Dat Blatt - Kräuterschule Altona

Stadtkräuter-Magazin „Dat Blatt“
DAT BLATT
Das Stadtkräuter-Magazin
April 2015
Leeve Lüüt und Kräuterfreund/innen,
die erste Ernte an neuen Kräutern ist eingefahren, verarbeitet und aufgegessen. Vor allem der Bärlauch in Form von
Kräuterbutter und Pesto gehört gerade zu meinen Lieblingsspeisen. Der Frühling erwacht!
Allen eine fröhliche, bunte und ausgelassene Osterzeit!
Ihre/ Eure Altonaer Kräuterfrau,
Sabine Hustedt
Neues aus der Kräuterschule
Kräuterpädagogische Fortbildung
Der nächste Beginn ist zum Sommer-Modul am 18.06.2015.
Nähere Informationen unter: www.kraeuterschule-altona.de
Die Kräuter-Spaziergänge sind wieder gestartet. Der nächste Termin ist: 19.04. - 12 Uhr
Weitere Termine: 25.05. - 12 Uhr, 20.06. - 18 Uhr, 19.07. - 12 Uhr, 13.09. - 12 Uhr, 18.10. - 12 Uhr
Aktion in den Herbst-Ferien mit Clownerie und Kräuterkrams:
19.-20.10.2015 für Kinder von 6-10 Jahren
Weitere Informationen s.u.
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Stadtkräuter-Magazin „Dat Blatt“
Naturwahrnehmungen im April
Eine Gruppe von großen und kleinen Hamburger/innen versucht, eine traditionelle Gründonnerstags-Suppe zu kochen.
Und das geht so:
Erstmal Kräuter sammeln. Welche denn eigentlich? Namen werden ins Gedächtnis gerufen, Fotos zur Sicherheit
nochmal angesehen. Also los. Und dann begann es sogleich ganz heftig an zu hageln. Lange Gesichter. Immerhin: die
Kräuter werden auf diese Weise noch einmal vom Himmel abgewaschen. In der Folge ging aber das Feuer aus. Mit ein
paar Streichhölzern sollte es doch gehen. Ein Wind kam auf. Und die paar Streichhölzer wurden sofort ausgepustet.
Ratlose Gesichter. Da standen wir mit einer Tüte voll Gänseblümchen, Vogelmiere, Giersch, Brennesseln und sogar
ein paar wild lebenden Schnittlauch-Stengeln. Und nun? Alles rein in den Topf und mit Frischkäse verrühren. Ein
Schuss heißes Wasser in den Topf und ein anderer zum Wärmen in den Trinkbecher. Und kaum hatten wir uns
versehen, war er fertig, der Gründonnerstags-Suppen-Dip. Dicht gedrängt wie die Pinguine standen wir um den Topf
und haben so laut gelacht, dass auch die Sonne kurz mit ihren Strahlen auf uns gezeigt hat.
Die Gründonnerstags-Speise repräsentiert auf ihre Weise, dass die Tage nun wieder -deutlich- länger als die Nächte
sind und somit die Sonne mit ihrem Licht die Erde nährt. Das Licht der Sonne materialisiert sich in den Zellen der
Pflanzen. Sie wachsen und wir Menschen essen sie als Salat, Suppe, o.ä.. Lebensenergie.
Zu Ostern symbolisieren die Eier diese Lebenskraft und Fruchtbarkeit. Ostereier gibt es in den unterschiedlichsten
Variationen – von Schokolade bis Plastik.
Es gibt sogar „Ei-Kräuter“: z.B. Beifuß, Salbei, Eicheln und
Waldmeister
Der Waldmeister wächst gern im Wald, so sagt auch der Name. Gern in Buchenwäldern, aber Hauptsache schattig.
Sein ausdauernder, dünner Wurzelstock treibt im Frühjahr mehrere Pflanzen aus. Im Mai entfalten sich weiße, kleine,
sternförmige Blüten mit je vier Blütenblättern, die in einer Trugdolde am oberen Ende der Pflanze blühen. Der
Cumarin-Gehalt erhöht sich mit der Blüte. „Entgegen einer verbreiteten Annahme kann Waldmeister auch während und
nach der Blüte verwendet werden. Allerdings ist das Aroma kurz vor der Blüte am kräftigsten.“ (Quelle: Düll/Kutzelnigg
„Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands“, 6. Auflage, 2005, Quelle und Wiebelsheim Verlag). Und wie so oft gilt:
die Dosis macht das Gift.
Andere Namen wie Herzfreund oder Leberkraut zeugen mehr von seiner Anwendung als Leber-, Beruhigungs- und
Venenmittel. Dafür sind in der Hauptsache das Cumarin und daneben die Gerb- und Bittersoffe verantwortlich.
Waldmeister hat ein freundliches, grünes Wesen. Waldmeister-Zubereitungen „müssen“ grün sein. Aus ihm werden
Bowlen, Liköre, Limonaden, Biere („Berliner Weiße“), Süßwaren, Götterspeise, Gummibärchen, Eis und so weiter und
so fort hergestellt.
Allerdings duftet der Waldmeister im frischen Zustand kaum; man muss das gepflückte Kraut erst anwelken lassen,
bevor sich der typische Waldmeisterduft entfaltet.
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Stadtkräuter-Magazin „Dat Blatt“
Ideen und Aktionen für draußen
Ostern ist ein Frühlingsfest. Die Erde wird fruchtbar; aus der Erde entsteht Leben; Mittel zum Leben werden uns wieder
geschenkt. Lebensmittel sind zur Zeit (noch) Wintergemüse und Lager-Obst wie Äpfel, Nüsse, Feldsalat, Kartoffeln und
Mohrrüben.
Für Kinder sind Möhrchen, Mohrrüben, gele Wuddeln, Wurzeln oder Moor-Möhren meist ein Selbstgänger. Die mögen
sie eigentlich alle. Insbesondere Moor-Mohrrüben sehen so aus, als kämen sie gerade aus der Erde. Wenn ihr sie das
nächste Mal mit den Kindern esst, bewahrt den Grünansatz auf (also das Stück, wo sich die oberirdischen und
unterirdischen Pflanzenteile treffen). Den Grünansatz könnt ihr dann zusammen mit den Kindern in die Erde setzen
(entweder draußen im Garten, auf dem Balkon oder im Blumenkasten drinnen) und zwar so, dass das Gelbe/Orange
auf bzw etwas in der Erde sitzt und der Stummel mit den Blättern nach oben gerichtet ist. Nun immerwieder gießen.
Die Blätter fangen sehr schnell wieder an zu wachsen. Nach ca 2 Wochen habt ihr kleine grüne Stengel. Wenn ihr viele
Möhrchen nebeneinander setzt, entsteht eine kleine grüne (Oster-)Wiese.
Und die Kräuterhexe begann zu erzählen
“Wisst ihr, was heute für ein Tag ist?” fragte die Kräuterhexe ihre kleinen Zauberlehrlinge. „Ja“, riefen sie, „aber
erzähl uns mehr darüber“. Und die Kräuterhexe begann:
“Vor dreizehn Jahren kam ein Junge zu mir. Aus ihm wurde ein Zauberlehrling. Und nun ist er ein junger
Kräuterzauberer. Er wird uns morgen verlassen, um selber die Erde zu studieren, die Pflanzen verstehen zu lernen
und Menschen zu verbinden. Seht ihr die Zeichen der Natur? Ja, die Zeit des Aufbruchs ist wahrlich gekommen.
Und für euch ist die Zeit gekommen, eure Wünsche für ihn aufzuschreiben. Sie sollen ihm kleine Lichter auf seinem
Weg sein.”
Die Zauberlehrlinge schrieben:
„Ich wünsche dir eine Welt, die sich nach den Schwächsten richtet.“
„Ich wünsche dir eine Welt, die Kinder bedingungslos liebt.“
„Ich wünsche dir eine Welt, in der alles seine Zeit haben kann.”
„Ich wünsche dir eine Welt, in der die Menschen ihren Verstand dazu einsetzen, wozu er da ist.”
„Ich wünsche dir eine Welt, in der die Menschen einander auf Augenhöhe die Hand reichen.”
„Ich wünsche dir eine Welt, in der jede Person nur soviel nimmt, wie sie wirklich braucht.”
„Ich wünsche dir eine Welt, in der man keine Angst haben muss.”
„Ich wünsche dir eine Welt, in der Natur natürlich ist.”
„Ich wünsche dir eine Welt, in der eine Haltung der Dankbarkeit kultiviert ist.”
Und dann begannen sie mit den Vorbereitungen.
Veranstaltungen
Pädagogische Fortbildung „Wildkräuterwissen“ 2015
Wildkräuter kennenlernen heißt viel mehr als das bloße Wissen der Namen!
In der Kräuterpädagogischen Fortbildung der Kräuterschule Altona lernt ihr die Kräuter kennen, denen ihr täglich
begegnet, sei es auf dem Weg zur Arbeit, beim Spazierengehen oder im Garten auf dem Rasen. Es sind also nicht
seltene oder exotische Kräuter, sondern jene, die wir gemeinhin Unkraut nennen. Darüber hinaus schaffen wir eine
Verbindung von der traditionellen Verwendung der wilden Kräuter hin zu heutigen biologischen und medizinischen
Erkenntnissen.
Da wir viel draußen sein werden, lernt ihr die Kräuter in ihrer direkten Umgebung kennen und baut so eine direkte
Beziehung zu ihnen, ihrem Wert und Nutzen auf. Uns ist es wichtig, dass ihr diese Beziehung aufbaut. Wir möchten
euch auf diese Art vermitteln, dass die Kräuter (und damit die Natur) nicht euch gehören, sondern dass wir Menschen
genauso zur Natur gehören. Wir Menschen sind ein Teil der Natur und damit in das gesamte Ökosystem Erde
eingebunden. Und deshalb ist es nicht egal, wie wir uns verhalten und wie wir über die Natur in der Stadt denken.
In diesem Zusammenhang greift die Kräuterschule auch das Thema Nachhaltige Bildung (BNE) auf, das v.a. für den
Bereich der Kinderbetreuung hochaktuell ist.
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Stadtkräuter-Magazin „Dat Blatt“
Die Inhalte und Aktionen der Fortbildung sind erlebnispädagogisch nach dem Flow-Learning-Konzept gestaltet und
ermöglichen es euch, das erworbene Wissen selber weitergeben zu können.
Die Fortbildung ist ein Jahreskurs und besteht aus insgesamt 4 fortlaufenden jahreszeitlichen Modulen und endet mit
dem Zertifikat des/der „Wildkräuterpädagog/in“. Ein Einstieg ist zu jedem Modul möglich.
Frühlingsmodul (2015): 26.03., 11.04., 12.04., 09.05., 06.06., 07.06.2015
Sommermodul (2015): 18.06., 21.06., 04.07., 18.07., 30.08., 14.09.2015
Herbstmodul (2015): 24.09., 27.09., 10.10., 11.10., 08.11., 26.11.2015
Wintermodul (2016): Januar – März 2016, Genaueres in Kürze
NaturAbenteuer - HerbstferienFREIzeit
Draußen auf der Wiese, im Park und an der Elbe. Hauptsache draußen sein und mit viel Spaß die Ferien genießen. Es
erwartet euch eine bunte Mischung aus Clownerie, Naturspiele, Kräuter, Lagerfeuer und ganz viel Platz für eigene
Ideen und Abenteuer: draußen im Park Kräuter sammeln, ein Feuer ohne Feuerzeug entzünden, mit den Kräutern und
auf dem Feuer kochen: vielleicht wird es eine herzhafte Kräuter-Pfanne oder Kräuter-Waffeln??
Zieht euch bitte wetterfeste Kleidung und feste Schuhe an. Zum Essen und Trinken benötigt ihr unbedingt einen Teller,
einen Becher und Besteck.
Der Veranstaltungsort ist in Altona; Genaueres erfahrt ihr bei der Anmeldung. Bei ungeeignetem Wetter bieten wir
entsprechende Alternativen an.
Termin: 19.+20.10.2015, jew. 09.30 – 15 Uhr
Altersgruppe: 6-10 Jahre
Kosten für einen Tag: 18 EUR (ohne Ferienpass), 15 EUR (mit Ferienpass)
Kosten für beide Tage: 29 EUR (ohne Ferienpass), 24 EUR (mit Ferienpass)
Anmeldung bis 10.10.2015 ist unbedingt erforderlich.
Wanderungen und Spaziergänge
Zum Kennenlernen sind alle Interessierten zu einem Kräuter-Spaziergang eingeladen. Die Spaziergänge
finden auf dem Friedhof Bernadottestraße statt und werden von Sabine Hustedt begleitet.
Sie dauern ca. 1 Stunde und kosten 6 EUR (Kinder umsonst), wobei 1 EUR davon als Spende an den
Friedhof geht. Treffpunkt ist vor der dem Eingang der Kapelle.
Folgende Termine sind für 2015 geplant:
19.04. - 12 Uhr
25.05. - 12 Uhr
20.06. - 18 Uhr (im Rahmen des Langen Tags der Stadtnatur)
19.07. - 12 Uhr
13.09. - 12 Uhr
18.10. - 12 Uhr
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Impressum:
Kräuterschule Altona
Eggersallee 24
22763 Hamburg
Tel.: 040 . 5722 8166
Email: [email protected]
V.i.S.d.P.: Sabine Hustedt
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