Gewusst wie - Fahrradland BW

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Gewusst wie
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Die RadNETZ-Planung bezieht lokales Wissen aus den Kommunen ein
Der Planungsprozess für das RadNETZ Baden-Württemberg ist in
vollem Gange. Um optimale Lösungen für alltagstaugliche Radrouten im ganzen Land
zu finden, organisieren die beiden vom Land beauftragten Planungsbüros Treffen mit
den Beteiligten vor Ort. Wir haben Günter Bendias von der Aalener Dr. Brenner
Ingenieurgesellschaft mbH und Peter Gwiasda von Via Köln danach gefragt, wie diese
Abstimmungstermine ablaufen und wie mit den Ergebnissen umgegangen wird.
RadReport: Wie laufen die Vor-Ort-Termine für die
RadNETZ-Planung konkret ab?
Günter Bendias (Dr. Brenner Ingenieurgesellschaft mbH):
„Bereits mit der Einladung erhalten alle Akteure erste
Informationen zum Projekt und einen Fragebogen, in
dem sie um Auskünfte zur Lage vor Ort gebeten
werden und Anregungen geben können. In den
Veranstaltungen werden die TeilnehmerInnen dann
umfassend über das Gesamtprojekt informiert und es
wird ein erster RadNETZ-Entwurf für ihren Kreis
vorgestellt. Wichtig ist, dass die Beteiligten
Gelegenheit zum Meinungsaustausch bekommen,
aber auch Routenvorschläge und konkrete
Ortskenntnisse einbringen und diskutieren können.
Als Planungsteams sind wir auf die Kenntnisse der
lokalen Akteure angewiesen. Schließlich wollen wir
ein RadNETZ entwickeln, das sich am tatsächlichen
alltäglichen Bedarf orientiert.“
RadReport: Worauf legen Sie dabei besonders
wert?
Peter Gwiasda (Via Köln): „Mir ist wichtig, dass
Kommunen und Kreise erkennen, dass es nicht um
weitere touristische Routen geht. Beim RadNETZ steht
der Alltagsverkehr im Vordergrund. Darauf weisen wir
immer wieder hin. Vor Ort wird dieses Netz durch die
Kreis- und kommunalen Radverkehrsnetze und die
touristischen Radrouten ergänzt. Und wir machen
deutlich, welche Merkmale eine Strecke haben muss,
damit sie in unsere Planung aufgenommen werden
kann.“
RadReport:
Worüber
wird
bei
Veranstaltungen am meisten diskutiert?
den
Günter Bendias: „Über den konkreten Verlauf. Ein
großer Teil der beteiligten Akteure hat ganz konkrete
Vorstellungen, wo in ihrer Kommune der Radverkehr
geführt werden soll. Die definierten Achsen des
RadNETZes entsprechen nicht immer diesen
Vorstellungen.
Manche Routen werden den
Qualitätsansprüchen nicht gerecht. Über die
Abstimmungsveranstaltungen
und
Fragebögen
werden jedoch lokale Interessen und planerische
Aspekte zusammengeführt.“
Peter Gwiasda: „Übers Geld... Da können wir immer
darauf verweisen, dass Abschnitte des RadNETZes bei
der Vergabe von Fördermitteln für kommunale
Radverkehrsinfrastruktur verstärkt berücksichtigt
werden. Und wir erklären, dass es ja auch um den
Ausbau von Radwegen an Landesstraßen geht. Dafür
stellt das Land ja alleine im Jahr 2014 rund 5 Millionen
Euro bereit.“
RadReport: Wie gehen Sie mit den Ergebnissen
dieser Termine um?
Günter Bendias: „Wir prüfen alle Hinweise, die wir in
den Abstimmungsveranstaltungen sowie über
Fragebögen erhalten an Hand der Kriterien und
Qualitätsstandards.
Zusätzlich
werden
alle
potenziellen RadNETZ-Verbindungen über eine
Bestandsanalyse vor Ort erhoben. Auf der Grundlage
dieser Ergebnisse werden die Routen des RadNETZes
Baden-Württemberg weiterentwickelt und noch
einmal mit den beteiligten Akteuren abgestimmt.“
Günter Bendias
Jahrgang
1958,
studierte
Geografie in Stuttgart und
Kansas, USA und ist seit 1992
Mitarbeiter der Dr. Brenner +
Münnich Ingenieurgesellschaft
mbH in Aalen, heute DR.
BRENNER
INGENIEURGESELLSCHAFT MBH. Sein Arbeitsgebiet
konzeptionelle Verkehrsplanung.
ist
die
Peter Gwiasda
wurde 1959 in Köln geboren und
studierte Geografie in Bonn. Er ist
Gründungsmitglied der Planungsbüro
VIA eG (bis 1994 BiS eG Bonn/Köln) und
seit 1987 schwerpunktmäßig in den
Fachbereichen
Verkehrsentwicklungsund Radverkehrsplanung als Projektleiter
tätig.
Mehr Informationen zum RadNETZ und zum Planungsprozess
finden Sie hier http://www.fahrradland-bw.de/radverkehr-inbw/infrastruktur/das-radnetz-baden-wuerttemberg/