Vortragsübung 2 - Universität Stuttgart

Prof. Dr. Marcel Griesemer
Roman Bauer, Dr. Jochen Schmid
FB Mathematik, Universität Stuttgart
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Datum: 15. April 2016
Analysis 2 (SS 2016) — Vortragsübung 2
2.1. Für eine Funktion f : [a, b] → C sei die Funktion F : R → C definiert durch
Z
b
f (x) sin(kx) dx.
F (k) =
a
Zeigen Sie:
i) Ist f eine Treppenfunktion, dann ist |F (k)|−→ 0 für |k| → ∞.
ii) Schließen Sie, dass diese Eigenschaft auch für Regelfunktionen gültig ist.
2.2. Sei fm : R → R für m ∈ N gegeben durch
1
(1 + x2 )m
R
: R → R gegeben durch Im = fm (x) dx.
fm (x) =
und sei die Funktion Im
i) Zeigen Sie, dass I1 = arctan(x) + C.
ii) Beweisen Sie für m ≥ 1 die Rekursionsformel
1
x
Im+1 =
+ (2m − 1)Im .
2m (1 + x2 )m
Hinweis: Verwenden Sie partielle Integration.
2.3.
i) Zeigen Sie die folgenden Formeln:
Z
c2n
π/2
=
sin2n (x) dx
=
2n − 1
3 1 π
· ... · · · ,
2n
4 2 2
(1)
sin2n+1 (x) dx
=
4 2
2n
· ... · · .
2n + 1
5 3
(2)
0
Z
c2n+1
=
π/2
0
ii) Zeigen Sie, dass limn→∞
c2n+1
c2n
= 1.
iii) Schließen Sie auf die Wallische Produktdarstellung
∞
Y
π
4n2
=
.
2
(2n − 1)(2n + 1)
n=1
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Roman Bauer, Dr. Jochen Schmid
FB Mathematik, Universität Stuttgart
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Datum: 15. April 2016
2.4. Sei n ∈ N0 und c ∈ C\{0} und
Inc =
Z
xn ecx dx.
i) Beweisen Sie für n ≥ 1 die Rekursionsformel
1
n c
Inc = xn ecx − In−1
.
c
c
ii) Zeigen Sie, dass der Grenzwert
Z ∞
tn e−t dt = lim
Z
R→∞ 0
0
R
tn e−t dt
für jedes n ∈ N0 existiert.
iii) Zeigen Sie, dass
Z
∞
tn e−t dt = n!
0
gilt.
2.5.
i) Sei ϕ : I = [0, α] → R eine differenzierbare Funktion, b ∈ R und es gelte für alle x ∈ I die
Ungleichung ϕ0 (x) ≤ b · ϕ(x). Zeigen Sie, dass dann gilt, dass
∀x ∈ I :
ϕ(x) ≤ ϕ(0) · ebx .
ii) Gronwallsche Ungleichung: Sei f : I → R eine stetige Funktion und es gelte
Z x
∀x ∈ I :
f (x) ≤ a + b ·
f (y) dy.
0
Zeigen Sie, dass dann für alle x ∈ I die Abschätzung f (x) ≤ aebx gilt.
2.6.
i) Sei f : [0, 1] → R eine zweimal stetig differenzierbare Funktion. Zeigen Sie, dass
Z 1
1
f (x) dx = (f (0) + f (1)) + R,
2
0
wobei für das Restglied R gilt
1
R=
2
1
Z
x(1 − x)f 00 (x) dx =
0
1 00
f (ξ)
12
für ein geeignetes ξ ∈ [0, 1].
ii) Seien f : [a, b] → R eine zweimal stetig differenzierbare Funktion, n ≥ 1, h =
K := sup{|f 00 (x)| : x ∈ [a, b]}.
Zeigen Sie, dass dann gilt, dass
Z b
f (x) dx =
a
mit |R| ≤
K
12 (b
− a)h2 .
n−1
X
1
(f (a) + f (b)) +
f (a + kh)
2
k=1
!
+R
b−a
n
und