Faktenblatt 2

Dieses "mehr" wird auch Umverteilungskomponente
genannt, die man nach Ansicht vieler Ökonomen noch
hinzu rechnen müsste. Die Umverteilungskomponente
sollte nach unserer Ansicht eine Rolle bei der Formulierung
der Forderungen für die kommende Tarifrunde spielen. Nie
war die Vermögensverteilung in Deutschland ungleicher als
zum heutigen Tage (siehe Abbildung). Eine angemessene
Tarifforderung kann einen Beitrag zur Korrektur dieser
Situation leisten. Denn derzeit besitzen 10% der
Bevölkerung ca. 60% des Vermögens und 90% teilen sich
ungefähr 40%.
Faktenblatt 2
Ein Informationsdienst
deiner Gewerkschaft ver.di
Wirtschaftliche Entwicklung im Großhandel
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Arbeitgeber äußern sich auf Betriebsversammlungen
und in der Öffentlichkeit häufig zu wirtschaftlichen Themen.
Auch wir möchten euch mit aus unserer Sicht für die
anstehende Tarifrunde relevanten Zahlen versorgen. Diese
Zahlen sind die Basis für unsere Forderungen zu Entgelterhöhungen (Lohn, Gehalt, Azubivergütung) und anderen
Leistungen an den Arbeitgeberverband.
Das Wichtigste in Kürze: Es wurde mehr verkauft und es
wurde mehr Personal eingestellt, dabei nahm der Anteil der
Teilzeitbeschäftigten erneut zu.
V.i.S.d.P: ver.di LBFB 12, Sabine Gatz, Goseriede 10, 30159 Hannover
www.handel-nds-bremen.verdi.de
Der Drei-Jahres-Überblick zeigt es detaillierter: In den
Jahren 2012, 2013 und 2014 nahm die Anzahl der
Beschäftigten insgesamt zu. Das gilt auch für das Jahr
2014. Besonders hoch war die Zunahme der
Teilzeitbeschäftigten vor allem im Jahr 2012. Damit
vollzieht sich weiterhin ein Wandel von Vollzeit- in
Teilzeitbeschäftigung. In den letzten drei Jahren ist der
Umsatz stabil geblieben, im Jahre 2014 steht zwar ein
leichter Umsatzrückgang (nominal) zu Buche, nach Abzug
der Preissteigerungsrate (real) , stiegen die Umsätze
allerdings um 0,8%.
Aus diesen Zahlen, der Preissteigerung von ca. 1,3 % plus
dem vorhergesagten Produktivitätswachstum von 0,5%
ergibt sich ein kostenneutraler Verteilungsspielraum. Das
bedeutet, wenn die Arbeitgeber eure Entgelte (Löhne,
Gehälter, Vergütungen) in diesem Jahr um 1,8% erhöhen,
kostet sie das auf den Durchschnitt der ganzen Branche
gerechnet keinen zusätzlichen Cent. Denn die
Preissteigerung betrifft ja alle und die Produktivität ist
zusätzlich erbracht worden. Erst wenn wir mehr als diese
1,8% durchsetzen, würden wir Geld umverteilen, d.h. von
Arbeitgeber- auf Arbeitnehmerseite verlagern.
voraussichtliche Preissteigerung (2015 ca. 1,3%) + Steigerung der Produk?vität (2015 ca. 0,5% ) Die Tarifforderung setzt sich üblicherweise zusammen aus
der Preissteigerungsrate (damit wir keinen Reallohnverlust
erleiden, also nicht weniger in der Tasche haben und
unsere Kaufkraft zumindest halten können) und der
Produktivitätssteigerung der Gesamtwirtschaft (also dem,
was die Beschäftigten mehr geschafft, erarbeitet und
geleistet haben, siehe steigender Umsatz).
= Basis eurer Forderungen in der Tarifrunde + Umverteilungskomponente in Höhe von???