SÜDWESTRUNDFUNK Anstalt des öffentlichen Rechts Stephan Ueberbach Chefredaktion Hörfunk | Hauptstadtstudio Studioleiter Pressedienst An die Agenturen und Nachrichtenredaktionen SWR Studio Berlin im ARD-Hauptstadtstudio Wilhelmstraße 67a 10117 Berlin Fon: 030 / 2288 3701 Fax: 030 / 2288 3709 Mail: [email protected] - zur Verwendung unter Quellenangabe - Berlin, 07.08.2015 SWR Interview der Woche vom 8.8.2015 Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes, im SWR Interview der Woche: Gigaliner: „Bin skeptisch. Unsere Infrastruktur ist in aller Regel nicht dafür gerüstet, solche großen LKW aufzunehmen.“ Mindesthaltbarkeitsdatum: „Kennzeichnungen so ändern, dass Wegwerfen von Lebensmitteln nicht auch noch gesetzlich vorgeschrieben wird.“ Frankreichs Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung: „Mutiger Schritt.“ SaharaHitze: „Mehr Grünland, um Bodenerosion zu verringern. Grün- und Freiflächen in den Städten, die nachts die Temperaturen abkühlen lassen.“ Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes, steht im SWR Interview der Woche den sogenannten Gigalinern skeptisch gegenüber: „Unsere Infrastruktur ist in aller Regel nicht dafür gerüstet, solche großen LKW aufzunehmen.“ Bei der Argumentation zum Beispiel des Daimler Konzerns, durch Gigaliner würden herkömmliche LKW und damit Treibstoff und CO2-Ausstoß eingespart, verweist Krautzberger auf die Ökobilanz der Schiene: „Dann hat man, glaube ich, die ökologische Wahrheit.“ Der Südwestrundfunk ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen SWR2 Interview der Woche 2 Kennzeichnungen bei Lebensmitteln ändern Beim Mindesthaltbarkeitsdatum fordert Krautzberger, Kennzeichnungen so zu ändern, „dass das Wegwerfen von Lebensmitteln nicht auch noch gesetzlich vorgeschrieben wird.“ Frankreichs neues Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung, das auch den Einzelhandel betrifft, sei ein „mutiger Schritt“, sagt Krautzberger, das man sich genau ansehen müsse. Denn „das Wegwerfen von Lebensmitteln ist auch mit Umweltbelastungen verbunden, die wir uns sparen können“, zum Beispiel mit Verbrauch von Boden und Wasser, die zur Produktion der Lebensmittel benötigt würden. Die UBA-Präsidentin verweist im SWR darauf, dass ein Drittel der Lebensmittel aus dem „Außenverzehr“, also zum Beispiel aus Catering oder aus Kantinen, weggeschmissen werde. Sahara-Hitze und zunehmende Wetterextreme Eine Konsequenz von Extrem-Hitze und Trockenheit in Deutschland ist für Krautzberger, „Bodenerosion zu verringern durch mehr Grünland“. In den Städten hingegen seien es „Grün- und Freiflächen, die nachts die Temperaturen abkühlen lassen“. Sie ist sich sicher, dass „der Klimawandel und extreme Wetterereignisse auch Treiber sind für die Diskussion“ um die Energiewende. Krautzberger fordert angesichts der Rekord-Ökostrom-Produktion im Juli, „dass endlich Entscheidungen getroffen werden, den Trassenausbau bundesweit voran zu bringen – auch in Bayern.“ Ob Freileitung oder Erdkabel, wie von Bayern gefordert, müsse man sich im Einzelfall anschauen. „Wichtig ist vor allem, dass man auch die Akzeptanz der Bevölkerung im Auge hat.“ Gemeinsam mit dem Bundesamt für Naturschutz erforsche das Umweltbundesamt derzeit die ökologischen Auswirkungen von Erdkabeln. „Forschungsprojekt wird Ende des Jahres vorliegen.“ Das Interview führte Rebecca Lüer Der Südwestrundfunk ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen
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