Programm Zur Sprache 2015

2015
Weiterbildung
Zur Sprache
Weiterbildungskurse des
Zürcher Kompetenzzentrums
Linguistik der Universität Zürich
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Vorwort 3
Programmübersicht4
Maschinelle Übersetzung und Post-Editing
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Early English in Switzerland ‒ success factors and future scenarios
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Linguistik und Fremdsprachenunterricht:
Kurs I ‒ Grundlagen
8
Kurs II ‒ Grammatik und Fremdsprachenunterricht
9
Was ist ein Akzent und wie wird man ihn los?
10
Automatische Sentiment-Analyse
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Wie lernen Kinder sprechen?
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SMS und WhatsApp ‒ Chancen und Risiken für den schulischen Unterricht 13
Sprache und Migration ‒ Szenarien der Mehrsprachigkeit
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«Zur Sprache» ist das Weiterbildungsprogramm des Zürcher Kompetenzzentrums Linguistik (ZüKL), eines Verbunds von Instituten und Personen, die in Zürich und
Umgebung sprachwissenschaftliche Forschung betreiben.
Zu den Aufgaben des ZüKL gehört unter anderem die Öffentlichkeitsarbeit. «Zur Sprache» soll diesem Auftrag gerecht werden, indem es universitäre Forschung mit Praxisbezug an das jeweilige Zielpublikum vermittelt. Wir
hoffen ausserdem, über das Programm den Austausch
und Dialog zwischen Universität und Berufspraxis fördern zu können.
So vielfältig die Linguistik am Standort Zürich ist, so vielfältig gestaltet sich auch «Zur Sprache». Die Kursbeiträge
entstammen so unterschiedlichen Disziplinen wie Anglistik, Computerlinguistik, Spracherwerbsforschung, Phonetik/Phonologie, Germanistik, Romanistik und Soziolinguistik; angesprochen werden u.a. Lehrpersonen, Erziehende,
Übersetzerinnen und Übersetzer, PR-Verantwortliche und
Sprachlernende. Was alle Kurse eint, ist das Interesse an
Sprache als Forschungsgegenstand.
Wir hoffen, mit «Zur Sprache» auch Sie für dieses Thema
begeistern zu können und Kurse im Angebot zu haben, die
Ihnen nützlich sind. Sollten Sie ein spezifisches Thema
vermissen, können Sie neue Vorschläge jederzeit gerne an
die Administrative Koordinationsstelle des ZüKL schicken. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen und Erfolg in
den Kursen.
Prof. Dr. Marianne Hundt, Englisches Seminar
Prof. Dr. Elvira Glaser, Deutsches Seminar
Weiterbildung Kurse Zürcher Kompetenzzentrum Linguistik
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Programmübersicht
Programmübersicht
Übersicht
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Kursübersicht
Maschinelle Übersetzung und Post-Editing 13. März
Early English in Switzerland
27. März
Linguistik und Fremdsprachenunterricht I 10. April
Linguistik und Fremdsprachenunterricht II 10. April
Was ist ein Akzent und wie wird man ihn los?
30. Mai
Automatische Sentiment-Analyse 2. Juni
Wie lernen Kinder sprechen? 9. Juni
SMS und WhatsApp
12./13. Juni
Sprache und Migration
3. Juli
Kosten
Halbtägige Veranstaltung: CHF 140.–
Eintägige Veranstaltung: CHF 250.–
Zweitägige Veranstaltung: CHF 500.–
Ort
Zentrum für Weiterbildung der Universität Zürich,
Schaffhauserstrasse 228, 8057 Zürich (www.zwb.uzh.ch)
Anzahl Teilnehmende
8-15 Personen
Abschluss
Teilnahmebestätigung
Trägerschaft
Universität Zürich, Zürcher Kompetenzzentrum Linguistik (ZüKL), vertreten durch Prof. Dr. Marianne Hundt,
Englisches Seminar UZH
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Kursorganisation
Universität Zürich, Zürcher Kompetenzzentrum Linguistik (ZüKL), Robert Schikowski, [email protected]
Kursadministration
Universität Zürich, Weiterbildung, Claudia Straub
Hirschengraben 84, 8001 Zürich
Tel. 044 634 29 92, [email protected]
www.weiterbildung.uzh.ch
Anmeldung
Online-Anmeldeformular unter
www.weiterbildung.uzh.ch/abschluss/kurse.html
Kurssprache
Deutsch. Ausnahmen: «Early English in Switzerland» (Englisch) und «Maschinelle Übersetzung und Post-Editing»
(Deutsch und Englisch)
Konditionen
Nach Einsenden des Anmeldetalons erhalten Sie eine
schriftliche Anmeldebestätigung/Rechnung mit Einzahlungsschein. Eine schriftliche Abmeldung ist bis 4 Wochen
vor Kursbeginn möglich. Bei Abmeldungen nach diesem
Datum erfolgt keine Kursgebührenrückerstattung, es sei
denn, der Kursplatz kann wieder belegt werden. In diesem
Fall wird eine Verwaltungsgebühr von CHF 100.– in Rechnung gestellt.
Weiterbildung Kurse Zürcher Kompetenzzentrum Linguistik
Weiterbildung Kurse Zürcher Kompetenzzentrum Linguistik
Methodik
Vorträge, praktische Übungen, Gruppenarbeit, Diskussion
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Kursprogramm
Kursprogramm
Maschinelle Übersetzung und
Post-Editing
Early English in Switzerland
Success factors and future
scenarios
Thema
Maschinelle Übersetzung erlebt derzeit einen Boom aufgrund der neuen
Möglichkeiten, mit statistischen Verfahren spezifische Übersetzungssysteme schnell herzustellen und anzupassen. Übersetzerinnen und
Übersetzer werden vermehrt zur Nachbearbeitung von automatisch
übersetzten Texten herangezogen.
In diesem Seminar geben wir einen leicht verständlichen Überblick über
die Technologie der statistischen maschinellen Übersetzung. Wir
erläutern, für welche Anwendungsgebiete und Sprachpaare diese
Technologie Produktivitätsgewinne erzielt. Wir erklären die Techniken
der Nachbearbeitung, des sogenannten Post-Editings, und das dadurch
geänderte Arbeitsfeld für Übersetzerinnen und Übersetzer.
Zielpublikum
Übersetzerinnen und Übersetzer, Technische Redakteurinnen und
Redakteure
Inhalt
–– Einführung in moderne Technologien der maschinellen Übersetzung
–– Evaluationsverfahren für automatisch übersetzte Texte
–– Nachbearbeitung (Post-Editing) von automatisch übersetzten Texten
–– Integration von maschineller Übersetzung in ÜbersetzerArbeitsumgebungen
–– Zukunftstrends in der maschinellen Übersetzung
Kurssprachen
Deutsch und Englisch
Kursleitung
–– Prof. Martin Volk, Institut für Computerlinguistik, Universität Zürich
–– Dr. Mark Fishel, Institut für Computerlinguistik, Universität Zürich
Datum / Anmeldung
Freitag, 13. März 2015, 9.15–16.45 Uhr
Anmeldung bis spätestens 13. Februar 2015: www.weiterbildung.uzh.ch
Topic
The steady growth of English as a lingua franca in Europe sets new
demands for the command of the language. At the same time,
multilingualism no longer presents an exception but the rule. As a
consequence, numerous educational authorities in European countries,
including Switzerland, have recently brought forward the starting age of
language instruction in elementary schools, which resulted in «Early
English» and «Early French» programs, for example.
However, research findings from instructional settings consistently show
that the «younger = better» trend discernible in the acquisition of
additional languages in naturalistic settings is nowhere to be found in the
learning of languages at school. Thus, early foreign language (FL) programs
are currently under scrutiny and the question has arisen as to how an
earlier age of onset can be exploited more effectively.
This course aims to discuss the prevailing conditions for early FL instruction
and the ongoing debate about the optimal age of onset of acquisition in
schools. This subject matter is at the heart of the debates revolving around
age as one of the most powerful and misunderstood variables in the
research on FL learning and teaching, and it is integral to designing
effective FL pedagogy.
Target audience
(Foreign language) teachers and everyone else interested in the age
factor debate
Contents
–– Introduction to key concepts behind the age factor in foreign language
acquisition
–– Reflection on theories of early vs. late multilingual education, empirical
evidence, teaching practices
–– Discussion of when and how to initiate foreign language education in
Switzerland and of passages from the official policy directions by the
EDK (Swiss Conference of Education Directors)
–– Joint analysis and comparison of research articles and students’ work
Course instructor
Dr. Simone Pfenninger, English Department, University of Zurich
Dates / Registration deadline
Friday, 27 March 2015, 9.15–16.45
Registration until 27 February 2015: www.weiterbildung.uzh.ch
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Kursprogramm
Kursprogramm
Linguistik und
Fremdsprachenunterricht I
Grundlagen der
Zweitspracherwerbsforschung
Linguistik und
Fremdsprachenunterricht II
Grammatik und
Fremdsprachenunterricht
Thema
Gegenstand dieses Kurses ist nicht in erster Linie die praxisorientierte
Fremdsprachendidaktik, sondern vielmehr eine Einführung in die
wissenschaftliche Erforschung des Zweitspracherwerbs. Neben dem
schulischen Fremdsprachenlernen durch Jugendliche untersucht die
Linguistik seit einigen Jahrzehnten insbesondere den spontanen Erwerb
einer neuen Sprache durch erwachsene Arbeitsmigrantinnen und
-migranten. «Lernersprache» (engl. interlanguage) wird dabei als ein
dynamisches System verstanden, dessen Entwicklung sowohl durch die
Erstsprache als auch durch allgemeine linguistisch-kognitive oder
psychosoziale Faktoren geprägt wird.
Der Kurs liefert einen kurzen wissenschaftsgeschichtlichen Abriss über
verschiedene Ansätze in der Zweitspracherwerbsforschung (kontrastive
Analyse, Fehleranalyse, interlanguage-Hypothese), führt einige grundlegende Begriffe ein (z.B. Interferenz, Fossilisierung, Erwerbssequenz)
und wirft kontrovers diskutierte Probleme auf (wie z.B. die Rolle der
Erstsprache oder die Beziehung zwischen sprachlichem und metasprachlichem Wissen). Anhand der Analyse von lernersprachlichen Äusserungen
werden typische sprachliche Erscheinungen (z.B. in der Aussprache oder
der Formenbildung) herausgearbeitet. Zum Schluss wird die Frage
diskutiert, welche Relevanz Erkenntnisse aus der Zweitspracherwerbsforschung für die Unterrichtspraxis haben können.
Es wird empfohlen, im Anschluss auch den Kurs «Linguistik und Fremdsprachenunterricht II» zu besuchen.
Thema
Aufbauend auf grundsätzlichen Überlegungen zum Zweitspracherwerb
möchte der Kurs die Frage nach dem Ort und der Funktion expliziten
grammatischen Wissens im Fremdsprachenunterricht stellen ‒ und
positiv beantworten, zumindest für die Lehrenden. Es soll gezeigt
werden, dass «Grammatik» weder im weitgehend sinnfreien Einüben
undurchsichtiger Regeln mit zu vielen Ausnahmen noch im anwendungsfreien Theoretisieren verstanden werden kann.
Stattdessen kann die strukturelle Sprachreflexion erstens erhellenden
Aufschluss über die Natur menschlicher Sprache an sich und die
besondere Ausgestaltung der jeweils zu erlernenden/lehrenden
Fremdsprachen geben, z.B. des Französischen. Zweitens kann sie
Grammatikregeln verstehbar machen, soweit diese sinnvoll aus
sprachwissenschaftlichen Erkenntnissen hergeleitet worden sind, und
befähigt dadurch zum kritischen Hinterfragen mancher Schulbuchregel
und zu einer grösseren Autonomisierung der Lehrenden im Erklären und
Einüben. Auf der Seite der Lernenden bleibt zu hoffen, dass eine
verstandene Regularität auch leichter beherrscht wird als eine
unverstandene oder bloss auswendig gelernte.
Es wird empfohlen, zuvor den Kurs «Linguistik und Fremdsprachenunterricht I» zu besuchen.
Zielpublikum
Lehrpersonen für Fremdsprachenunterricht
Inhalt
–– Wiederholung und Festigung grundlegender Begriff der Satzanalyse,
Schwerpunkt auf Verbargumenten (Subjekt, Objekte, Adverbiale,
Prädikativ)
–– Einführung in Grundannahmen der generativen Grammatik
–– Analyse und Verständnis der Regularitäten der Auxiliarselektion und
der Partizipialkongruenz im Romanischen (Französisch, Italienisch)
–– Kritische Bewertung von ausgewählten Lehrbucherklärungen
Inhalt
–– Geschichte der Zweitspracherwerbsforschung
–– Grundlegende Begriffe
–– Kontrovers diskutierte Probleme
–– Analyse von Lernersprache
–– Relevanz der linguistischen Forschung für den Fremdsprachenunterricht
Kursleitung
Prof. Dr. Stephan Schmid, Institut für Vergleichende Sprachwissenschaft,
Universität Zürich
Datum / Anmeldung
Freitag, 10. April 2015, 9.15–12.00 Uhr
Anmeldung bis spätestens 10. März 2015: www.weiterbildung.uzh.ch
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Zielpublikum
Lehrpersonen für Fremdsprachenunterricht
Kursleitung
Prof. Dr. Elisabeth Stark, Romanisches Seminar, Universität Zürich
Datum / Anmeldung
Freitag, 10. April 2015, 14.00–16.45 Uhr
Anmeldung bis spätestens 10. März 2015: www.weiterbildung.uzh.ch
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Kursprogramm
Kursprogramm
Was ist ein Akzent und wie
wird man ihn los?
Automatische Sentiment-Analyse für Medienbeobachtung,
Marketing und Politik
Thema
Als Akzent werden lautliche Eigenschaften der Sprache von Sprachlernenden verstanden, die sich aus deren Muttersprache herleiten. Menschen
mit deutscher Muttersprache tun sich z.B. mit dem englischen «th»
schwer, das es in ihrer eigenen Sprache nicht gibt, und tendieren dazu, es
als «s» auszusprechen. Umgekehrt haben viele Deutsch-Lernende
Probleme mit Lauten wie «ö» und «ü», die je nach Muttersprache als
«o/u», «e/i» oder «jo/ju» produziert werden.
Im Fremdsprachunterricht wird häufig mehr Wert auf den Erwerb von
Grammatik und kommunikativen Fähigkeiten als auf die Aussprache
gelegt, so dass auch sehr gute Sprecherinnen und Sprecher häufig
lebenslang einen Akzent bewahren. Andererseits ist die Aussprache
wesentlich für die Beurteilung der Kompetenz von Lernenden durch
Angehörige der Sprechergemeinschaft.
In diesem Kurs widmen wir uns einerseits den theoretischen Grundlagen
des Phänomens Akzent. Andererseits erwerben wir praktische Kenntnisse,
die dabei helfen können, am eigenen Akzent oder an dem von unterrichteten Personen zu arbeiten und mit etwas Geduld die Aussprache an
die muttersprachliche anzugleichen.
Zielpublikum
Lehrpersonen im Fremdsprachenunterricht, fortgeschrittene Sprachlernende
Inhalt
–– Phonetische Grundlagen: Sprachschall und Artikulationssystem, Laute
in den Sprachen der Welt
–– Wie entsteht ein Akzent? Phonologie des Zweitspracherwerbs
–– Beispiele für Akzentmerkmale von Personen mit deutscher
Muttersprache und Deutsch-Lernenden
–– Ausspracheübungen für relevante Sprachen (richtet sich nach
Kursteilnehmenden)
–– Tipps für die dauerhafte Arbeit am Akzent
Kursleitung
Dr. Robert Schikowski, Institut für Vergleichende Sprachwissenschaft,
Universität Zürich
Thema
Die Sentimentanalyse hat viele Namen: Tonalitätsanalyse, Stimmungsanalyse, Opinion Mining. Ihre prominenteste Anwendung ist die
Reputationsanalyse, die die Frage beantwortet, wie eine Person, ein
Produkt oder ein aktuelles Thema in den Medien beurteilt wird ‒ positiv
oder negativ. Und natürlich spielen die Neuen Medien eine wichtige
Rolle: Blogs, Facebook, Youtube und vor allem Twitter. Sie spiegeln
zeitnah die Rezeption der (Netz-)Welt auf die aktuellen Entwicklungen
und propagieren an Followers und Friends eine Vielzahl von Meinungen,
Bewertungen, Qualitätsurteilen und mitunter Gerüchten. Diesen Strom
zu analysieren und ihn zu einer Gesamtbeurteilung zu aggregieren - das
ist die Aufgabe der Sentimentanalyse.
Wir geben Einblick in die Grundlagen der Sentimentanalyse, werfen
einen Blick auf die Praxis, zeigen anhand von Sentimentanalyse-Tools,
was machbar ist und was nicht, und analysieren aktuelle Trends.
Zielpublikum
Fachleute aus den Bereichen Produktmanagement, Sozial- und Politikwissenschaft, Medienmonitoring, Marktanalyse; PR-Verantwortliche und
in der Politik tätige Menschen
Inhalt
–– Grundlagen der Sentimentanalyse
–– Aufbau von Systemen zur Sentimentanalyse
–– Realweltbeispiele und Fallstudien
–– Ressourcen und Tools
–– Checkliste: wie evaluiere ich, was darf ich erwarten, worauf muss ich
achten?
Kursleitung
–– Dr. Manfred Klenner, Institut für Computerlinguistik, Universität Zürich
–– Michael Amsler, Institut für Computerlinguistik, Universität Zürich
Datum / Anmeldung
Dienstag, 2. Juni 2015, 9.15–16.45 Uhr
Anmeldung bis spätestens 2. Mai 2015: www.weiterbildung.uzh.ch
Datum / Anmeldung
Samstag, 30. Mai 2015, 9.15–16.45 Uhr
Anmeldung bis spätestens 30. April 2015: www.weiterbildung.uzh.ch
Weiterbildung Kurse Zürcher Kompetenzzentrum Linguistik
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Kursprogramm
Kursprogramm
Wie lernen Kinder sprechen?
SMS und WhatsApp
Chancen und Risiken für den
schulischen Unterricht
Thema
Wie lernen Kinder Sprache? Diese Frage wird in den Kognitionswissenschaften heiss diskutiert. Lernen Kinder von Anfang an, indem sie Regeln
bilden, oder imitieren sie eher Muster, die sie in der Umgebung hören?
Sollte letzteres der Fall sein, wie kann dann eine Grammatik aufgebaut
werden?
Relevanz haben diese Fragestellungen nicht nur für die Wissenschaft,
sondern auch besonders für die Praxis. Sowohl um Abweichungen von der
Norm einordnen zu können, als auch um Strategien für den Zweitspracherwerb erarbeiten zu können, brauchen wir Erkenntnisse über den
normalen, ungesteuerten Erstspracherwerb. Eine der Fragen, die uns in
diesem Kurs beschäftigt, ist, ob und wie wir auf den Spracherwerb Einfluss
nehmen können. Im Zentrum werden Variablen stehen, die den
ungesteuerten Erstspracherwerb beeinflussen. Dabei wird diskutiert,
inwiefern diese Erkenntnisse auf den auffälligen Erstspracherwerb und
den Zweitspachwerb übertragen werden können.
Zielpublikum
Fachleute aus Logopädie und Sprachheilkunde, Lehrpersonen für Erstund Fremdsprachenunterricht
Inhalt
–– Verlauf des Erstpracherwerbs, vom Brabbeln zu komplexen Sätzen
–– Theorien zum Erstspracherwerb
–– Verschiedene Lernstrategien bei Kindern und deren Übertragbarkeit für
Therapien und Zweitspracherwerb
–– Rolle der Norm und Konsequenzen für die Diagnose
–– Rolle des Inputs für die Sprachentwicklung
Kursleitung
Prof. Sabine Stoll, Institut für Vergleichende Sprachwissenschaft,
Universität Zürich
Datum / Anmeldung
Dienstag, 9. Juni 2015, 9.15–16.45 Uhr
Anmeldung bis spätestens 9. Mai 2015: www.weiterbildung.uzh.ch
Thema
Dass Jugendliche in ihrer Freizeit permanent schreiben, ist bekannt; doch
wie schreiben sie und wie geht man mit diesem Schreiben in der Schule
um? Sollte man das Schreiben von SMS- und WhatsApp-Nachrichten in der
Schule überhaupt thematisieren? Welchen Nutzen kann man daraus
ziehen, wenn ein solches Thema im Deutschunterricht, aber auch im
Fremdsprachenunterricht (z.B. im Fach Französisch) behandelt wird?
Im Kurs soll zunächst ein Überblick über linguistische Forschungsfragen,
aktuelle Mediennutzungsstudien und Datengrundlagen gegeben werden
(vgl. hierzu z.B. sms4science.ch). Im zweiten Teil des Kurses wenden wir
uns der Analyse von Textbeispielen aus originalen deutschen und
französischen SMS- und WhatsApp-Konversationen zu und diskutieren,
welche charakteristischen sprachlichen Merkmale sich hier finden, welche
grammatischen und orthographischen Regelverletzungen auftreten (und
welche nicht) und wie sich diese systematisch beschreiben lassen.
Nach dieser Bestandsaufnahme wird es um die Frage gehen, wie solche
Analysen in den Unterricht eingebracht werden können und welche
Unterrichtsmaterialien bereits vorhanden sind. In der aktuellen fachdidaktischen Literatur wird meist dafür argumentiert, dass ein solches
Thema zu einer vertieften Reflexion über den alltäglichen Sprachgebrauch
und das Kommunikationsverhalten führen kann; wir wollen darüber
hinaus auch zeigen, dass man im Unterricht am Beispiel von SMS- und
WhatsApp-Nachrichten grundlegende grammatische und orthographische
Regularitäten erarbeiten bzw. diese in einer höheren Klasse rekapitulieren
und hinterfragen kann.
Zielpublikum
Lehrpersonen für Erst- und Fremdsprachenunterricht, Medienschaffende
Inhalt
–– Jugendliche und neue Kommunikationsformen: Zahlen und Fakten
–– Schriftliche Alltagskommunikation in der Schule: Pro und Contra
–– SMS und WhatsApp als Thema in der Sprachwissenschaft: Forschungsstand
–– Rechtschreibung und Grammatik in SMS und WhatsApp:
Bestandsaufnahme, Chancen und Risiken, Unterrichtsvorschläge
Kursleitung
–– Prof. Elisabeth Stark, Romanisches Seminar, Universität Zürich
–– Prof. Christa Dürscheid, Deutsches Seminar, Universität Zürich
Datum / Anmeldung
Freitag/Samstag, 12/13. Juni 2015 , 9.15–16.45 Uhr
Anmeldung bis spätestens 12. Mai 2015: www.weiterbildung.uzh.ch
Weiterbildung Kurse Zürcher Kompetenzzentrum Linguistik
Weiterbildung Kurse Zürcher Kompetenzzentrum Linguistik
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Kursprogramm
Sprache und Migration
Szenarien der Mehrsprachigkeit
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Thema
Welche Sprachen werden in der Deutschschweiz von Immigrantinnen
und Immigranten gesprochen, und wo? Welche Sprachen werden von
ihnen erlernt, und wie? Wie gehen Jugendliche der zweiten Generation
mit ihrer Mehrsprachigkeit um und welche Funktionen hat der häufige
Sprachwechsel im Gespräch mit Angehörigen der gleichen Gruppe?
Welche Merkmale prägen das Schweizerdeutsch von Immigrantinnen
und Immigranten und welche Assoziationen werden damit verbunden?
Die Kursteilnehmenden gewinnen einen Einblick in die multikulturelle
Sprachrealität der Deutschschweiz. Sprachwissenschaftliche Konzepte,
soziolinguistische Fakten und anschauliches Sprachmaterial vermitteln
ein besseres Verständnis der sprachlichen Situation von Immigrantinnen
und Immigranten sowie die Fähigkeit, sich im Alltag und in der
beruflichen Tätigkeit kompetent mit verschiedenen Erscheinungsformen
der Mehrsprachigkeit auseinanderzusetzen.
Zielpublikum
Fachleute aus Schule, Sozialwesen und Medien
Inhalt
–– Eckzahlen zu Immigrantensprachen in der Schweiz (Daten der
Volkszählung)
–– Szenarien der Mehrsprachigkeit: erste und zweite Generation
–– Mehrsprachige Kommunikation
–– Italienisch als Verkehrssprache
–– Das Schweizerdeutsch von Immigrantinnen und Immigranten
Kursleitung
Prof. Dr. Stephan Schmid, Institut für Vergleichende Sprachwissenschaft,
Universität Zürich
Datum / Anmeldung
Freitag, 3. Juli 2015, 9.15–16.45 Uhr
Anmeldung bis spätestens 3. Juni 2015: www.weiterbildung.uzh.ch
Weiterbildung Kurse Zürcher Kompetenzzentrum Linguistik
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Universität Zürich
Weiterbildung
Hirschengraben 84
8001 Zürich
www.weiterbildung.uzh.ch