ÖSTERREICH 21 MONTAG, 23. MÄRZ 2015 Ärzte gehen erneut auf die Straße NACHRICHTEN Wien. Trotz laufender Gespräche demonstrieren Ärzte heute gegen das neue Arbeitszeitgesetz. Stadträtin Sonja Wehsely kritisiert die Demo scharf, Ärztekammer-Chef Thomas Szekeres kontert. Wien. Die für heute, Montag, angekündigte Großdemonstration der Wiener Spitalsärzte sorgt bereits im Vorfeld für Unmut. Gestern, Sonntag, kritisierte Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) in einem Interview mit der APA die Demo und warf der Ärztekammer vor, an der „Eskalationsschraube“ zu drehen. Wehsely kritisierte, dass sich der Protest nicht nur gegen das Verhandlungsergebnis, sondern auch gegen die generelle Situation im Gesundheitssystem richte. „Da wird das allgemeine gesundheitspolitische Waterloo ausgerufen.“ Man versuche offenbar, bewusst eine Eskalation hervorzurufen. „Da werden verschiedene Kammerinteressen bedient, aber gleichzeitig auch die Patienten verunsichert“, so Wehsely. Nachsatz: „Hauptsache, es gibt Aufruhr.“ Weiters kritisiert sie, dass die Standesvertretung immer wieder versuche, Reformen zu verhindern. Die Ärztekammer sei ein „instabiler Partner“, so die Gesundheitsstadträtin. Gespräche am Dienstag Trotz Kritik sollen weiterhin Gespräche stattfinden. Dienstagnachmittag soll erneut über die Umsetzung des ausverhandelten Pakts gesprochen werden. Dieser sieht eine deutliche Reduktion der Arbeitszeiten bei einem gleichzeitigen Anstieg des Grundgehaltes vor. Die damit einhergehende Einsparung von Dienstposten sorgt für Unmut bei KAV-Beschäftigten. Für Wehsely soll nach dem morgigen Termin klar sein, „ob es einen gemeinsamen Weg gibt oder nicht“. Das Gehaltsschema könne bereits am Freitag im Landtag beschlossen werden. Die neuen Arbeitszeiten treten gemäß einer EURichtlinie am 1. Juli in Kraft. Der Wiener Ärztekammer-Präsident, Thomas Szekeres, wies daraufhin die Kritik zurück. „Dass wir eskalieren, stimmt nicht“, so Szeke- Bereits am 5. März versammelten sich einige hunderte Spitalsärzte zu einer Protestkundgebung hinter dem Rathaus. res via APA. „Wir müssen darauf hinweisen, dass das Gesundheitssystem nicht in so einem guten Zustand ist, wie es die Politik behauptet.“ Er wirft Wehsely vor, dass sie es verabsäumt habe, parallel zum angekündigten Personalabbau Strukturänderungen durchzuführen. Szekeres zeigt sich auch über die Ankündigung erstaunt, dass das Gehaltsschema am Freitag im Landtag abgesegnet werden soll. Man solle die laufenden Gespräche zuerst zu Ende führen und dann beschließen, so der Kammer-Chef. Auch die Wiener ÖVP und FPÖ stellten sich nach Wehselys Kritik hinter die Ärzte und kritisierten die Gesundheitsstadträtin. „Noch nie in so großer Gefahr“ Die geplante Demo wird heute Nachmittag von der Spitalsgasse bis zum Maria-Theresien-Platz führen. Die Teilnehmer wollen damit aufzeigen, dass die Gesundheitsversorgung „noch nie in so großer Gefahr war wie jetzt“. Der Zug startet um 16.30 Uhr in der Spitalgasse (Treffpunkt 16 Uhr) beim Eingang zur Med-Uni. Einen Spaziergang über den Ring wird es entgegen ursprünglichen Plänen wegen eines Staatsbesuches nicht geben. Die Demo führt nun über AUF EINEN BLICK Protest. Der Zug startet um 16.30 Uhr in der Spitalgasse beim Eingang zur Med-Uni. Die Demo führt über die Alser Straße und die Landesgerichtsstraße bis zum Maria-Theresien-Platz. Dort soll ab 18 Uhr die Abschlusskundgebung stattfinden. Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely kritisierte im Vorfeld den Protest. Am Dienstag wird dennoch erneut verhandelt. Der Pegida-Umzug und dessen Gegendemo am Sonntagmittag in Bregenz verliefen ruhig. Schätzungen zufolge standen 70 Pegida-Anhänger mindestens 600 Gegendemonstranten gegenüber. Während die PegidaAnhänger auf dem Kornmarktplatz mit „Maria statt Scharia“Plakaten aufmarschierten, skandierten 100 Meter entfernt deren Gegner „Nazis raus“. Die Polizei war mit 400 Personen vertreten. [ APA ] die Alser Straße und die Landesgerichtsstraße bis zum Maria-Theresien-Platz. Dort soll ab 18 Uhr die Abschlusskundgebung stattfinden. Geplant ist unter anderem ein Auftritt von Kammer-Präsident Szekeres – der zuletzt auch scharfe Kritik für seine Zustimmung zum ausverhandelten Paket einstecken musste (dass aber bei einer Abstimmung unter den Ärzten klar abgelehnt wurde). Auch Vertreter verschiedener Ärztegruppen werden das Wort ergreifen – etwa Gernot Rainer, Initiator der neuen Ärztegewerkschaft Asklepios. Auf dem Maria-Theresien-Platz wird auch ein „Vorsorgedorf“ für Besucher errichtet – als Warnung an die Patienten. Das soll laut Ärztekammer verdeutlichen, dass Vorsorgeuntersuchungen „schon bald nicht mehr in der gewohnten Qualität möglich sein werden“. (kb/red.) Bluttat im Partykeller: Prozess beginnt Linke Wahlallianz aus Piraten, KPÖ, Echt Grün u. a. Graz/Wien. Es war eines der erschre- teien haben sich dieser Tage zu der Wahlallianz „Wien anders“ zusammengeschlossen. Vergangenen Samstag fand der Gründungskonvent in Wien Simmering statt. Zur Spitzenkandidatin wurde die Physikstudentin und Umweltaktivistin Juliana Okropiridse gewählt, die auch Vorstandsmitglied der Jungen Piraten Österreichs ist. Platz zwei und drei belegen Dietmar Zach, KPÖ-Landessprecher Wien, und Ulrike Fuchs von der Plattform der Unabhängigen. Neben den Piraten, der Wiener KPÖ und der Plattform der Unabhängigen sind auch Mitglieder von Echt Grün Teil der Wahlallianz. Das Bündnis versteht sich als Alternative für die österreichische Linke. „Gemeinsam ist uns der Wunsch nach einer Hauptstadt, die für wirklich alle Menschen, die in ihr leben, lebenswert ist. Mit freien öffentlichen Räumen ohne Konsumzwang und Kommerz, mit sozialer Grundsicherung und bezahlbarem Wohnraum für alle Menschen, die hier leben und arbeiten“, heißt es auf deren Website. (red.) Ein tschechischer Reisebus ist Sonntagnachmittag im Weinviertel auf der B7 im Bezirk Mistelbach verunglückt. Der mit 17 Personen besetzte Bus stürzte sieben Meter eine Böschung hinunter und blieb seitlich liegen. Drei Personen wurden schwer, zehn leicht verletzt. Sieben Feuerwehren, drei Notarztwägen, ein Hubschrauber und zahlreiche Rettungskräfte waren im Einsatz. Pegida-Demo in Bregenz verlief ruhig Kleinparteien vereinen sich zu „Wien anders“ Wien. Mehrere Wiener Kleinpar- NÖ: 13 Verletzte bei schwerem Busunfall Mordanklage. Jener 17-Jährige, der vorigen Juni seinen Bekannten erschossen haben soll, steht ab heute, Montag, in Graz vor Gericht. Ihm drohen 15 Jahre Haft. ckendsten Verbrechen des vorigen Jahres. Als ein heute 17-Jähriger einen 16-Jährigen in seinem Grazer Partykeller erschoss, nachdem dieser ihn gezwungen haben soll, ein Mädchen zu vergewaltigen. Danach soll der Jugendliche die Leiche gemeinsam mit seinem Großvater nach Ungarn gebracht haben, wie ihm die Staatsanwaltschaft vorwirft. Ab heute, Montag, muss sich der Jugendliche im Grazer Straflandesgericht vor einem Geschworenensenat verantworten. Was tatsächlich am 21. Juni 2014 im Keller des Altbaus im Grazer Bezirk Geidorf geschah, ist noch nicht endgültig geklärt. Jedenfalls soll den Angeklagten, Sebastian S., an dem Tag seine 14-jährige damalige Freundin in der Kellerwohnung, in der er gemeinsam mit seiner Mutter lebte, besucht haben. Marcel S., ein 16-jähriger Bekannter der beiden aus Kärnten, war ebenfalls anwesend. Dem Mädchen sollen K.-o.-Tropfen verabreicht worden sein, dann sollen beide Burschen sie vergewaltigt haben, ohne dass das Mädchen es bemerkte. Sie konnte sich später allerdings noch vage erinnern, dass sie zwischendurch an Händen und Füßen gefesselt war, mehr wusste sie aufgrund der starken Beeinträchtigung nicht mehr. Am Tag danach fuhren die drei mit einem Taxi nach Villach und wieder zurück nach Graz. Der Kärntner soll das Mädchen mehrmals mit einer Gasdruckpistole bedroht haben, damit es nicht wegläuft. Schließlich blieben die beiden in der Wohnung des Angeklagten, während dieser wegging, um Marihuana zu kaufen. Er versperrte die Wohnung und erzählte sogar einigen Freunden, das Mädchen würde bei ihm zu Hause mit einer Gaspistole bedroht werden. Dann fuhr er wieder heim, und holte bei seinem Großvater, der im selben Haus wohnte, ein Kleinkalibergewehr. Nicht die erste Straftat Marcel S. war zu diesem Zeitpunkt stark alkoholisiert, laut Gutachten waren es rund 2,62 Promille. Der Angeklagte zielte laut Anklage mit dem Gewehr auf ihn und erklärte, er werde das Mädchen jetzt wegbringen. Kurz darauf fiel ein Schuss und traf den 16-jährigen Kärntner am Kopf. Er war sofort tot. Im Vorverfahren hatte der Angeklagte zugegeben, seinen Bekannten erschossen zu haben. Das Motiv: Der Kärntner habe ihn mit vorgehaltener Waffe gezwungen, das Mädchen zu vergewaltigen. Nach dem Mord verständigte der Bursch seinen Großvater, der mit ihm die Spuren beseitigte und die Leiche wegschaffte. Die beiden transportierten den Toten in Plastiksäcke gewickelt nach Ungarn, wo sie ihn vergruben. Anschließend fuhren die beiden nach Niederösterreich, wo die Mutter des Burschen gerade auf Kur weilte. Beide übernachteten in der Kuranstalt, ehe sie dort schließlich verhaftet wurden. Die Leiche wurde erst Anfang Juli gefunden, nachdem der Bursch die Ermittler an die richtige Stelle führte. Sebastian S. muss sich nun wegen Mordes, Störung der Totenruhe und absichtlicher schwerer Körperverletzung verantworten. Denn der Fall im Juni 2014 soll nicht seine erste Straftat gewesen sein. Im Februar desselben Jahres soll er einem 13-Jährigen mit einer Gasdruckpistole ins Gesicht geschossen haben. Der Prozess wurde auf zwei Tage anberaumt. Im Fall einer Verurteilung wegen Mordes drohen dem Jugendlichen bis zu 15 Jahre Haft. Das Verfahren wegen Vergewaltigung und Freiheitsentziehung wurde vorerst eingestellt. Er kann deshalb aber zu einem späteren Zeitpunkt noch angeklagt werden. Der Großvater des Burschen wurde wegen Störung der Totenruhe angeklagt, ist aber zum Verhandlungstermin beim Bezirksgericht nicht erschienen, ein weiterer Termin wurde noch nicht bekannt gegeben. (ag./cim) Salzburg: Ein Toter nach Messerstecherei Bei einer Messerstecherei vergangenen Samstag im Bahnhofsviertel der Stadt Salzburg ist eine Person getötet worden. Eine weitere Person wurde verletzt, ein Verdächtiger wurde festgenommen. Wien: Eishockeyspieler ging auf Polizist los Ein italienischer Eishockeyspieler rastete in der Nacht auf Sonntag derart aus, dass er in Wien Josefstadt festgenommen wurde. In seiner Zelle ging er brutal auf einen Polizisten los. Der Beamte wurde schwer verletzt und musste in ein Spital gebracht werden. Der Mann hatte sich zuvor geweigert, ein konsumiertes Kebab zu bezahlen, worauf ein Streit eskalierte und die Polizei verständigt wurde. Handgranate bei Gartenarbeit entdeckt Im Bezirk Oberwart im Südburgenland wurde am Samstag bei der Gartenarbeit eine Handgranate entdeckt. Sie stammt vermutlich aus dem Zweiten Weltkrieg und wurde nach dem Fund fachgerecht durch den Entminungsdienst entsorgt. Hanfplantage eines Parksünder entdeckt Da ein Wiener zahlreiche Strafzettel für Falschparken nicht gezahlt hatte, stattete ihm die Polizei am Samstag einen Besuch ab. Die Beamten stellten daraufhin in der Wohnung in der Donaustadt eine Hanfplantage mit 124 Pflanzen und technischen Geräten sicher. Der Mann wurde angezeigt. Chihuahua löste Verkehrsunfall aus Ein Chihuahua hat am Sonntag auf der Klagenfurter Schnellstraße S37 einen Unfall verursacht. Der Hund fuhr am Beifahrersitz einer 25-Jährigen mit. Die Frau wurde durch das Tier abgelenkt und kam ins Schleudern. Der Pkw überschlug sich mehrmals, die Schwerverletzte wurde ins Klinikum Klagenfurt geflogen. Der Hund lief nach dem Unfall frei umher und wurde von einem Zug erfasst und verletzt. Die S37 war während der Ersterhebung für den gesamten Verkehr gesperrt.
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