Alles vermag ich durch ihn, der mir Kraft gibt.

Evangelische Kirchengemeinde
Schöneiche
April / Mai 2015
Alles
vermag ich
durch ihn,
der mir Kraft gibt.
Foto: Lehmann
Philipper 4,13
Inhalt
Im Mai
Ich wünsche dir,
dass Gottes
schöpferischer Charme
dich anlächelt
in diesen Tagen:
Am Morgen
zieht der Mohn
seinen Hut vor dir
und der Frühlingswind
streicht dir
als himmlischer Gruß
durchs Haar.
Gott freut sich
– da bin ich gewiss –,
wenn du
sein Lächeln erwiderst.
Foto: Lehmann
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Tina Willms
Geistliches Grußwort zum Monatsspruch April
Bericht aus dem Gemeindekirchenrat
Veranstaltung zum 70. Jahrestag des Kriegsendes
Rückblick – Weltgebetstag in Schöneiche
40 Jahre GEPA
Neue Serie – Kirchen in unserer Nachbarschaft: Hennickendorf
Regelmäßige Veranstaltungen
Gottesdienste
Ökumenischer Gesprächskreis / 11. Musikfest in Schöneiche
Adressen
‚Alle Jahre wieder‘ – Die Konfirmanden waren auf Fahrt
Buchvorstellung – „Die Wanderpfarrerin“
Tiere in der Bibel – Die Taube
Religion für Anfänger: Gibt es ihn noch, den heiligen Geist?
Boden ist Leben
Kinderseite
Besondere Veranstaltungen – Übersicht
Humor / Einladung zum regionalen Bibel-Workshop
Zum Monatsspruch April
Wahrlich,
dieser ist
Gottes Sohn
gewesen!
Matthäus 27,54
Foto: Lehmann
Gottes Sohn wird immer sein
Der Monatsspruch für April „Wahrlich,
dieser ist Gottes Sohn gewesen!” (Matthäus
27,54) gehört in die Passionszeit – von Anfang an. Und er gehört zu den Predigttexten
des Karfreitags – in der fünften Predigtreihe.
Der kirchenjahreszeitliche Zusammenhang wird durch die Verse vor dem Aprilspruch verstärkt. Darin heißt es: Und siehe,
der Vorhang im Tempel zerriss in zwei
Stücke von oben an bis unten aus. Und die
Erde erbebte und die Felsen zerrissen, und
die Gräber taten sich auf ... Als aber der
Hauptmann und die mit ihm Jesus bewachten das Erdbeben sahen und was da geschah, erschraken sie sehr und sprachen:
„Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen!” Der Monatsspruch für den April
kommt mit diesen Versen 51 bis 54 als
regelrechtem Vorspann gut aus und besser
daher. Manche Kirchenmusiker weisen auf
eine einzigartige Auslegung dieser Worte
des Monatsspruchs hin, und zwar in den
Texten und Noten der Matthäuspassion
Johann Sebastian Bachs. Warum sollte es
uns beim Hören und Lesen dieser Sätze
nicht genau so gehen wie dem Hauptmann
und seinem Trupp? Wir hören nicht nur
weitklingende Musik, sondern auch Vers
54 als Predigttext für Karfreitag am 3. April
in der fünften Predigtreihe.
Was lässt der Karfreitag nach dem Tod
Jesu schauen? Anders übersetzt können wir
den Text zu Karfreitag, unseren Monatsspruch, auch so lesen: „Dieser war und ist
und wird sein der Sohn Gottes.”
Erich Franz
April / Mai 2015
Lokales
Bericht aus dem Gemeindekirchenrat
Der Frühling kommt nun mit Macht und die
Natur zeigt uns das Wirken dieser wunderbaren, göttlichen Kraft, die das Leben vergehen und doch immer wieder neu entstehen lässt. Das Osterfest ist das höchste Fest
für uns Christen und soll uns daran erinnern, dass Jesus für uns sein Leben gab, damit unsere Sünden vergeben werden und
wir Menschen einen Neuanfang im Bunde
mit Gott wagen können. Tod und Leben –
so dicht beieinander. Tod und Leben gehören zusammen. Das erleben wir schmerzlich, und doch ist da immer Hoffnung und
der Glauben an ein Leben nach dem Tod
und die Gewissheit, dass Gott uns nicht allein lässt. Die Auferstehung Jesu als Initialzündung und Neubeginn für die Christenheit; der Frühling Zeichen für den Neubeginn allen Lebens.
Dieses Jahr hat wieder mit vielen Aktivitäten in unserer Gemeinde begonnen. Wir
konnten zum Beispiel einen sehr interessanten Abend im Rahmen des ökumenischen
Gesprächskreises erleben, in dem wir uns
daran erinnerten, dass viele von uns selbst
einmal Flüchtlinge waren. Und wie es war,
einen Neuanfang in einer fremden Umgebung machen zu müssen. Wie helfende
Hände aber auch Ablehnung erlebt wurden.
Nun sind wir ja wieder (und leider) in der
Situation, dass Menschen aus Hunger, Not,
Kriegen, Diskriminierung und allen möglichen menschlich nachvollziehbaren Gründen ihre Heimat verlassen müssen und Unterschlupf und Schutz bei uns suchen. Wir
als Christen und Bürger dieses Landes haben die Verpflichtung, uns nach Kräften
einzubringen und diesen Menschen zu helfen.
Besonders beeindruckend war eine Initiative, die uns Claudia und Robert Buchallik
vorgestellt haben. Sie unterstützen einen
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Verein, der in Madakaskar Straßenkinder
von der buchstäblichen Straße holt und ihnen schulische Bildung und eine handwerkliche Ausbildung ermöglicht. Es ist für uns
nicht vorstellbar, in welcher Not und unter
welchen Bedingungen Menschen in diesem
Land (das die meisten von uns nur mit ungezähmter Natur und Traumstränden verbinden) leben müssen. Und am meisten leiden (wie immer) die Kinder darunter. Einen
großen Dank an die Buchalliks für diesen
informativen Abend und das ehrenamtliche
Engagement, das sie in diesem Verein leisten!
An dieser Stelle möchte ich auf ein ganz
besonderes Ehrenamt in unserer Gemeinde
eingehen. Herr Matthias Tost, der viele
Jahre den Gebetskreis leitete, hat nun in einer Woltersdorfer Kirchengemeinde seinen
Mittelpunkt gefunden. Der Gebetskreis, der
sich zwei Mal im Monat trifft und ganz im
Stillen all die in Gebete und Fürbitten einschließt, die krank oder in Nöten sind, bewahrt die alte Tradition des Verbundenseins mit Gott und der Kraft der Gedanken.
Wir danken allen, die dies für uns tun und
besonders Herrn Tost, der diesen Kreis in
unserer Mitte so lange gestaltet und erhalten hat. Diese Beispiele zeigen uns, wie aktiv unsere Gemeindeglieder im Ehrenamt
sind und wie wichtig es für unsere Gemeinde ist, dass Menschen dies tun. Ein herzlicher Dank an alle, der von Herzen kommt!
Nur aus diesen von Menschen aus Überzeugung getragenen Initiativen kann sich unsere Gemeinde beständig aus der Mitte heraus
erneuern und neue Impulse auch nach außen, in die weltliche Gemeinschaft senden.
Wir sind nicht nur zum Selbstzweck da
sondern mittendrin und wollen anpacken,
verändern und erneuern!
Beeindruckend auch, wie dies Men-
schen rund um den Globus tun und wie dieses Tun auch für uns erlebbar wird. Ein besonderes Beispiel war wieder einmal der
Weltgebetstag, der von Frauen auf den Bahamas gestaltet wurde und uns die Nöte,
aber auch die schönen Seiten des Lebens
auf diesen karibischen Inseln näherbrachte.
Ein besonderer Dank an alle, die uns an
diesem Abend mit dem leckeren Essen bewirtet haben. Und an die Frauen, die uns
mit diesen herrlichen Gesängen verzauberten! Kerstin Lütke referierte mit beeindruckenden Bildern über die Bahamas so, als
ob sie schon hundert Male dort gewesen
wäre. Und der Familiengottesdienst war
wieder ein gelungener Abschluss des diesjährigen Weltgebetstages. Im nächsten Jahr
wird er übrigens von Frauen aus Kuba gestaltet. Wir dürfen gespannt sein!
Aus dem Gemeindekirchenrat ist noch
zu berichten, dass unser Mitglied Daniel
Meißner seine Dienste ruhen lässt. Wir danken ihm sehr für seine bisherige Unterstützung! Matthias Dreher ist von uns als Vollmitglied berufen worden – Herr Dreher war
als „Reservemitglied“ schon bisher sehr
aktiv im Bauausschuss und hat sich insbe-
sondere um die technische Neuausstattung
des Kirchenbüros verdient gemacht.
Ein großes Danke soll an dieser Stelle
an die gesamte Gemeinde für das hohe
Spendenaufkommen gehen, das für die
Neugestaltung der Zuwege zur Dorfkirche
zu verzeichnen war. Auch haben wir für
eine neue, leichte und mobile Rampe gesorgt, die allen unseren Gemeindemitgliedern und Besuchern im Rollstuhl den Zugang ermöglicht. Das Ergebnis kann sich
wirklich sehen lassen, und wir werden ja
nun ab Ostern vor und nach den Gottesdiensten dieses gelungene Werk öfter genießen können. Für dieses tolle Ergebnis
steht besonders unser Sébastian Müller,
dem wir an dieser Stelle nochmals herzlich
danken!
Wir haben viel vor, viele Veranstaltungen warten auf uns, von denen ich gerne
wieder im nächsten Blättchen berichten
möchte. Ich wünsche Ihnen und uns eine
gesegnete Osterzeit mit hoffentlich vielen
interessanten Begegnungen und Gesprächen.
Herzlich Ihr
Christian Weser
Veranstaltung zum 70. Jahrestag des Kriegsendes
Zur Erinnerung an den 70. Jahrestag des Kriegsendes im Berliner Südosten findet in
Kooperation der Kirchengemeinde Berlin-Rahnsdorf und des Bezirksamts TreptowKöpenick am 21. April um 19 Uhr in der Dorfkirche Rahnsdorf eine Veranstaltung statt.
Nach der Begrüßung durch Pfarrerin Claudia Scheufele und einführenden Worten des
früheren Bezirksbürgermeisters und BVV-Vorstehers Siegfried Stock spricht der Historiker Dr. Kurt Wernicke, Jahrgang 1930, über das Thema „Jugend und Kriegsende“.
Im Anschluss folgt der Hauptvortrag des ehemaligen Landeskonservators Prof. Dr.
Helmut Engel, der mit dem Titel „‘Nun war endlich alles vorbei‘ – Kriegsende im Berliner Südosten“ überschrieben ist. Abschließend trägt Lothar de Maizière, Ministerpräsident a. D., eine Schlussbemerkung zu den „Lehren aus der Vergangenheit“ vor.
Die musikalische Umrahmung wird von Heiner Lange vom Freundeskreis der Dorfkirche organisiert.
Stefan Förster
Heimatverein Köpenick
April / Mai 2015
Weltgebetstag – Rückblick
Weltgebetstag in Schöneiche
Am ersten Freitag im März war – in diesem
Jahr zum 85. Mal – der Weltgebetstag.
Früher war dies der „Weltgebetstag der
Frauen”; auch heute noch wird er überwiegend von Frauen gestaltet. In diesem Jahr
waren es Frauen von den Bahamas, die das
Konzept und die Liturgie erarbeitet haben;
in unserer Gemeinde waren es 13 Frauen
und ein Mann, die uns einen ersten Eindruck von diesem Land, seiner Schönheit
und seinen Bewohnern, von ihren Problemen und vom Evangelium für diesen Tag
vermittelt haben.
Die farbenfrohe Kleidung, die mitreißende Musik, die vielen schönen Bilder,
die wie manche Urlaubsdias früherer Zeit
so strahlend leuchteten, die mit der Bewegung der Musik mitschwingenden Sängerinnen – all dies erzeugte ein sonst ungewohntes Lebensgefühl und den Impuls: Auf
zu den Bahamas.
Aber das war nicht alles, die dunklen
Seiten des Lebens dort wurden nicht wegretuschiert. Menschen in großer Armut, als
Migranten heimatlose Bewohner dieser
traumhaften Inseln, Mütter im Kindesalter,
HIV-positiv/AIDS-kranke Menschen – das
betrifft tagaus, tagein, also jeden Tag,
einen großen Teil der Bevölkerung. Dabei
könnte es doch so einfach sein in einem
Land, das nicht so arm ist wie viele andere
Länder in dieser Region.
Fülle erleben, willkommen sein, begleitet sein, in unserer Mitte sein – das könnten
die Antworten sein, unsere Antworten.
Es gibt Hilfseinrichtungen auf den Bahamas, die auch in Zukunft weiter arbeiten
werden (also nicht nur in diesem Jahr).
Unsere Spenden sind – neben der finanziellen Unterstützung sinnvoller Projekte – vor
allem auch ein Zeichen unserer Gemeinschaft mit diesen Menschen, die genauso
wie wir auf Hilfe und Gemeinschaft ange6
wiesen sind, solche Gemeinschaft und Hilfe aber oft schmerzlicher als wir entbehren
müssen.
Die Fußwaschung durch unsere Pfarrerin Kerstin Lütke – das Zeichen der schon
angebrochenen Liebes-Gemeinschaft des
Johannes-Evangeliums, ein Zeichen der in
unseren Herzen bereits begonnenen Herrschaft Gottes –, die Gaben für das wunderbare Buffet mit selbst zubereiteten Gerichten nach Bahamischen Rezepten
(„Bahamas-Huhn schmeckt tausendmal
besser als jedes Frikassee“), unsere Gaben
in das Sammelkörbchen zur Unterstützung
insbesondere des Projekts „Bahamas Crisis
Centre“ machten deutlich, dass wir alle
bereit sind, Gemeinschaft zu schenken, uns
dieser Gemeinschaft zu geben und so die
Menschen zu stärken, die auf unsere Zeichen angewiesen sind: Zeichen für sie,
dass ihre Hoffnung keine Illusion ist, sondern Realität hat, und Zeichen für uns:
Zeichen einer Gemeinschaft, die unseren
Horizont weitet und uns zu wahrer Lebendigkeit und ins wahre Leben führt.
Die einander und der Gemeinde zugewandt agierenden Sängerinnen nahmen uns
– unterstützt durch Instrumente (Gitarren
und Klavier) sowie Meeresbrandung und
Möwengeschrei – mit auf eine Reise, von
der wir verändert in unsere alltägliche
Wirklichkeit zurückkehrten.
Herzlichen Dank an alle, die sicht- und
hörbar mitgewirkt haben bzw. eher verborgen an der Vorbereitung mitgearbeitet haben.
Herzlichen Dank an die, die mit einem
Einsatz tätig waren, den nur der erahnen
kann, der selber schon in ähnlicher Intensität einen solchen Abend vorbereitet hat.
Herzlichen Dank an alle, die diesen
Abend ermöglicht haben.
Thomas Trantow
20 Jahre Weltladentag
Fairhandelshaus GEPA
feiert
40. Geburtstag
Die Aktiven im fairen Handel können in
diesem Jahr groß feiern: Nicht nur begeht
die vielleicht größte Bürgerinitiative
Deutschlands im Mai zum 20. Mal den
Weltladentag, 2015 feiert zudem die
„Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt“ (GEPA) ihren
40. Geburtstag. Beim diesjährigen Weltladentag am 9. Mai will der Faire Handel vor
allem auf Menschenrechtsverletzungen in
globalen Lieferketten aufmerksam machen.
Er fordert von der Bundesregierung verbindliche Regeln für Unternehmen. Deutsche Unternehmen, die direkt oder indirekt
Menschenrecht im Ausland verletzten, können bislang nicht zur Verantwortung gezogen werden.
Begonnen hatte die Erfolgsgeschichte
des fairen Handels 1967 in den Niederlanden. Damals begann die Stiftung „Steun
voor Onderontwikkelde Streken“ (S.O.S.)
damit, Produkte aus der Dritten Welt zu
importieren, um auf die wirtschaftlichen
Probleme der in die Unabhängigkeit entlassenen Staaten hinzuweisen. Zwei Jahre
später folgte der erste Weltladen. Bald darauf gründen sich auch in Deutschland die
ersten Dritte-Welt-Läden. Am 14. Mai
1975 unterschrieben Kirchlicher Entwicklungsdienst (KED), Misereor und die neu
gegründete Arbeitsgemeinschaft der DritteWelt-Läden AG3WL den Gesellschaftsvertrag zur Gründung der GEPA. Heute gehören der GEPA auch „Brot für die Welt“ und
die „Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland“ (aej) als Gesellschafter an.
Längst gibt es fair gehandelte Produkte
auch in Supermärkten. Seit Ende der
1980er Jahre hat der Faire Handel neben
den „klassischen“ Vertriebswegen Weltläden und Aktionsgruppen seine Aktivitäten
zunehmend auf den Bio- und Naturkosthandel, den Lebensmitteleinzelhandel, Großverbraucher und Versand ausgedehnt. Zu
erkennen sind die Produkte am Fair-TradeSiegel. Die meisten Produkte des Fairen
Handels sind zudem heute bio-zertifiziert.
Das vergangene Geschäftsjahr schloss die
GEPA, mittlerweile Europas größtes FairHandels-Unternehmen, mit einem Umsatz
von 65 Millionen Euro ab.
Auch beim Weltladentag 2015 geht es
den Weltläden darum, die Menschen hinter
den Produkten sichtbar zu machen und für
ein faires Welthandelssystem zu werben.
Soweit es die Menschenrechte und die globalen Lieferketten betrifft, bieten die UNLeitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte hier eine international anerkannte Grundlage. Die EU hatte alle Mitgliedsstaaten aufgefordert, sie umzusetzen.
Das Auswärtige Amt will nun im Rahmen
eines nationalen Dialogprozesses bis 2016
einen Aktionsplan erstellen. Der Faire Handel ist daran beteiligt.
Norbert Glaser
© Gemeinde-Werkstatt
April / Mai 2015
Serie
Kirchen in unserer Nachbarschaft
Sicheres Kirchenasyl für einen
Altar
Die Dorfkirche von Hennickendorf
Das Kirchlein mitten im Ort ist zugleich
Hennickendorfs Geschichtsbuch: Im 14.
oder 15. Jahrhundert müssen die Bauern
von ihren Feldern die klobigen und die
kleinen Feldsteine zusammengetragen
haben, die – grob behauen und unregelmäßig verbaut – die Außenmauern
bilden, im Osten gekrönt von einem
spätgotischen Giebel. Unterschiedlich
gestaltete Fenster und Veränderungen
im Mauerwerk belegen mehrfachen
Um- und Erweiterungsbau. Der Turm
aus Backsteinen kam eindeutig erst im
19. Jahrhundert dazu. Die sichtlich
neue Dachdeckung mit BiberschwanzZiegeln kann erst nach der Wende
erfolgt sein, zu DDR-Zeiten gab es
solche Dachsteine kaum. Und das gesamte Kirchengelände mit dem gepflegten Grün, umfriedet von einem
schönen alten, gut erhaltenen schmiedeeisernen Zaun – das zeugt davon,
dass es hier auch heute eine Gemeinde
gibt, die ihr Gotteshaus hütet und mit
Leben erfüllt.
Die Pforte steht offen, und dahinter
erwarten mich Irmgard und Heinz
Wehrmann. Die beiden sind Hennickendorfer Urgestein, seit jeher mit
ihrer Kirche verbunden. 45 Jahre lang
wirkte Heinz Wehrmann im Gemeindekirchenrat mit, jetzt versehen die
Achtzigjährigen ehrenamtlich die Aufgaben eines Kirchenwarts. Und sie
sind bestens informierte Kirchenführer, wie ich nun erfahre.
Der erste Blick jedes Besuchers
wird gefesselt von dem prachtvollen
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barocken Altar. Sein Schöpfer hat sich auf
der Rückseite verewigt: „Heinrich Bernhardt HattenKerel. Bilthauer, verfertiget
und vergüldet Ano 1720. 5. Aug. wohnhaft
in Morin, in der Neumark.“ Heute sind nur
noch wenige Werke dieses Meisters erhalten, der durch die Qualität seiner Holzschnittskunst aus der Gruppe der Bildhauer
seiner Zeit weit herausragt. Der Altar in
Hennickendorf ist übrigens der einzige
Serie
Hattenkerels, der nicht als Kanzelaltar geschaffen wurde. Anstelle des Kanzelkorbs
erscheint hier eine Schrifttafel mit den Einsetzungsworten zum Abendmahl; auch in
der Predella finden wir statt einer bildlichen Darstellung nur ein Psalmwort, das
auf das Abendmahlsgeschehen Bezug
nimmt. Üppiges Akanthusblattwerk umrankt die ovale Tafel mit den Worten „Soli
Deo Gloria“. Die Krönung bildet ein Strahlenkranz mit dem hebräischen Gottesnamen.
Wie kommt ein derartig prächtiges Ausstattungsstück in die kleine Hennickendorfer Dorfkirche? Auf einem Umweg. 1962
hatte man den ursprünglichen Kanzelaltar
wegen Holzwurmbefalls entfernen müssen
und ihn durch ein schlichtes Holzkreuz
ersetzt. Die Hennickendorfer aber waren
mit dieser Lösung nicht glücklich. 1985 bot
sich eine einmalige Gelegenheit: Das Inventar der einsturzgefährdeten Dorfkirche
von Küstrinchen bei Lychen musste ausgelagert werden; die Kirchengemeinde Hennickendorf hatte das Glück, dass ihr der
Altar und auch die barocke Kanzel zugesprochen wurden. Hier wusste man dieses
Kunstwerk zu würdigen und ließ den Altar
bis 1996 Schritt für Schritt von Restaurator
Thomas Braun denkmalgerecht aufarbeiten.
Übrigens: In der Kirche von Küstrinchen
finden längst wieder Gottesdienste statt, ein
Förderverein hatte sie nach der Wende vor
dem endgültigen Verfall gerettet. Der Altar
und die Kanzel aber verbleiben in Hennickendorf, auch wegen der Verdienste um
die aufwendige Restaurierung.
Überhaupt haben es Gemeindekirchenrat und Gemeindeglieder immer verstanden, ihr Gotteshaus gut zu erhalten und
Schaden abzuwenden. Das auch schon zu
DDR-Zeiten, und nach der Wende war es
möglich, manches aus der Not heraus Versäumte nachzuholen. Heinz Wehrmann
blättert ein Fotoalbum auf, Bilder chronologisch geordnet. Die aus dem Jahr 1999 zeigen ein abgedecktes Dach, verfaulte Balkenköpfe und angeschuhtes neues Holz,
Dachdecker in luftiger Höhe – der Dachstuhl wird saniert, die Kirche komplett neu
gedeckt. 2001: Wieder Bauarbeiter in Aktion – ein Gemeinderaum wird angebaut.
Später beginnt die Sanierung der Fassade.
Nicht, dass die Hennickendorfer aus
dem Vollen schöpfen können. Sie brachten
selbst viele Opfer, sammelten Spenden,
beantragten Fördermittel, waren findig im
Aufspüren potentieller Sponsoren, wussten
Argumente wirkungsvoll ins Spiel zu bringen. So, als das Zifferblatt der Turmuhr
restauriert werden sollte. Nachfrage um
Kostenbeteiligung beim Rüdersdorfer Zementwerk: Schließlich habe die jahrzehntelange Umweltverschmutzung gerade auch
der Turmuhr arg zugesetzt. Die Begründung zog und brachte einen Scheck ein.
Das originale alte Uhrwerk, das inzwischen
durch eine Funkuhr ersetzt wurde, ist im
April / Mai 2015
Serie
Kirchenschiff in einem Glasschrank ausgestellt. Könnte man an der Kurbel drehen
und damit die Gewichte hochziehen, würde
es noch heute eine Glocke anschlagen.
Die spitzbogige massive Tür aus dunk-
Fotos: E. Gonda
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lem Holz, die einst zur 1911
angebauten Sakristei führte,
erinnert an den Zeitgeist vor
mehr als einhundert Jahren.
Heinz Wehrmann öffnet sie,
und aus dem Dämmerlicht
des Kirchenschiffs treten
wir in lichtdurchflutete Räume. Der Anbau an der
Nordseite der Kirche wird
von außen kaum wahrgenommen, bietet aber einen
geräumigen Saal für Gottesdienste im Winter, für
Christenlehre und Kreise.
Große Fenster holen die
umgebende Natur direkt mit
ins Haus, und bei Gemeindefesten öffnet sich der Saal
zu Gesprächen und gemeinsamem Spaß auf der grünen
Wiese.
Na, da fühlt man sich doch
sogleich in unseren Fichtenauer Gemeindesaal versetzt.
Eva Gonda
Regelmäßige Veranstaltungen
Datum / Ort
Junge Gemeinde
Mi, 19 Uhr,
Kapelle Fichtenau
Konfirmanden
Fr, 17 Uhr,
Do, 18.15 Uhr,
Christenlehre
Di, 16 Uhr, Kapelle Fichtenau
Di, 17 Uhr, Kapelle Fichtenau
Do, 16 Uhr, Kapelle Fichtenau
Do, 17 Uhr, Kapelle Fichtenau
Vormittagstee
Für Mütter und Väter mit kleinen Kindern,
besondere Gelegenheit für Neu- und "Alt"-Schöneicher(innen), in Kontakt zu kommen.
Miteinander reden • spielen • basteln • sich kennenlernen
jeden Mittwoch um 10 Uhr im Ev. Kindergarten, Dorfaue 27
Ökumen. Chor
Di 19.30 Uhr
Singen mit
Thomas Trantow
Mo, 13.4.,
Mo, 11.5.,
Flötenkreis für
Kinder
Di und Do ab 15 Uhr nach Absprache
bei Frau Pfarrerin Schumann, Platanenstr. 30a
BlockflötenQuartett
Mo 17 Uhr
bei Frau Pfarrerin Schumann, Platanenstr. 30a
Blaues-KreuzSelbsthilfegruppe
Di 18.45 Uhr und Do 17.30 Uhr, jeweils Pfarrhaus, Dorfaue 6
(Selbsthilfegruppe bei Problemen mit Alkohol)
Kontakt: D. Pirlich, Tel. 030 / 649 19 38
Gebetskreis
Mi, 8.4., 22.4., jeweils 19 Uhr, Pfarrhaus, Dorfaue 6
Mi, 13.5., 27.5.,
Kontakt über Gemeindebüro 030 / 649 51 35
Hauskreis
Do, 16.4.,
Do, 21.5.,
jeweils 20 Uhr bei Fam. Müller
Kontakt über Fam. Müller, Tel. 030 / 6492754
Altenkreis
Mi, 15.4.,
Mi, 20.5.,
jeweils 14 Uhr,
Kapelle Fichtenau
Frauenkreis
Mi, 22.4., 27.5.,
Kapelle Fichtenau
Kapelle Fichtenau
(2015)
(2016)
(Kl. 1)
(Klassen 2 und 3)
(Klassen 3 und 4)
(Klassen 5 und 6)
Kapelle Fichtenau
(Leitung KMD Lothar Graap)
jeweils 19.45 Uhr,
Kapelle Fichtenau
jeweils 15 Uhr, Kapelle Fichtenau
Offenes Frühstück Mi, 1.4., 6.5.
9 Uhr, bei Frau Pfarrerin Schumann, Platanenstr. 30a
Ökumenischer
Gesprächskreis
Mo, 20.4.,
Mo, 18.5.,
jeweils 19.30 Uhr,
Kapelle Fichtenau
Gesprächskreis
mit Th. Trantow
Mo, 20.4.,
Mo, 18.5.,
jeweils 19.30 Uhr,
Kapelle Fichtenau
Gemeindekirchenrat
Mi, 15.4.,
Mi, 13.5.,
jeweils 20 Uhr,
Kapelle Fichtenau
Redaktionskreis
Mi, 6.5.,
20 Uhr, Pfarrhaus, Dorfaue 6
April / Mai 2015
Gottesdienste
18 Uhr
6. April
(Ostermontag)
Dorfkirche
Taizéandacht
Trantow/Guttkowski
(Quasimodogeniti)
10.15 Uhr Dorfkirche
10.40 Uhr Theresienheim
Scheufele
Schumann
19. April
10.15 Uhr Dorfkirche
Kirchner
(L)
KiGo – A. Müller
10.15 Uhr Dorfkirche
Lütke
12. April
(Misericordias Domini)
26. April
(Jubilate)
(A)
KiGo – K. Buttke
Vorstellung der Konfirmanden
(Kantate)
3. Mai
10.15 Uhr Dorfkirche
Vallaster
(L)
Gottesdienst mit Ökumenischem Chor
10. Mai
10.15 Uhr Dorfkirche
10.40 Uhr Theresienheim
Guttkowski (L)
KiGo – B. Guttkowski
Schumann
10.30 Uhr Rahnsdorf
Scheufele
10.15 Uhr Dorfkirche
Schumann
(Rogate)
14. Mai
(Christi Himmelfahrt)
17. Mai (Exaudi)
24. Mai
10 Uhr
Dorfkirche
Leid zur FürbitteLütke
13 Uhr
Dorfkirche
Lütke
10.15 Uhr Kapelle Fichtenau
Schumann
Beerdigungen:
Christel
an der
Orgel Korotin
KMD L. Graap
(Pfingstsonntag)
Inge Rudolf
25. Mai
Taufe und
Konfirmation
(77)
KiGo – A. Müller
(76)
10.15 Uhr Dorfkirche Münchehofe
Vallaster
31. Mai (Trinitatis)
10.15 Uhr Dorfkirche
(L)
7. Juni
10.15 Uhr Dorfkirche
(L)
(Pfingstmontag)
Kirchner
KiGo – Ch. Weser
Lütke
(1. So. n. Trinitatis)
KiGo – B. Guttkowski
(A) – Gottesdienst mit heiligem Abendmahl, (L) – Lektoren-Gottesdienst, (T) – Taufe, KiGo – parallel zur Predigt
Kindergottesdienst
Wo sich die Gottesdienststätten befinden:
Dorfkirche
Kapelle Fichtenau
Theresienheim
St.-Marien-Kirche
Dorfaue 21
Lübecker Str. 14
Goethestr. 11/13
Friedrichshagener Str. 67/68
Leid zur Fürbitte
Beerdigungen:
12
Norbert Elgeti
Johanna Schönfeld
Ursula Ciesla
Marianne Brauer
(75)
(92)
(90)
(92)
Ökumenischer Gesprächskreis
Montag, 20. April, um 19.30 Uhr in der Fichtenauer Kapelle
Christenverfolgung in der Gegenwart
Am 1. März wurde im Gottesdienst über die Lage der Christen in der Türkei informiert. Aber bedrängte und verfolgte Christen in vielen Ländern der Welt
brauchen unsere Fürbitte und Hilfe. Wir wollen uns informieren und überlegen,
wie Christen in Deutschland ihre Solidarität zeigen können. Dr. Hans-Joachim
Müller
Montag, 18. Mai, um 19.30 Uhr in der Fichtenauer Kapelle
Indien: Menschen, Gesellschaft, Religion
Herr Martin Müller berichtet über seine Eindrücke aus der Zeit seiner längeren
beruflichen Tätigkeit in Indien.
11. Musikfest in Schöneiche bei Berlin
am 2. Mai im ganzen Ort
Auch unsere Dorfkirche ist wieder dabei und zwar mit diesem Programm:
14:00 –15:00 Uhr
„Klassische Kurzweil“ – Julia Herzog, Christina
Reul und Reto Weiche spielen klassische Werke quer durch Gattungen,
Epochen und Regionen – Instrumente: Gitarre, Flöte, Querflöte
15:30 Uhr „Wie lieblich ist der Maien“ – der ökumenische Chor singt bekannte und unbekanntere geistliche Volkslieder – Orgelzwischenspiel von
Lothar Graap
Kommet zuhauf!
Das gesamte Programm zum Musikfest findet sich in Schöneiche konkret und
auf den Flyern an den üblichen Auslagen.
Viel Vergnügen wünscht der Initiativkreis Musikfest
April / Mai 2015
Adressen und Bankverbindung
Gemeindebüro
Frau Carola Schüler
Pfarrhaus, Dorfaue 6
Tel.
030 / 649 51 35
Fax
03222 1282 149
E-Mail [email protected]
Sprechzeiten: Di und Mi jeweils 9–13 Uhr
Friedhofsverwaltung
Frau Christiane Zwietasch,
Sprechzeit im Gemeindebüro, Do 9–13 Uhr
Tel. 030 / 649 51 35 (während der Bürozeit), sonst Mo–Fr 0151 / 62631154
Waldfriedhof, Dorffriedhöfe Schöneiche und Münchehofe
Heinrich-Mann-Str.,
Herr Henry Arlt,
Tel. 030 / 649 33 01
Evangelischer Kindergarten
Dorfaue 27
Tel. 030 / 649 80 82
Leiterin: Frau Doreen Dünzl-Klamann
Fax
03222 1150 170
E-Mail [email protected]
Pfarrerin Kerstin Lütke
Dorfaue 6
Tel.
030 / 649 88 40
E-Mail [email protected]
regelmäßige Sprechzeiten: Di 17.30–19.30 Uhr
Pfarrerin i. R. Annemarie Schumann
Platanenstr. 30a
Pfarrer i. R.
Tel. + Fax. 030 / 649 86 04
E-Mail [email protected]
Helmut Grätz
Dorfaue 34
Tel.
030 / 649 50 38
E-Mail [email protected]
Katechetin Angelika Böduel
Tel.
033439 / 82 953
E-Mail [email protected]
Jugendmitarbeiter Johannes Steude, Religionspädagoge
Griechische Allee 30, 12459 Berlin
Tel.
0176/56396829
E-Mail [email protected]
Christian Weser (Vorsitzender des Gemeindekirchenrates)
Goethestr. 36
Tel.
030 / 640 93 931
E-Mail [email protected]
Organist Jörg Döhring
Tel.
033438-60652
Fax.
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Evangelische Darlehensgenossenschaft
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Lokales
Alle Jahre wieder
Dieser aus der Weihnachtszeit bekannte
Spruch passt auch zu unserer diesjährigen
Konfi-Fahrt zum Austausch und zur intensiven Vorbereitung auf die Konfirmation zu
Pfingsten. Denn wie so oft in den Jahren
zuvor, ging es nach Alt-Buchhorst
(Grünheide).
Wir beschäftigten uns intensiv mit dem
Abendmahl. Hierbei besprachen wir die
Passah-Feier als Ursprung des Abendmahls, bereiteten sogar selber ein kleines
Passah-Mahl für das Abendessen am Samstag vor.
Wie in den Jahren zuvor war Brigitte
unsere Küchenfee, sodass Kerstin und ich
uns gut auf alles Thematische konzentrieren konnten.
In intensiven Gesprächs- und Austauschrunden nahmen wir sodann die zwölf
Jünger genauer unter die Lupe. Zuerst betrachteten wir das in Seccomalerei geschaffene Abendmahl von Leonardo da Vinci,
welches im Refektorium des Mailänder
Klosters Santa Maria delle Grazie hängt,
und nahmen hierbei die Mimik und Gestik
der verschiedenen Gruppen und einzelnen
Jünger unter Betracht. Danach gingen wir
in verschiedenen Gruppen unterschiedliche
Bibelstellen zu den bekanntesten Jüngern
durch und stellten fest, dass die Jünger keine anderen Menschen waren, als wir es
sind. Auch unter ihnen herrschten Rangstreite, Ängste, Überheblichkeit, Unglaube,
politisches Kalkül und vieles andere.
In den folgenden Konfi-Stunden werden
wir dann an diesem Punkt thematisch weiterarbeiten und am Ende soll ein Foto der
Konfis entstehen, auf dem sie da Vincis
Abendmahl nachstellen. Die Gemeinde ist
am 26. April recht herzlich zum Vorstellungsgottesdienst der Konfirmanden in die
Dorfkirche Schöneiche eingeladen.
Ich hoffe und denke, dass dabei das Gemeinschaftsgefühl, welches wir bei unserer
Fahrt erleben durften und welches unter
uns Christ_innen so einzigartig ist, erlebbar
wird. Alle Jahre wieder! Und hoffentlich
darüber hinaus …
Ihr Jugendmitarbeiter Johannes Steude
April / Mai 2015
Buchvorstellung
Hetty Overeem
Die Wanderpfarrerin
Mit Esel, Hund und Tipi unterwegs zu den Herzen der
Menschen
Hetty Overeem hat den Auftrag „Geht in alle Welt“ wörtlich
genommen. Seit 2009 wandert
die Pfarrerin im Sommer mit
Eselswagen und Tipi durch
Schweizer Berge und Täler,
begleitet von ihrem Hund Barou und dem Esel Speedy.
Hetty Overeem weiß, dass es
im Leben nur auf das Gottvertrauen ankommt, weil er alles
in seinen Händen hält – auch
eine Wanderpfarrerin!
Jetzt erzählt die Autorin von
den unterschiedlichsten Begegnungen mit Menschen,
denen sie den Glauben an
Gott nahebringt. Ob bei sommerlichen Temperaturen im
Zelt oder im Winter in einem
Zugwaggon oder einer Holzhütte mitten in der überfüllten
Lausanner Metro-Station –
Hetty Overeem bietet den
Menschen etwas ganz Besonderes an: Zeit. Eine Einladung an alle, sich auf das Abenteuer des Unterwegsseins
einzulassen – mit Gott und mit anderen.
Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH; gebunden; 304 Seiten; 8-seitiger farbiger
Bildteil; ISBN: 9783761560983; Euro 14,99
© Gemeinde-Werkstatt
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Serie
Tiere in der Bibel
Die Taube
„Wie eine Taube“ sah Jesus den Geist Gottes vom Himmel auf sich herabkommen
(Matthäus 3,16). Das berichten alle vier
Evangelien übereinstimmend von Jesu Taufe. Deshalb hat die Kirche bereits im 4.
Jahrhundert die Taube zum Symbol des
Heiligen Geistes erklärt. In der christlichen
Kunst findet sich seitdem die Taube auch
auf Bildern zum Pfingstfest, bei dem der
Heilige Geist über die Jünger Jesu ausgeschüttet wurde (Apostelgeschichte 2,1–4).
Die Taube als Symbol für den Geist
hilft, das Geheimnis des Heiligen Geistes
besser zu verstehen. Für Griechen und Juden war die Taube ein Sinnbild für Arglosigkeit und Reinheit. So wird die Aufforderung von Jesus verständlich, der seinen
Jüngern empfiehlt, „ohne Falsch wie die
Tauben“ zu sein (Matthäus 10,16). Dass in
Israel von allen Vogelarten einzig Tauben
geopfert wurden, mag auch damit zusammenhängen, dass Tauben schon früh domestiziert wurden. Vermutlich seit dem 6.
Jahrhundert vor Christus gibt es entsprechende Taubenschläge (Jesaja 60,8).
Vor allem im alttestamentlichen Buch
Hoheslied ist die Taube ein Symbol für die
Liebe. Im Hintergrund dürfte das auffällige
Paarungsverhalten der Turteltauben stehen.
Ihr Schnäbeln wurde zudem als Küssen gedeutet. In dieser Sammlung von Liebesliedern nennt der Bräutigam seine Braut dreimal „meine Taube“ und sagt, dass ihre Augen wie Tauben seien. Letzteres sagt die
Braut auch von ihm (Hoheslied 6,9; 1,15;
5,12). Gemeint ist damit ein liebevoller,
verliebter Blick. An das Verhalten der
scheuen Felsentaube erinnert die lockende
Bitte des Bräutigams: „Meine Taube in den
Felsklüften, im Versteck der Felswand, zei-
ge mir deine Gestalt, lass mich hören deine
Stimme“ (Hoheslied 2,14).
Als altorientalische Parallele dazu sei
erwähnt, dass die Taube das Begleittier der
babylonischen Liebesgöttin Ischtar war.
Die Taube als Symbol für den Heiligen
Geist und als Liebesbotin: Das wirft ein
besonderes Licht auf die „Stimme vom
Himmel“, die bei Jesu Taufe spricht: „Dies
ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe“ (Matthäus 3,17).
Daneben ist die Taube ein Symbol des
Friedens zwischen Gott und Mensch. Dies
hat seinen Ursprung in der Taube, die Noah
nach der Sintflut dreimal aus der Arche
ausschickte. Bei ihrer zweiten Rückkehr
heißt es: „Und siehe, ein Ölblatt hatte sie
abgebrochen und trug`s in ihrem Schnabel.
Da merkte Noah, dass die Wasser sich verlaufen hätten auf Erden“ (1. Mose 8,11).
Aber erst nach dem zweiten Weltkrieg fand
die „Friedenstaube“ ihre weltweite Verbreitung – und zwar durch Bilder von Pablo
Picasso.
Reinhard Ellsel
Grafik: Maren Amini
April / Mai 2015
Serie
GIBT ES IHN NOCH, DEN HEILIGEN GEIST?
„Nimmst du ihren Geist weg, so vergehen
sie und werden wieder Staub“, sagt Psalm
104,29–30 über die Geschöpfe. Und über
Gottes Geist: „Du sendest deinen Geist aus,
so werden sie geschaffen, und du machst
neu das Antlitz der Erde.“ Statt Geist könnte man auch übersetzen: Atem. Und da der
Mensch die Natur und ihre Gesetze mit
seinem Geist versteht, müsse all dies auch
nach einem höheren Geist gestaltet sein.
Nach Gottes Geist. Davon gingen die meisten Gelehrten bis in die Neuzeit aus. Der
menschliche Geist sei bloß ein Abbild dieser höchsten Intelligenz.
Heute kommen Wissenschaftler ganz
ohne einen Geist aus, auch ohne den Heiligen Geist. Vieles deutet darauf, dass Wahrnehmen und Erleben, Denken und Wollen
reine Nervensache sind. Ist der menschliche
Geist lediglich das, was Neurologen und
Hirnforscher messen? Nicht unbedingt. Das
Wort Geist meint mehr als Gehirnaktivität.
Menschlicher Geist entsteht im Zusammenleben mit anderen. Der Mensch ist ein soziales Wesen, auch ein kulturelles.
Und was ist jetzt der Heilige Geist? Der
habe ihn ergriffen, sagt der Apostel Paulus.
Der Geist Christi, des Jesus von Nazareth,
habe sich seiner bemächtigt und sein Leben
verändert. Dieser Geist habe die Liebe Gottes in sein Herz und in die Herzen seiner
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Mitchristen gegossen. Die Bürgerbewegung, für die Paulus warb, hat für das Neue
geschwärmt, aber auch die Verhältnisse
verändert, Gefangene versorgt, Spenden für
Hilfsbedürftige aufgetrieben, Sklaven freigekauft. Und sie gab solche Wohltaten
nicht als die eigenen aus, sondern schrieb
sie dem Geist zu, der in ihr wirkte. Er ist
aus der Sicht der Glaubenden diejenige
Kraft, die Menschen grundlegend im Sinne
Christi verändert – Anlass für ein Pfingstfest 50 Tage nach Ostern, der Feier der
Auferstehung.
Nach christlichem Verständnis ist es
dem „Heiligen Geist“ zuzuschreiben, wenn
Menschen eine wirklich befreiende Wendung in ihrem Leben erfahren. Dass dann
ein neuer Geist im Leben dieses Menschen
weht, ist dafür die angemessene Deutung.
Aber nichts, was einen Ausschlag auf irgendeinem Messgerät hinterließe.
Burkhard Weitz
Aus: „chrismon", Monatsmagazin der evangelischen Kirche
www.chrismon.de
Boden ist Leben
Fruchtbare Flächen verschwinden, während die Menschheit weiter wächst
Wüstenbildung gehört zu den gravierendsten Problemen unserer Zeit. Etwa vierzig
Prozent unserer Landflächen sind Trockengebiete. Viele drohen sich in Wüsten zu
verwandeln. Schon heute verlassen Millionen Menschen ihre Heimat, weil der Boden
sie nicht mehr ernährt. Ein von „Brot für
die Welt“ finanziertes Projekt in Mali zeigt,
wie Entwicklung in Trockengebieten gelingen kann: indem sie in umweltgerechte
Bahnen gelenkt wird. Etwa indem die
kleinbäuerlichen Familien das Wasser besser bevorraten, durch das Auffangen von
Regenwasser die Bodenerosion eindämmen
und den Gehalt an organischer Substanz
erhöhen.
Dabei steigt die Produktivität des Wassers zu erheblich niedrigeren Investitionskosten als in der Bewässerungslandwirtschaft. Das Projektgebiet der „Brot für die
Welt“-Partnerorganisation „Harmonie du
Développement au Sahel“ (HDS) liegt am
Südrand der Sahara, auf dem felsigen Dogon-Plateau. Es handelt sich um eine Region, die mit circa 400 Millimeter Niederschlag pro Jahr ein typisches Sahel-Klima
aufweist. Immer häufiger herrscht aufgrund
unregelmäßiger oder ganz ausbleibender
Regenfälle ein Defizit an Nahrungsmitteln.
In der Region bauen die meisten Subsistenzbauern Hirse für den Eigenbedarf an,
in der Regel aber nicht in ausreichender
Menge, um ihren Jahresbedarf decken zu
können. Zusätzliches Einkommen für den
Kauf der fehlenden Hirse erwirtschaften sie
vor allem durch den Anbau von Gemüse
(überwiegend Zwiebeln). Dies erfordert nur
wenig Fläche. Mit Unterstützung von HDS
kombinieren Bäuerinnen und Bauern einfache Methoden und Technologien der Bewässerung, Agro-Forstwirtschaft, Auffors-
tungen und Schutzzonen zur Regeneration
degradierter Buschflächen, Kompostierung
und Maßnahmen zum Schutz des Bodens.
Durch bessere Bewässerung und den
Neubau von kleinen Dämmen können Gärten vergrößert und der Zwiebelanbau intensiviert werden. Die eigene Herstellung von
organischem Dünger ermöglicht die Wiederherstellung und Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und des Wasserhaltevermögens der Böden. Schädlinge und Krankheiten werden mit natürlichen Methoden
bekämpft, Veterinärdienste helfen den Bäuerinnen und Bauern, ihr Vieh gesund zu
halten. Aufbauend auf traditionellen Techniken unterstützt das Projekt den Bau kleiner Steinwälle, sogenannter Diguettes, entlang der Höhenlinien. Die Diguettes verhindern, dass der ohnehin spärliche Regen
ungenutzt abfließt; stattdessen versickert er
in den Boden. Landwirtschaft ist dadurch
besser möglich, denn im feuchten Boden
hinter den Steinwällen gedeihen Hirse und
Sorghum. Durch all diese Maßnahmen können die Menschen ihre Felder intensiver als
früher nutzen und ihre Ernährungslage verbessert sich.
Norbert Glaser
© Gemeinde-Werkstatt
April / Mai 2015
Kinder
20
Bestattungshaus Schöneiche
Friedhofs- und Grünanlagenpflege
Als Ihr Bestattungshaus in Schöneiche beraten wir Sie
und helfen Ihnen in allen Fragen zum Thema Bestattung, Bestattungsvorsorge und Grabgestaltung
Am Gemeindefriedhof Friedensaue 5
15566 Schöneiche Tel. ( 030) 65 48 28 93
April / Mai 2015
Besondere Veranstaltungen
Datum
Zeit / Ort
Veranstaltung
Mo., 13.4.
19.45 Uhr, Kap. Fichtenau Singen mit Thomas Trantow
Mo., 20.4.
19.30 Uhr, Kap. Fichtenau Ökumenischer Gesprächskreis, s. S. 13
19.30 Uhr, Kap. Fichtenau Begegnung im Gespräch
Di., 21.4.
19 Uhr,
Dorfkirche Rahnsdorf
Veranstaltung zu. 70. Jahrestag des Kriegsendes, s. S. 5
Sa., 2.5.
14 Uhr und 15.30 Uhr,
Dorfkirche
Schöneicher Musikfest, s. S. 13
Mo., 11.5.
19.45 Uhr, Kap. Fichtenau Singen mit Thomas Trantow
Mo., 18.5.
19.30 Uhr, Kap. Fichtenau Ökumenischer Gesprächskreis, s. S. 13
19.30 Uhr, Kap. Fichtenau Begegnung im Gespräch
Fr., 10.7. bis
So., 12.7.
Landheim Wilhelmsaue
Regionaler Bibelworkshop, s. S. 23
Schöneicher Kirchen im Internet
Unter www.kirchen-in-schoeneiche.de finden Sie die Neuigkeiten,
die sich nach Redaktionsschluss des Gemeindebriefes ergeben, und
viele andere Informationen.
– Die Homepage wird regelmäßig aktualisiert. –
Die Online-Version des Gemeindebriefes finden Sie unter
www.kirchen-in-schoeneiche.de/Presse/GemBlatt/AktJahrgang/
Jahrgang.shtml
————— Impressum —————
Der Gemeindebrief der Ev. Kirchengemeinde Schöneiche erscheint sechsmal im Jahr.
Anschrift: Dorfaue 6, 15566 Schöneiche.
E-Mail: [email protected]
Herausgeber: Gemeindekirchenrat der Evangelischen Kirchengemeinde Schöneiche.
Redaktion: G. Hilger, K. Lütke, F. Illmann, E. Weidlich, S. Sommer, J. Döhring, I. Dietz.
Lektorierung: Dr. Herbert Küstner, Jörg Döhring • Layout: Frank Illmann
Redaktionsschluss: 10. März, Auflage: 1.300 Stück
Da wir den Gemeindebrief kostenlos verteilen, wären wir sehr dankbar, wenn Sie uns gelegentlich
mit einer Spende unterstützen könnten.
Bitte beachten Sie den Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe (Juni/Julii): 10. Mai
Druck: Gemeindebriefdruckerei, 29393 Groß Oesingen, Martin-Luther-Weg 1, Tel. 05838/990899
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Einladung zum regionalen Bibelworkshop
10. bis 12. Juli in Wilhelmsaue „Der Mensch lebt
nicht vom Brot allein...!
Darum laden wir Sie ein, sich ein Wochenende lang in der Gemeinschaft hungriger
Seelen vom Wort Gottes zu nähren und stärken zu lassen. Speise für den Leib gibt es
natürlich obendrein.
Vom 10. bis 12. Juli stehen uns dafür 35 Plätze im Landheim in Wilhelmsaue, im
schönen Oderbruch, zur Verfügung. Übernachten werden wir im Landheim, beköstigt im
dazugehörigen Gasthof und Gottesdienst feiern in der Kirche nebenan. Unsere beiden
Kirchengemeinden Schöneiche und Rahnsdorf wollen sich dazu gemeinsam auf den Weg
machen, um an diesem Wochenende Texte der Bibel intensiv miteinander zu bedenken.
Über das genaue Thema berichten wir im nächsten Gemeindebrief. Bitte merken Sie sich
diesen Termin vor und melden Sie sich an, wenn Sie Interesse haben mitzukommen.
Wir freuen uns auf Sie!
Pfn Claudia Scheufele und Pfn Kerstin Lütke
April / Mai 2015
Frühling.
So zart,
hell, neu.
Gott lässt
uns seine
Freude spüren.
Foto/Text: Lotz