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Berlin, 07.08.2015
SWR Interview der Woche vom 8.8.2015
Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes, im SWR Interview der Woche:
Gigaliner: „Bin skeptisch. Unsere Infrastruktur ist in aller Regel nicht dafür gerüstet,
solche großen LKW aufzunehmen.“ Mindesthaltbarkeitsdatum: „Kennzeichnungen so
ändern, dass Wegwerfen von Lebensmitteln nicht auch noch gesetzlich vorgeschrieben
wird.“ Frankreichs Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung: „Mutiger Schritt.“ SaharaHitze: „Mehr Grünland, um Bodenerosion zu verringern. Grün- und Freiflächen in den
Städten, die nachts die Temperaturen abkühlen lassen.“
Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes, steht im SWR Interview der Woche den
sogenannten Gigalinern skeptisch gegenüber: „Unsere Infrastruktur ist in aller Regel nicht dafür
gerüstet, solche großen LKW aufzunehmen.“ Bei der Argumentation zum Beispiel des Daimler
Konzerns, durch Gigaliner würden herkömmliche LKW und damit Treibstoff und CO2-Ausstoß
eingespart, verweist Krautzberger auf die Ökobilanz der Schiene: „Dann hat man, glaube ich, die
ökologische Wahrheit.“
Der Südwestrundfunk ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen
SWR2 Interview der Woche
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Kennzeichnungen bei Lebensmitteln ändern
Beim Mindesthaltbarkeitsdatum fordert Krautzberger, Kennzeichnungen so zu ändern, „dass das
Wegwerfen von Lebensmitteln nicht auch noch gesetzlich vorgeschrieben wird.“ Frankreichs neues
Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung, das auch den Einzelhandel betrifft, sei ein „mutiger Schritt“,
sagt Krautzberger, das man sich genau ansehen müsse. Denn „das Wegwerfen von Lebensmitteln ist
auch mit Umweltbelastungen verbunden, die wir uns sparen können“, zum Beispiel mit Verbrauch von
Boden und Wasser, die zur Produktion der Lebensmittel benötigt würden. Die UBA-Präsidentin verweist
im SWR darauf, dass ein Drittel der Lebensmittel aus dem „Außenverzehr“, also zum Beispiel aus
Catering oder aus Kantinen, weggeschmissen werde.
Sahara-Hitze und zunehmende Wetterextreme
Eine Konsequenz von Extrem-Hitze und Trockenheit in Deutschland ist für Krautzberger, „Bodenerosion
zu verringern durch mehr Grünland“. In den Städten hingegen seien es „Grün- und Freiflächen, die
nachts die Temperaturen abkühlen lassen“. Sie ist sich sicher, dass „der Klimawandel und extreme
Wetterereignisse auch Treiber sind für die Diskussion“ um die Energiewende. Krautzberger fordert
angesichts der Rekord-Ökostrom-Produktion im Juli, „dass endlich Entscheidungen getroffen werden,
den Trassenausbau bundesweit voran zu bringen – auch in Bayern.“ Ob Freileitung oder Erdkabel, wie
von Bayern gefordert, müsse man sich im Einzelfall anschauen. „Wichtig ist vor allem, dass man auch
die Akzeptanz der Bevölkerung im Auge hat.“ Gemeinsam mit dem Bundesamt für Naturschutz
erforsche das Umweltbundesamt derzeit die ökologischen Auswirkungen von Erdkabeln.
„Forschungsprojekt wird Ende des Jahres vorliegen.“
Das Interview führte Rebecca Lüer
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