BGM im Unternehmen Stress / Burn-out / Depression IHK-Ausschuss Gesundheitswirtschaft Dr. Nicolle Sackreuther Ärztliche Produktleiterin Stress / Burn-out AnyCare GmbH, Stuttgart 24.10.2014 1 Historische Entwicklung BGM Gesundheit der Arbeitnehmer Fähigkeitsgerechter Einsatz Arbeitszeit Arbeitssicherheit Kinderarbeit 1850 Führungskultur Ergonomie Impfungen Wochenend-/ Nachtarbeit Fehlhaltung Ernährung/ Bewegung SuchtBeratung Arbeitsschutz 1900 1950 2000 2050 Historische Entwicklung BGM Gesundheit der Arbeitnehmer Fähigkeitsgerechter Einsatz • Es wurde sehr viel erreicht • Viele Pioniere sind noch heute spitze Arbeits(Robert Bosch, Thyssen, Hoesch, VW zeit…) Führungskultur Ergonomie Impfungen Fehlhaltung • Belastung und Gesundheitsgefährdung für SuchtArbeits- -Wochenend-/ Mitarbeiter drastisch reduziert zumindest was Ernährung/ Beratung sicherheit körperliche Erkrankungen betrifft Nachtarbeit Bewegung Arbeits• Psychische Erkrankungen stark auf dem Vormarsch schutz Kinder• Herausforderung der Zukunft wird der Wechsel von arbeit körperlicher Belastungsreduktion zu psychosozialer Gesundheit im Unternehmen 1850 1900 1950 2000 2050 Fakten Rund 4 Mio. Bundesbürger leiden unter behandlungsbedürftigen Depressionen und Burn-out (die Dunkelziffer liegt höher!) GKV-Daten: Allein 10 Mio. Krankheitstage gehen auf Burn-Out zurück, 30 Mio. weitere auf andere psych. Erkrankungen Die Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen haben von 1998 bis 2009 um 76% zugenommen 38% aller Frühverrentungen 2009 wurden aufgrund von seelischen Krankheiten bewilligt Was ist eigentlich Stress? Das Gefühl, es nicht mehr unter Kontrolle zu haben 24.10.2014 5 Stress und seine Auswirkungen Spiegel 4/2011 Warnsignale: • Rückenbeschwerden / mehr Fehltage • Klagen über Druck / Stress / Anforderung • Krank im Urlaub (Kortisol sinkt!) • Leistungsschwankungen / Ambivalenz • Übergewicht / Müdigkeit • Antriebshemmung / Initiativlosigkeit Angepasste Stressreaktion Unangepasste Stressreaktion Heute wissen wir, wie es NICHT geht Stressauslöser beseitigen Konfliktvermeidung Eu-Stress steigern - Dis-Stress vermeiden Besseres Zeitmanagement Sport Ein Anti Stress Wochenend Seminar … ! Nichts davon hat die Situation wirklich oder gar nachhaltig gebessert – im Gegenteil: Stressbekämpfung macht selbst Stress Wo setzt modernes PSYCH-BGM an? Wir akzeptieren: Stress ist eine unverrückbare Realität und es wird auch nicht besser, sondern immer schlimmer Arbeitsbelastung und -verdichtung Zeitdruck Beruf und Privat Aber: Wir können beeinflussen, ob und wie wir unter dem Stress leiden Negativgedanken Aversion Nervositat Agressivität Kontrollverlust Körperliche Beschwerden Wo setzt modernes PSYCH-BGM an? Wir akzeptieren: Stress ist eine unverrückbare Realität und es wird auch nicht besser, sondern immer schlimmer Aber: Wir können beeinflussen, ob und wie wir unter dem Stress leiden Wahrnehmungen überprüfen Arbeitsbelastung Automatismen und -verdichtung Zeitdruck Negativgedanken Aversion stoppen Nervositat Agressivität Kontrollverlust Beruf und Privat Verbindung zum Körper wiederherstellen Körperliche Beschwerden Wahrnehmung überprüfen Die Menschen werden nicht durch die Ereignisse selbst, sondern durch ihre Sicht der Ereignisse beunruhigt. (Epiktet) Automatismen stoppen Stressauslöser Achtsamkeit Stressreaktion Verbindung zum Körper wiederherstellen Wir leben nicht mehr in unserem Körper – und der rächt sich Kopfarbeit ist zwar mehr wert als körperliche Arbeit „Ich Denke, also bin ich“ stimmt aber eben nicht 2000 Jahre Sozialentwicklung (Erziehung, Religion, Humanismus, Moral …) geringschätzen das Körperliche Verbindung zum Körper wiederherstellen „Mens sana in corpore sano“: Wir müssen wieder lernen, Körpersignale wahrzunehmen und auf sie zu hören frei Durchzuatmen, das Jetzt mit allen Sinnen wahrzunehmen Glück und Zufriedenheit auch als solches zu spüren Nicht bewusst beeinflussbare Körperfunktionen für uns zu nutzen Wir nutzen damit das größte Reservoir, das wir haben, um mit Stress deutlich besser umzugehen – uns selbst als Ganzes 2000 Jahre Fehlentwicklung lassen sich nicht über Nacht wieder umdrehen – aber es gibt erfolgreiche Wege dorthin Wie kann man das praktisch umsetzen? Muster-Prozess BGM-PSYCH (Vorschlag) Vorphase: Wollen wir etwas machen? Handlungsentscheid Bedarfsanalyse Verantwortlichkeit Hilfe holen z.B. Erfahrungsdruck / Unternehmerentscheid z.B. IHK-Online-Analyse, Gesundheitsbericht z.B. Stabsstelle, Personal, Betriebsarzt, Externer z.B. Dienstleister, GKV/PKV, Berater Einstiegsphase: Mit wem machen wir etwas? Bottom-upIdentifikation Top-DownIdentifikation MaßnahmenZuordnung TeilnehmerGewinnung z.B. Selbsttests (Online), Befragungen, Sprechstunde z.B. Führungskräfte, Personalabteilung z.B. Abgleich Ziele /Erwartungen zu Maßnahmen z.B. Direktansprache, Bewerbungsverfahren Wiedereingliederung Unterstützung Durchführungsphase: Was machen wir? Impuls / Start Nachhaltigkeit Präsenzaktivitäten (z.B. Coaching, (Folge-)Seminar, Aktionstag, Sprechstunde, Vor-Ort-Intervention …) Telecoaching (z.B. Nachhalten Verhaltensänderung /Zielvereinbarung, (Krisen)Hotline, Reframing …) Online-Angebote (z.B. Programme gg. Stress/Burnout/Depression [z.B. SilverCloud, Deprexis], Entspannungsübungen …) Auswertungsphase: Was hat es gebracht? Arbeitsunfähigkeit 24.10.2014 Produktivität MA-Zufriedenheit Kosten-Effizienz 16 Grobe Maßnahmenkategorisierung (persönliche Einschätzung) Maßnahme Präsenzaktivitäten (Coaching, (Folge-)Seminar, Aktionstag, Sprechstunde, Vor-OrtIntervention …) Telecoaching (Nachhalten Verhaltensänderung / Zielvereinbarung, Gesprächs(psycho)therapie, (Krisen)Hotline, Reframing …) Online-Angebote (Programme gg. Stress/Burnout/Depression [z.B. SilverCloud, Deprexis], Entspannungsübungen …) 24.10.2014 Ca. Kosten pro MA & Jahr 1.000 bis 10.000 € 100 bis 1.000 € 10 bis 100 € Optimal ist eine möglichst effektive Orchestrierung der Maßnahmen Zentrale Wirkmechanismen Primäre Einsetzbarkeit Direkt Initial > Kontinuierlich Persönlich Eher enge Zielgruppe Verbindlich Regionalität sinnvoll Gruppe oder Individuell Hochwertiger Ansatz Indirekt Initial & Kontinuierlich Persönlich Enge & Breite Zielgruppe Individuell Unabhängig von Regionalität Unabhängig von Zeit & Ort Effizienz-Ansatz Mittelbar Kontinuierlich > Initial Selbstbestimmt Eher breite Zielgruppe Unkontrolliert Unabhängig von Regionalität Unabhängig von Zeit & Ort Breiten-Ansatz 17 Das ist Ihr Nutzen als Unternehmen Steigerung der Produktivität Ihrer Leistungsträger Ihre Leistungsträger fallen weniger aus (Senkung der krankheitsbedingten Fehltage (AU) – v.a. durch psychische Ursachen) Emotionale Bindung der Mitarbeiter zum Unternehmen Nachhaltige Wirksamkeit des eingesetzten Geldes durch mögliche Kombination aus Präsenzveranstaltungen, TeleCoaching (Unterstützung des Transfer/Anwendungeffekts) und Online-Angeboten. BGM PSYCH funktioniert! (Bsp. AU-Fälle mit Burn-out/Depression, Durchschnittsalter 48 Jahre, Zahlen der GKV, Vorher-Nachher-Vergleich, insg. >3000 betreute Patienten) BruttoEinsparung 2.500 € 2.046 € 2.000 € 1.500 € 1.000 € 500 € 0€ -500 € -452 € -1.000 € -1.500 € -2.000 € -2.500 € -3.000 € 24.10.2014 82% -2.498 € Durchschnittl. AU-Kosten Vergleichszeitraum Durchschnittl. AU-Kosten Betreuungszeitraum 19 Das ist der Nutzen für Ihre Mitarbeiter Möglichst niederschwelliges Angebot ohne Stigmatisierung (eher Coaching / Training als BGM) Verbesserte Stressbewältigung (mit Chance auf entsprechende langfristige Verhaltensänderung) Gelassenheit und Souveränität selbst in extremen Stresssituationen Höhere Leistungsfähigkeit Mehr Ausgeglichenheit, erhöhte Entspannungsfähigkeit, besserer Schlaf Mehr Selbstvertrauen Deutlich mehr Lebens- und Arbeitszufriedenheit Veränderung des psychischen Wohlbefindens (nach WHO 5, Bsp. AU-Fälle mit Burn-out/Depression, Durchschnittsalter 48 Jahre, Zahlen der GKV, Vorher-Nachher-Vergleich, insg. >3000 betreute Patienten) Punkte 20,00 14,15 15,00 12,47 10,00 9,78 Differenz: 4,37 Punkte (45 %) 5,00 0,00 Anfangsmessung Halbjahresmessung Programmende Zu allen betrachteten Messzeitpunkten zeigt sich eine klinisch relevante Steigerung des psych. Gesundheitszustandes. Ein Unternehmen der Thieme Verlagsgruppe Vielen Dank! 24.10.2014 22
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