BAUANSCHLUSS: Wintergarten mit Anschluss Moderne

© Charles Coleman Verlag GmbH & Co. KG, Köln 2014. Jede Vervielfältigung und Verbreitung ohne Zustimmung des Verlages ist unzulässig.
BAUANSCHLUSS: Wintergarten mit Anschluss
Moderne Wintergärten sind nach wie vor ein wichtiges Betätigungsfeld für den
Metallbauer. Die Freude beim Kunden währt allerdings nicht lange, wenn der
Anschluss zum Gebäude mangelhaft ist. Der Beitrag beleuchtet die erhöhten
Anforderungen an die Wintergartenanschlüsse.
Bernd Goetz, Geschäftsführer im Multiraumzentrum Berlin-Brandenburg, umreißt
seine Geschäftsphilosophie: „Durch die Sehnsucht nach Sonne, Licht, südlichem
Flair sowie einer Verlängerung der Freiluft-Feeling-Saison werden Terrassen zu
neuen Aufenthaltsbereichen in denen Draußen und Drinnen immer mehr
verschmelzen. Wenn man durch ein Glashaus aus einer etwa vierwöchigen Saison
in der Praxis eine achtmonatige machen kann, wenn man bereits mit den ersten
Frühlingssonnenstrahlen bis zum späten Herbst das Draußen sein genießen kann,
ist das für unsere Kunden ein echter Gewinn, für den sie gern Geld investieren“.
Realisierbar wird der neue Trend durch die Entwicklung zahlreicher neuer GlasWand, -Faltwände und platzsparende Schiebesysteme. Doch damit der Glasanbau
auch schadensfrei funktioniert, verdienen unabhängig von der Konstruktion und von
den vorhandenen beziehungsweise zu verbauenden Materialien die
Baukörperanschlüsse eine besondere Beachtung. Wintergartenanschlussfugen
erfordern einen höheren Aufwand an Vorbereitung, Planung und Ausführung
gegenüber herkömmlichen Fenstermontagen: Zum einen weil der Baukörper
höheren Belastungen gegenüber Schlagregen ausgesetzt ist und zum anderen weil
die speziellen bauphysikalischen Besonderheiten bei der unmittelbaren Berührung
unterschiedlicher Konstruktionen einen sorgfältigen Umgang mit den Details
erfordern.
Da Wintergärten in aller Regel nachträglich an das vorhandene Gebäude angebaut
werden, bilden die Bedingungen des vorgefundenen Bestandes wie
Wärmebrücken, Oberflächenbeschaffenheit für Dichtflächen, Durchfeuchtung des
Mauerwerks, Dachüberstände und nicht winklige Baukörper eine echte
Herausforderung an die ausführenden Metallbauer. Der Wintergarten ist mit dem
Baukörper dreimal verbunden: an der Dachkonstruktion, an der senkrechten Wand
und waagerecht am Boden. Es sind im Wesentlichen drei Aspekte, denen die
Anschlüsse an den Baukörper genügen müssen:
1. Die Anschlüsse und die Befestigungsmittel müssen unter Berücksichtigung der
statischen und dynamischen Belastungen geplant werden.
2. Die Anschlüsse müssen in das thermische Gesamtkonzept des Gebäudes
integriert sein.
3. Die Dichtigkeit der Anschlüsse gegen Schlagregen, stehendes und fließendes
Wasser muss trotz der Bewegungen in der Anschlussfuge gegeben sein.
Die nötigen Detaillösungen sind in der Praxis stets auf ihre Anwendbarkeit hin zu
überprüfen, da es die Standardlösung nicht gibt. Die genaue Anschlusssituation vor
Ort entscheidet stets über die geeignete Ausführung.
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Obwohl die Anschlüsse für den Kaltwintergarten unkomplizierter und vor allem nicht
so aufwändig erscheinen, unterliegen sie doch den Prinzipien der Sorgfalt und
fachgerechten Ausführung. „Hochwertige, moderne und vor allem zugelassene
Profile, Gläser und Dichtmaterialien bilden die Voraussetzung, dass der Kunde
einen Wintergarten erhält, der auf dem neuesten Stand der Technik ist und
nachhaltig funktioniert. Generell soll der Bau vor Wind und Regen schützen und ist
dementsprechend nicht beheizt oder isoliert. Bei einem nicht thermisch getrennten
Kaltwintergarten wird häufig eine Einfachverglasung eingesetzt, da sie für den
Bedarf eines solchen Wintergartens vollkommen ausreichend ist.
Isolierverglasungen bewirken allerdings auch hier in der kalten Jahreszeit einen
zusätzlichen Wärmepuffereffekt. Aluminium als beliebtes und bewährtes Material für
eine elegante schlanke Unterkonstruktion eines Kaltwintergartens ist gleichermaßen
robust, stabil, pflegeleicht und wartungsarm. Dazu montieren wir die nicht thermisch
getrennten Profile direkt an die vorhandenen Baukörper. Je nach Situation wird
dann ein schlagregen- und feuchtesicherer Anschluss zum Dach, zur Wand und zur
vorhandenen Bodenplatte ausgeführt.
Petra Domke
Ob sich im Glashaus ein Pool, ein gemütlicher Sitzplatz oder eine „Orangerie“
befindet – die Anschlüsse zum Haus müssen technisch sauber gelöst und
fachgerecht ausgeführt werden.
Foto: Multiraumzentrum Berlin Brandenburg
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Definieren Sie genau Ihr Produkt
Warmwintergarten
Der Wohnwintergarten auch Warmwintergarten funktioniert als vollwertige
Wohnraumerweiterung: Das Gebäude wird mehr als vier Monate im Jahr genutzt,
regelmäßig direkt oder durch Raumverbund im Winter auf mehr als 19 Grad Celsius
beheizt, die Profile sind aufwändig thermisch getrennt und ein frostfreies
Fundament bildet die Basis des Bauwerks. Diese Wintergarten-Gebäude
unterliegen den Anforderungen des Gesetzgebers an Wohngebäude und müssen
baugenehmigungsrechtlich sowie energietechnisch auch so behandelt werden. Je
nach Landesbauordnung gilt das auch für Gebäude mit Nutzungsflächen größer als
zwanzig bis fünfzig Quadratmeter.
Kaltwintergarten
Anders der klassische, nicht thermisch getrennte Kaltwintergarten, der oft gern als
Glashaus, Glasanbau, Multiraum, verglaste Terrasse oder noch anders bezeichnet
wird: Da er nicht als vollwertiger Wohnraum mit ganzjähriger Nutzung, also auch im
Winter, vorgesehen ist, muss diese Art Baukörper nicht die bau- und
energierechtlichen Anforderungen an einen Wohnraum erfüllen. Er wird seiner
Zweckbestimmung nach im Winter entweder gar nicht oder nur auf eine
Innentemperatur von weniger als zwölf Grad Celsius beheizt (zum Beispiel für die
Überwinterung empfindlicher Pflanzen). Solche Kaltwintergärten müssen natürlich
vom Hauptgebäude thermisch getrennt sein. Außerdem kennzeichnen diese
Kaltwintergärten Nutzflächen von weniger als 15 bis zwanzig Quadratmeter (je nach
Landesbauordnung), thermisch nicht getrennte Profile, technisch weniger
aufwendige Bauanschlüsse sowie leichte, schlanke Materialien.