Freimütig verkünden Pfingstnovene 2015 SYNODE im Bistum Trier Die Lebens- und Glaubenszeugnisse, die an den einzelnen Abenden vorgesehen sind, sollen sich auf Erfahrungen der Menschen mit dem jeweiligen Thema beziehen. Sie sollten höchstens 10 Minuten dauern. Wo es nicht möglich ist, dass jemand ein solches Zeugnis gibt, können die formulierten Fragen helfen, sich in Stille damit auseinanderzusetzen oder sie zu bedenken. Evtl. können diese Fragen und Anregungen allen Teilnehmer/innen schriftlich an die Hand gegeben werden. 3 „Freimütig verkünden“ In den neun Tagen zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten bereiten sich viele Menschen ganz besonders auf das Herabkommen des Heiligen Geistes vor. Sie bitten darum, dass Gottes Geist sie stärke für ihr Leben als Christinnen und Christen in der heutigen Welt. Eine besondere Form der Vorbereitung ist das Gebet der Novene oder das „Neuntagegebet“. In Zusammenarbeit mit dem Synodensekretariat hat das Gebetsapostolat ein Heft erstellt mit Gebetsgottesdiensten für jeden Tag in dieser Zeit. Gebete aus der Tradition der Kirche verbinden sich in diesen Gottesdiensten mit dem freimütigen Lebens- und Glaubenszeugnis heuti- ger Menschen oder der intensiven Reflexion des eigenen Glaubens anhand von Fragen und Anregungen Monsignore Helmut Gammel und Sr. Mariagnes von den Schönstattschwestern in Trier haben diese Gottesdienste ausgearbeitet und werden sie in der Liebfrauenkirche in Trier vom 15. bis 23. Mai, jeweils abends um 19.00 Uhr halten. Sie laden ein, dass an ganz vielen Orten im Bistum mitgebetet wird. Vom 14. bis 16.Mai 2015 tagt in Koblenz die vierte Vollversammlung der Synode im Bistum Trier. Die Pfingstnovene wird diese in besonderer Weise im Gebet mittragen. Freitag // 15. Mai 2015 1 „Fürchte dich nicht!“ Apg 18, 9 – 18 NOVENE // 15. MAI 2015 // FÜRCHTE DICH NICHT! Musikalische Einstimmung Lied Nun bitten wir den Heiligen Geist // GL 348 Eröffnung // Begrüßung // Thema Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen. Gnade und Friede von unserem Herrn Jesus Christus ist mit euch. A: Und mit deinem Geiste. 5 Ich begrüße Sie alle ganz herzlich. Wie die Apostel damals sich zum Gebet zusammengefunden haben mit Maria, der Mutter Jesu, so sind auch wir zusammen gekommen zum Gebet in unseren Anliegen, in der Fürbitte für die Menschen und für die Kirche. „Fürchte dich nicht!“ So ist der heutige Gottesdienst der Pfingstnovene überschrieben. Die Lesung aus der Apostelgeschichte sagt, dass Paulus in Korinth war, einer Stadt, in der Menschen aus aller Herren Länder lebten. Durch die Kraft Gottes hat Paulus seine anfängliche Furcht überwunden und freimütig das Wort Gottes verkündet, selbst in großer Gefahr um sein eigenes Leben. Sein Vertrauen auf die Wirkkraft des Heiligen Geistes Gottes in den Herzen der Menschen war unerschütterlich. So sind auch wir heute Abend hier zusammengekommen um miteinander zu beten und uns dem Heiligen Geist zu öffnen. Rufen wir um sein Kommen: 6 Anrufung des Heiligen Geistes Lied Atme in uns, Heiliger Geist (Leitvers) // GL 346 Beten wir mit dem Hl. Rabanus Maurus, Bischof von Mainz (780 – 856) übertragen von Johann Wolfgang von Goethe: Komm, Heiliger Geist, du Schaffender, komm, deine Seelen suche heim: Mit Gnadenfülle segne sie, die Brust, die du geschaffen hast! Du heißest Tröster, Paraklet, des höchsten Gottes Hochgeschenk, lebend’ger Quell und Liebesglut und Salbung heil’ger Geisteskraft. Atme in uns, Heiliger Geist Du siebenfaltiger Gabenschatz, du Finger Gottes rechter Hand, von ihm versprochen und geschickt, der Kehle Stimm’ und Rede gibst. Den Sinnen zünde Lichter an, dem Herzen frohe Mutigkeit dass wir im Körper Wandelnden bereit zum Handeln sei’n, zum Kampf! Atme in uns, Heiliger Geist Den Feind bedränge, treib ihn fort, dass uns des Friedens wir erfreun und so an deiner Führerhand dem Schaden überall entgehn! Vom Vater uns Erkenntnis gib, Erkenntnis auch vom Sohn zugleich, uns, die dem beiderseit´gen Geist zu allen Zeiten gläubig flehn! Atme in uns, Heiliger Geist 7 Einleitungsgebet Lesung // Apg 18, 9 – 18 Gott, wir sind in deinem Namen versammelt. Du sagst auch zu uns heute: Fürchtet euch nicht!, auch wenn ihr in dieser Welt Angst habt. Schenke uns das Vertrauen auf das Wirken deines Heiligen Geistes in den Herzen der Menschen auch heute in dieser Welt, wo unsere Zahl kleiner geworden ist und an vielen Orten dieser Erde die Christen verfolgt werden. Gib uns den Mut, dich zu bekennen. Gib uns die Hoffnung, dass du die Herzen der Menschen lenkst. Amen. Der Herr aber sagte nachts in einer Vision zu Paulus: Fürchte dich nicht! Rede nur, schweige nicht! Denn ich bin mit dir, niemand wird dir etwas antun. Viel Volk nämlich gehört mir in dieser Stadt. So blieb Paulus ein Jahr und sechs Monate und lehrte bei ihnen das Wort Gottes. Als aber Gallio Prokonsul von Achaia war, traten die Juden einmütig gegen Paulus auf, brachten ihn vor den Richterstuhl und sagten: Dieser verführt die Menschen zu einer Gottesverehrung, die gegen das Gesetz verstößt. Als Paulus etwas erwidern wollte, sagte Gallio zu den Juden: Läge hier ein Vergehen oder Verbrechen vor, ihr Juden, so würde ich eure Klage ordnungsgemäß behandeln. Streitet ihr jedoch über Lehre und Namen und euer Gesetz, dann seht selber zu! Darüber will ich nicht Richter sein. Und er wies sie vom Richterstuhl weg. Da ergriffen alle den Synagogenvorsteher Sosthenes und verprügelten ihn vor dem Richterstuhl. Gallio aber kümmerte sich nicht darum. Paulus blieb noch längere Zeit. Dann verabschiedete er sich von den Brüdern und segelte zusammen mit Priszilla und Aquila nach Syrien ab. In Kenchreä hatte er sich aufgrund eines Gelübdes den Kopf kahl scheren lassen. Stille (mindestens 3 Minuten) 8 Lebens- und Glaubenszeugnis Fürbitten Hier kann jemand ein Zeugnis abgeben oder die Teilnehmenden können in Stille (etwa 3 – 5 Minuten) folgende Fragen bedenken: Wie die Apostel damals wollen wir vereint mit Maria, der Mutter Jesu, zu Jesus Christus, dem auferstandenen Herrn seiner Kirche, beten: Kenne ich Situationen aus meinem Leben, wo mich Angst ergriffen hat? Wie war meine Reaktion? Kenne ich Situationen der Angst, zu kurz zu kommen, Angst vor Strafe, Angst vor dem Leben, Angst vor dem Tod? Ich spüre nach, was es in mir bewirkt, wenn ich das Wort höre: „Fürchte dich nicht!“ Wofür bitte ich Gott, dass er mir zusagt: Fürchte dich nicht! Wem aus meiner Umgebung könnte/sollte ich dieses Wort sagen? Stille, die übergeht in Musik/Orgelspiel In Gesellschaft und Kirche hemmen Vorurteile und Misstrauen das Miteinander. Verschiedene Richtungen, Mentalitäten und Zukunftshoffnungen stehen einander oft unversöhnlich gegenüber. Gott des Lebens, reiße uns heraus aus Selbstgerechtigkeit, Hochmut und Enge des Geistes. Schaffe unter uns ein Klima der Wertschätzung, damit wir voneinander lernen und miteinander geistlich wachsen. V: Du Gott des Lebens A: Wir bitten dich, erhöre uns Das Lebensgefühl, die Lebensstile und das Gottesbild heutiger Menschen sind stark im Wandel. Gott des Lebens, zeige uns, wie wir in der Vielfalt moderner Lebenswelten von dir sprechen können. V: Du Gott des Lebens A: Wir bitten dich, erhöre uns 9 Unsere trierische Kirche stellt sich in der Synode den Fragen und Anliegen der Zeit und der Menschen. Gott des Lebens, gib dass alle Gläubigen deine Botschaft furchtlos in Wort und Tat auch in unserer Zeit verkündigen. V: Du Gott des Lebens A: Wir bitten dich, erhöre uns V: Du Gott des Lebens A: Wir bitten dich, erhöre uns Gott, du selber bist unsere Zukunft. Komm all unseren Bemühungen zuvor und begleite sie mit deiner Hilfe, damit wir uns ohne Angst und Furcht auf dich verlassen. So beten wir gemeinsam, wie Jesus selbst uns gelehrt hat… Es gibt Spannungsfelder im kirchlichen Leben auf allen Ebenen. Gott des Lebens, hilf uns die belastenden Dinge ehrlich und zugleich ehrfürchtig ins Wort zu bringen, Prozesse der Reinigung mutig anzugehen und Versöhnung zu praktizieren. V: Du Gott des Lebens A: Wir bitten dich, erhöre uns Der Weg der Einheit der Christen ist unumkehrbar, aber manchmal mühsam, besonders dann, wenn kein gemeinsames Ziel erkennbar ist. Gott des Lebens, sammle dein Volk zur Einheit. Lass zusammenwachsen, was zusammen gehört. Vater unser… Mit uns und für uns betet auch Maria, die Mutter der Kirche. Wir grüßen sie und vertrauen ihr die Synode in unserem Bistum an. Gegrüßet seist du Maria… Segen Lied Der Geist des Herrn // GL 347 Samstag // 16. Mai 2015 2 „Offen für Gottes Geist“ Apg 18, 23 – 28 NOVENE // 16. MAI 2015 // OFFEN FÜR GOTTES GEIST Musikalische Einstimmung // Orgel Lied Komm Heiliger Geist // GL 789 Eröffnung // Begrüßung // Thema Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen. Gnade und Friede von unserem Herrn Jesus Christus ist mit euch. A: Und mit deinem Geiste. 11 „Offen für Gottes Geist“, so lautet das Thema unseres Gottesdienstes an diesem Abend unseres neuntägigen Gebetes. In der heutigen Lesung werden wir hören, wie der Geist Gottes in einem Menschen wirken kann, wie er ihn erfasst und mit „glühendem Geist“ „die Lehre von Jesus“ genau vortrug und wie die junge Gemeinde sich seiner angenommen hat. Gottes Geist wirkt auch heute in den Herzen der Menschen. So stellt sich für uns als Kirche insgesamt, aber auch in den Pfarreien und jeder christlichen Gemeinschaft die Frage, wie wir Räume schaffen können für wertschätzende Begegnungen. Haben wir den Mut zur Kommunikation auch über Glaubensfragen. Erzählen wir einander von dem, was uns froh und optimistisch macht und versuchen wir darin eine Spur Gottes zu entdecken. Erkennen wir als Kirche das Wirken Gottes im anderen Menschen? 12 Anrufung des Heiligen Geistes Liedvers Sende aus deinen Geist // GL 645,3 Erbitten wir uns Gottes Heiligen Geist: Wir tun es mit den Worten der hl. Zisterzienserin und Mystikerin Gertrud von Hefta (1256 – 1302) Heiliger Geist, du göttliche Liebe, Band der Heiligsten Dreifaltigkeit durch die Kraft der Liebe! Du ruhst und findest deine Wonne bei den Menschenkindern. Durch dich, o Heiliger Geist, sind die kostbarsten Gaben über uns ausgegossen. Von dir geht der gute Same aus, der Früchte des Lebens bringt. Sende aus deinen Geist O Heiliger Geist, du bist der Quell, nach dem ich dürste. Du bist das volle, einzige Leben meines Herzens, und dir hange ich mit aller Glut an. Oh, welch liebliche Vereinigung! Wahrlich, diese Vertrautheit mit dir ist kostbarer als das Leben selbst. Dein Duft ist wie Balsam der Versöhnung und des Friedens. Sende aus deinen Geist O Heiliger Liebesgeist, du bist der innigste Kuss der Heiligsten Dreieinigkeit, Vater und Sohn vereinend. Du bist jener gesegnete Kuss, den die königliche Gottheit der Menschheit gab durch Gottes Sohn. Entlasse mich kleines Staubkorn nicht aus deiner Liebe. Lass mich erfahren, welche Wonnen in dir sind. Sende aus deinen Geist 13 Einleitungsgebet Lesung // Apg 18, 23 – 28 Heiliger Geist Gottes mache uns offen für dich, dass wir in den Menschen auch dein Wirken erkennen. Immer wieder haben es Menschen erfahren, dass durch sie dein Wirken in die Welt kommt. Auch heute kannst du und wirst du Großes an uns tun, wenn wir ganz offen sind für dich und deine Führung. Lass uns mitgestalten an einer Welt, die ein deutliches Mehr erkennen lassen soll: Ein Mehr an Würde und Schönheit, ein Mehr an Gerechtigkeit und Erbarmen, ein Mehr an Beheimatung und Hoffnung. Amen. Nachdem er dort einige Zeit geblieben war, zog er weiter, durchwanderte zuerst das galatische Land, dann Phrygien und stärkte alle Jünger.Ein Jude namens Apollos kam nach Ephesus. Er stammte aus Alexandria, war redekundig und in der Schrift bewandert. Er war unterwiesen im Weg des Herrn. Er sprach mit glühendem Geist und trug die Lehre von Jesus genau vor; doch kannte er nur die Taufe des Johannes. Er begann, offen in der Synagoge zu sprechen. Priszilla und Aquila hörten ihn, nahmen ihn zu sich und legten ihm den Weg Gottes noch genauer dar. Als er nach Achaia gehen wollte, ermunterten ihn die Brüder dazu und schrieben den Jüngern, sie möchten ihn freundlich aufnehmen. Nach seiner Ankunft wurde er den Gläubigen durch die Gnade eine große Hilfe. Denn mit Nachdruck widerlegte er die Juden, indem er öffentlich aus der Schrift nachwies, dass Jesus der Messias sei. Stille 14 Lebens- und Glaubenszeugnis Fürbitten Hier kann jemand ein Zeugnis abgeben oder die Teilnehmenden können in Stille (etwa 3 – 5 Minuten) folgende Fragen bedenken: Zu Gott, dem Ursprung und Ziel der Welt, beten wir: Welcher Gedanke aus dem eben Gehörten beschäftigt mich noch? Ich gehe dem ein wenig nach. Jesus Christus, Heiland und Erlöser // GL 814 Wie wirkt Gottes Geist auch in meinem Leben? Für alle, die erst spät von Jesus Christus erfahren. Für alle, die sich bewusst neu für ihren Glauben entscheiden. Für alle, die als Erwachsene die Taufe empfangen haben Fühle ich mich von Gott geführt? Jesus Christus, Heiland und Erlöser In welchen Situationen und Stellen meines Lebens wurde mir das besonders deutlich? Für alle, die an den einen Gott glauben. Für alle, die mit Respekt die Traditionen anderer Religionen achten. Für alle, die wegen ihres Glaubens gehasst und verfolgt werden. Für alle, die in ihrem Leben die Spur Gottes entdecken. Für alle, die Räume schaffen für wertschätzende Begegnungen unter Menschen. Für alle, die sich treffen zu Bibel- und Gesprächskreisen über den Glauben. Wie kann ich mich offen halten für das Wirken Gottes in meinem Leben? Bitte ich ausdrücklich um den Geist Gottes für mich und für andere? Welchen Stellenwert hat das Gebet in meinem Leben? Stille, die übergeht in Musik/Orgelspiel Jesus Christus, Heiland und Erlöser 15 Für alle, die in ihrem Beruf zu Gott stehen. Für alle, die aus ihrer christlichen Überzeugung keinen Hehl machen. Für alle, die sich nicht für ihren Glauben schämen. So beten wir gemeinsam, wie Jesus selbst uns gelehrt hat… Jesus Christus, Heiland und Erlöser Mit uns und für uns betet auch Maria, die Mutter der Kirche. Wir grüßen sie und vertrauen ihr die Synode in unserem Bistum an. Für alle, die sich um die Lösung der Weltprobleme mühen. Für alle, die sich der Ausbeutung der Natur widersetzen. Für alle, die Anwalt zukünftiger Generationen sind. Jesus Christus, Heiland und Erlöser Für alle, die in der Kirche einen Dienst ausüben. Für alle, die sich um die Weitergabe des Glaubens bemühen. Für alle Frauen und Männer, die sich intensiv für die Belange der Synode einsetzen. Jesus Christus, Heiland und Erlöser Vater unser… Gegrüßet seist du Maria… Segen Lied Gott liebt diese Welt // GL 464 Sonntag // 17. Mai 2015 3 „Gerufen“ Apg 1, 15 – 17. 20a. c. – 26 NOVENE // 17. MAI 2015 // GERUFEN Musikalische Einstimmung // Orgel Lied Komm Schöpfer Geist // GL 351 Eröffnung // Begrüßung // Thema Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen. Gnade und Friede von unserem Herrn Jesus Christus ist mit euch. A: Und mit deinem Geiste. „Gerufen“, so lautet das Thema unseres Gottesdienstes am heutigen Abend unseres neuntägigen Gebetes. Die heutige Lesung aus der Apostelgeschichte berichtet uns von einem wichtigen Schritt in der Geschichte der jungen Kirche: Es ist die Berufung des Matthias in das Apostelamt. Die Stelle des Judas im Kreis der zwölf Apostel war frei geworden, weil dieser sich durch seinen Verrat 17 selbst aus dem Zwölferkreis ausgeschlossen hat. Nach Beratung und Gebet wählen die verbleibenden elf Apostel Matthias aus den vorgeschlagenen Kandidaten. Die junge Kirche bleibt ihrem Ursprung treu und geht doch neue Wege. So kommt sie ihrer Aufgabe nach, die sie vom auferstandenen Herrn selbst empfangen hat. Im Laufe der Kirchengeschichte lassen sich immer wieder Menschen in den Dienst der Kirche berufen. Durch Weihe und Beauftragung übernehmen sie wichtige Dienste, Heilsdienste, für die Menschen. Wir sollen mithelfen, dass der Ruf Gottes an einzelne Menschen nicht überhört wird. 18 Anrufung des Heiligen Geistes Lied Atme in uns, Heiliger Geist // GL 346 Erbitten wir Gottes Heiligen Geist. Wir tun es mit den Worten des hl. Alfons von Liguori (1696 – 1787): Atme in uns, Heiliger Geist Heiliger Geist, wärme, was erkaltet ist! Befreie mich von dieser beschämenden Gefühlskälte, und entzünde in mir ein brennendes Verlangen, dass du dein Wohlgefallen an mir findest. Atme in uns, Heiliger Geist In Feuerzungen bist du erschienen: Dir weihe ich meine Zunge, damit ich dich nie wieder beleidige. Mein Gott, du hast sie mir ja gegeben, damit ich dich lobe. Atme in uns, Heiliger Geist Ich aber habe sie benutzt, um dich zu beleidigen, und habe auch andere mit in diese Sünde hineingezogen. Ich bereue es von Herzen. Atme in uns, Heiliger Geist Um der Liebe Christi willen, der dich in seinem Erdenleben mit seiner Zunge so sehr geehrt hat, mach, dass auch ich von heute an dir die Ehre gebe, dein Lob verkünde, deine Hilfe oft anrufe und gern von deiner Güte und von deiner unendlichen Liebe auch mit anderen spreche. Dich liebe ich, mein höchstes Gut, dich, den Gott der Liebe. Atme in uns, Heiliger Geist 19 Einleitungsgebet Herr Jesus Christus, du hast Männer und Frauen berufen, Alte und Junge, Arme und Reiche, dass sie dir nachfolgen und so das Leben gewinnen. Durch dich danken wir dem Vater im Heiligen Geist: dass immer neu Menschen in Taufe und Firmung den Geist empfangen, dass sie als Kinder Gottes gestärkt sind für ihre Aufgaben in Kirche und Welt. Wir bitten dich für die Kirche unseres Bistums: Lass sie nicht ihren Auftrag vergessen, die Gläubigen in ihrer Berufung zu fördern und vor allem den jungen Menschen zu helfen, deinen Ruf zu entdecken. Du, Herr, kennst unsere Not. Wir brauchen die Verkündigung deines Evangeliums, die Erfahrung deiner Gegenwart in der Eucharistie und in den anderen Sakramenten. Herr, wir bitten dich von ganzem Herzen: Schenke uns Priester, die unter der Führung des Heiligen Geistes dein Wort verkündigen, die den Armen und Kranken, den Heimatlosen und Notleidenden beistehen, die Gemeinden leiten und das Volk Gottes heiligen. Lass sie ihrer Berufung treu bleiben. Denn du bist der Hirt deines Volkes, du bist unsere Hoffnung in Ewigkeit. (Franz Kamphaus *1932) Lesung // Apg 1,15 – 17.20a.c. – 26 In diesen Tagen erhob sich Petrus im Kreis der Brüder – etwa hundertzwanzig waren zusammengekommen – und sagte: Brüder! Es musste sich das Schriftwort erfüllen, das der Heilige Geist durch den Mund Davids im voraus über Judas gesprochen hat. Judas wurde zum Anführer derer, die Jesus gefangen nahmen. Er wurde zu uns gezählt und hatte Anteil am gleichen Dienst. Denn es steht im Buch der Psalmen: Sein Gehöft soll veröden, niemand soll darin wohnen! und: Sein Amt soll ein anderer erhalten! Einer von den Männern, die die ganze Zeit mit uns zusammen waren, als Jesus, der Herr, bei uns ein und aus ging, angefangen von der Taufe durch Johannes bis zu dem Tag, an dem er von uns ging und (in den Himmel) aufgenommen wurde, – einer von diesen muss nun zusammen mit uns Zeuge seiner Auferstehung sein. Und sie stellten zwei Männer auf: Josef, genannt Barsabbas, mit dem Beinamen Justus, und Matthias. Dann beteten sie: Herr, du kennst die Herzen aller; zeige, wen von diesen beiden du erwählt hast, diesen Dienst und dieses 20 Apostelamt zu übernehmen. Denn Judas hat es verlassen und ist an den Ort gegangen, der ihm bestimmt war. Dann gaben sie ihnen Lose; das Los fiel auf Matthias und er wurde den elf Aposteln zugerechnet. Stille (mindestens 3 Minuten) Lebens- und Glaubenszeugnis Hier kann jemand ein Zeugnis abgeben oder die Teilnehmenden können in Stille (etwa 3 – 5 Minuten) folgende Fragen bedenken: Fühle auch ich mich von Gott gerufen, und wie wirkt sich das in meinem Leben konkret aus? Durch Taufe und Firmung bin ich zu einem Leben aus dem Glauben berufen. Wie gestalte ich diese Berufung? Kann ich/möchte ich meine Charismen, meine Zeit, meine Ideen in die Gemeinschaft der Christen vor Ort einbringen? Empfinde ich Freude über meine Berufung als Christ/ Christin? Fürbitten Im fürbittenden Gebet wenden wir uns an Gott, der uns seinen Geist zugesagt hat: Für unser Bistum Trier, das das Grab des Apostels Matthias in seiner Mitte verehrt. Für unseren Bischof Stephan, die Priester, die Diakone und Ordensleute, für alle die hauptamtlich im kirchlichen Dienst tätig sind: Um Stärkung in innerer und äußerer Bedrängnis Erhöre uns Christus // GL 181,3 Für alle, die sich ehrenamtlich in den vielen Bereichen der Seelsorge in unseren Pfarreien engagieren und so die Anliegen der Kirche mittragen: Um Kraft und Ausdauer Erhöre uns Christus Für die jungen Menschen, die sich von Gott angesprochen fühlen und nach einem Beruf und einer Aufgabe in unserer Kirche fragen: Um Mut und Freude Erhöre uns Christus Stille, die übergeht in Musik/Orgelspiel 21 Für die Frauen und Männer, die sich in die Dienste der Caritas gestellt haben und sich für das Wohl und die Rechte anderer einsetzen: Um Kraft zum Durchhalten trotz aller Widerstände, die ihnen entgegenkommen können. So beten wir gemeinsam, wie Jesus selbst uns gelehrt hat… Vater unser… Erhöre uns Christus Mit uns und für uns betet auch Maria, die Mutter der Kirche. Wir grüßen sie und vertrauen ihr die Synode in unserem Bistum an. Für die Opfer von Gewalt und Terror: Um Trost und Frieden und die Hilfe vieler Menschen Gegrüßet seist du Maria… Erhöre uns Christus Segen Mit Edith Stein beten wir: Lied Der Geist des Herrn // GL 437 Gott, ohne Vorbehalt und ohne Sorge leg’ ich meinen Tag in deine Hand. Sei mein Heute, sei mein gläubig Morgen, sei mein Gestern, das ich überwand. Frag’ mich nicht nach meinen Sehnsuchtswegen, bin in deinem Mosaik ein Stein. Wollst mich an die rechte Seite legen, deinen Händen bette ich mich ein! Montag // 18. Mai 2015 4 „Freimütig bezeugen“ Apg 19, 1 – 8 NOVENE // 18. MAI 2015 // FREIMÜTIG BEZEUGEN Musikalische Einstimmung Lied Christ fuhr gen Himmel // GL 319 Eröffnung // Begrüßung // Thema Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen. Gnade und Friede von unserem Herrn Jesus Christus ist mit euch. A: Und mit deinem Geiste. „Freimütig bezeugen“, so lautet das Thema unseres heutigen Gottesdienstes im neuntägigen Gebet vor Pfingsten. In der Lesung aus der Apostelgeschichte, die wir hören werden, wird von Paulus gesagt, dass er in die Synagoge ging und den Glauben freimütig bezeugen konnte. 12 Männern hatte er die Hände aufgelegt und so den Heiligen Geist auf sie herabgerufen. 23 Die Handauflegung ist seit alter Zeit ein sakramentales Geschehen, bei dem der Geist Gottes mitgeteilt wird. Wir denken dabei besonders an Firmung und Priesterweihe. Paulus hat beispielsweise seinen Nachfolger Timotheus daran erinnert: „Entfache die Gnade Gottes wieder, die dir durch die Auflegung meiner Hände zuteil geworden ist. Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit“ (2 Tim 1,6 f). Diesen Geist müssen wir neu in uns „entfachen“, wenn wir als Gefirmte und zum Aposteldienst geweihte miteinander in einen fruchtbaren Dialog treten wollen. „Freimütig“ hat Paulus gelehrt. Frei und mutig dürfen auch wir sein, selbst wenn der Glaube an den auferstandenen Christus von vielen Menschen beiseite geschoben wird. Fragen wir uns: Wo nehmen wir bei uns den „Geist der Verzagtheit“ wahr? Wie können sich „Amtsträger“ und „Laien“ in der Kirche gegenseitig stärken, dass sie ihre Aufgabe mit Freimut erfüllen können? Beten wir um die Gabe des Freimutes. Beten wir um den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit in unserer Kirche und in unserer Welt. 24 Anrufung des Heiligen Geistes Lied Sende aus deinen Geist // GL 645,3 Erbitten wir Gottes Geist, wir tun es mit Gerhard Tersteegen, evangelischer Mystiker und Schriftsteller (1697 – 1769): Komm, Heiliger Geist, und entzünde unsere Herzen in Liebe zu dir. Komm, du Geist der Kraft, und bewege unsere Seelen, dass sie hungern und dürsten nach dir. Erfülle mit deiner Gegenwart die Kirche, dass dein Friede nicht von ihr weiche. Sende aus deinen Geist Segne in ihr jede Verkündigung des Wortes, jeden Dienst der Liebe, jedes Amt der Leitung. Schenke uns für die Neugestaltung unserer Kirche Weisheit, Zucht und Frieden. Sende aus deinen Geist Du Tröster in aller Not, erbarme dich über uns; wende deinen Segen nicht von uns ab; tue mehr, als wir zu bitten vermögen. Sende aus deinen Geist Einleitungsgebet Herr Jesus, sende uns deinen Geist. Entfache neu das Feuer deiner Liebe in uns und in den Herzen aller, die durch den Empfang der Sakramente der Taufe und der Firmung Kraft und Stärkung erfahren haben. Hilf uns, freimütig miteinander zu sprechen und die Zeichen der Zeit zu deuten. Dein Heiliger Geist nehme weg, was uns von einander trennt. Er gebe uns Geduld, aufeinander zu hören und den Mut, Schritte in die Zukunft zu wagen. Miteinander wollen wir Zeichen und Werkzeug deiner Frohen Botschaft sein und freimütig Zeugnis geben. Amen. 25 Lesung // Apg 19, 1 – 8 Lebens- und Glaubenszeugnis Während Apollos sich in Korinth aufhielt, durchwanderte Paulus das Hochland und kam nach Ephesus hinab. Er traf einige Jünger und fragte sie: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet? Sie antworteten ihm: Wir haben noch nicht einmal gehört, dass es einen Heiligen Geist gibt. Da fragte er: Mit welcher Taufe seid ihr denn getauft worden? Sie antworteten: Mit der Taufe des Johannes. Paulus sagte: Johannes hat mit der Taufe der Umkehr getauft und das Volk gelehrt, sie sollten an den glauben, der nach ihm komme: an Jesus. Als sie das hörten, ließen sie sich auf den Namen Jesu, des Herrn, taufen. Paulus legte ihnen die Hände auf und der Heilige Geist kam auf sie herab; sie redeten in Zungen und weissagten. Es waren im ganzen ungefähr zwölf Männer.Er ging in die Synagoge und lehrte drei Monate lang freimütig und suchte sie vom Reich Gottes zu überzeugen. Hier kann jemand ein Zeugnis abgeben oder die Teilnehmenden können in Stille (etwa 3 – 5 Minuten) folgende Fragen bedenken: Stille (mindestens 3 Minuten) Welcher Gedanke aus dem eben Gehörten beschäftigt mich noch? Ich gehe dem ein wenig nach. Freimütig hat Paulus gelehrt, frei und mutig sollen auch wir sein, selbst wenn der Glaube bei vielen Menschen auf Ablehnung stößt. Wie erlebe ich das? Wo nehme ich bei mir den „Geist der Verzagtheit“ wahr? Woher erfahre ich Stärkung, durch wen und durch was? Bitte ich Gott um die Gabe des Freimuts und der Stärkung? Stille, die übergeht in Musik/Orgelspiel 26 Fürbitten Im Gebet wenden wir uns an Christus, der seinen Jüngern den Heiligen Geist, die Kraft aus der Höhe, zugesagt hat: Für die Menschen, die der Vergangenheit nachtrauern: Um Offenheit für all das Gute, das ihnen heute geschenkt wird. Herr, erbarme dich // GL 181,1 Herr, erbarme dich Für alle, die in der Kirche Leitungsverantwortung haben: Um die Gaben des Heiligen Geistes angesichts der Herausforderungen unserer Zeit. Für Eltern und Kinder, die zerstritten sind und sich aus dem Weg gehen: Um Mut, den ersten Schritt zur Versöhnung zu wagen. Herr, erbarme dich Herr, erbarme dich Für alle, die im Bereich von Politik, Kultur und Gesellschaft nach Antworten auf den demographischen Wandel suchen: Um kreative Lösungen, die den verschiedenen Generationen gerecht werden. Für uns selbst: Um Wachsamkeit dafür, wo wir uns von Vorurteilen bestimmen lassen, und um die Kraft, diese zu überwinden und frei und mutig zu sein. Herr, erbarme dich Herr, erbarme dich Für die vielen Menschen hier bei uns und andernorts, die Gott nicht zu vermissen scheinen: Um die Begegnung mit glaubwürdigen Christen, die den Himmel für sie offen halten. Herr, erbarme dich Komm, Sturmwind des Geistes, zerbrich die selbstgemachten Häuser, die uns doch nicht bergen können. Führ uns hinaus aus unsren Kerkern, beheimate uns im ewigen Haus! 27 Komm, Sturmwind des Geistes, bring zum Erlöschen die künstlichen Lichter, die uns erblinden ließen für das wahre Licht. Gib uns den klaren Blick! Komm, Sturmwind des Geistes, überflute die Dämme, mit denen wir uns abgesichert haben gegen den Einbruch des Himmels. Befreie uns aus unsren Wüsten! (S. Naegeli) So beten wir gemeinsam, wie Jesus selbst uns gelehrt hat… Vater unser… Mit uns und für uns betet auch Maria, die Mutter der Kirche. Wir grüßen sie und vertrauen ihr die Synode in unserem Bistum an. Gegrüßet seist du Maria… Segen Es erfülle uns der Vater mit seiner Liebe. Es erfülle uns der Sohn mit seinem Leben. Es erfülle uns der Heilige Geist mit seiner Kraft. Es segne uns und alle Menschen der gütige Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen. Lied Wenn wir das Leben teilen // GL 474 Dienstag // 19. Mai 2015 5 „Ich bleibe in seinem Dienst“ Apg 20, 17 – 27 NOVENE // 19. MAI 2015 // ICH BLEIBE IN SEINEM DIENST Musikalische Einstimmung Lied Wir wollen alle // GL 326 Eröffnung // Begrüßung // Thema Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen. Gnade und Friede von unserem Herrn Jesus Christus ist mit euch. A: Und mit deinem Geiste. „Ich bleibe in seinem Dienst“, so lautet das Thema des Gottesdienstes heute Abend in der Zeit der Pfingstnovene. Aus der heutigen Lesung erfahren wir etwas aus einem Brief von Paulus an die Ältesten der Christlichen Gemeinde von Ephesus. Es hört sich an, wie ein Rechenschaftsbericht des Apostels über seine bisherige Arbeit. Sie ist aber zugleich sein Testament für alle Missionare und Seelsor- 29 ger, die nach ihm kommen. Trotz aller Schwierigkeiten hat er vor Juden und Heiden das unverkürzte Evangelium verkündet. Jetzt reist er nach Jerusalem. Er ahnt Schlimmes, aber er gehorcht dem Geist, der ihn antreibt. Paulus lässt uns in einem bewegenden, sehr persönlichen Zeugnis ins Herz schauen. Seine Kraft setzt er ein, „das Evangelium von der Gnade Gottes zu bezeugen“. Er geht seinen Weg nicht nach eigenem Gutdünken, sondern „gebunden durch den Geist“. Deshalb achtet er auf Zeichen: Auf das, was ihm „der Heilige Geist von Stadt zu Stadt bezeugt“. Wenn er spürt, dass Gott etwas Bestimmtes von ihm will, spricht er davon, dass „der Herr ihm eine Tür geöffnet hat!“ (1 Kor 16, 9; 2 Kor 2, 12; Kol 4, 3). Er versteift sich nicht auf bestimmte Aktivitäten, sondern lässt sie mit großer Gelassenheit sein. Er merkt: Wenn seine Pläne sich nicht verwirklichen lassen, dann hat Gott wohl etwas anderes vor. Eines aber ist für ihn sicher: „Ich bleibe in seinem Dienst!“ Er vertraut darauf, dass Gottes Geist ihn führen wird. Glauben wir, dass Gott uns führen wird auch durch unse- 30 re Zeit?Vertrauen wir darauf, dass er bei uns bleiben wird auch in unseren Tagen, auch in dieser Zeit, so, wie wir sie erleben? Erkennen wir auch in unserem Leben, das von Gutem und Schlechtem beeinflusst ist, dass Gott mit uns geht auch durch unsere Zeit? Es hört sich an wie eine Gewissensfrage, vor die wir gestellt sind. Finden auch wir die Antwort: Ich bleibe in seinem Dienst? rette alle, die dir vertrauen; du Hort der Rechtschaffenheit, verteidige, die im dunklen Kerker von ihren Feinden gefangen. Denn dein ist der Wille, alle zu retten. Lass sie die Freiheit erlangen. Anrufung des Heiligen Geistes O sicherer Weg, der über höchste Höh´n und durch die tiefsten Tiefen der Welt, über die dunkle Erde uns führt und alles standhaft vereinigt hält. Durch dich die Wolken im Äther sich regen, durch dich der Regen strömt, durch dich die Wasser ziehn ihre Furchen und die Erde grünt und erblüht. Lied Komm herab o heilger Geist // GL 344,1 Mit der hl. Hildegard von Bingen rufen wir: O Feuer Gottes des Trösters, o Leben vor allem Leben, heilig bist du, uns zu erquicken, und heilig, uns die Kraft zu geben, die zu heilen, die gebrochenen Herzens sind, und ihre schlimmsten Wunden zu verbinden. Denn du bist der Gott aller Heiligkeit, die Liebe zur Menschheit. Komm herab o heilger Geist O starker Brustschild, der unser Leben schützt, o Band der Einigkeit, Komm herab o heilger Geist Komm herab o heilger Geist Einzig du lehrst die Weisen; und freigiebig für uns fließt die Eingebung deiner Gaben. Mit Freude deine Lehre sich uns erschließt. All´ Lobpreis dir, o Freude des Lebens! Hoffnung und Kraft uns erhebt; du gabst uns die Gnade des Lichtes, dich preise alles, was lebt. Komm herab o heilger Geist 31 Einleitungsgebet Lesung // Apg 20, 17 – 27 Komm, o Tröster, Heilger Geist, Licht, das uns den Tag verheißt. Quell, der uns mit Gaben speist, Von Milet aus schickte er jemand nach Ephesus und ließ die Ältesten der Gemeinde zu sich rufen. Als sie bei ihm eingetroffen waren, sagte er: Ihr wisst, wie ich vom ersten Tag an, seit ich die Provinz Asien betreten habe, die ganze Zeit in eurer Mitte war und wie ich dem Herrn in aller Demut diente unter Tränen und vielen Prüfungen, die ich durch die Nachstellungen der Juden erlitten habe, wie ich nichts verschwiegen habe von dem, was heilsam ist. Ich habe es euch verkündigt und habe euch gelehrt, öffentlich und in den Häusern. Ich habe Juden und Griechen beschworen, sich zu Gott zu bekehren und an Jesus Christus, unseren Herrn, zu glauben. Nun ziehe ich, gebunden durch den Geist, nach Jerusalem und ich weiß nicht, was dort mit mir geschehen wird. Nur das bezeugt mir der Heilige Geist von Stadt zu Stadt, dass Fesseln und Drangsale auf mich warten. Aber ich will mit keinem Wort mein Leben wichtig nehmen, wenn ich nur meinen Lauf vollende und den Dienst erfülle, der mir von Jesus, dem Herrn, übertragen wurde: das Evangelium von der Gnade Gottes zu bezeugen. Nun aber weiß ich, dass ihr mich nicht mehr von Angesicht sehen werdet, ihr alle, zu denen ich gekommen bin und denen ich das Reich verkündet habe. Darum bezeuge ich euch am heutigen Tag: Ich bin unschuldig, wenn einer von euch allen verloren geht. Denn ich habe mich der Pflicht nicht entzogen, euch den ganzen Willen Gottes zu verkünden. komm, und lindre unsre Last, komm, gib in der Mühsal Rast, komm, sei bei uns Armen Gast. Glut, die unser Herz durchdringt, Beistand, der zum Ziel uns bringt, ohne den uns nichts gelingt, halt uns, wo wir haltlos gehn, rate, wo wir ratlos stehn, sprich du, wo wir sprachlos flehn. Hauch, der Leben uns verleiht, lenk uns in der Erden Zeit, führ uns hin zur Seligkeit. (Maria Luise Thurmair) Ja, Herr, binde uns an dich, dann sind wir frei genug im Dienst der neuen Evangelisierung. Amen. Stille (mindestens 3 Minuten) 32 Lebens- und Glaubenszeugnis Fürbitten Hier kann jemand ein Zeugnis abgeben oder die Teilnehmenden können in Stille (etwa 3 – 5 Minuten) folgende Fragen bedenken: Herr Jesus Christus, durch die Taufe sind wir zu einer neuen Schöpfung geworden. Daraus wollen wir leben und auch anderen davon Zeugnis geben. So bitten wir dich Welcher Gedanke aus dem eben Gehörten beschäftigt mich noch? Ich gehe dem ein wenig nach. „Ich bleibe in seinem Dienst“ könnte auch heißen: „Ich bleibe Christ/Christin.“ Was bewirkt das in mir, wenn ich höre oder lese, dass so viele aus der Kirche ausgetreten sind? Kyrie // GL 156 Für die Ehrenamtlichen in den christlichen Gemeinden, die auf vielfältige Weise Verantwortung übernommen haben: Um wachsende Erkenntnis, dass sie durch die Taufe als neue Menschen leben und daraus Kraft schöpfen können, sich auch in die säkulare Gesellschaft einzubringen. Kyrie Finde ich eine persönliche Antwort zur Begründung meines Glaubens? Erkenn ich in meinem Leben, das von Gutem und Schlechtem beeinflusst ist, dass Gott mit mir geht, auch durch meine Zeit? Rechne ich mit Gott auch in meinem Alltag? Stille, die übergeht in Musik/Orgelspiel Für Menschen, die in Not und Armut geraten sind, weil sie vom Druck der Wettbewerbsgesellschaft überfordert sind: Um Möglichkeiten Arbeit, Güter und gesellschaftliche Dienstleistungen zu erhalten. Kyrie Für die Flüchtlinge aus Syrien, dem ganzen Nahen Osten und den afrikanischen Ländern sowie die Migranten aus dem Osten Europas: Lass sie auf Menschen treffen, die sie in herzlicher Gastfreundschaft aufnehmen. Kyrie 33 Schenke den Menschen, die sich einsam und verlassen fühlen, deine tröstende Nähe durch mitfühlende Menschen. So beten wir gemeinsam, wie Jesus selbst uns gelehrt hat… Vater unser… Kyrie Begleite die Christen, deren Glaube angefochten ist, durch Schwestern und Brüder, die sie im Gebet mittragen. Mit uns und für uns betet auch Maria, die Mutter der Kirche. Wir grüßen sie und vertrauen ihr die Synode in unserem Bistum an. Kyrie Gegrüßet seist du Maria… Lebendiger Gott, öffne unsere Herzen, damit wir das Wehen deines Geistes spüren. Öffne unsere Hände, damit wir sie unseren Mitmenschen entgegenstrecken. Öffne unsere Lippen, damit Freude und Wunder des Lebens über sie fließen. Öffne unsere Ohren, damit wir deinen Schmerz in unserem Menschsein hören. Öffne unsere Augen, damit wir Christus im Freund wie im Fremden erkennen. Gib uns deinen Geist und berühre unser Leben mit dem Leben Jesu Christi. Amen. (Aus El Salvador) Segen Lied Bleib bei uns Herr // GL 94 Mittwoch // 20. Mai 2015 6 „Seid wachsam“ Apg 20, 28 – 38 NOVENE // 20. MAI 2015 // SEID WACHSAM Musikalische Einstimmung Lied Ich steh vor dir // GL 422 Eröffnung // Begrüßung // Thema Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen. Gnade und Friede von unserem Herrn Jesus Christus ist mit euch. A: Und mit deinem Geiste. „Seid wachsam!“, so lautet das Thema unseres Abendgottesdienstes in unserem neuntägigen Gebet vor Pfingsten. Bei seinem Abschied aus Ephesus legt Paulus noch einmal der ganzen Gemeinde und vor allem den Hirten ans Herz, wachsam zu sein. „Seid wachsam! Gebt Acht auf euch und auf die ganze Herde…“. Die Hirten sollen ihre Führungsaufgabe wahrnehmen und die Gemeinschaft zusammenhalten. Zu allen Zeiten wird es „reißende Wölfe“ 35 geben und Leute, die „mit ihren falschen Reden die Jünger auf ihre Seite ziehen“. Paulus kann guten Gewissens feststellen, dass er sich in aufreibender Einzelbegleitung um seine „Herde“, gerade auch um die Schwachen, gekümmert hat. Aus ihm spricht der Geist des Guten Hirten. Paulus sagt selbst: „Und jetzt vertraue ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade an, das die Kraft hat, aufzubauen…“. Er ist davon überzeugt, dass bei allen Bemühungen der Menschen nur Gott selbst, sein Geist, zusammenführt und Gemeinde aufbaut. Das gläubige Hören auf sein Wort gibt den wachen Blick auch für manche Gefahren, die sich immer wieder einschleichen können. „Reißende Wölfe“, „falsche Reden“. Leider werden Andersdenkende verteufelt. Genauso schlimm ist es, wenn wirkliche Gefahren übersehen und Fehlentwicklungen falsch eingeschätzt werden. Wichtigtuer sehen nicht automatisch wichtiges. Die herzliche Verabschiedung des Apostels, von der wir in der Lesung hören, lässt ahnen: Die Beziehungen, die Kräfte des Herzens, sind damals wie heute die Seele aller Seel-Sorge. 36 Anrufung des Heiligen Geistes Liedvers Atme in uns, Heiliger Geist // GL 346 Atme in uns Mit dem hl. Papst Johannes XXIII (1881 – 1963) rufen wir um Gottes Heiligen Geist: Heiliger Geist, vervollständige in uns das Werk, das Jesus begonnen hat! Gib unserem Apostolat Begeisterung, damit es alle Menschen und Völker erreicht, denn alle Menschen sind erlöst durch das Blut Christi. Möge alles an uns groß sein: die Suche und die Verehrung der Wahrheit, die Bereitschaft zum Opfer bis hin zu Kreuz und Tod! Und alles möge dem letzten Gebet des Sohnes an den himmlischen Vater entsprechen, der Einheit, die er durch dich, Heiliger Geist der Liebe, der Kirche und ihren Einrichtungen, den einzelnen Menschen und den Völkern schenken wollte. Atme in uns Atme in uns Gib uns heilige Demut, wahre Gottesfurcht und hochherzigen Mut. Kein irdisches Band möge uns hindern, unserer Berufung zu folgen; kein Eigeninteresse, keine Trägheit möge uns davon abhalten, uns einzusetzen für Gerechtigkeit; keine Berechnung möge die unendliche Weite deiner Liebe in die Enge unserer kleinen Selbstsucht zwängen! 37 Einleitungsgebet Lesung // Apg 20, 28 – 38 Herr, in deinem Herzen hat die Kirche ihren Ursprung. Lass sie ihren Anfang nie vergessen und immer daraus leben. Lass sie wachsam sein für die Zeichen der Zeit und immer auch fragen nach deinem Willen. Schenke deiner Kirche Hirten nach deinem Herzen. Gib ihnen eine Sprache, die die Herzen der Menschen erreicht. Deine Gabe an die Kirche, dein Heiliger Geist, leite uns bei all unserer Sprachlosigkeit und Not. Amen. Gebt acht auf euch und auf die ganze Herde, in der euch der Heilige Geist zu Bischöfen bestellt hat, damit ihr als Hirten für die Kirche Gottes sorgt, die er sich durch das Blut seines eigenen Sohnes erworben hat. Ich weiß: Nach meinem Weggang werden reißende Wölfe bei euch eindringen und die Herde nicht schonen. Und selbst aus eurer Mitte werden Männer auftreten, die mit ihren falschen Reden die Jünger auf ihre Seite ziehen. Seid also wachsam und denkt daran, dass ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht aufgehört habe, unter Tränen jeden einzelnen zu ermahnen. Und jetzt vertraue ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade an, das die Kraft hat, aufzubauen und das Erbe in der Gemeinschaft der Geheiligten zu verleihen. Silber oder Gold oder Kleider habe ich von keinem verlangt; ihr wisst selbst, dass für meinen Unterhalt und den meiner Begleiter diese Hände hier gearbeitet haben. In allem habe ich euch gezeigt, dass man sich auf diese Weise abmühen und sich der Schwachen annehmen soll, in Erinnerung an die Worte Jesu, des Herrn, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen. Nach diesen Worten kniete er nieder und betete mit ihnen allen. Und alle brachen in lautes Weinen aus, fielen Paulus um den Hals und küssten ihn; am meisten schmerzte sie sein Wort, sie würden ihn nicht mehr von Angesicht sehen. Dann begleiteten sie ihn zum Schiff. Stille (mindestens 3 Minuten) 38 Lebens- und Glaubenszeugnis Fürbitten Hier kann jemand ein Zeugnis abgeben oder die Teilnehmenden können in Stille (etwa 3 – 5 Minuten) folgende Fragen bedenken: Herr Jesus Christus, du hast uns im Heiligen Geist deine Hilfe zugesagt, auch dann, wenn uns unsere eigene Not und die Not in unserer Welt und der Kirche belasten. Zu dir rufen wir und bitten dich: Welcher Gedanke aus dem eben Gehörten beschäftigt mich noch? Ich gehe dem ein wenig nach. V: Christus, Haupt deiner Kirche. A: Wir bitten dich, erhöre uns. Wie sehe ich mein Leben im Licht des Glaubens? Wie viel und wie beschäftige ich mich mit Fragen des Glaubens? Beteilige ich mich an den abfälligen Bemerkungen über Glaube und Kirche? Was tue ich für eine aufbauende Kritik? Bin ich wach auch dem Zeitgeist gegenüber? Was tue ich für eine gute und fundierte Information über gesellschaftliche oder kirchliche Vorgänge? Wie viel lasse ich mich von der Meinung anderer beeinflussen? Wem kann ich Vertrauen schenken? Stille, die übergeht in Musik/Orgelspiel Für unseren Papst Franziskus, unseren Bischof Stephan, unsere Priester, Diakone und Ordensleute sowie für alle, die hauptberuflich im kirchlichen Dienst tätig sind: Um Stärkung in äußerer und innerer Bedrängnis. V: Christus, Haupt deiner Kirche. A: Wir bitten dich, erhöre uns. Für Menschen, die sich für das Wohl und die Rechte anderer einsetzen: Um Kraft zum Durchhalten, trotz aller Widerstände, die ihnen entgegenkommen können. V: Christus, Haupt deiner Kirche. A: Wir bitten dich, erhöre uns. Für alle, die im Leitungsdienst der verschiedenen Kirchen stehen: dass sie sich mit Herz und Verstand dem ökumenischen Dialog öffnen und Wege zur Einheit finden. 39 V: Christus, Haupt deiner Kirche. A: Wir bitten dich, erhöre uns. Für die christlichen Gemeinden aus den unterschiedlichsten Traditionen: dass sie ihren je eigenen Reichtum miteinander teilen und Freude daran finden, gemeinsam für Frieden und Gerechtigkeit einzustehen. V: Christus, Haupt deiner Kirche. A: Wir bitten dich, erhöre uns. Für die konfessionsverbindenden Ehepaare und Familien: dass sie Unterschiede als Bereicherung erfahren und den Mut finden, ihrem Glauben gemeinsam Ausdruck zu geben. V: Christus, Haupt deiner Kirche. A: Wir bitten dich, erhöre uns. Wir danken dir, Gott, dass du jedes einzelne Glied am Leib Christi mit den Gaben deines Geistes segnest. Gib, dass wir einander hilfreich zur Seite stehen, unsere Unterschiede respektieren und uns für die Einheit aller einsetzen, die überall auf der Welt Jesus als den Herrn anrufen. Amen. So beten wir gemeinsam, wie Jesus selbst uns gelehrt hat… Vater unser… Mit uns und für uns betet auch Maria, die Mutter der Kirche. Wir grüßen sie und vertrauen ihr die Synode in unserem Bistum an. Gegrüßet seist du Maria… Segen Lied Wenn Glaube // GL 847 Donnerstag // 21. Mai 2015 7 „Hab Mut“ Apg 22, 30/ 23, 6 – 11 NOVENE // 21. MAI 2015 // HAB MUT Musikalische Einstimmung Lied Christ ist erstanden // GL 318 Eröffnung // Begrüßung // Thema Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen. Gnade und Friede von unserem Herrn Jesus Christus ist mit euch. A: Und mit deinem Geiste. „Hab Mut!“, so lautet das Thema unseres Abendgottesdienstes in unserem neuntägigen Gebet vor Pfingsten. Nach dem Bericht der Apostelgeschichte, den wir nachher in einem Abschnitt als Lesung hören werden, steht Paulus in Jerusalem vor Gericht. Der römische Offizier hatte ihn verhaften lassen. Bei dem Verhör in Gegenwart der Hohenpriester und des ganzen Hohen Rates gerieten die 41 Vertreter der verschiedenen Glaubensrichtungen in heftigen Streit. Bei diesem Verhör bringt Paulus den Grund seiner Verhaftung auf den Punkt und sagte: „Ich bin Pharisäer und ein Sohn von Pharisäern; wegen der Hoffnung und wegen der Auferstehung der Toten stehe ich vor Gericht.“ Die Sadduzäer leugneten, im Gegensatz zu den Pharisäern, die Auferstehung von den Toten. Für Paulus und das Christentum ist die Auferstehung Jesu der Grund für die eigene Hoffnung auf Auferstehung und die zentrale Glaubensaussage überhaupt. Der Streit unter den Parteiungen wurde heftiger, sodass der Oberst Paulus in Sicherheit in die Kaserne bringen musste. In der Nacht hört Paulus die Stimme des Herrn, die zu ihm sagt: „Hab Mut! Denn so wie du in Jerusalem meine Sache bezeugt hast, sollst du auch in Rom Zeugnis ablegen.“ (Apg 23, 11). Wir wissen: der Apostel Paulus hatte sich die Sache Jesu zu seiner eigenen Sache gemacht. Diese grundlegende Glaubensüberzeugung wurde für ihn die Frohe Botschaft, die er verkünden musste und für die er sich ganz einsetzte. Selbst sein Leben ist ihm dafür nicht zu schade. 42 Anrufung des Heiligen Geistes In unserer Engstirnigkeit und in unserem Kleinglauben will der Herr auch zu uns sagen: Hab Mut! Liedvers Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht // GL 450 „Hab Mut!“, das sagt der Herr zu jeder und jedem Einzelnen von uns, das sagt er auch zu seiner ganzen Kirche. Mit dem seligen Papst Paul VI (1897 – 1978) rufen wir: „Hab Mut!“, das ist keine billige Durchhalteparole auch in äußerlichen Schwierigkeiten. Es ist eine Zusage des Auferstandenen selbst zum Glauben an die Auferstehung. Unser Glaube will uns Mut machen: Mit unserem leiblichen Tod ist eben nicht alles aus. Wir dürfen die Hoffnung haben auf das ewige Leben bei Gott. Garant dafür ist der auferstandene Christus selbst. Heiliger Geist, du bist heilig und machst heilig. Du bist der Paraklet, unser Beschützer und Tröster. Du bist der Lebensspender. Du bist der Befreier. Du bist die Liebe. Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht Du bist der Geist Gottes. Du bist der Geist Christi. Du bist die ungeschaffene Gnade, die in uns wohnt, und die Quelle jeder geschaffenen Gnade, die Kraft der Sakramente. Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht 43 Einleitungsgebet Du bist der Geist der Wahrheit. Du bist die Einheit der Gemeinschaft, ihr Ursprung, und die Antriebskraft der Ökumene. Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht Du bist die Freude dessen, der Gott findet. Du bist der Spender der sieben Gaben und der Ursprung aller Charismen. Du machst fruchtbar unser Apostolat. Du schenkst den Märtyrern Mut. Du inspirierst die Künstler. Du leitest das Lehramt an und bist die höchste Autorität der Kirche. Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht Gott, unser Vater, du hast deinen Sohn Jesus Christus nicht im Tod gelassen, sondern auferweckt zum neuen Leben. Als seine Brüder und Schwestern gibst du auch uns die Hoffnung, zu diesem neuen Leben aufzuerstehen. Dafür danken wir dir, wir loben und preisen dich, dass du auch uns Anteil gibst zur Auferstehung in Christus. Schenke uns deinen Heiligen Geist, damit wir die Spuren der Auferstehung auch in unserem Leben immer wieder erkennen. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen. Lesung // Apg 22,30.23,6 – 11 Weil der Oberst genau wissen wollte, was die Juden ihm vorwarfen, ließ er ihn am nächsten Tag aus dem Gefängnis holen und befahl, die Hohenpriester und der ganze Hohe Rat sollten sich versammeln. Und er ließ Paulus hinunterführen und ihnen gegenüberstellen. Da Paulus aber wusste, dass der eine Teil zu den Sadduzäern, der andere zu den Pharisäern gehörte, rief er vor dem Hohen Rat aus: Brüder, ich bin Pharisäer und ein Sohn von Pharisäern; wegen der Hoffnung und wegen der Auferstehung der Toten stehe ich vor Gericht. Als er das sagte, 44 Lebens- und Glaubenszeugnis brach ein Streit zwischen den Pharisäern und den Sadduzäern aus, und die Versammlung spaltete sich. Die Sadduzäer behaupten nämlich, es gebe weder eine Auferstehung noch Engel noch Geister, die Pharisäer dagegen bekennen sich zu all dem. Es erhob sich ein lautes Geschrei und einige Schriftgelehrte aus dem Kreis der Pharisäer standen auf und verfochten ihre Ansicht. Sie sagten: Wir finden nichts Schlimmes an diesem Menschen. Vielleicht hat doch ein Geist oder ein Engel zu ihm gesprochen. Als der Streit heftiger wurde, befürchtete der Oberst, sie könnten Paulus zerreißen. Daher ließ er die Wachtruppe herabkommen, ihn mit Gewalt aus ihrer Mitte herausholen und in die Kaserne bringen. In der folgenden Nacht aber trat der Herr zu Paulus und sagte: Hab Mut! Denn so wie du in Jerusalem meine Sache bezeugt hast, sollst du auch in Rom Zeugnis ablegen. Hier kann jemand ein Zeugnis abgeben oder die Teilnehmenden können in Stille (etwa 3 – 5 Minuten) folgende Fragen bedenken: Welcher Gedanke aus dem eben Gehörten beschäftigt mich noch? Ich gehe dem ein wenig nach. Paulus hörte Gott zu ihm sagen: „Hab Mut!“ „Hab Mut“, das sagt Gott auch zu mir. Wie wirkt das auf mich? Wo will ich mutiger werden? „Hab Mut“, das ist keine billige Durchhalteparole in äußerlichen Schwierigkeiten, es ist die Zusage des auferstandenen Christus selbst, der mir sagen will, Hoffnung zu haben auch auf das Leben nach dem Tod. Was empfinde ich jetzt? Stille (mindestens 3 Minuten) Wem aus meiner Umgebung sollte ich ein Wort des Mutes sagen? Wem könnte ich Mut machen? Stille, die übergeht in Musik/Orgelspiel 45 Fürbitten Herr Jesus Christus, du hast uns zur Freiheit befreit. Wir spüren, wie kostbar und wie zerbrechlich dieses Geschenk ist. Wir brauchen deine Hilfe, um gut damit umgehen zu können. Deshalb bitten wir dich: So beten wir gemeinsam, wie Jesus selbst uns gelehrt hat… Öffne unser Herz, damit wir erkennen, wo wir auch weiterhin der Befreiung aus äußeren und inneren Zwängen bedürfen. Christus, unser Leben: Mit uns und für uns betet auch Maria, die Mutter der Kirche. Wir grüßen sie und vertrauen ihr die Synode in unserem Bistum an. A: Komm uns zu Hilfe Gegrüßet seist du Maria… Stärke unser Herz, damit wir im Vertrauen auf dich in der Freiheit der Kinder Gottes leben können. Christus, unser Leben: Segen Vater unser… Lied Wir haben Gottes Spuren festgestellt // GL 848 A: Komm uns zu Hilfe Weite unser Herz, damit wir die Angst in den Augen der anderen sehen und ihnen beistehen können. Christus, unser Leben: A: Komm uns zu Hilfe. Herr Jesus Christus, du sendest deinen Geist als Beistand für unser Leben in Freiheit. In ihm loben und preisen wir dich aus ganzem Herzen. Amen. Freitag // 22. Mai 2015 8 „Jesus lebt“ Apg 24, 13 – 21 NOVENE // 22. MAI 2015 // JESUS LEBT 47 Musikalische Einstimmung nannte Statthalter Festus berichtet König Agrippa, der zu ihm zu Besuch kommt, von einem gewissen Paulus, dessen Rechtsfall er dem König vorträgt. Statthalter Festus bemüht sich, in den für ihn unverständlichen Rechtsfall Klarheit zu bringen, deshalb legt er die Sache dem König Agrippa vor und erzählt ihm von diesem Gefangenen Paulus. Der römische Statthalter erklärt dabei nochmals, dass Paulus kein Verbrechen vorgeworfen werden kann und dass die Streitfrage eine rein religiöse ist. Es betreffe „ihre Religion und einen gewissen Jesus,... der gestorben ist, von dem Paulus aber behaupte, er lebe.“ (Apg 25, 19). Ob Jesus lebt, das ist die Frage schlechthin, die fundamentale Frage des Glaubens. Lied Nun jauchzt dem Herrn // GL 144 Eröffnung // Begrüßung // Thema Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen. Gnade und Friede von unserem Herrn Jesus Christus ist mit euch. A: Und mit deinem Geiste. „Jesus lebt!“, so lautet das Thema unseres Abendgottesdienstes in unserem neuntägigen Gebet vor Pfingsten. Der Fall Paulus entwickelt sich zu einem hochoffiziellen Rechtsfall, in den sogar der König mit seinem Richterspruch verwickelt wird. So jedenfalls können wir es nachlesen in der Apostelgeschichte der Heiligen Schrift. Der Berichterstatter – es ist der Evangelist Lukas, der das ganze Buch geschrieben hat – beschreibt es so: Der neuer- „Jesus lebt“: So lautet das Bekenntnis des Paulus und der ersten Christen. „Jesus lebt“, dieser Glaube ist in die Geschichte der Menschen eingegangen und will auch von uns weiterhin bezeugt werden. Um dieses Zeugnis neu zu geben, dazu sind wir zusammengekommen. 48 Ausrufung des Heiligen Geistes Liedvers Laudate ommes gentes // GL 386 Laudate ommes gentes Wir bitten nun den Geist Christi mit den Worten von Romano Guardini, katholischer Theologe und Religionsphilosoph (1885 – 1968): Du, o Geist, führst die neue Schöpfung herauf in der alt gewordenen Welt: Erfülle mich mit Zuversicht in deine heilige Macht. Sie ist nicht irdischer Art, und unter den Gewalten und Klugheiten der Erde scheint sie oft töricht und schwach. So gib meinem Herzen die Hoffnung auf „die Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes“. Heiliger Geist, du bist uns gegeben nach der Weise des Geistes. Du bist bei uns in einem immer neuen Kommen, du stehst uns zur Seite in einem immer neuen Herantreten, und das heilige Leben haben wir, indem du es uns immer aufs neue gibst. So bitten wir dich, erfülle an uns die Sendung, zu welcher der Sohn dich gesandt hat. Laudate ommes gentes „Nimm“, o Geist Jesus Christi, „was sein ist, und gib es mir“, damit es mein werde. Lass dein Licht in mir aufleuchten, damit ich seine Wahrheit erkenne. Binde mein Herz zu der Treue des Glaubens, damit mich nichts von ihr abwendig machen könne. Und lehre mich lieben, denn ohne die Liebe ist die Wahrheit tot. „Nicht darauf steht ja die Liebe, dass wir aus uns Gott zu lieben vermögen, sondern dass er uns zuerst geliebt hat.“ Überzeuge mein Herz von Gottes Liebe, und gibt mir die Kraft, ihn wieder zu lieben, damit „ich in Gott bleibe und er in mir“. Laudate ommes gentes 49 Einleitungsgebet Gott, unser Vater, du hast durch deinen Sohn den Tod besiegt und uns den Zugang zum Leben erschlossen. In österlicher Freude feiern wir in diesen fünfzig Tagen das Fest seiner Auferstehung. Schaffe uns neu durch deinen Heiligen Geist, damit auch wir auferstehen und im Licht des neuen Lebens wandeln. „Jesus lebt“, dieses Bekenntnis soll uns Mut machen zu diesem Leben mit Christus, damit wir die Welt nach seinem Willen gestalten. Amen. Lesung // Apg 25,13 – 21 Einige Tage später trafen König Agrippa und Berenike in Cäsarea ein, um Festus ihre Aufwartung zu machen. Sie blieben mehrere Tage dort. Da trug Festus dem König den Fall des Paulus vor und sagte: Von Felix ist ein Mann als Gefangener zurückgelassen worden, gegen den die Hohenpriester und die Ältesten der Juden, als ich in Jerusalem war, vorstellig wurden. Sie forderten seine Verurteilung, ich aber erwiderte ihnen, es sei bei den Römern nicht üblich, einen Menschen auszuliefern, bevor nicht der Angeklagte den Anklägern gegenübergestellt sei und Gelegenheit erhalten habe, sich gegen die Anschuldigungen zu verteidigen. Als sie dann zusammen hierher kamen, setzte ich mich gleich am nächsten Tag auf den Richterstuhl und ließ den Mann vorführen. Bei der Gegenüberstellung brachten die Kläger keine Anklage wegen solcher Verbrechen vor, die ich vermutet hatte; sie führten nur einige Streitfragen gegen ihn ins Feld, die ihre Religion und einen gewissen Jesus betreffen, der gestorben ist, von dem Paulus aber behauptet, er lebe. Da ich mich auf die Untersuchung dieser Dinge nicht verstand, fragte ich, ob er nach Jerusalem gehen wolle, um sich dort deswegen richten zu lassen. Paulus jedoch legte Berufung ein; er wollte bis zur Entscheidung der kaiserlichen Majestät in Haft bleiben. Daher gab ich Befehl, ihn in Haft zu halten, bis ich ihn zum Kaiser schicken kann. Stille (mindestens 3 Minuten) 50 Lebens- und Glaubenszeugnis Fürbitten Hier kann jemand ein Zeugnis abgeben oder die Teilnehmenden können in Stille (etwa 3 – 5 Minuten) folgende Fragen bedenken: Gott, du wirkst durch deinen Geist. Dein Geist ist Liebe, die Liebe zwischen dir und deinem Sohn Jesus Christus. Im Glauben, dass die Liebe auch uns umfasst, bitten wir dich: Welcher Gedanke aus dem eben Gehörten beschäftigt mich noch? Ich gehe dem ein wenig nach. „Jesus lebt!“ das ist bis heute das Glaubensbekenntnis der Christen geblieben. Kann ich mich dem anschließen? Habe ich Vorbehalte? Habe ich Fragen dazu? Welche? Spüre ich die Distanz zwischen meinem Kinderglauben und meinem Glauben als erwachsener Mensch? Muss ich daran etwas tun? V: Lebendiger Gott A: Erfülle uns mit deinem Geist. Für die Traurigen, Trauernden und Mutlosen: Schicke ihnen Menschen, durch die sie deinen tröstenden und aufmunternden Geist erfahren. V: Lebendiger Gott A: Erfülle uns mit deinem Geist. Empfinde ich Lebensorientierung und vor allem Freude aus meinem Glauben? Für die Menschen, die sich in den Dienst deiner Kirche gestellt haben: Lass aus ihnen deinen Geist wie lebendiges Wasser fließen, das die belebt, die ausgetrocknet sind. Geht mein Glaube an Jesus Christus mit durch meine eigene Lebensgeschichte? V: Lebendiger Gott A: Erfülle uns mit deinem Geist. Stille, die übergeht in Musik/Orgelspiel Für die Menschen, die keine Zukunft mehr sehen: Wecke in ihnen die Vision eines lebenswerten Lebens. 51 V: Lebendiger Gott A: Erfülle uns mit deinem Geist. Für die, die Macht haben auf dieser Welt: Erfülle sie mit deinem guten Geist, damit sie ihre Macht nicht missbrauchen, sondern sie einsetzen zum Wohl der Menschen. V: Lebendiger Gott A: Erfülle uns mit deinem Geist. Heiliger Geist, hilf uns, deine Gaben in uns und den Mitmenschen zu entdecken. Die Gabe, Frieden zu stiften, die Fähigkeit, zu begeistern, die Kunst, die Wahrheit auszusprechen, das Talent, gut zuhören zu können, die Kunst, Kompliziertes einfach zu sagen, die Gabe, ein ruhender Pol zu sein, die Fähigkeit, sich einzufühlen, die Gabe einer bergenden Mütterlichkeit, die Gnade des kindlichen Staunens, das Charisma des Humors. Heiliger Geist, entfalte dein Wirken in uns. So beten wir gemeinsam, wie Jesus selbst uns gelehrt hat… Vater unser… Mit uns und für uns betet auch Maria, die Mutter der Kirche. Wir grüßen sie und vertrauen ihr die Synode in unserem Bistum an. Gegrüßet seist du Maria… Segen Lied Komm Heiliger Geist // GL 787 Samstag // 23. Mai 2015 9 „Mit Freimut verkünden“ Apg 28, 16 – 20. 30 – 31 NOVENE // 23. MAI 2015 // MIT FREIMUT VERKÜNDEN Musikalische Einstimmung Lied Herr gib uns Mut // GL 448 Eröffnung // Begrüßung // Thema Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen. Gnade und Friede von unserem Herrn Jesus Christus ist mit euch. A: Und mit deinem Geiste. „Mit Freimut verkünden“, so lautet das Thema unseres Abendgottesdienstes in unserem neuntägigen Gebet vor Pfingsten. In der Apostelgeschichte hören wir, dass Paulus in Rom angekommen ist. Er wird dort von den Soldaten bewacht, kann aber allein wohnen und sogar alle empfangen, die 53 ihn sprechen wollten. Zwei volle Jahre blieb er in dieser Mietwohnung, heißt es in dem Bericht. „Er verkündete das Reich Gottes und trug ungehindert und mit allem Freimut die Lehre über Jesus Christus, den Herrn, vor.“ (Apg 28,31). Weil aber seine neue Lehre von Jesus Christus bei den Juden nicht ankam, wendet er sich nun den Heiden zu. Mit allem Freimut muss die Botschaft Jesu verkündet werden. Gott selbst bricht die Bahn und der Heilige Geist Gottes öffnet die Herzen der Menschen. Der christliche Glaube ist von seinem Ursprung an alle Völker und jeden Menschen gerichtet. Menschen unterschiedlichster Herkunft können einander verstehen. Der Geist Gottes vermag also Einheit in der Vielfalt zu bewirken. Er ist es, der uns die Angst voreinander nehmen kann. Er ist es, der bewirkt, dass wir entdecken, welch große Gabe wir füreinander sein können, welch ein Reichtum es ist, dass wir verschieden sind. Der Heilige Geist, der an Pfingsten auf die Apostel und die mit ihnen versammelten Frauen und Männer herabge- 54 kommen ist, bewirkt, was uns Menschen schier unmöglich erscheint: Überwindung von Fremdheit, gegenseitiges Verständnis, Einheit in Vielfalt. Ausrufung des Heiligen Geistes Liedvers Ubi Caritas // GL 445 Mit dem Theologen Karl Rahner (1904 – 1984) bitten wir: Komm, Geist, Geist des Vaters und des Sohnes. Komm, Geist der Liebe, Geist der Kindschaft, Geist des Friedens, der Zuversicht, der Kraft und der heiligen Freude. Komm, du geheimer Jubel in den Tränen der Welt. Komm, du siegreiches Leben im Tod der Erde. Komm, du Vater der Armen, du Beistand der Bedrängten. Komm, du Licht der ewigen Wahrheit. Komm, du Liebe, die in unseren Herzen ausgegossen ist. Ubi Caritas So komm, komm täglich neu und mehr. Auf dich vertrauen wir. Worauf könnten wir sonst vertrauen? Dich lieben wir, weil du die Liebe selber bist. In dir haben wir Gott zum Vater, weil du in uns rufst: Abba, lieber Vater. Wir danken dir, du Lebendigmacher, du Heiliger Geist, der du in uns wohnst, dass du selbst das Siegel des lebendigen Gottes in uns hast sein wollen, das Siegel, dass wir sein Eigentum sind. Bleib bei uns. Verlass uns nicht. Nicht im bitteren Kampf des Lebens. Und nicht am Ende, wo uns alles verlässt. Veni, Sancte Spiritus. Ubi Caritas 55 Einleitungsgebet Lesung // Apg 28,16 – 20.30 – 31 So bitten wir Gott. Gott, unser Herr, du hast das österliche Geheimnis im Geschehen des Pfingsttages vollendet und Menschen aus allen Völkern das Heil geoffenbart. Vereine im Heiligen Geist die Menschen aller Sprachen und Nationen zum Bekenntnis deines Namens. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unsern Herrn. Nach unserer Ankunft in Rom erhielt Paulus die Erlaubnis, für sich allein zu wohnen, zusammen mit dem Soldaten, der ihn bewachte. Drei Tage später rief er die führenden Männer der Juden zusammen. Als sie versammelt waren, sagte er zu ihnen: Brüder, obwohl ich mich nicht gegen das Volk oder die Sitten der Väter vergangen habe, bin ich von Jerusalem aus als Gefangener den Römern ausgeliefert worden. Diese haben mich verhört und wollten mich freilassen, da nichts gegen mich vorlag, worauf der Tod steht. Weil aber die Juden Einspruch erhoben, war ich gezwungen, Berufung beim Kaiser einzulegen, jedoch nicht, um mein Volk anzuklagen. Aus diesem Grund habe ich darum gebeten, euch sehen und sprechen zu dürfen. Denn um der Hoffnung Israels willen trage ich diese Fesseln. Er blieb zwei volle Jahre in seiner Mietwohnung und empfing alle, die zu ihm kamen. Er verkündete das Reich Gottes und trug ungehindert und mit allem Freimut die Lehre über Jesus Christus, den Herrn, vor. Stille (mindestens 3 Minuten) 56 Lebens- und Glaubenszeugnis Fürbitten Hier kann jemand ein Zeugnis abgeben oder die Teilnehmenden können in Stille (etwa 3 – 5 Minuten) folgende Fragen bedenken: Gott unser Vater, du hast uns den Heiligen Geist als Beistand und Tröster gesandt. Zu dir rufen wir: Welcher Gedanke aus dem eben Gehörten beschäftigt mich noch? Ich gehe dem ein wenig nach. Was bedeutet mir das Feiern der christlichen Feste, Ostern, Weihnachten, Pfingsten…? Welche Beziehung habe ich zu Glaubenden in der christlichen Ökumene oder zu Menschen anderen Glaubens, Juden, Muslime… ? Kenne ich Menschen fremder Sprache, evtl. in meiner Nachbarschaft, am Arbeitsplatz? Habe ich mit ihnen Kontakt? Wie? Tue ich etwas für die Überwindung von Fremdheit für gegenseitiges Verständnis, für die Einheit in der Vielfalt? Dein Heiliger Geist ist die Kraft, die Grenzen überwinden kann: Fördere das Bewusstsein der Christen für die Einheit der Kirche als einer Gemeinschaft von Menschen vieler Sprachen und Nationen. Sende aus deinen Geist und das Antlitz der Erde wird neu // GL 312,2 Dein Heiliger Geist ist das innerste Geheimnis der Schöpfung: Stärke diejenigen, die sich für den weltweiten Prozess von Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung einsetzen. Sende aus deinen Geist und das Antlitz der Erde wird neu Dein Heiliger Geist ist die Gabe des Trostes: Heile alle Menschen, die schwere seelische Verwundungen erlitten haben, und lass sie neues Vertrauen ins Leben finden. Sende aus deinen Geist und das Antlitz der Erde wird neu Stille, die übergeht in Musik/Orgelspiel 57 Jesus, sende uns deinen Geist! Gib deine Pfingstgabe mehr und mehr! Mach unser Geistesauge hell und das geistige Vermögen feinfühlig, dass wir deinen Geist von allen anderen zu unterscheiden vermögen. Gib uns deinen Geist, damit von uns gelte: Wohnt in euch der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, so wird jener auch euren sterblichen Leib aufwecken zum Leben durch seinen Geist, der in euch wohnt. (Gebet von Karl Rahner) So beten wir gemeinsam, wie Jesus selbst uns gelehrt hat… Vater unser… Mit uns und für uns betet auch Maria, die Mutter der Kirche. Wir grüßen sie und vertrauen ihr die Synode in unserem Bistum an. Gegrüßet seist du Maria… Segen Lied Freu dich, du Himmelskönigin // GL 525 58 Die Gebete zum Heiligen Geist wurden entnommen aus: Als neue Menschen leben, Dr. Gerhard Feige; Themenheft Pfingstnovene 2014, Herausgeber: Renovabis „Entzünde in uns das Feuer deiner Liebe“, Herausgeber: Josef Sudbrack, Verlag Neue Stadt 1990, 1. Auflage 59 1 // FÜRCHTE DICH NICHT! // 15. MAI 2015 2 // OFFEN FÜR GOTTES GEIST // 16. MAI 2015 3 // GERUFEN // 17. MAI 2015 4 // FREIMÜTIG BEZEUGEN // 18. MAI 2015 5 // ICH BLEIBE IN SEINEM DIENST // 19. MAI 2015 6 // SEID WACHSAM // 20. MAI 2015 7 // HAB MUT // 21. MAI 2015 8 // JESUS LEBT // 22. MAI 2015 9 // MIT FREIMUT VERKÜNDEN // 23. MAI 2015 www.synode.bistum-trier.de Synode im Bistum Trier Synodensekretariat Liebfrauenstraße 8 // 54290 Trier t 0651. 7105. 623 // f 0651. 7105. 626 [email protected] SYNODE im Bistum Trier
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