Hagenbeck Tierpark- chefs streiten vor Gericht über Pinguine Leitartikel Seite 2, Bericht Seite 7 SONNABEND/SONNTAG, 3./4. AUGUST- 2013 / NR. 179 / 31. WOCHE / 66. JAHRGANG / 1,80 EURO UNABHÄNGIG, ÜBERPARTEILICH 10 JAHRE! Schwul in Hamburg Jubiläumsfest & Tag der offenen Tür 300.000 Menschen feiern an diesem Sonnabend den Christopher Street Day. Ist der Umzug noch politisch oder nur eine Party? Und wie homosexuell ist die Hansestadt? >> Seite 6 Thema-Seite Freuen Sie sich auf ein feurig-scharfes Programm: am Samstag, 10.8.2013, von 11.00 bis 17.00 Uhr in der Geierstraße 1 in Barmbek. • Manufakturführungen • Gewürzrallye • Würzige Snacks & Speisen vom Grill • Würzwerkstatt für Kinder u.v.m. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.1001gewuerze.de oder telefonisch unter 040 / 80 60 12 71. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! ANZEIGE ON LI N E-HA N D E L Zurücksenden als Volkssport Zeichnung: Piepenbrink Foto: dpa HA MBUR G :: Die Kehrseite des Online-Handels: Das Zurückschicken von Waren ist zum Volkssport geworden. Rund 1000 Mitarbeiter sorgen beim Otto-Versand allein dafür, dass 50 Millionen Retouren im Jahr bearbeitet werden. Ein Abendblatt-Report. MENSCHLICH GESEHEN Singende Kanne Nie gab es so viele Lehrer in Hamburg wie heute 19.000 Pädagogen unterrichten 221.186 Mädchen und Jungen. Klassen werden kleiner PETER UL R I CH M E YE R :: In Wirklichkeit ist alles ganz anders als im Märchen. Nicht etwa die Schöne bekommt das Biest, den verzauberten Prinzen, sondern die sprechende Teekanne Madame Pottine. Im wahren Leben ist Lilla Polyák, 37, mit Zsolt Homonny („Das Biest“, 42) verheiratet. Die Sängerin selbst spielt die tragende Porzellan-Rolle der Pottine im aktuellen Gastspiel des ungarischen Operetten- und Musicaltheaters aus Budapest in der Hamburgischen Staatsoper. „Weil das Biest wie jede Musicalrolle mehrfach besetzt ist und so stark geschminkt, dass man den Schauspieler nicht erkennen kann“, erinnert sich Lilla Polyák, „habe ich einmal dem Biest aufgeregt eine Geschichte über unsere Kinder erzählt, bis es am Schluss sagte: Na und, was hab ich damit zu tun. Es war nicht mein Mann.“ Polyák stammt aus Györ, spricht akzentfrei Deutsch, hat lange in Wien gearbeitet, wo sie Rollen in „Mozart!“ und „ABBA“ sang. Und nicht nur im Musical arbeitet Polyák gern mit ihrem Mann zusammen, sondern auch als Popsängerin, die es im Frühjahr bis ins Halbfinale des Wettbewerbs um den ungarischen Beitrag zum Eurovision Song Contest schaffte, mit ihrem Lied „Valami más“. Auch privat trinkt die Madame Pottine gern zur Entspannung nach der Show eine gute Tasse Tee, allerdings nicht wie im Märchen mit einem Stückchen Zucker, sondern mit Zitrone. In Wirklichkeit ist eben doch alles ganz anders. (stg) >> >> Seite 25 Feuriges aus Budapest DÄNEMARK 20,00 DKR / C 3390 A 60031 4 190339 001802 Redaktion 040-347 22261 :: Es ist ein Allzeit-Rekord: Hamburg hat nie mehr Lehrer beschäftigt als heute. Zu Beginn des neuen Schuljahres weist die Statistik der Schulbehörde exakt 15.245 Lehrerstellen (2010: 14.159) für die 384 staatlichen Schulen aus. Die Gesamtzahl der Lehrer liegt aufgrund von Teilzeit-Beschäftigungen bei rund 19.000. Einen Höchstwert weist auch die Zahl der Erzieher und Sozialpädagogen an Schulen mit 1596 Stellen (2010: 1294) aus. Der Gesamtzuwachs um rund 1400 Pädagogenstellen erfolgte bei einer etwa gleich gebliebenen Schülerzahl von jetzt 221.186 Jungen und Mädchen. „Das ist ein kraftvoller Zuwachs und zeigt, dass Bildung ein klarer Schwerpunkt der Senatspolitik ist“, sag- H AMBUR G te Schulsenator Ties Rabe (SPD). Der Grund für den Anstieg liegt zum Teil in Beschlüssen, die die Bürgerschaft bereits zu Zeiten des schwarz-grünen Senats fraktionsübergreifend gefasst hat. In erster Linie wirkt sich die deutliche Absenkung der Klassengrößen in den Grundschulen aus, die nun alle vier Klassenstufen erfasst. In keiner Klasse sollen mehr als 23 Kinder sitzen, in Schulen in sozialen Brennpunkten sogar nur 19 Jungen und Mädchen. Zu Buch schlagen aber auch der Ausbau der Ganztagsschulen, die Einführung der Inklusion an Regelschulen sowie die Förderung des Übergangs Schule–Beruf. Rechnerisch kommen auf einen Pädagogen im Durchschnitt aller Schulformen und Klassenstufen 11,7 Schüler. Hamburg nimmt damit bundesweit eine Spitzenposition ein. Die Folge der Einstellungswelle: Die Lehrer werden immer jünger. Das Durchschnittsalter beträgt 45,33 Jahre, der geringste Wert seit den 90er-Jahren. Gleichzeitig bleiben die Lehrer länger im Dienst. Das durchschnittliche Pensionierungsalter liegt bei 63,56 Jahren. „Das sind erfreuliche Zahlen, die zeigen, dass Hamburgs Schulen gut aufgestellt sind“, sagte Rabe. Generelle Nachwuchsprobleme gibt es derzeit nicht. „Auf eine Referendarstelle kommen sechs Bewerbungen“, sagte Rabe. Der Anteil der Hamburger liegt bei den Referendaren zwischen 50 und 70 Prozent, bei den Berufsanfängern bei 40 Prozent. Mangelfächer sind Elektrotechnik an Berufsschulen, Physik und Mathematik. >> >> Seite 7 Keine Chance auf Hitzefrei USA geben weltweite Reisewarnung wegen al-Qaida heraus >> >> Seite 31 50 Millionen Retouren jedes Jahr I GS Die Gartenschau blüht auf :: Das Sommerwetter sorgt für kontinuierlich steigende Besucherzahlen auf der Internationalen Gartenschau in Wilhelmsburg. Drei Mitarbeiter der igs verraten ihre Lieblingsplätze. HA MBUR G :: Das US-Außenministerium hat am Freitag eine weltweite Reisewarnung herausgegeben. Hintergrund ist eine Drohung des Terrornetzwerks al-Qaida. Besonders gefährdet sind demnach der Nahe Osten, Nordafrika und die Arabische Halbinsel. Nach Angaben des Außenministeriums planen Al-Qaida-Terroristen und ihre Verbündeten weiterhin Terroranschläge „sowohl in der Region, als auch darüber hinaus“. Bereits zuvor hatte sich das State Department dazu entschlossen, aus Sicherheitsgründen 21 Botschaften und Konsulate in Nahost am kommenden Sonntag vorübergehend zu schließen. Eine derartige weltweite Reisewarnung („Travel Alert“) gilt als außergewöhnlich. Die Gefahr bestehe bis Ende August, teilte das US-Außenministerium weiter mit. Die Terroristen könnten – mit unterschiedlichen Waffen – besonders US-Ziele ins Visier nehmen, aber auch den öffentlichen Verkehr oder touristische Infrastruktur. Das Auswärtige Amt in Berlin veränderte seine Sicherheitshinweise für deutsche Staatsbürger zunächst nicht. (AFP/dpa) WA S HING TON >> >> Seite 9 Die Lieblingsplätze der igs D RASTI SC HE PR E I SER HÖHU NG EN Wirte kündigen Sky HA MBUR G :: Der Bezahlsender Sky hat die Preise für die Fußball-Bundesliga drastisch – teilweise um 45 Prozent – erhöht. Im Hamburg steigen die Preise besonders stark. Viele Gastwirte haben bereits gekündigt, andere drohen mit Klagen. >> >> Seite 11 Kneipenfußball droht das Abseits W E TTE R Sauna-Landschaft Sonnabend wechselhaft mit Schauern und Gewittern bei 28 Grad. Sonntag folgt ein SonneWolken-Mix mit 28 Grad. Das ausführliche Wetter auf >> >> Seite 47 Amtliche Bekanntmachungen Ankauf/Verkauf, Veranstaltungen Aus aller Welt Auto & Motor, Automarkt Bauen, Büro, Einrichten & Wohnen Beruf & Erfolg Familienanzeigen Geldmarkt/Geschäftsverbindungen Hamburg und Der Norden Horoskop Immobilien Kultur, Live täglich, Theater, Kino Liebe & Freundschaft Magazin Meinung, Karikatur, Leserbriefe Politik Ratgeber Rätsel, Impressum Reisen & Entdecken Sport Stellenmarkt Thema TV-Programm, Radio-Tipps Verschiedenes Wasserfahrzeuge/-sport Weiterbildung/Training Wirtschaft Wissen Wohnen & Leben Im Scheitel der Hundstage Wie Marilyn Monroe über einem Luftschacht der New Yorker U-Bahn zum Sinnbild der Hitze wurde der besonders eindringlich das „klassische“ amerikanische und italienische Kino in hitzigen Bildern erzählt, in Al Pacinos „Dog Day Afternoon“ etwa. Aber auch sonst. Da kühlen überflutende Hydranten kochende Straßen, Menschen, die nachts auf Feuerleitern in New York wie in Neapel kauern, mit Menschen in TShirts bevölkerte Straßen von der Hundstage-Raserei. Gangster werden in Friseurstühlen hingerichtet. Jugendbanden, wie in Zeffirellis „Romeo und Julia“ oder Bernsteins „West Side Story“ kühlen sich am Brunnen oder fallen in heißen Straßen übereinander her. Und dann fällt mir die schönste Hundstage-Szene überhaupt, die Monroe-Szene aus dem „Verflixten 7. Jahr“ H ELLMUTH K A R A S E K :: In einem Lexikon über die Merkwürdigkeiten und Absonderlichkeiten unserer deutschen Sprache fand ich die Erkenntnis, dass wir Deutschen uns keinen Reim auf den Menschen machen können. Nichts reimt sich auf „Menschen“. Weshalb die Europäische Hymne, Schillers „Ode an die Freude“, so geht: „Alle Menschen werden Brüder“ und nicht: „Alle Brüder und Schwestern werden Menschen.“ So ist das mit Gereimtheiten und Ungereimtheiten. Der großartige Hamburger Lyriker Peter Rühmkorf reimte deshalb trotzig: „Die schönsten Verse des Menschen / Sind die Gottfried Bennschen.“ Warum mir das einfällt? Weil diesmal im Schei- Anzeigen 040-35 10 11 KARASEK schreibt jeden Sonnabend im Hamburger Abendblatt telpunkt der Hundstage, wo eine zornige afrikanische Sonne über Nord und Süd, über Neapel, New York, die Provence und Deutschland gleichermaßen gnadenlos das Hirn ausbrennend herfällt, mir Gottfried Benns Gedicht einfällt. „Einsamer nie als im August: / Erfüllungsstunde –, im Gelände / die roten und die goldenen Brände, / doch wo ist deiner Gärten Lust? …“ Es ist ein Gedicht von der panischen Einsamkeit und Grausamkeit der Hundstage, von Abo-Service: 040-33 39 40 11 ein. New York ist ein einziger Hitzekessel, nur der Verlagslektor Tom Ewell muss arbeiten – und als seine Nachbarin zieht die unwiderstehlich unschuldig laszive Marilyn Monroe ein, während seine Frau an der Küste mit den Kleinen Urlaub macht. Nein, es passiert nicht, was üblicherweise passiert, wir schreiben das zensurprüde Jahr 1955. Aber in der Hitze der Nacht schlendern Ewell und Monroe über den Times Square. Und dann fährt unten die Metro vorbei. Und MM benutzt ihren Luftstrom für einen Moment der Kühlung von New York ältester Klimaanlage. Ihr Rock weht hoch, während sie verlegen glücklich lächelt. Seit dieser Nacht ist Marilyn über dem Luftschacht die Ikone der Hundstage. 34 34 48 41 – 46 34 61 – 63 12 – 15 34 7 – 16 40 49– 60 25 – 28 34 17 – 24 2 3–5 39 22,47 4 Seiten 35 – 38 61 – 66 6 29 + 30 34 46 66 31 – 34 40 49 + 51 Ihr Axel Springer 24h-Service 0180-6-630030* für Fragen und Anregungen / *20c je Anruf aus dem dt. Festnetz, max. 60ct je Anruf aus Mobilfunk ANZEIGE SCHLEMMEN MIT AUSSICHT. 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