Studer News Ma rz 2015

International Christian Aid
Stiftung
Im Luchli 1 Postfach 1375
CH-3110 Münsingen
Tel. +41 (0)31 721 96 42
[email protected]
www.ica-info.ch
PC-Konto 30-506900-5
Freundesbrief Rozalia & Hanspeter Studer
Liebe Verwandte und Freunde
Denn mein Joch passt euch genau, und die Last, die ich euch
auflege, ist leicht.
Mt. 11,30
Das Januarloch existierte dieses Jahr auch bei Rozy und mir.
Allerdings betraten wir den Monat schon irgendwo im unteren
Teil des Lochs, sehen aber die Öffnung und somit das Licht
wieder grösser und heller vor uns. Ich (HP) verbrachte ja das
Ende des letzten Jahres mehrheitlich zuhause und im Bett.
Diese Situation hielt bis am zehnten Januar an und wurde
durch das Gebet zweier Hausgemeindeleiterehepaare, auf
welche Gott mit Heilung antwortete, besiegt. Dies geschah
folgendermassen: Als ich mich am neunten Januar besser
fühlte, luden wir für den kommenden Tag zwei Leiterehepaare zum Essen ein. Doch wie zuvor, als ich dachte, dass ich
wieder gesund bin, kam wie aus dem Nichts eine neue Krankheit. (Bild: Leiterehepaare
bei uns zuhause. Wie man
sieht, war mir wieder zum
Lachen zu Mute) Es kommt
selten vor, dass ich Migräne
habe. Doch an jenem Nachmittag, als wir die Gäste
erwarteten, ergriff mich die
Krankheit
und
war
so
schlimm, dass ich mich, als die Freunde vier Stunden später
eintrafen, wieder ins Schlafzimmer zurückziehen wollte, da
das Gefühl der Übelkeit durch den Geschmack des Essens
extrem gereizt wurde. So stand das Essen (Raclette) angerichtet auf dem Tisch und anstatt abzusitzen, fingen die
Ehepaare in Feuereifer an zu beten und hörten nicht mehr
auf, bis ich mich besser fühlte. Ja, es ging mir so gut, dass
ich mich danach an den Tisch setzte und mit Appetit mitass.
Das war das Ende der Krankheitszeit! Unser himmlischer
Vater ist doch einfach wunderbar.
Etwas Positives konnte ich der Krankheit abgewinnen, denn
ich hatte Zeit, mir ein paar Dokumentarvideos, welche ich
beim letzten Besuch in der Schweiz geschenkt bekommen
hatte, anzuschauen. (Bild: beim alljährlichen Schlitteln mit
der Gemeinde) Diese
Videos (Funde machen
Geschichte lebendig)
begeistern mich und
helfen mir, geschichtliche
Begebenheiten
neu einzuordnen. Die
Videos handeln von der
Arche Noah, der Urgeschichte und den
Erzvätern. Ganz ehrlich, ich hatte mich bis anhin mit diesen Themen nie so auseinandergesetzt und mir auch keine Gedanken gemacht, wo in
der Bibel beispielsweise was über die Eiszeit oder die Erdteilung usw. berichtet wird, da mir dies nicht heilsentscheidend
März 2015
schien. Sollte dich dieses Thema interessieren, kannst du
die Videos unter www.archa.ch bestellen, sie regen echt zum
nachdenken an.
(Bild: Mit Rozys Tanzgruppe auf der Eisbahn) Nach der
Krankheit und den Dokus, war ich dem Einoder besser gesagt dem
Ausstieg aus dem Loch
näher gekommen. Aber
ich trat durch die eher
monotonen
JanuarBüroarbeiten, wie Jahresbericht,
Jahresabschlüssen, neuen Formularlisten erstellen, usw.
auf der Stelle. Es ist nicht schwer festzustellen, dass die
Angelegenheiten nicht einmal im hinteren Teil, auf meiner
Favoritenliste der begehrten Arbeiten, erscheinen.
Der Hauptgrund, weswegen wir in diesem Loch sitzen, ist aber
mehr auf die Umstände der Arbeit zurückzuführen und hat
mit dem Januar nichts zu tun. Es ist auch eher auf die vergangenen Jahre zurückzuführen, in welchen ICA Rumänien
stetig wuchs und mehr und mehr Arbeitszweige dazukamen.
(Bild:
Hausgemeindeleiter
am Dog Spielen) Generell ist
dies schön und zeugt von
einer guten und gesunden
Arbeit. Es wurde jedoch für
Rozy und mich nun definitiv
zu viel. Einerseits liegt die
Verantwortung für alles was
hier abgeht bei mir, andererseits haben Rozy und ich
auch im Ganzen unsere Arbeitszweige, wo wir Verantwortung
tragen und diese wachsen ebenfalls und erfordern somit
mehr Zeit von uns. Seit etwa zwei Jahren haben Rozy und ich
nur einen Tag in der Woche ganz frei. Bis vor ein paar Monaten war es mir (HP) möglich, am Samstag zuhause zu arbeiten
und die Wäsche zu waschen sowie einzukaufen. Doch nun war
ich samstags auch nicht mehr zuhause und so fielen diese
Dinge auf den freien Montag. Im letzten Dezember entschieden wir uns dazu, nun immer am Montag und Dienstag frei zu
nehmen, ansonsten würden wir geradewegs in ein Burnout
laufen. Zudem waren wir im Januar in der Schweiz, wo wir mit
dem Geschäftsführer von ICA Schweiz (Benjamin Wittwer)
anfingen, nach Lösungen für die Zukunft zu suchen, was uns
dem Ausstieg aus dem Loch wieder ein Stück näherbrachte.
Bitte bete doch mit uns, damit wir künftig nur auf jenen
Wegen vorwärtsgehen, welche Gott für uns vorgesehen hat,
und dass wir für die übrigen Aufgaben in nützlicher
Frist Leute finden, welche sie übernehmen können:
denn das Joch drückt und fühlt sich nicht mehr leicht
an.
Romas werden initiativ
Es gibt immer mehr Romas in der Gemeinde, welche Initiative ergreifen und etwas
bewegen wollen. So kam es, dass einzelne
Frauen während der Weihnachtszeit auf
einmal anfingen, in der Gemeinde „überflüssige“ Kleider und Esswaren (sie haben
selber nicht viel) zu sammeln, um sie danach an Bedürftigere weiterzugeben. Eine
andere Frau fing an, ihr Haus zu öffnen
und lud von sich aus alle ein, wann immer
ein Bedürfnis bestehe, bei ihr vorbeizukommen oder auch um Gebetszeiten abzuhalten. Viele Jugendliche haben begonnen,
ein Instrument zu lernen. Männer stehen
auf und wollen die gute Nachricht weitergeben und an neuen
Orten Gemeinden gründen. Das bringt Freude in unsere Herzen und wir wollen sie so gut wie möglich unterstützen. Gerade deswegen muss sich in unserer momentanen Situation
etwas ändern, denn im jetzigen Zustand könnte es sein, dass
wir auf sie wie Feuerlöscher wirken.
Unihockey
Im letzten Brief habe ich geschrieben, dass ich mich auf den
Start im neuen Jahr freue. Der Start verlief gut und uns
wurden von der Schule viele neue Kinder gesandt. Zu viele, so
dass wir etliche davon zurückweisen mussten. So unterrichten
wir momentan um die 40 Kinder aus der Schule.
Daneben trainieren wir
jeden Samstag mit etwa
20 Teenagern und Jugendlichen
aus
den
Armenvierteln.
Von
jenen sind nur wenige
aus der Gemeinde, denn
wir wollen ja Jugendliche
von
ausserhalb
erreichen. In den letzten Jahren werden Drogen auch hier immer mehr zu einem
Thema und wir wählen gezielt Junge, welche in Drogen verstrickt sind und trainieren mit ihnen jeden Samstag sehr
diszipliniert. Durch das, dass wir mit anderen Gemeinden und
Klubs zusammen eine kleine Meisterschaft aufziehen wollen,
haben wir uns entschieden, einen Klub zu gründen. So wird
alles ein wenig offizieller. Die Jugendlichen wissen für
was sie trainieren und wir hoffen natürlich, dass sie
dabei Jesus als ihren Befreier und Heiler erfahren
werden und somit in eine Beziehung zu Ihm kommen.
Unterstütze uns doch im Gebet oder komm auch einmal
direkt reinschauen.
Na ja…
Hierzulande ist es so, dass Paketpost aus dem Ausland, oder
mit anderen Worten, alles was dicker als ein Couvert ist, vom
Zöllner kontrolliert werden muss. Somit treffen sich all die
Glücklichen aus dem Kanton Mures, welche dem Einladungszettel der Post zum abholen des Paketes gefolgt sind, zusammen vor der einzigen dafür vorgesehen Poststelle hier in
Targu Mures, der Kantonshauptstadt. Damit das Gemeinschaftsgefühl, der aus dem Ausland Beglückten, noch ein
wenig grösser wird, ist der Postschalter für internationale
Pakete nur an zwei Tagen geöffnet, weil nur an jenen Tagen
ein Zöllner zugegen ist…
Um noch ein wenig bei der Post zu bleiben: Vor Weihnachten
packte Rozy für ihre Mutter, welche etwa sechs Autofahrstunden entfernt in Rumänien lebt, ein Packet, welches über
acht Kilogramm wog. Als sie mit dem packen fertig war,
klemmte sie es mir unter den Arm, damit ich es zur Post
bringe. Auf der Post angekommen, wurde ich mit einem überdimensionierten Formular kontaktiert, welches ich nun ausfüllen sollte. Neben der Adresse und anderen Angaben, welche
zweimal ausgefüllt werden mussten, war da auch ein Feld, auf
welchem man detailliert einschreiben sollte, was sich alles in
dem Packet befand. Ich kenne dies von einem kleinen grünen
Zettel für Auslandpakete, doch Inlandpost…? Ich hatte keine
Ahnung über die Details des Inhaltes. So schrieb ich Kleider
und Diverses, worauf mir das letzte Wort eine Standpauke
der Postangestellten einbrachte. Als diese beendet war,
fragte sie, ob nicht auch Süssigkeiten, oder Spielzeuge, usw.
sich darin befinden. Um
das Theater zu beenden, antwortete ich
immer, wahrscheinlich
schon, worauf sie die
Angaben
ergänzte.
Milde stimmte mich der
Preis: ca. drei Schweizer Franken. Andere
Länder, andere Sitten…
Um noch ein wenig beim Thema des letzten Satzes zu bleiben,
wechseln wir auf die Bank. Nachdem die SNB den Mindestkurs aufgegeben hat, wollte ich natürlich auch davon profitieren. So „pilgerte“ ich zum Bankomaten, um mein CH-Konto
etwas zu entlasten. Ich hob umgerechnet CHF 1000.- von
meinem CH-Bankkonto ab, worauf ich über 80 Banknoten in
den Händen hielt. Als ich daraufhin in die Bank eintrat, um die
Noten in die grösstmöglichen Banknoten der Landeswährung
(RON 500.-, entspricht etwa CHF 120.-) zu wechseln, musste
ich die Bank unverrichteter Dinge wieder verlassen. Wie ich
mir erklären liess, erhält die Raiffeisenfiliale pro Tag nur
acht solcher Noten geliefert und diese seien schon vergeben.
Mein Versuch, die 50er-RON Banknoten aus dem Automaten
in anderen Banken zu wechseln, scheiterte ebenfalls. Erst als
wir diese begehrten Banknoten bestellten, wurde der Wechsel möglich.
Die Aufhebung des SNB Kurses stürzte übrigens auch in
Rumänien viele Leute in grosse Probleme. Die Leute hier
nehmen ihre Kredite meist in Fremdwährungen auf. Viel wird
auch in Euro gerechnet, da der RON zu wenig stabil ist. So
werden auch Wohnungsmieten, usw. meist in Euro festgelegt.
Nun, es gab vor Jahren eine Zeit, wo bei den Banken extrem
Werbung für den CHF gemacht wurde. An dieser leiden nun
viele Leute, darunter auch ein guter Freund von mir, welcher
mir beim Unihockeyprojekt mithilft, da sie nun um ihre Wohnungen, usw. bangen müssen.
Wir hoffen, dass du die ersten Monate gut hinter dich gebracht hast und wünschen dir im März viel Freude und durch
Jesus siegreiche Begegnungen, wo immer du auch unterwegs
bist.
Liebe Grüsse
Rozy & Hanspeter