Pansenazidose auf der Weide vermeiden

VERSIS Futtermittel
Pansenazidose
auf der Weide vermeiden
Ein schönes Bild, wenn im Frühjahr wieder Kühe auf der Weide das frische Gras genießen. Die Zusammensetzung
einer Frühjahrsweide ist allerdings sehr unterschiedlich zur typischen Winterration im Stall. Und somit stellt sie
auch eine der größten Herausforderungen an die Fütterung, denn der Übergang von der Stall- zur Weidefütterung
muss problemlos geschafft werden. Nur allzu häufig funktioniert dieses nicht ohne Verdauungsstörungen und
Leistungsdepressionen.
Gras bietet reichlich leicht verfügbare
Energie und Protein, aber auch wenig
Struktur, das den Verdauungsprozess
verlangsamen würde.
Da Kohlenhydrate aus Frühjahrsgras
sehr schnell verdaut werden, fallen
sehr viele Säuren an. Zu viele, um vom
Verdauungssystem verarbeitet zu wer-
den. Dieser erhöhte Säuregehalt wird
als Pansenazidose bezeichnet. Abhilfe
schafft einerseits die Fütterung von Puffersubstanzen, andererseits muss aber
auch die Konzentratfütterung an die
Grasfütterung angepasst werden.
Rupromin Balance, der Pansenpuffer
von Provimi, wurde kürzlich erneut auf
Praxisbetrieben in den Niederlanden
getestet. Die Studie umfasste zwei
Gruppen mit jeweils 20 Kühen. Die
Kühe befanden sich im ersten Laktationsdrittel (im Durchschnitt waren
die Tiere zu Beginn des Versuches
90 Tage in Milch). Die erste Gruppe
erhielt 100 g Rupromin Balance, die
zweite Gruppe 265 g Natriumbicarbonat. Nach vier Wochen wurden die Daten von Milchleistung, Fett und Eiweiß
ausgewertet.
Warum der Vergleich zwischen
Rupromin Balance und Natriumbicarbonat?
Abbildung 1: Benötigte Säuremenge, um den pH-Wert von 6 auf 5 zu senken
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Sehr viele Betriebe setzen Natriumbicarbonat ein, um eine Pansenazidose zu verhindern. Natriumbicarbonat
ist eine natürliche Puffersubstanz, die
auch im Speichel der Kuh vorhanden
ist. Leider wirkt es jedoch nur kurzzeitig, denn es ist sehr stark löslich und
wird dadurch sehr schnell von der Kuh
verbraucht. Im Gegensatz dazu wurde
die Zusammensetzung von Rupromin
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Balance so gewählt, dass es nicht nur
eine viel höhere Pufferkapazität aufweist, sondern zusätzlich über einen
längeren Zeitraum wirksam ist. Das
Wirkungsspektrum ist insbesondere in
den pH-Bereichen 5 und 6 am höchsten, denn hier besteht das größte Risiko
einer Pansenazidose.
Warum 100 g Rupromin Balance
im Vergleich zu 265 g Natriumbicarbonat?
In Laborstudien konnte nachgewiesen
werden, dass die Pufferkapazität von
Rupromin Balance 2,65-mal höher ist,
als die von Natriumbicarbonat. Abbildung 1 zeigt den Gehalt an Säuren,
die notwendig sind, in einem LaborPansen-Modell den pH-Wert von 6 auf
5 abzusenken. Wird Natriumbicarbonat gefüttert, reicht bereits wenig Säure aus, um den pH-Wert von 6 auf 5
abzusenken und eine Azidose zu verursachen. Wenn die gleiche pH-Wert
Absenkung bei Einsatz von Rupromin
Balance als Puffer erreicht werden
soll, muss 2,65-mal so viel Säure zugegen werden. Deshalb 100 g Rupromin Balance statt 265 g Natriumbicarbonat.
Versuchsergebnis
Zusammenfassung
Nicht nur die Wirksamkeit, auch die
Wirtschaftlichkeit von Rupromin Balance bei der Vorbeuge einer Pansenazidose ist unumstritten. Zusätzlich wird
die Futtereffizienz verbessert. Rupromin Balance ist eine Puffersubstanz,
die im Vergleich zu Natriumbicarbonat,
in geringerer Menge gefüttert wird. Bei
gleicher Wirkung und reduzierten Futterkosten.
Wenn Kühe auf der Weide sind, erhalten sie weniger Konzentrat, da sie weni-
ger Zeit im Stall verbringen. Deshalb ist
es schwierig, die erforderlichen Mengen Natriumbicarbonat zu füttern, damit
eine optimale Pufferung bei Frischgras
erreicht wird. Da das Provimi-Produkt
Rupromin Balance in geringerer Menge
zu füttern ist, erhalten die Kühe auch
bei Grasfütterung eine ausreichende
Menge Puffersubstanz. Nicht nur eine
ausreichende Menge, sondern eine mit
besserer Pufferwirkung und geringeren
Kosten! Perfekt?
Quelle: Provimi
Sowohl Rupromin Balance als auch Natriumbicarbonat wurden in ein Konzentrat eingemischt. Dessen Aufnahme war
in der Natriumbicarbonat-Gruppe signifikant niedriger, wahrscheinlich durch
den schlechteren Geschmack. Diese
Probleme traten bei der Fütterung mit
Rupromin Balance nicht auf. Es wird
vermutet, dass nicht nur die geringere
Einmischrate dazu beiträgt, sondern
auch die im Produkt enthaltenen Aromastoffe, die die Schmackhaftigkeit
der gesamten Ration verbessert und
dadurch die Trockenmasseaufnahme
erhöht.
Es wurde nicht nur eine höhere
Futteraufnahme in der Rupromin Balance-Gruppe gemessen,
auch die Milchleistung stieg um
0,5 kg pro Tag, bei gleichbleibendem Milchfettgehalt.
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