Wie man eine geschlossene Darstellung der Fibonacci-Zahlen erhält

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Wie man eine geschlossene Darstellung der Fibonacci-Zahlen erh¨
alt
Sei G(x) = n≥0 fn xn die erzeugende Funktion der Fibonacci-Zahlen. Um die geschlossene Darstellung dieser
zu erhalten, ist fn zu bestimmen. F¨
ur alle n gilt die bekannte Rekursionsformel fn+2 = fn+1 + fn mit dem
Rekursionsboden f0 = 0 und f1 = 1.
Zuerst multipliziert man die Instanz der Rekursionsformel f¨
ur jedes n mit xn+2 und summiert dann alle
Gleichungen auf.
fn+2 xn+2
n≥0
fn+1 xn+2 +
=
n≥0
⇔
⇔
G(x) − f1 x − f0
G(x) − x
⇒
G(x)
fn xn+2
n≥0
2
= x(G(x) − f0 ) + x G(x)
= xG(x) + x2 G(x)
x
=
1 − x − x2
Die Nullstellen des Nenners sind die Zahlen des Goldenen Schnittes, n¨amlich
man:
G(x)
=
=
x
1 − x − x2
A
+
2√
x−1
−1+ 5
Die Partialbruchzerlegung liefert A = − √15 und B =
√1 .
5
√
−1+ 5
2
und
√
−1− 5
.
2
Damit erh¨alt
B
2√
x
−1− 5
−1
Also gilt:
1
1
1
1
G(x) = √
−√
2√
2√
1
−
x
1
−
x
5
5
−1+ 5
−1− 5
Mit den bekannten Tatsachen u
¨ber die geometrische Reihe folgt:
G(x)
=
=
n≥0
n
2
√ x
−1 + 5
1
√
5 n≥0
1
√
5
2
√
−1 + 5
Daher gilt:
1
fn = √
5
2
√
−1 + 5
1
−√
5 n≥0
n
−
n
−
2
√ x
−1 − 5
2
√
−1 − 5
2
√
−1 − 5
n
n
xn
n
Dieses Ergebnis l¨
asst sich leicht per Induktion beweisen. Das zugrunde liegende Verfahren kann man in Kapitel 8 des Buches “A walk through Combinatorics“ von Mikl´os B´ona, erschienen 2002 bei World Scientific,
nachlesen.
in LATEX gesetzt von Steffen Melang
mail an: [email protected]