E-Book herunterladen.

Copyright 2015 by Daniel Korth
Dieses Buch oder Auszüge davon dürfen in keiner Form kopiert oder veröffentlicht werden, es sei denn,
es liegt eine schriftliche Genehmigung des Autors vor.
Covergestaltung: mdesignz
Bildquellen:
www.pixabay.com
www.pexels.com
www.splishire.com
April 2015
Haftungsausschluss:
In diesem Buch werden zwar keine konkreten Anlage- und Wertpapierprodukte empfohlen, der Autor
gibt jedoch Hinweise bezüglich einzelner Strategien. Beim Investieren und Spekulieren können Verluste
entstehen, die bis zum Totalverlust der investierten Summe führen können. Die Anwendungen der
Empfehlungen des Autors erfolgt auf eigene Gefahr und es besteht kein Rechtsanspruch auf von Dir
verursachte Verluste.
1
1 INHALT
2 Vorwort .................................................................................. 3
3 Auf den Bankberater hören ................................................... 5
4 Für 100 Euro Aktien kaufen ................................................... 7
5 Kurzfristig denken .................................................................. 9
6 Von der Angst leiten lassen ................................................. 11
7 Aus Aktienverläufen auf die Zukunft schließen ................... 13
8 Auf Market Timing setzen .................................................... 15
9 Erfolgsprämien zahlen ......................................................... 17
10 Finanzmagazinen blind vertrauen ..................................... 19
11 Ständig Kurse kontrollieren ............................................... 21
12 Ohne Recherche investieren ............................................. 23
13 Weiterführende Literatur: ................................................. 25
2
2 VORWORT
Die Börse ist ein Platz, an dem Du viele Fehler machen kannst.
Aus Unwissenheit, aus Angst, aus Gier.
Manchmal sprießen diese Fehler ganz automatisch aus dem
bunten Börsen-Beet – wie Maiglöckchen im Wonnemonat.
Am Anfang habe ich auch viele Fehler gemacht, die mich immer
ein Stückchen mehr dahin gebracht haben, wo ich heute stehe.
Leider haben mich diese Fehler aber auch viel Geld gekostet.
Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich viel sparen können.
Da kann ich nun Peer Steinbrück zitieren: „Hätte, hätte,
Fahrradkette“. Denn es bringt nichts, im Nachhinein darüber
3
nachzudenken und dem Geld hinterher zu trauern. Aber Dir
bringt es etwas.
In diesem E-Book beschreibe ich zehn Anfängerfehler, die häufig
gemacht werden. Diese sollen Dir dabei helfen, einen besseren
Einstieg an der Börse zu haben – und Geld zu sparen.
Jeder Fehler wurde von mir erfolgreich getestet. 
Seit längerer Zeit vermeide ich aber jeden dieser Fehler. Wenn
Du sie von Anfang an vermeidest, sparst Du viel Geld. Und damit
ist uns beiden geholfen.
Ich freue mich, wenn ich Dir helfen kann und Du fällst erst gar
nicht darauf rein.
Jetzt wünsche ich Dir aber erstmal viel Spaß beim Lesen!
4
3 AUF DEN BANKBERATER HÖREN
Soll ich Dir ein offenes Geheimnis verraten? Der Bankberater ist
eigentlich kein Berater, er ist eher ein Verkäufer. Er hat eine Liste
von Fonds, Zertifikaten und Versicherungen, die er an den Mann
oder die Frau bringen muss.
Davon erhält er dann einen Teil des Ausgabeaufschlags, bei dem
er einem auch noch großzügig entgegen kommen kann. Die Bank
erhält zusätzlich noch einen Teil der jährlichen Fondskosten
sowie die Depot- bzw. Lagerkosten.
Warum sollte er Dir also einen ETF als Anlage vorschlagen, wo er
oder die Bank nichts bzw. fast nichts dran verdient? Eben. Das
macht keinen Sinn und steht dem Modell der Filialbanken völlig
entgegen.
5
Mittlerweile habe ich von meiner privaten Rentenversicherung
auch die genaue Liste der Produkte erhalten, die bei meiner Bank
empfohlen werden darf. Komischerweise sind es auch genau die
Fonds auf der Liste, die mir in den vergangenen Jahren
vorgeschlagen wurden.
Natürlich sind da auch gute Fonds bei, keine Frage. Aber der
Bankberater hat eben nicht nur Deinen Vermögensaufbau im
Sinn, sondern muss zuerst an sich und die Bank denken.
Deshalb solltest Du den Fehler vermeiden, unreflektiert auf
Deinen Berater zu hören und blind Produkte zu kaufen.
Mache Dich zuerst schlau, welche Kosten auf Dich zukommen
und ob das Produkt das Richtige für Dich ist. Häufig werden
nämlich gerade die teuersten Sachen empfohlen.
Den Verkäufer interessiert es herzlich wenig, ob Du damit
Verlust machst.
Im Regelfall hast Du nach zwei Jahren sowieso einen neuen
Verkäufer, der dann sagt: „Ich habe es Ihnen doch nicht
empfohlen. Bei mir bekommen Sie nur die richtigen
Produkte.“ Ihm tut der Verlust nicht weh, Dir dafür doppelt.
Merke: Kümmere Dich selbst um Dein Geld und schließe nichts
ohne eigene Recherche ab.
6
4 FÜR 100 EURO AKTIEN KAUFEN
Der häufigste Fehler aller Neuanleger? Aus Angst vor Verlusten
nur 2-3 Aktien eines Unternehmens oder ETF-Anteile kaufen.
Daran ist prinzipiell nichts schlecht, schließlich musst Du ja
irgendwie einen Einstieg finden. Dennoch sind die Gebühren
dafür prozentual viel zu hoch – und wirklich Gewinn machst Du
damit auch nicht.
Mal angenommen, Du kaufst zwei Aktien von der
Musterunternehmen AG für jeweils 50 € das Stück.
Außerbörslich zahlst Du für den Kauf zwischen 5 und 10 Euro an
Gebühren, je nach Depotbank. Also bis zu 10 Prozent des
Kaufpreises.
7
Wenn Du Dir einen Aktienfonds kaufst hast einen
Ausgabeaufschlag von 3-6 Prozent, was schon viel ist. Aber 10
Prozent an initialen Kosten ist wirklich viel Geld.
Das zweite Problem: Als Neuanleger gehst Du den Verlauf der
Aktie emotional mit. Da sinkt die Aktie der Musterunternehmen
AG nach zwei Monaten um 5 Euro und Du hast 10 Euro Verlust
auf dem Papier gemacht. „Oh Gott, der Crash kommt. Ich sollte
schnell verkaufen.“ denkst Du Dir panisch.
Gesagt, getan. Dass dabei wieder 5 bis 10 Euro Gebühren
anfallen, hast Du in der Panik ganz vergessen. Jetzt hast Du aber
nicht nur 10 Euro Verlust gemacht, sondern ganze 30 Euro bei
Ordergebühren in Höhe von 10 Euro.
Häufig wird immer gern vergessen, dass diese Gebühren Dein
Geld auffressen können, wenn Du zu kleinteilig denkst. Nicht
umsonst gibt es den Spruch „Hin und Her macht Taschen leer.“
Merke: Mache Dir vorher gründlich Gedanken, in welches
Unternehmen Du warum investieren möchtest.
Und investiere in mindestens 15 bis 30 Anteile, sonst bringt es
nichts – außer unnötigen Mehrkosten.
8
5 KURZFRISTIG DENKEN
Gerade in den Anfangsmonaten prasselt als Neuanleger eine
Menge auf Dich ein. Du bist verunsichert, freust Dich über jeden
Euro und denkst ständig darüber nach, Gewinne zu realisieren.
Immer wieder denkst Du daran, die 30 Euro Gewinn doch mal
schnell mitzunehmen.
Kurz nachgerechnet und festgestellt, dass mindestens 20 Euro
mehr ins Depot fließen. Zwei Klicks später freust Du Dich: „Cool,
ich bin so ein Börsenheld. Wenn ich das bei 10 Aktien mache,
habe ich 200 Euro gemacht.“
9
Mal abgesehen von den horrenden Gebühren, die 200 Euro
bringen Dir nicht wirklich viel.
Zwei Monate später hüpfst Du schimpfend wie ein Rohrspatz
durch die Botanik. Der Grund: Die Aktie, die Du verkauft hast, ist
um weitere 20 Euro pro Aktie gestiegen. Du hast viel Geld
verschenkt, weil Du einfach viel zu kurzfristig gedacht hast.
Mir ist das anfangs bei dermaßen vielen Aktien passiert, dass ich
bestimmt Tausende an Euro verschenkt habe. Aber aus dem
engen Korsett aus Angst und Gier kommst Du erst mit
wachsender Erfahrung raus.
Mach‘ Dir lieber vor dem Kauf Deine Gedanken und Notizen.
Stecke lieber da mehr Zeit rein als später viel Geld zu
verschenken.
Merke: Der Gewinn von 20 oder 60 Euro bringt Dir nicht viel,
wenn Du viel zu viele Gebühren dafür zahlst und die Aktie
hinterher noch viel weiter steigt.
10
6 VON DER ANGST LEITEN LASSEN
Angst ist immer der schlechteste Ratgeber – sowohl bei
steigenden als auch bei fallenden Kursen. Die Börsenkurse
machen Dir momentan Angst?
Du denkst an den nächsten Crash und das es besser wäre, jetzt
schon die Gewinne mitzunehmen? Dann solltest Du jetzt noch
einmal genau darüber nachdenken.
Wenn die Kurse nun aber noch 12 Monate so weiter steigen,
stehst Du weinend daneben. Wenn Sie nächste Woche fallen,
klopfst Du Dir selber auf die Schulter und gibst den großen
Propheten. Letztendlich wäre es aber nur Glück, den richtigen
Zeitpunkt zum Absprung zu finden.
11
Bei fallenden Kursen ist es aber nicht anders, nur ist das Gefühl
noch stärker. Schließlich tun die Verluste doppelt so stark weh,
wie die Gewinne Dich erfreuen. Je nachdem wie viel Geld Du
investiert hast, kontrollierst du die Kurse noch häufiger und
verzweifelst mit der Zeit.
Hier ist es wichtig sich selbst und seinen Anlageprinzipien treu zu
bleiben. Angst ist ein ganz schlechter Ratgeber – nicht nur bei
der Geldanlage.
Wenn Du von Deinen Anlagen überzeugt bist und es eigentlich
keinen Grund gibt zu verkaufen, dann lass‘ die Aktie im Depot.
Vorausgesetzt Du benötigst das Geld nicht dringend für
irgendwelche Ausgaben.
Merke: Behalte die Aktie im Depot, wenn nichts dagegen
spricht. Bei einer richtigen Krise kannst Du immer noch günstig
nachkaufen und so den Einstiegspreis verringern.
Wenn es hingegen nur eine Korrektur wie im Oktober 2014 ist,
ärgerst Du Dich hinterher enorm über die frühen Verkäufe.
12
7 AUS AKTIENVERLÄUFEN AUF DIE ZUKUNFT
SCHLIEßEN
Wahrsagen. Ein beliebtes Spiel, das auch die Finanzmedien und
Börsenbriefe gerne mit den Anlegern spielen. Genauer gesagt:
ein munteres Ratespielchen aus vergangenen Verläufen auf die
Zukunft zu schließen.
Natürlich lässt sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren
etwas aus Kursverläufen rauslesen, aber das ist eben nur eine
Kennzahl wie viele andere auch.
Ob aber tatsächlich der eingeschlagene Weg einer Aktie nach
oben so weitergeht oder nicht, lässt sich nicht wirklich rauslesen.
Anhand vieler Kennzahlen kannst Du aber eine
13
Standortbestimmung rausziehen und ganz gut einschätzen, wie
der Weg weitergehen könnte.
Ein gutes Beispiel im Jahr 2014 war die Aktie von Airbus. Alle
„Wahrsager“ haben prognostiziert, dass die Aktie in Kürze auf
über 60 Euro steigt. Bei 55 Euro ist dem Wert dann die Luft
ausgegangen und sie ist langsam auf 48 Euro gesunken und
immer wieder an der 50-Euro-Marke abgeprallt.
Dank verschiedener, teilweise unternehmensinterner Probleme
sackte die Aktie dann sogar bis auf 39 Euro ab. Viele Anleger
haben die Aktie verkauft. Einige gewollt, andere über Stop-LossNotbremsen. Wieder andere stiegen genau dann verstärkt ein.
So ging es das ganze Jahr.
Erst im Februar 2015 wurden die 55 Euro wieder erreicht und
schließlich noch ordentlich übertroffen. Es war auch klar, dass
Airbus aufgrund der mangelnden Konkurrenz (außer Boeing gibt
es keine), der vollen Auftragsbücher und der daraus
resultierenden hohen Umsätze weiter steigt.
Das lässt sich aber nicht wirklich aus dem Kurs rauslesen, vor
allem nicht wann es weiter nach oben geht. Alle Anleger waren
massiv verunsichert, weil sich alle auf die Prognosen und die
Kurse der Vergangenheit gestützt haben.
Merke: Schau Dir die Verläufe an, aber handele auf Basis
weiterer Kennzahlen wie Eigenkapitalquote, Ebit, Konkurrenz
oder KGV. Airbus ist da ein ganz gutes Beispiel.
14
8 AUF MARKET TIMING SETZEN
Du weißt es genau: Wenn nächste Woche der Crash kommt,
kannst Du Dein ganzes Geld in mehrere der gefallenen Aktien
investieren. Nach drei Wochen Wartezeit hast Du es aufgegeben
und doch wieder alles vorher ausgegeben. Es kommt einfach
kein Crash.
Auch hier ist es umgekehrt genauso. Keiner kann die Verläufe
voraussagen. Keiner weiß wirklich, wann er in den Markt oder
aus dem Markt rausgehen muss.
Deshalb sind sogenannte Market Timing-Experten in der Regel
auch Leute, die zweimal Glück gehabt haben. Und nun
herumposaunen wie einfach das doch sei. Aber ganz ehrlich:
15
Warum gibt es so wenig Börsenmilliardäre wie Warren Buffet?
Weil Anlegen eben doch nicht so einfach ist. Mal funktioniert es,
mal nicht.
Wenn Du langfristig anlegst, vermeidest Du automatisch einige
der in diesem Buch genannten Fehler. Wenn nicht, begehst Du
gleich mehrere. Setzt Du auf Market Timing und kaufst und
verkaufst ständig, hast Du auch Unmengen an Ordergebühren.
Mit der Zeit wirst Du aber Schnäppchen erkennen, die ein wenig
unter den eigentlichen Wert gefallen sind. Hier kannst Du in der
Tat etwas Gewinn mitnehmen. Oder nach einer Korrektur. Das
ist aber eher Erfahrung – und nicht Market Timing. Und die
Kennzahlen solltest Du dann auch schon kennen.
Merke: Auf Market Timing zu setzen, ist ähnlich wie Lotto
spielen. Vielleicht ist nur die Gewinnfrequenz etwas höher.
2014 haben nahezu alle selbsternannten Experten vor dem in
Kürze kommenden Crash gewarnt. Im April 2015 werden
jedoch überall Höchststände gemeldet – dank der
Europäischen Zentralbank wahrscheinlich bis 2016. Aber wer
weiß das schon?
16
9 ERFOLGSPRÄMIEN ZAHLEN
Das Thema Erfolgsprämien ist ein Riesenthema. Diese kommen
nämlich noch zu dem Ausgabeaufschlag bei Fonds und zu den
jährlichen Kosten hinzu. Ein wachsender Trend.
Erreicht ein Fonds oder Zertifikat ein bestimmtes HighWatermark, muss der Käufer eine vorher festgelegte
Erfolgsgebühr zahlen. Wird ein weiteres High Watermark
erreicht, muss wieder gezahlt werden.
Besonders bei Wikifolio, Europas führende Social-TradingPlattform, macht sich das besonders bemerkbar. Jeder kann hier
ein eigenes Portfolio erstellen und alle anderen können über
Zertifikate daran teilhaben. Hier dürfen die Verkäufer Gebühren
17
in Höhe von 5 % - 30 % verlangen. Das ist natürlich lohnenswert
– aber garantiert nicht für Dich.
Für Dich heißt das weniger Gewinn, teilweise sogar Verlust. Und
dafür, dass Du auf den Portfoliomix keinen Einfluss hast und der
Willkür des Verkäufers ausgesetzt bist, ist das ganz schön viel.
Gleiches gilt natürlich auch für die Aktienfonds mit Erfolgsprämie.
Hier müssen die Fondsmanager ja eine exorbitante
Outperformance leisten, damit sich das rentiert.
Da aber nur ein ganz kleiner Teil der Manager den jeweiligen
Index regelmäßig schlägt, solltest Du auf Fonds mit
Erfolgsprämie verzichten. Sonst bist Du wieder schnell bei 20 %
an Gebühren – und wer soll das je wieder reinholen?
Merke: Mache Dir vorher ein genaues Bild von den Kosten.
Sonst machst Du schnell jährliche Verluste, selbst wenn die
Börsenstände stetig steigen.
18
10 FINANZMAGAZINEN BLIND VERTRAUEN
Ich bin vor ein paar Jahren beruflich nach Köln geflogen. Am
Zeitschriftenständer in der Wartehalle war leider nicht mehr viel
Auswahl. Also nahm ich mir die €uro mit. Eine Finanzzeitschrift.
Mit dem Thema hatte ich zum damaligen Zeitpunkt noch
überhaupt nichts zu tun. Die Langeweile hat mich getrieben.
Heute bin ich seit einem Jahr Abonnent der €uro. In der
Zwischenzeit habe ich auch jede andere Börsen- und
Anlegerzeitschrift mindestens einmal gelesen. Zwischendurch
hatte das Thema eine absolute Sogwirkung. Ich habe dadurch
natürlich ganz viel mitgenommen – und stelle jetzt sehr oft fest,
wie viel heiße Luft da verbreitet wird.
19
Pro Ausgabe eines Magazins erhältst Du 10-20 potenzielle
Aktientipps. Als Anregung finde die Vorschläge oft gut. Ich kann
mir die Kennzahlen rausschreiben und anschließend das
Potenzial auswerten. Aber das sind vielleicht 3-4 der Tipps,
wovon 2 auch noch spekulativ sind.
Und pro Ausgabe kommen auch irgendwelche Crash-Propheten
zu Wort, die den kommenden Untergang skizzieren. Schichte
schnell Dein Vermögen um! So rettest Du Dein Geld! Handle und
sieh nicht zu, wie Dein Geld verpufft! Die Krise kommt, Dein
Vermögen geht! So oder ähnlich klingt es dann immer. Einerseits
soll es die Verkäufe ankurbeln, anderseits die Werbepartner
unterstützen.
Du darfst nicht blind alles glauben, was in diesen Magazinen
steht. Vergiss bitte auch nicht – ähnlich wie bei den
Bankberatern – womit diese Zeitschriften ihr Geld verdienen.
Das geschieht hauptsächlich durch Werbung, Advertorials,
Beilagen oder Sponsoring von Rubriken.
Dementsprechend oft werden auch in Leitartikel entsprechende
Produkte hervorgehoben, die zwei Seiten weiter noch eine
ganzseitige Anzeige geschaltet haben.
Merke: Lass Dich thematisch von den Magazinen inspirieren
und prüfe dann, was dort geschrieben wird.
Aber glaube nicht alles, was dort drinsteht – gerade bei dem
Thema Aktienfonds. Hier wird doch viel über Werbung geregelt.
20
11 STÄNDIG KURSE KONTROLLIEREN
Smartphones sind eine tolle Sache. Du bist immer up-to-date,
kannst überall ins Netz und bist auch immer erreichbar.
Im Zusammenhang mit der Börse ist das aber nicht immer so
schön. Gerade die Finanz- und Börsen-Apps sind absolutes Gift
für Börsenanfänger.
Ständig kommen die aktuellsten Unternehmensnachrichten,
neueste Kurse und die wichtigsten Neuigkeiten rund um Deine
Aktien. Du kannst Dich dem gar nicht entziehen.
Es kommt praktisch durch die Hintertür und schreckt Dich sofort
auf.
21
Neuigkeiten wie „Vorstandsvorsitzender von XY ist ins Klo
gefallen. Gewinnwarnung droht“ sind wirklich an der
Tagesordnung. Da wird so lange gerührt bis eine völlig
schwachsinnige Meldung bei rauskommt, die dann auch gleich
Einfluss auf den Tageskurs nimmt. Zwei Tage später ist das ganze
vergessen.
Nur reagierst Du wahrscheinlich wie alle anderen und machst Dir
Gedanken über den Verkauf der Aktie. Gleiches gilt für die
Newsletter von irgendwelchen Portalen oder Banken, die den
Tagesverlauf von DAX und Co. voraussagen. Das stimmt zu 99 %
nicht und ist nur gewürfelter Mist. Kaffeesatzleserei!
Daraus resultiert jedoch, dass Du ständig an Deinem Smartphone
hängst und die Kurse sowie News kontrollierst. So etwas macht
Dich kaputt, nervt und lässt Dich nicht mehr los.
Merke: Lies Monatsmagazine oder Tageszeitungen, aber
mache Dich nicht zu einer Geisel Deines Smartphones. Da
kommt so viel Mist über den Ticker, wovon nur ein Bruchteil
stimmt.
Und Du brauchst auch nicht fünfmal am Tag den DAX-Stand
checken. Der ändert sich eh ständig. Und den anlaufenden
Crash bekommst Du auch so früh genug mit. Und als
langfristiger Anleger sollte Dir das sowieso egal sein.
22
12 OHNE RECHERCHE INVESTIEREN
Das Investieren in Aktien ist eine Wissenschaft für sich. Es gibt so
viele unterschiedliche Formen und Aspekte, dass es eine Zeit
dauert bis Du die passende Anlagestrategie gefunden hast. Aber
wie investierst Du, wenn Du ganz am Anfang stehst? Wenn Du
überhaupt keine Ahnung hast?
Häufig lässt Du Dich dann auf Unternehmen ein, die Du kennst.
Deren Produkte Du täglich benutzt. Die einen Einfluss auf Dein
Leben haben. Vielleicht sogar Aktien von Deinem Arbeitgeber.
Prinzipiell ist da auch nichts Falsches dran.
Aber wenn Du da auf das falsche Pferd setzt, kann Deine Lust auf
Investieren ganz schnell beendet sein. Am Anfang kannst Du mit
Kennzahlen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), der
23
Eigenkapitalrendite oder dem Kurs-Buchwert-Verhältnis rein gar
nichts anfangen. Du lässt Dich einfach von den Emotionen oder
der Markenbekanntheit leiten.
Ich habe beispielsweise in (die Marke) Apple investiert. Vor dem
Aktiensplit. Als eine Aktie einige Hundert Euro wert war. Leider
war es eine ziemliche Schwächephase zu Zeiten des iPhone 5. Die
Aktie fiel teilweise um 50 Euro am Tag – und stieg dann wieder
um 30 Euro. Ein ständiges Auf und Ab. Das führt dazu, dass Du
einige andere Fehler begehst.
Du prüfst ständig die Kurse, Du denkst kurzfristig und verkaufst,
wenn die Aktie am tiefsten steht. Dieses ständige Rauf und
Runter macht keinen Spaß und verleitet Dich zu
Kurzschlussreaktionen. Jedenfalls habe ich die Aktien mit
minimalem Gewinn verkauft. Heute hätte ich ein paar Hundert
Euro Gewinn gemacht, wenn ich vorher diese Tipps erhalten
hätte.
Genau deshalb habe ich ja diese Fehlerliste geschrieben und
habe sie mit diesem Beispiel abgerundet. Es zeigt sehr gut, wie
Du mehrere Fehler auf einmal machen kannst – aus
Unerfahrenheit. Die Begriffe wie KGV, KBV und
Eigenkapitalquote werde ich in Kürze ebenfalls im Blog erläutern.
Merke: Plane Deine Investitionen im Voraus. Setze auf die
gängigen Kennzahlen um Unternehmenswerte zu analysieren.
Wenn Du hingegen auf ETFs oder Aktienfonds setzt, musst Du
eher die Kosten (TER) und die Qualität im Auge behalten.
24
13 WEITERFÜHRENDE LITERATUR:
Jetzt habe ich Dir zehn hoffentlich hilfreiche Tipps gegeben, die
Du künftig nutzen kannst. Zwischendurch habe ich aber immer
wieder Wörter wie ETFs, Kennzahlen oder KGV erwähnt. Zwar
werde ich diese Begriffe auch noch auf meinem Blog erläutern,
aber noch schneller geht es mit Fachliteratur.
Diese vier Werke kann ich alle absolut empfehlen. Sie helfen Dir
mit Sicherheit schnell weiter. Ich habe die Bücher bewusst in
eine Reihenfolge gesetzt.
Je nach Vorkenntnissen kannst Du auch mit FortgeschrittenenBüchern loslegen. Generell gilt: Alle Vier sind lesenswert und
ergänzen sich auch.
Wenn Du auf die Links klickst, landest Du automatisch bei
Amazon. Du kannst Dir die zahlreichen positiven Kritiken
durchlesen und es sofort bestellen. Ich erhalte dann dafür eine
kleine Provision.
Der Preis bleibt für Dich aber der Gleiche. Sollte Dir mein
kostenloses E-Book gefallen haben, würde ich mich freuen, wenn
Du mich auf diese Weise unterstützt.
1. Beate Sander: Der Aktien- und Börsenführerschein
25
2. Susanne Levermann: Der entspannte Weg zum Reichtum
3. Dr. Gerd Kommer: Souverän Investieren mit Indexfonds
4. Nicolas
Schmidlin:
Unternehmensbewertung
&
Kennzahlenanalyse:
Praxisnahe Einführung mit
zahlreichen Fallbeispielen börsennotierter Unternehmen
Vielen Dank für Dein Interesse! Weiter geht es auf
Finanzrocker.net.
Bis bald wieder und Rock on!
26