die Rede von Dirk Achatz - soziale-berufe

Rede von Dirk Achatz, stellv. Personalratsvorsitzender und Vorsitzender im
Fachbereich Gemeinden bei ver.di Essen anlässlich der Kundgebung zum
Warnstreik am 27.3.2014 auf dem Kennedyplatz in Essen
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich überbringe euch hiermit die solidarischen Grüße des Konzernbeschäftigtenrats und damit aller
Betriebsteile des Konzerns einschließlich des Mutterhauses.
Ebenfalls überbringe ich euch ausdrücklich die solidarischen Grüße des gesamten
Personalratsgremiums der Stadtverwaltung. Die K+K aus einigen Bereichen der Stadtverwaltung, aber
auch aus einigen Konzernbetrieben sind heute auch hier unter uns.
Kolleginnen und Kollegen
Ich will nur kurz auf eure inhaltliche Arbeit eingehen die ihr täglich leistet, bevor ich mich gleich zu der
Aufwertungskampagne und dem Verhalten der Arbeitgeber in den letzten Verhandlungsrunden äußere,
also ein bisschen die Historie betrachte.
Ihr seid in verschiedensten Sozial- und Erziehungsberufen tätig und erbringt eine enorm wichtige
Leistung für die Gesellschaft. Ihr habt anspruchsvolle Ausbildungen absolviert und
die Anforderungen an eure Arbeit als pädagogische Fachkräfte steigen ständig.
Eure Berufe brauchen eine starke Lobby.
Dazu soll die jetzige Kampagne auch beitragen.
Der überwiegende Teil von euch sieht seinen Beruf als Berufung.
Nur mit dieser Einstellung ist es den meisten möglich vieles aushalten.
Eure Arbeit ist auch eine wichtige Investition in die Zukunft (z.B. bei den Kindern) Das ist nur ein Beispiel
aus den vielen Tätigkeitsfeldern, in denen ihr euch alle täglich bewegt.
Eines eint euch alle:
Eure Arbeit ist unverzichtbar und daher eigentlich auch unbezahlbar.
Und das muss den Arbeitgebern doch wohl klar sein:
Umsonst kann man gute Arbeit nicht bekommen.
Umsonst bekommt man auch keine qualifizierten Kräfte.
Und darum geht es in der jetzigen Tarifrunde! Um die Aufwertung eurer Berufe, nicht nur mit schönen
Worten, sondern auch direkt sichtbar in euren Portemonnaies mit einer angemessenen Bezahlung.
So und jetzt mal einen kurzen Rückblick ins vergangene Jahr.
Am 24. November 2014 hat ver.di mit der bundesweiten Aufwertungskampagne begonnen.
Am 18. Dezember hat die Bundestarifkommission in Berlin endgültig über die Forderung entschieden.
www.soziale-berufe-essen-de
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Zum Jahresende wurden daraufhin die Tarifvorschriften über die Eingruppierung der Beschäftigten im
Sozial- und Erziehungsdienst gekündigt.
Seit mehr als 4 Monaten wissen die Arbeitgeber :
da kommt was auf sie zu.
Aber anstatt zu Beginn der Verhandlungsrunden mit einem Angebot anzutreten, um so auch für Sie das
Verfahren abzukürzen, kommen Sie mit nix und fangen direkt an zu klagen.
Völlig überzogene Forderungen ,
in keinster Weise realistisch,
die haben doch erst in der letzten Tarifrunde mehr Geld bekommen und, und, und…
Das Hohe Lied des Klagens von Anfang an.
Wie immer!!
Der Warnstreik am Montag in Münster war eindrucksvoll.
Leider haben sich die Arbeitgeber davon noch nicht beeindrucken lassen. In der Verhandlungsrunde
zeigten sie sich weder einsichtig, noch legten sie ein neues Angebot vor.
Das Gegenteil ist der Fall.
Ich will mal kurz aus einem Schreiben des KAV an seine Mitglieder zitieren:
Überschrift:
„Gewerkschaftliche Inszenierung ist erschreckend“
Warnstreiks stehen in keinem Verhältnis zum Verhandlungsstand.
Welchen Verhandlungsstand?
Arbeitgeber mahnen in zweiter Tarifrunde wiederholt ernsthafte und zielorientierte Verhandlungen an
Haben wir da irgendetwas verpasst?
Was meinen die denn wie man sich verhält, wenn da nichts an Angeboten kommt.
Mit Wattebäuschen schmeißen.
Fröhlich an den Arbeitplätzen ausharren und darauf warten, dass ein Angebot kommt welches man
natürlich sofort annimmt, auch wenn es nichts gibt.
Kollektives betteln?
Das ist eine klare Kampfansage, das ist eine erneute Demonstration purer Arroganz.
Kolleginnen und Kollegen, die haben euch doch noch gar nicht kennen gelernt!
Diese Veranstaltung hier und heute ist nur ein Anfang und ihr seid locker in der Lage, noch einige Gänge
höher zu schalten.
Und wenn notwendig werden wir euch innerhalb des Konzerns helfen, z.B. durch Solidarstreiks oder
ähnliches. Das klären wir dann, wenn es nötig wird.
Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit.
Ich wünsche der Veranstaltung noch einen guten Verlauf
Glück auf
>>> es gilt das gesprochen Wort > s. Video
www.soziale-berufe-essen-de
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