Angewandte Linguistik Medienmitteilung vom 28.3.2012 ZHAW Departement Angewandte Linguistik Wie viel darf eine Übersetzung kosten? Nur das kostenintensive Vier-Augen-Prinzip führt bei Übersetzungen zu bester Qualität. Wird auf eine Fremdrevision verzichtet, leidet die Qualität der Übersetzung. Dies belegt eine Masterarbeit aus dem Masterstudiengang Angewandte Linguistik der ZHAW. Die Arbeit wurde mit dem Preis der CLS Communication AG ausgezeichnet. Wie viel darf eine Übersetzung kosten? Diese Frage stellen sich professionelle Anbieter und Auftraggeber von Übersetzungen gleichermassen: Eine Übersetzung soll so günstig und gut wie möglich sein. Doch diese Rechnung kann nicht aufgehen. Qualität hat ihren Preis – auch beim Übersetzen. Dies nicht zuletzt, weil die Qualität einer Übersetzung dann am besten ist, wenn sie von einer zweiten Person überprüft, d.h. kontrolliert und korrigiert worden ist. Mit dem Blick von aussen sieht der Revisor mehr und anderes als die Übersetzerin selbst: Fremdrevidierte Texte weisen weniger schwerwiegende Fehler auf als solche, die von der übersetzenden Person selbst revidiert worden sind. Dies hat eine Masterarbeit aus dem Masterstudiengang Angewandte Linguistik der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ergeben. Sabine Sonderegger, Absolventin der Vertiefung Fachübersetzen, belegt wissenschaftlich, dass beste Übersetzungsqualität aber prinzipiell aus dem Vier-Augen-Prinzip resultiert, d.h. wenn eine Übersetzung sowohl eine Selbstrevision als auch zusätzlich eine Fremdrevision erfahren hat. Ein Verfahren, das zeitaufwändig und kostenintensiv ist. Was also tun, wenn dafür die notwendigen Ressourcen fehlen? Auch dazu kann Sabine Sonderegger Ergebnisse vorlegen. Ihre Untersuchung hat nämlich auch gezeigt, dass im Notfall nicht die Fremd-, sondern die Selbstrevision gestrichen werden sollte. Denn durch eine gute Fremdrevision kann eine bessere Übersetzungsqualität erreicht werden als durch eine Selbstrevision. Ein Befund, der für die Berufspraxis mit ihrem grossen Zeitund Kostendruck von zentraler Bedeutung ist. In der intensiven und systematischen Förderung der Revisionsfähigkeiten von ÜbersetzerInnen und RevisorInnen – sowohl in der Ausbildung, als auch in der Berufspraxis – sieht Sonderegger grundsätzlich den besten Hebel, um die Effizienz im Übersetzungsprozess und die Qualität von Übersetzungen zu steigern. Die Arbeit von Sabine Sonderegger wurde aufgrund ihrer methodischen Innovativität und hohen Relevanz für die Praxis am 23.3.2012 mit dem Preis der CLS Communication AG ausgezeichnet. Dieser wird für hervorragende Abschlussarbeiten des Masterstudiengangs Angewandte Linguistik verliehen. Der Preis ist mit CHF 3000 dotiert. Der Masterstudiengang Angewandte Linguistik bietet ein flexibles Studienprogramm, modernste Infrastruktur und individuelle Betreuung in interkultureller Atmosphäre. Er vermittelt das Rüstzeug, um auf dem anspruchsvollen Gebiet des Fachübersetzens und Konferenzdolmetschens langfristig konkurrenzfähig zu bleiben. Im Herbstsemester 2011/12 haben insgesamt 19 FachübersetzerInnen den Masterstudiengang Angewandte Linguistik abgeschlossen. Zum Studiengang: www.linguistik.zhaw.ch/master Bildergalerie der Diplomfeier mit Preisverleihung: www.linguistik.zhaw.ch/ma-diplomfotos Kontakt: Prof. Dr. Gary Massey, Leiter Masterstudiengang Angewandte Linguistik, ZHAW Departement Angewandte Linguistik, 058 934 60 63, [email protected] Medienstelle: Prof. Dr. Christa Stocker, Leiterin Corporate Communications, ZHAW Departement Angewandte Linguistik, 058 934 75 78, [email protected] 2
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