%enn Biberach im Zweiten Weltkrieg von Luftangriffen lange verschont blieb, so deshalb, weil es diesem Tag mehrere Züge auf der Strecke nach militärischohne große Bedeutung war; die Stadt beherbergte j a weder militärische Einrichtungen beschossen wurden. noch Industrien, die kriegswichtig gewesen wären. Nach der Landung der Alliierten in der Normandie ger bei Biberach einen Lazarettzug; dabei fanden 13 Verwundete den Tod. Friedrichshafen von amerikanischenJagdflugzeugen Arn 2.April 1945 vermutilich beschossen Tiefflie- 6.Juni 1944 häuften sich dann aber allmählich die Tieffliegerangriffe, deren Ziel im Raum Biberach vor allem die Bahnlinie Ulm-Friedrichshafen war. gen auf den 9337 am 24.Juli1944 hat sich ein Bericht des Biberacher Fahrdienstleiters erhalten: „Am 24. Juli 1944 zwischen 12 und 13 Uhr wurde der aus Berlin kommende 9337 nach Abfahrt in Während die Tiefflieger gefurchtet waren, gewöhnte sich die Bevölkerung mit der Zeit an den immer häufigeren Luftalarm, der seit etwa Anfang März einen geordneten Unterricht an den Hiber- Biberach bei km 132.5 Richtung Ummendorf zwischen den Bahnübergängen Bad und Angermühle von zwei aus Gsten anfliegenden amerikanischen Jagdbombern mit Bordwaffen beschossen. Der Anholt, und das aus niederster Hohe. Beschossen wur- de vor allem die Lokomotive, die schon nach den C ersten Geschoßgarben so durchlochert war, d aß Wasser und 13ampf aus vielen Löchern ausströmte P' .'+ J V ",NJ@'ö und somit den Zug zum Halten brachte. Dabei wurde der Lokführer Karl Marx aus Ulm so schwer verwundet, daß er nach Einlieferung in das Kreiskrankenhaus Biberach am 1. August 1944 an diesen X' Verletzungen verstarb. Ber Heizer wurde nur leicht verletzt und konnte nach Anbringung eines Notverbandes nach Ulm zurückkehren, während der Zug= führer mitschweren Verletzungen ins Kreiskrankenh aus verbracht wurde und dort längere Zeit b i s 11.11. 1944 lag. Von den Reisenden, die, nach Anhalten des Zuges, links und rechts der Bahnlinie in den Gräben und Wiesen, ja bis im Fohrhäldele Schutz vor den Jagdbombern suchten, wurde nur ein Reisender leicht verletzt, der aber seine Reise fortsetzen konnte, nachdem er hier verbunden wurde. Per Zug mußte mit einer neuen Lok zum Bahnhof Biberach zurückgezogen werden. Nach Ausstellung eines Schnellzugwagens, der ebenfalls sehr statik :C 4 durchlochelt war, konIlte der Zug mit clem glÜßten Teil der Reisenden seine Fahrt nach Innsbruck fortsetzen. Ein kleiner Teil der Reisenden blieb hier in Ulrner- TQr-SfM e AP/ TQgdes Angrl s. pecßQ' Biberach und setzte die Reise erst ander~tags fort, AindwrcA &is zufH Haus des Kreisver&ands ip> seiner da bis zur Abfahrt des E) 337 bekannt wurde, daß an ~QPIQllgePl, ft1zwlscAen verschwundenen Qesfglf. p Ä e~en ~e>i UIPler X9r genf ÄHPlQer BAck acher Schulen nicht mehr zuließ, und die alliierten Bomberflotten, elle Über die Stadt hlnwegflogen; bei den großen Angriffen auf München oder Augsburg zählte man dabei über 1300 Flugzeuge. Viele Biberacher suchten die Bunker und Keller erst gar nicht mchi auf, nachdem monatelang nichts geschehen war. Als so am 12. April gegen 9.30 Uhr Luftalarm gegeben wurde, hatten es Ilur wenige eilig, sich iI1 Sicherheit zu. bringen. Erst nachdem die Sirene akute Luftgefahr ankündigte, flüchteten die meisten in die Keller und Bunker; nicht wenige blieben aber in den Häusern und Wohnungen zurück, und einige standen sogar nur im Ulmer Tor unter. Ein Augenzeuge, der das Geschehen von einer , '. V VV ' JV' gV bewaldeten Anhöhe zwischen Ummendorf und Schweinhausen aus beobachtete, berichtet, Biber- Anzielen der Posamentenfabrik Gerster und des Bahnhofs von sieben französischen Maschinen des Typs Potez nach anderen: Marodeur B 26 bombardiert worden. „,Von meinem Standpunkt aus konnte das Äffnen der Bornbenschächte genau beobachtet werden. Die falllenden Bomben haben stark im Sonnenlicht geglänzt. Nach meiner Zählung wurden ent = wede~ 63 oder 65 Bomben abgeworfen. Am Angriffstag ging ein leichter %ind. Dieser hat meiner Ansicht nach die Bomben nicht auf das anvisierte Ziel, sondern in die Innenstadt abgetrieben." Eingehendschilder t auch del d a IHallge Ratsschreiber johannes Maier den Angriff, den er auf dem Rathaus miterlebte. Er schreibt: „Vorausschik- +aus U l fpfer=pgr-Stra 3e g1 R ken möchte ich, daß ich den Luftschutzkeller grund- fnQPlden ruckwÖ»Agen Tfll zwnachst du»ch e~ne h~ch- sätzlich nicht mehr aufgesucht habe, und zwar, weil geviauertelVand; im Zuge des Neu&aus v~n Ulfne»TGf =5t»a e 13 B»awnger = Helle wurde er a~er dGch ich nie an einen Angriff auf Biberach glaubte, das ja kein besonderes Bombenziel bot. Sodann sah ich den inmitten des Rathauses gellegenen Luftschutz- e l n handlung F r a n z L.el chtle . H/e» Nrohnte tal 19. Jahrhundert der Lokal- dichter Danke/ He~nr>eh 5chmalzlng. f a h r end der vG»dere TÄl des GebÖ lides a&gerlssen ~urde~ s<cherte raum mehr oder weniger als eine Mausefalle an, aus anflog, plagte mich doch die Neugier. Ich öffnete dem es kein Entrinnen gab. Endlich scheute ich mich davor, Zeuge von politischen Gesprächen zu das Fenster und schaute in die Anflugrichtung. Im werden, die im Luftschutzraum gewöhnlich geführt wurden. Aus diesem Gru,nde habe ich den Angriff in gleichen Augenblick„ in dem die Flugzeugstaffel in mein Blickfeld kam, lösten sich die Bomben von den Fllugzeugen. Es war genau 10.l6 Uhr, denn die meiner Kanzlei erlebt. Als die kleine Bomberforma- Kirchturmuhr wurde durch die Erschütterung zum tion das e~ste Mal die Stadt überflog, nahm ich keine Stehen gebracht. Schneller als ich mich umwenden Notiz davon; als sie aber das zweite Mal wiederum in geringer Höhe — es dürften kaum 200 bis 300 Meter gewesen sein — die Stadt aus nordöstlicher Richtung konnte schoß eine mächtige Rauch- und Staubwol- ke in die Höhe, und gleichdarauf prasselte ein Hagel von kleinen Ziegelbrocken, Steinen usw. auf Bild rechts unten: Qie Südseite der Ulfner-Tor-Stra e, wo sich heute die Höuser Ruppfnann, Bayerische Qchsen~, dePl Stafnfnlokal des Malers Johann Baptist P ug„ist nur nßch das &dgeschQ vorhQP7den. Qle Eselsruckenu&ef den Fenstern SMd einSA(fnefkfnal des 26.Jahrhunderts. die Bäcker der benachbarten Häuser und auf die Straße nieder. Ein sciharf gezackter Bombensplitter I haus, wo er in dem Tor im Erdgeschoß stecken blieb. Nach kurzem. Besinnen verständigte ich die Leute im Luftschutzkeller und in der Polizeiwache und eilte dann öber den Kirchplatz dem Schadensgebiet zu, um auf schnellstern Wege nach Hause zu kommen. Nur wenige verängstigte Leute wagten sich aus den Häusern am Kirchpl,atz hervor, weil immer noch ein paar feindliche Jäger über der Stadt kreuzten und den seien, die in der Stadtpfarrkirche, und zwar in der Nähe des evangelischen Taufsteins, niedergelegt seien, was ich dann auch bestätigt fand. Nachdem sich der Umfang des Schadens und die Zahl der Toten einigermaßen übeiblicken ließ, besprach ich mich mit der Polizei, um die Sterbefälle möglichst bald beurkunden zu können." Aus Mettenberg berichtet Josef Erath: „Das ein- schneidendste Ereignis war die Bombardierung Biberachs am 12. April il.945. Es war ein trüber Tag, mit dichten Wolken. Gegen 1() Uhr war Fliegeralarm mit ihren Bordwaffen schossen. Als ich auf den Gbstmarkt kam, bot sich ein grauenhaftes Bild; Balken und Schutt waren über die ganze Straße zerstreut, und aus einem Fenster des oberen Stocks gegeben worden, kulzdanach akute Warnung. Man hörte Fliegergebrumm, das bedrohlich anschwoll. im Hause Franz rief Frau Maria Haug um Hilfe, sehächte öffneten und die Bomben wie kleine deren Wohnung zum Teil durch einen Bombentref- fer zerstört worden war und die durch die Trümmer gehindert war, ihre Wohnung zu verlassen. Sie sah, schwarze Eier herausfielen. Kurz darauf hörte man schwere detonationen, und bald sah man eine riesige Rauchwolke aufsteigen. Etwas später wurde vorn daß aus der nebenan gelegen,en Stadtfärbe Rauch aufstieg, was auf einen Brandherd schließen ließ. Ich Wind ein starker Aschenregen angetrieben, sogar große Stoffetzen und angebrannte Geldscheine fie- rief ihr zu, daß sie sich beruhigen möge, ich würde gleich versuchen, bis zu ihr vorzudringen. Als ich aber in das Treppenhaus karn, das nur noch ein len vorn Himmel. Erst allmählich wurde klar, daß wirrer Haufen von Balken und Schutt war, sah ich sofort, daß hier kein durchkommen war. Ich ging deshalb auf die Straße zurück, wo eben auch Herr Eine Gruppe von Bombern überquerte im Tiefflug das Borf, dann sah man, wie sich die Bomben- Biberach getroffen worden war; zunächst war man der Meinung, irgendwo in Mettenberg seien Bomben gefallen." Michael Franz auftauchte, der über und ülber mit acher Qberschulen beobachtet deren Englischunterricht wegen der allgemeinen Lage in privatem Staub überzogen war und eine blutige Binde um den Rahmen bei der Lehrerin, Freiin Gabriele von Kopf gewickelt hatte. Ich rief der Frau Haug wieder zu, die immer noch außer sich war, daß ich sofort die Feuerwehr herbeirufen wÜrde, damit sie Über die Koenig, auf Schloß %arthausen abgehalten wurde. Es war zwar auch dort Fliegeralarm gegeben worden, aber Warthausen galt als „ s icher", un d so Leiter gerettet werde. In diesem Augenblick kamen wurde die Stunde, die in einem der Zimmer des auch schon die ersten Feuerwehrleute vom Kirchplatz her in dias Schadensgebiet. Ich unterrichtete Südturms stattfand, nicht unterbrochen. Als Flug- dieselben, daß die Frau nur noch über eine Leiter gerettet werden könne, da das Treppenhaus völlig zerstört sei. Nun versuchte ich durch die Ulmer-TorStraße nach Hause zu kommen. K)ies war aber völlig m sperrten die ganze Straße bis zum U1IIler Tor. Ich machte deshalb kehrt und nahm den %eg durch die Pfluggasse, die ebenfalls starke Schäden aufwies, v,nd die Viehrnarktstraße. In meiner Wohnung am und Nordseite eingedrückt, und auf den Betten und Möbeln lag zentimeterhoher Staub. Als ich mich überzeugthatte, daß niemand zu Schaden gekommen war, ging ich auf dem gleichen Weg wieder ins wehr und zahlreiche Zivilpersonen in Tätigkeit getreten, zumal es auch an verschiedenen Stellen zu brennen begann. In der Nähe des Schoßer'sehen Hauses sah ich, wie zwei Feuerwehrleute eine lehlo- von ihnen, daß bereits mehrere Tote geborgen wor- zeuggeräusche hörbar wurden, gingen die Schülerinnen — es waren nur 6 bis 8 — ans Fenster. Sie sahen, wie der in Formation fliegende Pulk etwas fallen ließ. Jemand rief: „Die werfen Flugblätter~" — so etwas hatte man schließlich schon erlebt. Aber fast im selben Moment erfolgten die detonationen, und wölbten Erdgeschoß des Schlosses in Sicherheit. Später kehrten sie unter Vermeidung der Landstraße durch dlie Warthauser Halde in die Stadt zurück. Eine ehemalige Lehrerin des heutigen PestalozziGymnasiums, Käte Scholz, die damals im Haus Rudhardt am Schweinemarkt wohnte, schildert in fast 4ßjähriger Rückschau den Bombenangriff als unmittelbar Betroffene. Zunächst spricht sie von der Aufnahme einer Freundin die mit ihren Angehörigen aus Görlitz nach Biberach geflohen war: „Inzwischen wai es Anfang April geworden. Gstern hatten wir zusammen gefeiert, und die G örlitzer hatten sich, so gut es eben ging, wenn man die Heimat verlaßt, in Biberach zurechtgcfunden und eingelebt. Ba geschah es. Es war der 12. April 1945. VAr hatten gerade schulfreien Tag, und ich war zu Hau- se. Ba ertönte gegen 1ß Uhr die Sirene: Flicgeralarrn. Frau Gragnato, die Kosmetikerin, die mit im Hause wohnte, klopfte an meine Zimrnertüre und rief herein:,Fräulein Scholz, kommen Sic doch iherunter zu mir i n m e inen Kosmetiksalon, der ist zu ebener Erde, da können wir schnell hinaus, wenn irgend etwas passieren sollte. Ich mache schnell ein Feuer im Gfen an, ich habe irgendwie eine Ahnung, nicht wohin. Da kamen drei Schülerinnen, drei Schwestern, mit ihrer Mutter daher, um sich in dem Schadcnsgcblet umzusehen uncl zu helfen, wo cs Ilot hen, wieich oben beschrichen habe. Sie nahmen mich mit zu sich in den Außenbczirk, wo sie wohntcn. B1c Maclcls zogcn noch am gleichen Tage mit Waschkörben los, um meine geretteten Sachen zu daß heute etwas passiert.' Ich lachte sie ein wemg aus, nahm aber dann doch mein stets gepacktes hcit,da die Treppe auch statik beschädigt war. Aber Luftschutzköffcrchen und ging h i nunter. U nsere Hauswirtiii wollte vom Heruntcrgehen nichts wis- es ist ihnen doch gelungen, fast alles herauszuholen. Natürlich war vieles kaputt oder beschädigt, besonders was an der Wand hing an Bildern usw., auch seQ, ich glaube, sie begriff den Ernst der I.agc gar nicht, hörte auch nicht den Fliegeralarm oder die Flieger selbst, wenn sie die Stadt überflogen. Wie ich in den Kosrnetiksalon kam, brannte schon ein Als ich mich gewaschen und gesäubert hatte, galt Feuer im Qfen, und Frau Gragnato mit ihrem sechs- mein erster Gedanke den Flüchtlingen aus Görlitz, jährigen Söhnchcn warteteauf mich. Kaum waren wir fünf Minuten unten, da krachte es wirklich über die ausgerechnet im Schadensgcbiet wohntcQ. Die uns und um uns herum. Irgendwie warf ich mich spontan auf den Fußboden und bedeckte vor allen Dingen meine Augen mit Handen und A rmen %1c ich nachher feststellte, hatte Frau Gragnato dasselbe mein klciIlcr Radioappalat, dcI' auf clncI K o nsole an der Wand stand. Aber das war zu verschmerzen. bclIden juIlgcIl Maclchcn waren ja bei Ih rem Stcucrberater außerhalb des betroffenen Gebietes im l3ienst und waren also gerettet. Aber die anderen b eiden, Mutter und Tochter. Al s ic h m ich d em Stadtteil näherte, war alles abgesperrt. Es durften getan. Nur der kleine Siegfried hatte nach oben geschaut und so nachher das ganze Gesichtchcri voller Schnittwunden. Noch einmal ein furchtbarer dorthin. Am nächsten Tage bekam ich schließlich mit dem einen jungen Mädchen die Erlaubnis, das Krach, dann p1ötzlich wieder Stille. VAc lange ich so auf dem Boden lag, natürlich mit Staub und Schutt bedeckt, weiß ich nicht. Sekunden und M i nuten kommen einern ja in solchem Falle immer unendlich lang vor. %'ie ich einigermaßen fassen konnte, was geschehen war, war mein erster Gedanke:,Hoffent- lerunterst liegend, grub man sie stückweise aus. Sie scn wOrden sciIl un d v o r her ga r QichtS ge1TICrkt haben oder lange leiden müssen. Natürlich war un- llich hast Du alle Beine Glieder nocih heil und ganz". Langsam zog ich den einen Arm vor, Gott sei Dank in Grdnung. Bann kam der andere an die Reihe, schmierig, Den einen Arm erkannte ich an den Ringen, die meine Freundin stets getragen hatte. Ich befreien, auch sie waren intakt. Ein Dankgebet stieg mehr denken." zum Himmel empor, dann erst erfaßte ich die ganze Lage. Frau Gragnato war es wohl ähnlich gegangen wie mir. Von oben bis unten mit Staub, Mörtel usw. bedeckt, standen wir in einem Trümmerhaufen. Bic Tür war von außen so verschüttet, daß wir trotz der Straßcnlage nicht heraus konnten. Über uns war die Die damaligeBilberacher Zeitung, die Donau- J griff keine einzige Zeile lbringen. Der etwa zehn Minuten dauernde Luftangriff, der dien östlichen Teil der Altstadt, besonders das Ge- Zimmerdecke noch intakt, also auch wohl die Küche die Pfluggasse, die Bürgerturmstraße und den Gbst- von Fräulein Ruthardt, die sich darüber befand. Von der Technischen Nothilfe wurde unsere Tür bald freigelegt. Da standen wir nuB wie Mehlfiguren au.f der Straße und sahen die Bescherung. Die eine Seite des HBuscs war vollstandig clngcfallcn, wahrscllcin- markt SChwer traf, fOrderte 1QSgeSamt 55 TOte und 14 Bergung ihren Vcrletzungcn: von Bank, Paul, Elcktrornonteur lich vom Luftdruck, denn die Bomben waren ziemlich in der Nähe gefallen. Die Treppe in unserem von Bank, Johanna, geb. Reck von Bank, Amanda Vcrlletzte; 5 Personen waren vermißt. Durch Bomben starben oder erlagen nach der von Bank, Andrea digt und schwer gangbar. Gbcn stand staubbedeckt und mit weit aufgerissenen Augen unserc%irtin, die gar nicht fassen konntc, was geschehen war. Sie hatte Haus und Heimat verloren. Ich stand nun mit meinem Luftschutzkoffcr auf der Straße und wußte Bechter, Franziska, geb. Kiesle Burkhardt, Elisabeth Dehn, Elsa Dchn, Konrad, Schauspieler Schrattenberger, Elisabeth, geb. Dehn Lachcnmaier, Rosa, geh. Schrattenbergcr dIIIc LüschgIUppc des Relchsarbcltsdlcnstcs und die 13itterich, H ärbel %crksfeucrwchren der E V S , d e r S e idenfabrik Schmitz, der Posamcntenfabrik Gerster und der Bitterich, Jorg I3ittcrich, Lore K)ittcrich, Martha, geb. Schlotterer Busslcr, Karll Ellwanger, Lydia, gcb. Keim Engel, Margrit Fischer, Lisette, geb. Schlenkrich Gutermann, Maria, geb. Widmann Herre, Josef, Postschaffner Jäckle, Anna Jäckle, Clothildc, geb. Brandisser Karasinska, Honislawa Keller, Luise, geb. %armer Kempkcn, Lydia Kernberger, Ernilie, gcb. Schonlc Klein, Barbara, geb. Sclwci t Seiwcrt, Gertrud Sclwcl t, Maria Kloos, Sofie, geb. Fuchs Maruschak, Michael Mast, Gustav, Schneidermeister Mayer, Ingeborg Maycr, Lore Mayer, Luise, geb. Gcrstcr Maycr, Gtto, Kaufmann vollmcrweI'kc cingcsctzt, ebenso die Frclwllllgcn Feuerwehren Lauplheim, Gchsenhausen und Ummendorf. Insgesamt wurden 37 Gebäude zerstört, 1ß davon durch Brand B: Bahnhofstraße 4 EmltHB WcI ner Hedwig Fischer Bahnhofstraße 6 Hahnhofstraßc 10 B Bürgerturrnstraße 19 H ürgerturmstraße 21 Theresia Nothclfer Christian Schlotterer Luise Zeller „%C1ßkI'CUZ- Apothckc Hürgerturmstraßc 22 Bürgerturmstraße 24 B Bürgcrturmstraße 25 Hürgerturmstraße 26 H Gbstmarkt 3 (3bstmarkt 4 Gbstmarkt 5/1 Gbstmarkt7 B Heinrich Forschncr Auguste Hiller Vogt/Holde rried Zelzer/Kaiser/Musterle August Sou,rissea.u Josef Bendel Lieb/Kaiser Str emann Stark „Stadtfärbe" Karl Kaspar Geschwister Hornle „Hecht" Gtto Mayer Sourisseau/Mast Gbstmarkt 10 Gbstmarkt 12 Neubrand, Friedrich, Huchbindermcister Pfluggasse 1 und la Pfluggassc 3 Pfluggasse 3/1 Pfluggasse 4 Pfluggassc 6 S. G. Engler Erben Grtner, Sofie SchwaIlcnstraßc 2 Sulie Ru,dhardt Pflüger, Friedrich, Buchbindcrmeister Podlech, Ella, geb. Kiehling Podlech, LU1se Ulmer- Tor-Straße 1 Ulmer- Tor-Straße 2 Ulmcr- Tor-Straße 9/2 Ramsperger, Antonic, geb. Huck Ulmcr-Tor-Straße 1ß Rütter, Matthias, Gbcrfeldwcbel Ulmer- Tor-Straße 11 Schanz, Friedrich, Schneidermeister Ulrncr- Tor-Straße 12 Ulmer- Tor-Straße 12/1 Huber/St:ähleAVidm arm Gcol.g Kolcsch Sulius Schmid Luise Hcrrmann Franz Leichtlc Friedrich Schanz Martin Liedei Johann Hraunger Gebr. Handtmann „Schwarzer Gchsen" Metzger, Elisabeth von Mürner, Eise Moßlang, Franziska Nenko, Iwan Schirrrnacher, Helene, gcb. Brauner Schmid, Karl, Gastwirt „Zum Stern" Siphon, Siegfried Klothilde Säckle Gcschw. Ramspcrgcr Ulrner-Tor-Straße 15 H Ulrner- Tor-Straße 16 Schuck, Loretta MBI'1cGruß Temme, Gertrud, gcb. Haug Xeller, Elisabetha, geb. Ihllc Ulmer- Tor-Straße 17 Ulmer-Tor-Straße 18 H % CI'za, JohanIlcs Bie Schwerverletzten wurden nach ihrer Bergung Ulmer-Tor-Straße 26 H Ulmer- Tor-Straße 21 sofort in das KI'cisklankcnhBUs gebracht, die Toten Ulmer-Tor-Straße 22 B Christian Mäule aber vorläufig in dler Stadtpfarrkirchc aufgebahrt. Ulmcr-Tor-Straße 25 B Xaver Schuster Lurnpp/Rcichart/Hcpfer Rau/Keller „Son,ne" Geschwister Lesehr Karoline Geiger Gien zu konncn I H ußtcn ZUnßchst die HI'andlC ge- löscht werden. K)er Einsatz der Feuerwehr konnte BiM recAts oben: E.agep/an des ScAadensge~~ets Bild: Siadtp/anungsamt • 1 • • • • t • markt mitTrümmern bedeckt und durch Bombentrichter aufgerissen waren. Neben der Freiwilligen TßtalscAaden '. • S 1 ~ • • • ~ • i • ' • 1 • t I I t • ~ • l • 1 •' f I .':. -:.:::::::: T83lscAQden BiM rechts u~te~: Heutiger Zustand Sept. 1N2 LÄ taÄ nQAPle;Mlgege&en untere¹. 122/23 nieder; die Fabrik, die Seifenpulver und Seifen herstellte wurde dabei völlig zerstört. DIe siebte Bombe traf das Areal cler Firma Karosseriehau Gtto Gttenhacher, tötete dort die 19jährige Frau Maria Niehof, geb. Nikolaus, und zerstörte eine von fünf' Familien bewohnte Baracke. werden, daß der Angriff den Hahnanlagen gelten sollte. Jedesmal, wenn eine Bombe gefallen war, drehte das Flugzeug bei und flog aus allen Rohren feuernd wieder über die Stadt hinweg. Ein großer Teil der vorgeführten Pferde wurde scheu und die Pferde jagten in alle Richtungen auseinander, die 13ie Jagdbomber belegten nun das ganze Gebiet, Begleitmannschaften mit sich reißend. Nur wenige darunter auch den Bahnhof, mit ihren Hordwaffen der Pferde machten sich aus dem Angriff nichts. Ich und schossen auf Personen, die aus anderen Barak- hatte den Eindruck, daß die Bomben eher der Sche- ken der Firma Gttenbacher zum nächsten Bunker eilten. Bei diesem Angriff wurden tödlich getroffen: Frau Wilhelmine Scheuermann, geh. Wagenhals, Elfriede Scheuermann 6 J a hr e al t u n d A d e l heid Scheuerrnann 7 Monate alt . Bie Nichte der g etöteten Frau Scheuermann, Margret Scheuermann, wurde schwer verletzt. Ein Lazarettzug, der auf einern Rangiergleis in nächster Nähe abgestellt war, blieb gilücklicherweise verschont, lediglich drei beladene Güterwagen und ein leerer Personenwagen wurden in Brand geschossen. Heim nächsten Anflug warfen die Jagdhomber diei Sprengbomben auf die Wurstfabrik Schefold, chens in der Bleicherstraße, eine nordwestlich der strle. Alsdann wurden noch einige Bomben an der Kehre der Bergerhauser Straße beim Fohrhäldele abgeworfen, die offenbar der Posamentenfabrik galten. Nachdem die zur Musterung vorgeführten Pfer- nungsgemäß ohne weitere Störung, durchgefuhrt werden. Vier Tage späte~, am Montag, dem 23. April 1945, war für Hiberach der Krieg zu Ende; französische Truppen besetzten die Stadt. Etwa gegen 13 Uhr rückten französische Panze~ von Mittelbiberach her gegen Biberach vor. Auf der nen wurden nicht verletzt, und der Sachschaden leistete noch eine Nachhut den Franzosen mit Gewehren und Panzerfäusten Widerstand; die — nach c le die Posarnentenfabrik Gustav Gerster in d e r Mernrninger Straße angegriffen. Qie drei Sprengbomben verfehlte~ aber ebenfalls ihr Z i el. Z w ei detonierten unterhalb der Kehre der Hergerh,auser Straße im Hang; die dritte wurde sieben Jahre später am Rand des Fohrhäldele freigeschaufelt, entschärft uncl abtransportiert. Auch dieses Mal wurde nur Sachschaden angerichtet, zumal ein zusätzlich abge = Meter neben den Fabrikgebäuden aufschlug, keinen Bie französischen Truppen stoppten nun aber ihren Vormarsch und beschossen etwa zweieinhalb Stunden lang die Stadt. Hel dIeser Beschießung kamen vier Menschen ums Lehen. Bie klleine Friedegunde Kopp wurde bei der Ziegelhütte tödlich getroffen und der K)ienstknecht Konrad Braunger vor der Bierhalle in der Karpfengasse. In ihrer elterlichen Wohnung in der Riedlinger Straße kam Hermine Schaden anrichtete. WIeder war RatsschreIber Johannes Maier Au- Herter ums Lehen, im Wohnzimmer der %olfental- genzeuge: „Arn 13onnerstag, dem 19. April 1945, war auf 9 Uhr eine Pferdeaushebung auf dem Gigelberg anberaumt. Ich begab mich um 8.15 Uhr mit Jordanhads fand der aus Stuttgart nach Hiberach evakuierte SchüleI' Paul Ernst clen Tocl. Kurz vorher schon war cler Hrauereibesitzer Carl der Musterungsliste nach oben, und da es bereits Zell beim Versuch, an seiner Brauerei in der Hardt- ziemlich warm war und die Sonne schien, veranlaßte ich, daß die Pferde in den Anlagenweg hineingestellt wurden. Ich kontrollierte dann, ob alle vorgelade- steigstraße clie weiße Fahne zu hissen, getötet wor mUhle Ing. Richard Bopp. Bei der Beschießung des = nen Pferde da waren. Etwa um 8.35 Uhr wurden in den. K)en über die Rißbrücke vordringenden Panzern fiel in den Freiburger Wiesen der etwa 6()jährige Johann Nikolaus zum opfer, der den rettenden großer Höhe Fluggeräusche hörbar. 13ie Flugzeuge, Bunke~ in der Steigstraße nicht mehr erreichte. die ich nicht sah, dürften etwa drei oder vier an der Zahl gewesen sein. Sie kreisten einige Male Über cleI' Stadt und setzten clann einzeln im Sturzflug zum tiv gering; doch brannten drei Scheunen ab, acht Häuser wurden schwer uncl 61 rnittelschwer bzw. Angriff auf die Fabrikanlagen der Chemischen Indu,strie an. l3a wir uns mitten in den Anlagen befanden, konnte nichts Näheres wer- leicht beschädigt. Eine Panzergranate schlug in das Haus Kolpingstraße 3 ein, eine weitere explodierte in einer unmittelbar rechts neben dem Haus stehenden Pappel. In der Schulstraße 19 durchschlug eine genden ualm wolken nach koIlnte angenommen Granate eine Wohnung; sie zllndete erst außerhalb wahrgenom men des Hauses. Auch in der Nähe des Wielandmuseums war ein Einschlag zu verzeichnen. K)er Treppengiebel am Brandenburg'sehen Kaplaneihaus wurde zum Teil weggeschossen. Granatsplitter beschädigten das H ospitalgehäude in d e r M u seumstraße und a m Viehmarkt; vom gleichen Geschoß wurden die Häu- ser Viehmarktstraße l und 2 beschädigt. Auch im Vorort Bergerhausen gingen einige Granaten nieder. Nebenher versuchten sich cl1e Flanzosen aUgenscheinlich in Zielübungen. Von der Treffsicherheit zeugten noch lange je zwei große Ein- und Ausschußstellen im Kupferhelm des Kirchturmes von St. Martin. Besonders s c hweres G e s chCitzfeuer e r h i elt schließlich die städtische Latrinengrube an der Burrenstraße; der Feind vermutete clort v/ohl aufglUnd des äußeren Scheins einen betonierten Bunker. ' :' •m=:- u=rP 4OG P @II. ' n II I .re • ';r ; 'SI r 4' • p.' r. Gegen 16.3() Uhr rollten die Panzer dann in Biber- .l 'I' I ach ein. Bürgermeister Hammer ging den franzosischen Truppen, die vor dem Rathaus haIltgemacht hatten, mit einigen Beamten entgegen und übergab formlos die Stadt. ,Ä' ' e .'...-' gA' • . C ;:wc:~' 5 .: ..:5x<:. . A' • • V P Quellen und Literatur Akten des Stadtarchivs Biberach Akten des Kreisarchivs Biberach Kriegslärrn um Biberach. Dunkle Schatten der Vergangenheit, in: SchwäbischeZeitung Biberach vom 22.4.,23.4.,27.4.,3ß.4.,6.5. und 7. 5. 1955 Biberach an der Riß. Das war vor 2() Jahre~.. ., Biberach 1965 Ruprecht Hingerl, Biberach an der Riß im Jahre 1945. Zulassungsarbeit Pädagogische Hochschule Weingarten 1966. Josef Erath, Mettenberg, Ein oberschwäbisches Dorf. Mettenberg P~ i5 I • • ' , , r'-- . ' : . ' . . ::: - .= i -" '. '.' ," - ä ' • . - ' ' : • • •~ • 't%Q' I !Ä .:;.Äik::-'-C • - .5m<J„-. +~, " . . ' : : - I; • S 1 4' P A EckAQLQ' P uggasse — Ulvler- Tgr-5fra e H QLls Kalkn&erg . BL e Tpll plffl er sind elnlgerrna en we ggeröufnt, die o e n e K a n alisation vg l . S e i te 25 i s t ~ieder zugedeckt. 1974. Pnvate M~tteil~ungen. HQMSesbe and slcA QLlcAein y, QStarbelter bekannte „Seelhalls". 1fLlmffler Lm Geviert zwlscAen U1pler'-Tor-Stra e Rndf 8QAnAo stra e RQ ck ronnder HQMSer urner-TQr-Stra e 3 Rfld,5 . Links Lfr/ Vor Jergrlln J ein Sehr tle er bis LnsGfwnctwasser relcAenßfer Bomben- trichter. Hier Nurne (arlge, aber vergeblich flach einem verrni ten MadcAen geswcAt. Ho Seite des eAemallgen Arbeltsafflts. Ll flks HQM' He M-Ho(zAQwef' recAts HQRs vogt~reiz . Sl e brarlnte1Ã7 Qb. 8e r E r sßtz&QQdiente &Es zQfrl BoPl&enaPlgrl de r Fl r fflQKlekop &z l v. Je rn
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