Nie gab es so viele Lehrer in Hamburg wie heute - Die Onleihe

Hagenbeck Tierpark-
chefs streiten vor Gericht über Pinguine Leitartikel Seite 2, Bericht Seite 7
SONNABEND/SONNTAG, 3./4. AUGUST-
2013 / NR. 179 / 31. WOCHE / 66. JAHRGANG / 1,80 EURO
UNABHÄNGIG, ÜBERPARTEILICH
10 JAHRE!
Schwul in Hamburg
Jubiläumsfest &
Tag der offenen Tür
300.000 Menschen feiern an diesem Sonnabend den Christopher Street Day. Ist der Umzug
noch politisch oder nur eine Party? Und wie homosexuell ist die Hansestadt? >> Seite 6 Thema-Seite
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ON LI N E-HA N D E L
Zurücksenden als Volkssport
Zeichnung: Piepenbrink
Foto: dpa
HA MBUR G ::
Die Kehrseite des Online-Handels: Das Zurückschicken von
Waren ist zum Volkssport geworden.
Rund 1000 Mitarbeiter sorgen beim Otto-Versand allein dafür, dass 50 Millionen Retouren im Jahr bearbeitet werden. Ein Abendblatt-Report.
MENSCHLICH
GESEHEN
Singende Kanne
Nie gab es so viele Lehrer
in Hamburg wie heute
19.000 Pädagogen unterrichten 221.186 Mädchen und Jungen. Klassen werden kleiner
PETER UL R I CH M E YE R
::
In Wirklichkeit ist alles ganz anders als im Märchen. Nicht etwa die
Schöne bekommt das Biest, den verzauberten Prinzen, sondern die sprechende Teekanne Madame Pottine. Im wahren Leben ist Lilla Polyák, 37, mit Zsolt
Homonny („Das Biest“, 42) verheiratet.
Die Sängerin selbst spielt die tragende
Porzellan-Rolle der Pottine im aktuellen Gastspiel des ungarischen Operetten- und Musicaltheaters aus Budapest
in der Hamburgischen Staatsoper. „Weil
das Biest wie jede Musicalrolle mehrfach besetzt ist und so stark geschminkt, dass man den Schauspieler
nicht erkennen kann“, erinnert sich Lilla Polyák, „habe ich einmal dem Biest
aufgeregt eine Geschichte über unsere
Kinder erzählt, bis es am Schluss sagte:
Na und, was hab ich damit zu tun. Es
war nicht mein Mann.“
Polyák stammt aus Györ, spricht
akzentfrei Deutsch, hat lange in Wien
gearbeitet, wo sie Rollen in „Mozart!“
und „ABBA“ sang. Und nicht nur im
Musical arbeitet Polyák gern mit ihrem
Mann zusammen, sondern auch als
Popsängerin, die es im Frühjahr bis ins
Halbfinale des Wettbewerbs um den
ungarischen Beitrag zum Eurovision
Song Contest schaffte, mit ihrem Lied
„Valami más“. Auch privat trinkt die
Madame Pottine gern zur Entspannung
nach der Show eine gute Tasse Tee, allerdings nicht wie im Märchen mit einem Stückchen Zucker, sondern mit Zitrone. In Wirklichkeit ist eben doch alles ganz anders. (stg)
>> >> Seite 25 Feuriges aus Budapest
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::
Es ist ein Allzeit-Rekord: Hamburg hat nie mehr Lehrer beschäftigt als heute. Zu Beginn des neuen
Schuljahres weist die Statistik der
Schulbehörde exakt 15.245 Lehrerstellen (2010: 14.159) für die 384 staatlichen
Schulen aus. Die Gesamtzahl der Lehrer
liegt aufgrund von Teilzeit-Beschäftigungen bei rund 19.000.
Einen Höchstwert weist auch die
Zahl der Erzieher und Sozialpädagogen
an Schulen mit 1596 Stellen (2010:
1294) aus. Der Gesamtzuwachs um rund
1400 Pädagogenstellen erfolgte bei einer etwa gleich gebliebenen Schülerzahl von jetzt 221.186 Jungen und Mädchen. „Das ist ein kraftvoller Zuwachs
und zeigt, dass Bildung ein klarer
Schwerpunkt der Senatspolitik ist“, sag-
H AMBUR G
te Schulsenator Ties Rabe (SPD). Der
Grund für den Anstieg liegt zum Teil in
Beschlüssen, die die Bürgerschaft bereits zu Zeiten des schwarz-grünen Senats fraktionsübergreifend gefasst hat.
In erster Linie wirkt sich die deutliche
Absenkung der Klassengrößen in den
Grundschulen aus, die nun alle vier
Klassenstufen erfasst. In keiner Klasse
sollen mehr als 23 Kinder sitzen, in
Schulen in sozialen Brennpunkten sogar nur 19 Jungen und Mädchen.
Zu Buch schlagen aber auch der
Ausbau der Ganztagsschulen, die Einführung der Inklusion an Regelschulen
sowie die Förderung des Übergangs
Schule–Beruf. Rechnerisch kommen
auf einen Pädagogen im Durchschnitt
aller Schulformen und Klassenstufen
11,7 Schüler. Hamburg nimmt damit
bundesweit eine Spitzenposition ein.
Die Folge der Einstellungswelle:
Die Lehrer werden immer jünger. Das
Durchschnittsalter beträgt 45,33 Jahre,
der geringste Wert seit den 90er-Jahren. Gleichzeitig bleiben die Lehrer länger im Dienst. Das durchschnittliche
Pensionierungsalter liegt bei 63,56 Jahren. „Das sind erfreuliche Zahlen, die
zeigen, dass Hamburgs Schulen gut aufgestellt sind“, sagte Rabe.
Generelle
Nachwuchsprobleme
gibt es derzeit nicht. „Auf eine Referendarstelle kommen sechs Bewerbungen“, sagte Rabe. Der Anteil der Hamburger liegt bei den Referendaren zwischen 50 und 70 Prozent, bei den Berufsanfängern bei 40 Prozent. Mangelfächer sind Elektrotechnik an Berufsschulen, Physik und Mathematik.
>> >> Seite 7 Keine Chance auf Hitzefrei
USA geben weltweite
Reisewarnung wegen
al-Qaida heraus
>> >> Seite 31 50 Millionen Retouren jedes Jahr
I GS
Die Gartenschau blüht auf
::
Das Sommerwetter
sorgt für kontinuierlich steigende Besucherzahlen auf der Internationalen
Gartenschau in Wilhelmsburg. Drei
Mitarbeiter der igs verraten ihre Lieblingsplätze.
HA MBUR G
::
Das US-Außenministerium hat am Freitag eine weltweite
Reisewarnung herausgegeben. Hintergrund ist eine Drohung des Terrornetzwerks al-Qaida. Besonders gefährdet
sind demnach der Nahe Osten, Nordafrika und die Arabische Halbinsel.
Nach Angaben des Außenministeriums
planen Al-Qaida-Terroristen und ihre
Verbündeten weiterhin Terroranschläge „sowohl in der Region, als auch darüber hinaus“.
Bereits zuvor hatte sich das State
Department dazu entschlossen, aus Sicherheitsgründen 21 Botschaften und
Konsulate in Nahost am kommenden
Sonntag vorübergehend zu schließen.
Eine derartige weltweite Reisewarnung
(„Travel Alert“) gilt als außergewöhnlich. Die Gefahr bestehe bis Ende August, teilte das US-Außenministerium
weiter mit. Die Terroristen könnten –
mit unterschiedlichen Waffen – besonders US-Ziele ins Visier nehmen, aber
auch den öffentlichen Verkehr oder
touristische Infrastruktur. Das Auswärtige Amt in Berlin veränderte seine
Sicherheitshinweise für deutsche
Staatsbürger zunächst nicht. (AFP/dpa)
WA S HING TON
>> >> Seite 9 Die Lieblingsplätze der igs
D RASTI SC HE PR E I SER HÖHU NG EN
Wirte kündigen Sky
HA MBUR G ::
Der Bezahlsender Sky
hat die Preise für die Fußball-Bundesliga drastisch – teilweise um 45 Prozent
– erhöht. Im Hamburg steigen die Preise besonders stark. Viele Gastwirte haben bereits gekündigt, andere drohen
mit Klagen.
>> >> Seite 11 Kneipenfußball droht das Abseits
W E TTE R
Sauna-Landschaft
Sonnabend wechselhaft mit
Schauern und Gewittern bei 28
Grad. Sonntag folgt ein SonneWolken-Mix mit 28 Grad.
Das ausführliche Wetter auf
>> >> Seite 47
Amtliche Bekanntmachungen
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Im Scheitel der Hundstage
Wie Marilyn Monroe über einem Luftschacht der New Yorker U-Bahn zum Sinnbild der Hitze wurde
der besonders eindringlich das „klassische“ amerikanische und italienische
Kino in hitzigen Bildern erzählt, in Al
Pacinos „Dog Day Afternoon“ etwa.
Aber auch sonst.
Da kühlen überflutende Hydranten
kochende Straßen, Menschen, die
nachts auf Feuerleitern in New York wie
in Neapel kauern, mit Menschen in TShirts bevölkerte Straßen von der
Hundstage-Raserei. Gangster werden
in Friseurstühlen hingerichtet. Jugendbanden, wie in Zeffirellis „Romeo und
Julia“ oder Bernsteins „West Side Story“ kühlen sich am Brunnen oder fallen
in heißen Straßen übereinander her.
Und dann fällt mir die schönste
Hundstage-Szene überhaupt, die Monroe-Szene aus dem „Verflixten 7. Jahr“
H ELLMUTH K A R A S E K
:: In einem Lexikon über die Merkwürdigkeiten und Absonderlichkeiten
unserer deutschen Sprache fand ich die
Erkenntnis, dass wir Deutschen uns
keinen Reim auf den Menschen machen
können. Nichts reimt sich auf „Menschen“. Weshalb die Europäische Hymne, Schillers „Ode an die Freude“, so
geht: „Alle Menschen werden Brüder“
und nicht: „Alle Brüder und Schwestern
werden Menschen.“ So ist das mit Gereimtheiten und Ungereimtheiten.
Der großartige Hamburger Lyriker
Peter Rühmkorf reimte deshalb trotzig:
„Die schönsten Verse des Menschen /
Sind die Gottfried Bennschen.“ Warum
mir das einfällt? Weil diesmal im Schei-
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KARASEK
schreibt jeden Sonnabend
im Hamburger Abendblatt
telpunkt der Hundstage, wo eine zornige afrikanische Sonne über Nord und
Süd, über Neapel, New York, die Provence und Deutschland gleichermaßen
gnadenlos das Hirn ausbrennend herfällt, mir Gottfried Benns Gedicht einfällt. „Einsamer nie als im August: / Erfüllungsstunde –, im Gelände / die roten
und die goldenen Brände, / doch wo ist
deiner Gärten Lust? …“ Es ist ein Gedicht von der panischen Einsamkeit
und Grausamkeit der Hundstage, von
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ein. New York ist ein einziger Hitzekessel, nur der Verlagslektor Tom Ewell
muss arbeiten – und als seine Nachbarin zieht die unwiderstehlich unschuldig laszive Marilyn Monroe ein, während seine Frau an der Küste mit den
Kleinen Urlaub macht. Nein, es passiert
nicht, was üblicherweise passiert, wir
schreiben das zensurprüde Jahr 1955.
Aber in der Hitze der Nacht schlendern Ewell und Monroe über den Times
Square. Und dann fährt unten die Metro
vorbei. Und MM benutzt ihren Luftstrom für einen Moment der Kühlung
von New York ältester Klimaanlage. Ihr
Rock weht hoch, während sie verlegen
glücklich lächelt. Seit dieser Nacht ist
Marilyn über dem Luftschacht die Ikone der Hundstage.
34
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