International Christian Aid Stiftung Im Luchli 1 Postfach 1375 CH-3110 Münsingen Tel. +41 (0)31 721 96 42 [email protected] www.ica-info.ch PC-Konto 30-506900-5 Freundesbrief Rozalia & Hanspeter Studer Liebe Verwandte und Freunde Denn mein Joch passt euch genau, und die Last, die ich euch auflege, ist leicht. Mt. 11,30 Das Januarloch existierte dieses Jahr auch bei Rozy und mir. Allerdings betraten wir den Monat schon irgendwo im unteren Teil des Lochs, sehen aber die Öffnung und somit das Licht wieder grösser und heller vor uns. Ich (HP) verbrachte ja das Ende des letzten Jahres mehrheitlich zuhause und im Bett. Diese Situation hielt bis am zehnten Januar an und wurde durch das Gebet zweier Hausgemeindeleiterehepaare, auf welche Gott mit Heilung antwortete, besiegt. Dies geschah folgendermassen: Als ich mich am neunten Januar besser fühlte, luden wir für den kommenden Tag zwei Leiterehepaare zum Essen ein. Doch wie zuvor, als ich dachte, dass ich wieder gesund bin, kam wie aus dem Nichts eine neue Krankheit. (Bild: Leiterehepaare bei uns zuhause. Wie man sieht, war mir wieder zum Lachen zu Mute) Es kommt selten vor, dass ich Migräne habe. Doch an jenem Nachmittag, als wir die Gäste erwarteten, ergriff mich die Krankheit und war so schlimm, dass ich mich, als die Freunde vier Stunden später eintrafen, wieder ins Schlafzimmer zurückziehen wollte, da das Gefühl der Übelkeit durch den Geschmack des Essens extrem gereizt wurde. So stand das Essen (Raclette) angerichtet auf dem Tisch und anstatt abzusitzen, fingen die Ehepaare in Feuereifer an zu beten und hörten nicht mehr auf, bis ich mich besser fühlte. Ja, es ging mir so gut, dass ich mich danach an den Tisch setzte und mit Appetit mitass. Das war das Ende der Krankheitszeit! Unser himmlischer Vater ist doch einfach wunderbar. Etwas Positives konnte ich der Krankheit abgewinnen, denn ich hatte Zeit, mir ein paar Dokumentarvideos, welche ich beim letzten Besuch in der Schweiz geschenkt bekommen hatte, anzuschauen. (Bild: beim alljährlichen Schlitteln mit der Gemeinde) Diese Videos (Funde machen Geschichte lebendig) begeistern mich und helfen mir, geschichtliche Begebenheiten neu einzuordnen. Die Videos handeln von der Arche Noah, der Urgeschichte und den Erzvätern. Ganz ehrlich, ich hatte mich bis anhin mit diesen Themen nie so auseinandergesetzt und mir auch keine Gedanken gemacht, wo in der Bibel beispielsweise was über die Eiszeit oder die Erdteilung usw. berichtet wird, da mir dies nicht heilsentscheidend März 2015 schien. Sollte dich dieses Thema interessieren, kannst du die Videos unter www.archa.ch bestellen, sie regen echt zum nachdenken an. (Bild: Mit Rozys Tanzgruppe auf der Eisbahn) Nach der Krankheit und den Dokus, war ich dem Einoder besser gesagt dem Ausstieg aus dem Loch näher gekommen. Aber ich trat durch die eher monotonen JanuarBüroarbeiten, wie Jahresbericht, Jahresabschlüssen, neuen Formularlisten erstellen, usw. auf der Stelle. Es ist nicht schwer festzustellen, dass die Angelegenheiten nicht einmal im hinteren Teil, auf meiner Favoritenliste der begehrten Arbeiten, erscheinen. Der Hauptgrund, weswegen wir in diesem Loch sitzen, ist aber mehr auf die Umstände der Arbeit zurückzuführen und hat mit dem Januar nichts zu tun. Es ist auch eher auf die vergangenen Jahre zurückzuführen, in welchen ICA Rumänien stetig wuchs und mehr und mehr Arbeitszweige dazukamen. (Bild: Hausgemeindeleiter am Dog Spielen) Generell ist dies schön und zeugt von einer guten und gesunden Arbeit. Es wurde jedoch für Rozy und mich nun definitiv zu viel. Einerseits liegt die Verantwortung für alles was hier abgeht bei mir, andererseits haben Rozy und ich auch im Ganzen unsere Arbeitszweige, wo wir Verantwortung tragen und diese wachsen ebenfalls und erfordern somit mehr Zeit von uns. Seit etwa zwei Jahren haben Rozy und ich nur einen Tag in der Woche ganz frei. Bis vor ein paar Monaten war es mir (HP) möglich, am Samstag zuhause zu arbeiten und die Wäsche zu waschen sowie einzukaufen. Doch nun war ich samstags auch nicht mehr zuhause und so fielen diese Dinge auf den freien Montag. Im letzten Dezember entschieden wir uns dazu, nun immer am Montag und Dienstag frei zu nehmen, ansonsten würden wir geradewegs in ein Burnout laufen. Zudem waren wir im Januar in der Schweiz, wo wir mit dem Geschäftsführer von ICA Schweiz (Benjamin Wittwer) anfingen, nach Lösungen für die Zukunft zu suchen, was uns dem Ausstieg aus dem Loch wieder ein Stück näherbrachte. Bitte bete doch mit uns, damit wir künftig nur auf jenen Wegen vorwärtsgehen, welche Gott für uns vorgesehen hat, und dass wir für die übrigen Aufgaben in nützlicher Frist Leute finden, welche sie übernehmen können: denn das Joch drückt und fühlt sich nicht mehr leicht an. Romas werden initiativ Es gibt immer mehr Romas in der Gemeinde, welche Initiative ergreifen und etwas bewegen wollen. So kam es, dass einzelne Frauen während der Weihnachtszeit auf einmal anfingen, in der Gemeinde „überflüssige“ Kleider und Esswaren (sie haben selber nicht viel) zu sammeln, um sie danach an Bedürftigere weiterzugeben. Eine andere Frau fing an, ihr Haus zu öffnen und lud von sich aus alle ein, wann immer ein Bedürfnis bestehe, bei ihr vorbeizukommen oder auch um Gebetszeiten abzuhalten. Viele Jugendliche haben begonnen, ein Instrument zu lernen. Männer stehen auf und wollen die gute Nachricht weitergeben und an neuen Orten Gemeinden gründen. Das bringt Freude in unsere Herzen und wir wollen sie so gut wie möglich unterstützen. Gerade deswegen muss sich in unserer momentanen Situation etwas ändern, denn im jetzigen Zustand könnte es sein, dass wir auf sie wie Feuerlöscher wirken. Unihockey Im letzten Brief habe ich geschrieben, dass ich mich auf den Start im neuen Jahr freue. Der Start verlief gut und uns wurden von der Schule viele neue Kinder gesandt. Zu viele, so dass wir etliche davon zurückweisen mussten. So unterrichten wir momentan um die 40 Kinder aus der Schule. Daneben trainieren wir jeden Samstag mit etwa 20 Teenagern und Jugendlichen aus den Armenvierteln. Von jenen sind nur wenige aus der Gemeinde, denn wir wollen ja Jugendliche von ausserhalb erreichen. In den letzten Jahren werden Drogen auch hier immer mehr zu einem Thema und wir wählen gezielt Junge, welche in Drogen verstrickt sind und trainieren mit ihnen jeden Samstag sehr diszipliniert. Durch das, dass wir mit anderen Gemeinden und Klubs zusammen eine kleine Meisterschaft aufziehen wollen, haben wir uns entschieden, einen Klub zu gründen. So wird alles ein wenig offizieller. Die Jugendlichen wissen für was sie trainieren und wir hoffen natürlich, dass sie dabei Jesus als ihren Befreier und Heiler erfahren werden und somit in eine Beziehung zu Ihm kommen. Unterstütze uns doch im Gebet oder komm auch einmal direkt reinschauen. Na ja… Hierzulande ist es so, dass Paketpost aus dem Ausland, oder mit anderen Worten, alles was dicker als ein Couvert ist, vom Zöllner kontrolliert werden muss. Somit treffen sich all die Glücklichen aus dem Kanton Mures, welche dem Einladungszettel der Post zum abholen des Paketes gefolgt sind, zusammen vor der einzigen dafür vorgesehen Poststelle hier in Targu Mures, der Kantonshauptstadt. Damit das Gemeinschaftsgefühl, der aus dem Ausland Beglückten, noch ein wenig grösser wird, ist der Postschalter für internationale Pakete nur an zwei Tagen geöffnet, weil nur an jenen Tagen ein Zöllner zugegen ist… Um noch ein wenig bei der Post zu bleiben: Vor Weihnachten packte Rozy für ihre Mutter, welche etwa sechs Autofahrstunden entfernt in Rumänien lebt, ein Packet, welches über acht Kilogramm wog. Als sie mit dem packen fertig war, klemmte sie es mir unter den Arm, damit ich es zur Post bringe. Auf der Post angekommen, wurde ich mit einem überdimensionierten Formular kontaktiert, welches ich nun ausfüllen sollte. Neben der Adresse und anderen Angaben, welche zweimal ausgefüllt werden mussten, war da auch ein Feld, auf welchem man detailliert einschreiben sollte, was sich alles in dem Packet befand. Ich kenne dies von einem kleinen grünen Zettel für Auslandpakete, doch Inlandpost…? Ich hatte keine Ahnung über die Details des Inhaltes. So schrieb ich Kleider und Diverses, worauf mir das letzte Wort eine Standpauke der Postangestellten einbrachte. Als diese beendet war, fragte sie, ob nicht auch Süssigkeiten, oder Spielzeuge, usw. sich darin befinden. Um das Theater zu beenden, antwortete ich immer, wahrscheinlich schon, worauf sie die Angaben ergänzte. Milde stimmte mich der Preis: ca. drei Schweizer Franken. Andere Länder, andere Sitten… Um noch ein wenig beim Thema des letzten Satzes zu bleiben, wechseln wir auf die Bank. Nachdem die SNB den Mindestkurs aufgegeben hat, wollte ich natürlich auch davon profitieren. So „pilgerte“ ich zum Bankomaten, um mein CH-Konto etwas zu entlasten. Ich hob umgerechnet CHF 1000.- von meinem CH-Bankkonto ab, worauf ich über 80 Banknoten in den Händen hielt. Als ich daraufhin in die Bank eintrat, um die Noten in die grösstmöglichen Banknoten der Landeswährung (RON 500.-, entspricht etwa CHF 120.-) zu wechseln, musste ich die Bank unverrichteter Dinge wieder verlassen. Wie ich mir erklären liess, erhält die Raiffeisenfiliale pro Tag nur acht solcher Noten geliefert und diese seien schon vergeben. Mein Versuch, die 50er-RON Banknoten aus dem Automaten in anderen Banken zu wechseln, scheiterte ebenfalls. Erst als wir diese begehrten Banknoten bestellten, wurde der Wechsel möglich. Die Aufhebung des SNB Kurses stürzte übrigens auch in Rumänien viele Leute in grosse Probleme. Die Leute hier nehmen ihre Kredite meist in Fremdwährungen auf. Viel wird auch in Euro gerechnet, da der RON zu wenig stabil ist. So werden auch Wohnungsmieten, usw. meist in Euro festgelegt. Nun, es gab vor Jahren eine Zeit, wo bei den Banken extrem Werbung für den CHF gemacht wurde. An dieser leiden nun viele Leute, darunter auch ein guter Freund von mir, welcher mir beim Unihockeyprojekt mithilft, da sie nun um ihre Wohnungen, usw. bangen müssen. Wir hoffen, dass du die ersten Monate gut hinter dich gebracht hast und wünschen dir im März viel Freude und durch Jesus siegreiche Begegnungen, wo immer du auch unterwegs bist. Liebe Grüsse Rozy & Hanspeter
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