entwicklung zuständig. Ich habe viel
mit den USA und Asien zu tun.
Vor 23 Jahren war ich bereits einmal an der London School of English.
Damals war es super. Wir schickten
auch immer wieder Angestellte von
uns in diese Schule. Die Kosten dafür
haben wir zu 100 Prozent übernommen. Die Schule ist immer noch gut.
Die Lernmethoden haben sich aber
völlig verändert. Ich lerne nun auch,
was ich aus dem Internet für mich und
mein Englisch ziehen kann.
In meiner Klasse in International
Business Communication habe ich super Kollegen. Es ist ein guter Mix: Es
sind alles Manager, die wissen, um was
es geht. Die alle grosse Erfahrung mitbringen. Kulturell sind wir völlig unterschiedlich und für mich ist es sehr
spannend zu sehen, wie die anderen
ticken. Persönlich hätte ich gerne noch
etwas mehr Grammatik. Doch mit dem
1:1-Kurs, den ich ebenfalls gebucht
habe, bin ich sehr zufrieden. Da werden alle Wünsche erfüllt.
Als Unterkunftsart habe ich dieses
Mal eine Wohnung gewählt. Sie ist nur
zwei Minuten von der Schule weg.
Abends geniesse ich London.»
LONDON SCHOOL OF
ENGLISH IN ZAHLEN
1912 gegründet
2 Centres in London
1 Centre in Canterbury (Kent)
28 Unterrichtsräume
85 Studierende durchschnittlich
1386 Studierende pro Jahr
42 Jahre Durchschnittsalter
24 Jahre Durchschnittsalter junge
Berufsleute
5 Top-Herkunftsländer der Studierenden: Brasilien, Schweiz, Frankreich, Italien, Japan
60 Minuten dauert eine Lektion
3-gängiges Mittagsmenü ist
gratis, ebenso Pausenverpflegung
800-2000 Franken/Woche
kosten die Kurse
Ab 1850 Franken/Woche kostet
ein 1:1-Kurs
460 Franken/Woche kostet die
Unterkunft in einer Familie (mit
eigenem Bad) und drei Abendessen
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Confédération suisse
Confederazione Svizzera
Confederaziun svizra
Eidgenössische Koordinationskommission
für Arbeitssicherheit EKAS
SEITZ
GABY EIGENMANN (53)
CONSULTANT HR
«Der Kurs Communicating Effectively in English ist super. Ich brauche für meine Arbeit kein Englisch,
möchte aber gerne drin bleiben, meine Kenntnisse nicht verlieren. Der
Sprachunterricht ist ausgezeichnet
und dank der Internationalität der
Mitstudierenden bekommt man andere Perspektiven mit. Wir haben im
Kurs Leute aus Russland, Kroatien,
Japan und Frankreich. Das gibt mir
Impulse für meine Arbeit. Als Bildungs-Coach hilft es mir zudem, die
Seite der Studentin zu sehen und zu
erleben.
Ich war letztes Jahr bereits hier,
für drei Wochen. Damals habe ich in
einer Familie gewohnt und es hat
mir sehr gut gefallen. Dieses Jahr bin
ich für zwei Wochen hier und wohne
in einer Wohnung. Die ist sehr nah
und sehr laut. Das nächste Mal werde
ich aber wohl nur am Morgen Kurse
buchen, damit ich mehr Zeit habe,
die Stadt zu genies­sen.»
bringen und damit den Wortschatz der
jungen Berufsleute zu erweitern. Auch
für eigene Erfahrungen hat es Platz,
und es wird ersichtlich, wie die Dinge in
verschiedenen Ländern jeweils anders
gehandhabt werden.
Alles, was in der Lektion ge- und besprochen wird, tippt der Lehrer sofort
in den PC ein und am Ende der Stunde
erhalten die Studentinnen alle «Notizen» ausgedruckt. Multimedialität wird
an der Schule gross geschrieben. Später
wird anhand eines Videos das Thema
Personalsuche verdeutlicht. Und zum
Schluss gibt es auch in diesem Kurs etwas Grammatik: «inversions».
FAMILIÄRE ATMOSPHÄRE
Die Lehrkräfte sind teils fest angestellt,
teils langjährige feste Freie. «So garantieren wir Qualität», sagt Chris Newman. Mary Giuraniuc bildet eine Ausnahme unter den Muttersprachigen. Sie
habe perfekt Englisch gelernt und sei
deshalb als Lehrerin wertvoll, weil sie
auch die Seite der Studierenden kenne,
meint Newman. In ihrem CEE-Kurs
führt sie heute ein Rollenspiel durch,
bei dem sich verschiedene Themen mischen, von Unterkunft bis Kultur. Dabei
sollen die drei Teilnehmenden Worte
benutzen, die sie neu gelernt haben. Die
Stunde endet mit einer Übung rund um
Präpositionen. «Diese haben wir zwei
Stunden vorher durchgenommen und
ich will testen, was davon hängen geblieben ist», erläutert die Lehrerin.
Nun ist es aber höchste Zeit für eine
Pause. Die verwinkelte Schule in einem
wunderschönen alten Stadthaus Londons tischt in den Pausen und zu Mittag eigenes Essen auf in der grossen
­Cafeteria im Erdgeschoss. Die Studierenden nutzen die Zeit, um mit dem
Personal und anderen Studierenden zu
plaudern. Die Raucher stehen auf der
Terrasse hinter dem Haus und beobachten Tennisspieler, die auf den Plätzen
unmittelbar davor trainieren. Der Holland Park mit seinem originalen japanischen Garten ist ein Kleinod und nur
ein paar Schritte entfernt.
«All dies hilft mit, einen positiven
Eindruck zu hinterlassen», sagt Chris
Newman. Viele der Studierenden buchen mehrmals Kurse – eine Französin
ist bereits das sechste Mal an der Schule.
Viele Schweizer/innen gehören ebenfalls zur treuen Kundschaft. Newman
betont: «Wir sind wie Freunde, deshalb
kommt man gerne wieder.»
Spezialangebote für
­Mitglieder
Boa Lingua ist seit 1989 Spezialist für
weltweite Sprachaufenthalte. Der
Geschäftsbereich Boa Lingua Business
Class konzentriert sich auf Sprachtrainings
im Ausland, die auf die Anforderungen der
modernen Geschäftswelt zugeschnitten
sind. Das Angebot umfasst 40 ausgewählte Schulen in diversen Ländern auf vier
Kontinenten.
Als Partner des Kaufmänni­
schen Verbandes gewährt
Boa Lingua Mitgliedern
Rabatte auf alle Kurse
und hält Spezialange­
bote u.a. im Business
English für sie bereit.
Informieren
Sie sich auf:
kfmv.ch/
boalingua
POINTEN STATT
FAKTEN
Wer kennt dies nicht: Viele reden, aber
kaum jemand hört zu. Oder man vergisst, was eben gesagt wurde. Gerade in
Unternehmen wird viel kommuniziert.
Nicht selten faktenschwanger. Das ist
schwer verdaulich. Schliesslich will
man einen seriösen Eindruck hinterlassen. Dabei sind Kennzahlen Trumpf
und sollen Aufschluss über Erfolg oder
Misserfolg geben. Doch reichen Zahlen aus, um Wirklichkeit abzubilden
oder gar Bewegung ins System zu bringen?
Klar: Fakten sind wichtig – als Indikatoren, als Meilensteine. Doch Zahlen
allein bewegen keine Menschen. Streben
wir zum Beispiel ein ausgewogeneres
Geschlechterverhältnis an oder wollen
mehr altersdurchmischte Teams s­ owie
flexiblere Arbeitsmodelle, dann tun
wir gut daran, von Menschen und
ihren Geschichten zu sprechen. Denn
seien wir ehrlich: Ein Frauenanteil von
40 Prozent bedeutet per se noch nicht,
dass Vielfalt gefördert wird. Genauso
wenig, wie die Aussage, dass 25 Prozent
der Belegschaft über 50 sind, die
­Wertschätzung gegenüber erfahrenen
Mitarbeitenden bezeugt.
Erscheinen Zahlen aber im Kontext mit Geschichten realer authentischer Menschen, so hat dies einen
ganz anderen Effekt: Denn wer möchte
nicht vom Senior Manager hören,
der im Herzen Rockmusiker ist und
wegen seiner Konzerte Teilzeit arbeitet.
Oder vom Familienvater, der Kinderbetreuung und Karriere mit seiner
Frau teilt und daher einen Teil der
Arbeit von zu Hause aus erledigt. Erst
solche Geschichten bleiben im
­Gedächtnis hängen und machen Mut:
Mut für eigene Wege!
YVONNE SEITZ, Head Diversity AXA
Winterthur und frei schaffende Journalistin
CONTEXT – Dezember 2015/Januar 2016
20
ARBEITSRECHT
«Das Arbeitszeugnis ist ein
Dauerthema»
Ein Arbeitsverhältnis ist ­anfällig
für Machtmissbrauch, sagt Rainer
­Mössinger. Mit den Auswirkungen
davon ist der Leiter Rechtsdienst
beim Kaufmännischen ­Verband
häufig ­konfrontiert.
Context: Welches sind momentan
häufig gestellte Fragen, mit denen
Mitglieder an Sie gelangen?
Rainer Mössinger: Aktuell sind Fragen
im Zusammenhang mit der sogenannten arbeitsplatzbezogenen Arbeitsunfähigkeit, die ihre Ursachen meist in
schwierigen Situationen beziehungsweise Konflikten am Arbeitsplatz haben. Daraus ergeben sich in der Regel
Fragen zu den Modalitäten der Auflösung des Arbeitsverhältnisses. Vermehrt
sind wir auch mit dem Phänomen des
Burn-outs konfrontiert. Die Beantwortung rechtlicher Fragen bildet hier aber
nur einen Teil der Beratung. Glücklicherweise verfügen wir seit einigen Jahren zusätzlich über eine psychologische
Beratung, die in solchen Krisensituationen mindestens so wichtig ist und eine
betroffene Person darin unterstützt,
neue Perspektiven zu finden.
Welches sind die «Klassiker» unter
den Fragen?
Ein Dauerthema ist sicher das Arbeitszeugnis. Dabei geht es um Fragen der
CONTEXT – Dezember 2015/Januar 2016
Therese Jäggi
adäquaten Formulierung und vor allem
natürlich um die Berichtigung beziehungsweise Verbesserung von Zeugnisformulierungen. Ein ebenso häufiges
Thema ist die Kündigung und in diesem Zusammenhang die Frage, ob eine
Kündigung allenfalls missbräuchlich
ist. Aber auch in Bezug auf die Anwendung der gesetzlichen Bestimmungen
zum Kündigungsschutz bei krankheitsbedingter Arbeitsverhinderung besteht
regelmässig Beratungsbedarf. Das Herausfordernde dabei ist, dass der Alltag
immer wieder neue Lebenssachverhalte
und Konstellationen bereithält.
Gibt es so etwas wie notorische
Klienten, die immer wieder mit
denselben Problemen kommen?
Natürlich gibt es Arbeitnehmer, die
­wegen weniger guten beruflichen oder
auch kommunikativen Kompetenzen,
wegen gesundheitlichen Beeinträchtigungen, schwierigen Lebensumständen
oder einer Kombination von solchen
Faktoren in der Arbeitswelt einen
schweren Stand haben. Sie können ihre
Marion Nitsch
Stelle meistens nicht aussuchen und
landen eher an Arbeitsplätzen mit
schlechteren Arbeitsbedingungen oder
in der Arbeitslosigkeit. Daraus kann
sich im schlimmsten Fall eine Abwärtsspirale entwickeln, und solche Personen finden sich häufiger in kritischen
Situationen, in denen sie Unterstützung
benötigen.
Leisten Sie Ihre Unterstützung nur
aus dem Hintergrund oder intervenie­
ren Sie auch direkt bei Arbeitgebern
zugunsten eines Mitgliedes?
Selbstverständlich beschränken wir uns
nicht nur auf Beratung, sondern gelangen direkt an einen Arbeitgeber, wenn
das Mitglied allein nicht weiterkommt
und es darum geht, rechtliche Ansprüche gegenüber dem Arbeitgeber durchzusetzen. Gegenpartei sind aber nicht
nur Arbeitgeber, sondern auch Krankentaggeldversicherungen, Pensionskassen oder Sozialversicherungen, die
berechtigte Forderungen von Mitgliedern in ihrer Eigenschaft als Arbeitnehmer nicht erfüllen. Für den Fall, dass
21
eine aussergerichtliche Lösung nicht
möglich ist, verfügen wir über eine
Rechtsschutzversicherung, welche die
Kosten eines Gerichtsverfahrens bis auf
einen geringen Selbstbehalt finanziert.
Braucht es denn eine Rechtsschutz­
versicherung? Sind arbeitsrechtliche
Prozesse nicht gratis?
Es ist richtig, dass arbeitsgerichtliche
Prozesse kostenlos sind – allerdings nur
bis zu einem Streitwert von 30 000 Franken und auch nur hinsichtlich der Gerichtskosten. Teuer wird jedoch in jedem
Fall die Finanzierung eines eigenen Anwaltes. Verliert man einen Prozess, fällt
zudem häufig noch eine Prozessentschädigung an, die man dem Prozessgegner für dessen Anwaltskosten bezahlen
muss. Auch bei einem sogenannt kostenlosen Verfahren können so ohne weiteres mehrere tausend Franken zusammenkommen. Erstreckt sich ein Prozess
dann noch über mehrere Instanzen,
wird das für den Normalverdiener
schnell einmal unbezahlbar. Liegt ein
Fall nicht eindeutig, was ja die Regel ist,
so ist das finanzielle Risiko erheblich.
Ohne Rechtsschutzversicherung kann
man sich heutzutage einen Prozess häufig gar nicht leisten. Unsere Mitglieder
sind dementsprechend gut abgesichert,
wenn sie ihr Recht erkämpfen müssen.
Ganz allgemein, wie beurteilen Sie das
schweizerische Arbeitsrecht? Ist es
gerecht?
Abgesehen von der gerade erwähnten
schwierigen Durchsetzbarkeit des
Rechts ist das Arbeitsverhältnis aufgrund des Machtungleichgewichtes,
also der wirtschaftlichen und existenziellen Abhängigkeit des Arbeitnehmers wie auch des Weisungsrechtes des
Arbeitgebers für Machtmissbrauch anfällig. Das Schweizerische Arbeitsrecht
versucht, dieses Ungleichgewicht mit
verschiedenen Schutzvorschriften zu
verringern. Wenn Sie jedoch einem
Arbeitnehmer, der sich jahrelang für
­
seine Firma eingesetzt hat und wegen
betrieblicher Restrukturierung innerhalb von zwei bis drei Monaten auf der
Strasse steht, diese Frage stellen, so wird
er sie zweifellos verneinen. Dasselbe
gilt für denjenigen korrekten Arbeitnehmer, der ein gravierendes Fehlverhalten seines Vorgesetzten aufdeckt
und darauf mit einem Vorwand entlassen wird, was bekanntlich nicht selten
vorkommt. Diese im schweizerischen
Recht geltende Kündigungsfreiheit
führt im Einzelfall immer wieder zu
ungerechten Ergebnissen. Die weitgehende Kündigungsfreiheit wird jedoch
damit begründet, dass ein flexiblerer
Arbeitsmarkt insgesamt zur Verringerung von Arbeitslosigkeit beiträgt.
Gibt es am schweizerischen Arbeits­
recht etwas, das man Ihrer Meinung
nach ändern müsste?
Zu verbessern gibt es natürlich einiges.
Das gilt vorab für die Qualität der Ge-
setzgebung, die in letzter Zeit eher abgenommen hat. Ich denke da etwa an die
zum Teil wenig präzisen Bestimmungen zum Sozialplan oder den zweiten
Gesetzesvorschlag zum Whistleblowing,
welcher als zu wenig praktikabel beurteilt und deshalb zur Überarbeitung zurückgewiesen wurde, oder an die Regelung der Arbeitszeiterfassung, über
welche die wenigsten Anwender glücklich sind.
Und wie sieht es mit dem Kündi­
gungsschutz aus?
Aus Arbeitnehmersicht wäre – auch unter Berücksichtigung des Prinzips der
Kündigungsfreiheit – der Kündigungsschutz vor missbräuchlichen Kündigungen zu verbessern. Im geltenden
Recht hat ein Arbeitnehmer zwar die
Möglichkeit, eine Entschädigung wegen
missbräuchlicher Kündigung einzuklagen. Indessen scheitert er in den meisten Fällen, weil er den Beweis für ein
missbräuchliches Motiv erbringen
muss. Hier wäre es ein Gebot der Fairness, wenn der Arbeitnehmer im Prozess den Zusammenhang zwischen
Kündigung und einem missbräuchlichen Motiv lediglich glaubhaft machen
und der Arbeitgeber den von ihm geltend gemachten sachlichen Kündigungsgrund nachweisen müsste.
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CONTEXT – Dezember 2015/Januar 2016
22
FREIWILLIGE
BESSERE JOBCHANCEN
DANK ­EHRENAMT
meinnützige Arbeit geleistet. «Diese
Zahl entspricht fast den Stunden, die im
gesamten Gesundheitswesen hierzulande bezahlt geleistet werden», sagt
Elsbeth Fischer-Roth, Geschäftsleiterin
von Benevol Schweiz. Benevol Schweiz
ist die Dachorganisation der Fach- und
Vermittlungsstellen für Freiwilligenarbeit in der Deutschschweiz.
TEILHABE UND INTEGRATION
Die Motivation für freiwilliges Engagement ist unterschiedlich: Stand früher
das altruistische Motiv – «mir geht es
gut, ich will einen Teil davon weitergeben» – im Vordergrund, liegen die Beweggründe heute eher darin, gemeinsam mit Gleichgesinnten etwas zu
bewegen, das sinnvoll erscheint und das
Freude macht. «Ein wichtiges Motiv ist
auch die Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten und die eigene Lebenserfahrung einzusetzen», so Fischer-Roth.
Wer sich freiwillig engagiert, muss
jedoch nicht nur «gratis» etwas leisten,
Freiwilligenarbeit bereichert das Leben.
Und die im ausserberuflichen Engagement
geschulten Fähigkeiten sind auch auf dem
Arbeitsmarkt gefragt.
Helen Weiss
O
b in einer Kindertagesstätte, im Turnverein oder in
der Feuerwehr: Viele Aufgaben der öffentlichen Daseinsversorgung wären ohne den Beitrag von Freiwilligenarbeit
nicht
realisierbar.
Gemäss einer Studie des Bundesamts
für Statistik betätigt sich rund ein Viertel der Schweizerinnen und Schweizer
in institutionalisierten freiwilligen Arbeitseinsätzen, für die sie keine Bezahlung erhalten. Diese Arbeiten werden
von Vereinen, wohltätigen, politischen
CONTEXT – Dezember 2015/Januar 2016
oder öffentlichen Körperschaften organisiert. Männer sind dabei vorwiegend
in sportlichen, kulturellen und politischen Vereinigungen aktiv. Die Frauen,
die ebenfalls am häufigsten in Sportvereinen mit dabei sind, setzen sich zudem
– mehr als die Männer – für sozial-karitative und kirchliche Institutionen ein.
Wie gross die Wirkung der Freiwilligenarbeit tatsächlich ist, zeigt ein Vergleich: Laut dem Bundesamt für Statistik werden in der Schweiz insgesamt
jährlich 665 Millionen Stunden ge-
ANERKENNUNG
Fähigkeiten, die durch Freiwilligenarbeit
erworben werden, können mit dem
gesamtschweizerischen, dreisprachigen
Dossier «Freiwillig engagiert» von
Benevol Schweiz sichtbar und anerkannt
gemacht werden. Darin zeigen die
ausstellenden Einsatzorganisationen und
Vereine die Fähigkeiten und Kompetenzen auf, die im freiwilligen Engagement
eingesetzt werden. «Es ist uns dabei
wichtig, dass nicht eine Qualifikation wie
in der bezahlten Arbeit erfolgt, sondern
dass die Wirkung dieses freiwilligen
Engagements aufgezeigt wird und damit
die Übertragbarkeit auf den bezahlten
Arbeitsmarkt dokumentiert werden
kann», erklärt Elsbeth Fischer-Roth,
Geschäftsleiterin von Benevol Schweiz.
Benevol Schweiz hat für die Einsatzorganisationen einen Dossier-Generator
erarbeitet: Hier werden den verschiedensten Einsatzbereichen wie Vorstandsarbeit, Besuchsdienste, Sport, Jugendund Frauenarbeit wirkungsorientierte
Textbausteine hinterlegt.
www.dossier-freiwillig-engagiert.ch/
dossier-generator
23
sondern kann auch profitieren. So ermöglicht gemeinnützige Arbeit etwa
Teilhabe und Integration: «Sie ist Teil
unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts. Zusätzlich erweitert man damit
sein Kontaktnetz», erklärt Fischer-Roth.
Zudem werden in der Freiwilligenarbeit wichtige Fähigkeiten geschult, die
in der Arbeitswelt geschätzt sind. «Dazu
zählen etwa Flexibilität, die Fähigkeit in
interdisziplinären Teams zu arbeiten
oder Effizienz», sagt Fischer-Roth.
NUTZEN IN DER ARBEITSWELT
Freiwilligenarbeit wird meist im Team
geleistet – das Engagement in der Gruppe, deren Zusammensetzung nicht mitbestimmt werden kann, stellt hohe
­Anforderungen, ist aber auch ein ideales Lernfeld. «Eine Tätigkeit im Vorstand eines Vereins oder einer Organisation ist nicht zu unterschätzen», weiss
Christa Camponovo vom Fachbereich
Beratung der Fachstelle Vitamin B. Die
Fachstelle ist ein Angebot des MigrosKulturprozents und unterstützt ehrenamtliche Vereinsvorstände in ihrer anspruchsvollen Arbeit mit Informationen, Beratung und Weiterbildung. Im
Gegensatz zur Privatwirtschaft, könne
man ein Vorstandsmitglied nicht einfach sanktionieren, wenn es seine
«Hausaufgaben» nicht gemacht habe.
«Ein Verein ist ein urdemokratisches
Gebilde, weshalb von den Mitgliedern
viel Toleranz, Zuverlässigkeit und Verbindlichkeit gefragt sind.»
Dass Erfahrungen, Kompetenzen
und Kenntnisse, die man sich in einem
freiwilligen Engagement aneignet, gewinnbringend im Berufsleben eingesetzt werden können, findet auch Sabine Gysin, Leiterin HR Operations der
Basler Kantonalbank: «Primär stehen
bei der Bewerberauswahl die beruflichen Qualifikationen und Erfahrungen
im Vordergrund. Hat ein Bewerbender
zusätzliche Erfahrung mit gemeinnütziger Arbeit vorzuweisen, kann das ein
weiterer Anhaltspunkt für hohes Engagement, soziale Kompetenzen und besondere persönliche Fähigkeiten und
Eigenschaften sein.» Ausserberuflich
erworbene Kompetenzen könnten sich
vor allem für Bewerbende, die nach einer längeren Pause wieder in der Berufswelt Fuss fassen möchten, als positiv erweisen.
IN BEWERBUNG VERMERKEN
Auch für Roswitha Kick, Leiterin Personal der Alternativen Bank Schweiz AG
ist der Nachweis einer freiwilligen Tätigkeit in der Bewerbung durchaus beachtenswert. «Neben der geforderten
Fachkompetenz müssen unsere Mitarbeitenden auch mit sozialen und ökologischen Themen vertraut sein.» Diese
sogenannte Passung zum Unternehmen sei nicht einfach zu messen; eine
ehrenamtliche Tätigkeit in den entsprechenden Bereichen könne deshalb bei
der Wahl eines künftigen Arbeitnehmenden den Ausschlag geben.
Ein Vermerk über das freiwillige Engagement in einer Bewerbung ist deshalb zu empfehlen, wie Business Coach
und Karriereberaterin Kirsten Brennemann von Brennemann Coaching rät:
«Viele Bewerbende verpassen diese
Chance leider oftmals, da sie annehmen, ihre ehrenamtliche Tätigkeit sei
nicht erwähnenswert.» Freiwilligenarbeit ist aber für einen potentiellen Arbeitgeber nur dann interessant, wenn
ein Bezug zur angestrebten Funktion
und der Erwerb von Zusatzwissen oder
soziale Kompetenzen aufgezeigt werden kann. Sabine Gysin: «Optimal ist
somit Freiwilligenarbeit, die thematisch an den Beruf anknüpft und Erfahrungen ermöglicht, die auf die Arbeit
übertragen werden können.»
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bezogenen Leistungen
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durch den Betrieb von drei Hochverfügbarkeits-Rechenzentren
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CONTEXT – Dezember 2015/Januar 2016
24
LEHRE
EINE ZWEITE CHANCE
sie erklärte, dass sie den Lehrvertrag
auflösen werde. Als Grund gab sie an,
dass Mirjam die Zusammenhänge im
Buchhandel nicht verstehe und in der
falschen Branche sei.
Jeder zehnte Lehrvertrag wird aufgelöst. Die Gründe
dafür sind vielfältig. Dank einem breiten Hilfsangebot gelingt es den meisten Betroffenen, innert nützlicher Frist eine Anschlusslösung zu finden.
Therese Jäggi
M
irjam Keller* erinnert
sich an die Adventszeit
im Jahr 2013. Damals
war sie auf der Suche nach einer Lehrstelle, kurz zuvor wurde ihr Lehrvertrag
aufgelöst. Schnell ist ihr damals klar geworden, dass es für ihr Anliegen im
Buchhandel keine ungünstigere Zeit
gibt, als die hektischen Wochen vor
Weihnachten.
Im August zuvor hatte sie mit einer
Buchhändlerlehre begonnen. Gleich
von Anfang an wurde sie im Laden eingesetzt. Die Inhaberin instruierte sie im
Detail, welche Regeln sie im Umgang
mit Kunden zu befolgen habe. «Wörter
wie cool oder mega waren tabu», erinnert sie sich. Auch sei es verboten gewesen, einzelne Kunden zu duzen. Es sei
für sie aber komisch gewesen, wenn sie
Gleichaltrige mit Sie habe anreden
müssen. Die Buchhandlung war klein,
Mirjam fühlte sich ständig kontrolliert.
Zunächst gab sie sich Mühe, dem detaillierten Vorschriftenkatalog zu entsprechen, doch das sei nicht immer gelungen. Nach einem Monat wurde sie nur
noch im Backoffice eingesetzt.
CONTEXT – Dezember 2015/Januar 2016
Ein Gespräch am Ende der Probezeit fand nicht statt, angeblich weil die
Zeit dafür fehlte. Stattdessen schlug die
Inhaberin vor, dass die Probezeit verlängert werde. Zwei Wochen später verlangte sie ein Gespräch in Anwesenheit
von Mirjams Mutter, in dessen Verlauf
NACH VORNE SCHAUEN
«Am häufigsten geschehen Lehrvertragsauflösungen im ersten Lehrjahr,
ungefähr ein Drittel davon während der
Probezeit», sagt Marc Kummer, Amtschef des kantonalzürcherischen Mittelschul- und Berufsbildungsamtes. Als
häufige Gründe erwähnt er: Konflikt
zwischen den Lehrvertragsparteien, falsche Berufs- oder Lehrstellenwahl sowie ungenügende Leistungen der Lernenden. «Meistens gibt es mehr als
einen Grund, der zu einer Lehrvertragsauflösung führt», sagt Marc Kummer.
Oft werde ein Prozess durchlaufen,
während dem beide Parteien zum
Schluss kämen, dass eine Fortsetzung
des Lehrverhältnisses nicht mehr möglich sei. «Wichtig ist in dieser Phase,
dass man nach vorne blickt, aktiv bleibt
und sich nicht demotivieren lässt.»
Im Januar 2014 machte sich Mirjam
Keller erneut auf die Suche. «Ich musste
mich schon etwas überwinden, denn
ich hatte Angst, dass es auch beim zweiten Mal schief laufen würde.» Ihre Strategie: Sie schrieb keine einzige Bewerbung, sondern ging direkt in die
Buchhandlungen, die ihr interessant
TIPPS
Worauf man achten sollte, um eine
Lehrvertrags­auflösung zu vermeiden:
Als Lernende/r:
Als Lehrbetrieb:
› Beruf und Lehrstelle sorgfältig wählen,
› Nicht zu früh rekrutieren, sondern den
› Sich für den Betrieb interessieren und
› Schnupperlehre nutzen: Bringt der
schnuppern gehen, sich vergewissern,
ob es einem wirklich gefällt.
engagieren.
› In der Berufsschule am Ball bleiben
Jugendlichen Zeit lassen, den Berufswahlprozess zu durchlaufen.
Interessent oder die Interessentin die
notwendigen Grundlagen mit?
Passt er oder sie in den Betrieb?
und bei schulischen Problemen den
Berufsbildner oder die Berufsbildnerin
einbeziehen.
› Lehrbeginn: Intensive Betreuung,
anderen vertrauten Personen suchen,
wenn sich Probleme ergeben.
Quelle:
Mittelschul- und Berufsbildungsamt Zürich
› Frühzeitig das Gespräch auch mit
gute Vorbereitung, regelmässiger
Bildungsbericht.
25
erschienen. Eines Tages kam sie in einen kleinen schönen Laden, der ihr
ganz besonders gefiel. «Der Geschäftsführer und die Lehrtochter waren dort,
und wir haben uns sofort sehr gut verstanden.» Kurz nach diesem ersten
Treffen konnte sie den neuen Lehrvertrag unterzeichnen. Beim zweiten Mal
müsse man entschieden auftreten und
deutlich machen, dass man die Lehrstelle wirklich wolle, und man solle
nicht mehr als nötig auf die Gründe für
die Lehrvertragsauflösung eingehen,
sagt Mirjam Keller.
ALTERNATIVEN SUCHEN
«Zu Lehrvertragsauflösungen habe ich
regelmässig Anfragen», sagt Michael
Kraft, Verantwortlicher für Jugendpolitik und -beratung beim Kaufmännischen Verband. «Die Anrufenden sagen
dann zum Beispiel, ihre Situation sei
megaschlimm, sie würden es einfach
nicht mehr aushalten und wollten aufgeben.» Im Gespräch versuche er dann
jeweils herauszufinden, was mit «megaschlimm» genau gemeint sei. Ob je-
mand gerade etwas den Überblick verloren habe und einfach nur noch diese
Option sehe. In einem solchen Fall versuche er aufzuzeigen, dass es auch noch
Alternativen gebe. «Eine Lehrvertragsauflösung ist schon ein weit reichender
Schritt, der gut überlegt sein muss.»
Manchmal aber sei die Situation schon
dermassen verfahren, dass ein Schlussstrich beziehungsweise ein Neubeginn
besser sei, als sich noch monate- oder
jahrelang abzuquälen.
Anderseits erhält Michael Kraft
auch Anrufe von Jugendlichen, welche
eine Lehrvertragsauflösung bereits hinter sich haben und wissen möchten, wie
sie am besten vorgehen sollen. Eine
gute Sache findet der Jugendberater,
dass man weitere drei Monate die Berufsschule besuchen kann. «Ein grosser
Teil findet während dieser Zeit eine Lösung, und für alle anderen gibt es ein
breites Hilfsangebot.»
Heute beschäftigt Mirjam Keller die
damalige Lehrvertragsauflösung kaum
mehr. Im Februar wird sie die Aufnahmeprüfung für die BMS machen. Mit
ihrem Lehrmeister hat sie bereits abgesprochen, dass sie nach der Lehrabschlussprüfung – neben der Vorbereitung auf die Berufsmatura – für weitere
zwei Jahre weiterbeschäftigt wird. *Name geändert
UNTERSTÜTZUNG
Die folgenden Organisationen bieten
Informationen und Unterstützung
bei Problemen in der Lehre:
kfmv.ch; [email protected]
Unentgeltliche Beratung des Kaufmännischen Verbandes für Lernende.
kfmv.ch/wbp
Beratung für Mitglieder der Fachgruppe
«Wir Berufs- und Praxisbildner/innen».
www.adressen.sdbb.ch
Hier finden sich Kontaktangaben für
alle Berufsbildungsämter. Sie sind
Anlaufstellen für Lernende und Betriebe.
www.jobcaddie.ch
Unbürokratische Begleitung von
Jugendlichen bei Lehrabbruch und
Lehrstellensuche in den Kantonen Zürich,
Zug und angrenzenden Regionen.
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CONTEXT – Dezember 2015/Januar 2016
RAT
GEBER
Haben Sie Fragen rund
ums Thema Arbeitsplatz?
Die Experten des
Kaufmännischen Verbandes
geben den Mitgliedern
Auskunft.
[email protected]
kfmv.ch/beratung
SOZIALPARTNERSCHAFT WOZU?
Gesamtarbeitsverträge sind sinnvoll.
Dennoch gibt es Arbeitgeber, die sich
nicht auf eine Sozialpartnerschaft mit
Gesamtarbeitsvertrag und organisierter Arbeitnehmervertretung einlassen
wollen. Sie möchten lieber direkt mit
den Mitarbeitenden zusammen arbeiten. Was hat dies für Folgen?
Natürlich können die Mitarbeitenden ihre Interessen direkt gegenüber
dem Unternehmen einbringen. Mindestens zwei Probleme stellen sich jedoch
dabei: sie haben keine Vergleichsmöglichkeiten mit ihren Kollegen, und sie
wissen nicht, ob ihre Forderung unverschämt hoch oder eine Selbstverständlichkeit ist. Arbeitnehmerverbände kön-
nen Anstellungsbedingungen über
eine ganze Branche vergleichen
und einordnen, teilweise sogar darüber hinaus. Und sie sind unabhängig und können sich deshalb
auch gegenüber einem Arbeitgeber
exponieren. Bereits eine interne Arbeitnehmervertretung hat durch ihren Auftritt als Gruppe mehr Einfluss.
Ihre Anliegen können nicht einfach als
Einzelinteressen abgetan werden.
Dies missfällt Arbeitgebern, die die
Anstellungsbedingungen anordnen und
nicht im Dialog mit den Arbeitnehmenden festlegen wollen. In der Regel wird
dem Arbeitnehmenden ein Reglement
abgegeben, in dem die bezahlte Freizeit
und der soziale Schutz einheitlich geregelt werden. Die Arbeitnehmenden haben sich damit abzufinden oder müssen
sich eine andere Anstellung suchen.
Deshalb machen Gesamtarbeitsverträge Sinn. Für grössere Unternehmen,
die keinem Branchen-Gesamtarbeitsvertrag angehören, gibt es auch die Möglichkeit für Firmenverträge. Die Personalverbände bündeln die Begehren der
Mitarbeitenden und können mit ihren
Erfahrungen und ihrer Professionalität
die Interessen der Angestellten wirksam
und unabhängig vertreten. Gute Gesamtarbeitsverträge verbessern auch die
Zufriedenheit der Arbeitnehmerschaft.
TIPPS
Lohnzuschlag für Berufsund Praxisbildner/innen
Momentan finden die Lohngespräche
statt. Der Kaufmännische Verband ist
der Meinung, dass Berufs- und
Praxisbildner/innen für ihre Ausbildungs- und Führungsfunktion entschädigt werden sollen.
› Der Kaufmännische Verband
empfiehlt für Praxisbildnerinnen und
Praxisbildner eine monatliche Zulage
von 150 bis 200 Franken.
› Für Berufsbildner/innen mit
diesbezüglich breiterem Aufgabengebiet und mehreren Lernenden wird
ein Zuschlag von mindestens 5% auf
das Grundsalär empfohlen.
› Ausserdem sollte der Mehraufwand
für die Betreuung von Lernenden im
Arbeitspensum berücksichtigt werden.
Für Praxisbildner/innen empfiehlt
der Kaufmännische Verband in der
Regel 10 bis 20 Stellenprozente und
für Berufsbildungsverantwortliche 20
bis 30 Stellenprozente.
Kevin Hofstetter, Fachgruppe wbp,
Kaufmännischer Verband Luzern
Kontaktieren Sie den Kaufmännischen
Verband für eine individuelle
Lohnempfehlung!
Benedikt Gschwind
ist zuständig für verschiedene Gesamtarbeitsverträge
beim Kaufmännischen Verband.
Thomas Wetzel
Von:
An:
Betreff:
Datum:
Thomas Wetzel <tw
[email protected]>
[email protected]
Kompetenzprofil
9.Dezember 2015 16
:20:45 MEZ
Liebes Beratungstea
m
Könnten Sie mir bit
te sagen, wie ich ein
Kompetenzprofil ers
tellen und nutzen ka
Freundliche Grüsse
nn?
durchgestrichen
ANGEMAILT
ANTWORT
Mit einem Kompetenzprofil, das Sie aufgrund Ihrer eigenen realistischen Selbsteinschätzung erstellen, bilden Sie Ihre erworbenen Fach- und Methodenkompetenzen sowie Selbst- und Sozialkompetenzen ab. Dies hilft Ihnen zum Beispiel, die
Stellensuche zielgerichtet anzugehen oder bei ei-
CONTEXT – Dezember 2015/Januar 2016
nem Vorstellungsgespräch überzeugend aufzutreten. Führen Sie für jeden Lebensbereich diejenigen
Stationen auf, die Sie als lehrreich erachten. Halten Sie für jede Station die wichtigsten Lernerfahrungen fest (Wissen, Fertigkeiten, Fähigkeiten).
Beschreiben Sie dabei Ihr Wissen bzw. Ihre jeweiligen Kompetenzen möglichst konkret.
Susana Méndez, Fachverantwortliche Berufsbildungspolitik
RATGEBER
27
LAUFBAHN
45PLUS
Susanne Ott
WIE VERBESSERE ICH
MEINE CHANCEN?
ist Laufbahn- und Karriereberaterin beim
Kaufmännischen Verband Zürich.
[email protected]
Ich bin 49 Jahre jung und suche eine
neue Stelle. Haben Sie mir einige
unkonventionelle Tipps, wie ich
meine Chancen im Markt besser
wahrnehmen kann?
Haben Sie schon an Stellen gedacht, die nie
ausgeschrieben werden? Es handelt sich dabei um Stellen, die dank geeigneter Kontakte
unter der Hand besetzt werden. Was früher
als «Vitamin B» bekannt war, ist heute das
persönliche Netzwerk. Gefragt ist somit ein
aktives Networking.
Den verdeckten Markt können Sie wie
folgt angehen:
Überlegen Sie, wo Ihnen bekannte Personen
arbeiten, die geeignete Stellen kennen
könnten. Vielleicht sind diese bei Firmen
tätig, bei denen Sie ebenfalls gerne arbeiten
würden. Nutzen Sie solche Beziehungen.
›
›
›
›
›
Erklären Sie, was Sie suchen und bitten Sie
um Rückmeldung, wenn diese Kontaktpersonen von frei werdenden Stellen erfahren.
Nutzen Sie auch Ihr privates Umfeld wie
zum Beispiel: Vereine, Sportclubs, Anlässe
Ihres Berufsverbands oder ehrenamtliche
Aktivitäten.
Geben Sie Zufällen und Überraschungen
eine Chance.
Fragen Sie bei ehemaligen Vorgesetzten
nach.
Nutzen und pflegen Sie Ihr Kontaktnetz
aktiv. So erarbeiten Sie sich nach und nach
›
ein Sicherheitsnetz für die Zukunft. Nutzen Sie auch berufsbezogene Veranstaltungen und Aus- und Weiterbildungen.
Pflegen Sie Xing und LinkedIn als Platt­
formen.
Wichtig ist ausserdem, dass Sie sich passgenau bewerben. Damit meine ich, dass Sie im
Inserat wirklich prüfen, was das Anforderungsprofil umfasst und in welcher Weise Sie
dieses erfüllen. Ihr Dossier muss fehlerfrei,
übersichtlich gestaltet, à jour sowie optisch
ansprechend und übersichtlich sein. Aufgrund Ihrer Lebens- und Berufserfahrung
kennen Sie Ihre Stärken bestens. Diese praxiserprobten Vorzüge gilt es herauszuarbeiten, damit Sie sich optimal präsentieren
können.
Laufbahn- und Karriereberatung
des Kaufmännischen Verbandes
steht den Mitgliedern ausser in
Zürich auch in der Ostschweiz und
in Bern zur Verfügung.
PSYCHOLOGIE
UNTERSTÜTZUNG
WIE FINDE ICH EINE
GUTE FACHPERSON?
Aufgrund extremer Belastung
am Arbeitsplatz und gleichzeitig
Turbulenzen im Privatleben erlitt ich
vor zwei Wochen einen psychischen
Zusammenbruch. Nichts ging mehr,
völliges Blackout. Mein Hausarzt
stellte mir ein Zeugnis aus für 100%
Arbeitsunfähigkeit bis Mitte Dezember, verschrieb mir Medikamente und
empfahl mir psychotherapeutische
Unterstützung. Das finde ich eigentlich gut, nur: Wie finde ich einen
guten Therapeuten?
Der Titel Psychotherapeut/in ist seit 2013
geschützt. Sie können sich also an geprüften
Qualitätsmerkmalen orientieren, an Fachtiteln, die geschützt sind: Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie FMH und der Titel
Fachpsychologe/Fachpsychologin für Psychotherapie FSP oder eidg. anerkannte Psy-
chotherapeut/in. Diese arbeiten nach wissenschaftlich anerkannten Methoden sowie
nach Kriterien der Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit. Sie haben die
gleiche therapeutische Ausbildung in unterschiedlichen Methoden. Psychiater absolvierten ein Medizinstudium, Psychotherapeuten
ein Psychologiestudium. Der wesentliche Unterschied: Der Psychiater kann Arztzeugnisse ausstellen und Medikamente verschreiben, der Psychotherapeut nicht.
Zu den Kosten: Die Grundversicherung
der Krankenkasse zahlt Therapien bei
Fachärzten und delegiert arbeitenden Psychotherapeuten (in Kliniken, Ambulatorien und Praxisgemeinschaften). Fragen Sie
bezüglich der Kostenübernahme bei Ihrer
Krankenkasse nach. Oder Sie bezahlen selber, dann sind sie unabhängig.
Das Wichtigste ist aber eine gute
menschliche Passung. Sie sollten eine therapeutische Unterstützung finden, die Ihnen Zuversicht gibt, dass Veränderungsprozesse und Entwicklungsschritte möglich
sind. Da muss die Persönlichkeit der/des
Therapeuten/in zu Ihnen passen. Viele aktuelle Studien belegen, dass ein sehr gros-
Carla Weber
arbeitet als Psychologin beim
Kaufmännischen Verband.
[email protected]
ser Teil der Wirksamkeit einer Therapie in
der Persönlichkeit des Therapeuten liegt
und nicht in seiner Methode.
Ein guter Filter sind Empfehlungen von
Bekannten (Hausarzt, Freunden, Familie).
Das heisst, Sie sollten darüber reden. Fragen Sie in Ihrem Umfeld, wer einen guten
Therapeuten kennt. Wenden Sie sich an
Fachstellen wie z. B. Pro Mente Sana oder
an die psychologische Beratung des Kaufmännischen Verbandes. Wir können Sie unterstützen bei Ihrer Suche. Und dann gibt’s
nur eines: Hingehen und ausprobieren.
CONTEXT – Dezember 2015/Januar 2016
28
KURZ
GAV für Tankstellenshops
Der Verband der Tankstellenshopbetreiber der Schweiz (VTSS) und der
Kaufmännische Verband Schweiz sowie
die Gewerkschaften Unia und Syna haben ihre Verhandlungen zu einem erstmaligen nationalen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) für die Mitarbeitenden in
Tankstellenshops zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht.
Der neue Gesamtarbeitsvertrag legt
unter anderem Mindestlöhne fest, regelt
die Arbeitszeiten und sichert Sozialleistungen wie die Lohnfortzahlung bei
Krankheit oder bei Mutterschaft. Weiter
legt der GAV auch die Eckwerte für den
Vollzug fest. Da für alle Tankstellenshops
in der Schweiz die gleichen Standards
bei den Anstellungsbedingungen gelten
sollen, beantragen die Vertragsparteien
die Allgemeinverbindlichkeit (AVE)
durch die Bundesbehörden. Der neue
Gesamtarbeitsvertrag soll auf den 1. Januar 2017 in Kraft treten.
Karin Oberlin, Leiterin Sozialpartnerschaft, freut sich, dass der Kaufmännische Verband mit dem neuen Vertragswerk neben den bereits bestehenden
Sozialpartnerschaften mit Migros, Coop,
Globus und Lidl einen weiteren GAV im
Detailhandel abschliessen konnte. Mit
dem neuen GAV Tankstellenshops kön-
ANZEIGEN
nen in einem immer bedeutend werdenderen Bereich des Detailhandels die Angestellten nun mit einem nationalen
Gesamtarbeitsvertrag abgesichert werden. Nun sei es wichtig, dass mit einem
effizienten Vollzug die vereinbarten Bedingungen auch tatsächlich umgesetzt
werden.
Die drei bestehenden kantonalen
Gesamtarbeitsverträge dieser Branche
in den Kantonen Freiburg, Luzern und
St. Gallen sollen durch diesen neuen nationalen Vertrag abgelöst werden. Per 1.
Januar 2015 gab es in der Schweiz rund
1300 Tankstellenshops. Gemäss Schätzungen arbeiten rund 11 000 bis 12 000
Mitarbeitende in Tankstellenshops, dies
zum grossen Teil im Teilzeitpensum.
Der neue Vertrag gilt für drei Jahre
ab Inkrafttreten. Die Arbeitgeber lösen
mit der Bereitschaft zu einem Gesamtarbeitsvertrag ein Versprechen ein, das sie
gegenüber den Arbeitnehmerorganisationen bei der Volksabstimmung im
September 2013 gemacht haben. Es ging
um eine Änderung des Arbeitsgesetzes,
damit das Verkaufspersonal in Tankstellenshops das ganze Sortiment auch
nachts und an Sonntagen anbieten kann.
Sozialpartnerschaft
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Herausgeber
Kaufmännischer Verband Schweiz
Telefon +41 44 283 45 33
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Verlagsleitung
Dorothea Tiefenauer
[email protected]
Redaktionsadresse
Kaufmännischer Verband
Context
Hans-Huber-Strasse 4
Postfach 1853, 8027 Zürich
Telefon +41 44 283 45 33
[email protected]
www.context.ch
Sekretariat: Andrea Stoop
CONTEXT – Dezember 2015/Januar 2016
NR. 12/1 – DEZEMBER 2015/JANUAR 2016 | ISSN 1424-5345
Redaktion
Therese Jäggi (tj)
[email protected]
Andrea Mašek (ajm)
[email protected]
Rolf Murbach (mur)
[email protected]
Adressänderungen
Kaufmännischer Verband
Mitgliederadministration
Telefon +41 44 283 45 30
[email protected]
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Erscheinungsweise
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119. Jahrgang
Auflage: 43 182 Exemplare
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Bildnachweise
Titelseite: Keystone/Cultura/ISTL/
Mischa Keijser; S.9: Shutterstock/
IgorAleks; S.13: istockfoto; S.16: zVg;
S.22/3: Keystone/Gaetan Bally;
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Verband; S. 29: zVg.
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neuen Erfahrungen sind die Schweizer
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in Sechser-, Vierer- und Doppelzimmern
oder in Familienzimmern mit je einem
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2015/2016 gegen Vorweisen der MemberCard 20% Rabatt auf den Preis für Übernachtung und Frühstück.
Als Mitglied des Kaufmännischen Verbandes profitieren Sie bereits zum vierten Mal von attraktiven Wintersportangeboten. Zu
unserer
bisherigen
Partner-Destination Savognin (GR)
kommen dieses Jahr sechs weitere Angebote hinzu: Beckenried (NW), Brigels
(GR), Crans-Montana (VS), Gstaad (BE),
Saas-Fee (VS) und Sörenberg (LU). Alle
Partner offerieren Ihnen interessante
Angebote wie zum Beispiel vergünstigte Skitageskarten, Übernachtungen bis
hin zu mehrtägigen Ferienangeboten
inklusive Skipass und Wellness. Diese
Sieben haben es in sich: Insgesamt warten 600 Pistenkilometer darauf, von Ihnen entdeckt zu werden. Wählen Sie
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Wintersport hat viele Facetten und
bietet Ihnen ausser den herkömmlichen Gelegenheiten für Ski- und Snowboardaktivitäten Abwechslung mit
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Auf kfmv.ch/wintersport finden Sie
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Viel Spass und gute Fahrt!
Kaufmännischer Verband, Marketing
CONTEXT – Dezember 2015/Januar 2016
30
CARTOON
CONTEXT – Dezember 2015/Januar 2016
P U B L I R E P O R TA G E
Berufsbegleitend zur dipl. Pflegefachfrau/
zum dipl. Pflegefachmann –
das Gesundheitswesen bietet Perspektiven!
Ein Beruf mit Zukunft
Unterrichtssequenzen im Skillslabor des Careum Bildungszentrums.
Das Gesundheitswesen ist ein spannendes Umfeld, das sich laufend
weiterentwickelt und stets neue Herausforderungen an seine Fachleute
stellt. Die Branche bietet nicht nur vielfältige Berufsbilder, sondern
auch attraktive Karrieremöglichkeiten.
Ab Herbst 2016 wird der Bildungsgang der Höheren
Fachschule Pflege auch berufsbegleitend angeboten.
Diese Ausbildung ermöglicht es, sich beruflich neu
zu orientieren und gleichzeitig im angestammten Beruf oder in der Familienarbeit tätig zu sein. Der Ausbildungsplan des neuen vierjährigen Bildungsgangs
setzt sich aus Schulblöcken und Praktika zusammen,
die eine verlässliche Planung während der ganzen
Ausbildungszeit zulassen.
Im Namen «Careum» sind zwei Elemente enthalten,
die unser Bildungszentrum massgeblich prägen:
«car» steht für das englische Verb «to care» (sich
um jemanden kümmern, betreuen, pflegen), dies ist
allen Gesundheitsberufen gemein; «eum» steht für
«Lyceum» (Latein: Bildungsstätte), da im schulischen Alltag die Vermittlung von fundiertem Wissen
und aktuellen Erkenntnissen im Vordergrund steht.
Praxisbezogene Ausbildung
Als modernes Bildungszentrum, das mitten im Hochschulquartier von Zürich liegt, arbeiten wir mit aktuellsten und praxisorientierten Lehr- und Lernformen.
Unsere Bildungsgänge der Höheren Fachschulen
basieren alle auf dem pädagogischen Verständnis
des Problem basierten Lernens (PBL), eine moderne
Lehr- und Lernform, bei der die Studierenden aktiv
und selbstgesteuert lernen können. Nebst dem Unterricht und Vorlesungen im Careum Bildungszentrum
erarbeiten die Studierenden den Lernstoff selbstständig
in Lerngruppen oder im Selbststudium. Die virtuelle
Lernplattform CareOL (Careum Online Learning),
welche allen Studierenden zur Verfügung steht, ermöglicht zudem ein zeit- und ortsunabhängiges Lernen.
Wichtiger Bestandteil des PBL im Careum Bildungszentrum ist das Skillstraining: Hier findet der Transfer der Theorie in die Praxis statt. Während dieser
Unterrichtssequenzen üben die Studierenden in den
praxisnah ausgestatteten Skillsräumen verschiedene
Handlungen und Abläufe in einer geschützten Lernumgebung. So gewinnen die Studierenden an Sicherheit, was ihnen sowohl im Praktikum ab dem 2. Ausbildungsjahr als auch beim Übertritt in die Berufswelt
eine rasche Integration in den Alltag ermöglicht.
Während der Tätigkeit im Praktikumsbetrieb werden
die Studierenden durch Berufsbildnerinnen und Berufsbildner in ihrem Lernen gefördert und unterstützt.
Im berufsbegleitenden Bildungsgang sowie in den regulären Bildungsgängen nehmen Selbststudium und begleitetes Lernen einen grossen Raum ein. Die berufsbegleitende Ausbildung HF Pflege erfordert von den
Studierenden ausgeprägte organisatorische Fähigkeiten und eine hohe Belastbarkeit. Studierende bestätigen, dass das PBL ein hohes Mass an Selbstständigkeit sowie Disziplin verlange, gleichzeitig aber Teamarbeit wichtig sei. Diese Erfahrungen helfen den Studierenden im Berufsleben, wenn es beispielsweise
darum geht, Verantwortung für komplexe Pflegesituationen zu übernehmen oder eine Problemstellung im
interprofessionellen Team zu diskutieren.
Beim Berufsbild der diplomierten Pflegefachfrauen
und Pflegefachmännern stehen die Patientinnen und
Patienten im Zentrum der Tätigkeit. Sie sind verantwortlich für die Planung und Ausführung des Pflegeprozesses und übernehmen Fach- und Führungsverantwortung in Zusammenarbeit mit verschiedenen
Berufsgruppen der Pflege. Teamarbeit und Kommunikation spielen dabei eine bedeutende Rolle. Darüber
hinaus befassen sie sich mit einer Reihe weiterer Aufgaben, wie z. B. Prävention, Arbeitsorganisation und
Qualitätssicherung. Die Studierenden eignen sich
während der Ausbildung nicht nur fundiertes Wissen
in Pflege- und Naturwissenschaften an, auch angrenzenden Bezugswissenschaften wie Soziologie und
Psychologie wird Zeit eingeräumt.
Nach Abschluss der Höheren Fachschule können die
diplomierten Pflegefachleute unter anderem in Spitälern, Kliniken, Pflegezentren, Arztpraxen, in der Spitex oder in der Industrie arbeiten. Ausserdem steht
es ihnen offen, sich auf einem der Fachbereiche, wie
zum Beispiel Intensivpflege oder Anästhesie, zu spezialisieren oder mit entsprechenden Weiterbildungen
Führungs- und Ausbildungsaufgaben zu übernehmen.
I N F O R M AT I O N E N & A D R E S S E
Informationsveranstaltungen
Nutzen Sie die Gelegenheit und erfahren Sie von unseren Studierenden
und pädagogischen Mitarbeitenden
mehr über die Ausbildung und den
Alltag im Careum Bildungszentrum.
Bei einem Rundgang über den
Careum Campus können Sie auch
einen Blick in die Skillsräume werfen.
Die nächsten Veranstaltungen finden
am Dienstag, 5. Januar 2016
und Samstag, 23. Januar 2016
im Careum Bildungszentrum statt.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Weitere Informationen
Careum Bildungszentrum
Gloriastrasse 16
8006 Zürich
Telefon 043 222 52 00
www.careum-bildungszentrum.ch
careum Bildungszentrum
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