Syngenta fordert MultiWatch zur Diskussion entscheidender

Syngenta fordert MultiWatch zur
Diskussion entscheidender Themen auf
Syngenta engagiert sich für einen offenen und konstruktiven Dialog über wichtige globale Themen, die
für unser Geschäft zentral sind. Dazu gehört insbesondere das Thema Ernährungssicherheit. Wir sind
daher enttäuscht, dass die NGO-Koalition MultiWatch die Gelegenheit nicht wahrgenommen hat, einen
offenen Dialog mit allen Seiten zu führen und die wichtige Frage einer nachhaltigen Welternährung aus
verschiedenen Perspektiven zu diskutieren. Stattdessen hat sie einen Anlass gesucht, Syngenta und die
Stadt Basel mit vielen alten und falschen Anschuldigungen anzugreifen.
Die Anschuldigung von MultiWatch, dass die Partnerschaft von Basel-Stadt und Syngenta für die EXPO
in Mailand eine „unheilige Allianz“ sei, weisen wir entschieden zurück. Sie diskreditiert damit Syngenta
Mitarbeitende wie auch die Stadt selber und ihre Einwohnerinnen und Einwohner. Als wichtiger
Arbeitgeber, Investor und Steuerzahler tragen wir zur Stärkung des Standorts Basel als globales
Geschäfts- und Innovationszentrum wie auch als weltoffene und internationale Stadt bei. Wir sind stolz
darauf, dass Syngenta in der Stadt Basel ansässig ist und dieser Ort auch in Zukunft unsere Heimat sein
wird.
Wir sind ein engagierter Partner der Stadt Basel an der EXPO in Mailand. Das Thema dieser
Ausstellung „Den Planeten ernähren, Energie für das Leben“ bietet eine wirkungsvolle Plattform, um
einer breiten Öffentlichkeit die Herausforderungen im Bereich Ernährungssicherheit näherzubringen.
Niemand kann diese Herausforderungen alleine lösen. Syngenta leistet ihren Beitrag, aber wir sind uns
auch bewusst, dass die Bedeutung unserer Innovationen nicht immer und überall gut verstanden wird.
Dies ist insbesondere in einigen Industrieländern der Fall. Während unserer sechs Wochen an der
EXPO möchten wir einen offenen und konstruktiven Dialog fördern. Dazu laden wir ab dem 2. Mai 2015
alle Menschen ein, die ernsthaft an Fragestellungen zur Welternährung interessiert sind.
Nachfolgend unsere Antworten auf die „Basler Erklärung“ von MultiWatch
1. Die Basler Erklärung steht auch im Kontext der „Konzernverantwortungsinitiative“, die eine strikte
Haftung für multinationale Unternehmen bei Verstössen gegen Menschenrechte und
Umweltstandards vorsieht – sei es bei Tätigkeiten innerhalb oder ausserhalb der Schweiz.
Unsere Antwort: Wir stimmen voll und ganz zu, dass alle Unternehmen die höchsten Standards
bezüglich Menschenrechten und Umwelt einhalten müssen. Jedoch lehnen wir diese Initiative ab,
weil sie weltweit einzigartige Haftungsklauseln für Unternehmen einführen und massiv über das Ziel
hinausschiessen würde. Unser eigener Verhaltenskodex setzt bereits sehr hohe Anforderungen an
unsere weltweiten Tätigkeiten. Wir befolgen zudem alle internationalen, nationalen und lokalen
Gesetze und respektieren internationale Leitprinzipien zu Menschenrechten.
2. Forderungen aus Pakistan – Syngenta wird beschuldigt, Gewerkschaftsrechte nicht zu respektieren,
und aufgefordert, Temporärmitarbeitenden unbefristete Verträge auszustellen.
Unsere Antwort: Die Entlassung von Herrn Imran Ali steht im Zusammenhang mit der globalen
Reorganisation des IT-Bereiches von Syngenta. Sie hatte gar nichts mit seiner Position als
Gewerkschaftssekretär an unserem Standort in Pakistan zu tun. Wir pflegen weiterhin einen
professionellen Dialog mit Herrn Ali und der Gewerkschaft. Die gegen Syngenta eingereichte Klage
der 50 Temporärmitarbeitenden in Pakistan wurde zurückgezogen und im Oktober 2013 eine
gütliche Einigung erreicht. Im Februar 2015 wurde der Rechtsstreit von den Arbeitern jedoch erneut
aufgerollt. Sie behaupten, dass Syngenta nicht den ganzen Einigungsbetrag bezahlt hätte, was
tatsachenwidrig ist. Ein Datum für die Anhörung steht noch aus.
3. Forderungen aus Paraguay – Syngenta soll den Vertrieb ihrer gentechnisch veränderten Maissorten
in Paraguay einstellen. Sie würden die zahlreichen ursprünglichen Maissorten bedrohen. Syngenta
soll unverzüglich die Produktion, den Verkauf und die Lizenzierung von Paraquat einstellen.
Unsere Antwort: Durch verbesserte Landwirtschaft konnte die Armut in Paraguay von 38 Prozent in
2008 auf 23 Prozent in 2014 reduziert werden. Es ist äusserst wichtig, dass Landwirte die Wahl
haben, welche Hilfsmittel sie benutzen; dies beinhaltet gegebenenfalls auch genveränderte Pflanzen.
Syngenta hat mit weniger als 10 Prozent Marktanteil keine führende Marktposition bei Mais-Saatgut
in Paraguay. Es ist eine Tatsache, dass unsere Züchtungstätigkeiten einen Beitrag an die Vielfalt bei
Nutzpflanzen leisten. Wir unterstützen den Global Crop Diversity Trust und andere Saatgutbanken
bei der Konservierung genetischer Ressourcen. Paraquat macht lediglich 5 Prozent des
Gesamtumsatzes in Paraguay aus. Wir setzen alles daran, um einen sicheren und
verantwortungsvollen Umgang mit unseren Produkten zu gewährleisten – in Paraguay und in jedem
Markt, in dem wir tätig sind. Wir befolgen selbstverständlich alle Vorgaben und Gesetze in Paraguay.
4. Forderungen aus Hawaii – Syngenta soll das Versprühen von Atrazin, Paraquat und anderen
Pestiziden, die in der Schweiz verboten sind, neben Kauai’s Schulen, Spitälern und Häusern
einstellen. Syngenta soll die Klage gegen den Entscheid von Pestizid-Pufferzonen rund um Wohnund Schulzonen fallen lassen.
Unsere Antwort: Syngenta ist seit mehr als 40 Jahren Teil der Gemeinschaft auf Hawaii und bietet
Arbeitsplätze und weitere Vorteile für die ländliche Wirtschaft, seit der Anbau von Zuckerrohr und
Ananas dort zurückging. Die Inseln bieten hervorragende klimatische und agronomische
Voraussetzungen für Pflanzenforschung, wovon schon Millionen von Landwirten profitieren konnten.
Wir nehmen unsere Verantwortung gegenüber der Umwelt und den Menschen auf Hawaii sehr ernst.
Syngenta und die anderen Kläger glauben jedoch, dass der Pufferzonen-Entscheid ungültig ist, da
unsere Tätigkeiten von den zuständigen Behörden in den USA und ihren Teilstaaten bereits überaus
streng überwacht und reguliert werden.
5. Forderungen an die Schweizer Bundesregierung und das Schweizer Parlament – Syngenta sei Teil
eines globalen, ausbeuterischen Landwirtschaftssystems, das den Hunger vergrössert, statt ihn zu
verringern und Menschenrechte verletzt. Es soll eine Untersuchung der weltweiten
Geschäftspraktiken von Syngenta eingeleitet werden.
Unsere Antwort: Während MultiWatch damit beschäftigt ist, Anlässe in Basel zu organisieren und
falsche Anschuldigungen zu erheben, konzentriert sich Syngenta jeden Tag darauf, Millionen von
Landwirten zu unterstützen, ihre Lebensumstände zu verbessern und gleichzeitig ihren Beitrag an
die Welternährung zu leisten. Wir stehen zu unserem Ausweis bezüglich der Einhaltung von
Menschenrechten und begrüssen konstruktive Kritik an unserer Geschäftstätigkeit. Wir sind offen
und transparent, auch was die Messbarkeit der Verpflichtungen unseres Plans für
verantwortungsvolles Wachstum (The Good Growth Plan) anbelangt. Diese Daten werden
unabhängig auditiert und sind öffentlich zugänglich.
28. April 2015
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